Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Der chaotische Hauptfaden

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sebr
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Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sebr »

Hallo zusammen,
seit etwa drei Monaten zickt der o.g. Brenner (Bj. 2006) immer häufiger herum, geht auf Störung. Dies meist über Nacht, aber auch teilweise tagsüber. Der Fehler laut Blinkcode (2x) am Ölfeuerungsautomaten (LMO54.200B2BU) keine Flammenbildung innerhalb der Sicherheitszeit. Also während dem Betrieb steigt der Brenner nicht aus, jedoch habe ich es aber schon mehrfach erlebt dass er auch mehrfach manuell entstört werden muss bis er dann mal wieder läuft.
Seit dem Einbau der Heizung wird diese von mir jährlich gewartetund die Abgaswerte waren top lt. "Schorni": neue Düse, Filter + Reinigung. Vor 6 Jahren wurde auch der Filter der Ölpumpe (Suntec) erneuert und der Öldruck justiert. Und bei der letzten Wartung vor zwei Wochen wurden zusätzlich erneuert: Zündkabel (mech. beschädigt), Zündelektroden, Dichtung Brennerrohr. Dies änderte aber nichts an den sporadischen Ausfällen.
Nun bin ich am grübeln wie es weiter geht den Fehler einzugrenzen: auf Verdacht den Zündtrafo tauschen und ggf. den Ölfeuerungsautomat? Die Spule des Magnetventils (T80)? Die Teile sind alle noch die "ersten".
Da hier auch Heizungsspezis unterwegs sind wäre es toll wenn ich von diesem "Erfahrungsschatz" profitieren könnte :D
Gary
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von Gary »

Als ich mein Haus übernommen hat ging die Heizung auch öfter auf Störung. Die Elektroden genau justiert und ich hatte jahrelang Ruhe.

Ist das ein Blaubrenner ? Der Flammendetektor hatte bei mir ein Einstellpoti für die Empfindlichkeit.

Es ist natürlich blöd weil das üblicherweise nur auftritt wenn man nicht bei der Heizung ist. Ist denn der Start Bilderbuchmäßig wenn du dabei bist ?
sebr
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sebr »

Der Flammenfühler (QRC1A1) hat keine Einstellmöglichkeit. Den Flammenfühler bzw. das Halterohr aus Kunststoff wo er drin steckt hatte ich auch schon in Verdacht, dass es sich evtl. durch Einwirkung der Wärme verzieht. Ob das wirklich passieren kann ist eher eine Frage für die Experten. Das war nur eine Überlegung von mir...

Wenn der Brenner startet, dann tut er das ganz "normal" also nicht hart.
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BernhardS
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von BernhardS »

Hab momentan auch so ne Serie.
Flammenabriß bzw. keine stabile Flamme nach eigentlich erfolgter Zündung war auch dabei. Eine Undichtigkeit an einer Verschraubung. Da hat er Luft gezogen.

Eine schlechte Zündung in Schwachlastzeiten .... das könnte der Ölvorwärmer sein.
sebr
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sebr »

Naja leider habe ich keinen Ölvorwärmer da, den ich mal auf Verdacht tauschen könnte. Wenn ich das Ablaufdiagramm auf Seite 16 unter http://www.sieger.net/images/Downloads/ ... igital.pdf
ansehe (und richtig verstehe?), dann ist die Ölvorwärmung ja schon abgeschlossen bevor die Sicherheitszeit TSA beginnt zu laufen während der der Fehler ja auftritt.

Auf jeden Fall wird die Spule des MAgnetventils getauscht, die hat nämlich schon einige feine Risse und wird 96°C warm (ohne Haube) :shock:

Eine weitere potentielle Fehlerquelle habe ich eben auch entdeckt: Der Sockel vom Ölfeuerungsautomat ist durch die Umgebungsbedingungen steinhart und brüchig. Der Automat war auch nur noch mit einer Feder eingeclipst. Der ist jetzt mit Kabelbindern gesichert.
Mechman
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von Mechman »

Kommt mir sehr bekannt vor. Als das Problem nach der Sommerpause endlich dauerhaft da war, konnte ich das Problem auf den Zündtrafo zurückführen.

Öldruck passte, Öl war nach einem Zündversuch auch im Flammrohr, aber nicht mal ein Zündversuch zu hören. Man kann den Lichtbogen bei intaktem Zündtrafo durch das Schauloch im Brennraum sehen, wenn die Umgebung dunkel ist. Damit war es eindeutig. Habe zum Glück einen zweiten Brenner zum Teiletausch da.

Der Ölvorwärmer sollte das nicht sein. Ich meine die Freigabe für den Zündablauf gibt es erst, wenn der seinen Kontakt schließt. So lang das nicht passiert, tut sich einfach gar nichts. Ist zumindest bei 1.0-21 so.
sysconsol
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sysconsol »

Der Flammwächter - da war mal was...

Schau dir den mal ganz genau an.
Da war mal ein Fall, da klapperte die Linse/Filterscheibe im Rohr herum und dadurch stimmten die Helligkeitswerte nicht mehr.
Leicht verschmutzt war sie zudem auch.

