Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Der chaotische Hauptfaden

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Asko
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Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

Hallo,

ich hatte Euch schon lange Bilder versprochen, und lange Zeit nicht wiedergefunden.
Ich musste im Bilderordner meines QRL-PCs doch etwas länger suchen.
Aber ich habe jedenfalls einige Bilder wiedergefunden.

Damit es nicht den Entsprechenden Thread sprengt, hier ein neuer.

Also: was war passiert...
Wir hatten ein Haus (144 Wohneinheiten) am 30.11.2018 an den Erwerber übergeben.
Seit 1.12.2018 durften die Mieter einziehen.
Der Müllraum war knackevoll mit Pappe....von den Einzügen...
Dann kam die Nacht vom 6.12. zum 7.12.2018
IMG-20181207-WA0000.jpg
Was mich dann halb acht angrinste waren nur noch "Reste".
Wovon ich keine Bilder gemacht hatte, von der Betonwand hat es den Beton bis auf die Armierung abgesprengt!
das sind so 2-3cm. Da müssen Temperaturen von über 1000° geherrscht haben!
20181207_072847.jpg
Das war mal ein Müllraum-Bodenablauf. (Wohlgemerkt im Keller darunter)
20181207_073709.jpg
Teilweise sind die blanken Adern noch unter Spannung.
Der Not-Elektriker der Feuerwehr Berlin hat doch tatsächlich nicht die Hauptsicherungen
der Wohnungen, sonder die 16A-Automaten der dazugehörigen Kellerboxen ausgeschaltet.
Naja, ein Bier weniger wäre passend gewesen.
20181207_072847.jpg
Da kann sich die beste Isolierung nicht halten.
20181207_073820.jpg
Trotzdem ist es erstaunlich, was E-Kabel so aushält.
20181207_073835.jpg
Kabeltrasse
20181207_073854.jpg
... da waren mal Rohre dran ...
20181207_073918.jpg
dito, man sieht wie die Brandschutzmanschetten geschlossen haben.
20181207_073939.jpg
Detail, Lüftungsklappe zugefallen
20181207_074010.jpg
Jetzt mal zwei Bilder vom Stockwerk darüber.
Bevor vermutlich die Brandschutzklappe komplett schloss zogen Heißgase durchs Rohr.
Es schmolz sich ein ca. 2cm großes Loch in die Abflussleitung, die im Schacht teilweise
die Schallschutzdämmung schmelzen ließ.
IMG_0931.JPG
IMG_0932.JPG
Zum Glück ist niemanden etwas passiert.
Die junge Familie mit Kleinkind , die direkt darüber wohnte, hat erst gar nichts mitbekommen.
Sondern wurde erst durch die Feuerwehr aufgefordert das Weite zu suchen.
Aus deren Wohnung stammen auch die zwei Bilder "danach".
Die Heißgase kamen jedenfalls im Küchenschacht an!

Also mit Brandschutz ist echt nicht zu Spassen.
Ich habe das Jahrelang auch als Klugscheisserei abgetan.
Seit dem ich DAS gesehen habe, habe ich eine völlig andere Meinung.


Gruss Asko
Dateianhänge
20181207_073759.jpg
Zuletzt geändert von Asko am Mi 29. Jul 2020, 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
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uxlaxel
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von uxlaxel »

Vielen herzlichen Dank für die Bilder!

Es ist schön zu sehen, dass Brandschutz auf funktionieren kann. Oftmals sieht man ja, wie es eben nicht funktionierte bzw. wo im Bestand nicht nachgerüstet wurde, sondern eher über die Jahre zerstört und dann Brände eben doch rasch weiter wandern.

Zur Zeit saniere ich ja ein kleines Bauernhaus, ich bin schon am überlegen, ob man sinnvoll irgendwie zusätzlichen Brandschutz nachrüsten kann, der auch bezahlbar ist und nicht zu sehr die Wohnqualität einschränkt. Eine Dicke BS-Tür mit Schließanlage hat einfach keinen Wohlfühl-Charakter.
Miraculix
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Miraculix »

Ich habe auch lange über BMAs in kleinen Feuerwehrhäusern gelacht. Bis mir selbst vor Ort bei der Inbetriebnahme ein Verstärker in Rauch aufgegangen ist.

Seitdem hat der Hersteller einen Serien Fehler weniger und ich eine geänderte Einstellung.

Früher war ich der Ansicht das eine bma bei einer Dorf Feuerwehr etwas overkilled ist. Das hat sich gründlich Wiederlegt.


Das mit dem Beton und der Hitze kann ich bestätigen. Vor drei oder vier Jahren ist in meiner alten Heimat in der Ortsmitte das Stroh und Heu Lager des Bauern in Brand geraten. Es war gerade voll bis oben hin mit den Vorräten für den Herbst. Ich bin noch 5 min vorher dran vorbei Gefahren und hab nichts bemerkt. Nach dem 26h Einsatz war an der Wand das blanke Eisen sichtbar und die Halle eine Ruine. Und das war „nur“ trocken Gras.

Im Regelfall sollen bei solchen Bränden die evus abschalten. Auch wenn Elektriker und Meister vor Ort sind. Ohne Rückendeckung oder Gefahr im Verzug schaltet keiner freiwillig. Und Automaten kann halt jeder bedienen.


Wir haben damals auch die Straße abschalten lassen und mit den Bagger aufgebuddelt um die Zuleitung zu kappen. Der zugehörige Verteiler und die Wechselrichter waren Opfer der Flammen. Fand die Sparkasse nicht so lustig war aber notwendig.

Die brandschotts funktionieren aber nur wenn die fachmäßig ausgeführt werden. Ich hab dir Zertifizierung mal gemacht, aber was teilweise so zu sehen ist. Schotts voll mit Leitungen... da funktioniert das Konzept nicht.

