Kernbohrung oder schlimmer

Der chaotische Hauptfaden

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Tjareson
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Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Tjareson »

Hallo zusammen,

nach Projektabschluss Gartenbewässerung überlege ich mir gerade die nächsten Aktionen für die kältere Jahreszeit. :-)

Folgende Situation: Telefon bzw. DSL-Zuführung befindet sich an der Aussenwand vom Wohnzimmer (da klebt ein APL-Kästchen aus den 80ern). Dann wurde ganz einfach durch die Wohnzimmerwand gebohrt und innen die TAE Dose gesetzt.
Jetzt wird's weniger schön: Da sitzt jetzt besagte Dose, ein Stück Fritzbox, ein Switch um VLAN für Gäste und internes Netz auf einen Unify AP zu bringen und noch der POE Adapter für letzteren, und die dazugehörige Batterie von Steckernetzteilen und noch ein Raspberry mit USB-Platte für die Hausautomation.

Nun: unter dem Wohnzimmer befindet sich ein trockener, kühler Kellerraum - wenn ich einmal Cat6 und einmal Telefonkabel nach unten bekäme, wäre das Chaos gelöst. Die Frage ist : kann man einfach durch eine Betonplatte bohren? 10mm Loch würde schon ausreichen. Ich vermute, dass man das nicht mit einer normalen Bohrmaschine hinbekommt. Beton und Bewährung und was vielleicht sonst noch so in Bodenplatten zwischen Keller und Erdgeschoss drin ist.

Kann da jemand Tipps geben? Auch ob man Bodenplatten in Wandnähe/in der Zimmerecke durchbohren kann etc.?
Und bohrt man von oben oder eher über Kopf von unten? Und bekommt man das einigermaßen staubfrei hin, da dass jetzt nicht gerade Rohbauzustand ist oder ist das illusorisch?

Besten Gruß
Tjareson
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RMK
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von RMK »

10mm solltest eigentlich mit jeder normalen Schlagbohrmaschine hinkriegen, ich würd auf 12 gehen
und besorg Dir einen guten Bohrer (gern die von Hilti mit dem Kreuzmeissel vorne drauf) - dann gehts
notfalls auch durch ein Armierungseisen. guck dass der Bohrer lang genug ist, von zwei Seiten
bohren klappt nur in den seltensten Fällen (ausser mein Vater macht das, der kriegt es jedesmal hin... :? )

Bohren würde ich von oben, dann hilft das Gewicht der Maschine gleich mit - NICHT zu stark drücken,
die Maschine muss hämmern können. Maschinengewicht sollte eigentlich ausreichen als Druck nach unten.

Das Ganze mit nem Staubsaugerschlauch neben das Bohrloch sollte relativ sauber hinzukriegen sein.
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

von oben bohren, macht weniger dreck.
oder die neue telefonleitung entlang des erdkabels vom APL außen an der wand den halben meter runter verlegen und dann durch die wand bohren.

10mm für ein netzwerkkabel und telefonleitung klappt aber maximal mit Cat5 kabel und dem dünnen 2x2x0,6
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Tjareson
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Tjareson »

Warum 12mm? Ist das der größte Querschnitt der mit einem "normalen" Bohrer machbar ist? Größer ist natürlich besser, es fällt einem ja immer noch wieder was ein für noch'n Kabel, aber dann ist man glaube ich schnell bei Kernbohrung.
Und wo man bohrt ist in Sachen Bausubstanz egal? (Von Strom und Heizungsrohren mal abgesehen)

Derzeit liegt dort übrigens Parkett schwimmend verlegt. Ich würde mit einer Lochsäge einen 3 oder 4cm Deckel ausschneiden, damit man das vielleicht auch nochmal "zurückbauen" kann.
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Chemnitzsurfer
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Eben guten SDS Plus Bohrer mit mind. 4 Schneiden ( z.B. Bosch blau 7x oder Hilti oder die Eigenmarke vom Laufvogel Arbeitslänge > 400mm ) und einen vernüftigen Bohrhammer mit 2,5-3J und Blockierschutz sollten reichen ( z.B. Bosch blau GBH 2-26 F ).

Loch lieber 2 Nummern größer bohren und hinterher z.B. mit Brandschutzmasse verschließen, falls man in 5 Jahren noch ein Kabel da durch haben will.
Je länger der Bohrer ist, destobesser kann man ihn ( zumindest meiner Erfahrung nach bei Durchbrüchen gerade halten.
Und nicht mit Kraft auf die Maschine drücken, sondern den Bohrer die Arbeit machen lassen.


Bohrer 10mm z.B. https://www.contorion.de/materialbearbe ... m-81974074

Bohrer 16mm z.B.
https://www.contorion.de/materialbearbe ... m-82110977
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Tjareson
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Tjareson »

gafu hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 16:58 oder die neue telefonleitung entlang des erdkabels vom APL außen an der wand den halben meter runter verlegen und dann durch die wand bohren.
Da hatte ich auch kurz dran gedacht - das Problem ist, ich muss ohnehin mit einem Kabel nach oben wegen dem WLAN Access Point.
Wobei Kellerwand nach aussen durchbohren vielleicht wegen Dichtigkeit der Einführung immer noch eine andere Liga ist.
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Tjareson
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Tjareson »

Perfekt, Danke.
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Cubicany
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Cubicany »

Tatsächlich geistert bei mir die Idee, den Rechner im Nebenraum zu verstauen und da
müsste halt auch mal eben so ein 110 mm Loch rein gewünscht werden.

