Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Der chaotische Hauptfaden

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bulle
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Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von bulle »

Hallo,
es geht um einen Verstärker, der zur Endstufe +/- 45V bereitstellt.
Um eine Zwischenverstärker einzubauen, der mit +/- 12 V versorgt wird, wurd zuerst an 78XX und 79XX gedacht. Doch die mögen die 45 Volt nicht am Eingang sehen.
Da so´n OPamp Zwischenverstärker wenige mA zieht, kam der Gedanke an Z Dioden auf. Doch wie sieht so eine Schaltung aus.
Oder habt ihr andere Vorschläge ?
LG
Klaus
Matt
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Matt »

Wie wird +-45V erzeugen, aus Netztrafo `?

Wenn Netztrafo genutzt wird, baust du ruhig kleine Trafo dafür.
bulle
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von bulle »

Hallo Matt,
Ja es ist ein Trafo mit Dioden und Elkos für die Versorgung eingebaut.
Mit einem kleinenTrafo die +/-12V zu erzeugen, habe ich auch schon überlegt.
Zumal ich noch einen kleinen Printtrafo hier rumliegen habe.

Aber gehts nicht einfacher?

LG
Klaus
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Bastelbruder
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht macht es Sinn, die "wenige Milliampere" mal etwas genauer zu spezifizieren? Und Obacht, die meisten OpAmps brauchen mehr Strom wenn sie ausgesteuert werden.

Achja, diese Werte sind die absolute Minimalvorraussetzung zur Berechnung einer effizienten Z-Diodenschaltung. Natürlich kann man auch 100 mA entsprechend 3 Watt pro Vorwiderstand verheizen, dann muß man nicht so viel rechnen.
Matt
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Matt »

Okay, dann geht es einfacher. Aber dann muss ich dir fragen, wieviel Strom brauchst du -> bastelbruder hat schon Frage gestellt.

bis 50-100mA könnte man ja Z-Diode und 7812 & 7912 (optional) lösen, darüber sollte man wegen thermische Gründe auf Trafo setzen.


Grüss
Matt
bulle
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von bulle »

Bastelbruder hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 14:59 Vielleicht macht es Sinn, die "wenige Milliampere" mal etwas genauer zu spezifizieren? Und Obacht, die meisten OpAmps brauchen mehr Strom wenn sie ausgesteuert werden.

Achja, diese Werte sind die absolute Minimalvorraussetzung zur Berechnung einer effizienten Z-Diodenschaltung. Natürlich kann man auch 100 mA entsprechend 3 Watt pro Vorwiderstand verheizen, dann muß man nicht so viel rechnen.
Hmmm, das weiß ich noch nicht, das mit der Stromaufnahme, aber du hast Recht, das muss man wissen. Der OPamp Baustein ist noch im Zulauf.
Ich sehe das hier auch als "Brainstorming"

LG
Klaus
bulle
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von bulle »

Matt hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 15:05 Okay, dann geht es einfacher. Aber dann muss ich dir fragen, wieviel Strom brauchst du -> bastelbruder hat schon Frage gestellt.

bis 50-100mA könnte man ja Z-Diode und 7812 & 7912 (optional) lösen, darüber sollte man wegen thermische Gründe auf Trafo setzen.


Grüss
Matt
Oh, da habe sich 2 Posts überscchnitten.
Wie schaltet man das ? Widerstand und Z Diode in Reihe gegen Massen (Plus wie auch minus Zweig?)
An der Kathode die Eingangsspannung für die 78XX und 79XX Regler abnehmen?
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Roehricht
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Roehricht »

hallo,
je nach Stromaufnahme. Entweder einen Zusatznetztrafo mit der üblichen 78xx / 79xx Beschaltung oder wenn es nur geringer Strom ist zwei Regler in Serie schalten. Ein 7824 , danach den 7815. Beim 7824 den Gemeisamen Pin mit ner Zenerdiode hochlegen wegen der max. zulässigen Ue

In einer 08/15 Auto HeiFei Endstufe hab ich eine Schaltung vorgefunden da war als Vorregler schlicht ein Längstransistor mit ner Zenerdiode anner Basis, danach dann besagter 7815. Die Eingansspannung im Leerlauf 50Vdc.

Wenn Netzspannung da ist hätte ich einfach ein Trafo genommen, ist am billigsten und geht am schnellsten. Ooooder auf den Trafo noch ein paar Windungen Cul drauffiddeln. Das werden meist nicht viel Windungen. Bei den grossen Leistungen ist da schon eine Windung fast ein Volt oder sogar mehr.