Schön das es dort funktioniert hat.
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

Miraculix hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 22:50 Die brandschotts funktionieren aber nur wenn die fachmäßig ausgeführt werden. Ich hab dir Zertifizierung mal gemacht, aber was teilweise so zu sehen ist. Schotts voll mit Leitungen... da funktioniert das Konzept nicht.
Schön das es dort funktioniert hat.
Genau ...
Firma A hat das in 11 Hauseingängen mit 144 WE funktionsfähig installiert.
Auch wenn sich ein kleines Flämmchen ins obrige Geschoß mogeln konnte. (siehe Bild "danach")

Daraufhin musste Firma B in 5 Hauseingängen mit 72 WE nachbessern,
damit sowas eben NICHT passiert. (und da wäre es passiert)

Wie der ganze Schmunzius wirklich fachgerecht ausgeführt wird, habe ich auch erst danach
richtig verstanden/gelernt.
jonny
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von jonny »

Kann ich leider nur bestätigen. War mit nem Kumpel 2016 im Bastelkeller, hatten den 50W Chinalaser am laufen, während wir im Nebenraum waren. Dessen Netzteil war plötzlich der Meinung, es müsste in Flammen aufgehen. Durch die Absaugung ging das Ganze seehr schnell Richtung Wohnungsbrand. Haben dann noch selbst versucht zu löschen, war aber eher nicht so erfolgreich.

Zum Glück haben die vernetzten Rauchmelder ausgelöst. Ende der Geschichte: ca. 150k Euro Schaden im Bastelkeller/Haus und 4 Monate wegen Rauchgasvergiftung zuhause.

Fazit: Nie wieder ohne jeglichen Feuerschutz. Seitdem hängt an jeder Ecke ein Feuerlöscher und ne Löschdecke.

Bilder Suche ich gerade
D2O
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von D2O »

Krasse Bilder, danke für das Teilen.

Mal eine ganz blöde Frage, von jemandem, der mit Brandschutz bisher nix zu tun hatte:

Warum breitet der Brand sich nicht durch die Kabel in der fachgerechten Branddurchführung aus?
Elektrokabel bzw. die Isolierung "brennt" oder schmilzt doch.
Ist das "nur" die Dicke der Durchführung und deren thermische Masse plus lokaler Mangel an Sauerstoff?
Oder brennt das durch, aber erst nach einer Zeit, in der die Feuerwehr das aus bzw. das Haus leer hat?

Und wäre das bei halbstarren Koaxialkabeln Marke "Wasserrohr" anders?
vorhautfront
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von vorhautfront »

Moin!

1. hat ein solches Schott immer eine Mindestdicke

2.Schäumt ein großer Teil der Brandschutzkomponenten unter Hitzeeinwirkung auf und ersetzt damit quasi abgebranntes Material. Sieht man auf den Bildern auch schön, dass sogardie durch ein abgebranntes Abflussrohr hinterlassene Lücke verschlossen ist (intumeszierend ist hier das Suchwort)

3. Für Koakleitungen ab einem gewissen Durchmesser gelten andere Regeln. Je nach hersteller dund Leitungstyp wird das wie ein Rohr behandelt oder einfach komplett aus der Zulassung ausgeschlossen

4. Nichts hebt für immer. Auch ein Schott nicht. Ziel der Operation ist es, das durch die Durchführung beschädigte Bauteil wieder so hinzuflicken, dass es Brandeinwirkungen so lange aushält, wie das im Brandschutzkonzept für die Bude vorgesehen war. Dazu gibt es Feuerwiederstandsklassen:

Feuerwiderstandsklasse F0 : Das Bauteil erfüllt im Brandfall keine oder weniger als 30 Minuten seine Funktion
Feuerwiderstandsklasse F30 : Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 30 Minuten seine Funktion. Bauaufsichtliche Benennung: feuerhemmend, Kurzbezeichnung F30
Feuerwiderstandsklasse F60 : Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 60 Minuten seine Funktion. Bauaufsichtliche Benennung: hochfeuerhemmend, Kurzbezeichnung F60
Feuerwiderstandsklasse F90 : Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 90 Minuten seine Funktion. Bauaufsichtliche Benennung: feuerbeständig, Kurzbezeichnung F90
Feuerwiderstandsklasse F120 : Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 120 Minuten seine Funktion. Bauaufsichtliche Benennung: hochfeuerbeständig, Kurzbezeichnung F120
Feuerwiderstandsklasse F180 : Das Bauteil erfüllt im Brandfall mindestens 180 Minuten seine Funktion. Bauaufsichtliche Benennung: höchstfeuerbeständig, Kurzbezeichnung F180
(Danke, Brandschutz-wiki.de)

Danach hat die Feuerwehr die Sache entweder im Griff oder es gab (theoretisch) genug Zeit, die Bude zu räumen. Da für die Feuerwiederstandsklassen ein R
aum im Vollbrand angenommen wird mit massiver Flammen- und Hitzeeinwirkung sind die Zeiten mit einer gewissen Sicherheitsreserve. Dass es hinter einem Schott wirklich mal 3 Stunden so brennt wie im test ist doch eher unwahrscheinlich
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

D2O hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 23:26 Krasse Bilder, danke für das Teilen.

Mal eine ganz blöde Frage, von jemandem, der mit Brandschutz bisher nix zu tun hatte:

Warum breitet der Brand sich nicht durch die Kabel in der fachgerechten Branddurchführung aus?
Elektrokabel bzw. die Isolierung "brennt" oder schmilzt doch.
Ist das "nur" die Dicke der Durchführung und deren thermische Masse plus lokaler Mangel an Sauerstoff?
Oder brennt das durch, aber erst nach einer Zeit, in der die Feuerwehr das aus bzw. das Haus leer hat?

Und wäre das bei halbstarren Koaxialkabeln Marke "Wasserrohr" anders?
Hallo D2O,

so ganz kann ich das jetzt nicht einordnen.

