it's cool man

[Toni]

Edit: Bild vom coolen Peter Steiner entfernt

Hallo,

über einen klasse Kontakt (von dem ich nicht weiß ob er erwähnt werden will, deshalb werde ich ihn nicht nennen) hatte ich eine schöne Klima-Splitanlage erhalten. Diese war eigentlich für ein Schlafzimmer im Obergeschoss vorgesehen. Das Außengerät sollte auf den Dachboden.

Theoretisch wusste ich ja dass es mit 6,8kW Kühlleistung "ein wenig" größer ist, "Reserven sind ja gut", aber als ich das Gerät zum ersten Mal in voller Pracht sah, war ich beeindruckt: Außengerät hat 80x90cm und wiegt 67kg . Das Innengerät ist auch nicht besonders winzig.
Der erste Gedanke: passt das durch die Luke zum Dachboden? Bevor ich wieder richtig bei Sinnen war, war das sperrige Monster dank 2 Helfer durchs Treppenhaus + Hühnerleiter bereits hochgehievt und machte sich auf dem Dachboden breit.
Nach einer Weile überlegen kam die Erkenntnis, dass es eigentlich zu schade für den kleinen Raum ist, und sich besser im 45m² Wohnzimmer machen würde. Das WoZ im EG zu klimatisieren war vorher kein Thema, ab da gäbe es sogar eine passende Stelle => also das Vieh wieder vom Dachboden heruntergewuchtet (diesmal über Seilwinde) und in den Garten geschafft. Nächstes Mal besser vorher nachdenken

Entgegen meiner sonstigen Gewohnheiten entspricht die Anordnung weitestgehend dem Standard, und der Anschluss entsprechend einfach durchführbar.
Über die eigentliche Inbetriebnahme des Kältekreises sage ich jetzt nix - das ist Sache von einer Kältefirma.

Bevor sich's meine Frau anders überlegt: erstmal Tatsachen schaffen
Durchgehende Zentrierbohrung in die 37cm Hauswand gewürgt, und dann mit Dosensenker ein Loch hinterhergequält

Vorbereitung:
Das Verbindungsrohr war zu kurz (war ja für oben konzipiert), außerdem wären die Anschlüsse vom Innengerät genau an der Kante Außenwand. In einer dunklen Ecke fanden sich noch passende Kuperrohre -> Rohre am Innengerät wurden um 2m verlängert.
Beim dicken Rohr ist es einfach: da hatte ich ein ein passendes noch-dickeres Rohr, das als Muffe herhalten konnte. Vor'm auftrennen wurde Druckluft Richtung Außenseite geblasen, damit evtl. Späne rausfliegen.
Vor'm (hart-)löten wurde die gesamte Verrohrung mit Schutzgas geflutet, gegen Oxidation innen. Habe keinen trocknen Stickstoff, daher musste Propan herhalten (Rohrende wurde angezündet)

Das dünne Rohr hat ca. 6,3mm Außendurchmesser und soll in ein ID6mm Rohr rein. Wie weiten? Ein probeweise konisch stumpf geschliffener 6,5mm Bohrer im Linkslauf funktionierte hierfür 1a

So sieht der verrohrte Verhau aus:

kein Kommentar

So hängt es in der Bude

läuft

noch die Leitungen isoliert

Für einen besseren WAF musste es natürlich noch verblendet werden. Problem: Hausdämmung ist 12cm dick. Woher auf die Schnelle 160x5mm Schrauben bekommen? Lösung: aus 80x5mm Schrauben und 2mm Elektrode an 50A selber braten

Fertig

[Toni]

jetzt geht's zur eigentlichen Frickelei: wie den Raum im OG kalt bekommen?

Diese mobile Klimaanlage stand viele Jahre unbenutzt herum, weil zu laut und zu ineffektiv. Die Daten sehen sehen vielversprechend aus:

So sieht das Gerät ohne Gehäuse aus:

läuft noch, und die Elektronik ist erstaunlich frickelfreundlich aufgebaut: keine SMD Teile und lange Kabel

[Toni]

Um das Gerät effektiver (und leiser) zu machen, wurde es umgebaut: der obere Bereich (Kaltbereich) wurde eingepackt, und mit Rohranschlüssen versehen

Hier wurde noch ein Angst-Lüfter vor dem Kompressor angenietet, mit Schutzgitter aus Fahrradkorb. Vielleicht bringt's was

läuft

der Radiallüfter auf der kalten Seite wurde noch isoliert (Sprühkleber + Dämmstoff)

[Toni]

Der Raum im OG hat jetzt 2 Löcher auf den Dachboden in 80cm Abstand

Das Kabel vom Bedienpanel wurde verlängert, und das Panel in ein 3D-Druck Gehäuse gepflanzt, gehalten von einer Drahtklammer

Der noch vorhandene Seilzug schaffte das Gerät auf den Dachboden zwischen die Löcher

Die Luftmuffen stammen auch aus dem Drucker, gedruckt aus dem hässlichsten Filament das herumlag: kackbraun

Flexibles 125mm Verbindungsrohr

Alles schön isoliert

Fertig - so sieht's von unten aus:

[Turbine]

Alter Schede.

