Subwoofer Verstärker gibt Rauchzeichen

Der chaotische Hauptfaden

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janosch
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Subwoofer Verstärker gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

Hallo,
mein Reckhorn Subwooferverstärker tut es nicht mehr.

Während des Betriebs hat es gebritzelt und nach Strom gerochen.

Ich habe dann denn Netzstecker gezogen und das Teil mal aufgeschraubt.
Auf den ersten Blick ist nichts zu erkennen, also habe ich den Netzstecker wieder reingesteckt und den Einschalter betätigt.

Der Trafo hat gebrummt und nach max. 3 Sekunden stiegen kleine Rauchwolken von den 6, eckigen, weißen Teilen auf.

Ich würde das Teil gerne wieder reparieren, habe aber keinen Schimmer wo ich anfangen soll und bin daher auf externe Hilfe angewiesen.

Gruß
Jan
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Zuletzt geändert von janosch am Di 22. Dez 2020, 19:33, insgesamt 2-mal geändert.
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Herrmann
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Herrmann »

Die Fotos sind etwas grenzwertig, aber so wie es auf dem letzten Bild aussieht, haben die Endtransistoren durchgezündet
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Roehricht
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Roehricht »

hallo,
die eckigen weissen Teile sind die Emitterwiderstände. Wenn die rauchen ist zuviel strom drin. Dann sind entweder die Endtransen zu Drahtbrücken mutiert ode sie werden durch die Treiberstufe bis zum Anschlach durchgesteuert. Meist ist aber ersteres der Fall. Zur Freude des Reparateurs sind meist auch die Treibärtransen mitgehimmelt. Also mal kucken was der Erfinder für Zeugs verbaut hat und bei den üblichen Teilebuden bestellen.

73
Wolfgang

Edith meint: Den Treibertransen sollte man ein Stk. Alublech als Kühlkörper spendieren. Das sind die beiden TO-220 Transen bei den Keramik Widerlingen. Einfach zwei stücke Alu zurechtschnippeln die da als Kühlfahne drangespaxt werden. Ohne Kühlkörper können die nur ca 1 W verbraten und selbst da werden die grenzwertig heiss. Das könnte auch schon die Fehlerursache sein. Und prüfe die beiden Emitterwiderstände der Treiber. 2SC2073/ 2SA940 sind uralte Typen die meist durch moderner ersetzt werden könnten meint General Purpose. Data sheet: https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet ... C2073.html

Als Endeimer eignen sich z.B 2SC5198/ 2SA1941 von Toshiba.
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

Hallo,
vielen Dank schon mal für die Starthilfe.

Ich werde morgen, bei Tageslicht noch mal bessere Bilder machen.

In der Beschreibung zum Nachfolger steht folgendes:

Die 2 Ohm-Tauglichkeit ermöglicht den parallelen Betrieb von z.B. zwei 4-Ohm Subwoofern.
Im Bereich des Netzteil wurde ein leistungsstarker 500 Watt Ringkerntrafo eingesetzt und die belastbaren TOSHIBA Endtransistoren ermöglichen eine höhere Impulsleistung bis zu 485 Watt.


Ich würde mir jetzt zwei von denen hier, als Ersatz für die beiden TO 220, bestellen: https://www.ebay.de/itm/1-Stueck-2SD401 ... 4219412614

und 3 Paar von denen: https://www.ebay.de/itm/1pair-2pcs-2SA1 ... 0893499024
Warum gibt es die immer Paarweise mit Unterschiedlicher Bezeichnung und komme ich damit auf die 485 Watt Impulsleistung?

Welche beiden Emitterwiderstände der Treiber sind genau gemeint?