100, weil man dann ein 100er HT Rohr einschäumen und mit Muffendeckel versehen kann. Das
ums Eck und die Steckerleiste kann da gleich mit drin wohnen.

Da müsste dann wohl eine Bohrkrone her. Den Kern würde ich nämlich gerne behalten und
eventuell, wenn nötig, weder eingipsen, wenn man den Raum anders nutzt.
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:02 Eben guten SDS Plus Bohrer mit mind. 4 Schneidenund einen vernüftigen Bohrhammer mit 2,5-3J und Blockierschutz sollten reichen ( z.B. Bosch blau GBH 2-26 F ).
Der will EIN loch bohren. Mit einem winzigen 10er oder 12er bohrer.
Ich finde diese empfehlungen völlig fehl am platze, außer er will eine handwerkerfirma eröffnen und sowas als dienstleistung anbieten.

Die billigste discounter maschine ist gut genug, es sollte nur ein "bohrhammer" sein und keine schlagbohrmaschine (stand oben schon mal so)
Ob der bohrer für ein einziges loch 2 oder 4 schneiden hat ist egal, vor allem bei so kleinen durchmessern.
Der zweischneider rappelt mehr und verlangt etwas mehr gefühl wenn man ein armierungseisen erwischt, ansonsten ist das genauso geeignet.

Elektroleitungen und bodenheizung ist klar, aber manchmal schwierig zu lokalisieren, auch macht da jeder was er will da es im boden keine festen vorgaben für die verlegung gibt.

Einen punkt noch: miss mal, ob die außenwand im keller womöglich breiter/dicker als oben im erdgeschoss ist. Gerne ist das so, und dann kommt man natürlich tief im mauerwerk heraus mit der bohrung, die oben vor der wand gebohrt wurde.
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ESDKittel
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von ESDKittel »

Vorm Bohren mal genau nachmessen.
Besonders bei älteren Gebäuden kann es sein das die Wände im Keller dicker sind als im EG.
Oder das die Wände nicht exakt übereinaderstehen...
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Toddybaer
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Toddybaer »

https://www.ebay.de/itm/Profi-Bohrhamme ... ition=1000

https://www.ebay.de/itm/Bohrhammer-Bohr ... ition=1000


UNd hier noch 2 Bohrhämmer, die man nehmen könnte.

Für ein oder zwei Löcher tun das sicher auch die billigen Bohrer mit SDS.

Oder du leihst dir das Werkzeug im Baumarkt oder hier....
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Chemnitzsurfer
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Chemnitzsurfer »

gafu hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:09
Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:02 Eben guten SDS Plus Bohrer mit mind. 4 Schneidenund einen vernüftigen Bohrhammer mit 2,5-3J und Blockierschutz sollten reichen ( z.B. Bosch blau GBH 2-26 F ).
Der will EIN loch bohren. Mit einem winzigen 10er oder 12er bohrer.
Ich finde diese empfehlungen völlig fehl am platze, außer er will eine handwerkerfirma eröffnen und sowas als dienstleistung anbieten.

Die billigste discounter maschine ist gut genug, es sollte nur ein "bohrhammer" sein und keine schlagbohrmaschine (stand oben schon mal so)
Ob der bohrer für ein einziges loch 2 oder 4 schneiden hat ist egal, vor allem bei so kleinen durchmessern.
Der zweischneider rappelt mehr und verlangt etwas mehr gefühl wenn man ein armierungseisen erwischt, ansonsten ist das genauso geeignet.
Ich sach mal so, der 26F kostet aktuell 150€ (https://www.gotools.de/elektrowerkzeuge ... g/a-118767 ) . Du kannst natürlich auch gerne einen 60€ einen Parkside hohlen ( https://www.lidl.de/de/parkside-bohr-un ... rk/p334419 ) allerdings steht da nirgends in der Beschreibung was vom Blockierschutz und da wäre mir mein Handgelenk der Aufpreis doch wert , gerade bei der Länge und unbekannten Material verhaken Bohrer gerne mal. ;)
Den 26-F habe ich auch nur erwähnt weil ich ihn selber besitze und für Grundsolide halte , die haben wir auch auf Arbeit . Wie schon geschrieben kommt es auf die Schlagenergie an und >2,5 J haben auf dem Papier in der 2 KG Klasse auch die Discountergeräte.
der 10mm 2 Schneiden Wolfcraft hat es letztes Jahr hier übrigens nicht durch eine dünne Plattenbauwand geschafft und die Spitze war auf halben Weg verglüht . ;)
Der hat auch schon im örtlichen Baumarkt 12€ gekostet und war danach Kernschrott. Dann lieber 10€ drauf legen und vernünftige Qualität haben.

Wie gesagt muss jeder selber wissen wie viel er ausgeben will, mir sind inzwischen bei billig Krams meine Zeitt und Nerven zu schade 8-)
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Heaterman
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Heaterman »

Der blaue Boschhammer 26F ist wirklich eine Empfehlung. Ich hab mit dem und 13-mm-Bohrer schon ein paar Mal meine 200-mm-Bodenplatte samt Bewehrung gelöchert.

