Die Starterbatterie aus Blei

Der chaotische Hauptfaden

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ch_ris
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Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

Blei-Antimon- vs. Blei-Calcium-Starterbatterie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Starterba ... erbatterie
was ist von dem Artikel zu halten?

mich hat jetzt nach der Kältephase, während der Kälte hab ihn nicht benutzt, beim Bus die STOP und Batterie Lampe angeleuchtet.
In dem Zusammenhang hab ich die Batterie (95AH, 800A, Calcium, wartungsfrei) betrachtet.
war schon recht weit unten, 12v oder so, beim laden mit 14,4v hab ich nur 10ah rein bekommen.
ich weis das die nicht mehr die frischeste ist, startet aber noch problemlos.
hab die über Nacht am Netzteil 15v 0.5A laufen lassen, heut morgen flossen noch 0.3A.
leichter knallgeruch.
nach ner Minute~ abgeklemmt war sie auf 13,2~.
edit 30 minuten, 12,9v
Die Bosch Lima ist mit 14V bezeichnet, die muss ich aber erstmal flicken um die tats. Spannung zu messen.
duese
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von duese »

Was Du beschreibst ist durchaus plausibel und hatte ich auch schon. Batterie hatte vielleicht noch 10% ihrer nominellen Kapazität, der Innenwiderstand war aber unverändert niedrig. Heißt, die Batterie reißt ohne Probleme den Motor an, aber nach ein paar Minuten mit Licht an wird der Start schwierig. Das kann aber bei jeder Formulierung passieren.

12V Leerlaufspannung ist schon relativ leer (immer bezogen auf die tatsächlich noch vorhandene Kapazität).
Auch der Spannungsabfall nach Ladung ist völlig plausibel.
ch_ris
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

Die Frage ist halt, soll ich eine Calcium Batterie auf 15,4 volt prügeln.
ab und zu, wenn die Ladespannung im Autowagen so niedrig ist.
duese
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von duese »

Nicht zu viel Gedanken machen, meiner Meinung nach. Länger laden ist meiner Meinung nach wichtiger als versuchen mit höherer Spannung in kurzer Zeit das Ding voll zu kriegen. Länger Gasen lassen würde ich nicht, es haut halt das Wasser ab. Wenn das eine Nassbatterie ist, ist mehr Vorrat bei einer AGM ist der knapper. Aber weg ist weg (wenn man nicht grad eine inzwischen seltene Batterie mit gut zu öffnenden Stöpseln hat). Mit 14V kann man auch mal eine Woche dranlassen.

Die Dinger haben halt Selbstentladung und wenn die Kapazität stark verkleinert ist, schlägt die halt stärker durch, weil die Selbstentladung wird deswegen ja nicht kleiner.

Wenn Du eine Steckdose am Stellplatz hast und länger stehst einfach ab und zu dranhängen. Ich schleppe ca. 1 Mal pro Winter mein Labornetzteil in die Garage und häng das Motorrad über Nacht dran. (Meist kurz vor der ersten Ausfahrt im Frühjahr, Ähem.)
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Smily
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Smily »

Diese Problematik mit zuvielen standby verbrauchern in Kombination mit Standheizung und kurzem Arbeitsweg hatte ich letztes jahr auch.

Ich hab das mit Solar erschlagen.

Ne 50w zelle mit nem mppt laderegler.
Das wuppt das ganze recht gut.
Dieses jahr musste ich noch nicht einmal das Ladegerät bemühen.
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reutron
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von reutron »

Bitte dran denke das Akkus eine Temperaturkennlinie haben, also bei Kälte mit mehr Spannung geladen werden müssen um voll zu werden. ;)
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uxlaxel
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von uxlaxel »

reutron hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 06:29 Bitte dran denke das Akkus eine Temperaturkennlinie haben, also bei Kälte mit mehr Spannung geladen werden müssen um voll zu werden. ;)
und umgekehrt bei hohen temperaturen (30...40grad) mit 14,5V sicher zerkocht werden.
es gibt laderegler mit temperatur-sensor, aber ob es das auch für solar-laderegler gibt?
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Schneewittchen
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Schneewittchen »

Mein Solarregler von IVT im Wohnwagen hat einen Tempearturfühler und damit auch Regler.
ch_ris
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

hab noch mal weiter gesucht:
https://www.krafthand.de/truck/artikel/ ... den-25674/
der wp artikel scheint nicht aus dem Märchenreich alternative Fakten zu kommen?
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Desinfector
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Desinfector »

Smily hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 17:05 Diese Problematik mit zuvielen standby verbrauchern in Kombination mit Standheizung und kurzem Arbeitsweg hatte ich letztes jahr auch.

Ich hab das mit Solar erschlagen.

Ne 50w zelle mit nem mppt laderegler.
Das wuppt das ganze recht gut.
Dieses jahr musste ich noch nicht einmal das Ladegerät bemühen.