Gruß
Jan
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Chemnitzsurfer
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Bei dem Artikelstandort China/Hongkong wäre ich vorsichtig, da keinen gefakten Schrott zu bekommen.
Den 2SC5198 und den 2SA1941 gibts es z.B. auch bei reichelt.de

https://www.reichelt.de/hf-bipolartrans ... os_0&nbc=1

https://www.reichelt.de/hf-bipolartrans ... tml?&nbc=1

Der Widerstand der das Rauchen angefangen hat würde ich auch auf Verdacht austauschen, Müsste wenn ich es aufm Foto richtig sehe ein 5W 0,33 Ohm Widerstand sein.
https://www.reichelt.de/drahtwiderstand ... tml?&nbc=1
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Roehricht
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Ich würde mir jetzt zwei von denen hier, als Ersatz für die beiden TO 220, bestellen: https://www.ebay.de/itm/1-Stueck-2SD401 ... 4219412614
Da muss einer von ein PNP sein. das Päärchen ist auch komplementär. Also den zugehörigen 2SB546A. Die Endstufe ist auch nur "run-of-the-mill". ( Ich wollt auch mal denglischen) :mrgreen: Nix sonderlich spezielles. Die könnte ähnlich gebaut sein wie die der "Teufel" Subwuffern.

Wenn der im Bild gezeigte Netztrafo wirklich sein übertragene Energie auch nur zu 50% in die Boxen schiebt werden die sicherlich brennnen. :mrgreen:

data sheet: https://pdf1.alldatasheet.com/datasheet ... D401A.html


73
Wolfgang
Matt
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Matt »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Sa 12. Dez 2020, 07:09 Bei dem Artikelstandort China/Hongkong wäre ich vorsichtig, da keinen gefakten Schrott zu bekommen.
Den 2SC5198 und den 2SA1941 gibts es z.B. auch bei reichelt.de

https://www.reichelt.de/hf-bipolartrans ... os_0&nbc=1

https://www.reichelt.de/hf-bipolartrans ... tml?&nbc=1

Der Widerstand der das Rauchen angefangen hat würde ich auch auf Verdacht austauschen, Müsste wenn ich es aufm Foto richtig sehe ein 5W 0,33 Ohm Widerstand sein.
https://www.reichelt.de/drahtwiderstand ... tml?&nbc=1
Reichelt ist mittweile keine seriöse Halbleiter-Quelle mehr, leider.
Einer aus trollnest.net hatte problem mit ihre RS232 Pegelwandler-IC.
Andere hat Problem mit LM317, der bei 20V Spannungsabfall durchzündet.
Und dann Brückenendstufe von ST.

Ich weiss nicht, wie ihre Einkäufer schafft.

Grüss
Matt
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

Hallo,
hier noch mal bessere Bilder.

IMG_9153.jpg

Die drei gelb eingekreisten sind: TOSHIBA 2SC5200
IMG_9149.jpg

Die drei rot eingekreisten sind: TOSHIBA 2SA1943
IMG_9148.jpg

In den grünen Kreisen ist ein:838 C2073-Y und ein: A940 JT 14
IMG_9151.jpg
IMG_9152.jpg

Ordentlich heiß sind die 6 weißen Widerstände geworden (im blauen Kreis)
IMG_9144.jpg


Bis auf die 6 Stück , eckigen weißen, Widerstände soll ich die anderen Teile austauschen, richtig?
Inkl. dem grauen Widerstand mit den gold-schwarz-schwarz-braunen Streifen (im braunen Kreis)?

Der Ersatz in den grünen Kreisen bekommt dann noch größere Kühlbleche aus Aluminium.

Wenn nicht Reichelt wo dann?
Gruß
Jan

Hier noch die Platine von unten
IMG_9154.jpg
Zuletzt geändert von janosch am Sa 12. Dez 2020, 13:06, insgesamt 1-mal geändert.
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tschäikäi
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von tschäikäi »