Nur eben, wie ESDKittel schon schrieb, nicht wundern, dass vielleicht unten kein Bohrer rausguckt. Bei uns sind auch die Wände und Fundamente entgegen dem Bauplan an etlichen Stellen versetzt. Einmal bin ich unten mitten in der Fundamentwand gelandet.
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Tjareson
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Tjareson »

gafu hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:09
Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:02 Eben guten SDS Plus Bohrer mit mind. 4 Schneidenund einen vernüftigen Bohrhammer mit 2,5-3J und Blockierschutz sollten reichen ( z.B. Bosch blau GBH 2-26 F ).
Der will EIN loch bohren. Mit einem winzigen 10er oder 12er bohrer.
[...]
Die billigste discounter maschine ist gut genug, es sollte nur ein "bohrhammer" sein und keine schlagbohrmaschine (stand oben schon mal so)
[...]
Einen punkt noch: miss mal, ob die außenwand im keller womöglich breiter/dicker als oben im erdgeschoss ist. Gerne ist das so, und dann kommt man natürlich tief im mauerwerk heraus mit der bohrung, die oben vor der wand gebohrt wurde.
:D :D
Naja, es soll schon auch ein bißchen Spaß machen da durchzubohren - wer weiss, was mir danach noch so einfällt in Sachen Stockwerk-Verkabelung.

Betreffend Aussenwand/unterschiedliche Wandstärken: Aussen ist das ja irgendwie bündig, nur dass an der Aussenwand noch Putz drauf ist. Im Keller selber ist es glatter Beton, da könnte ich die Wandstärke nur am Kellerfenster der Wandseite messen, die rechtwinkelig zu der Aussenwand steht, an deren Innenseite ich in den Kellerraum bohren will. Dann weiss ich aber noch nicht, ob die Wwandstärke aller vier Seiten des Kellers gleich sind.
Das Haus ist Baujahr 1980. Erdgeschoss, erster Stock, Satteldach.

Vermessungsmäßig nicht so einfach, zu wissen wo man im Keller rauskommt, wenn man oben reinbohrt. Und den Bauplänen, die ich noch habe, traue ich kaum über den Weg. Da sind Abweichungen drin, da wäre die Wandstärke vermutlich noch harmlos.
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Finger
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Finger »

Gibts n Werkzeugverleih bei dir? Nutze ich auch bei selten genutzten Sachen. Wenn’s geht nicht Boels, die sind oft sehr teuer. Kleine lokale Bsumärkte und Baustoffhändler haben oft Adressen an der Hand
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Tjareson
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Tjareson »

Ich meine im lokalen Baumarkt was gesehen zu haben. Da frage ich mal.
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

Ich arbeite in der branche, und noch vor wenigen jahren waren in der 2kilo klasse gar keine geräte mit solcher einzelschlagenergie vorhanden.
Beispiel: https://www.hilti.de/c/CLS_POWER_TOOLS_ ... 7124/r3682
hat keine 2J

Ich hab hunderte solcher löcher mit maschinen gebohrt die kaum mehr als 1J brachten, und das ist kein problem, vor allem bei so kleinen durchmessern. Einzig und allein dauert es ein paar wenige minuten länger.
Wenns dann richtung 20+ mm durchmesser gehen soll, werden die leistungsstärkeren maschinen schon wichtiger. Aber so ein miniloch, das bohrt man doch noch mit der akkumaschine und holt die richtige erst, wenn man auf eisen trifft und nicht noch ein zweites loch an versetzter stelle machen will.

Für das was man im haushalt mal bohren muss, reicht auch die parkside noch lange aus.
Ich hab im firmenwagen die bosch blau 2-26 liegen, und den brushless 18V akkubohrhammer.
Bei der 2-26 hats nach nicht mal einem jahr das bohrfutter zerfreckt. Die 5 jahre ältere kleine bosch ist gelaufen bis das hintere motorlager seinen kugelkafig gefressen hat und hat noch das erste futter. Da kann man mit jeder maschine pech haben.
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:34 der 10mm 2 Schneiden Wolfcraft hat es letztes Jahr hier übrigens nicht durch eine dünne Plattenbauwand geschafft und die Spitze war auf halben Weg verglüht . ;)
Der hat auch schon im örtlichen Baumarkt 12€ gekostet und war danach Kernschrott. Dann lieber 10€ drauf legen und vernünftige Qualität haben.
Ich vermute mal, das es in deinem fall anders war, aber verglühte bohrer sind häufig bedienfehler, nämlich viel zu starkes aufdrücken bei hammerbohren. Der bohrer soll ja nicht das loch "durch die wand reiben", sondern die körnchen herausmeißeln und die drehbewegung nur das mehl herausfördern. Wird zu viel reibungswärme durch zu starkes aufdrücken erzeugt, kann die verlötung des hartmetallplättchens schmelzen.
Die teuren bohrer haben offenbar lot, welches bei höheren temperaturen schmilzt, oder die ziemlich teuren hiltibohrer mit dem hartmetallkopf sind wohl irgendwie verschweißt.

