O-Ring Spezialist gesucht

[Lutz95326]

Hallo Leute,

ich habe mir eine Vakuumkammer aus Acrylglas gebaut.
Für die Abdichtung wollte ich eine Moosgummi-Schnur (4mm Durchmesser, Shore 30-40), zu einem O-Ring verklebt, verwenden.
Dazu habe ich in den Deckel eine Nut mit 4mm Breite und 3,2mm Tiefe eingefräst.
(Ich hattee mal was von 20% Verpressungstiefe gelesen, daher (4mm*0.8) 3,2mm Tiefe.)

Tatsächlich drückt es die Dichschnur total zusammen, so dass der Deckel direkt auf dem Gehäuse aufliegt.
Das ist zwar halbwegs dicht, aber nicht so, wie ich es mir vorstelle. Offensichtlich sind 3,2mm zu tief.

Jetzt habe ich mal eine Dichtschnur mit 5mm versucht (4,5mm habe ich nicht bekommen).
Jetzt ist die Kammer zwar absolut dicht, die Dichschnur sitzt aber nicht gut, weil sie aus der Nut herausgequetscht wird (ist ja auch zu schmal mit 4mm).

Nun die Frage an die Spezialisten:
Kann mir bitte jemand einen Tipp geben, wie tief und breit die Nut für einen perfekten Sitz, bei einer 5mm Dichschnur, sein muss?
Verpressung von 20% reicht ja offensichtlich nicht. Würde 30% genügen?
Das wäre dann eine Nuttiefe von 3,5mm und bei einer Nutfüllung von 80% (2,5mm*2,5mm*3,14 *1,2 / 3,5mm Tiefe) also 6,7mm Breite...

Für einen professionellen Tipp wäre ich dankbar

Schöne Grüße
Horst

[Michl0815]

Servus,

also grundlegend gibt es für Oringe die empfohlenen Nuttiefen und breiten im Tabellenbuch Metall.

Ich hab mal schnell gegoogelt: https://www.cog.de/produkte/rund-um-den ... bellarisch

Für hohe Drücke gibt es dann noch Stützringe zu den Oringen dazu. Oringe haben wir in der Arbeit auch in Meterware und diese werden mit Acrylatkleber verklebt.

Michl

[zauberkopf]

Nimm Silikon.

[Lutz95326]

Hallo Zauberkopf,

meinst Du eine Silikon-Dichtschnur oder mit Silikon selber eine Dichtung hingemanscht?

[Lutz95326]

Hallo Michl,

ich bin mir nicht sicher, ob das mit meiner Dichtschnur überhaupt klappt.
Sie ist mit Shore 30-40 sehr weich. Kraftmässig liegen 15Kg (Vakuumbedingt) auf dem Deckel.

[RMK]

welchen Durchmesser hat denn Deine Kammer (ich bin zu faul zu rechnen)?

ich kenne die Dichtungen aus Sterilisatoren, die Über- und Unterdruck machen, da sind die aber eher viereckig im Querschnitt
und auch nur ca 1mm "dicker" als die eingefräste Nut (bei ca 5mm Nuttiefe..)

dafür können sie 2,5 bar Über- und -0.98bar Unterdruck - und nein, es ist kein verschraubter Deckel, sondern eine Schiebetür

wäre vielleicht auch noch eine Option, ich hab einen kleinen Sterilisator hier stehen, da könntest auf der Rückseite der Kammer
einen durchsichtigen Deckel fest einbauen und die vordere Türe zur Befüllung nutzen... das ist allerdings ein runder Deckel mit
Handrad zum anpressen.

[zauberkopf]

Einfach reingemanscht...
Also ich hatte mir mal ne Kammer gebaut, zum vergiesen von Baugruppen... Und in die Nut habe ich tatsächlich einfach nur Silikon reingemanscht, Deckel drauf. War Tagelang Dicht !
Ist bestimmt nix für Hochvakuum.. aber fürs feine wirds wohl reichen.

[Lutz95326]

Hallo RMK,

ist nur eine kleine Kammer mit ungefähr 2 Litern Inhalt.
Deckelfläche 150 × 100mm

Schöne Grüße
Horst

[unlock]

Hallo,

wie ist denn der Deckel und die Wände konstruiert?
Wenn die sich wölben, dann kannste dichten wie verrückt!
Sind denn verstrebungen vorhanden? Lässt sich die Biegung messen?