Stellen wir uns mal ganz dumm, Du möchtest EIN Kabel durch eine Wand führen.
Dann ist das eine Einzelkabeldurchführung und unterliegt , sofern Du das mit Nichtbrennbaren Baustoff (sprich Mörtel)
verschließt (den Spalt) keiner weiteren Überprüfung oder irgendwas.
Solltest Du jedoch vorhaben, in einem Durchbruch von 20x20cm 30 Kabel durchzuführen, dann ist das ein Schott.
Und der hat nach Herstellervorgaben zu erfolgen. (Angaben Schotthersteller/Menge/Größe/Material)
Das ist eine eigene Philosophie. ;-)

Halbstarre Koaxkabel... hhmmm...
Was hast Du da, meist Luft als beste Isolation. Also hast Du da auch eine Luft- Brand-Leitung

Ich hab auch so´n HF-Rohr. lag mal auf der Strasse rum, steht 50 Ohm drauf und die Schirmung iss so dick das man sich
die Finger dran aufschneidet. Nebenbei iss alle 50cm ein Telefonhöhrer auf die Isolation geprägt. ;-)
Das blöde ist, die 7/16 Stecker/Kupplungen sind so teuer.
sysconsol
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von sysconsol »

Was war in dem Müllraum die Zündquelle?
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

sysconsol hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 07:03 Was war in dem Müllraum die Zündquelle?
Tja, das ist die große Frage.
Die Feuerwehr sagte schlicht und ergreifend "Brandstiftung".

Ein Mieterehepaar erzählte mir zB. das sie eine art Party gehört hatten.
So mit Silvesterknaller und Raketen.

Nicht, das da jemand seinen Einzug gross gefeiert hat,
und sich so eine Rakete in den übervollen Müllraum verirrt hat.

Die Mieter waren bestimmt froh Weihnachten im neuen Zuhause zu verbringen.
Da wurde jedenfalls nix draus. Es waren drei Hausaufgänge betroffen.
Kein Strom, kein Wasser, keine Heizung... war wirklich nicht lustig.
bastelheini
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von bastelheini »

Asko hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 21:22
Der Not-Elektriker der Feuerwehr Berlin hat doch tatsächlich nicht die Hauptsicherungen
der Wohnungen, sonder die 16A-Automaten der dazugehörigen Kellerboxen ausgeschaltet.
Naja, ein Bier weniger wäre passend gewesen.
So sieht echte Dankbarkeit aus... :evil:
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gafu
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von gafu »

"Erleichterungen nach Leitungsanlagenrichtlinie" ist das suchwort für die ausnahme, das eine einzelne leitung durch eine saugend passende bohrung (also die bohrung darf kein erhebliches übermaß haben) keine brandabschottung braucht, auch wenn sie eine brandabschnittsgrenze überschreitet.

Das problem mit metallrohren und auch elektrokabeln ist, dass diese die wärme von einer seite der wand auf die andere leiten können, und auf der anderen seite eventuell so viel wärmestrahlung abgeben, dass dort entzündliche gegenstände feuer fangen.

Ich dachte immer, elektroleitungen und auch elektrische geräte (im sinne von schaltgeräte, klemmdosen, schaltergehäuse) müssen auf jeden fall aus brandhemmenden, im brandfall selbstverlöschendem material bestehen.
Nein, ist nicht so, installationsleitungen können auch "normalbrennbar" sein.

Das zeug schmilzt beim brand weg, und wird im schott durch die aufquellende abschottungsmasse ersetzt. Die ist sehr leicht und besitzt eine gute wärmedämmung.
Lustigerweise ist das intumeszierende zeug auch selbst oft "normalbrennbar", aber durch das aufschäumen und verkohlen bildet sich so eine art passivierungsschicht an der oberfläche, und ein weiterbrennen oder durchbrennen der masse wird damit unmöglich.
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RMK
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von RMK »

gafu hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:26 Lustigerweise ist das intumeszierende zeug auch selbst oft "normalbrennbar", aber durch das aufschäumen und verkohlen bildet sich
so eine art passivierungsschicht an der oberfläche, und ein weiterbrennen oder durchbrennen der masse wird damit unmöglich.
geht auch mit "Hausmitteln" - versuch mal ein Holzbrett mit Thermit durchzubrennen. es bildet sich eine Kohleschicht, die aber
mangels genug Sauerstoff nicht wirklich verbrennt und dann das Zeug aufhält....
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gafu
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von gafu »

klar, ne normale schwere holztüre bringts auch auf F30. Bei den brandschutztüren gehts nur eben auch um den schutz vor rauchgasen, das ist immer mit zu berücksichtigen. Bei vielen dingen würde schon ganz normales silikon einen großen unterschied machen. Abseits vom vollbrand schäumt das intumeszierende zeug ohnehin nicht auf.
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von D2O »

Danke für die Erklärungen, mir ging es tatsächlich um die Funktionsweise solcher Schotte, nicht so sehr um die tatsächliche Ausführung. Da kann und will ich sowieso nicht bei ;-).

Abbrennen der Leitungen und "zuschäumen" durch die Brandschutzmasse klingt für mich sehr schlüssig und erklärt, wie man "so viele Kabel" durch "ein bisschen Schaumzeug" zu einer sicheren Sache machen kann, obwohl die Kabel brennen/schmelzen.

Und gut zu wissen, dass man ggf auch einzelne Kabel ohne so großen Aufwand verlegen könnte.
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flatterband
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von flatterband »

Hallo Gafu,
gafu hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:26 ...
Ich dachte immer, elektroleitungen und auch elektrische geräte (im sinne von schaltgeräte, klemmdosen, schaltergehäuse) müssen auf jeden fall aus brandhemmenden, im brandfall selbstverlöschendem material bestehen.
Nein, ist nicht so, installationsleitungen können auch "normalbrennbar" sein.
...
Bei einer Elektroverteilung ist ja die Hauptgefahr dass z.B. eine "lose" Ader mit hohem Übergangswiderstand bei Belastung glüht und damit einen Brand auslösen kann, nicht das Feuer von aussen auf die Verteilung einwirkt.

Um das zu verhüten gibt es die Glühdrahtprüfung, da wird ein mit 750°C glühender Draht mit 1N Druck 30sec lang auf das Plastik gedrückt, der Test ist bestanden wenn das Plastik nicht durchstossen wird und das Plastik nach spätestens 30sec selber verlöscht.

