Brunnentrog bauen

[Toddybaer]

Ich habe seit kurzem eine Schwengelpumpe.
Da soll, wohl im Urlaub ein passender Trog unter gebaut werden. also irgendwas quadratisches aus Beton und/oder Backsteinen.

Wie bekommt man sowas dicht?
Was macht man, das das im Winter nicht kaputtfriert?
Soll so tief sein, das man da Gießkannen drin füllen kann
Vögel sollen darin nicht ersaufen
Welchen Beton?
Kann man da einen Ablauf einbauen? Wie bkommt man den dicht?
Einen Überlauf bei zu viel pumpen zurück in die Zisterne wäre auch gut, glaub ich

[Zummmsel]

Wie wäre es mit was schickem aus Holz ?

https://www.youtube.com/watch?v=T_ciVV5vmk4

[uxlaxel]

ich würde in egay-kleinanzeigen nach nem futtertrog suchen. das hat auch stil

[Lukas94]

Google doch spaßeshalber mal nach dem Muldenhauer-Handwerk.

[Bastel-Onkel]

Betonieren sollte schon auch gehen. Die Schalung sollte allerdings gut zerlegbar sein und die Bretter für die Schalung am besten einölen. Ich habe mir mal eigene L-Winkelsteine gegossen und hatte schon Mühe, die hinterher aus der Form zu prügeln, obwohl die eigentlich recht gut zerlegbar war. Auch die Kräfte, die da wirken, sind teils gewaltig. Ich hatte meine Formen nur schnell zusammengespaxt, aber hinterher auch öfters mal bis zu 50% abgerissener Schrauben. Ein paar Armierungseisen werden sicher nicht schaden. Für den Ablauf bzw. Überlauf könnte man das "Standrohr-Prinzip" verwenden. Das heißt, am tiefsten Punkt möglichst bündig ein Kunststoff-Rohr eingießen, so daß die Steckmuffe nach oben zeigt. Dort steckt man dann ein weiteres Rohrstück rein, wenn man Wasser im Trog haben will. Ist der Trog voll, läuft es ins Rohr und in den Abfluss bzw. in den Tank zurück. Zieht man das Rohrstück raus, läuft der ganze Trog leer.

Wenn es was urigeres sein soll, ich hab schon ab und an mal alte Brunnentröge in den Kleinanzeigen gesehen. In der Regel sind die nicht mal soo teuer, denn der Transport ist da das Hauptproblem.

Für meine Schwengelpumpe (ein blödes Scheißteil, dessen Dichtungen ständig kaputt sind) hatte ich auch mal über die Sparvariante nachgedacht, nämlich billigen 90L Mörtelkasten als wasserdichte Wanne und außen rum nur die "Verkleidung" bzw. Halterung dünnwandig gemauert. Aber da der Reparaturaufwand für die Pumpe in keinem Verhältnis zum verbuddelten Tank (200L-Fass ) steht, ist nie was draus geworden.

[Desinfector]

da muss ein ausgehöhlter Baumstamm drunter.
ein Einbaum

Und wenn die grosse Flut kommt, kannst das Ding auskippen und los fahren.

Beton muss dann auch frostsicher werden...

[ESDKittel]

Bei uns im Ort aufm Friedhof sind die aus groben Bruchsteinen/ehemaligen Pflastersteinen gemauert.
Innen sind die mit wasserfestem/wasserundurchlässigem Putz ausgekleidet.
Zur Winterzeit werden die über einen Bodenablauf (Rohr mit Blindkappe) entleert.

Mehr Stiel hat aber ein Sandsteintrog...

[licht_tim]

Ich hab einfach einen runden 90l Eimer genommen und mit Holz verkleidet. Nach 5 Jahren wegen Umzug wieder abgebaut, da war noch nichts verrottet. War nur KDI und eine Terassendiele aus Douglasie als oberer Abschluss. Über Winter so gut es geht ausgeleert und Pumpe sammt Behälter mit einem Bigbag abgedeckt.

[Toddybaer]

Google doch spaßeshalber mal nach dem Muldenhauer-Handwerk.

Das heißt Mollenhauer.
Und ich hab keinen passenden Pappelstam. außerdem sind die meiner Meinung nach nicht für ständig nass zu gebrauchen

[uxlaxel]

mit hartgebrannten ziegelsteinen und abständigem
mörtel sollte doch ein brauchbares ergebnis zu erzielen sein.
man könnte es ja zum schluss noch mit einer dichtschlämme ausstreichen, vielleicht reucht ja sogar nur zementschlämme.

