Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Der chaotische Hauptfaden

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Stitch
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Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Stitch »

Mir ist langweilig zu diesen Corona zeiten.

Ich dachte mir ich mach mal nen thread auf wo wir erfolge / misserfolge sowie merkwürdige umstände zu lithium akkus posten könnten.

Eine kleine grundregel würd ich aber unterstreichen. Bitte keine diskussion wie gefählich zellen sind oder sonstiges übervorsichtiges gejammer über ladung und lagerung . Jeder dem das seine ;D


Ich fang mal an. Vor ca. 3 tagen habe ich mir 6 hoverboard akkus zugelegt (bastler konvolut von ebay). 10s 2p 18650er

Die zellen aller packs waren runter auf 0,26v ~ +-0,2v , 5 von 6 packs konnt ich wiederbeleben mit ca 4ah (original 4,4ah) ich bin begeistert das die noch leben und sogar brauchbar energie abgeben (für mein elektro kiddie car was ich bastel, anderer thread) . Der 6te akku hatte ein zellenset das ausgelaufen ist , rausgeknippst und neues zellenset reingefriemelt und siehe da der geht auch wieder.

meine vorgehensweise war wiefolgt , balancer abgeklemmt und jede zelle einzeln aufgeladen bis 3v , dan den balancer wieder angeklemmt und ab ans labor netzteil. danach ab ins auto und mit ampmeter(zeit/kapazität) ab dafür.

gute ausbeute für 30$ :D
xanakind
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von xanakind »

Stitch hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 14:14 meine vorgehensweise war wiefolgt , balancer abgeklemmt und jede zelle einzeln aufgeladen bis 3v , dan den balancer wieder angeklemmt und ab ans labor netzteil. danach ab ins auto und mit ampmeter(zeit/kapazität) ab dafür.
Ja, wo ähnlich mache ich das auch immer.
Manchmal werden Zellen beim Laden aber ungewöhnlich warm, oder gar Heiss.
Dabei erreichen sie auch nicht die Ladeschlussspannung--> Müll, nicht benutzen!
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video6
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von video6 »

+1
Sind eh gleich oder nach ganz kurzer Zeit wieder leer.
andreas6
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von andreas6 »

Zellen mit Unterspannung lade ich einzeln mit ganz kleinem Strom, I100 oder so. Intakte Zellen kommen mit der Spannung wieder hoch in den grünen Bereich, defekte bleiben bei einer geringen Spannung kleben, weil interne Entladevorgänge stattfinden. Die so eingeladene Energiemenge ist so gering, dass es zu keiner Erwärmung kommen kann. Was nicht wirklich auf Null Volt ist, verdient immer einen Wiederbelebungsversuch auf diese sanfte Art.

MfG. Andreas
Matt
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Matt »

Und dann 10 Tage oder so stehen lassen, wenn es wieder leer ist -> wegwerfen .
Natürlich wenn Balancer nicht Grund für hohe Entladungsrate ist.

Ich hatte mal Glück, ne Laptop-Akku aus Kaufland-Batterie-Tonne gezogen und drinnen ist gute Samsung 18650 Zelle drin. Grund für Entsorgung ist herausgefundet: Kaputte Balancer hat 2x Zelle tiefentladen , 0V. ich habe dann 6x Samsung Hochstrom-Zelle geernet und 2x mitsamt Elektronik wieder in diese Box geworfen.

Ich habe es fast alles verbaut, und behält ihre Ladung über 1 jahr ohne Problem.