Die Kleinverteiler von Hager Hensel u.a. führen die Glühdrahtprüfung als DIN EN 60695 auf.
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

gafu hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:26 Das zeug schmilzt beim brand weg, und wird im schott durch die aufquellende abschottungsmasse ersetzt. Die ist sehr leicht und besitzt eine gute wärmedämmung.
Lustigerweise ist das intumeszierende zeug auch selbst oft "normalbrennbar", aber durch das aufschäumen und verkohlen bildet sich so eine art passivierungsschicht an der oberfläche, und ein weiterbrennen oder durchbrennen der masse wird damit unmöglich.
Wir hatten mal vor Jahren aus Spaß so´n Zeugs aus einer Brandschutzmanschette mit einem Schweißbrenner bearbeitet.
Selbst nach 5 min. tat sich eigentlich ... nix. Außer ein paar kleine Ausblühungen, die wie Whisker aussahen.
Wir hatten erwartet, das sich das Zeugs sofort aufbläht. Das tat es aber nicht.
Vermutlich waren wir einfach zu ungeduldig. Da entstand dann der Gedanke, was soll der Scheiß eigentlich.
bastelheini hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 11:11 So sieht echte Dankbarkeit aus... :evil:
Naja, der hatte gegen 11:00 diesen Tages immernoch eine Fahne. Oder erst dann?
Die Kabel standen fast alle immernoch unter Spannung. Von den normalen NYM-Kabeln hing ja nur noch
das blanke Kupfer von der Trasse.
Zur Beruhigung, ich selber hatte gegen 7:45 ALLES was die drei Hauseingänge betraf abgeschaltet.
Manches, aber eben nicht alles hatte bereits von alleine ausgelöst.
Schlüssel für den Elektroanschlussraum brauchte man eh nicht mehr.
Die Feuerwehr hatte mit dem "Großen Universalschlüssel" alles aufgemacht.

RMK hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 13:02
gafu hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:26 Lustigerweise ist das intumeszierende zeug auch selbst oft "normalbrennbar", aber durch das aufschäumen und verkohlen bildet sich
so eine art passivierungsschicht an der oberfläche, und ein weiterbrennen oder durchbrennen der masse wird damit unmöglich.
geht auch mit "Hausmitteln" - versuch mal ein Holzbrett mit Thermit durchzubrennen. es bildet sich eine Kohleschicht, die aber
mangels genug Sauerstoff nicht wirklich verbrennt und dann das Zeug aufhält....
...und ich dachte immer Termit bringt seinen eigen Sauerstoff für die Oxidation selbst mit.
Ich hab jedenfalls das Zeug binnen Sekunden durch eine 20mm Stahlplatte fallen sehen.
Oben drüber mit 10cm Sand bedeckt, angezündet durch eine durchgesteckte Wunderkerze.
Das möchte ich nicht abkriegen.
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Bastelbruder
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Bastelbruder »

Holz hat halt den Fehler daß es nicht schmilzt. Und das Aluminium im Thermit guckt wo es seinen Sauerstoff herkriegt, da bleibt fürs Holz / Kohle erstmal nix übrig. Und Kohle sublimiert erst bei 3000°C, soweit geht Thermit dann doch nicht, also lieber durch die Panzerplatte.
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

Stimmt auch wieder.

Was hält länger?
Eine brennende Holzbrücke oder eine brennende Stahlbrücke?
D2O
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von D2O »

Und den Wasseranteil im Holz nicht unterschätzen.
Die große Hitze, die das Thermit erzeugt, heißt nicht automatisch große Wärmemenge.

Das Wasser im Holz will erst mal auf 100°C erwärmt und dann verdampft werde.
Bei den meisten Experimenten nimmt man ja nicht so viel Thermit.

Eisen:
Verdampfungswärme 354 kJ/mol
Spezifische Wärmekapazität 0,449 kJ·kg−1·K−1

Wasser:
Verdampfungswärme 40,8 kJ/mol bzw. 2257 kJ/kg
spezifische Wärmekapazität 4,184 kJ/(kg·K) (14,5 °C)
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Hightech
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Hightech »

gafu hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 12:26 Das zeug schmilzt beim brand weg, und wird im schott durch die aufquellende abschottungsmasse ersetzt. Die ist sehr leicht und besitzt eine gute wärmedämmung.
Lustigerweise ist das intumeszierende zeug auch selbst oft "normalbrennbar", aber durch das aufschäumen und verkohlen bildet sich so eine art passivierungsschicht an der oberfläche, und ein weiterbrennen oder durchbrennen der masse wird damit unmöglich.
Eventuell ein Grund warum man manchmal mit dem Laser nicht durch dünnes brennbares Material kommt.
Sir_Death
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Sir_Death »

Asko hat geschrieben: Do 30. Jul 2020, 21:00 Stimmt auch wieder.

Was hält länger?
Eine brennende Holzbrücke oder eine brennende Stahlbrücke?
Holzbrücke.
Sobald der Stahl beginnt weich zu werden wird es gefährlich weil die Festigkeit mit einem Schlag verloren geht. Holz wird zwar durch den Brand langsam geschwächt aber es gibt kein plötzliches aufgeben.
Das ist der Grund, warum Feuerwehrleute in ein Haus mit Holz-Dachstuhl noch länger hinein gehen als in eine Halle mit Stahltraversen als Dachkonstruktion. - Hat mir mein Nachbar der bei der Feuerwehr ist so erklärt.
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gafu
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von gafu »

eine stahlbrücke brennt relativ schlecht :)
Das feuer muss dann schon woanders herkommen, und wie heiß das brennt kommt auf die größe und das brennende material an.
Das ist so ein "kommt drauf an" dings.

beim laser liegts manchmal am leim vom sperrholz der verkohlt statt zu verdampfen.
duese
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von duese »

Das kommt jetzt aber wieder drauf an. Zünd mal einen Stahlträger an. Wenn der mal brennt ist er viel schneller weg als ein brennender Holzbalken. Aber bis der brennt. :mrgreen:

Für Bauwerke, deren tragende Strukturen Holz oder Stahl sind und die noch andere Brandlasten drin haben (wie so ziemlich jedes Gebäude) stimmt das gesagte natürlich. Der Stahl wird irgendwann weich und knickt weg. Ein Holzbalken aus einem völlig zerstörten Haus hat innen häufig noch 1/3 intaktes Holz, dass von der verkohlten Schicht außen rum geschützt wurde.