Ich schlage vor, in diesem Thread nicht von Treibärtransen oder Widerlingen zu reden, da der Threadersteller anscheinend sehr wenig Erfahrung mit Elektronik hat.
Da bedeutet unser Forenslang wahrscheinlich eine zusätzliche Verständnishürde.
@Janosch: Die Endtransistoren sind die 6 großen schwarzen Dinger mit je drei Anschlüssen, die auf dem Kühlkörper verschraubt sind. Wenn die kaputt gehen,
dann eigentlich immer mit einem Kurzschluss zwischen mindestens zwei ihrer Anschlüsse.
Hast du ein Multimeter? Wenn nein, bitte eins ordern. Zur Not geht auch ein günstiges der 10€- Klasse.
Ein recht ordentliches, für 18€ zu habendes ist das Angeng AN8001, allerdings dauert der Versand aus China ne Weile.
Weiter brauchst du nen Lötkolben, besser ne Station. Sowas ist ganz gut geeignet.
Also, Multimeter und Lötkolben zur Hand nehmen. Die Endstufentransistoren auslöten und den Widerstand zwischen den Pins messen.
Danach sehen wir weiter.

edit: Wenn die Widerstände durch sind, wirst du dort "OL" messen. Also quasi unendlichen Widerstand. Ansonsten je nach Multimeter 0 Ohm oder halt nen sehr geringen Widerstand.
Die Widerstände kannst du schon mal bestellen, was gequalmt hat wird getauscht würde ich sagen.
Gruß Julian
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

Hallo,
bei Treibertransen und Widerlinge musste ich kurz überlegen, da ich aber schon eine Weile hier mitlese war es schon klar das es sich um Transistoren und Widerstände handelt.

Lötstation und Multimeter sind vorhanden.

Also mach ich mich mal dran und messe die Endstufentransistoren durch und melde mich gleich nochmal.

Gruß
Jan
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tschäikäi
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von tschäikäi »

Ah, sehr gut. Das macht auch das Helfen einfacher. Ich dachte bei den "6 eckigen weißen Teilen" dass du diese nicht als Widerstände erkannt hast.
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

Dachte erst an Esbit (Erich Schumms Brennstoff in Tablettenform)
von meiner Dampfmaschine aus Kindertagen, aber nachdem ich die Nacht drüber geschlafen habe machte das irgendwie keinen Sinn :D
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Bastelbruder
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Bastelbruder »

Diese ganzen Auslöt-und-Meßempfehlungen will ich nicht gut heißen. Fast allein mit einem Ohmmeter läßt sich feststellen ob es Sinn macht die noch eingelöteten Transistoren auszulöten. Auf den ersten Blick habe ich (im zweiten Bild) einen gesprengten R14 entdeckt.
Wenn alle Widerstände gleichmäßig heizen, sind alle Transistoren erstmal ok.

Bei dieser Mimik würde ich zuerst die Versorgungsspannung zu den Treiber- und Endtransistoren kappen und verifizieren daß Vorstufen und Bias- (Ruhestrom-)Einstellung funktioniert. Dazu braucht man zumindest einen ungefähren Schaltplan. Ohne den und ohne Fachwissen wird das Ganze in einer Bauteilschlacht enden, deren einziger Gewinner die Bauteilhändler sind.

Merke: mit jedem Bauteiltausch wächst die Anzahl der zu beseitigenden Fehler. Das ist statistisch belegt. Und deshalb lehnen seriöse Fachleute auch eine Reparatur solcher totgeprüften Schrotthaufen ab.
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

So,
die 6 Endstufen sind draußen.
Auslöten ging sehr bescheiden, wohl Bleifrei geschuldet.

Jeweils die mittlere, Nr. 2 und Nr. 5 haben einen Widerstand zwischen 17 Ohm und 0,1Ohm.
Egal zwischen welchen Kontakten gemessen.

Nr. 1, 3, 5, 6 haben keinen messbaren Durchgang.
IMG_9156.jpg
Also mach ich die erst mal alle neu.