Grüss
Matt
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Ich habe mittlerweile fast 100 brauchbare 18650er Zellen gesammelt, und der nette Hardware-Mensch in der Firma legt mir immer wieder unaufgefordert alte Laptoppacks ins Büro, ich komm gar nicht hinterher... :lol:
Meine Routine: Ich messe die Zellen zuerst einzeln durch, und alle mit unter 2V werden mit besonderer Vorsicht behandelt und kommen in keine wichtigen Projekte. Hierbei zeigt sich auch wieder, dass praktisch alle Packs verbalanct sind, ich wette, das wollen die Hersteller so...
Nachdem die Zellen mit Unterspanung durch geringen Strom auf eine Spannung gebracht wurden, wo sie vom Lader erkannt werden, werden sie vorsichtig mit geringem Strom aufgeladen. Das Schachtladegerät wird hierbei mit einem umgedrehten Kochtopf abgedeckt.
Erreichen die Zellen die Ladeschlussspannung erfolgreich, gibt es 2 Zyklen mit 500mA, bei denen die Kapazität gemessen wird. Am Ende wird aufgeladen. Was schlechte Kapazität hat, wird gemüllt nach erneuter Entladung, der Rest wird 1 Monat gelagert. Hierbei sollte die Spannung nicht unter 4,1V absinken.
Werden diese Tests alle bestanden, werden die Zellen auf 3,85V entladen und eingelagert.
Die Lötfahnen lasse ich dran. Ich bige sie neben den Schweisspunkten soweit hoch, dass ich sie mit dem Seitenschneider abschneiden kann, und biege den Rest wieder runter. Das macht in Taschenlampen und anderen Gadgets keine Probleme, aber ich kann auch Kabel dranlöten falls nötig. Auf Zellen direkt rumlöten ist nicht so toll...
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video6
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von video6 »

Ja so ähnlich bekomme ich meine Zellen auch.😉
Alles Laptop Zeug
So langsam kommen auch Fahrradaccus wobei man da gleich ne hübsche Anzahl Zellen bekommt.
Viele sind da aber wirklich recht tot.
Gary
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Gary »

Julez hat geschrieben: Sa 19. Sep 2020, 20:58 Hierbei zeigt sich auch wieder, dass praktisch alle Packs verbalanct sind, ich wette, das wollen die Hersteller so...
Wenn du die eh alle mißt, wie weit sind die Zellen auseinander?
Wären die ohne Balancer nicht eh bald wieder im Ungleichgewicht ?
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ferdimh
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ferdimh »

Wenn du die eh alle mißt, wie weit sind die Zellen auseinander?
Wären die ohne Balancer nicht eh bald wieder im Ungleichgewicht ?
Genau das ist die Frage. Meine Beobachtung ist: Es ist ein Zellpack entladen und zeigt danach erhöhte Selbstentladung, die anderen sind OK. Hier müsste man Ursache und Wirkung sicher trennen können, denn bei fehlendem Balancer wird ein Zellpaket mit erhöhter Selbstentladung immer wieder schnell übermäßig entladen sein.
Aber das Thema hatten wir schon X mal, und es wird mittlerweile zum Spiel, wer mehr Geduld hat, seine Überzeugung bei jeder Gelegenheit an den Mann zu bringen.
Gary
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Gary »

ferdimh hat geschrieben: So 20. Sep 2020, 13:27
Wenn du die eh alle mißt, wie weit sind die Zellen auseinander?
Wären die ohne Balancer nicht eh bald wieder im Ungleichgewicht ?
Genau das ist die Frage. Meine Beobachtung ist: Es ist ein Zellpack entladen und zeigt danach erhöhte Selbstentladung, die anderen sind OK. Hier müsste man Ursache und Wirkung sicher trennen können, denn bei fehlendem Balancer wird ein Zellpaket mit erhöhter Selbstentladung immer wieder schnell übermäßig entladen sein.
Aber das Thema hatten wir schon X mal, und es wird mittlerweile zum Spiel, wer mehr Geduld hat, seine Überzeugung bei jeder Gelegenheit an den Mann zu bringen.
Ursache Wirkung und noch viel wichtiger die Überzeugung - ich fühle mit dir.

Und bei dem Satz:
"ich wette, das wollen die Hersteller so..."
da dreht sich das Forum auch im Kreis

Würden die Hersteller das "wollen", würden sie es nicht dem Zufall überlassen.
Man kann sagen es wird billigend in Kauf genommen.
Ist doch ein unterschied oder ?
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Julez hat geschrieben: Mo 20. Apr 2020, 17:58 Also den Sinn des Balancing an sich braucht man nicht in Frage zu stellen, genauswenig wie man den Sinn von Sicherheitsgurten oder Airbags in Frage stellt.

