Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Der chaotische Hauptfaden

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Chaoskreator
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Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Chaoskreator »

Hallo,

ich hab mal wieder ein Problem mit meiner Yamaha DT 50 MX: Manchmal geht für z.B. 1 Sekunde der Motor aus und ich weiß nicht, ob es (wieder) am Vergaser liegt, der z.B. wegen des eingefügten Spritfilters im Schlauch zu wenig Sprit kriegt oder ob vielleicht die Zündung eine Macke hat.
Wenn der Fehler besteht, kann man sich das so vorstellen: Gasgriff voll aufgedreht, Motor beschleunigt für 2 Sekunden, geht dann für 1 Sekunde aus, beschleunigt wieder, geht wieder kurz aus und so weiter. Die Drehzahl hat dann quasi einen dreiecksförmigen Verlauf.

Kann man mit Hausmitteln des Fricklers irgendwie die Zündspannung/ -Leistung messen?
In meiner Fantasie wickle ich ein paar Windungen Draht um das Zündkabel, das Signal geht in eine Messschaltung, an dessen Ausgang ich ein Oszi anschließe, um es zu beurteilen. Gibt es sowas auch in Wirklichkeit? :lol:

Gruß Chaoskreator
Matt
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Matt »

Niedrigohmige Widerstand und Speicher-Oszilloskop.

Dann sollte Funken über Widerstand ins Masse fliessen und du misst dann indirekt Strom. Draus könnte theoretisch acuh Energie-Gehalt berechnet.

Grüss
matt
Jannyboy
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Jannyboy »

Der nachträglich eingebaute Spritfilter wird wohl das Problem sein.

Grüße Jan
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OnOff
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von OnOff »

Jannyboy hat geschrieben: Do 11. Jun 2020, 20:20 Der nachträglich eingebaute Spritfilter wird wohl das Problem sein.

Grüße Jan
Tritt der Fehler IMMER auf ?
Und tritt der Fehler direkt auch beim ersten Hochdrehen nach dem Leerlauf auf ?

Für nen Moment sollte ja erstmal genug Sprit in der Schwimmerkammer sein.

Ich hatte mal ne 620er KTM.
Da habe ich mir ein kleines Magnetventil in die Spritleitung gemacht, damit ich nicht immer beide Sprithähne zu machen musste.
Da konnte ich für ca 20sec den Motor ausdrehen lassen, erst dann fing sie an zu kotzen, weil nicht genug Sprit durchkam.
War im Alltagsbetrieb nie ein Problem.
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Hightech
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Hightech »

Der Zündfunke sollte schon Minimum 2cm haben oder doch deutlich mehr?
Das sollte als Leistungsindikator ausreichen oder?
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Hightech
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Hightech »

Der Fehler an sich hört sich nach einem Problem mit dem Schwimmer an. Hat die einen?
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ferdimh
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von ferdimh »

Das hat er aber bei diversen Mopedzündungen nicht.
Da habe ich schonmal mysteriöserweise mehrere defekte Zündspulen gehabt, und am Ende war der Fehler ganz woanders...

Aber ich sollte da nicht viel zu sagen, in meiner Hand fangen Ottomotoren nur an zu funktionieren, wenn man sie beim Schrauben durch Diesel ersetzt.
Gary
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Gary »

Mußte Umklemmen von Dreieck auf Stern

Das ist nicht die Zündung..

Und selbst wenn du eine Funkenstrecke außen dran bastelst, ob die Zündkerze innen ordentlich arbeitet siehst du außen nicht.
Aber die Zündkerze lässt sich schnell wechseln, und auch den Stecker!
Wenn dein Kumpel mit deiner Zündkerze und Stecker fahren kann , dann kannste nen Haken dran machen.
Siemens Fehlerhandbuch - wandert der Fehler mit..
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Gobi
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Gobi »

Testen mit dem Oszi wird wohl wenig nützen, denn dann hast du noch nicht die Situation simuliert,in der der Fehler auftritt.
Ich hatte das mal ganz ähnlich und es war das Zünschloss mit schlechtem Kontakt bei gewissen Frequenzen schüttelte sich der Schlüssel lose :roll:
Das Filter als Quelle würde ich erstmal probeweise ausschließen in dem Du es kurz ausbaust - kann durchaus Ärger machen, aber wohl nicht so wie Du es beschreibst.
Mirqua
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Mirqua »

Ich hatte mal ein Motorrad mit ähnlichem Fehler.
Lief am Anfang super dann sporadisch bei höheren Drehzahlen stottern oder gleich aus.
Bis man die Zündkerze raus hatte war meist ein super Zündfunke vorhanden.
Wir haben uns damals nen Wolf gesucht, anderen Vergaser, neue Batterie usw.
War aber die Primärspule die ab einer bestimmten Temperatur einen Kurzen erzeugte,
Irgendwie messen, :?:, hast du mechanischen oder elektronischen Drehzahlmesser?
Je nachdem zeigen elektronische manchmal abnormales Verhalten, muß aber leider nicht sein.

