Dremel - großen geraden Schnitt

[Zummmsel]

Servus zusammen,

da mein Anhänger noch Fenster bekommen soll....
Ausschnitte in 30mm Sandwichplatten.
Stichsäge: Blatt wird krumm dabei
Handbreissäge: Reisst zu viel raus.

Mir kam nun die Idee, ich nutze meinen Dremel. Zumindest für die Außenhaut, das Schaumzeugs dann mit nem Messer oder ähnlichem.

Habe für den Dremel den Oberfräsenaufsatz.

Nur fehlt mir die Idee wie ich damit nen kerzengeraden Schnitt hinbekommen soll. Jemand von euch schon mal gemacht ?

[MichelH]

Mit doppelseitigen Klebeband ne Dachlatte drankleben und das dann als Führung nehmen

[sukram]

Mit Schraubzwingen oder Quickgrip eine Wasserwaage oder Richtleiste parallel zum Schnitt anlegen und als Führung benutzen.

Geht für Stichsägen wie für Fräsen. Am besten aus mal auf einem Abfallstück probescheneiden, welches Sägeblatt oder Fräser am besten geht. Wenn das Stichsägeblatt krumm geht, ist es entweder zu kurz oder für das Falsche Material. bei Alu und Plastik würde ich ein grobes, verschränktes Hartmetallblatt für Harthölzer nehmen. Säge auf Vollgas, langsamer "Vorschub" sollte einen sauberen Schnitt ergeben. Am besten Sauger direkt an die Säge anschließen, wenn möglich - damit der Dreck sich nicht aufstapeln kann.

Edit: zu langsam getippt

[duese]

Sauber anzeichnen, kleine Flex und ruhige Hand. Zumindest die Ausschnitte im Putz für die Markisenhalter ging mit Diamantblatt auf max. 1 mm genau, eher weniger.

[Zummmsel]

Stichsäge hatten wir bei den Dachluken. Egal ob Metall, Holz, oder Grobblatt, spätestens in der Kurve wird das Blatt krumm.
Darum dachte ich jetzt, ich bohre Löcher in den Ecken, dass ich von Innen und Außen die gleiche Position habe, dann mit dem Dremel (nur welcher Fräser, oder die Trennscheibe?) jeweils das Plastik und das "Metall" durchtrennen. Auf beiden Seiten. Dann das aufgeschäumte mit nem Cuttermesser durchtrennen und ich hab ne saubere Öffnung zum Fenstereinbau.

Ja, stauben tut es wied Sau, extrem juckender Staub... trotz Staubsauger

An der ruhigen Hand scheiterts.... darum ja mit Führung oder ähnlichem.

[Wurstmensch]

...spätestens in der Kurve wird das Blatt krumm...

Also mit Radien in den Ecken? Dann ist eine Trennscheibe doch untauglich. Mit Handschleifer (Dremel, Proxxon,...) eiert man auch mal etwas rum. Bei sowas würde ich eventuell sogar eine Laubsäge in Betracht ziehen. Blatt kann man ja auch 90° Gedreht einsetzen und für den Bügel vorher einen Durchbruch machen. Natürlich da wo das Material eh wegkommt.

[sukram]

Oder mit der Lochkreissäge den Radius ausbrüllen und die Geraden dann mit der Stichsäge.

[Zummmsel]

Die Radien würde ich dann ausschleifen. Glaube ich im Moment zumindest. Die Außensteckdose hab ich mit der Stichsäge gemacht und mit der Holzraspel nachgearbeitet. Das ist aber Sauerei ohne Ende. Und schön ist auch was anderes.

Geht das überhaupt mit dem Oberfräsenaufsatz ? Hab noch keine Erfahrung damit gemacht.
Wenn nicht, dann würde ich doch die kleine Trennscheibe nehmen, mit der Hoffnung, dass es nicht ganz so arg staubt.

[Bastelbruder]

Da gibts doch auch den Fugenfräserhalter. Einfach ein Fenster (minus Halterdurchmesser) aus irgendeinem stabilen Material fertigen, an der Fensterposition festspaxen und mit dem Fräser drumrumfahren.

[Zummmsel]

Den Aufsatz hier habe ich.


Kann ich mit einem Fräser denn "voll ins" Material rein ?
Dann wäre die Idee tatsächlich eine Holzform in Ausschnittgröße zu fertigen (Mit passendem Abstand zum Fräser)

[bastl_r]

Für die richtigen Oberfräsen hat man hierfür Fräser mit Anlaufringen.
Dann brauchts blos noch eine passende Kopiervorlage und schon kannst Du in Serienfertigung gehen.
Hab so meine 115 Balkonbretter im Umfang von der alten Farbe befreit.

