Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Der chaotische Hauptfaden

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Hightech
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von Hightech »

Ich hab hier eine Solarzelle die 100mA liefert bei 0,5V.
Dahinter ist eine Schaltung die den 3xAa Akku lädt.
Ist das effektiver?
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ferdimh
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von ferdimh »

Der NCP30x wird dann verwendet, um die Solarzelle hart kurzzuschließen, wenn die zulässige Ausgangsspannung überschritten ist. Es sagt ja keiner, dass dieser Vorgang linear sein muss...
berferd
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von berferd »

Interessantes Thema, lese gespannt mit... überlege grade an einer ähnlichen Schaltung rum (hier: kleine Solarzelle mit LiIon/LiPo mit Low-Power-Schaltung dran, die 24h laufen soll).

Wird der NCP30x nicht wild oszillieren wenn man das so verschaltet? Das Ding hat ja eine Hysterese, und ein Propagation Delay zwischen ca. 50 und 130 us .. sollte dann grob überschlagen so um 5 kHz schwingen? Es würde sich also kein stabiler Zustand einstellen, der Akku trotzdem überladen (wenn auch mit ca halbem Duty Cycle, also nur mit 50% Ladestrom)?
Dachte zuerst Du meinst den NCP30x als Lastabwurf zum Schutz vor Tiefentladung ... aber auch da sehe ich das Problem, dass es wahrscheinlich oszilliert (Lastabwurf.. Spannung steigt... Last zuschalten... Spannung sinkt ... etc). Oder war was ganz anderes gemeint?
sysconsol
Beiträge: 4059
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von sysconsol »

NCP301x als Shunt-Schalter:
shuntreg.jpg
Ob der R notwendig ist, kommt wohl auch auf die Solarzelle an.
Und auf einen eventuellen Kondensator parallel dazu.
Auf jeden Fall ist der recht niederohmig.

Da oszilliert dann auch nichts.
Wenn man den Eingang des NCP300 hingegen vor die Diode (direkt an die Solarzelle) klemmt, dann oszilliert das.
Ich überlege gerade, ob man das bei einem NCP300X nicht mit einer Induktivität zusammen nutzen kann.
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Lukas
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Registriert: Mo 12. Aug 2013, 18:45

Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von Lukas »

Hatte heute endlich Zeit die Helligkeit am Aufstellort zu messen:

550Lux bei voller Festtagsbeleuchtung
50Lux wenn das Licht auf Minimum gedimmt ist.
500-1000 Licht tagsüber (1100 wenn die Sonne richtig steht)

Bei den amorphen Zell hab ich noch nichts passendes gefunden. Pansaonic hat da die Amorton. Im Katalog auf Seite 9 ist sogar mein Anwendungsfall beschrieben https://panasonic.co.jp/ls/psam/en/prod ... on_ENG.pdf, leider sind die nicht gerade günstig . Angegebene Leistung gilt bei 200Lux bei den Indoor Typen und 50kLux bei Outdoor

Tests mit billigen 50x100mm 5V Modulen haben 75µA Kurzschlussstrom bei 550Lux ergeben. Wenn ich sehr günstige schmale Module finde, werd ich einfach den Rahmen der Wetterstation damit zukleistern(also mehrere parallel um auf > ~200µ zu kommen).
sysconsol
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von sysconsol »

Lukas hat geschrieben: Sa 15. Aug 2020, 15:42
  1. Wetterstation:
    40μA mit kurzen Pulsen --> ~60μA, 3xAAA
Beim Starten 2mA@6V (Funkuhrempfänger und 433MHz-Empfänger).
Bei Funkuhrsynchronisation 1,2mA für 3 Minuten.
Im Leerlauf rund 40µA (schwankt etwas), wobei nach 30s ein kurzer Puls und jede Minute für 5s 0,9mA gezogen werden.
So zumindest bei einer Lifetec irgendwas.
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Bastel-Onkel
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von Bastel-Onkel »

Wenn ich von Solarfunzeln und "Maulwurfschreck" ausgehe, dann würde ich für Außenanwendungen wann immer möglich zu amorphen Modulen greifen. Die sind aus Glas und damit gut wetterfest. So gut wie alle kristallinen Kleinst-Module haben transparente Kunststoff-Abdeckungen als Wetterschutz, der teils schon nach wenigen Jahren draußen nicht mehr transparent ist oder durch Kapillarwirkung Wasser zwischen Abdeckung und Zelle gezogen hat. Der Wirkungsgrad-Vorteil ist spätestens dann im Eimer. Auch Verguss-Masse wurde bisher immer trüb. Wenn man solche Dinger gratis aus dem Elektroschrott zieht, kann es sich vielleicht lohnen, die trotzdem zu verbasteln aber sonst eher nicht. Natürlich könnte man kristalline Zellen hinter Glas einsetzen und bestimmt gibt es auch UV-stabile, transparente Verguss-Masse, aber da wird dann wieder der Aufwand bzw. die Kosten zu hoch.

Sollen die Geräte wirklich immer zuverlässig versorgt werden, auch im Winter bei klirrender Kälte und tagelang wolkenverhangenem Himmel, dann ist wirklich massive Überdimensionierung nötig. Ich würde zudem die Solarzellen (wenn möglich) sehr steil stellen, denn im Sommer liefern sie auch bei ungünstigem Winkel mehr als genug Saft. Im Winter aber bleiben sie so eher schneefrei und und nutzen das wenige Licht deutlich besser.

Für die Verwendung im Haus ist alles etwas moderater. Wetterschutz braucht es nicht, die Temperaturschwankungen halten sich in Grenzen, elektrisches Licht kommt gegebenenfalls mit dazu. Ich nutze z.B. eine Solarfunzel im Haus als Orientierungslicht. Liegt einfach auf der Fensterbank, läd tagsüber und funzelt abends noch ein paar Stunden. Für echten, zuverlässigen Dauerbetrieb müßten da allerdings Akku und Solarmodule schätzungsweise 5-10 Mal so groß sein.
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xoexlepox
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von xoexlepox »

... würde ich für Außenanwendungen wann immer möglich zu amorphen Modulen greifen. Die sind aus Glas und damit gut wetterfest.
Naja, auch dort gibt es Qualitätsunterschiede: Ich hatte mal amorphe Zellen, bei denen die "aktiven Schichten" bis zur Schnittkante der Glasplatte gingen. Nach ein paar Jahren hat sich Wasser in die Schichten gezogen, und die aktive Schicht in ein rötliches Gebrösel verwandelt. Bei dieser Bauweise könnte es nützlich sein, die Kanten zusätzlich z.B. mit einer Lackschicht zu versehen.
berferd
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von berferd »

Kann jemand für amorphe, kleine Zellen dieser Größe eine preiswerte Quelle empfehlen? Ali z.B. hat nur die üblichen mono- bzw. polykristallinen (gestückelten) Zellen..
Jannyboy
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von Jannyboy »

Ebay, Amazon und Co.
Da hole ich meine immer her.

Grüße Jan
sysconsol
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von sysconsol »

Amorphe Zellen mit irgendwas um die 20mA Kurzschlussstrom gibt es auch in 1-Euro-Solarlampen.
Ich dürfte auch zwei hier haben, da könnte ich mal Fotos und Maße hier angeben - zur Orientierung.
sysconsol
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Re: Ich hasse Batterien, habe aber Licht

Beitrag von sysconsol »

von vorn
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von hinten mit Maßen
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Träger ist eine 3mm starke Glasplatte.
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