Wnn du die Benzinleitung nach dem Filter abziehst und da kommt kontinuierlich ein Strahl dann würde ich den Filter auch ausschließen.
Tankentlüftung ist aber geprüft?
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ferdimh
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von ferdimh »

Gerade noch mal zum fertigdenken:
Sehe ich das richtig, dass die Zündung plötzlich vollständig aussetzt?
Dann brauchen wir ja eigentlich nur eine qualitative Aussage - und die sollte mit einem Klappferrit um das Zündkabel mit ein paar Sekundärwindungen + Verstärker + Kopfhörer (oder + Mikrofon + Stereoaufnahmegerät) deutlich zweckmäßiger möglich sein.
Natürlich kann man das Signal auch aufm Oszi anzeigen, aber das ist beim Fahren so lästig.
So ganz unwahrscheinlich ist das Fehlerbild nicht, die Spannung an der Zündkerze ist vom Druck abhängig, und hat potentiell irgendwo ein Maximum (nämlich da wo das maximale Drehmoment ist). Dann sollte sich die Zündwilligkeit durch leichtes Gaswegnehmen aber wiederherstellen lassen.
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Chaoskreator
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Chaoskreator »

Tankentlüftung ist geprüft.
Drehzahlmesser hat das Moped keinen.
Das mit dem Abziehen nach dem Filter, ob da ein Vollstrahl kommt, werd ich mal testen.
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Bastelbruder
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Bastelbruder »

Ein AM-Kurzwellenradio (vielleicht auch Mittelwelle) ist zur Erkennung der Zündenergie geeignet, man kann sogar den Ladedruck (Drosselklappenstellung) an der Lautstärke abschätzen.
Bloß die Schwundregelung sollte noch nicht ansprechen, also nicht zu stark koppeln.
Robby_DG0ROB
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Einfach das Zündkabel etwas verlängern und eine hör- und sichtbare zusätzliche Funkenstrecke schaffen, wo sich ausbleibende oder schwächelnde Zündspannung gut erkennen lassen. Außerorts dürfte sich über diesem Breitbandstörer auch keiner beschweren, da es ja auch nur eine kurzzeitige Aktion zur Fehlersuche sein soll.
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Bastelbruder
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Bastelbruder »

Ich denke daß diese Zusatzfunkenstrecke keine zusätzliche Beeinträchtigung der Funktion darstellt, wenn das Zündkabel dafür nicht unverhältnismäßig verlängert werden muß damit der Fahrer den Kontrollspratz ständig vor den Augen hat. Das Taschenradio mit Ohrhörer ist vielleicht doch etwas praktischer.
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Smily
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Smily »

Da gabs doch mal die kerzenstecker mit ner glimmlampe drinn.
Die haben immer lustig geleuchtet beim zünden...

Der da wars.
Taugen tun die dinger nix, aber zum kontrollieren isses gut

https://www.ebay.de/i/303473084798?chn= ... hfEALw_wcB
TDI
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von TDI »

Ich tippe auf mangelhafte Spritversorgung
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Chaoskreator
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Chaoskreator »

Ich habe jetzt heute mal verschiedenes probiert, was alles nichts geholfen hat:
- Einen größeren Benzinfilter eingebaut,
- ohne Benzinfilter versucht,
- Vergaserschwimmer eingestellt, sodass die Schwimmkörper nun noch etwas höher liegen und dadurch der Füllstand etwas höher sein sollte.
- Ein Radio auf Mittelwelle durchgedreht (war so ein schrottiger Ghettoblaster mit Tastenbedienung aus den 90ern), habe keine Stelle gefunden, wo ich den Motor "gehört" hätte. Ich werde das mal noch mit einem Röhrenradio auf Kurzwelle versuchen.