Gruß
Jan
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Bastelbruder
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Bastelbruder »

Zweiter Eindruck: die Fertigungsqualität ist absolut inakzeptabel. Die Lötstellen auf der Unterseite sind unterstes Maker-Niveau. Ja, für Hersteller solchen bleifreien Lots gehört die Prügelstrafe wieder eingeführt. Aber für einen kalten Kolben kann der nichts.
Q2 ist eigentlich der Temperaturfühler, er berührt nicht ansatzweise den Kühlkörper.
Die notdürftige Befestigung des einen Transistors mit den zwei U-Schienen scheint nicht ursprünglich vorgesehen zu sein. Was ist mit dem ziemlich sicher unterhalb des Transistors befindlichen Gewinde?
Was ist das für eine Zinnkugel unter Q17?
Wurde das Gerät vielleicht schonmal "repariert"?

Das IC im SIL-Gehäuse ist in Verbindung mit dem blauen Relais die Lautsprecher(ver)sicherung, links davon bleibt für den eigentlichen Verstärkerrest nicht mal mehr die Fläche einer Streichholzschachtel. Ich würde den Schaltplan rauspinseln (und bei der Gelegenheit vielleicht auch die kalte Lötstelle finden).

Der oben erwähnte, geplatzte Widerstand deutet tatsächlich darauf hin daß eventuell der daran angeschlossene Transistor defekt ist. Messen schadet nicht. Die weißen Keramikwiderstände sind übrigens dafür entwickelt, wirklich unangenehm heiß zu werden.
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Bastelbruder
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Bastelbruder »

Ich würde erstmal versuchen, den Verstärker ohne die Endtransistoren zu betreiben. Erst wenn das Schutzrelais wieder anzieht, die Verstärkerfunktion (mit Kopfhörerlast) getestet und kontrolliert wurde daß der Ruhestrom nicht zu hoch werden kann, macht es Sinn die (neue) Transistoren wieder einzulöten.

Und erst dann macht es vielleicht Sinjn, die Schaltung mit Kühlkörpern auf den Treibertransistoren weiter zu verschlimmbessern.

Hast Du Dir schon Gedanken gemacht wie die Montagelehre auszusehen hat, mit der die Transistoren befestigt werden können, damit sie nach dem Verlöten ohne mechanische Spannung auf dem Kühlkörper verschraubt werden können?
Mit welchem Dtrehmoment eigentlich? In den Montageanleitungen historischer Plastiktransistoren war da immer noch eine Tellerfeder unter dem Schraubenkopf.
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

jetzt habe ich mal den R14 näher angeschaut der sieht zwar etwas mitgenommen aus aber den R15 hat es wirklich zerlegt. R15 war vor dem Endstufentransistor Nr 5 mit gerade mal 10 Ohm.
IMG_9157.jpg

Die Widerstände vor den anderen Enstufentransistoren sind mit 470 beschriftet und wenn ich da messe zeigt mein Multimeter 48 Ohm.
IMG_9158.jpg
IMG_9159.jpg

R15 zeigt gar nix mehr und R14 52,9 Ohm.
IMG_9160.jpg

Wegen dem Temperaturfühler Q2 muss ich noch erwähnen, das zum öffnen der Endstufe der Boden entfernt wurde und alle Bauteile von unten am Deckel befestigt sind!
Das Gewinde unter dem rechen Endstufentransistor ist überdreht und deswegen wurde wohl die Lösung mit dem Blechstreifen gewählt.
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Gruß
Jan
andreas6
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von andreas6 »

Hinweis: Dein Multimeter hat neben dem 200-Ohm-Bereich einen Diodentest. Der wird benutzt, um Halbleiter unbesaftet durchzuklingeln. Angezeigt wird die Spannung, die zwischen den Messspitzen bei einem kleinen Prüfstrom anliegt. Zusätzlich ist das auch ein Durchgangsprüfer, der akustisch einen Kurzschluss anzeigt. Damit lassen sich auch eingebaute Halbleiter recht gut prüfen. Frage mal Gobi, wie gut das bei seinem Verstärker funktioniert hat. Ist man damit halbwegs fit, ist die Diagnose recht einfach.