Da dürfte aber auch mindestens eine LED am Wächter sein, wenn man die zusammen mit dem Guckloch (Abdecken mit irgendwas durchsichtigem) beobachtet, kann man auf Plausibilität prüfen.

Das Ventil für die zusätzliche Luft beim Starten klemmt nicht?
sysconsol
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sysconsol »

So nebenbei: Irgendwann in den letzten Jahren wurde das Heizöl schwefelärmer.
Da fehlte den Pumpen die Schmierung und sie stiegen aus.
In der Regel gibt es da eine Sollbruchstelle aus Kunststoff zwischen Motorwelle und Pumpe, die ihre Sicherungsfunktion in diesem Fall erfüllt.
Teilweise bricht die nicht gleich, sondern die "Passung springt über".
bastl_r
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von bastl_r »

Bei meinem Viessmann war für ein sporadisches Aussteigen mal die relativ neue Düse verantwortlich.
Klappe den Brenner doch mal aus und lasse ihn kurz in den Heizraum brennen um die Flammenkontur zu sehen.
Abgebrannte Elektroden sowie eimal eine gebrochene Zündleitung waren bei meinem Ölbrenner auch schon Quell des Verdrusses. Idealerweise übers Wochenende wenn auch noch ein Feiertag angrenzt. Seitdem habe ich Elektroden auf Vorrat...

bastl_r
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Joschie
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von Joschie »

Hallo zusammen,

ich erlaube mir die ganzen Antworten bzw. meine Gedanken zu den genannten Problemen in eine Antwort zusammen zu fassen:
sebr hat geschrieben:...seit etwa drei Monaten zickt der o.g. Brenner (Bj. 2006) immer häufiger herum, geht auf Störung. Dies meist über Nacht, aber auch teilweise tagsüber. Der Fehler laut Blinkcode (2x) am Ölfeuerungsautomaten (LMO54.200B2BU) keine Flammenbildung innerhalb der Sicherheitszeit. Also während dem Betrieb steigt der Brenner nicht aus, jedoch habe ich es aber schon mehrfach erlebt dass er auch mehrfach manuell entstört werden muss bis er dann mal wieder läuft....
Kurze Frage, Ölfilter getauscht?
Was für ein Ölfilter bzw. Automatischer Entlüfter?
Einstrang oder Zweistrangsystem?
Wenn Einstrang, war das mal ein Zweistrangsystem
Antiheberventil verbaut?
Was für ein Tanksystem?

So wie sich das liest hast du Luft in der Pumpe.
Hast du die Ölschläuche Brennerpumpe-Filter schon mal getauscht? (Verpressung aufsägen, alten Schlauch runter, neuen Kraftstoffschlauch drauf, Schlauchschelle rum, gut ist) Das hat mich mal zur Weisglut getrieben, hinter dem Geflecht sieht man nicht ob der Schlauch porös wird.
sebr hat geschrieben: ...auf Verdacht den Zündtrafo tauschen...
Schau doch mal bitte wenn er wieder auf Fehler geht in die Brennkammer ob sich dort Öl niedergelegt hat.
Wenn ja zündet er nicht, wenn nein spritzt er nicht ein.
sebr hat geschrieben: ...Auf jeden Fall wird die Spule des MAgnetventils getauscht,...
Hast du eine, ich hätte noch eine neue rumliegen, wenn se brauchst meld dich.


Die häuftigste Fehlerquelle dich ich bisher hatte war die Ölzuleitung.
OK unser bisheriger Brenner (Elko Irgendwas um BJ95) hat sich kurz vor Weihnachten damit verabschiedet das er angefangen hat SchwarzeMaterie in hülle und fülle zu produzieren. Sämtliche Einstellversuche zeigten keine wirkliche Besserung. Ergebnis waren immer nach ca. einer Woche so ein 5-7Liter Kübel voll Ruß im Kessel.
Ich habe den Fehler dann auch gefunden, die Brennerlager waren malad und wurden bei erreichen der Betriebstemperatur des Motors schwergängiger. In dem Zuge sank die Motordrehzahl um 100-150 UpM. Hierdurch sank die Luftpressung des Gebläses, aber die Pumpe lieferte weiter ihren eingestellten Druck was zu einer nicht vollständigen Verbrennung führte.
Seit Weihnachten rappelt auf dem alten Kessel nun ein Harz5-Brenner (Intercal) der bis zum Ableben des Heizkessels denke ich seinen Dienst tun wird.


Nebenbei, wenn du noch einen Blaubrenner brauchst, meld dich bei mir liegt noch ein Klöckner (Ja heist Elco jetzt) rum. Der war 3 Jahre im Haus meiner Verwandtschaft verbaut und liegt seit 4 Jahren bei mir rum.