Aber warum muss das für ein Fenster so super Präzise sein?
Das Fenster hat doch sicherlich einen Rahmen der ins Lochpassen muss und bestimmt auch in der Lage ist einen Zentimeter "Fehlschnitt" zu verdecken.

bastl_r

[Zummmsel]

Präzise sein muss... naja... sagen wir es so... Die Erfahrungen mit den beiden Dachluken und nun der Außensteckdose verlangen danach, dass es besser (und optisch schöner) gemacht wird. Zumal man die Kante ja dann mem Gummi überdeckt und jede Unebenheit dann sichtbar wird.

[Harley]

Kauf Dir einen Fräser mit Schaftanlaufring, da ist das Kugellager oben:

Fräser.jpg (6.23 KiB) 1932 mal betrachtet

z.B. hier: https://www.amazon.de/WSOOX-B%C3%BCndig ... 90&sr=8-25

Dann machst Du eine Schablone aus 5mm Sperrholz (exakt mit den Maßen des Loches!)
Dann mit der Stichsäge grob vorsägen (5mm stehenlassen), dann mit der Oberfräse an der Schablone glattfräsen.
Gibt exzellente Ergebnisse
Edit: wenn Du mit der Stichsäge von oben schneiden musst und es oben nicht ausfransen darf, dann gibts
Sägeblätter die von oben nach unten schneiden. Die haben die Zähne in die andere Richtung.
Aber Stichsäge fest aufdrücken!!

[Weisskeinen]

Ich kenne nur den Fugenfräser, weil der bei meinem Geschäfts-Dremel dabei war. Dickeres Plastik habe ich freihand mit einem Fräser des Typs 561 gefräst und muss sagen, der beißt wie sonstwas. Ohne Führung war kein gerader Schnitt hinzbekommen, weil der so schnell Material weg genommen hat. Für dünnes Aluminium soll der Fräser auch geeignet sein.

[Zummmsel]

Wenn ich das so lese, komme ich damit gar nicht weiter ?

[Weisskeinen]

Wieso nicht? Führung für die Oberfräse basteln und ausprobieren. Bei allen gemachten Vorschlägen war eine Führung dabei...

[Zummmsel]

Wieso nicht? Führung für die Oberfräse basteln und ausprobieren. Bei allen gemachten Vorschlägen war eine Führung dabei...

Die Führung habe ich ja (siehe weiter oben). Mir war nicht klar ob ich mit dem Fräser voll rein kann. Laut Dremel soll man nur 1/3 der Breite des Fräsers nutzen.

[Harley]

Die Fräser sehen nicht sehr vertrauenerweckend aus.
Kein Hartmetall...
Was haben die für einen Schaftdurchmesser?
Unter 8mm brauchst Du gar nicht anzufangen.
Kanns Du Dir vielleicht eine gute Oberfräse mit 8mm Schaft und 900W ausleihen?
Geht, glaube ich bei OBI.
Der Fräser kostet beim Chinamann 6.-€.
Und auf keinen Fall mit dem Fräser voll ins Material.
Besser ist mit der Stichsäge grob ausschneiden und dann mit dem Fräser den Rest präzise fräsen.

EDIT: wenn ich was mit beschichteten Spanfaserplatten mache (z.B. Küche) schneide ich die immer mit 2mm Aufmaß.
Die fransen mit der Kreissäge ohne Vorritzblatt immer aus.
Die letzten 2mm werden dann mit Aluschiene (3mm) zum Anlegen gefräst. Gibt exzellente Kanten vorne und hinten.

[Zummmsel]

Das sind die vom Dremel.

Für irgendwas muss das Ding ja gut sein...

