Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Der chaotische Hauptfaden

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käferthias
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Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von käferthias »

Moin!

Ich hätte gerne mal ein Problem.
Ich habe hier ein "Projekthaus", bei dem ich nicht so recht weiter komme. Es hat einige (viele) Probleme und ich kann gar nicht so viel Geld verdienen, wie mich die Handwerker kosten würden, das alles für mich zu fixen. Naja. Ich bin zu knauserig, drum muss ich wohl selber ran. Ich meine, ich hätte das Problem auch schon mal hier beschrieben, aber das ist schon ne Weile her und ich hab jetzt endlich Zeit, mich so richtig drum zu kümmern.

Das Problem um das es hier geht, ist ein undichtes Flachdach. Es ist ein Anbau, steht seitlich am alten Haus an der Seitenwand an. So 80-100qm. Es wurde vom Vorbesitzer mit einem Teich "begrünt", die Wurzeln des Schilfgrases sind durch die (Bitumen) Deckschicht gewachsen, haben sich in der Dämmschicht ausgebreitet. Am Übergang zwischen Anbau (Betondecke) und Hauswand (vom alten Haus) sind einige der Wurzeln auch durch das Notdach (also die Dampfsperre) durchgedrungen, so ist also das Wasser in den Flur darunter gelaufen und dann wurde der Schaden erst bemerkt. Es folgen Jahre von Reparaturversuchen der Vorbesitzer, die nicht verstanden haben, was genau das Problem ist, aber sei's drum.

Ich habe jetzt einen Streifen entlang der Hauswand entfernt. Also die Deckschicht abgeschnitten und das (durchweichte) Isoliermaterial (ist so eine Art fester Schaumstoff, wie ein zu fester Schwamm...) rausgemacht. Die beschädigten Stellen des Notdachs habe ich auch rausgeschnitten, darunter ist dann der Beton der Decke. Dann habe ich so einen flüssig-Dichtstoff (sieht aus wie Schokoladenpudding, wenn frisch, wird zu schwarzem Gummi) benutzt, um die undichte Stelle zur Hauswand hin zu flicken. Jetzt hoffe ich, dass das so erst mal den Winter dicht bleibt. Im Frühjahr muss ich dann spätestens entscheiden, wie es weiter geht.

Die Dachdecker, die ich hier hatte, haben alle gesagt, das Dach muss neu. Einmal komplett abräumen und alles neu machen, 60 tausend Euro, dankeschön!

Hab ich aber gerade nicht, andere Lösung muss her.

Jetzt habe ich gelesen, man kann angeblich solche Isolierschichten mit Unterdruck (=Vakuumpumpe) oder Überdruck (Seitenkanalverdichter) trocknen. Vereinfacht ausgedrückt macht man ein paar Löcher ins Dach und pustet so lange trockene Luft in die Isolierung, bis die eben trocken ist. Soll billiger sein, als neu decken. Und meine Augen glänzen schon bei dem Gedenken, dass ich da doch sicher was basteln könnte?

Meinungen? Bedenken?

:twisted:
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Hightech
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Hightech »

Zum Trocknen würde ich mir dann für 3 Wochen entsprechende Bautrockner leihen. Da muss man sicher ein paar Löcher setzen um die Luft da durch zu drücken.
Flip
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Flip »

Ich würde das mal im Modell austesten. sprich 2m² ausbauen und prüfen, wie viel druck es braucht dort luft durchzufördern. Für mich klingt harter schwamm etwas nach PUR schaum und der ist entsprechend geschlossenporig, dass dort schwierig zu trocknen ist.

Ein Bekannter hat ebenfalls etwa 300m² flachdach renoviert, immer kies zu seite schippen und dämmung sowie abdichtung neu (gleich 200mm, kostet ja nicht viel)
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käferthias
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von käferthias »

Was mich vom "Austauschen" des Dachs abhält sind die Kosten und die Arbeit. Eher letzteres.

Weil das Haus so schön gelegen ist, gibt es keine Möglichkeit mit "schwerem Gerät" oder auch nur mit nem Anhänger in die Nähe des Daches zu kommen. Ich müsste alles über einen engen Fussweg ungefähr 100m weit zur Strasse tragen. Der Höhenunterschied ist auch nicht zu verachten. Sind bestimmt 8/9 Meter. Ich hab allein 2 Wochen geschuftet, um den "Teich" zur Hälfte abzutragen. Schöne Mischung aus Lehmboden, Kieselsteinen und Müll, den sie da vergraben haben. Alles schön mit Wurzelwerk "gefestigt). Und den Mist habe ich nur ein Stockwerk tiefer in den Garten befördert. Nicht bis zur Strasse.