Man kann natürlich auch mit den zuschlägen im beton (also den eingegossenen steinen) pech haben, das da sehr hartes material dabei ist.
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

Tjareson hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:03 Wobei Kellerwand nach aussen durchbohren vielleicht wegen Dichtigkeit der Einführung immer noch eine andere Liga ist.
ist weniger schlimm als man denkt.
Das loch mit leichtem gefälle nach außen bohren, an der leitung vor dem eintreten ins mauerwerk einen kleinen durchhängenden bogen "wassersack" biegen.
So wird konstruktiv dem eindringen von wasser schon ohne jede weitere abdichtung vorgebeugt.
Mit welchem dichtstoff man das Loch noch verschließt, ist nicht so wichtig. Ich sehe da mehr gefahr das im winter warme luft von innen durchzieht und für größere mengen schwitzwasser im bohrloch sorgt, also zumindest von einer seite sollte das loch zugemacht werden. Ob acryldichtmasse, silikon oder mineralischer mörtel ist dann geschmackssache.

Interessant wird es erst unter der erde und bei anstehemdem wasser.
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uxlaxel
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von uxlaxel »

ich habe heute über 30 (!) löcher durch eine vollziegel/sandstein-wand mit 60cm gebohrt, um einen großen durchbruch zu generieren. der 12er bohrer war vom pollin und hat kaum abnutzung! der reicht völlig aus. achja, paar löcher durch stahlbeton hatte er zuvor auch schon gemacht.

also selbst die ziemlich billigen sds-bohrer kann man problemlos dafür nutzen.

... dass meine alte AEG-sds dabei in flammen aufgegangen ist, lag eher am sandstein (ist blöd in einer fuge verklemmt und die hatte keine rutschkupplung)
(und die hilti hatte kabelbruch, man gönnt sich ja sonst nichts)
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Toddybaer
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Toddybaer »

Finger hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:44 Gibts n Werkzeugverleih bei dir? Nutze ich auch bei selten genutzten Sachen. Wenn’s geht nicht Boels, die sind oft sehr teuer. Kleine lokale Bsumärkte und Baustoffhändler haben oft Adressen an der Hand
Bei den Leigeräten aber auf den Preis gucken.
Ich hab mal spaßeshalber nach Kettensäge geguckt.
E-Säge 34€ für 4 Stunden.... + Ketteschärfen
Eine billige, augenscheinlich baugleiche gibs für unter 100€ neu zu kaufen
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uxlaxel
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von uxlaxel »

Toddybaer hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 19:04
Finger hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:44 Gibts n Werkzeugverleih bei dir? Nutze ich auch bei selten genutzten Sachen. Wenn’s geht nicht Boels, die sind oft sehr teuer. Kleine lokale Bsumärkte und Baustoffhändler haben oft Adressen an der Hand
Bei den Leigeräten aber auf den Preis gucken.
Ich hab mal spaßeshalber nach Kettensäge geguckt.
E-Säge 34€ für 4 Stunden.... + Ketteschärfen
Eine billige, augenscheinlich baugleiche gibs für unter 100€ neu zu kaufen
das erinnert mich an "betonmischer für 25€/tag" und bei egay-kleinanzeigen für 50 euro einen geholt und nur die netzleitung erneuert. gut der ist sperrig, aber eine kleine sds-maschine passt ins messikabinett ohne probleme.
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RMK
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von RMK »

man könnt natürlich auch mal hier im Forum
fragen ob jemand mit entsprechendem Equipment
in der Nähe ist und zum gemeinsamen Pizza essen
mal vorbeikommen würde.
Vor der Pizza muss halt noch kurz ein Loch gebohrt
werden..... :-)
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Cubicany
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Cubicany »

uxlaxel hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 19:22 bei egay-kleinanzeigen
Das heißt, die war in Regenbogenfarben bemalt? ;)
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Rial
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Rial »

100, weil man dann ein 100er HT Rohr einschäumen und mit Muffendeckel versehen kann.
Obacht !
In ein 100er Loch passt kein 100er HT/KG-Rohr !!!
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Hansele
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Hansele »

Wie Pizza, wo Pizza, ist das in meiner Nähe?
Wäre schon unterwegs...

Wobei ich sagen muss ich habe damals die Anschaffung (vor dem Umbau 2017) der Makita HR2470 für 80€ im Angebot
bis heute nie bereut, dass Ding habe ich schon (naja Baustellenbetrieb eben) richtig geschunden.

Für mein Treppenloch mussten 40x Löcher 14mm ca. 30-40cm tief quer in die Decke gebohrt werden,
dass ging gut die 2,5 J könnten stimmen.

Für den Hausgebrauch genau richtig, kompakt, leicht und für 99% der Anwendungen ausreichend.

Nur das 110mm Loch in den Gullideckel hat mir das Futter bis jetzt nicht verziehen, da seucht nun immer das Fett raus,
ist viel zu heiß und damit zu flüssig geworden.

Grüßle
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uxlaxel
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von uxlaxel »

Rial hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 20:21
100, weil man dann ein 100er HT Rohr einschäumen und mit Muffendeckel versehen kann.
Obacht !
In ein 100er Loch passt kein 100er HT/KG-Rohr !!!
das HT- oder KG-rohr, was man üblicherweise für abwässer nimmt, hat außen 110mm und innen 103mm. in ein 100er loch bekommt man nur ein 75er oder 90er rohr durch ;)
Cubicany hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 20:20
uxlaxel hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 19:22 bei egay-kleinanzeigen
Das heißt, die war in Regenbogenfarben bemalt? ;)
nee, eher orange mit grauem zementschleier. :-P
aber etwas farbe schadet nie!
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Toddybaer »

Hansele hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 20:22 Wie Pizza, wo Pizza, ist das in meiner Nähe?
Wäre schon unterwegs...