[Bastel-Onkel]

Je nach dem, wie zäh die Außenhaut der Sandwichplatte ist, könnte das mit dem Dremel schon etwas dauern. Die Idee mit den Löchern in den Ecken ist nicht schlecht, denn du must eh Außenseite und Innenseite nacheinander ausschneiden. Die Fräsvorrichtung sollte eigentlich Markierungen haben, mit denen man einer angezeichneten Linie folgen kann. Zur Not sollte es auch frei Hand gehen. Du kannst auch den Abstand vom Fräser zur Außenkante der Fräsvorrichtung messen und in entsprechendem Abstand eine Führung auf dem auszuschneidenden Stück befestigen. Durch die kleinen Fräser und das möglicherweise nicht so leicht zu zerspanende Material wird das allerdings eine ziemliche Geduldsprobe werden, zumal so etwas an der Wand nochmal um einiges kniffliger und anstrengender ist als flach auf einem Tisch. Um die ruhige Hand kommst du also definitiv nicht drum rum, sonst macht es ziemlich sicher "klack" und ein neuer Fräser ist fällig. Je nach zerspanbarkeit des Materials könnte der erzielbare Vorschub "gering" ausfallen.

Theoretisch sollte die Außenhaut der Sandwichplatte ja nicht dick sein. Du solltest also "voll" mit dem Fräser rein können. Ich würde trotzdem vorbohren (hattest du ja eh vor) und mit dem Fräser gerade so tief rein, daß er die komplette Außenhaut durchbeißt. Je weniger von dem Schaum du mit zerrupfst, desto kleiner ist die Sauerei. Wenn du innen und außen die feste Haut zerdremelt hast, reicht für den Schaum ein Messer. Das hast du ja schon im Eingangspost gesagt.

Das mit dem 1/3 der Breite ist gement, wenn du an der Kante von einem dicken Material fräst, der Fräser also auf einem großen Teil der Schnittlänge Materialkontakt hat. Bei dünner (!) Außenhaut ist das nicht kritisch und den Schaum würde ich nicht zählen. Trotzdem kommst du natürlich nicht schnell vorwärts.

Versuch es doch mal an einem Teststück. Falls du kein Original-Material mehr hast, dann etwas möglichst ähnliches (z.B. Blech-Rest auf Styroporklotz).

[bastelbjoern]

Ich habe mal Sektionaltorelemente gekürzt. dafür habe ich mehrere Gerätschaften durchprobiert. Fräser hat leider das Alu eingerissen. Drehzahl runter= schmiert sich durchs Material . Am besten hat bei mir die Stichsäge mit den Plattenblättern abgeschnitten. die sind fast 16cm lang und etwas gröber als eine Metallsäge (PUK). Für die Flex hatte ich wohl kein ruhiges Händchen.
waren die hier: https://www.ebay.de/itm/BOHRCRAFT-5St-B ... SwYRJdZ9vc Rest habe ich leider verschenkt. insgesamt wurden gut 7m schnitte gemacht. (logischerweise nicht am Stück) Ich habe dafür nur 2 Blätter gebraucht. Am besten den Pendelhub abschalten.
für Rundungen sind die aber nix. Da bietet sich wie oben gesagt die Lochsäge an.

Gruß Björn

[Henning]

Ein Dremel wäre in diesem Zusammenhang das letzte Werkzeug auf das ich gekommen wäre...

[Hansele]

Das Fenster hat doch einen Rahmen?
Da sollte es doch auf +-2mm nicht ankommen?

Mein Mittel der Wahl wäre (ok eigentlich die Stichsäge, oder eine vernünftige Oberfräse) in dem Fall ein Multimaster oder ein günstiger Klon,
damit kann man mit etwas Zeit absolut exakte gerade Schnitte machen.

[Herrmann]

Ich hätte da noch eine andere Idee: mit einem guten scharfen Blechmeissel lassen sich mit etwas Übung wunderbar grade Schnitte erzeugen, grade bei dünnem Material. Nachteil: die Schnittkanten werden nicht so sauber.

[OnOff]

Ein Dremel wäre in diesem Zusammenhang das letzte Werkzeug auf das ich gekommen wäre...

Geht mir ähnlich.
Der Dremel ist das verstaubteste Gerät in meiner Werkstatt.
Ich nehme für sowas gern die Flex (Winkleschleifer) mit ganz dünner Scheibe und vor allem ganz niedriger Drehzahl.
Das wäre zumindest für die geraden Linien meine erste wahl.

[bastl_r]

Wie wärs mit einem Knabber

Loch bohren und einem Strich entlangknabbern.
Wie das mit hinter dem Blech liegenden Schaum funktioniert weis ich nicht. Vielleicht zuvor freifräsen.

[Taunusbär]

Jemand mit Tauchsäge mit Führungsschiene fragen?
Durch die Lippe an der Schiene reißt mit dem passenden Blatt nix raus.

