"Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Der chaotische Hauptfaden

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derrdaniel
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"Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von derrdaniel »

Hallo zusammen,

ich habe vor Jahren meine Schwalbe auf Maxwell D Cell 350F 2,7V, die ich von einem freundlichen Mitforisten aus Nürnberg gebraucht bekommen habe umgebaut. Die bin ich so selten gefahren, dass der Bleiakku dauernd kaputt war und ich dachte die Kondensatoren können das besser ab. Es war ein 6V System, also 4 Stück in Reihe und gut ist. Noch jeweils einen Widerstand parallel, der den Kondensator in rechnerisch 5 Stunden halb entlädt und fertig. Funktioniert seit Jahren. Nach ein paar Minuten fahrt erwachen die elektrischen Funktionen zum Leben.

Jetzt ist die Batterie der SR50 fertig und ich habe noch Kondensatoren übrig. Aus Bauraumgründen sollten es 6 Stück sein, allerdings ist es diesmal eine 12V Anlage EDIT: mit VAPE. Die Nennspannung der Kondensatoren ist 2,7V und 6*2,7V ist nicht so arg weit weg von 12V+x. Also nachmessen.

In meiner Erinnerung hatte ich, dass die Vape heftige Spannungsspitzen macht und die 13,8V nicht so ernst nimmt. Also als Messgerät ein Digitalmultimeter genommen. --> Ladespannung 15V.
In der Hoffnung, dass es nur Spitzen sind welche so hoch sind habe ich danach das Multimeter aus Opas Jugend geholt. --> leider auch 15V Ladespannung.
Nagut, jetzt will ich es aber wissen und packe das Minioszi aus. Also Batterieversorgung dafür gefrickelt und ab in die Garage. --> Bilder siehe unten.
Zum Vergleich der Absolutwerte der Multimeter habe ich jeweils 1 Foto bei stehendem und eines bei laufendem Motor. Beim Oszi habe ich je ein Foto in DC und AC. Jeweils mit erhöhter Drehzahl.

1.:Was sagt ihr dazu? Kann es mit 6 Kondensatoren in Reihe gut gehen? Weiß einer von euch wie die Kondensatoren sich zerlegen wenn es ihnen zu wild wird?

2.:Bonusfrage: Vor Jahren hatte ich mal die Spannungsspitzen mit einem 25V 10mF Becherelko zur damals schwächelnden Bleibatterie eingegrenzt. Sollte das nicht wirkungsvoller sein? Der Elko spratzt noch gut wenn man die Pole aneinander hält, er hat also scheinbar keine intern aufgebrochene Verbindung. Auf dem Oszi sieht man aber keinen Unterschied ob er dran ist oder nicht.

3.:Wieso hat eine Batterie ohne Verbraucher dran überhaupt so starke Spannungsschwankungen. Da muss dann ja auch nicht extrem geladen werden. Wo ist mein Messfehler?

Gruß
Daniel
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Zuletzt geändert von derrdaniel am Sa 14. Nov 2020, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von IPv6 »

Ich nehme an, die ganzen Messungen sind ohne Verbraucher?
Wie sieht das ganze denn aus, wenn da ein wenig Last auf dem System ist? Am Zweirad ist es empfehlenswert, auch tagsüber das Licht an zu haben - bei neueren Fahrzeugen sogar Pflicht.
Vielleicht bringt das dein System schonmal ein Volt nach unten wenn da noch 55 W Halogen dranklemmen (zumindest ich würde bei ner Vape gleich auf H4 Licht gehen).
derrdaniel
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von derrdaniel »

Genau, das ist ohne Verbraucher. Verfügbare Verbraucher sind Hupe, Blinker und Handylader, das Licht ist in einem separaten Wechselspannungskreis. Ohne Verbraucher ist also die Standardsituation beim Fahren.

Das ist so eine historisch gewachsene Eigenheit um Gleichrichterleistung zu sparen und um mit einem induktiven Vorwiderstand an den Lampen den Strom über einen breiten Drahzahlbereich konstanter zu halten.
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von IPv6 »

Ah ja, stimmt.
Ich hatte für meine S51 recht schnell die Vape neu gewickelt, einen Laderegler für Motorroller verbaut und alle Verbraucher auf 12 V DC umgestellt.

Bei der Standardvape ist der Strom im DC Kreis recht gering, ich habe irgendwas um 20 Watt im Kopf. Da könnte man ja eigentlich auch stumpf ein wenig Spannung mit ein paar Dioden in Reihe vernichten.
winnman
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von winnman »

Da würde ich auch mit Dioden und deren Durchlassspannung die Spannung an deinen Kondensatoren begrenzen. Oder einen Längsregler bauen der über 13V alles in Wärme umsetzt.
Altanative wäre noch eine Große Z Diode zu suchen, hätte den Vorteil alles mit einem Bauteil zu erledigen.
derrdaniel
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von derrdaniel »

Hallo zusammen,

ich wollte es gerade noch mal mit meinem Starthilfegerät parallel vermessen. Scheinbar senkt die VAPE aber die Ladespannung ab wenn man sie in letzter Zeit schon mal benutzt hat. Die Intelligenz hätte ich ihr nicht zugetraut. Jetzt sind es max 14,6V auf dem Multimeter und AVG 14V auf dem Oszi.

Einen Spannungsbegrenzer mit Zenerdiode werde ich wohl bauen. Was empfehlt ihr da als Schaltelement? Einen Mosfet? Das Problem ist ja dass ich die Wärme auch wieder los werden muss und keinen beliebig großen Kühlkörper verbauen möchte. Deshalb würde ich den wohl so auf 15,wenig V einstellen und hoffen, dass er nie anspringt, oder dass er bei überhitzung eine Klemme aufschmilzt, die die Batterie mir der Umgebung verbindet.

Die Welligkeit scheint mit dem Starthilfegerät dran schon deutlich geringer zu sein. (Andere Skala im AC Bereich)

Ich baue es mal und schaue ob und wie heftig es mir um die Ohren fliegt.

Gruß
Daniel
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winnman
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von winnman »

gar kein Schaltelement, einfach eine entsprechend große Zehnerdiode mit Kühlkörper.
j.o.e
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Re: "Maxwell D Cell als Mopedbatterie" oder "Warum macht das Moped derartige Spannungsschwankungen"

Beitrag von j.o.e »

Meiner 12V SR50 habe ich einen alten, ausgelutschten NiCd (10 D-Zellen -- aus'm Black&Decker-Schrauber) verpasst. Das haut ganz ordentlich hin.
Manchmal, nach langem Stillstand, kann es ein, das ich erst 100m fahren muss, bevor der Blinker tut.

Regler 12V.jpg
(Quelle: https://www.simsonforum.de/wbb/index.ph ... -der-ELBA/)

An der Lademimik (ELBA) hab ich nichts umgebaut oder verdreht. Wozu auch?

Grüße
-joe
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