Wenn ich die Bitumenbahnen da runter tragen muss, werde ich alt. Oder anders ausgedrückt: Ich fürchte, das schaffe ich nicht mehr.

Was das Isoliermaterial an geht: Es ist wirklich wie ein Schwamm. Ich kann es eindrücken, Wasser tropft raus. Lässt man los, kommt es wieder in seine ursprüngliche Form zurück. Bei Styropor oder Styrodur bleibt ja eine Delle. Sorry, aber anders kann ich es nicht beschreiben.
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Heaterman
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Heaterman »

Unser Flachdach (240 qm) war damals auch völlig durchnässt, wir hatten schon Angst, dass es da im Dachstuhl schimmeln würde. Zum Glück nicht. Aber das Gebälk war so nass, dass es bei Frost geknallt hatt im Dach. Wir haben damals einen Baugutachter geholt, der hat sich, soweit von den Lichkuppelausschnitten und teils rausgenommenem Kragdach möglich war, kundig gemacht. Ergebnis: Geschweißte Dachhaut auf das alte Dach drauf (diese EPDM-Kunststofffolie, Extrubit) und mindestens ein Jahr komplett querlüften. Kragdach und eine Längsseite (Schindelkranz) also auf, mit Gitter gegen Viecher gesichert und ein Jahr offengelassen. Danach war auch der Dämmschaumstoff knochentrocken. Gab nur ein Jahr komische Windgeräusche und bei Sturm war uns nicht wohl- Zum Glück war die offene Seite in Lee ....
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käferthias
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von käferthias »

Interessant. Was ist das für ein Isoliermaterial, bei euch?
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Hansele
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Hansele »

Hmm, Bautrockner sind auch so eine Sache,
die Dinger sind doch höllenlaut und fressen Strom ohne Ende?


Ich vermute, wenn man es richtig machen will und auch dementsprechend Ruhe für viele Jahre will,
wird das leider in eine Materialschlacht ausarten.

Das kommt ja nicht in Frage, zumindest noch nicht, was ich auch verstehe.

Blöde Frage entschuldige aber, erlauben es die baulichen Gegebenheiten,
ggf. ein Trapezblechdach als Pultdach über dein Flachdach zu bauen?
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Heaterman
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Heaterman »

käferthias hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 19:55 Interessant. Was ist das für ein Isoliermaterial, bei euch?
AUf der Zwischendecke Rockwool, darüber Styropor, direkt unter der Holzdecke, die die Dachhaut trägt, 30 cm Luft.
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käferthias
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von käferthias »

Die Sache mit dem Dach über dem Dach hatte ich schon durchdacht. (ha, ha, Wortspiel :roll: )
Das will ich nicht machen. Obwohl es eine Möglichkeit wäre. Aber ich würde einen Hauseingang und mögliche Terassenfläche verlieren.

Einen Bautrockner möchte ich gar nicht verwenden. Nur eine "Luftpumpe", um die nicht existente Hinterlüftung zu "ersetzen". Zum Trocknen braucht man ja Luftaustausch, das ist aber bei einem Flachdach nich gegeben. Weil der Aufbau ist ja (von unten nach oben) Betondecke, Dampfsperre(Auf den Beton geklebt), Dämmplatten (aufgelegt), mehrere Schichten Bitumenbahn als Deckschicht. Die Luft müsste man quasi zwischen Bitumenbahn und Dämmung und/oder Dampfsperre und Dämmung durchdrücken. Die Hoffnung wäre, dass im Sommer die Sonne für ausreichend Hitze sorgt.
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Bastelbruder
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Bastelbruder »

Hitze allein bringts nicht. Da muß erstmal Luft durch. Vorne und hinten am Hohlraum jeweils ein kleines Loch, und einen kleinen Püsterich durchblasen lassen.
Nicht vergessen, die Öffnungen mit kleinmaschigem Gitter zu verdecken damit auch keine Wespen hineinfinden.
poolizei
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von poolizei »

Wir hatten ein ähnliches Szenario hier,
auch mit durchnässter Isolierung und völlig nassem Gebälk.

Es gibt ja einige dieser größeren Trocknungsfirmen die üblicherweise sehr dicht mit Versicherungen Zusammenarbeiten die haben dieses Trocknungszubehör Tonnenweise liegen und wissen sehr genau wie so etwas funktioniert (fast besser wie SV) denn diese Unternehmen sanieren meist im Nachgang und müssen für das gesamte Gewerk Gewährleistung geben.