Dazu muss das Holz aber auch eine gewisse Mindeststärke haben und entsprechend haltbar verbunden sein. Was bei Nagelplattenbindern z. B. nicht der Fall ist. Deshalb stürzen solche Dachkonstruktionen bei Brand besonders schnell ein (Google: Nagelplattenbinder Brand).
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gafu
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von gafu »

guter punkt mit den nagelplatten

sind die traditionellen techniken doch an ein paar dingen noch von vorteil
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flatterband
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von flatterband »

Um das Theme Brandschutz mal aufzunehmen ...

Ich habe hier in meinem Haus im Heizungskeller diverse Öffnungen in andere Gebäudeteile.

a) ein alter Zuluftschacht der jetzt diverse Leitungen in andere Etagen verteilt, u.a. Meldeleitungen für die Rauchmelder, Alarmanlage, Telefon, 1wire und diverse Antennen 868Mhz, WLAN für meine Hausatomation. Aktuell ist die Öffnung "Luftdicht" mit einen passend zugeschnittenen Klotz aus einer Schaumstoffmatze abgedichtet. Primär damit es da nicht im Winter durchzieht und die warme Luft zum Dach raus flieht.

b) ein Durchbruch (anderhalb Kalksandsteine entfernt) vom Heizungskeller in den Flur, wo Wasserrohre, Elektische Leitungen, Meldeleitungen für Rauchmelder, Alarmanlage, 1WireBus durchgehen. Auch da geht mit Sicherheit mal wieder eine neue Leitung durch, z.B. an den Zähler wegen Photovoltaik. Auch hier habe ich einen passennden Klotz aus einen Schaumstoffmatraze geschnitten.

Das ist jetzt "Zugluftdicht" aber sicher kein Hinderniss wenn es da mal brennt ...

An die Öffnungen muss ich mit sicherheit mal wieder um neue Leitungen nachzulegen oder neue Antenne einzubauenm usw. - also einfach mit Gips und Steinresten zumachen geht nicht.

Da hätte ich jetzt mehrere Schnapsideen:

Dicke Plastiktüte in die Öffnung stecken und mit Brandschutzschaum auf dem Baumarkt füllen. Wären dann die selbstgemachte Version eines "Brandschutzkissens".

Eine dicke Platte (10 cm ?) Steinwolle mit Hilfe des Schaumstoffklötzes als Vorlage zuschneiden und in dicke Kunststofffolie einpacken. Pur will ich das nicht einbauen *hust* *hust*

Oder mache ich mir da zuviele Gedanken ? Soll ich mal eine Reststück der Schaumstoffmatzatze draussen mit dem Feuerzeug anzünden und sehen wielange es braucht bis brennt / tropft und ggfl. von alleine weiterbrennt oder bestenfalls nicht weiterbrennt ?

dank schon mal für die Rückmeldungen ...
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Toddybaer
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Toddybaer »

Schaumstoff ist regelrechter Brandbeschleuniger.
Probier das ruhig aus aber draussen

Ich würde da Hilti oder OBO Brandschutzti.. äh Brandschutzststopfen reindrücken. Gibs auch in eckig.
Oder ein Weichschott mit 1000° Wolle und Dämmschichtbildner einbauen.

Da kommt man auch wieder durch und anschließend wieder zu.

Problematisch ist das Loch mit Rohrern und Kabeln, hier gibs nicht viel mit Zulassung. UNd Mindestabstände werden vermutlich unterschritten.
Aber da wir hier ja im Privathaushalt sind, würde ich da auch zu den Stopfen raten.

Zumörteln mit Mörtel oder Brandschutzmörtel gibge sicher auch, allerdings ist das Nachbelegen schwierig. Bei Brandschutzmörtel gehts ja noch ist dann aber staubig
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Bastelbruder
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Bastelbruder »

Bis vor 50 Jahren hat man solche Löcher mit nassem Zeitungspapier gestopft und die letzten zwei Centimeter mit Gips, Mörtel, Zement gespachtelt. Auch in Hochhäusern habe ich diese Bautechnik erlebt, das war soo schlecht nicht, wenn man mit PU-Schaum vergleicht.
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

@ Flatterband

So lange das alles ein Einfamilienhaus ist, kannst Du machen was Du willst.
Ist das jedoch ein Mehrfamilienhaus, oder hat auch nur eine Einliegerwohnung
musst Du den vollen Brandschutz einhalten.
Dagegen wird wohl eher die Hochhausrichtlinie entfallen.

Ich würde auch Rockwool 1000°-Wolle nehmen und gut ist.
Da kommste dann auch immer mal wieder ran.
Und relativ gut "zuschnitzen" lässt sich das Zeug auch.
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flatterband
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von flatterband »

Hallo,

danke für die Infos.

Ich habe mir jetzt für 20€ zwei "Brandschutzblöcke" gekauft:
https://www.f-tronic.de/de/produkte/bra ... er=7500010

So ein Block mit 23 x 13 x 6 cm wiegt ca. 500g und passt gut gepresst in die Durchbrüche.
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sukram
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von sukram »

Sieht auf den ersten Blick aus wie ein Lizenzprodukt von Zapp-Zimmermann. Ähnlich wie Hilti, Würth, etc.
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Pythonm
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Pythonm »

Moin,

die beiden Kohlerundbunker im Vattenfall Heizkraftwerk Moorburg an der Süderelbe in Hamburg haben Rundbogendecken aus massiven Holzträgern. Die hätten das sicher nicht so gemacht, wenn das nicht funktionieren würde. Stahl gibt bei einem Brand eher nach, weil er weich wird; Holz hält bis zum bösen Ende, versagt dann aber ebenso furios.

Kleines Schmankerl am Rande: an der neuen Kattwyk-Brücke nebenan (doppelgleisige Bahnbrücke, parallel zur alten) mußten 105 Tonnen Gegengewichte (50t an der einen, 55t an der anderen Seite) zusätzlich verbaut werden, weil die geschätzten Herren Inschenieure vergessen hatten, die Gleise! (Bahnbrücke... weißte?!) mit einzurechnen. Hoffentlich hält der Rest der Statik *lach*. Kannste Dir nicht ausdenken sowas :roll:

Und fragt mich mal über die Rethe-Doppelklapp-Brücke. Phenomenal; das darfst Du keinem erzählen...