Dass viele Akkuhersteller keinen Balancer einbauen liegt ganz einfach daran, dass sie mehr Akkus verkaufen wollen. Erst gestern habe ich wieder einen "defekten" Laptopakku eines Kollegen auseinandergenommen: Alle Zellen an sich identisch und ok vom Innenwiderstand und Kapazität her, aber eine hatte 0,5V weniger Spannung. Mit Balancer wäre das nicht passiert, es wäre aber dann auch kein neuer Akku gekauft worden, und darum geht es schließlich. Mit langsam auseinanderdriftenden Zellen lässt sich ohne viel Aufwand beim unbedarften Kunden der Eindruck eines nachlassenden Akkus erwecken, ohne extra eine Killschaltung einbauen zu müssen, und ohne den Zellhersteller dazu zu zwingen, extra schlechte Zellen zu bauen. Man kann also dem Akkuhersteller nicht rechtssicher vorwerfen, die Lebensdauer der Akkus künstlich zu begrenzen. Ideal für diesen!
[]
Matt
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Matt »

Lass es, sonst macht Finger hier zu, das wollen ihr nicht ?
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Nunja, ich sehe darin auch durchaus was positives für uns Altakku-Verwerter: "Schlechte Batterie" heißt nicht immer "schlechte Zellen".
Bloß weil das System "Batterie" nicht mehr funktioniert, muss es nicht heißen dass es an den Zellen liegt.
Der Ausfallmodus "interne Debalance" der Batterie heißt also, dass wir durchaus sehr taugliche Zellen ernten können.
Oder aber, mit Wissen um diesen Ausfallmodus, gezielt gegensteuern können, indem man bei leicht zu öffnenden Akkus von Werkzeugen z.B. hin und wieder mal nach dem Rechten schaut, was die Balance angeht.
ch_ris
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ch_ris »

hab ich grad gemacht, am moped.lifepo.
der pack war mal auf 2volt runter.
müsst mal die Kapazität gucken. die 8ah sind üppig, im betrieb merk ich nix.
IMG_20200920_191854.jpg
Gary
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Gary »

Das ein Akkupack mit Balancer länger lebt, das ist doch kein Thema.
Das nicht alle Zellen zeitgleich sterben - eh klar.
Ich lade meinen Makita Akku nicht mit dem original Ladegerät, das dient nur noch als Adapter.

Ich habe ganz andere Fragen -

Eine Zelle die sich selbst entlädt wird ganz klar ausgemustert, das tut man sich nicht an, außer man steht drauf.
Wie steigt den der Innenwiderstand, wie sinkt die Kapazität ? Leidet da automatisch beides ? Was zuerst ?
Gibt es einen Punkt ab dem es rapide bergab geht ?

Wenn so ein Pack auseinander driftet, ist dann eh schon 70% Lebensdauer verbraten ? Wie können wir das heraus finden ?

Wenn nicht mal hochpreisige Hersteller balancieren macht mich das stutzig.
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Bastelbruder
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Bastelbruder »

Wenn ein Pack Lithium-Zellen auseinander driftet, dann ist ALLEIN die Selbstentladung daran schuld. Die Zelle mit den meisten "Verunreinigungen" wird als erste sterben.

Nochmal: Lithiumzellen dürfen im Gegensatz zu Blei, Eisen, Nickel (Wasserchemie) nicht überladen werden um den Ladezustand der Zellen aneinander anzupassen.
Es gibt keine Elektrolyse im organischen Elektrolyt, außer es diffundiert Luftfeuchtigkeit in die Zelle. Und dann wird sie schwanger.
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ferdimh
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ferdimh »

Also den Sinn des Balancing an sich braucht man nicht in Frage zu stellen, genauswenig wie man den Sinn von Sicherheitsgurten oder Airbags in Frage stellt.
Doch. Und bei Airbags und Sicherheitsgurten wird das getan. Sonst bräuchten wir ja keine Crashtests. Diese bestätigen die Wirksamkeit und auch die Unwirksamkeit von Fehlfunktionen.

