Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Der chaotische Hauptfaden

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Tjareson
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Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

Hallo,

habe hier zwei Kameras, um täglich den Stand von zwei Wasseruhren aufzunehmen. Stromverbrauch 2W x 2 Geräte = ca 11,-/Jahr. Im Sommer werden auch häufiger Aufnahmen gemacht, wenn zB die autom. Gartenbewässerung anspringt.
Nun folgende Überlegung: ich habe hier noch eine Handvoll sonoff-basic WLAN Schalter rumliegen. Mit Tasmota mit optimierter Konfiguration verbrauchen die 0,3W. Damit würde ich den Energieverbrauch von ca 11,- auf ca 1,- EUR pro Jahr absenken, grob überschlagen.

Aber: Geht 365 mal ein und ausschalten pro Jahr so spurlos an den Steckernetzteilen vorbei? Wenn die nach 'nem halben Jahr im Eimer sind, bringt die ganze Optimierung nix...

Hat da jemand Erfahrungen mit Netzteil ein-aus Attacken? Sind so 08/15-Schaltnetzteilen im Stecker.
(Die Kameras sind übrigens Tapo C100, die billigste und stabilste Webcam, die mir in den letzten Jahren so untergekommen ist, das Teil bleibt eisern online/erreichbar, selbst mit wackeligem LTE-Hotspot Internet)

Besten Gruß
Tjareson
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Fritzler
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Fritzler »

Die Relais selber werden das eher nicht mögen.
Son SNT hat ja auch nen gewissen Einschaltstrom.
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Tjareson
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

...stimmt, auch ein Punkt.
Oder ich löte das Relais im sonoff um und schalte damit die Sekundärseite des Kameranetzteils. Wobei ich gerade nicht weiss, was so'n Steckernetzteil im Leerlauf braucht.
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Fritzler
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Fritzler »

Brauchen die Kameras 5V?
Die modernen Handynetzteile von Samsung und Motorola haben quasi keinen Standbystrom mehr.
Schwarze Magie!

Dann kannste mit dem Relais diese 5V schalten zB.
Sowie doe Sonoff versorgen (es gibt ja 5V Relais).
xanakind
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von xanakind »

Ein halbwegs aktuelles Handynetzteil mit USB verbraucht im Leerlauf etwa 150µA.
Das sind bei 230 Volt dann etwa 0,0354Watt.

Das ganze habe ich eben gerade mit einem ollen Samsung Netzteil gemessen (5,3V, 2A)
xanakind
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von xanakind »

Tjareson hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 16:50 um täglich den Stand von zwei Wasseruhren aufzunehmen.
Mal so aus Interesse:
Warum das ganze?
Wird dann mittels OCR der Zählerstand ausgewertet?
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Fritzler
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Fritzler »

xanakind hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 17:30 Ein halbwegs aktuelles Handynetzteil mit USB verbraucht im Leerlauf etwa 150µA.
Das sind bei 230 Volt dann etwa 0,0354Watt.
Womit hasten das gemessen?
Mein Wirkleistungsmessgerät Eigenbau kann leider nicht so weit runter, aber v2 wirds ja vllt auch irgendwann mal geben.
Gary
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Gary »

Bei dem geringen Strom kann man ja einen 100 Ohm Widerstand in Reihe schalten. Das schont den Kontakt und den Elko im Netzteil bei unter 1% Verlust.
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von xanakind »

Fritzler hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 17:45 Womit hasten das gemessen?
Mein Wirkleistungsmessgerät Eigenbau kann leider nicht so weit runter, aber v2 wirds ja vllt auch irgendwann mal geben.
Mit dem Multimeter im µA Messbereich.
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Tjareson
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

xanakind hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 17:32 Mal so aus Interesse:
Warum das ganze?
Wird dann mittels OCR der Zählerstand ausgewertet?
Gute Frage - im wesentlichen aus 3 Gründen: das ist eher so'n Wochenend/Feriendomizil. Und wenn im Sommer automatisch der Garten gewässert wird, ist es ganz beruhigend zu sehen, dass wirklich nur die geplante Menge durchgeht und nicht 5 Kubikmeter oder so, weil irgendwo ein Schlauch im Garten geplatzt ist. Es wird ein Bild vom Zähler und Aussenwasserzähler vor der Bewässerung und eins bei Ende gemacht.
Dann ist es so, dass der lokale Wasserversorger zu erratischen Zeitpunkten nach Zählerständen fragt und dann natürlich gerade keiner vor Ort ist.
Und der dritte Grund: ...weil's geht. :D