Wobei ich sagen muss ich habe damals die Anschaffung (vor dem Umbau 2017) der Makita HR2470 für 80€ im Angebot
bis heute nie bereut, dass Ding habe ich schon (naja Baustellenbetrieb eben) richtig geschunden.

Für mein Treppenloch mussten 40x Löcher 14mm ca. 30-40cm tief quer in die Decke gebohrt werden,
dass ging gut die 2,5 J könnten stimmen.

Für den Hausgebrauch genau richtig, kompakt, leicht und für 99% der Anwendungen ausreichend.

Nur das 110mm Loch in den Gullideckel hat mir das Futter bis jetzt nicht verziehen, da seucht nun immer das Fett raus,
ist viel zu heiß und damit zu flüssig geworden.

Grüßle
Das Öl kommt nicht aus dem Boohrfutter (es sei denn man hat das mit dem Bohrerfett übertrieben) sondern aus dem Getriebe.
Wie du schon sagts, Maschine zu warm, das Fett aus dem Getriebe drückt am Simmering vorbei und kommt vorne wieder raus.
Oft ist es so, das das Ölen wieder aufhört, wenn das Getriebefett aus dem Futter draussen ist. Manchmal hat der Simmering aber auch dauerhaften schaden genommen.
Wenn man die richtig quält, kommt der Rotz auch aus dem Verstelheben und irgendwann sogar aus dem Lüfterrad, wenn der O-Ring zum Motor hin aufgegeben hat.

Anderes Getriebe könnt ich sogar noch liegen haben für das Ding. Aber versuch das zuerst mal mit saubermachen
Stefan
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Stefan »

Kurze Zwischenfrage: Ich muss demnächst 20 Löcher für 25mm Wellleerrohr in die Wand bohren. Schlagbohrer Bosch ghb 3-28 dfr mit 3J wäre vorhanden. Würdet ihr das Loch kernbohren oder normal schlagbohren? Mit welchem Bohrdurchmesser?
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uxlaxel
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von uxlaxel »

Stefan hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 23:11 Kurze Zwischenfrage: Ich muss demnächst 20 Löcher für 25mm Wellleerrohr in die Wand bohren. Schlagbohrer Bosch ghb 3-18 mit 3J wäre vorhanden. Würdet ihr das Loch kernbohren oder normal schlagbohren? Mit welchem Bohrdurchmesser?
was für mauerwerk? hohlziegel, weicher vollziegel, klinker, beton, sandstein? 6cm oder 100cm?
Name vergessen
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Name vergessen »

Zugegeben, ich habe bisher keine Löcher über 16mm und 20cm Länge gebohrt, aber mittlerweile bohre ich vor. Erst mit 4mm, dann 8mm, dann 10mm und dann eben 16mm. Ging bisher in Fugen und in diesem Betonstein ziemlich gut, trotz nur Schlagbohrmaschine mit Bosch-Aufnahme.

Ist das bei Beton anders, dass keiner Vorbohren vorschlägt?
b0n3
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von b0n3 »

Stefan hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 23:11 Kurze Zwischenfrage: Ich muss demnächst 20 Löcher für 25mm Wellleerrohr in die Wand bohren. Schlagbohrer Bosch ghb 3-28 dfr mit 3J wäre vorhanden. Würdet ihr das Loch kernbohren oder normal schlagbohren? Mit welchem Bohrdurchmesser?
30mm Kernbohren is eher kacke, weil du den Bohrekern in der mitte schlecht rauskriegst (und macht sowiso nur bei Beton sinn). wenn jedes Loch tiefer als 60cm ist könnte man über Kernbohren nachdenken, aber deine Maschine macht das auch mit.
Beton (wenn nicht Hitlers BunkerBeton), Ziegel und Holz sollte deine Maschine ohne Probleme abkönnen.
Bei der Menge würde ich mir nur einen Guten Borher für Stein und so kaufen.

Kernbohren macht nur Sinn wenns größer als 75mm wird, Zeit kein Problem ist, man extrem saubere Borhlöcher will, kein Problem mit Wasser hat(meist zum Kühlen macht ne mords sauerei bei Beton).
Bei Ziegel macht Kernbohren eigentlich nur wegen sauberen Loch sinn, ab 80mm stemmt mann den Mist einfach und fertig.
mitn Kernbohrgerät ohne vorher festdübeln durchn Ziegel böllern, was geht, aber ich einem Laien nicht empfehle.
Es sei denn du willst rausfinden ob es dir gefällt wenn dir das Handgelenk mit Hass verdreht wird oder ob die Rutschkupplung noch geht, dann leg los :twisted:

Bei Ziegel bist mit der normalen Maschine meist schon drei Löcher weiter, bevor du mit der Kernbohrung überhaupt anfängst.

Sandstein ist das einzige wo ich jetz nix zu sagen kann.