Danke für die super Bilder und Dokumentation.

Sauber gemacht!

[Alexander470815]

Das ist doch ganz schick geworden, das Innengerät passt auch gerade so auf die Wand
Dann kann der Sommer ja jetzt kommen.

Der Monoblock Hack ist natürlich umfangreich, stört da nicht die relativ starke Luftströmung an den Auslässen?

[Toni]

Das ist doch ganz schick geworden, das Innengerät passt auch gerade so auf die Wand

Jepp, passt wie Arsch auf Topf
Sonst hätte es von der Regierung wohl auch keine Freigabe gegeben

Der Monoblock Hack ist natürlich umfangreich, stört da nicht die relativ starke Luftströmung an den Auslässen?

Das Ausströmgeräusch ist deutlich hörbar. Der Hauptanteil kommt aber von den Riffelschläuchen, beim ersten Test mit glattem Kanalrohr wars deutlich leiser.
Auch das Fliegengitter erzeugt deutlich Geräusche. Am Auslass ist es daher entfernt.
Sohn stört das Geräusch nicht. Wenn doch mal lassen sich die Schlauchwände mit dünnen Vliesmatten auslegen.

[xanakind]

Klasse gemacht!
Ich denke, das ist eine junge gebrauchte Anlage?
Wo bekommt man sowas her?
Sowas wird doch nur von Fachfirmen ausgebaut und dann kostenpflichtig entsorgt.
Man könnte sich ja am gefährlichen Kältemittel vergiften.
Als Normalo hat man da doch keinerlei Möglichkeiten dranzukommen?
Ausser man hat Beziehungen.
Was machst du bei der kleinen Anlage auf dem Dachboden eigentlich mit dem Kondenswasser?

[Toni]

...
Was machst du bei der kleinen Anlage auf dem Dachboden eigentlich mit dem Kondenswasser?

Standardmäßig verdunstet die Anlage das Wasser im Kondensator. Dazu wird es oben drauf gepumpt und sickert dann langsam durch die Kühllamellen nach unten. Wenn das Wasser zu hoch steigt, geht die Anlage mit Wasserwarnung aus.
Hinten sind 2 Auslässe: einer ganz unten um alles abzulassen, und einer in ca. Eimerhöhe um ein Gefäß unterzustellen. Im Moment habe ich noch keinen festen Wasserablauf vorgesehen. Wenn die Verdunstung nicht ausreicht, sehen wir weiter...

[xanakind]

Wird das im Sommer dann nicht etwwas feucht im Dachboden?
Halte da auf jeden Fall mal ein Auge drauf, nicht dass sich noch Schimmel bildet.

[Hansele]

Coole Sache!

Wie verhält sich der Wirkungsgrad der Dachbodenklima bei sommerlichen Temperaturen da oben?
Ist das dem Gerät egal oder wäre es effizienter bei niedrigerer Umgebungstemperatur?

Grüßle Pascal

[Desinfector]

Netter Aufbau. Und wohl noch gerade rechtzeitig, bevor man unterm Dach garnicht mehr montieren kann...

Aber bei all den dunklen Dächern frage ich mich immer, warum man nicht die Ursache statt die Wirkung bekämpft.
Wie sieht eigentlich das Dach aus? Wenns schön dunkel ist,
wäre es nicht sinnvoller, dieses hell(er) zu machen?

So müsste sich doch einiges an Energie einsparen lassen.
ggf braucht man überhaupt keine aktive Kühlung.

[Robby_DG0ROB]

Es wäre schon sinnvoller, den Kondensator-Luftstrom aus der Umgebung zu nehmen und dort abzuführen. Nur den "Auspuff" ins Freie erfordert definierte Zuluftführungen, über die auch Feuchte, Schmutz und Wärme eingetragen wird.

Der Dachboden wird sicher auch ohne das Kühlaggregat sehr warm und mit jeder weiteren Erwärmung steigen HD und damit die Leistungsaufnahme. Das über die Kondensator-Abluft verdunstete Kondenswasser wird bei Abkühlung des Dachbodens (Nacht) sicher stellenweise Kondensfeuchte bilden.