OCR hatte ich übrigens auch schon mal überlegt. Bin ich aber noch nicht angegangen das Thema.
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Fritzler
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Fritzler »

xanakind hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 18:00 Mit dem Multimeter im µA Messbereich.
Dann ist es also sogar Scheinleistung und nicht Wirkleistung 8-)

OCR ginge per OpenCV:
https://www.kompf.de/cplus/emeocv.html
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Bastelbruder
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Bastelbruder »

Es ist aber nicht auszuschließen daß der Crestfaktor das Meßergebnis noch etwas verschönt. Wenn der Wandler alle Sekunde einen Burst erzeugt und der ΔΕ-Wandler solch hochsporadische Spitzen etwas begrenzt ...
Robby_DG0ROB
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Robby_DG0ROB »

2 kW Heinstrahler können alle Leistungsmesser auf das "µ" genau erfassen. Aber bei großen Phasenwinkeln (Kondensatornetzteile) und/oder sehr kleinen Stromflußwinkeln haben fast alle einfachen Geräte bei kleinen Strömen nur noch Lottozahlen auf dem Display. Standbyleistungen werden auch als 30 s Mittelwerte erfasst, weil bei vielen Anwendungen/Versorgungen ohnehin im Standby etwas pulst/taktet.
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Tjareson
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

Bastelbruder hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 20:46 Es ist aber nicht auszuschließen daß der Crestfaktor das Meßergebnis noch etwas verschönt. Wenn der Wandler alle Sekunde einen Burst erzeugt und der ΔΕ-Wandler solch hochsporadische Spitzen etwas begrenzt ...
Und das bedeutet, ich muss mir einen alten Stromzähler besorgen und gucken ob sich was dreht, wenn das Netzteil ohne Last angeschlossen ist?
xanakind
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von xanakind »

Mit einem alten Stromzähler (also der mit der Drehscheibe) sieht du bei solchen geringen Lasten überhaupt nichts. Da dreht sich die Scheibe überhaupt nicht.
Sicher ist eine Messung mit dem Multimeter nicht sooooo genau. Aber immerhin ist die Messung etwas besser als die Schätzung von diesen Energiekosten-Messgeräten.
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Tjareson
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

Das heisst, man bräuchte eine konstante Grundlast an so'nem Zähler und dann eine Referenzwoche und eine Testwoche mit Steckernetzteil? (oder vielleicht sogar Monat?) Es wird kompliziert... :D
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Bastelbruder
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Bastelbruder »

Ein Brückengleichrichter mit der Wechselspannungsseite in Reihe zum Prüfling, an die Gleichspannungsseite ein fetter Elko mit meinetwegen 10000 µF und parallel dazu einen Widerstand mit 1 kΩ. Das RC-Glied hat eine Zeitkonstante von 10 Sekunden, mit dem Voltmeter lassen sich einzelne Ladepulse eindeutig registrieren. Wenn das noch langsamer gehen soll, ist ein höherer Widerstand (bei 150 µA fallen an 10 KΩ gerade mal 1,5 V ab, am Gleichrichter dürfte der Spannungsabfall unter einem Volt bleiben) oder auch ein "Goldcap" angebracht, wobei dem Goldcap ein niederohmiger Parallelkondensator nicht schadet. Dann ein paar Minuten warten und die mittlere Spannung zwischen zwei Impulsen ablesen.
enebk
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von enebk »

Meine Erfahrung bezüglich Langzeithaltbarkeit: Einfach testen. Hier werkelt seit 1,5 Jahren ein Steckernetzteil im Badezimmer für einen 12V Led-Streifen hinter dem Spielrand (über den normalen Lichtschalter angesteuert). Im Winter wird das Teil bestimmt 6x am Tag eingeschaltet, bisher ohne Störung. Und das ist ein wirklich sehr günstiges Teil, 12V max. 200..300mA, war bei irgend einem Consumer Gerät dabei, lag halt in der Bastelkiste.
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Torpert
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Torpert »