Gruß Andi

Edit meinte noch, NIEMALS bei BETON oder STEIN vorbohren, NIEMALS!!!!! ausser Kernbohren, da kanns sinn machen das der Bohrekern nicht zu schwer wird.
Das fängt sich tötet die Rutschkupplung, das Handgelenk und den Bohrer.
Das kann aber auch nur vom Schlosser kommen, oder?
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Roehricht
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Roehricht »

Hallo,

12mm sind knapp für Netzwerk und Fernmelde Kabel. ( Ordentliches) Netzwerkkabel hat 7 oder 8mm Ø , 2 paariges FM-Kabel hat 5mm Ø. Ich Würde zu einem 16mm Loch raten.

73
Wolfgang
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Name vergessen »

b0n3 hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 01:23 Edit meinte noch, NIEMALS bei BETON oder STEIN vorbohren, NIEMALS!!!!! ausser Kernbohren, da kanns sinn machen das der Bohrekern nicht zu schwer wird.
Das fängt sich tötet die Rutschkupplung, das Handgelenk und den Bohrer.
Das kann aber auch nur vom Schlosser kommen, oder?
Sozusagen Handwerksdilettant. :) Da hat die schwächliche Schlagbohrmaschine möglicherweise einen "Vorteil": wenn die sich verkantet, kann man sie festhalten (ist mir schon mehrfach passiert, weil ich in der Fuge an die Steine komme, wenn derBohrer nur minimal kleiner als die Fuge ist). Ich bohre aber auch nur mit geringer Drehzahl, da ist ja dann sehr wenig Power (sowohl eletkrisch als auch Trägheit) drin.
Wg. Staub: je schneller, desto wolkig, aber das Absaugen mit einem Staubsauger funktioniert sehr gut. Wenn jemand anderes den Schlauch hält stört das auch kaum beim Bohren. Trotzdem das Essen usw. vorher wegäumen, es bleibt nicht alles im Saugbeutel.
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von bastl_r »

b0n3 hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 01:23 Edit meinte noch, NIEMALS bei BETON oder STEIN vorbohren, NIEMALS!!!!!
Im Prinzip hast Du Recht, aber
wenn Du, wie ich,einen 65er Glockenbohrer hast bei dem die Führungsschneide fehlt bohrt man eben mit einem 16er Bohrer vor :mrgreen:
Ansonst hast Du narürlich Recht.

bastl_r
Miraculix
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Miraculix »

Zum Thema Gewalt der Maschinen, auch ein Akku Schrauber kann dich von der Leiter holen. War nur der putzige kleine von Hilti....der mit den dreigang Getriebe.... und eine Hilti Beton Schraube...kabumms.

Unterschätzte nie die Kraft einer blockierenden oder im Anschlag steckenden Maschine. Mir hat es da schön das Handgelenk verdreht und von der Leiter geholt.

Ich versuche die Maschine so zu halten das wenn die wirklich blockiert, es sie mir aus der Hand dreht und nicht rein. Bei Löchern die nah an der Wand gebohrt werden auch, so das die aus der hand „fliegt“ und mich nicht gegen die Wand drückt. Lieber Ein Bohrer kaputt als eine kaputte Hand weil der Abdruck jetzt im Putz ist.

Mich hat die Vorgehensweise zumindest seitdem vor größeren Verletzungen bewahrt. Ansonsten Brille, weil Beton Staub im Auge ist echt uncool. Maulwurf sein ist blöd.

Und bei Kernbohrung... mach dich darauf gefasst das das Wasser überall aus der Wand kommt. Aus den Steckdosen, aus den sockelleisten, aus allem was ein Loch in der Wand hat. Auch mit abkleben ist das eine Riesen Sauerei.
Und wenn man das noch nie gemacht hat-Hilfe holen. Man zerstört sich sonst echt die Knochen.


Und die Hilti kreuzbohrer sind wirklich gut. Da macht auch Eisen im Weg keine Probleme. Die dürfen nur nicht zu heiß werden.
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von uxlaxel »

Miraculix hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 12:30
Und die Hilti kreuzbohrer sind wirklich gut. Da macht auch Eisen im Weg keine Probleme. Die dürfen nur nicht zu heiß werden.
die bohrer neulich vom pollin haben auch kreuzförmig die hartmetalle drin und vertragen sich wunderbar mit meiner TE-22 :)

und ja, vorbohren ist kagge. bedingt geht das, aber der unterschied muss groß genug sein. wenn man von oben nach unten durch richtig harten beton bohrt und da erstmal nen 8er loch rein brüllt, damit die zu schwache maschine dann beim 16er bohrer überhaupt ne chance hat, geht das. aber 8 zu 12 oder sowas geht eigentlich immer schief, besonders wenn man auf angsteisen trifft.
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Miraculix »

Das sind alles Erfahrungen die man mal gemacht hat. Bedingt geht alles, wenn man weiß wie. Aber davor hat jeder nen Haufen Fehlversuche gemacht. :P

Aber als Einsteiger sollte man sich strikt an das halten was simpel und funktioniert. Vor allem wenn keiner da ist der einem aus dem Schlamassel retten kann.

Auch Bosch baut/labelt gute Bohrer.