[Botanicman2000]

Multimaster

[Daffid]

Was sich bei mir als ideal zum Trennen von klaren Kunststoffdachplatten erwies ist ein kleiner Winkelschleifer mit Diamanttrennscheibe, das muss aber die Scheibe mit den Nuten sein: https://images.obi.de/product/DE/415x415/443802_1.jpg

Das funktioniert ohne das was ausreist. Man muss nur einen großen Vorschub beachten damit nichts schmilzt.

@ Zummsel: Ich bin ab 17.08 bei dir in der Nähe. Habe einen Fein Multimaster und die Bosch Oberfräse POF 1400 ACE, falls Bedarf besteht.

Gruß David

[Zummmsel]

Das ist ein unheimlich gutes Angebot. Aber genau in der Woche soll der Hänger wieder rollen. Meine Mädels wollen hoch an die Nord- oder Ostsee....
Zur Not halt nochmal ohne Fenster...

[duese]

Hast Du eigentlich das transparente Aluminium nochmal untersucht? Wenn das doch nur bedampfter Kunststoff ist, geht vielleicht auch ein sehr scharfer Cutter und mehrmals (an Anschlagschiene) schneiden, bis man durch ist.

[Zummmsel]

Ich kann das Ding ewig hin und her biegen ohne dass es bricht. Feuertest muss ich noch machen.
Liege derzeit aber auch flach wegen Rücken, komme zu nix... ausser zur Theorie.

[duese]

Könnte aber selbst bei Aluminium mit dem Cutter klappen. Ecken mit der Lochsäge. Kunststoff auf der Innenseite mit dem Cutter. Dann Schaum zumindest an den Schnittkanten rausschneiden. Außenseite mit Cutter anritzen. Evtl. auch von Innen. Dann von den Eck-Löchern ein Schnitt mit ner Säge in die Mitte, so dass Dreiecke an den geritzten Seiten übrig bleiben. Diese dann durch hin- und herbiegen abbrechen.

[Bastelbruder]

Ich kann das Ding ewig hin und her biegen ohne dass es bricht. Feuertest muss ich noch machen.

Das Zeug heißt Makrolon. In seiner Reinform, die hier offenbar vorliegt quasi unzerstörbar und beschußfest (besser als gleichdickes Alublech) ...

[Bastel-Onkel]

Makrolon ist ein Markenname für Polycarbonat (CD-Kunststoff). Wenn es wirklich das wäre und kein Alu, dann sieht die Welt schon wieder ein bißchen anders aus. Sägen lassen sollte es sich trotzdem. Beim fräsen könnte es durch zu starke Erwärmung recht schnell schmieren/kleben. Ich hab Polycarbonat bisher nur gebohrt und das ging völlig problemlos.

[Weisskeinen]

Piolycarbonat ist aber spröde und ließe sich nicht ewig hin und her biegen...

[Phyro]

Da verwechselst du etwas. Plexiglas (PMMA) ist eher spröde. Polycarbonat bekommt man bei Normaltemperatur quasi nicht zum Brechen.
Wird nicht umsonst als Panzerglas (Beschusshemmendes Glas) eingesetzt.

[Weisskeinen]

Hmmm, CDs sind mir schon gebrochen. In scharfkantige Splitter. Das ist doch auch Polycarbonat...

[ch_ris]

das können imho auch feinheiten in der rezeptur sein, die den unterschied machen.

[Bastelbruder]

Die Feinheiten heißen in der Fachsprache der Kunststoffingenieure "Blend". Der Blinde weiß was damit gemeint ist.

Ich kann das Ding ewig hin und her biegen ohne dass es bricht. Feuertest muss ich noch machen.

Das Zeug heißt Makrolon. In seiner Reinform, die hier offenbar vorliegt quasi unzerstörbar und beschußfest (besser als gleichdickes Alublech) ...

Hinter Juwelier-Schaufenstern ist gern noch eine relativ dünne Makrolonscheibe, da kommst Du kaum mit ner Axt durch.

Das spröde Zeug der CDs ist gepreßte Kamelkacke.

[Weisskeinen]

Die gepresste Kamelkacke hat aber verdammt gute optische Eigenschaften

[topmech]

Bei meinem Busprojekt hatte ich ja eine ähnliche Aufgabenstellung, wollte ein zusätzliches Fenster in der Schiebetür um beim Rechtsabbiegen und Ausparken mehr sehen zu können, was um mich herum so passiert. Wir haben kurzerhand die Flex genommen, umliegende Bereiche abgedeckt und die Ecken mit der Stichsäge herausgeschnitten. Ging alles in allem doch sehr gut.