Dreheisen-Instrument II
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Dreheisen-Instrument II
Habe 2 Retro-Dreheiseninstrumente liegen, die auf "empfindlicher" umgebaut werden wollen.
Die Spule lässt sich sauber ausbauen. Hab ich schon gemacht, und auch umgewickelt. Beim Einbau fiel mir nun auf, dass das System (ein Röhrchen, in dem sich das Dreheisen befindet und über das sie Spule gestülpt wird) mit einem 3-eckigen Blech über ca. 180 grd umwickelt ist. Drunter liegt noch ein rechteckiges Blech (vgl. 2.jpg), dient vielleicht nur als Halter für das 3-Eck-Ding?
Habe das mal versucht zu fotografieren:
Die Seite wo das 3-eck-Blech spitz ist,
die andere Seite, wo es flach verläuft.
Das 3-Eck-Blech ist offensichtlich aus Eisen, da angerostet. Dass damit irgendwie das Magnetfeld geformt wird, ist schon klar. Was mir nicht klar ist, ob ich das Blech brauche oder ob dies in meiner Anwendung kontraproduktiv ist.
Brauchts das Blech fürs Dreheisenprinzip, oder wird damit nur eine besonder Anzeige-Charakteristik erreicht?
3-Eck-Blech testweise ausbauen ist nicht. Wenn draußen, dann bekomme ich das nie wieder rein. Geht vermutlich beim Ausbau kaputt, und das drunter liegende Rechteck-Blech gleich mit.
Eigentlich brauche ich eine lineare Anzeige: Neue Skala ist gemacht, Linearisierung ist programmiert (allerdings sind die Stützstellen der Linearisierung noch zu bestimmen - mach ich aber erst wenn die "Mechanik" passt).
Wer kann helfen?
Grüße
-joe
Die Spule lässt sich sauber ausbauen. Hab ich schon gemacht, und auch umgewickelt. Beim Einbau fiel mir nun auf, dass das System (ein Röhrchen, in dem sich das Dreheisen befindet und über das sie Spule gestülpt wird) mit einem 3-eckigen Blech über ca. 180 grd umwickelt ist. Drunter liegt noch ein rechteckiges Blech (vgl. 2.jpg), dient vielleicht nur als Halter für das 3-Eck-Ding?
Habe das mal versucht zu fotografieren:
Die Seite wo das 3-eck-Blech spitz ist,
die andere Seite, wo es flach verläuft.
Das 3-Eck-Blech ist offensichtlich aus Eisen, da angerostet. Dass damit irgendwie das Magnetfeld geformt wird, ist schon klar. Was mir nicht klar ist, ob ich das Blech brauche oder ob dies in meiner Anwendung kontraproduktiv ist.
Brauchts das Blech fürs Dreheisenprinzip, oder wird damit nur eine besonder Anzeige-Charakteristik erreicht?
3-Eck-Blech testweise ausbauen ist nicht. Wenn draußen, dann bekomme ich das nie wieder rein. Geht vermutlich beim Ausbau kaputt, und das drunter liegende Rechteck-Blech gleich mit.
Eigentlich brauche ich eine lineare Anzeige: Neue Skala ist gemacht, Linearisierung ist programmiert (allerdings sind die Stützstellen der Linearisierung noch zu bestimmen - mach ich aber erst wenn die "Mechanik" passt).
Wer kann helfen?
Grüße
-joe
- Bastelbruder
- Beiträge: 11559
- Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28
Re: Dreheisen-Instrument II
Das dreieckige Blech klemmt durch Federwirkung in seiner Position und es läßt sich verdrehen. Das ist Teil von "festes Eisen" in der Wikipedia. Damit wird die Empfindlichkeit des Instruments justiert.
Ich nehme an, in dem glänzenden Zylinder befindet sich die Zeigermimik, sauber geschützt vor der Umwelt.
Die Linearität wird vermutlich eher von der Form des Dreheisens beeinflußt.
Ich nehme an, in dem glänzenden Zylinder befindet sich die Zeigermimik, sauber geschützt vor der Umwelt.
Die Linearität wird vermutlich eher von der Form des Dreheisens beeinflußt.
- Raja_Kentut
- Beiträge: 1560
- Registriert: Mi 14. Aug 2013, 13:11
- Wohnort: Veitsbronn-Bernbach
Re: Dreheisen-Instrument II
Ich hab auch schon versucht Dreheisenmesswerke zu empfindlicheren. Ende vom Lied war das alle mechanischen Versuche nichts als vergnaddelte Messwerkleichen hinterlassen haben.