Mit Hilti/Makita/und Bosch blau Schlagbohrern/hämmern arbeite ich ganz gern.
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

Name vergessen hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 23:28 Zugegeben, ich habe bisher keine Löcher über 16mm und 20cm Länge gebohrt, aber mittlerweile bohre ich vor. Erst mit 4mm, dann 8mm, dann 10mm und dann eben 16mm.
kauf dir einen bohrhammer, da geht der 16er bohrer durch die wand ohne vorbohren, wie mit deiner bohrsirene beim 4er bohrer. Dann brauchste auch nicht vorbohren, das sind ja methoden von vor 40 jahren
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BernhardS
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von BernhardS »

Ich hab etliche Löcher bis 25mm mit einem 50€ Bohrhammer vom Lidl gebohrt - klar, dauert länger als mit der Hilti.
Eine 120mm Bodendurchführung durch armierten Beton hab ich mit einem Kranz aus 16-er Löchern gebohrt und dann
mit dem Meißel rausgeholt. Geht alles. Als Gelegenheitshandwerker kann man super Werkzeug auch durch Zeit ersetzen.
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von MSG »

gafu hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 16:26bohrsirene
😂 😂 😂 😂

PS: Die roten Kisten aus Liechtenstein werden sowieso überbewertet
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uxlaxel
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von uxlaxel »

MSG hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 18:46
gafu hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 16:26bohrsirene
😂 😂 😂 😂

PS: Die roten Kisten aus Liechtenstein werden sowieso überbewertet
was ist daran lustig? bei schlagbohren wird der bohrer durch die wand gebrüllt und wegen des ganzen kraches gibt das mauerwerk irgendwann genervt den widerstand auf. :D mit bohren hat das nichts zu tun. alles was in richtiges mauerwerk oder beton soll, braucht einenn hammerbohrer / bohrhammer (wie man das auch nun nennt, ist egal) und fängt bei SDS-plus an.
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phettsack
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von phettsack »

Für EIN Loch leiht man sich irgendwo einen Bohrhammer aus.

Ich habe vor 15 Jahren einen billigen in einem Baumarkt gekauft und der knattert mir immer noch Löcher. Natürlich habe ich irgendwann in Weltherrschaftsmanier auch die 90cm langen Bohrer beim Discounter gekauft. Benutzt habe ich die ein paar Mal, da hätte wohl auch ein 60cm langer ausgereicht. Hatte auch noch mal ein runtergesetztes Ding aus dem Discounter, der war viel geschmeidiger, da hatte sich allerdings nach kurzer Zeit der Bohrer im SDS-Futter festgefressen. Ok, konnte man eben nur noch eine Lochgröße bohren.

Wichtige Sachen:
1. Gehörschutz! Das billige Ding knattert schon extrem
2. Fußbodenheizung?? Dann kannst du bohren nahezu vergessen.
3. VOR dem Bohren überlegen, wohin die Maschine sich dreht wenn der Bohrer mal stecken bleibt. Das kann einem unangenehm in die Weichteile hauen.
4. Gute Reflexe um schnell den Taster loszulassen (siehe 2)
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von b0n3 »

uxlaxel hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 20:12
MSG hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 18:46
gafu hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 16:26bohrsirene
😂 😂 😂 😂

PS: Die roten Kisten aus Liechtenstein werden sowieso überbewertet
was ist daran lustig? bei schlagbohren wird der bohrer durch die wand gebrüllt und wegen des ganzen kraches gibt das mauerwerk irgendwann genervt den widerstand auf. :D mit bohren hat das nichts zu tun. alles was in richtiges mauerwerk oder beton soll, braucht einenn hammerbohrer / bohrhammer (wie man das auch nun nennt, ist egal) und fängt bei SDS-plus an.
Das gilt jetz nicht nur für Stein und Beton. Man kann Holz und Metall auch gut Schlagbohren, oder Brüllbohren :twisted:
Ist halt dann meist wirklich brutal laut.
Im Prinzip hast Du Recht, aber
wenn Du, wie ich,einen 65er Glockenbohrer hast bei dem die Führungsschneide fehlt bohrt man eben mit einem 16er Bohrer vor :mrgreen:
Ansonst hast Du narürlich Recht.

bastl_r
Ja ausser sonderfällen. Für Laien oder unerfahrene gilt, wenn ich dich damit erwische knallts. :evil:
denn meist betreiben die solche Sachen auf Leitern oder so, da wirds dann richtig Gefährlich.
Hab selbst mit nem 75er Bohrer für Klima über ein Jahre so ziemlich jedes Mauerwerk gebohrt was so zu finden war.
Hab mir öfter einen Kernbohrer gewünscht, aber damals galt, das wird heute fertig, morgen sind wir wo anders.
Das könntest mit den heutigen Lehrlingen nicht mehr machen. (2m Reischformat in Linz, das war ein Spass)

Tipp wenn man Eisen findet, mit Gefühl im Anpressdruck (Maschine eher schwimmen lassen) und voller Drehzahl durch.
dauert meist lange, aber funktiniert Pärziese und zuverlässig.

Billige Maschienen sind nicht schlecht nur sehr ermüdent,
eine Stunde auf einer Billigen kommen mir vor wie 5 auf einer Guten ( Bosch Hilti, usw.).
Die Vibrationsdämpfung und Ergonomie in denen ist dann Gold wert.
Fürn Heimgebrauch, nehmt die Billigen, die Guten sind Luxus.
Ab 10x 20mm löcher in Stein, würd ich Luxus empehlen.