Ist Tageslicht in Reichweite? Dann ginge auch eine Insellösung aus PV Modul und Akku.
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Desinfector
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Desinfector »

ich schalte z.B. seit Jahrzehnten das gesamte PC-Geraffel für die NAcht ab.
Da muss nicht dauerlaufen. hab ich noch nie gebraucht.
OK zu V-90 Modemzeiten vielleicht

zurück zum Schalten:
Die ganzen Geräte sind alle irgendwelche anderen Tode gestorben oder wurden bei zu langsam veräussert.
Der aktuelle Rechner steht jetzt seit 2014 jede Nacht so.
Und seit 3 Jahren hängt in dem "Schaltstrang" auch ein Handynetzteil.

Ich sehe da keine Probleme
j.o.e
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von j.o.e »

Ich denke, das analytisch anzugehen artet ganz schnell aus.
In MIL-HDBK-217 steht wohl alles drin, aber das willst Du dir nicht antun.

Aus der Erfahrung raus kann ich dir sagen, dass sehr oft Elkos die begrenzenden Elemente sind.

Ein Elko kann zwar hohe Lade-/Entladeströme ab - trotzdem wird die Elko-Chemie durch diese Ströme gestresst. Im Gegenzug würde ich daraus den Schluss ableiten, dass Ein-/Ausschaltzyklen den Eklo-Stress erhöhen und zumindest teilweise die Lebensdauer begrenzen.

(Siehe z.B. https://www.cde.com/resources/technical ... bility.pdf oder auch https://www.reliasoft.com/resources/res ... c-products)

Wie gesagt, berechnen ginge zwar -- aber praktikabel ist das wohl nicht.

Ein praktischer Ansatz wäre, geeignete Netzteile zu suchen (solche zum Aufschrauben) und dort prophylaktisch die Elkos gegen die ganz Guten zu tauschen. Bei den angeschlossenen Geräten könnte genau so verfahren, oder zumindest „Entlastungs-C‘s“ vorschalten -- oder auch mal mit einem Serienwiderstand (wimre kam der Tipp schon von Bastelbruder) eventuelle Einschaltstromspitzen abfedern.

- joe

Korrektur: Der Tipp mit dem Serienwiderstand kam von natürlich von Gary!
Zuletzt geändert von j.o.e am Di 15. Dez 2020, 15:10, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von ferdimh »

Bei täglichem Schalten reden wir ja nur von ein paar 1000 Zyklen. Ich denke, dafür liegen genug Erfahrungswerte von täglich benutzten Handyladern vor.
j.o.e
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von j.o.e »

ferdimh hat geschrieben: Di 15. Dez 2020, 14:09 Bei täglichem Schalten reden wir ja nur von ein paar 1000 Zyklen. Ich denke, dafür liegen genug Erfahrungswerte von täglich benutzten Handyladern vor.
Ich kenne jemanden, der hat das mal durchgerechnet, fast 40 Jahre dürfte das her sein ...
Damals gings um eine uC-Anwendung (mit NMOS Prozessor), die aus Stromspargründen 1 mal pro Sekunde ein- und ausgeschaltet wurde. Viele 100-mal wurde das gebaut. Und die Kisten laufen teilweise heute noch, auch ohne Wunder-C's.

Ganz trivial jedenfalls ist Tjareson's Frage nicht.