[Toddybaer]

Also wenn ich so an einen alten Küchenfußboden denke, der war sowas von glatt und glänzend und hart. Das soll nur Estrich, bepudert und glattgezogen sein. Da will ich gerne glauben das der eine wasserdiche Oberfäche hatte.
Naja und soooo viel wird da wohl auch nicht durchlaufen durch Backsteine und Mörtel. Allerdings hab ich immernoch bedenken wegen kaputtfrieren

[Toddybaer]

Achja, weiße Marmorplatten in 2 cm Stärke hab ich auch noch einige liegen. ca 30 breit. ob man da was schickes mit hinbekommt, wenn man die mit dem Hammer zerkleinert? aber 2cm sind etwas dünn für Mauersteine

[uxlaxel]

wenn du den trog rechtzeitig vorm winter leer machst, dass er ordentlich austrocknen kann und dann ein deckel (plane oder platte) drüber legst, dass er trocken bleibt, dann dürfte da auch nichts zerfrieren. mein vater hat einen sockel für die regentonne aus klinker gemauerert, der quasi direkt in der nässe steht (zwar auf beton, aber da steht immer etwas wasser), das steht jetzt rund 15 jahre ohne einen abplatzer. der sockel ist zwar innen hohl, hat aber keine zu- oder abluftöffnung oder wasserablauf.
kritisch ist es wohl eher bei hohlblockziegeln oder weich gebranntem zeugs, wo sich richtig viel wasser drin sammeln kann.

[Toddybaer]

Meine Frau hat sich nun auch noch ein paar Videos angesehen und Ideen entwickelt

Normaler Beton bzw Zement zerfließt ja mehr oder weniger. In den videos hat die Mischung aber eher die Konsistenz von Knetmasse oder Ton.

Was haben die da an Zuschlagstoffen drin, das man da Kugeln (etwa Tennsibal groß und eiförmig) draus formen kann und die frischen Kugeln einfach so übereinander stapeln kann, ohne da alles wegläuft?

Irgendwo... muss ich noch ein altes Maurer / Handwerkerbuch haben, vielleicht steht da was drin...

[Bastelbruder]

Fliesenkleber, etwas dicker angerührt. Der bäppt wie Hühnermist und läßt sich hervorragend modellieren. Ich hab damit mal die arschglatten Wunden einer rausgesägten Betonmauer gepimpt, die Öffnung sieht nach 25 Jahren immer noch wie Original betoniert aus.

[Chemnitzsurfer]

War das vll Fertiger Reperaturmörtel oder ähnliches? Das Zeug härtet selbst unter Wasser aus
https://www.hornbach.de/shop/Reparaturm ... tikel.html

[Toddybaer]

Also aus dem Bauch heraus würde ich zu

Zement, Kalk (HK80), Vogelsand und Trocknerflusen greifen.

Oder Fliesenkleber mit Trocknerflusen und Vogelsand.

Vielleicht noch etwas Spüli, damit es besser mischt. Und Mehl oder Spesestärke für mehr plasizität?

[Toddybaer]

War das vll Fertiger Reperaturmörtel oder ähnliches? Das Zeug härtet selbst unter Wasser aus
https://www.hornbach.de/shop/Reparaturm ... tikel.html

Ich glaub das ist nicht das Richtige. Kenn ich vom Dosen eingipsen. Wird viel zu schnell hart, und auch schnell rissig beim Trocknen und sehr hart.

Auch anmischen ist da nicht so einfach.... zu dünn, noch etwas Zement.. immernoch zu dünn.. noch ein Teelöffel Zement=fest

[uxlaxel]

wie wäre es mit einem gegenstand zu ummauern? mörteleimer, mörtelkübel oder sowas, was etwas konisch ist. beim ummauern den raum zwischen ziegel und gefäß immer schön mit mörtel auffüllen und nach paar tagen das gefäß entfernen. man hat dann eine prima glatte wandung innen und braucht sie nur noch mit grundierung oder ähnlichem versiegeln.

[Später Gast]

Ich bin ja auch grade am betonieren, zwar mit Leichtbeton, aber egal. Neulich mal nen Rest Material über gehabt und damit ne Feuerschale "gegossen". Das waren ein Mörteleimer als Außenform und ein Plastikblumentopf für Innen. Wenn man nur Blähglasgranulat ohne weitere Zuschlagstoffe nimmt, fehlt das feinere Korn in der Sieblinie und es ergibt sich eine haufwerksporige Schüttung. Das ist hier natürlich nicht erwünscht, da müsste also noch Sand oder was in ähnlicher Korngröße dazu.