[Toni]

OK, überzeugt -> das Kondenswasser wird jetzt wie bei den beiden anderen Anlagen aufs Dach gepumpt
Ist auch kein Ding, musste nur ein Ventil basteln und Schlauch anschließen.

hier in Aktion:
https://youtu.be/zdHy3tKZDrM
https://youtu.be/EfYtBBcxKc0

[Joker]

Genial,
habe auch noch ein Splitgerät dass ich irgendwann mal gekauft habe um das Schlafzimmer zu kühlen.
Habe es bereits auf 2 Schlauch Technik umgebaut (Karton und Klebeband) aber das Problem ist einfach, dass das Fenster auf sein muss.
Habe mir fürs Fenster eine passende Platte gebaut, aber da es Südseite ist, wird die ganze Platte warm. Man muss es also jeden Tag auf und abbauen.

Hatte auch schon die Idee die Warme Luft auf den Dachboden zu pusten, aber deine Idee ist noch viel besser.
Habt Ihr auch Holzdecken und auf dem Dachboden den Boden isoliert?
Hier sieht es ähnlich aus. Weiß nur nicht wie ich herausfinden kann wo die Balken verlaufen. Oben ist isoliert und unten vertäfelt.

Durch die Holzdecken ist das Gerät auch deutlich zu hören. Wenn es im OG auf dem Boden steht, hört man im EG ein deutliches Dröhnen.
Direkt über dem Schlafzimmer nicht so gut.
Vielleicht könnte ich das Gerät mit Gummibändern an den Dachbalken aufhängen...

[Toni]

Die Ziegel sind rot glasiert, unter der Folie zur Dämmung ist eine Hinterlüftung für die Dämmung (zieht von Gitter an Traufe bis Firstziegel), die Ränder und untere Abschlüsse wurden aus Trägheit bisher nicht abgedichtet, weil vom Dachboden zum OG eh` eine richtige Dämmung ist.

Klar wäre es besser die Luft von außen zu ziehen, aber das wäre eine größere Aktion. Daher beobachte ich erstmal was im Sommer passiert wenn das Gerät mit der Abluft der anderen Geräte auskommen muss.

So sieht das aus:

Die anderen beiden Anlagen oben ziehen Luft durch ein Fliegengitter aus einem Fenster. Funktioniert seit Jahren einwandfrei.

Diese Anlage läuft noch auf W98SE

BTW so sehen die anderen (Saug-) Pumpen aus, die das Kondenswasser aus den tiefergelegenen Innengeräten absaugen. Sensor ist ein beheizter PT100, dessen Widerstand ausgewertet wird. Für alle Fälle gibt's noch Alarmmelder (bei Sensor offen, Sensor Kurzschluss oder Pumpe läuft zu lang).
1) Provisorium dass seit 12Jahren so läuft. War erst doppelwirkend abder der Zylinder neigte mit Wasser zum klemmen. Daher badet die eine Seite in Öl

https://youtu.be/Z15RtpWfFOc

2) die Pumpe kam ein paar Jahre später. Motor und Rad waren aus einem Videorecorder. Der Pümpel ist für Aquarien-Membranpumpe

https://youtu.be/biVV8i_bhio

Die Geräte stehen auf weichem Schaumstoff, bzw Trittschall-Dämm-Stypropor

Hier die Luftöffnungen und Gerät in Betrieb
https://youtu.be/2mIIKuVPYZo
https://youtu.be/OG82zmnpXuI

[Jannyboy]

Sensor ist ein beheizter PT100, dessen Widerstand ausgewertet wird. Für alle Fälle gibt's noch Alarmmelder (bei Sensor offen, Sensor Kurzschluss oder Pumpe läuft zu lang).

Gibts dazu einen Schaltplan?

Grüße Jan

[Toni]

Schaltplan für alte Pumpe mit ca. 2,5V Getriebemotor aus Perma-Star.
Für die neuere Pumpe habe ich keinen Schaltplan mehr gefunden, wahrscheinlich freestyle-mäßig anhand altem Plan entstanden. Ich denke dass da nur die Spannungsstabilisierung geändert wurde (Z-Diode + R=330) anstelle 7815), sowie Endstufe auf Transistor/FET geändert wurde

Über Änderung der Widerstände zum LM317 kann die Motorspannung angepasst werden. Die Versorgung 20VDC ergab sich aufgrund etlicher vorhandener Wandwarzen, die irgendwie verfrickelt werden mussten...
Der Alarmpieper ist ein Piezo Summer für 1,5V oder 5V (weiß nicht mehr).
Poti ist für Nachlaufzeit Pumpe.