Wir haben nach wie vor keine verlässlichen Daten über die Wirksamkeit außer "mein Akku sollte es mir wert sein". Es macht daher Sinn, die Wirksamkeit in Frage zu stellen. Dies ermöglicht in Folge auch, diese zu bestätigen und zu quantifizieren oder sogar verschiedene Verfahren gegeneinander abzuwägen.
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Finger
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Finger »

Da stimme ich dir zu. Aber was machen wir jetzt? Ich hätte da vor vielen Jahren mal Zugriff auf ein Batterielabor gehabt, aber das ist Geschichte. Bauen wir uns selber einen Testbunker?
ch_ris
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ch_ris »

der gezeigte Pack hat bisher keinen Balancer. das sind umgelabelte headway 38120P zellen.
das letzte mal manuell balancen war vor einem Jahr, schätze ich.
dieser capacity controller auf dem bild soll auch balancieren, er tut was bis 20mV differenz etwa.
da mir nicht klar ist was zelle 1 sein soll hab ich mit dem M6 Lader und mit DMM nachgemessen.
ich weiß es immer noch nicht, die werte sind zu unterschiedlich. der unterschied aller geräte und zellen ist ~30mV.
homöopathisch?
Der Lader soll auch den Innenwiderstand messen können.
nach mehreren Tests lag der bei 9 bis 11 mR. beim ersten etwa 6 bis 8 herum, steigt also mit jedem Test.
Hätte ich den ersten notieren sollen?
Im Dabla steht <4mR
what means "initial" in Initial Internal Impedance?
wenn der leer ist oder wenn der neu ist?
Matt
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Matt »

Initial bedeutet meist nut "Anfanfswert" bzw. Werte bei Neuzustand
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Ich hab genügend Akkus in den Händen gehabt, die außer einer internen Debalance keine weiteren Probleme hatten. Der Akku wurde balanciert, und hat wieder funktioniert.
Es gibt genügend Zelltypen, die über Jahre hinweg funktionieren können ohne Probleme. Wie groß ist aber die Wahrscheinlichkeit dass sie genau die gleiche Selbstentladung haben wie ihre Nachbarn?
Wenn man nur 1% Selbstentladungsunterschied im Monat hat, ist so ein Pack nach 2 Jahren schon zu 24% debalanciert.
Bei Nixx Akkusim Modellflug war es früher bekannt, dass man die Packs spätestens alle 10 Schnellladungen mal formieren sollte, also mit geringem Strom überladen, damit alle Zellen wieder auf den gleichen Strand kamen. Wer das nicht gemacht hatte, musste sich halt öfters neue Akkus für seine Flieger kaufen.
Bei Lixx Akkus ist die Selbstentladung und somit auch die Selbstentladungsdifferenz geringer, sie reagieren dafür aber auch ungemein empfindlicher auf Überladung. Auch wenn sie nicht "überladen" werde im Sinne von >4,2V, so reicht eine imbalance dennoch aus, um Zellen unterschiedlich altern zu lassen.
https://www.powerstream.com/lithium-ion ... oltage.htm
Bekommt eine Zelle 4,2V statt 4,1V ab, altert sie doppelt so schnell.
Die NASA empfielt Balancing, um einer Imbalance mit der Zeit vorzubeugen (Seite 7):
https://www.nasa.gov/sites/default/file ... sklaus.pdf

Und das hier klingt auch überzeugend:
https://www.batterypoweronline.com/blog ... ery-packs/
sysconsol
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von sysconsol »

Finger hat geschrieben: Mo 21. Sep 2020, 10:38 Aber was machen wir jetzt? Ich hätte da vor vielen Jahren mal Zugriff auf ein Batterielabor gehabt, aber das ist Geschichte. Bauen wir uns selber einen Testbunker?
In einem Bunker könnte man sehr viele Zellen gleichzeitig testen.
Allerdings fehlt es da wohl an Platz und Möglichkeit.

Wenn man die Zellenzahl reduziert, sollte ein vom Haus/Scheune/... entfernt stehender "Raum" (meinetwegen Tresor) ausreichend für den Brandschutz sein.
Diese Einhausung muss - je nach Jahreszeit - sinnvoll klimatisiert sein. Es geht ja in der Regel um den üblichen Einsatzzweck der Zellen.
Konstante Temperaturen halte ich für nicht zwingend notwendig.