Wenn ich die Modellierbarkeit verbessern will, mache ich Ton mit in die Mischung, das erhöht aber etwas den Zementbedarf. Polypropylenfasern helfen auch dabei, dass der Beton bappiger wird. Die Mischung hier war ohne Ton, das ist ein bröseliges Zement-Blähglasgemisch, dass nur durch Verdichten zu bappen anfängt. Wasser rieselt da grade so durch, das ist sicher nicht frostfest jetzt.

[RMK]

Du hast einen Wassergrobfilter gebaut.

[Jannyboy]

Für meine Schwengelpumpe (ein blödes Scheißteil, dessen Dichtungen ständig kaputt sind) hatte ich auch mal über die Sparvariante nachgedacht,

Das klingt nach trockenem anpumpen...
Du füllst schon den Kopf der Pumpe schon randvoll mit Wasser bevor zu das ersten mal pumpst wenn die Pumpe trocken war?

Grüße Jan

[Durango]

Der richtige "Brunnen trog " war aus Sandstein, handgemacht und hat nur das "Bassein" für das Regenwasser unterstützt.
Eine Famiele hatte x-Großvieheinheiten und wäre ohne Wasser darniedergegangen.
Soviel aus den letzten hundert Jahren.

73 Manfred

[Bastel-Onkel]

@Jannyboy: Füllen ist/war nicht das Problem. Wenn ich die Pumpe brauchen würde bzw. ein nennenswertes Reservoir dran hängen würde, hätte ich mich mal um eine haltbarere Lösung bemüht. Aber dann bräuchte ich wohl auch einen Brunnentrog...

Die Vorschläge, die bisher eingereicht wurden, finde ich aber durchaus interessant. Ich warte gespannt auf Bilder und Erfahrungen zum fertigen Brunnentrog und schau dann mal, ob ich das nachmachen will.

[Hightech]

Man sollte den Trog so gestalten das der sich nach unten verjüngt, also kleiner wird, so das wenn das Wasser darin gefriert, die Eisplatte nach oben gerutschen kann.
Das sollte bei ausreichend festem Trog und genügend Öffnungswinkel ein kaputtfrieren verhindern.

[Smily]

Nimm doch ne kleine Sitzwanne und mauer was drumrum.
Ist frostsicher, hat nen ablauf unten und ein überlauf ist auch schon dabei.
Findet man oft bei sanierungen oder abrissen für umsonst.

Wenn weiß nicht gefällt, kannste das ja noch streichen.

[BernhardS]

Wenn es wasserdicht werden soll, dann nagelt man normalerweise "Betonplan", also ganz glatte, abweisende Platten mit ganz kleinen Nägeln auf die Schalung.
Und supergründlicht rütteln/stampfen. Da müssen wirklich alle Luftblasen raus. Ich hab viel früher immer in den Ferien auf dem Bau gejobbt - beides die beliebten Tätigkeiten für Ferienarbeiter.
Für den Abfluß würde ich einfach erstmal ein Stück Kunststoffrohr einbetonieren, zum richtigen Zeitpunkt rausdrehen - also 2-3 Tage warten - und nach ein paar Wochen wieder einsilikonen.

Konus zum Entformen und gegen Eisdruck wurde ja schon geschrieben.

[Bastelkoenig]

Habe gerade so einen Trog aus Torfzement hergestellt (siehe Foto). Ist ganz einfach:
2 Teile Zement, 2 Teile Torf und 3 Teile normalen Mauersand mit Wasser anrühren, Konsistenz etwas fester als Mörtel. Das Ganze in eine vorbereitete mit Folie ausgekleidete Form geben, bis die Bodenstärke (ca. 7 cm) erreicht ist. Dann eine zweite, von innen demontierbare und ebenfalls mit Folie umhüllte Form auf den gerade eingefüllten Boden stellen. Jetzt die Zwischenräume befüllen. Diese müssen ebenfalls ca. 7 cm Stärke haben.
Nach zwei Tagen wird das Ganze ausgeschalt und die Oberflächen mit einer Bohrmaschine mit aufgesetzter Drahtbürste aufgerauht, damit der Trog alt und verwittert aussieht.
Nach zwei weiteren Tagen sollte der Trog durchgetrocknet sein, so dass jetzt Wasser eingefüllt werden kann. Zunächst wird der Trog noch nicht ganz dicht sein: Das Material saugt Wasser und leckt auch etwas. Nach ein paar Wochen setzen sich die feinen Poren aber von selbst zu und der Trog wird dicht.