Grüße
Josef
sebr
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sebr »

Wei bereits gesagt, wurden bei der letzten Wartung vor etwa 2 Wochen neben Düse und Ölfilter auch Elektroden, Zündkabel und Dichtung zum Brennerrohr erneuert, ohne dass dies einen Einfluss bzw. Besserung brachte.
Kurze Frage, Ölfilter getauscht? Ja.
Was für ein Ölfilter bzw. Automatischer Entlüfter? Afriso Flowcontrol 3/K-1.
Einstrang oder Zweistrangsystem? Einstrang.
Wenn Einstrang, war das mal ein Zweistrangsystem War bis zum Einbau der neuen Heizungsanlage (2006) Zweistrang und dann auf Einstrag umgebaut.
Antiheberventil verbaut? Jepp.
Was für ein Tanksystem? Was möchtest Du genau wissen?
So wie sich das liest hast du Luft in der Pumpe.
Sollte dies dann nicht auch im Schauglas des Entlüfters zu sehen sein? Da tauchen - auch direkt nach dem Anlaufen der Pumpe - allenfalls vereinzelte Bläschen auf.
Hast du die Ölschläuche Brennerpumpe-Filter schon mal getauscht?
Die wurden vor 6 Jahren erneuert (Buderus).
Schau doch mal bitte wenn er wieder auf Fehler geht in die Brennkammer ob sich dort Öl niedergelegt hat.
Dies war bisher immer der Fal, Öl bekommt er.
Luftpressung des Gebläses
Guter Punkt. Ein einfach Differenzdruckmessgerät habe ich noch irgendwo rumliegen und einen Pumpenprüfkoffer auch um den Öldruck zu messen. Aber hier vermute ich keine Probleme, denn bei der letzten Reinigung wo die sporadischen Ausfälle schon einige Monate bestanden, war im Brennraum nix auffälliges zu sehen.
sysconsol
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Re: Heizungsproblem: Buderus BE 1.2 28kW

Beitrag von sysconsol »

Buderus - Inbetriebnahme- und Wartungsanweisung Blaubrenner BE 1.2 und 2.2
sysconsol hat geschrieben: Mo 28. Dez 2020, 20:23 Das Ventil für die zusätzliche Luft beim Starten klemmt nicht?
Scheint der nicht zu haben, von Viessmann Rotrix kenne ich das nur mit derartigem Hubmagnet.

Wegen der Sache mit dem Flammwächter: Die haben nicht alle eine Kontroll-LED und ein Schwellwertpoti.
Der Landis&Gyr QRC1A4.161C27 hat das beispielsweise nicht.
Dafür hatte der eine von außen und innen(!) dreckige Scheibe...
herausgezogen und dreckig
herausgezogen und dreckig
zerlegt - man achte auf die Scheibe rechts
zerlegt - man achte auf die Scheibe rechts
wieder zusammengesetzt und sauber
wieder zusammengesetzt und sauber
PCB vermutlich LS
PCB vermutlich LS
PCB vermutlich BS
PCB vermutlich BS
Typenaufdruck auf der Leitung
Typenaufdruck auf der Leitung
Aus den Informationen von Landis&Gyr (7716 März 1996):
Anwendung: QRC1... ist ein klein dimensionierter UV-empfindlicher Flammenfühler mit integriertem Vorverstärker.
Er ist für frontale und seitliche (90°) Beleuchtung konzipiert.
QRC1... ist für Feuerungsautomaten der Typen LOA2... (außer LOA25...), LOA3... LOA44..., LGB3..., LAL1... und LAL2... geeignet
und mit dem Fotowiderstandsfühler QRB1 in der Ausführung mit Befestigungsstopfen steckkompatibel.
Das spektrale Empfindlichkeitsmaximum des Fühlers liegt bei etwa 300 nm und berücksichtigt somit optimal den Bereich
der maximalen UV-Strahlung blau brennender Öl- und Gasflammen. Da der Fühler auch UV-Anteile des Strahlungsspektrums anderer
Lichtquellen erfassen kann (Heizraumbeleuchtung, Sonnenlicht usw.), gelten unverändert die üblichen Bestimmungen bezüglich Fremdlichtsicherheit.
Besonders zu berücksichtigen ist, daß der Fühler die UV-Strahlung des Zündfunkens nicht erfassen darf, da sonst bereits während der Vorspülzeit eine
Störabschaltung aufgrund von "Fremdlicht" erfolgt.

Technik: QRC1... besteht aus einer speziellen UV-strahlungsempfindlichen Diode mit einer Quarzglaslinse,
die die Flammenstrahlung auf den aktiven Bereich der Diode konzentriert.
Langwelligere Strahlungsanteile werden durch ein Filter im notwendigen Maße eliminiert.
Ein Vorverstärker verstärkt das Signal der Diode auf den für den Flammensignalverstärker des entsprechenden Feuerungsautomaten erforderlichen Wert.
Die Fühler der Serie C lösen die bestehende Serie B ab.
QRC1...der Serie C reagieren im Unterschied zur Serie B nicht auf kurzzeitige Flammensignalunterbrechungen.
Dadurch wird eine Stabilisierung des Fühlerstromsund ein stabiles Betriebsverhalten des Brenners bei stark flackernder Flamme erreicht.
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