Ich habe dann, weil in den alten Kisten oft genug Platz ist, die Idee gehabt einen Meßverstärker reinzufummeln. Der basiert auf nem OP mit einer externen Transistorausgangsstufe. Die machte dann 0-250V, 12.5mA. War eingangsseitig schön hochohmig für mein Röhrengedöhns. Doof: Netzkabel am Messgerät. Auch doof: Hitzeentwicklung.
Hat ansatzweise funktioniert, ist aber nie richtig fertig geworden. Ist auch eher semi-sinnvoll, was aber natürlich hier überhaupt kein Argument ist
Ich benutze jetzt 08/15 TRMS Digitalmultimeter...
Ich habe dann, weil in den alten Kisten oft genug Platz ist, die Idee gehabt einen Meßverstärker reinzufummeln. Der basiert auf nem OP mit einer externen Transistorausgangsstufe. Die machte dann 0-250V, 12.5mA. War eingangsseitig schön hochohmig für mein Röhrengedöhns. Doof: Netzkabel am Messgerät. Auch doof: Hitzeentwicklung.
Hat ansatzweise funktioniert, ist aber nie richtig fertig geworden. Ist auch eher semi-sinnvoll, was aber natürlich hier überhaupt kein Argument ist
Ich benutze jetzt 08/15 TRMS Digitalmultimeter...
Re: Dreheisen-Instrument II
Dreheisenmesswerke haben den Vorteil das sie einen sehr geringen Spannungsabfall verursachen und den Messwert auf einer Logarithmischen Skala anzeige.
Bis auf den Strommesser an der Werkbank und den Ladegerät für Pb-Akkus habe ich in meinen privaten Umfeld keinen Sinnvollen Einsatzort gefunden.
Bis auf den Strommesser an der Werkbank und den Ladegerät für Pb-Akkus habe ich in meinen privaten Umfeld keinen Sinnvollen Einsatzort gefunden.
Re: Dreheisen-Instrument II
So, noch mal über die Geschichte geschlafen. Dann hat mich die Neugierde aus dem Bett geschmissen ...
@Bastelbruder:
Ohne das Innere des Mess-Zylinders genau zu kennen, also Form von "beweglichem Eisen" und des ev. noch "festen Eisens", lässt sich wohl nur spekulieren. Ausprobieren will ich's, wie schon erwähnt, nicht.
3-eckige Bleche als "festes Eisen" sind wohl gebräuchlich, siehe:
(Quelle: https://www.electricalstudynotes.com/20 ... ments.html)
Deine Antwort (Danke noch mal!) macht aber mehr Sinn: Der Hersteller wird wohl die Funktion, also auch den Hauptteil des "festen Eisens", im Zylinder versteckt und von außen nur verschiebbare Korrekturelemente angebracht haben. Das Gedöns ab zu machen bringt dann eh nichts.
Ich lass die Instrumenten-Mechanik also wie sie ist und fummle den Rest digital-elektronisch. 2 identische Instrumente aus den früheren 50-ern sind mir zu wertvoll, Ersatz zu besorgen fast unmöglich.
@Raja:
Am liebsten hätte ich die Spulen gelassen, aber 2x5A sind mir dann doch zu heftig. Wenn es ganz dick kommt, übernehme ich nur die Gehäuse und frickle Modellbauservos, oder gleich Schrittmotoren an die Zeiger.
Ich tüddle da heute abend mal die umgewickelte Spule ran. Ergebnisse dann hier.
PS: Ja ja ich weiss, ihr wollt Fotos sehen
@Bastelbruder:
Ohne das Innere des Mess-Zylinders genau zu kennen, also Form von "beweglichem Eisen" und des ev. noch "festen Eisens", lässt sich wohl nur spekulieren. Ausprobieren will ich's, wie schon erwähnt, nicht.
3-eckige Bleche als "festes Eisen" sind wohl gebräuchlich, siehe:
(Quelle: https://www.electricalstudynotes.com/20 ... ments.html)
Deine Antwort (Danke noch mal!) macht aber mehr Sinn: Der Hersteller wird wohl die Funktion, also auch den Hauptteil des "festen Eisens", im Zylinder versteckt und von außen nur verschiebbare Korrekturelemente angebracht haben. Das Gedöns ab zu machen bringt dann eh nichts.
Ich lass die Instrumenten-Mechanik also wie sie ist und fummle den Rest digital-elektronisch. 2 identische Instrumente aus den früheren 50-ern sind mir zu wertvoll, Ersatz zu besorgen fast unmöglich.