Braucht leider wieder etwas Platz - der wohnungsbewohnende Mensch hat den meist nicht.

Selbst Versuche fahren halte ich trotzdem für machbar und durchaus erkenntnisfördernd.
Wenn man sich darüber Gedanken macht und das vernünftig angeht, kann man das unter creative commons publizieren.
Der Begriff "public science" wäre dann durchaus gerechtfertigt - auch wenn ich den nicht mag.
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ferdimh
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ferdimh »

Ich sehe hier keinen Bunkerbedarf (also in diesem konkreten Fall - im Prinzip besteht IMMER Bunkerbedarf)
Es spricht ja nichts dagegen, bei Grenzwertüberschreitung abzuschalten - dann sollte auch kein Abbrand zu erwarten sein. Die Frage ist lediglich:
- Wie häufig tritt signifikante Unbalance auf (hier auch zu bedenken: Wenn Zellen unterschiedliche Kapazitäten haben, werden sie nur entweder im vollen oder im leeren Zustand aus der Balance sein; einige balancerfreie Notebookakkus zeigten im leeren Zustand 200mV Differenz, im Vollen jedoch <20mV Differenz)
- Nach welcher Zeit?
- In welchem Zustand sind die Zellen nach Auftreten einer leichten Unbalance? Ist hier schon eine Zelle deutlich geschädigt? Welche Restlebensdauern haben die "Restzellen"?

Am Ende geht es hier um die Bewertung der Größenordnung des Nutzens. Schaden wird der Balancer nicht. Ich sehe auch kein Problem darin, einen einzubauen. Nur für die globale Schelte von Herstellern, die es nicht tun, macht es Sinn, tatsächlich zu wissen, wie viel Lebensdauer wirklich verschenkt wurde.

Ich habe hier z.Zt. ein Experiment laufen: Mein Cityel hat 4 parallele 13s7p Akkupacks. Zwei haben eine Einzelzellüberwachung, zwei haben Balancer. Bisher sind noch alle Zellen im mV-Bereich gleich.
Gary
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Gary »

"Ich hab genügend Akkus in den Händen gehabt, die außer einer internen Debalance keine weiteren Probleme hatten. Der Akku wurde balanciert, und hat wieder funktioniert."

Dir ist schon klar das Akkus die jahrelang funktionieren nicht zu dir wandern ? Die Echoladekammer...

Um es mal anders auszudrücken, mit einem Hammer in der Hand hat jedes Problem das Aussehen eines Nagels.

Es kommen keine neuen Erkenntnisse dazu, es wird nur das bisherige wiederholt. Kann man so machen, ist aber dann keine wissenschaftliche Herangehensweise.
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Man kann so viel testen wie man möchte, letzlich wird es vergebens sein. Es gibt viel zu viele verschiedene Hersteller, Chemikalienkompositionen, Herstellungsverfahren, Anwendungsprofile, Neuentwicklungen etc.
Wenn man mit einem Test nach Jahren fertig ist, hat man einen Akkutyp getestet, derweil wurden ein Dutzend neue entwickelt, die sich wieder ganz anders verhalten können. So ein Test ist leider destruktiv, und die Erkenntnisse lassen sich nicht ohne weiteres auf ähnliche Systeme übertragen.
Fakt ist, das Debalance ein Ausfallmechanismus ist, der real existiert. Bestimmt nicht bei allen aller jemals hergestellten Batterien, und auch nicht in jedem Anwendungsprofil, aber das vorher zu wissen ist halt schwierig. Und wenn man es hinterher weiß, ist es zu spät, und beim nächsten Akku kann es schon wieder ganz anders sein.
Daher balance ich einfach ganz pragmatisch und hab wenigstens an dieser Front meine Ruhe. ;)
Und gerade bei wiederbelebten Packs, die vielleicht längere Zeit in undefinierten Zuständen oder mit Zellspannungen ausserhalb der Toleranz herumgelegen haben und eine unbekannte Geschichte haben, würde ich nicht dafür die Hand ins Feuer legen, dass sich ausgerechnet hier ab genau jetzt alle Zellen für die Lebensdauerzukunft in perfektem Gleichschritt bewegen werden.
ch_ris
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ch_ris »

hab den Akku von oben entladen mit 2A bis 12v. Kapazität ist ok.
max diff waren 0.7x volt. eine Zelle war auf gut 2volt runter.
diese Zelle war mal am +Pol, jetzt an zweiter Position.
macht es Sinn...bzw. an welcher Position sollte die sein, macht das einen Unterschied?