[Jannyboy]

Suppi
Genau das was ich gesucht habe.
Ich melde mich dann wenn deine Kondenswasser Steuerung auch Blumen gießen kann.

Grüße Jan

[Toni]

Wenn du keinen Alarm brauchst, braucht’s auch nur einen LM358 anstelle LM324 + CD4093

[Azze]

ich denke nicht, dass die Verdunstung des Kondenswassers Probleme bereitet, denn es verdampft ja nur das Wasser, das vorher ohnehin schon in der Luft war. Sollte also ein Nullsummenspiel sein

[Toni]

Nee, die Sorge ist schon gerechtfertigt: da würde das Wasser aus einem anderen Raum zusätzlich verdampft werden.

BTW: beim Test als es noch kälter war bei min. Solltemperatur 18C der Kühler vollflächig vereist, und es kam keine Luft mehr durch. Gestern nochmal versucht und Solltemp.22C eingestellt, da taktete der Kompressor schön. Evtl. wars nur zu kalt für Test.

Wenn nicht kommt noch ein Thermostat rein, das bei <0C den Wasseralarm auslöst. Damit schaltet die Steuerung den Kompressor aus und reißt die Lüfter an

[Toni]

Habe noch so ein Thermostat nachgerüstet:
https://www.aliexpress.com/item/4001061 ... hweb201603_
Für aktuell EUR1,39 incl. Versand echt super. Das lässt sich im Menü sogar kalibrieren, Relais invertieren, Hysterese einstellen.

Der Sensor steckt zwischen den Kühllamellen, und Relaisausgang ist auf den Wasserwarner geklemmt. Wenn es auslöst schaltet der Kompressor ab und die Lüfter vollgas ein.

Typisches Netzteil: passende Wandwarze lüstergeklemmt.

Das Thermostat ist auf EIN bei -1°C und AUS bei 4°C gestellt. Damit ist das Problem mit zufrierendem Verdampfer bei zu feuchter und kalter Luft erledigt
Beim Probebetrieb 18°C war lag die Temperatur ca. 10 Minuten bei ca. 4,5°C, dann ging sie langsam runter, vermutlich wegen kleinerem Luftstrom durch Kondenswasser. Ab ca. 2°C begann es zu vereisen, da ging es schnell bergab bis -15°C.
Mit dem Thermostat -> Wasserwarnung taut es schnell wieder auf, und das Wasser strömt runter

[Toni]

Bei der Hitze kam der erste Stresstest.

Der umgebaute Monoblock wollte sich nicht so richtig mit der Abluft der anderen beiden Klimas zufrieden geben (ging in Richtung 50°C), und quittierte das mit steigender Verdampfertemperatur -> da bekam er halt noch einen Privat-Luftstrom von außen über 32cm Schlauch + Lüfter. Jetzt passt das wieder.

Die große Anlage machte Probleme. Im Nachhinein betrachtet war das Problem von Anfang an vorhanden, es fiel bisher nur noch nicht richtig auf.
Nach ein paar Minuten Volldampf regelte der Innenlüfter (Drehzahl "Auto") ganz runter, es zischelte nur noch laut und es kam warme Luft raus. Bei Innenlüfter manuell Vollgas schaltete die Anlage nach ein paar Minuten ab.
Das ist irgend ein Arschlochfehler in der Ansteuerung Außenlüfter: manchmal geht der einfach aus und das Gerät überhitzt. Selbstverständlich ließ sich der Fehler nicht bei geöffnetem Gerät provozieren, da lief er normal mit beiden Geschwindigkeiten
Evtl. Lötstelle, Relais, etc defekt. Die Platine wollte ich nicht demontieren, weil ein Teil der Bauteile, Platine und Schrauben mit Wasserabwehr-Rotze zugegloddert sind.

Zum Glück ist es ein Old-School Asynchron-Kondensatormotor mit Wicklungen für 2 Geschwindigkeiten. Kondensator ist OK, und der Motor rennt zuverlässig direkt an 230VAC. Freundlicherweise sitzt hinter dem Netzfilter ein 20A Angstrelais das die FU-Endstufe unterbricht wenn das Gerät ausgeschaltet ist. Schöne alte Technik

Jetzt ist der Lüfter direkt hinter'm Relais angeschlossen und rennt vollgas los sobald das Gerät an ist. Ist dadurch lauter als manchmal notwendig, aber mir wurscht. Hauptsache läuft

[Zummmsel]

Schon jemand erfolgreich die Außenluftfeuchtigkeit bekämpft ?
Hier ist grad ein kräftiger Schauer drüber, bei blauem Himmel. Alles dampft und klebt.
Kann da nicht mal einer was erfinden ?