MfG. Andreas
Matt
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Matt »

470 Beschriftung = 48 Ohm Messwert, das ist in Ordnung.

Erklärung: 470 Beschriftung bedeutet : 47 * 10hoch0 = 47 Ohm
Letzte Ziffer ist keine Ziffer sondern Zehnerpotenz (bzw. Anzahl von Nullen )
z.B. 473 = 47 kiloohm , 681 = 680 Ohm.

Grüss
Matt
janosch
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von janosch »

So,
es gibt Neuigkeiten.

Ich hatte netten email Kontakt mit Reckhorn und die haben mir zwei Platinen zum ausschlachten geschickt.

Beide sehen deutlich besser aus als meine defekte.

Auf einer davon ist auf der Unterseite von dem gelben Würfel eine Schmauchspur zu sehen,
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IMG_9167_ergebnis.jpg
IMG_9165_ergebnis.jpg
IMG_9164_ergebnis.jpg

Bei der zweiten konnte ich auf den ersten Blick keine Schäden sehen.
IMG_9168_ergebnis.jpg
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Jetzt überlege ich ob es vielleicht sinnvoller ist eine davon als Ersatz zu nutzen?


Gruß
Jan
Zuletzt geändert von janosch am Di 22. Dez 2020, 19:32, insgesamt 1-mal geändert.
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tschäikäi
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von tschäikäi »

Hallo, ich kann jetzt mangels Schaltplan und so weiter nicht mit großer Sicherheit Vermutungen anstellen.
Bei dem gelben Kondensator würde ich so ansetzen: der Verstärker müsste auch ohne ihn laufen.
Du kannst ihn entweder auslöten oder durch einen anderen ersetzen, letzteres ist natürlich zu bevorzugen.
Die Schmauchspur darunter kann eigentlich nicht vom Kondensator kommen, sondern nur daher,
dass die beiden Kontakte des Selben auf der unterseite der Platine kurzgeschlossen wurden.
Entweder durch Wasser, Aufliegen auf einer Metallfläche (das würd ich als erstes annehmen) oder ähnliches.
Je nach Funktion des Kondensators ist es sinnvoll, Bauteile, die elektrisch "davor" sitzen zu prüfen.
Falls der an der Versorgungsspannung hängt wäre das bspw. der Gleichrichter.
Gruß Julian
Skipper
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Re: Subwoofer Verstärker Reckhorn A-406 gibt Rauchzeichen

Beitrag von Skipper »

Ich würde zunächst die offensichtlich defekte Teile und grundsätzlich alle Endstufentransistoren tauschen
auf jeden Fall auch den Kleinen dazwischen (Q2).
Der soll eigentlich den Ruhestrom Mitregeln und daher dieselbe Temperatur haben.
(Temperaturdrift)
Erfahrungsgemäß sollte das alles sein.
Dann Startversuch mit vorgeschalteter Glühbirne.

Von den Transistoren hätte ich noch originale herumliegen,
kann ich Dir gerne eintüten.
Bei Interesse bitte PN
I
Name vergessen
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Re: Subwoofer Verstärker gibt Rauchzeichen

Beitrag von Name vergessen »

Die ernstzunehmenden Fachleute hier werden hoffentlich meine angelesenen (und z.T. schonmal erfolgreich eingesetzten) Ausführungen nicht zu sehr verreißen, aber bitte auch keine Fehlinfos unkorrigiert lassen!

Falls das bisher schon gepostet wurde, habe ich es überlesen, aber man kann Transistoren auch zum Testen durch je eine Diode (z.B. 1N4004) und einen Widerstand ersetzen, siehe diesen Post. Diese baut man dann entsprechend als Ersatz für die im Transistor vorhandenen Diodenstrecken Kollektor-Basis und Emitter-Basis ein. Dabei unbedingt auf die Polarität des ersetzten Transistors achten: NPN bzw. PNP, die Dioden sind jeweils genau umgekehrt einzubauen (Ersatzschaltbild z.B. bei Wikipedia)! Das ergibt natürlich keinen funktionierenden Transistor, aber damit kann man dann den Ruhestrom und die anliegenden Spannungen / Signale ermitteln und so sehen, ob die Treiber OK sind oder nicht, ohne die echten Transistoren zu riskieren. Falls die dann rauchen, hat man Widerstände und Dioden im Wert von 30 Cent gegrillt, anstatt Transistoren im Wert von 30 Euro.