Gruß Andi
Matt
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Matt »

Ich hatte mal vor länger Zeit Hilti TE17 aus Wertstoffhof gezogen und repariert. Das ist Oldie aus späte 60er/70er Jahre.

Mit dem arbeiten fand ich angenehmer als Aldi/Lidl-Dinger. Auch wegen Vibrationsdämpfung (der bei TE17 kaum vorhanden ist) und Gewicht (TE17 ist trotz massive Bauweise leichter) Damit habe ich Eltern Wohnzimmer-Umbau genutzt und Vater während Umbau übergelassen.

Daher kann ich zustimmen, dass Markending doch wirklich ihre Geld wert ist, auch wenn es uralt ist.
MSG
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von MSG »

Die alten Hilti waren wohl auch noch besser. Aber bei der Vibrationsdämpfung gibt es deutliche Unterschiede, siehe hier

https://www.werkzeug-news.de/forum/view ... lt#p262986
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gafu
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von gafu »

mit so einem 70er jahre hilti aluminiumbrocken hab ich auch mal gebohrt, glaube nicht das die überhaupt 1J schlagenergie erreicht hat. Aber klar, immernoch viel besser als kein bohrhammer.

Meine wohnung hab ich mit einem discounter bohrhammer abgefrühstückt, vom schlitze ausstemmen für leitungen bis bohren von unterputzdosen mit der 80er krone in mauerwerk. Die hab ich kurz nach der euro-umstellung für 40 euro käuflich erworben. Hat dann später im makerspace erfurt auch noch löcher durch 60cm dicke stampfbetonkellerwände gebohrt. Nichts kleiner als 16mm.
Funktioniert heute noch. Die motorwelle ist aus PA+GF plastik.
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MatthiasK
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von MatthiasK »

Versuch es am besten gar nicht erst mit einer Schlagborhmaschine, das Risiko, dass du scheiterst, ist hoch. Nimm gleich einen Bohrhammer, der schont auch die Nerven:
Mein Vater hat mal versucht, in unsere quarzreichen Beton-Fertigteil-Decken 6er Löcher mit der Schlagbohrmaschine zu bohren. Drei Bohrer später war vom ersten Loch noch nicht viel zu sehen und es sollten eigentlich viele Löcher für die Vorhangschienen werden. Natürlich war das zu Zeiten des damaligen Ladenschlussgesetzes, so dass die Läden um 14:00 schließen mussten und an diesem Wochenende keine Ersatzbohrer mehr beschaffbar waren (mit der Schlagbohrmaschine wären bestimmt 1-2kg Bohrer nötig gewesen).
Als er dann montags in der Mittagspause zum Werkzeughändler ist, traf er dort auf einen Bosch-Vertreter, der den damals ganz neuen UBH 2-14 vorstellen wollte, aber kaum Interessenten fand. Der Bosch-Vertreter hat das Maschinchen auch gleich vorgeführt und ausprobieren lassen, mein Vater war begeistert und hat gleich einen gekauft und abends hingen die Vorhänge.
Bei Ebay gibt es den noch, sogar in rot? https://www.ebay.de/itm/Bosch-UBH-2-14- ... 3216774005
Bosch hat auch noch Ersatzteile.

Auch wenn der nur bis 14mm angegeben ist, habe ich damit schon ein 18mm-Loch durch die Decke gebohrt (OK, hat etwas länger gedauert, weil wir unten keinen großen Krater haben wollten und daher ständig die Tiefe nachgemessen haben, aber es ging recht gut).
Die 68er Dosenkrone in der Garagenwand war aber wirklich die Grenze, was mit der Maschine geht. Dazu kam noch der große Vorwiderstand in Form von 100m Verlängerungskabel. Der Vorschub wurde dabei aber auch durch viel Stahl begrenzt. Die Garagenwand besteht fast nur aus Quarz und Stahl.

Falls es unbedingt ein Neugerät sein soll: Zum Bosch GBH 18-26(F) gib es gerade kostenlos einen Aufsteck-Staubsauger.

Wichtig bei Werkzeug ist auch: Man muss nicht alles haben, es reicht jemand zu kennen, der es einem ausleiht. :lol:
Die meisten Löcher bei den Nachbarn stammen von meinem Bosch UBH.
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Desinfector
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Desinfector »

Cubicany hat geschrieben: Fr 18. Sep 2020, 17:08
Da müsste dann wohl eine Bohrkrone her. Den Kern würde ich nämlich gerne behalten und
eventuell, wenn nötig, weder eingipsen, wenn man den Raum anders nutzt.
So'n Kern könnte man allerdings auch mit 'nem Stück Abflussrohr oder einer Pringles-Dose jederzeit neu machen.
Einfüllen, aushärten lassen - feddich.
Gibt genug, was rund ist und eine Vergussmasse* recht einfach frei geben kann.

*aus Gips, Beton... was grad greifbar ist.
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Cubicany
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Re: Kernbohrung oder schlimmer

Beitrag von Cubicany »

Desinfector hat geschrieben: Mo 21. Sep 2020, 14:11 Gibt genug, was rund ist und eine Vergussmasse* recht einfach frei geben kann.
Ja, aber warum sich den Aufwand machen?

Einen Bohrkern kann man ja noch ohne großen logistischen Aufwand aufbewahren.

Sofern man nicht x Löcher macht.
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