Wenn ich, nachdem das Problem bei Vollgasfahrt auftritt, anhalte und im Leergang den Gashahn aufreiße, hört sich das an, als würde ein Drehzahlbegrenzer zuschlagen. So einen gibt es aber nicht. Ich werde vielleicht morgen mal die Zündung testen, um selbige als Ursache auszuschließen. Die Batterie ist auch ziemlich fertig. Nicht dass die am Ende schuld an der Misere ist.
ch_ris
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von ch_ris »

wenn du mal zündkabel und stecker durch einen draht ersetzt? hört man vielleicht eher im radio .
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Bastelbruder
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Bastelbruder »

Ich bin etwas verwirrt: Taucht der Aussetzer sporadisch für eine Sehunde während des Fahrens auf oder nur im Simulationsmodus auf dem Ständer.

Ghettoblaster und Röhrenradio stelle ich mir während des Fahrens etwas unpraktisch vor, genauso wie die Beobachtung einer Funkenstrecke oder Glimmlampe während der Fahrt.
Ich bin ziemlich sicher, daß man ein klassisches AM-Taschenradio (da muß kein Sender gesucht werden, eher eine Stelle wo kein Sender zu hören ist) mit Ohrhörer bloß in die Nähe der Zündanlage platzieren muß um das Knistern der Zündung zu hören. Vielleicht das Ding ans Bein binden oder so.

Oder gibts heute keine Taschenradios mehr?
Die sind soviel wert wie ein Multimeter, und wenn's bloß zum Auffinden von ESD-Ereignissen und anderen Störimpulsen ist, oder zum kontrollieren ob in irgendwelchen Kästchen überhaupt "Leben" ist.
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Toddybaer
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Toddybaer »

Vielleicht am Zündzeitpunkt gedreht?
Hat die noch Unterbrecherzündung?
Robby_DG0ROB
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Wichtig ist, dass das (oder in Bayern "der") Radio keine anderen starken Störer "sieht" oder "hört", so dass die AGC möglichst weit aufregelt. Zündstörungen sind sehr breitbandig und in jedem Band in AM deutlich hörbar.
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Chaoskreator
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Chaoskreator »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:31 Ich bin etwas verwirrt: Taucht der Aussetzer sporadisch für eine Sehunde während des Fahrens auf oder nur im Simulationsmodus auf dem Ständer.
Beides: Nach einer gewissen Fahrzeit unter Volllast tritt das Problem auf und bleibt dann auch hartnäckig, auch im Simulationsmodus im Leergang auf dem Ständer. Eine halbe Minute Erholungszeit mit Motor aus reicht nicht, um wieder Normalbetrieb herzustellen.
Es sollte also möglich sein, einige hundert Meter Vollgas zu fahren, wieder heim und und dann in der heimischen Werkstatt das gute alte Röhrenradio durchzudrehen. Das kann ich ja schon mal auf nem Hocker auf Motorhöhe bereitstellen und während ich fahre, derweil auf Betriebstemperatur kommen lassen ;)
Bastelbruder hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 17:31 Oder gibts heute keine Taschenradios mehr?
Die sind soviel wert wie ein Multimeter, und wenn's bloß zum Auffinden von ESD-Ereignissen und anderen Störimpulsen ist, oder zum kontrollieren ob in irgendwelchen Kästchen überhaupt "Leben" ist.
Ich habe diese Dinger bisher immer als nutzlosen Schrott mit mieser Klangqualität gesehen. Diese Sichtweise, es als Messgerät für Störabstrahlung zu sehen, wertet solche Geräte echt auf. :D
Ich habe sicher noch irgendwo eins rumliegen. So ein Noname-Teil, das es für einen Appel und nem Ei mal bei Tschieboh oder sonstwo gegeben hat.
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Chaoskreator
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Re: Moped: Leistung des Zündfunkens messen?

Beitrag von Chaoskreator »

Toddybaer hat geschrieben: Sa 13. Jun 2020, 18:14 Vielleicht am Zündzeitpunkt gedreht?
Hat die noch Unterbrecherzündung?
Nein, an der Zündung habe ich nichts gemacht. Sie hat schon transistorisierte Zündung.

Früher ging das Moped laut Tacho gute 60 auf der Geraden, bergab auch problemlos 70. Für Motor bzw. Vergaser waren die dann sehr hohen Drehzahlen nie ein Problem. Der Fehler trat von heute auf morgen auf.
Leider haben wir heute Scheißwetter, deshalb wird der Zündungstest vertagt.
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