dann mit 1c geladen.
die Differenz wurde nicht weniger. (anschließend balanciert)
Der Akku ist großzügig bemessen (8ah/160A, bedarf: etwa 90A) und wird im Betrieb nie voll oder leer.
ich mach mir da jetzt noch keine Sorgen(?)
Balancer kabel, hab ich ja jetzt, werde ich dran machen.
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von duese »

Die Position macht elektrisch für die Ladung/Entladung keinen Unterschied.

Wo es einen Unterschied machen kann ist thermisch. Äußere Zellen kriegen Wärme halt besser weg. Wenn nicht hochbelastet kann man das aber wahrscheinlich eher vernachlässigen.

Und falls Balancer/Schutzschaltungen nicht alle Zellen ganz gleichmäßig belasten könnte es evtl. deswegen einen Unterschied machen. Glaub ich aber weniger, dass da der Zellenzustand einen wesentlichen Unterschied macht. Die Ströme solcher Schaltungen sind ja insgesamt sehr klein.
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Falls keine Zellen parallelgeschaltet werden bei dem Akku ist die Position egal.

Werden Zellen parallelgeschaltet, kann man sie mit diesem Tool so sortieren, dass die einzelnen Zellbänke bestmöglich gleiche Kapazitäten aufweisen:
https://www.repackr.com

Venn dein Pack nie voll oder leer wird, ist das schonmal eine gute Voraussetzung für lange Lebensdauer. Aber wichtig ist halt auch, dass nicht einzelne Zellen abdriften und dann irgendwann ausserhalb ihrer Spezifikationen landen, was die Spannung angeht.
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von zauberkopf »

Also.. was das debalancieren von z.B. Laptopakkus betrifft, da habe ich auch die Erfahrung gemacht, das die Zellen, die am stärksten erwärmt wurden, abgedriftet sind.
Ich habe hier so ein Schlepptop der kann das ganz gut.. den Akku einseitig erwärmen.
Gottseidank habe ich für ihn einen "NachbauAkku". d.H. eine Ladeelektronik ohne viel Fricklerfeindlichen "gedöhns".

Dem Akkupack habe ich einen Balancer mal einfach so nachgerüstet. Lanzeittest läuft noch. Zwischenergebnis : Sieht gut aus.
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ferdimh
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ferdimh »

Also.. was das debalancieren von z.B. Laptopakkus betrifft, da habe ich auch die Erfahrung gemacht, das die Zellen, die am stärksten erwärmt wurden, abgedriftet sind.
Das ist durchaus plausibel: Die Selbstentladung sollte auch bei LiIons temperaturabhängig sein. Auch die Alterung dürfte sich aber mit erhöhter Temperatur beschleunigen.
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Stitch
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Stitch »

hab nu doch noch mal wieder eine frage

in diesen hoverboard akkus hocken ja diese china „bms“ (siehe bild)

tun die „balancen“ passiv/aktiv? oder is das teil nur dazu da not aus zu machen wenn zellen driften ..
Dateianhänge
0CB9E352-3FA0-4451-B689-DD2346853E0D.jpeg
Matt
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Matt »

einzige funktion hat der: sobald zelle über 4,1V oder was ich weiss steigt, fangt "balancer" an Strom an akku klauen und betroffene akku lädt dann langsamer auf und andere leere wird schneller aufgeladet-> akku wird angegleicht.
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Ja, genau so. Entladestrom geht hoch bis ca. 40-70mA je nachdem wie stark die Maximalspannung überschritten wird.
Ich mache es so, dass ich mein Ladenetzteil von der Spannung genau so einstelle, dass die Spannung minimalst zu hoch ist, und ab Ladeende unendlich lange eine Strom von ca. 10mA in den Akku fließen würde. Dann weiß ich, das alle Zellen vom Balancer permanent leicht entladen werden weil sie im Bereich der Maximalspannung rumfloaten.
Normalerweise lade ich sie 0,1V geringer und mit Zeitschaltuhr, damit sie nicht so gestresst werden die ganze Zeit, und 1x im Monat gibt es eine Balancingladung bis zum oben beschriebenen Maximum. So ist das ein guter Kompromiss zwischen Zellenstress und Balancing.
Funzt bei meinem Fahrrad jetzt seit 2 Jahren problemlos.
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Stitch »