Nun denn ich hatte mir da Lokal ein Unternehmen rausgesucht umd klar gemacht das ich das selbst angehen möchte/muss der Chef der Firma kam vorbei sah sich die Sache an.
Wir besprachen wie wo wie lange mit welchen Mitteln zu trocknen ist (ca. 3 Monate) Anfangs 24h dann nurmehr 6h.
Ich verbrachte so Funk/Raumthermostate mit Luftfeuchtigkeitssensor an mehreren Stellen (Amazon 4CH ca. 50€) und konnte den Erfolg gut nachvollziehen.

Das Trocknungsmaterial holte ich mir selbst ab brachte ich selbst Retour umd konnte es mir gegen eine Spende leihen. (Unter der Voraussetzung das wenn ein dramatisches Event eintritt dies umgehend zu retournieren wäre, Hochwasser oder so)

Da wäre basteln teurer gewesen und mit ungewissem Erfolg...

LG
sysconsol
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von sysconsol »

Heaterman hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 19:18 Geschweißte Dachhaut auf das alte Dach drauf (diese EPDM-Kunststofffolie, Extrubit) und mindestens ein Jahr komplett querlüften. Kragdach und eine Längsseite (Schindelkranz) also auf, mit Gitter gegen Viecher gesichert und ein Jahr offengelassen. Danach war auch der Dämmschaumstoff knochentrocken.
Mit vorheriger Inspektion halte ich das für die vernünftigste Lösung.

Den "Teich" (ernsthaft?) runter vom Dach, prüfen, wo die Wurzeln was beschädigt haben. Entweder Reparatur durch Abdichten oder - wie oben - zweite Lage drauf.
Zusehen, wie man das belüftet.
Und prüfen, ob es schon irgendwo Schimmel ö.ä. gibt.
Was schwimmt in dem Wasser, was sich irgendwo weiter vermehren kann?
Was passiert bei Frost?

Belüften mit Druck könnte das Dach aufblasen und die Feuchtigkeit in Stellen drücken, wo sie nicht hin soll. Ich würde dann eher saugen - oder sehe ich das falsch?

Wenn möglich, dann einfach ablüften lassen. Nur so viel Aufwand wie nötig.
Blechei
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Blechei »

Es gibt eigens dafür Flachdachlüfter, die Dinger werden in die obere Bahn eingebaut und werden vom
Wind angetrieben. Die saugen dann Luft aus der feuchten Dämmung ab, nicht viel aber stetig.
Die Dinger kommen mit einem Bitumenring der dann eingeschweißt wird.
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käferthias
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von käferthias »

Na, diese Belüfter mit "Propeller" finde ich jetzt tatsächlich eine sehr gute Idee! Ich glaube, das werde ich als erstes versuchen. Vielen Dank für den Hinweis!

Der aktuelle Plan ist also, den Rest des Teichs abräumen (klar...),
dann das Dach abdichten (Ich tendiere zu 2k Flüssigkunststoff, den man mit der Rolle aufträgt. Ich schätze, dass ich eh erst mal abwarten muss, bis die Wurzeln aufhören, neue Triebe durchs Dach zu schiessen. Dieser Schilf ist, was das an geht, wie Bambus.
dann die Belüfter einsetzen und nach einem Jahr kontrollieren, ob es was bringt.

Muss ich noch herausfinden, wo man diese Belüfter am besten einsetzt. Wenn ich das richtig verstehe, braucht man mehrere Öffnungen, über die der Belüfter ansaugen kann...
Aber ich hab ja eh einen ganzen Streifen rausgeschnitten....
Hersteller schreibt was von 8m...
Dann brauche ich zwei Lüfter.

... Wie die wohl aufgebaut sind? Ich könnte erst mal einen kaufen und dann den zweiten selbst bauen...
Oder wenn ich mir die Bilder ganz genau anschaue...

... Ich hab doch da noch diese Alublech-Reste...

