TDI hat geschrieben: ↑Mi 14. Okt 2020, 22:40 Eine dünne Schicht noch zusätzlich verdünnten Klarlack aufsprühen und die Kugel da drauflegen und dann trocken lassen?
Da ist die Dicke undefiniert und ändert sich dynamisch; und ich denke auch, dass es in der Lackschicht durch das verdunstende Lösungsmittel recht turbulent zugeht. Und der Lack darf nicht nach oben kriechen.
Desinfector hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 08:20 muss es diese Kugel sein? eht nicht auch eine Spitze einer Stecknadel? Oder gehts um den bekannten Durchmesser?
Ja, die Kugelform ist der Witz dabei. Also: Man kann mit einem Mikroskop ja nicht um die Ecke sehen. Wenn man von einer Kugel Fokusschnitte macht und daraus ein 3D-Bild rekonstruiert, wird man sehen, dass die von der Probe reflektierte Intensität auf Null fällt, wenn die lokale Krümmung den Öffnungswinkel (sin NA) des Objektivs überschreitet. Man sieht also bei Verwendung unterschiedlich aperturiger Objektive immer nur unterschiedlich große Stücke einer Kugelkalotte. Kunden verstehen das oft nicht: Es gibt die laterale und fokalen Auflösungsgrenzen, aber ich kann z.B. mit einem 10x/0,4 Objektiv nun mal nicht das Profil einer Messerschneide von oben bestimmen, weil arcsin 0,4 gerade mal 23,5° ist; und alles, was stärker geneigt ist sieht man damit nicht. Selbst mit einem 50x/0,95 ist der Winkel gerade mal 72°. Die Messerschneide wird also nur als Linie im Dunkel erscheinen. (Wenn die Probe rauh ist, kommt noch etwas Streulicht von jenseits des Grenzwinkels dazu, aber das löst das Problem halt grundsätzlich auch nicht.) Ich habe diese Fragen immer wieder und will einmal einen Satz Abbildungen schaffen, die das illustrieren. Der kleine Durchmesser der Kugel ist gut, weil man dann den Effekt an der gleichen Probe zeigen kann: Bei etwas Grossem, wie einer Kugellagerkugel ist die Kalotte ab einer bestimmten Masstabszahl durch das Sehfeld begrenzt, dann glaubt's einem wieder keiner. Vielleicht ist 0,28 mm fast ein Bisschen klein; 0,5 mm würde vielleicht auch passen; das Problem beim Einbetten ist aber dann das Gleiche, und ich hab nun mal so ein paar Kugelschreiber rumliegen.
Deimos hat geschrieben: ↑Do 15. Okt 2020, 02:01 Moin, das Zauberwort heißt crystalbond adhesives, die werden zur Waferfixierung genutzt. Etwas Kleber auf nem Objektivträger aufschmelzen, Kugel draufwerfen, fertig.
https://www.t-e-klebetechnik.de/klebsto ... .3a86e.php Da findest du auch ein Datenblatt. Crystalbond 509-1 sollte deine Anforderungen erfüllen. Grüße Deimos
Danke für den Hinweis, ich behalte das im Kopf. Aber bei Amazon steht was von 38 EUR für 90g, damit kann ich ja ganze Schrotladungen für Zwergen-Armeen verarbeiten. Ich würde mal schauen ob noch irgendwo ein Rest Siegellack rumkullert, und ansonsten mal Laminatreparaturwachs ausprobieren. Bei Crystalbond 509 steht was von 77°C, das müsste auch so in die Grössenordnung kommen.
Ich werde also mal Bastelbruders Idee weiterspinnen und eine Kombination aus 0,1 mm Abstandsring (Lochverstärkungsring, ausgestanztes Stück Post-It) und Laminatreparaturwachs versuchen. Das kann man in den Ring kleckern, mit Klinge abziehen, mit 1000er Schleifpapier überschleifen und die Kugel reinsetzen. Dann warmmachen. Ich kann ja mal ein Bild reinstellen, wenn's geklappt hat.