ok ich hab noch ne kleine skurile story

hab hier ein 10 pack , welches voll geladen ist , aber wenn ich last ziehe kickt die bms rein und stellt sich tot.

ich hab 2 zellen die ich glaubte seien ok ausgelötet und mit anderen getauscht , akku funktioniert wieder einwandfrei.

nun zu den zwei zellen , diese messen am ladegerät (2s2p) ihre 4000mah beim entladen.. was ist hier los ? sind die nichtmehr „strom“fest ? (amps) oder sind das zellen die nen eigenen willen haben
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Wulfcat
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Wulfcat »

Erhöhter innenwiderstand könnte die erklärung sein...... Belaste doch diese Zellen mit dem Gleichen Entladestrom, der auch zum Test aus der ganzen Batterie gezogen wird.
Knicken die Zellen tatsächlich signifikant ein, erklärt das den Ausstig der Ganzen Batterie.... Das BMS merkte, das diese Zellen viel Tiefer sind wie die Anderen..... Ausschalten....
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ferdimh
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ferdimh »

Quasi-Tod durch erhöhten Innenwiderstand ist ein relativ normales Sterbensszenario von Laptopzellen aus der 2Ah-Ära. Bei jüngeren Jahrgängen ist es mir noch nicht untergekommen (aber hier ist mir auch deutlich weniger total-am-Arsch-Material untergekommen).
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Ein gutes Stück normaler, grün ummantelter Gartendraht eigent sich gut als Lastwiderstand bis 100A, natürlich nur für einige Sekunden. Ich hab eine Rolle davon mit verschiedenen "Abgriffen" für verschiedene Ströme bei verschiedenen Spannungen.
Damit könnte man also einen Akku kurzzeitig schockbelasten. Jedesmal ein Multimeter an eine andere Zellenbank hängen, um zu testen, ob eine besonders stark einbricht von der Spannung her.
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ch_ris »

heut hab ich eine aliant ylp10 Moped Batterie zerlegt. drin war dieser bms.
IMG_20201004_133032_1.jpg
mit TI BQ77910A
trotzdem war die fritte bzw. extrem zerdriftet und schlechte zellen.
der IC kann wohl unterschiedlich konfiguriert sein.
wie testet man so was am einfachsten?
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scotty-utb
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von scotty-utb »

Wie krumm nehmen LIFEPO4 Tiefentladung?
Konkret:
https://www.ebay.de/itm/14-Stuck-LiFePo ... 4191602393
Macht es Sinn die zu versuchen wiederzubeleben?

<0.5V und etwas gebläht...
lieber Finger weg, hm?
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Julez
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von Julez »

Lass mal besser. Ich hatte mal so ähnliche mit 20Ah, die sahen so ähnlich aus nachdem sie Hotspots in der Mitte bei moderater Entladung entwickelt hatten. Eigentlich soll man solche Flachzellen auch nur im Verbund und mit ordentlich Druck zusammengepresst verwenden.
ch_ris
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Re: Das liion/lipo/life/lifepo wiederbelebungs Thema

Beitrag von ch_ris »

ch_ris hat geschrieben: So 4. Okt 2020, 19:47 wie testet man so was am einfachsten?
in dem man ein Testgerät während eines stationären Ladevorgangs parallel schaltet.
Dabei kam raus das der BMS defekt ist (und vermutlich für den Tod der Batterie verantwortlich).
Bei 0,2volt Differenz (anfänglich 0,04v) in der CV Phase hab ich abgebrochen.

edit. möchte das jemand näher explorieren? sonst schmeiß ichs weg.
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