Zurück zum Thema: Habt Ihr irgendwie Erfahrung mit F-Exx-Feuerlöschern? (f-exx.de). Ich würde mich über Kommentare sehr freuen.

Viele Grüße,
Martin
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uxlaxel
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von uxlaxel »

Pythonm hat geschrieben: Mo 24. Aug 2020, 22:22
Zurück zum Thema: Habt Ihr irgendwie Erfahrung mit F-Exx-Feuerlöschern? (f-exx.de)
moin, die sehen für mich auf den ersten eindruck billig aus. erinnert mich sehr stark an die "fire and oil killer" von vor rund 15 jahren, die butan als treibmittel drin hatten und trotzdem mit gewalt über TV und baumärkte vertrieben worden sind. die haben über irgendwelche hintertüren und schlupfwinkel eine halbseitene zulassung damals bekommen, obwohl sie mehr schaden als nutzen anrichteten. die sind nach zwei jahren dann schlagartig verschwunden gewesen und man hatte nie wieder was davon gehört.

zurück zu den löschern deiner frage. 300ml löschmittel sollen 25kg brennendes fett löschen? wie bitte soll das gehen? ich halte diese aussagen für absolut unseriös.
wenn es ganz billig sein soll: 2kg-pulver fürs auto, 6kg-pulver für daheim. (kleiner ist sinnlos!)
pulver macht zwar ne riesen sauerei, aber eh die bude abbrennt und dann weg ist, ist das die bessere option. für wohnräume würde ich schaum empfehlen. nein, kein CO2! auf CO2 schwören sicherlich sehr viele, da es keine spuren hinterlösst, aber es löscht nicht besonders gut und auch deutlich weniger als schaum.
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Bastelbruder
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Bastelbruder »

300ml löschmittel sollen 25kg brennendes fett löschen? wie bitte soll das gehen? ich halte diese aussagen für absolut unseriös.
Das geht schon, Red Adair hat gezeigt wie man mit relativ wenig "Löschmittel" :lol: zig Gas- und Ölbrände auspustet an der sich Feuerwehrfachleute Wochen- und Monatelang erfolglos "bemüht" hatten.

Und sein Löschmittel war genaugenommen - auch brennbar.
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uxlaxel
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von uxlaxel »

gafu hat geschrieben: Fr 31. Jul 2020, 10:08 guter punkt mit den nagelplatten

sind die traditionellen techniken doch an ein paar dingen noch von vorteil
ob es daran liegt, dass nagelplatten eher aus spundholz sind und weniger aus kernholz? auf alle fälle kann dort die flamme zwischen die bretter und man hat eine viel größere oberfläche, die angegriffen wird.
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uxlaxel
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von uxlaxel »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:18
300ml löschmittel sollen 25kg brennendes fett löschen? wie bitte soll das gehen? ich halte diese aussagen für absolut unseriös.
Das geht schon, Red Adair hat gezeigt wie man mit relativ wenig "Löschmittel" :lol: zig Gas- und Ölbrände auspustet an der sich Feuerwehrfachleute Wochen- und Monatelang erfolglos "bemüht" hatten.

Und sein Löschmittel war genaugenommen - auch brennbar.
klar, man kann auch ein in vollbrand stehenden PKW mit einem einzigen liter wasser löschen, aber man muss es können. laien und untrainierte können das nicht. selbst bei der feuerwehr wird es nur ein bruchteil der kameraden können, weil sie a) nicht trainiert sind und b) nicht die passende löschdüse mit mit hochdruckpumpe.
theorie und praxis sind in der regel weit von einander getrennt!
Miraculix
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Miraculix »

Da war der letzte Ausbildungstag bei uns spannend. Bekämpfung eines Flächenbrandes mit wenig Wasser.

Viele ballern da mit dem C Rohr und 100l/min rum.

Ein laubbläser mit sprühkopf oder die D Leitung mit 25l/min tun ebenso ihren Dienst. Die breit gefächert und stoßweise. Wir haben für den kompletten Tag mit bald 20man und einem brennenden Übungsacker gerade mal 800l Wasser verbraucht.


Es geht, nur ließ die Teilnahme sehr zu wünschen übrig und 3/4 ballern weiterhin mit Kanonen auf Spatzen.

Da muss ich die Lanze für die BF brechen, bei den freiwilligen wird sowas viel zu selten trainiert und thematisiert. Aber die haben in dem Bereich mehr Einsätze wage ich die gewagte These.
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

Hallo,

ich war vorigen Mittwoch zu einem Brandschutz-Forum.
Da wurde von der Fa. Fogtec auch ein System mit Wassernebel vorgestellt.
Also, wie Miraculix schon schrieb, mit möglichst wenig Wasser (Löschmittel).

Bei einem Druck von >=100 bar und speziellen Düsen wird ein Wassernebel erzeugt.
Bei Tröpfchengrößen von 0,01mm. Dieser Nebel kühlt besser, fällt nicht gleich zu Boden
und vor allem hat eine viel größere Oberfläche.

Da kam mir glatt in den Sinn, ob man das nicht DIY machen könnte.
Also einen Kärcher und vorne solche spezielle Düse dran. ;)

Wer Lust hat sich zu informieren:
https://fogtec-international.com/de/home.html


Gruss Asko
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Cyrix
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Cyrix »

D2O hat geschrieben: Mi 29. Jul 2020, 23:26 Warum breitet der Brand sich nicht durch die Kabel in der fachgerechten Branddurchführung aus?
Elektrokabel bzw. die Isolierung "brennt" oder schmilzt doch.
Die meisten Installations Leitungen und Kabel deren Adern sind PVC isoliert (außer die Halogenfreien)
duese
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von duese »

uxlaxel hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:20
gafu hat geschrieben: Fr 31. Jul 2020, 10:08 guter punkt mit den nagelplatten

sind die traditionellen techniken doch an ein paar dingen noch von vorteil
ob es daran liegt, dass nagelplatten eher aus spundholz sind und weniger aus kernholz? auf alle fälle kann dort die flamme zwischen die bretter und man hat eine viel größere oberfläche, die angegriffen wird.
Die Bretter (Balken kann man das ja nicht wirklich nennen) sind dünner, so dass kein oder wenig intaktes Kernholz übrig bleibt, dass durch eine verkohlte Außenschicht geschützt wird.