@Raja:
Am liebsten hätte ich die Spulen gelassen, aber 2x5A sind mir dann doch zu heftig. Wenn es ganz dick kommt, übernehme ich nur die Gehäuse und frickle Modellbauservos, oder gleich Schrittmotoren an die Zeiger.
Ich tüddle da heute abend mal die umgewickelte Spule ran. Ergebnisse dann hier.
PS: Ja ja ich weiss, ihr wollt Fotos sehen
- Bastelbruder
- Beiträge: 11559
- Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28
Re: Dreheisen-Instrument II
Ich könnte mir vorstellen daß sich der magnetische Fluß um die Spule noch etwas verbessern läßt, zumindest für Gleichstrom. Ich meine damit den Weg der "Feldlinien" außen um die Spule. Zwei runde Blechscheiben vorne und hinten, und außen ein Stück Rohr sollten da noch deutlich was bringen. Bei Wechselstrom wird da natürlich eine erhebliche Frequenzabhängigkeit auftauchen, wenn nicht die offensichtlichen Kurzschlußwindungen unterbrochen werden.
Re: Dreheisen-Instrument II
Das sieht man besser wozu das Blech gut ist.
Re: Dreheisen-Instrument II
Anbei man ein paar Fotos:
So sah die alte Wicklung aus, 1.3mm CuL. Das Instrument hatte 5A Vollausschlag Die Spule habe ich dann mit 0.25mm CuL neu bewickelt. Dünner hatte ich nicht da, und hätte ich wohl mit meiner Behelfswickelmaschine auch nicht hinbekommen. Die Mechanik des Messwerks. Das 90grd-Segment oben deckt die Dämfungsdose ab. In das geschlitzte Messingteil greift die Nullpunktschraube. Wollte ich den magn. Fluss verbessern, müsste unten die zum Halbkreis gebogene Schirmung (sw) ab. Die neue Spule eingebaut. Der weiße Plop zwischen den Ausgleichsgewichten fixiert die von Bastelbruder identifiziert Einstellgeschichte (rot markiert) - verklebt eigentlich gegen den Spulenkörper, aber da ist der Papp abgegangen und hält nur noch am Abschirmblech. Das umgebaute Messwerk habe ich mal nach Augenmaß (ohne Skala) grob vermessen. Vollauschlag wird erreicht mit 210mA & 7V, ego ~ 1.5W. Nicht gerade doll. Mit der alten Wicklung kam ich auf 5A * 60mV = 300mW. Irgendwo hab ich da noch 'n Mess- oder Denkfehler drin
Nun muss noch die neue Scala drauf. Entwurf geht ganz gut mit brathering82's "Scale render extension" für Inkscape (gibt es auf GitHub). Schön daran: Man hat die Sourcen, und zur Not kann man an die generierten SVG's mit vi oder sed ran.
Raufkleben ist dagegen eine Challenge für sich...
So sah die alte Wicklung aus, 1.3mm CuL. Das Instrument hatte 5A Vollausschlag Die Spule habe ich dann mit 0.25mm CuL neu bewickelt. Dünner hatte ich nicht da, und hätte ich wohl mit meiner Behelfswickelmaschine auch nicht hinbekommen. Die Mechanik des Messwerks. Das 90grd-Segment oben deckt die Dämfungsdose ab. In das geschlitzte Messingteil greift die Nullpunktschraube. Wollte ich den magn. Fluss verbessern, müsste unten die zum Halbkreis gebogene Schirmung (sw) ab. Die neue Spule eingebaut. Der weiße Plop zwischen den Ausgleichsgewichten fixiert die von Bastelbruder identifiziert Einstellgeschichte (rot markiert) - verklebt eigentlich gegen den Spulenkörper, aber da ist der Papp abgegangen und hält nur noch am Abschirmblech. Das umgebaute Messwerk habe ich mal nach Augenmaß (ohne Skala) grob vermessen. Vollauschlag wird erreicht mit 210mA & 7V, ego ~ 1.5W. Nicht gerade doll. Mit der alten Wicklung kam ich auf 5A * 60mV = 300mW. Irgendwo hab ich da noch 'n Mess- oder Denkfehler drin
Nun muss noch die neue Scala drauf. Entwurf geht ganz gut mit brathering82's "Scale render extension" für Inkscape (gibt es auf GitHub). Schön daran: Man hat die Sourcen, und zur Not kann man an die generierten SVG's mit vi oder sed ran.
Raufkleben ist dagegen eine Challenge für sich...