73
Wolfgang
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Bastelbruder
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn der Amp 2 mA braucht und maximal 10 mA, dann geht auch ein billiger Vorwiderstand mit 2,2 k vor den 78er/79er.
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Fritzler
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Fritzler »

Oder direkt ne Z-Diode VOR den 7812 ;)
Zum Vorheizen quasi.
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Nilsen
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Nilsen »

Hab hier öfters dem LM317 im Einsatz, den gibt es auch als Variante bis 60V den LM317HV.
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Bastelbruder
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Bastelbruder »

Bloß mit der negativen Spannung funzt das nicht so gut.

Alles Blödsinn! Ich denke daß allein zwei Widerstände und zwei Elkos 100 µF ausreichen könnten. Ein OpAmp braucht keine stabilisierte Versorgungsspannung.
j.o.e
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von j.o.e »

Ich würde bei 78L12 und 79L12 bleiben, davor aber je eine klassiche "Stabi" aus R, Z-Diode und Emitterfolger schalten.
Zum dran basteln kommts auf 2..3 Bauteile nicht an, in Großserie dagegen schon.
TDI
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von TDI »

j.o.e hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 16:38 ... davor aber je eine klassiche "Stabi" aus R, Z-Diode und Emitterfolger schalten...
Sollte doch auch locker reichen. Solche Schaltungen haben wir schon früher in der Ausbildung im Schlaf berechnet.
Für die negative Spannung spiegelverkehrt mit PNP-Transistor bauen. Der Transistor sollte die zu erwartende Verlustleistung und Spannung aushalten können.
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Desinfector
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Desinfector »

Brauchen wir überhaupt ne galvanisch Trennung?
Ginge sonst ein Kondensatornetzteil?
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Bastelbruder
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Bastelbruder »

Natürlich geht ein Kondensatornetzteil. Einfach 50 Meter Draht unter der Hochspannungsfreileitung auslegen und mit 4 Dioden gleichrichten. Wenn 2 davon Z-Dioden sind, ist die Spannung sogar stabilisiert.
andreas6
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von andreas6 »

Das Problem hatte ich auch mal. Ganz unverhofft, denn das Eigenbau-Verstärkerchen hat hier tadellos funktioniert. Beim Kunden war es öfter mal stumm und musste neu eingeschaltet werden. Erst eine Messung vor Ort zeigte eine ordentlich überhöhte Netzspannung an, die entsprechend durch den dicken Netztrafo umgesetzt die erlaubten Eingangswerte der eingesetzten 78xx/79xx überschritt. Da dort nur Vorstufen draus versorgt wurden, wurde jeweils eine 1W-Z-Diode (9 oder 12V) längs vor die Regler gesetzt und das Problem war vom Tisch. Seit ungefähr 1982 haben ich nie wieder von dem Fall gehört, es hat also wirklich gut funktioniert.

MfG. Andreas
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Fritzler
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Fritzler »

andreas6 hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 18:14 Erst eine Messung vor Ort zeigte eine ordentlich überhöhte Netzspannung an, die entsprechend durch den dicken Netztrafo umgesetzt die erlaubten Eingangswerte der eingesetzten 78xx/79xx überschritt.
Da kannste aber froh sein, dass nicht mehr passiert ist.
Ich hatte schonmaln 78xxer der dann recht ordentlich explodiert ist und dann war Durchzug.
bulle
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von bulle »

Okay. ich habe da mal was gemalt
Schaltung.jpg
Ich brauch ca. 20 mA für den OPamp
+/- VZ sollte dann im Bereich von 15 - 30 Volt liegen
ist das so richtig.
andreas6
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von andreas6 »

Ja, ich fand das auch ein ausgesprochen nettes Verhalten. Aber es war keine extreme Überspannung, nur eben gerade ein bisschen zu viel. Spätere Fälle mit 380 anstatt 220V waren schon mit viel magischem Rauch verbunden. Das hält kein Regler wirklich aus. Damals wurde ein magnetischer Spannungswandler davor gesetzt und seitdem war auch die Netzspannung wieder im normalen Rahmen. Trotzdem grübelt man eine Weile darüber nach und letztlich hilft nur die Messung vor Ort. Es waren um 260 oder 270V vor dem Trafo. Das muss die Technik nicht wirklich mehr aushalten. Aber die Leistung war super, die Endstufe hatte dort richtig Bumms! Nur wenn man es zu leise drehte, tauchte das Problem auf.

MfG. Andreas
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Bastelbruder
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn da unbedingt Z-Dioden sein müssen, dann nimm 12V-Dioden und Widerstände mit 1.5 k 1 Watt, fertig. Wozu Spannungsregler die rauschen und schwingen, wenn man's am wenigsten brauchen kann. Welcher OpAmp läuft eigentlich mit +-12 Volt? Die hat man alle für +-15 Volt gebaut (um damit +-10 V verzerrungsfrei verarbeiten zu können).