[Amper]

Bei 3,2mm tife ist ein 4mm Ring schon passend. Besorge dir aber einen nbr oder fkm ring, die gibts in dem durchmesser auch nahtlos. O-Ringe sind nicht dazu da die nut komplett auszufüllen, das wird auch ohne dicht genug, selbst für hochvakuum.

[Lutz95326]

Hallo Leute,

ich habe mir nun eine Dichtschnur (NBR) mit 4mm Durchmesser und Härtegrad 70 geholt.
Bin fast zufrieden damit

Nur dort, wo die beiden Dichschnurenden zusammenstossen geht noch etwas Luft durch.
Daher die Frage:
Mit was klebt man eigentlich die O-Ring Dichschnur (Material NBR).
Geht hier Sekundenkleber?

Für einen Tipp wäre ich dankbar.

Schöne Grüße
Horst

[ch_ris]

ich würde silikon dichtmasse nehmen.

[Heinz]

...
Jetzt habe ich mal eine Dichtschnur mit 5mm versucht (4,5mm habe ich nicht bekommen).
Jetzt ist die Kammer zwar absolut dicht, die Dichtschnur sitzt aber nicht gut, weil sie aus der Nut herausgequetscht wird (ist ja auch zu schmal mit 4mm).
...

Wenn das Ganze so dicht ist, wäre da nicht eine Möglichkeit, die Nut etwas breiter zu machen, einen halben mm oder evtl. noch weniger?
Mal von mir ins unreine gedacht...

[sysconsol]

Sekundenkleber auf Cyanacrylatbasis sollte gehen. Siehe auch Klebeprofi - Kleben von Gummimaterialien (etwas runterrollen).

Bei Esska wird Loxeal 32 explizit für NBR angeboten.

[BernhardS]

Normalerweise schaut man sich die Daten über das Rückstellungsvermögen des Materials an. Das gibt an um wieviel Prozent man das drücken kann ohne daß es dauerhaft verformt wird.
Das sind zwei Werte. Einen, bei dem sich das praktisch völlig zurückformt und einen höheren, bei dem sich die Verformung zur Hälfte wieder zurückbildet. Den nimmt man,
und bleibt vielleicht ein bißchen drunter. So ist das bestmöglich dicht, ohne daß jedes Öffnen einen neuen O-Ring bedeutet.

Geht Moosgummi überhaupt als Dichtung? Ich hab das immer als porös angesehen. Du wirst hoffentlich nicht die Fertigungshaut als potentielle Dichtfläche betrachten.

Vermutlich stimmt aber auch die Konstruktion nicht. Der O-Ring sollte, wenn er dann verformt ist, an drei Flächen anliegen und an der vierten frei sein.

Einfetten ist unprofessionell, aber wirkungsvoll.

Geklebte O-Ringe haben an der Klebestelle eine andere Härte. Hmmm.... Man klebt die schon mit einem Sekundenkleber, aber natürlich mit einem der etwas elastisch bleibt. Der 08/15 wird spröd-hart.
Leider hab ich auch keine konkrete Empfehlung parat.
Ob man rechtwinklig oder schräg schneidet ist schon fast philosophisch. Schräg dürfte etwas einfacher sein, weil man einen leichten Versatz wegschleifen kann.

[sysconsol]

Mit Moosgummi ist wahrscheinlich nicht das poröse Zeug aus dem Künstlerbedarf gemeint.
(Echtes) Moosgummi habe ich aber noch nie in Natura gesehen (oder nicht als solches erkannt).

Geklebte O-Ringe haben an der Klebestelle eine andere Härte. Hmmm....

Den Gedanken hatte ich gestern auch. Allerdings weiß ich nicht, wie sich verschiedene cyanacrylat-basierende Kleber bei geringer Schichtdicke verhalten.

Eine schräger Schnitt liefert mehr Klebefläche - demzufolge würde ich schräg schneiden.
Die Kräfte auf die Klebestelle sind dann auch anders - allerdings wird es da kompliziert. Kommt ja auch darauf an, wie die Klebefläche ausgerichtet ist.

[j.o.e]

Der O-Ring-Spezialist findet sich unter:
https://www.fst.com/-/media/files/fst,- ... tungen.pdf
Verschiedene Einbausituationen, Maße, Toleranzen, Oberflächen, Materialeien - alles beschrieben.

Wem das nicht genug ist, der tobe sich aus auf: https://www.fst.com/de/corporate/downloads/

Just my 2ct
-joe