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Park das Ding deswegen unter der Lampe? :mrgreen:
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Smily
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Smily »

uxlaxel hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 07:58
reutron hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 06:29 Bitte dran denke das Akkus eine Temperaturkennlinie haben, also bei Kälte mit mehr Spannung geladen werden müssen um voll zu werden. ;)
und umgekehrt bei hohen temperaturen (30...40grad) mit 14,5V sicher zerkocht werden.
es gibt laderegler mit temperatur-sensor, aber ob es das auch für solar-laderegler gibt?
Ja, gibt es.
So einen hab ich drinn.
Is ein Epever. Der hat nen Temperaturfühler, der an der Batterie klebt.

Und nein, die steht nicht desswegen unter der lampe.
Das is nur meine Bastelbude, wo ich den ganzen spaß zusammengeschlüsselt hab.
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Smily
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Smily »

Smily hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 17:14
uxlaxel hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 07:58
reutron hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 06:29 Bitte dran denke das Akkus eine Temperaturkennlinie haben, also bei Kälte mit mehr Spannung geladen werden müssen um voll zu werden. ;)
und umgekehrt bei hohen temperaturen (30...40grad) mit 14,5V sicher zerkocht werden.
es gibt laderegler mit temperatur-sensor, aber ob es das auch für solar-laderegler gibt?
Ja, gibt es.
So einen hab ich drinn.
Is ein Epever. Der hat nen Temperaturfühler, der an der Batterie klebt.

Netter weise hat der sogar ne ladekennlinie und geht in erhaltungsladung wenn der Bleisäuerling voll ist.

Und nein, die steht nicht desswegen unter der lampe.
Das is nur meine Bastelbude, wo ich den ganzen spaß zusammengeschlüsselt hab.
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BernhardS
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von BernhardS »

ch_ris hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 12:47 Blei-Antimon- vs. Blei-Calcium-Starterbatterie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Starterba ... erbatterie
was ist von dem Artikel zu halten?
Steht doch in der Diskussion: "Der Artikel enthält zuviel Unsinn".
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Bastelbruder
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Bastelbruder »

Der Bleiakku ist doch erst 166 Jahre alt und vor 140 Jahren wurde eifrig damit rumexperimentiert.

Wenn Antimon und Calcum einen nennenswerten Vorteil bringen würden, dann hätte unsere Ubootflotte schon vor tausend Jahren davon profitiert.

Und die AGM, damals noch im Zelluloidgehäuse, ist auch schon 100 Jahre alt.
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ferdimh
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ferdimh »

Wenn Antimon und Calcum einen nennenswerten Vorteil bringen würden, dann hätte unsere Ubootflotte schon vor tausend Jahren davon profitiert.
Dies gilt nur unter der Vorraussetzung, dass die Anforderungen an U-Boot-Zellen und Starterbatterien ähnlich wären.
Früher war zeitiges Gasen ein Feature. Jetzt will man die Gasung auf Teufel komm raus loswerden.
Der Bedarf nach hohen Kaltstartströmen (und nach noch extremeren für den Ersatzteilmarkt) hat auch dazu geführt, dass die Platten ganz anders aussehen als früher (tm).

Der Calciumklotz ist da, und daran wird man nicht viel ändern können. Dass moderne Klötze vieeeel später gasen, habe ich bereits festgestellt. Wie es mit dem Rest aussieht, kann ich nicht beurteilen. In meiner Karre ist ein Bleiklotz drin, und der scheint zu funktionieren, auch wenn mal wieder eine Kapazitätsmessung anstünde.
Gary
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Gary »

Und ich dachte in U-Booten waren NiCd Akkus...
duese
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von duese »

Das hätte mich gewundert. Vorteil von NiCd ist das kleinere Gewicht und die höhere Leistungsdichte. In Ubooten ist das Gewicht nicht so entscheidend und auch eher die Energiemenge relevant. Diese ist so groß, dass die benötigte Leistung auch bei Blei gratis mitkommen müsste.
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ferdimh
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ferdimh »

Wenn in den Booten NiCd gewesen wäre, wäre dort Lauge und nicht Säure zum Einsatz gekommen. Die Lauge kann aber - im Gegensatz zu Schwefelsäure - die Salzsäure nicht aus ihrem Salz verdrängen.
Daraus folgt, wenn bei "Das Boot" Chlorgasbildungsgefahr besteht, waren das wohl Bleiklötze ;-)
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Bastelbruder
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Bastelbruder »

Nachtrag zur 1980 erfundenen AGM-Batterie:

Hundert Jahre ist nicht ganz richtig, inzwischen sind doch schon tausend Jahre vergangen. Aber in Wireless World vom 5. Juni 1929 auf Seite 577 findet sich im Rahmen der Vorstellung eines portablen Kofferradios folgender Satz:
There is good reason to believe that the rendering of accumulators unspillable by glass wool packing or jelly electrolyte is unsatisfactory as revealed by the almost unanimous adoption of celluloid cells with acid-locking vents.
Die mit dem Artikel in Verbindung stehende Firma Vidor hat in den 60er Jahren übrigens mit Hawker angebandelt. Deren AGM-Zellen sind mir seit spätestens 1972 als zuverlässige Flugmodell-Glühkerzenversorger bekannt.