*Matthias geht vor sich hin murmelnd Richtung Bastelkeller* :lol:
Blechei
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Blechei »

Für die paar Läuse würde ich da nix selbermachen, die Rotationslüfter sind ziemlich komplexe
Teile. Und die sollen ja über Jahre geräuschlos (!!) laufen. Und dicht sein!
Der Einbau ist schon fisselig genug.
Vielleicht geht Dämmstoffklebschaum aber ich bin eher der Schweißfan (wo es möglich ist).
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uxlaxel
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von uxlaxel »

moin, mir stellen sich gerade die haare etwas auf.
eine weiche dämmung und oben drauf bitumenbahn? das wird nie dicht! die bitumenbahn reißt immer wieder, wenn man drüber läuft und die dämmung unten drunter nach gibt.
ich habe schon öfters gesehen, wie gedämmte dächer mit bitumen abgedichtet worden, da kam immer eine dicke lage OSB-platten dazwischen. auf die OSB-platten (doppelt gelegt, mit einander verschraubt und geklebt) wurde dann das bitumen verschweißt. alle anschlüsse zu wänden wurden mit dehnungsfugen (so spezielle gummis mit bitumen-anschluss) geklebt bzw. verschweißt. das problem ist punktuelle belastung im sommer und kälte im winter.
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käferthias
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von käferthias »

Also wirklich weich ist die Dämmung nicht. Da entsteht vielleicht ein falscher Eindruck wegen meiner mangelhaften Wortwahl. Die Bitumenbahn ist auch nicht so eine gesandete dünne Dachpappe aus dem Baumarkt, die nach zwei Jahren Risse bekommt (zumindest nicht überall... ) sondern eine sehr dicke mit Glasfasernetz verstärkte.

Trotzdem wurde an dem Dach kräftig gepfuscht. Ich habe hier gar nicht alles aufgeführt, würde den Rahmen sprengen. :roll:

Ich muss jetzt eben irgendwie die nächsten 3-5 Jahre überbrücken. Was dann ist, werden wir sehen. Und eigentlich muss ich auch erstmal nur verhindern, dass das Wasser weiter durch die Isolierung am Natdach vorbei in die alte Hauswand läuft. Der Anbau ist im Moment nicht bewohnt, da sind nur Lagerräume, der Waschraum und die Sauna, die keiner benutzen wird. Aber am Haupthaus kann ich erst anfange zu renovieren, wenn sichergestellt ist, dass da keine Feuchtigkeit mehr kommt. Dann kann ich zB anfangen, die angemoderten Deckenbalken zu ersetzen...

@blechei: Du hast wahrscheinlich recht.
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Desinfector
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Desinfector »

käferthias hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 19:01 (...) Sorry, aber anders kann ich es nicht beschreiben.
ein Bild geht zur Not immer.

aber wenn Du Sorgen hast, das nicht (mehr) zu schaffen, wieviel Jahre planst Du dann dafür ein?
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uxlaxel
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von uxlaxel »

selbst bei styrodur als dämmung bauen die bieberkotze ein. bitumen ist nicht direkt belastbar. da muss immer was drüber.
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Heaterman
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Heaterman »

Nochmal zum Thema Dachlüfter. Bei uns hat die Dachdeckerfirma bei der Sanierung mehrere über die Fläche verteilte passive Entlüfter eingebaut. Die Luft zieht dabei über den umlaufenden Spalt, den sie am Kragdach eingebaut und mit insektendichtem Streckmetall gesichert haben, rein. Bei uns ist aber auch, wie gesagt, noch 30 cm Luft unter der der Holzabdeckung.
Dieses „Querlüften” hat uns ja auch im Keller geholfen, den trotz Moorbodens ordenlich zu belüften. Da haben wir Belüftungssteine und Lüftungskanäle in die Außenmauern gebaut.

Zum Vergleich: Als das Dach durchnässt war, ist das Wasser aus den Deckenlampen getropft, seit der Sanierung ist alles knochentrocken. Die Zimmerdecken bestehen ja auch nur aus überputzten, ähm, in der DDR hießen die Sauerkrautplatten. In der Garagendecke gabs sogar nachträglich ein paar Spannungsrisse, so schön ist das durchgetrocknet.
Azze
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Azze »

Generell ist es immer schwierig, aus der Ferne irgendwelche Tipps zu geben, vor allem, wenn es um viel Kohle geht und der Anspruch ist, eine tragfähige und vor allem nachhaltige Lösung zu erzielen.

Du hast das Stichwort bereits selbst gegeben: Die Notabdichtung ist eben nicht nur das, sondern auch die Dampfsperre, die das Aufsteigen von feuchter Raumluft in die Dämmung und dortige Kondensation verhindern soll. Dein Problem ist, dass du nicht wissen kannst, ob die Wurzeln noch irgendwo anders (fast) durch die Dampfsperre gedrungen sind. Wenn es da irgendein Loch gibt, dann kannst du von oben abdichten und reparieren, soviel du willst, die Feuchtigkeit aus der kondensierenden Raumluft wird dann weiterhin Ärger machen. Und solange da Feuchtigkeit ist, können leider eben auch die Wurzeln weiter machen und weitere Schäden verursachen. Das ist also im Grunde ein Teufelskreis.