Entscheidender ist aber, dass die "Nägel" der Nagelplatten nur wenig ins Holz eindringen (~2cm). Da es viele sind hält das trotzdem. Wenn es aber brennt, dann verkohlt genau die Schicht, die die Nägel halten soll und das Ganze fällt auseinander, selbst, wenn die "Balken" noch halten sollten.
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Bastelbruder
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Bastelbruder »

Nein, es schmilzt die Nagelplatte. Deshaln bringt das auch was wenn man den Ökoschund mit Gipskarton oder Sauerkrautplatten abdeckt.

Die Nagelplattentechnik hat noch einen Fehler für den die Nagelplatte selbst nichts kann. Sie ist voll BWL.

Es gibt im Gegensatz zur konventionellen Holzständerbauweise von früher™ keine nennenswerte statische Reserve.

Irgendwo aus den Nagelplattenlinks (die Promotionfirma auf den Fildern?) mit den implodierten Discounterbuden hab ich eine Zahl um 95% statischer Materialausnutzung im Kopf.
An dieser Hirnverbrannten :? (Hirnlosen?) Technik ändert sich nichts, egal auf wieviele Stellen hinterm Komma die Statik ausgerechnet wird, auch der Pentium-Rechenfehler ändert da nichts. Der Flug des Phoenix hat uns gezeigt daß mit gesundem Menschenverstand sogar der kleine Hosentaschen-Rechenschieber mit seinen zwei bis 3 Stellen genau genug ist.

Irgendwie muß ich jetzt an die Genauigkeit elektronischer Bauteile denken, speziell Kondensatoren und Spulen, und an die Möglichkeit Simulationen durch Berechnung mit deutlich weniger Stellen exponenziell schneller durchführen zu können.

Auf wie viele Stellen genau ist nochmal schnell das spezifische Gewicht von sägerauhen Dachlatten in den Holzmarkt-Datenblättern?
bastelheini
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von bastelheini »

Asko hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 00:54
Da wurde von der Fa. Fogtec auch ein System mit Wassernebel vorgestellt.
Also, wie Miraculix schon schrieb, mit möglichst wenig Wasser (Löschmittel).

Bei einem Druck von >=100 bar und speziellen Düsen wird ein Wassernebel erzeugt.
Bei Tröpfchengrößen von 0,01mm. Dieser Nebel kühlt besser, fällt nicht gleich zu Boden
und vor allem hat eine viel größere Oberfläche.
Zu fein ist auch nicht gut, da die Tröpfchen dann durch die Thermik garnicht mehr an den eigentlichen Brandherd rankommen.
radixdelta
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von radixdelta »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 07:25es schmilzt die Nagelplatte
Nein, der Einsturz erfolgt lange bevor solche Temperaturen erreicht werden, und die Bretter wären auch längst weg bevor die wirklich schmelzen.
Die Nagelplatten lockern sich, welches Prinzip dahinter steckt weiß ich nicht. Angeblich weil die Nagelplatten relativ viel Hitze in die relativ kurzen Nägel weiterleiten und genau im Bereich der Verbindung die Verkohlung des Holzes dadurch am stärksten ist. Ob aber die Verkohlung überhaupt notwendig ist? Kann auch sein daß die Nagelplatten durchreißen weil sie warm werden und dann überlastet sind, aber schmelzen tun die sicher nicht, die sind schon noch aus verzinktem Stahl.

Das Hauptproblem ist:
Bastelbruder hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 07:2595% statischer Materialausnutzung
Jede einzelne Nagelplatte ist absolut Notwendig. Versagt nur eine einzige, wird alles andere überlastet und fällt in sich zusammen. Es gibt keinerlei Reserven, keine Lastübertragung auf andere Bauteile o.Ä..
Bastelbruder hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 07:25Ökoschund
Blödsinn :roll:
Das hat mit öko nix zu tun, ganz im Gegenteil. Es geht nur um Money, Money, Money.
sysconsol
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von sysconsol »

Miraculix hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:53 Es geht, nur ließ die Teilnahme sehr zu wünschen übrig und 3/4 ballern weiterhin mit Kanonen auf Spatzen.

Da muss ich die Lanze für die BF brechen, bei den freiwilligen wird sowas viel zu selten trainiert und thematisiert. Aber die haben in dem Bereich mehr Einsätze wage ich die gewagte These.
Verbietet es irgendetwas/irgendwer* den Freiwilligen, sich aus eigener Initiative zu treffen und mit solchen einfachen Mitteln
Miraculix hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:53[...]laubbläser mit sprühkopf oder die D Leitung mit 25l/min [...]
Versuche zu unternehmen?

* Außer der Zeit, denn freiwillig = nebenbei
Jerry
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Jerry »

sysconsol hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 12:32
Miraculix hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:53 Es geht, nur ließ die Teilnahme sehr zu wünschen übrig und 3/4 ballern weiterhin mit Kanonen auf Spatzen.

Da muss ich die Lanze für die BF brechen, bei den freiwilligen wird sowas viel zu selten trainiert und thematisiert. Aber die haben in dem Bereich mehr Einsätze wage ich die gewagte These.
Verbietet es irgendetwas/irgendwer* den Freiwilligen, sich aus eigener Initiative zu treffen und mit solchen einfachen Mitteln
Miraculix hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:53[...]laubbläser mit sprühkopf oder die D Leitung mit 25l/min [...]
Versuche zu unternehmen?