-joe
sysconsol
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von sysconsol »

Mein Vorschlag:
Gary hat geschrieben: Mo 14. Dez 2020, 17:59 Bei dem geringen Strom kann man ja einen 100 Ohm Widerstand in Reihe schalten. Das schont den Kontakt und den Elko im Netzteil bei unter 1% Verlust.
Wir haben in der Ausbildung den Strombegrenzungswiderstand sogar berechnet.
Scheint heute aber unüblich zu sein, den direkt einzubauen.
Häufig für Laptops benutzte Steckdosen im Besprechungsraum hat man nach 5 Jahren getauscht ...
daruel
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von daruel »

Habe auch schon damit zu kämpfen gehabt.
Drei Funksteckdosen hatten nach kurzer Zeit klebende Relais und bei einer teureren Brennenstuhl Steckdosenleiste flog beim Einschalten nach recht bald die Sicherung weil der Schalter schon angegriffen war.
Angeschlossen waren 2 PC inkl. Peripherie. Nach kurzer google Befragung ist das wohl häufiger der Fall bei großem Netzteil im PC, da die Einschaltströme durch die Elkos wohl recht hoch sind.

Seitdem hängen die PCs direkt an der Dose und nur der Rest wird noch mit einer Funksteckdose abgeschaltet. Die paar Watt für den "Ein" Taster am PC muss ich dann wohl zahlen.
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Julez
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Julez »

Ich hab mir irgendwann mal einen Sack hiervon geholt:
https://www.ebay.com/itm/40pcs-Thermist ... 3223125980

Die machen gerne noch 40W mit, begrenzen aber anfangs mit 200 Ohm. Sowas kommt an alle kleinen Netzteile dran, wo ich es für sinnvoll erachte.
Robby_DG0ROB
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Bei den kleinen Netzteilen braucht es keine Thermistoren, da reichen normale Widerstände. Wichtig ist jedoch, dass sie impulsfest sind. In kommerziellen Geräten sind dazu spezielle Bauformen vorhanden, die gleichzeitig eine definierte Schwachstelle darstellen und daher "fusible resistor" betituliert sind.
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Bastelbruder
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Bastelbruder »

"Fusistor" oder "fusible resistor" ist die auf jeden fall anzustrebende Eigenschaft von Vorwiderständen zur Anlaufstrombegrenzung.
Wenn die dann mal einen Grund haben um auszuschalten, dann funktioniert das üblicherweise selektiv, das bedeutet: eine vorgeschaltete Sicherung löst nicht aus.
Ein mustergültiges Beispiel:
Das dort als Ersatz eingespannte Allerbilligst-Netzteil funktioniert übrigens immer noch, es hat gerade die 50000 Stunden-Marke geknackt!
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MatthiasK
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von MatthiasK »

Aus meiner Erfahrung mit der Aquarien-Beleuchtung über Schaltuhren:
T8-Leuchtstoffröhren in Tandemschaltung mit klassischer Drossel war viele Jahre kein Problem.
T5-Leuchtstoffröhren mit elektronischem Vorschaltgerät war auch kein Problem, das Vorschaltgerät war aber nicht so haltbar wie die alte Technik.
LED mit Schaltnetzteil führt immer wieder zu klebenden Relais, so alle paar Monate mal. Wenn ich das mitkriege, schalte ich die betreffende Schaltuhr mehrfach von Hand ein und aus, dann löst sich das Relais wieder.

Einschaltstrombegrenzungs-Zwischenstecker wollte ich mir auch schon länger mal bauen...
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8051fan
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von 8051fan »

Seit einigen Jahren betreiben ich im Haus 12V-LED Beleuchtungen.
Die 12 erzeuge ich mit dem Innenleben aus ehemaligen Steckernetzteilen 12V 1.5A.
Das läuft nun schon seit einigen Jahren.
Zwischendurch habe ich allerdings nachgebessert, denn inzwischen mussten mehrere Lichtschalter (230V 10A~) mit verbrannten Kontakten ersetzt werden,
obwohl die Schalter weniger als 50W schalten mussten.
Offensichtlich vertragen die Schalter den hohen Einschaltstrom der Netzteile nicht.
Seitdem betreibe ich die Netzteile mit jeweils einem kleinen 33R-NTC in Reihe, der den Einschaltstrom begrenzt.
Seitdem keine Probleme mehr. Die Schalter werden geschont, und auch die Elkos der SNT werden beim Einschalten nicht mehr so gequält...
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Profipruckel »

