Beim Zerlegen und ersten Reparaturschritten sind ein paar Fragen aufgetaucht. Die Kältefraktion, die Kühlschrankkompressoren blind hinterm Rücken zerlegen kann, weiß bestimmt bei den Fragen weiter

Ein paar Bilder und eine kleine Dokumentation von der Instandsetzung gibt hier dann auch im laufe der Zeit.
Zunächst ein verwackeltes Bild vom Apparat, schon von Schläuchen und anderem Kleinzeugs befreit: Typenschild am Kessel: Und der Typ der verwendeten Verdichter: Die Kiste befand sich im folgendem Zustand:
Ein Verdichter läuft problemlos, der andere nicht (Klixon spricht laufend an). Der funktionierende Verdichter drückt Luft rückwärts durch den defekten Verdichter, sodass bei diesem am Luftfilter Luft rauskommt. Druckschalter ist noch nicht geprüft, da das Ding ja so keinen Druck aufbauen kann.
Ich habe die Kiste nun komplett zerlegt, auch alle Anbauteile vom Kessel entfernt. Da hat doch schon ein wenig der Rost dran genagt, das will alles anständig geputzt und gesäubert werden. Das Überdruckventil sollte wohl auch ein wenig genauer geprüft werden, ist wohl besser, wenn das im Fall der Fälle auch funktioniert.
Nach viel rumgewürge, mit dem Schweißbrenner heiß machen und letztendlich mit Schraubstock und Hebel hat sich der große Stopfen am Kessel entfernen lassen und den Blick ins Innere freigegeben: Darf das so?
Ich hätte da vielleicht eine Flasche Spiritus reingekippt in der Hoffnung, dass das den Ölanteil entfernt. Dann vielleicht Split reintun und ein wenig schütteln?
Wenn da ein wenig der Rost draußen wäre könnte ich ruhiger schlafen.
Macht es Sinn, da an eine Versiegelung zu denken? Irgendwas aus dem Motorradbereich für Tanks oder so?
Den nicht funktionierenden Verdichter habe ich dann mal geöffnet: Recht schnell war klar, dass das obere Lager der Kurbelwelle, wo scheinbar Eisen in Eisen läuft, fest war. Auf dem Bild ist das das Teil mit dem Loch, wo sich das Kupferrohr einmal drum windet. Ursache ziemlich sicher Ölmangel, der Ölpegel ist zumindest ein guter Stück unter der "Min"-Markierung.
Nach einer guten Stunde hatte ich die Lagerplatte entfernt ohne weitere Schäden anzurichten. War ordentlich fest.
Hier ein Bild vom Fortschritt, Platte fast weg: An der Welle waren die Fressspuren deutlich zu spüren, konnten mit feinem Schleifpapier und etwas Geduld aber entfernt werden. Mit etwas Vakuumpumpenöl versehen (schien mir von den vorhandenen Ölen Kompressoröl am ähnlichsten zu sein) wieder zusammengebaut. Läuft soweit spielfrei und ohne zu schleifen.
Mal kurz testweise an den Strom gehängt, läuft grundsätzlich.
Aber eingangs hatte ich ja erwähnt, dass der original funktionierende Verdichter Luft rückwärts durch den anderen Verdichter drückte.
Das scheint immernoch möglich zu sein.
Wenn ich den Ansaugstutzen zu halte, den Verdichter ein paar Sekunden laufen lasse und dann abschalte, zieht er Luft vom Ausblasstutzen nach, um das entstandene Vakuum in der Kapsel abzubauen.
Druck baut er allerdings auf, im Betrieb kann man den Ausblasstutzen nicht mit dem Finger zuhalten.
Der original funktionierende Verdichter macht das nicht, bei gleichem Test behält der einfach sein Vakuum in der Kapsel, zumindest zieht er keine nennenswerte Menge Luft vom Ausblasstutzen zurück.
Ich schließe daraus, dass es irgendwo in so einem Verdichter ein Bauteil gibt, das als Rückschlagventil wirkt. Nur welches ist das? Und wo sitzt das?
Oder ist das auf fehlendes Öl zurückzuführen und ändert sich, wenn mehr davon drin ist?
Die Schrauben, die das Innere vom Verdichter zusammenhalten sind mit "Außentorx" versehen. Da müsste ich nun wissen ob sich ein weiteres Zerlegen lohnt oder ob ich erst gar keine passenden Nüsse bestellen brauche.