* Außer der Zeit, denn freiwillig = nebenbei
Wenig Wassereinsatz/-schaden, egal ob BF oder FF, ist natürlich immer verlockend. Und mit D-Rohr ist es auch angenehmer vorzugehen. Im Training funktioniert das meist auch perfekt. Und dann kommt der Arschloch-Wohnungsbrand, der ohne Vorwarnung mit einer Durchzündung hinter einer Zimmertür lauert... Da brauch ich dann nur eins - die Möglichkeit viel Wasser in wenigen Sekunden geben zu können um, Wasserschaden hin oder her, zu überleben! Mit $Fog-oder D-Rohr verbrenne ich mir mit Sicherheit das Fell! Dito bei Vegetations-/Feldbränden. Alles perfekt mit D-Rohr - bis der Wind dreht... Dann hätte ich doch bitte auch wieder gern mindestens ein C-Strahlrohr - mit Mannschutzfunktion!
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Miraculix »

Achtung, mein Beispiel bezog sich auf Flächen und vegitationsbrand. Brennender Acker und Wiesen.

Bei vollbränden gibt es wieder andere Techniken. Schneisen etc.pp

Wasser gern sofern genug da ist.

In den innen Angriff gehe ich nicht ohne Hohlstrahlrohr und 2 c Längen in Reserve. (Und funktionierendem Funkgerät...)
sysconsol hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 12:32
Miraculix hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:53 Es geht, nur ließ die Teilnahme sehr zu wünschen übrig und 3/4 ballern weiterhin mit Kanonen auf Spatzen.

Da muss ich die Lanze für die BF brechen, bei den freiwilligen wird sowas viel zu selten trainiert und thematisiert. Aber die haben in dem Bereich mehr Einsätze wage ich die gewagte These.
Verbietet es irgendetwas/irgendwer* den Freiwilligen, sich aus eigener Initiative zu treffen und mit solchen einfachen Mitteln
Miraculix hat geschrieben: Di 25. Aug 2020, 19:53[...]laubbläser mit sprühkopf oder die D Leitung mit 25l/min [...]
Versuche zu unternehmen?

* Außer der Zeit, denn freiwillig = nebenbei


Niemand verbietet es. Dieser ausbildungstag war für die Freiwilligen. Aber es hatten viele anscheinend keine Lust dran teilzunehmen. Es gab sogar vier Wochen vorher eine Anfrage wer teilnimmt. Ich bin morgens um vier im Urlaub los um da zu sein. Da wollte ich unbedingt mitspielen. :lol: Ist bei vielen eine andere Prioritäten Setzung.

Auch sonst ist die übungsbeteiligung leider eher mager.
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

Jerry hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 14:24 Wenig Wassereinsatz/-schaden, egal ob BF oder FF, ist natürlich immer verlockend. Und mit D-Rohr ist es auch angenehmer vorzugehen. Im Training funktioniert das meist auch perfekt. Und dann kommt der Arschloch-Wohnungsbrand, der ohne Vorwarnung mit einer Durchzündung hinter einer Zimmertür lauert... Da brauch ich dann nur eins - die Möglichkeit viel Wasser in wenigen Sekunden geben zu können um, Wasserschaden hin oder her, zu überleben! Mit $Fog-oder D-Rohr verbrenne ich mir mit Sicherheit das Fell! Dito bei Vegetations-/Feldbränden. Alles perfekt mit D-Rohr - bis der Wind dreht... Dann hätte ich doch bitte auch wieder gern mindestens ein C-Strahlrohr - mit Mannschutzfunktion!
Ich könnte mir vorstellen, dass der Wassernebel eben gerade die Durchzündung verhindern kann.
Weil der Nebel wegen der großen Oberfläche eben so gut kühlt.
Wenn sie jedoch schon passiert ist ... hhmmm, ich bin kein Feuerwehrmann.
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uxlaxel
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von uxlaxel »

bekannt ist, bei wasser hilft viel auch viel. das hat sich seit urzeiten so bewährt und man geht einfach auf nummer sicher. moderne löschverfahren mit wenig wasser und hochdruck erfordern andere technik, die die meisten wehren nicht haben. auch muss man kompatibel bleiben, wenn mehr als eine wehr zu einem brandereignis ausrücken muss.
teilweise ist ausrüstung mehrere jahrzehnte alt und trotzdem noch gut, die müsste man auch kostenintensiv ersetzten.
einen wasserschaden erleidet das gebäude in jedem fall, daher "gib ihm". ich kann es gut nachvollziehen. alle 4 gründe dürften maßgeblich dafür sprechen, die bestehende praxis nicht zu verändern.
Asko
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von Asko »

Das mit der Kompatibilität ist natürlich ein unschlagbares Argument.

Viele FFW haben ja noch gut abgehangene Technik. Die aber bei guter
Wartung fast ewig hält und funktioniert.

Aber der Schutz von Werten sollte jedoch auch nicht vernachlässigt werden.
(Der Schutz von Leben steht dem IMMER voran)
Der Vortragende bei diesem Brandschutzforum ist selber bei der FFW.
hauptsächlich ging es ja um festinstallierte Systeme.
Normale Sprinklersysteme würden einen großen materiellen Schaden anrichten.
Auf der verlinkten Seite ist ein Video, wo ein Palettenstapel in einem
Tunnel gelöscht wird (fast typischer Tunnelbrand).
Er erzählte mir auch, das in Motor- und Getriebetestständen solche Anlagen
installiert wurden. (war wohl bei MB)
2014 waren jedoch bei gleichen Motor- und Getriebetestständen bei VW
in Wolfsburg überall Gaslöschanlagen installiert.
Wenn Du da, aus welchen Gründen auch immer, nicht rechtzeitig raus bist,
hast Du auch ganz schlechte Karten.

Gruss Asko
bastl_r
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Re: Brandschutz = wichtig = Lebensrettend

Beitrag von bastl_r »

Asko hat geschrieben: Mi 26. Aug 2020, 19:33
Der Vortragende bei diesem Brandschutzforum ist selber bei der FFW.
hauptsächlich ging es ja um festinstallierte Systeme.
Normale Sprinklersysteme würden einen großen materiellen Schaden anrichten.
Du glaubst nicht wieviel Wasser aus so einer herkömmlichen Sprinkleranlage kommt!
Bei uns hat mal ein Staplerfahrer einen in einem Regal fest installierten Sprinkler ausgelöst.
Bis nach wenigen Minuten die Feuerwehr kam und den Sprinkler abstellte stand das Wasser bereits zentimeterhoch in der Halle!
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