Die einzige Chance, die du jetzt mittelfristig hast, ist die Reparatur der Dichtfläche und anschließend möglichst schnelle Trocknung des Dämmmaterials (und damit hoffentlich Deaktivierung der Wurzeln). Das funktioniert aus meiner Sicht nicht mit Passivlüftern, sondern nur nur mit aktiver Trocknung durch erwärmte Luft. Dafür würde ich zumindest eine Spezialfirma zu Rate ziehen. Das investierte Geld zahlt sich auf jeden Fall aus. Und die Idee mit den Feuchtesensoren ist nicht schlecht, ich würde nur keine Funksensoren nehmen, sondern kabelgebundene mit entsprechender Auswerteeinheit. Die können dann nämlich drin bleiben und auch nach den initialen Trocknung zur Überwachung beibehalten werden. Evtl ergibt sich dann sogar, dass alles passt und eine Komplettsanierung des Daches gar nicht sein muss. Wenn doch, dann kannst du frühzeitig reagieren.
SchuesselTech
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von SchuesselTech »

Dann aber mit meldepult für die Sensoren, bei erneutem Anstieg der Feuchtigkeit gibt's bunker-Sirene mit Durchsage "Feuchtigkeit in Sektor 4 oberhalb des oberen Grenzwertes" :mrgreen:
radixdelta
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von radixdelta »

käferthias hat geschrieben: Mo 23. Nov 2020, 19:01 Ich müsste alles über einen engen Fussweg ungefähr 100m weit zur Strasse tragen. Der Höhenunterschied ist auch nicht zu verachten. Sind bestimmt 8/9 Meter.
Wie eng ist der Fußweg?
Wenn das der Hauptgrund gegen eine umfassende Sanierung der Dachhaut ist: Miete einen Dumper, oder kauf einen und verkauf ihn anschließend wieder, dann hat man die Zeit nicht so im Nacken, und mit etwas Glück verdient man noch was.
Am schönsten sind natürlich die mit Sitz und Hydraulik und Zuladung von deutlich über 1t. Leider sind die sch.... teuer, machen aber richtig Spaß. Und schaffen richtig was weg. Auch auf engen Wegen, wo man mit der Schubkarre durch kommt kann man in der Regel auch dumpern.
Wenn die Menge an Schüttgut überschaubar ist könnte auch so einer zum hinterherlaufen taugen in der 450kg Klasse.
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Hightech
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Hightech »

Zum trockenen braucht man halt trockene Luft, und das in Mengen. Am besten trockene warme Luft, die kann am meisten Wasser aufnehmen.
Also ein z.B Lufttrockner der 3kW Klasse. Aber keinen Luftheizer, sondern mit Wärmepumpe.
Oder bei Temperaturen um 0°C rum machen und die Luft vor dem Durchblasen erwärmen.
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Joschie
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Joschie »

Bezgl. Dumper.
such mal nach nem MuckTruck oder Belle BMD.
Ist zwar schon gut teuer aber schafft was weg, kann ich nur empfehlen (kann man auch bei HKL mieten).
Unserer darf im Wald und Garten herhalten, und jedes mal frag ich mich wieder, wieso nicht schon früher angeschafft.
Flurschaden ist sehr gering, passt durch ne 80er Tür ist handlich und geländegängig.

Grüße
Josef
radixdelta
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von radixdelta »

Ich würde allerdings so einen mit klappbaren Flachten bevorzugen. Das ist flexibler bei Stückgut, auch und vor allem im Wald (wo mein Hauptzweck liegen würde, neben Stallmist bewegen)
Ich will sowas schon länger, aber die billigen gefallen mir nicht und die teuren sind mir zu teuer und die interessanten gebrauchten sind zu weit weg, ist doch irgendwie immer so ;)
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Desinfector
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Re: Trocknen einer Flachdachisolierung - Tagtraum?

Beitrag von Desinfector »

also wenn man so wohnt, dass einem das Materialschleppen zuviel wird, wohnt man nicht am richtigen Ort.

Und zum Trocknen:
Man muss Luft offensichtlich nicht zwingend irgendwo reinpusten.
Leg dort, wo es trocknen soll einen Schlauch hin und lasse dadurch die Luft absaugen.

So habe ich schon (im kleineren Maßstab natürlich) ratzfatz Flaschen innen trocken bekommen.
Warm muss die Luft, die dadurch dort hin kommt, natürlich auch sein.

Aber so wie sich der Schaden anhört, wird das Trocknen nicht reichen.
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