Leider weißt Du den Soll-Ruhestrom nicht, daher kann man nur schätzen, ich hatte damals Glück und wußte ihn, da waren es 1,4K / 2,5W.

Wegen des Einlötens: kommt man in eingebautem Zustand ggfs. an die Platinenunterseite heran? In dem Fall würde ich die Transistoren zuerst nur durch die Platine stecken und ggfs. mit etwas Heißkleber (ganz wenig) provisorisch fixieren, dann alles zusammenbauen und verschrauben, und erst danach anlöten. Dann hat man ganz sicher keine mechanische Belastung auf den Anschlüssen.

Was Du jetzt mit den beiden Platinen prima machen kannst ist: Vergleichsmessungen! Angenommen, die haben nicht beide den exakt selben Fehler wie Deine Originalplatine (keine explodierten Widerstände zu erkennen), kannst Du also mit dem schnöden Multiumeter, sowohl im Widerstands- als auch im Diodenmeßbereich, alle fraglichen Bauteile im eingelöteten Zustand messen und nach Abweichungen suchen. Dabei muß aber unbedingt immer in beiden Richtungen gemessen werden, denn sobald irgendwo Halbleiter im Spiel sind (auch auf verschlungenen Pfaden), haben eingelötete Teile oft in eine Richtung einen völlig anderen Widerstandswert als in die andere (weil Halbleiter eben auf Dioden basieren). Dieser sagt übrigens selten etwas über den exakten Wert des gemessenen Teils aus, sondern nur über die gesamte Schaltung, in der es sitzt. Wenn aber an dieser Stelle die Meßwerte mit Deiner Platine übereinstimmen, ist dieser Teil der Schaltung, inklusive des gemessenen Teils, identisch, also entweder beide mit dem gleichen Defekt oder beide OK.

Wenn man irgendwo einen kompletten Kurzschluß mißt, ist entweder das gemessene Teil defekt oder die Schaltung drumherum, die parallel liegt und das Teil kurzschließt. Komplett offen kommt eher selten vor, weil eigentlich immer irgendwas parallel liegt, und sei es über die seltsamsten Umwege. Falls doch, wäre das bei einem Kondensator und einem Transistor zwischen Kollektor und Emitter auch OK, bei anderen Teilen nicht.

P.S.: das mit den "Paaren" bei den Transistoren war früher mal wichtiger als heute, weil die Herstellungsprozesse viel größere Exemplarstreuungen hatten als heute, und die Unterschiede zwischen PNP und NPN (je Stufe braucht man von jedem einen) noch größer. Zudem war die Gegenkopplung schwächer, weil die Verstärkung sowohl der Einzeltransistoren als auch der Gesamtschaltung geringer war, so dass Unterschiede schlechter kompensiert werden konnten. Das führte dann zu schlechterem Klirrfaktor, wenn die Transistoren nicht durch Ausmessen aufeinander abgestimmt waren. Die grundsätzliche Funktion beeinträchtigt das aber nicht, da geht also nichts kaputt.
Heute ist die Paarung eher dafür sinnvoll, dass man gleich beide benötigten Transistoren zusammen bekommt, weil eh meistens beide benötigt werden.
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tschäikäi
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Re: Subwoofer Verstärker gibt Rauchzeichen

Beitrag von tschäikäi »

@Skipper und @Namevergessen: er hat ja mittlerweile zwei Ersatzplatinen mit vermutlich weniger defekten Teilen, also dürfte die Teilebeschaffung weniger problematisch sein.
Stellt sich halt folgende Aufgabe: welche der drei Platinen nimmt man und was muss man dran tun.
Die mit den ganzen defekten Transistoren würd ich erst mal an Seite legen.
Gruß Julian
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