MatthiasK hat geschrieben: Mi 16. Dez 2020, 22:33 LED mit Schaltnetzteil führt immer wieder zu klebenden Relais, so alle paar Monate mal.
8051fan hat geschrieben: Fr 18. Dez 2020, 22:46 Zwischendurch habe ich allerdings nachgebessert, denn inzwischen mussten mehrere Lichtschalter (230V 10A~) mit verbrannten Kontakten ersetzt werden,
obwohl die Schalter weniger als 50W schalten mussten.
Offensichtlich vertragen die Schalter den hohen Einschaltstrom der Netzteile nicht.
Da freue ich mich ja, dass das nicht nur bei mir passiert ist. Damals habe mir die Klugs* gesagt, dass es nur an der schlechten Qualität meiner Lichtschalter liegen könnte.

Guckt Ihr Finger-Postille 2015, allerdings mit deutlich mehr Aufwand als einem NTC, dafür aber bei kurzen Unterbrechungen oder schneller Schaltfolge sofort wieder aktiv.
Dateianhänge
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Julez
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Julez »

Gegen klebende Relais helfen auch solche in SSR Bauart. In einer elektronischen Zeitschaltuhr habe ich sogar mal das mechanische gegen ein SSR Relais getauscht. Funktioniert gut soweit, schaltet 3x täglich ein Laptopnetzteil zum Blumengießen ein seit 2013 oder so.
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Tjareson
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

Julez hat geschrieben: Sa 19. Dez 2020, 18:19 Gegen klebende Relais helfen auch solche in SSR Bauart.
Da hätte ich sogar noch zwei hier - aber ich glaube, dann ist Einschleifen von 'nem NTC vermutlich die einfachste Lösung - dann muss ich das Relais auch nicht von der Platinen montieren, bzw. überhaupt wieder alles auseinanderschrauben.

Weiss jemand noch eine Elektronikhändler-Quelle, die ein paar NTCs vielleicht auch mal im Briefumschlag verschicken?
Derzeit finde ich nur absurdes Verhältnis aus Produkt- und Versandkosten (siehe Bild) oder man bekommt es "irgendwann" im Januar...
Bildschirmfoto vom 2020-12-26 13-47-26.png
(Ja, ich weiss - das rechnet sich natürlich für die auch nicht. Aber 11,- für'n paar NTC nervt mich irgendwie prinzipiell.)
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von MatthiasK »

Bei Conrad gibt es eine Versandkosten-Flatrate (Kundenkarte Plus), gilt für Bestellungen ab 10 Euro Warenwert. Als ich die hatte, brauchte ich oft nur Bestellungen über 7-8 Euro. Um über 10 Euro zu kommen, habe ich dann meine Bauteilsortimente gefüllt.
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Würde die Tage bei Conrad auch Kleinkram bestellen. Komm Mal per PN rüber, dann bestelle ich die mit und schicke sie dir per Briefumschlag zu.
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Tjareson
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Re: Steckernetzteil ein/ausschalten vs. Lebensdauer

Beitrag von Tjareson »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Sa 26. Dez 2020, 18:25 Würde die Tage bei Conrad auch Kleinkram bestellen. Komm Mal per PN rüber, dann bestelle ich die mit und schicke sie dir per Briefumschlag zu.
Vielen Dank für das Angebot! Habe jetzt leider schon den halben nachmittag damit verbracht, das ein oder andere sinnvolle zu finden und dann in der "Elektronik-Apotheke" zu bestellen.
(...womit sich dann auch gleich schon wieder die Liste der zukünftigen Projekte erweitert hat - das will ja alles verbaut werden.)

Vielleicht sollten wir einen "Mindermengen-Mitbestellungsthread" anlegen, wo man sich für nicht dringende und briefumschlagstaugliche Bauteile eintragen kann... :-)

Überhaupt: manchmal frage ich mich, wie viele Hobbybastler so in der Nähe wohnen, die das gesuchte Bauteil eigentlich in der Schublade haben und man da schnell was lösen könnte, wenn man nur voneinander wüsste. Vielleicht sollten wir mal eine Nicht-Auktions-Bastler-Tausch-Webseite aufmachen, falls es sowas nicht schon gibt. Fände ich interessant. Meinen Bestand könnte ich fast auf Knopfdruck direkt exportieren. :D
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