Aber kontrollier' nochmal die 20 mA, ich denke das ist der maximale Strom den der Chip treiben können soll. Und dann ist noch nicht gewährleistet daß der nebenher nicht nochmal 10 mA für sich selber nimmt.
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minibootsmann
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Re: Aus +/- 45V +/- 15 Volt ableiten

Beitrag von minibootsmann »

Moin zusammen und frohe Pfingsten,

bei dem OP-Amp handelt es sich um den NE5532 von TI (http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ne5532 ... 0994861922). Leider werde ich aus dem Datenblatt nicht ganz schlau.

Dort heißt es unter anderem:
Output short-circuit current: 60mA max.
Total supply current (VO = 0, No load): 16mA max.

Und ja, die Versorgungsspannung ist ±15V.

Ich kann leider nicht interpretieren, was "VO=0, No load" bedeuten soll und ob man nun mit 16 oder 60mA rechnen muss.
Der OP-Amp soll die Endstufe TDA7293 (https://www.st.com/resource/en/datasheet/tda7293.pdf) treiben.

Vielleicht hat ja jemand hier Erfahrung mit dem Bauteil und kann somit eine brauchbare Berechnungsgrundlage liefern.

Schönen Feiertag noch!

Gruß,
Helmut
Matt
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Matt »

16mA, das ist Eigenbedarf des Operationsverstärker.

60mA, das ist maximale Strom, was OPVs Ausgang liefern kann.
D.H. in worst Case zieht 76mA Strom.

Aber: Wenn du Ausgang mit 470 Ohm Widerstand schützt (sogenannte Angstwiderstand) und da sinkt Stromspitze beim Kurzschlussfall auf ca 30mA (zusätzlich zu 16mA )
Und das Fall tritt nur beim Kurzschlussfall auf und ich habe nicht ihre eingeschränkte Aussteuerung (typisch nur +-12V beim +-15V Betriebsspannung) berücksichtigt.

Und dazu wird in Audio-Vorstufe oft nur auf einige Vss ausgesteuert, da mindert Strombedarf nochmals erheblich. Ausserdem müsste OPV oft nur 47kohm Eingangsimpedanz antreiben.
Praxis ist 18-20mA realitisch. Denk ich mal.
Laut Datenblatt-Schaltungsvorschlag (Seite 14) von Endstufe-IC hat Verstärkungsfaktor von ca 33 ( R3 = 22kOhm und R2 = 680 Ohm, Vu =(R3/R2)+1 )
Meiste Verstärker-IC wollen 0.7- paar Vss sehen. Hier will es warscheinlich schon 0,7Veff für knappe Vollaussteuerung sehen (bei +-40V Versorgung)


Daher ist kein schlechte Idee, mit Angstwiderstand zu bestücken und Stromaufnahme auf diese Worstcase zu festlegen.

Grüss
Matt
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Desinfector
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von Desinfector »

Bastelbruder hat geschrieben: So 31. Mai 2020, 17:32 Natürlich geht ein Kondensatornetzteil. Einfach 50 Meter Draht unter der Hochspannungsfreileitung auslegen und mit 4 Dioden gleichrichten. Wenn 2 davon Z-Dioden sind, ist die Spannung sogar stabilisiert.
Kewl, nur so wenig Aufwand?
j.o.e
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von j.o.e »

@bulle:
Die "Stabis" sollen die Eingangsspannung auf für 78xx/79xx gesunde Werte begrenzen, und da sind 30V schon herzlich...

78xx und 79xx wollen am Ein- und Ausgang Kondensatoren sehen. Zur Dimensionierung bitte das Datenblatt befragen.

Das Datenblatt gibt auch Auskunft wann und wieso man die Überbrückungsdioden braucht.
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minibootsmann
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Re: Aus +/- 45V +/- 12 Volt ableiten

Beitrag von minibootsmann »

Moin Nochmal,

wir haben uns nun darauf geeinigt, einen eigenen Trafo zu spendieren. Für die anderen Varianten fehlt mir jegliches Halbleitermaterial und auch die Erfahrung damit.
Gleichrichter und Siebungskondensatoren habe ich, fehlt nur noch der Trafo. Den kann ich leicht beschaffen, so daß ich jetzt nur noch auf die Lieferung des Vorverstärkers warten muss.

Habt vielen Dank für's Miträtseln und Rat geben! Ich finde es immer wieder spannend, was so für Ideen zusammen kommen. :idea:

Viele Grüße,
Helmut
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