Ich hab nicht behauptet daß AGM vor 92 Jahren fertig entwickelt war, aber es gab sie schon, und auch die Gel-Variante. Trotzdem finde ich die Recherchen von Autoren der internationalen Wikipedia und auch der hochtrabenden Battery_University etwas oberflächlich.
In der deutschen Wikipedia hat man auf Jahreszahlen gleich ganz verzichtet ...
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BernhardS
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von BernhardS »

Gary hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 22:07 Und ich dachte in U-Booten waren NiCd Akkus...
Auf Schiffen und in Flugzeugen scheint für sicherheitsrelevante Funktionen noch NiCd vorgegeben zu sein.
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BernhardS
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von BernhardS »

duese hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 22:11 In Ubooten ist das Gewicht nicht so entscheidend
Bei den WK II U-Booten hab ich mal ne Story gelesen, daß sich einmal ein Frachter mit Kupferbarren ergeben hat. Der U-Boot Käptn hat
dann Teile des regulären Kielballasts ausladen und dafür Kupferbarren einladen lassen.
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

BernhardS hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 20:27
ch_ris hat geschrieben: Di 23. Feb 2021, 12:47 Blei-Antimon- vs. Blei-Calcium-Starterbatterie:
https://de.wikipedia.org/wiki/Starterba ... erbatterie
was ist von dem Artikel zu halten?
Steht doch in der Diskussion: "Der Artikel enthält zuviel Unsinn".
Ob nun Unsinn oder nicht hinreichend belegt...
laut dem Krafthand Artikel, laut Banner:..., verlangen Vollcalcium-Typen für eine optimale Ladung 14,8 Volt.

Ich denke es könnte nicht schaden 1-2 mal im Jahr hier nachzuhelfen,
bei einer Ladespannung von 14v
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Desinfector
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Desinfector »

ferdimh hat geschrieben: Mi 24. Feb 2021, 21:37 Dies gilt nur unter der Vorraussetzung, dass die Anforderungen an U-Boot-Zellen und Starterbatterien ähnlich wären.
Früher war zeitiges Gasen ein Feature. Jetzt will man die Gasung auf Teufel komm raus loswerden.
Gasen würde in einem U-Boot, geschlossener Raum so garnicht gut kommen.
man darf dort auch kein Deo-Spray nutzen, nur Deo-Roller.

Die Batterien sind im U-Boot natürlich auch gleichzeitig Ballast.
Jedes normale Schiff muss ja schon Tonnen an Gewicht extra mitschleppen, damit es nicht umkippt.
Und das U-Boot soll ja GANZ unter Wasser tauchen, braucht also extraviel Ballast
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reutron
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von reutron »

Heutzutage wird einfach ein "Batterie" gekauft und in Auto geworfen ohne mal wenigstens mal in das Herstellerdatenblatt zu schauen......da bring halt ab und zu Probleme ;)
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BernhardS
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von BernhardS »

Desinfector hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 14:12 Gasen würde in einem U-Boot, geschlossener Raum so garnicht gut kommen.
Der Akku gast ja beim Laden, also wenn der Diesel läuft
Desinfector hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 14:12 Jedes normale Schiff muss ja schon Tonnen an Gewicht extra mitschleppen, damit es nicht umkippt.
Und das U-Boot soll ja GANZ unter Wasser tauchen, braucht also extraviel Ballast
Der ist auch im U-Boot gegen das Umkippen.
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reutron
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von reutron »

BernhardS hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 20:56 von BernhardS » Do 25. Feb 2021, 19:56

Desinfector hat geschrieben: ↑
Do 25. Feb 2021, 13:12
Gasen würde in einem U-Boot, geschlossener Raum so garnicht gut kommen.

Der Akku gast ja beim Laden, also wenn der Diesel läuft
Wegen ähnlicher Pauschalaussagen steht in der Wiki-Diskussion: "Der Artikel enthält zuviel Unsinn". ;)
Ab wann gasen den Bleiakkus?
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Hightech
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Hightech »

Blei-Säure Akkus gasen wenn zu viel Strom fließt.
Bei heftigem Strom fängt es an zu blubbern.
Deshalb ist ja im BOOT die Panik als die auf Grund liegen und die Akkus kaputt sind. Verschiedene Kurzschlüsse sorgen für viel Strom in kaputten Zellen.

https://www.vbg.de/zeitarbeit-fb/daten/ ... 74_bat.htm
Brand und Explosion durch Kurzschluss der Batterie

Kommt es zum Kurzschluss einer Batterie, fließt ein so hoher Strom, dass dünnere metallische Gegenstände sofort glühen und brennen. Bei dickeren Gegenständen aus Metall (z. B. Schraubenschlüssel) fließt ein so hoher Strom, dass dabei die Batteriesäure heftig schäumt. Große Mengen an Knallgas werden schlagartig freigesetzt. Die Batterie platzt (explodiert) in der Regel und Batteriesäure spritzt herum. Falls andere Zündquellen vorhanden sind, können sich dann weitere Explosionen und Brände ereignen.
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

explodierte Moped Gelbatterie hab ich gesehen :o

was ist den "gasen"?
Da ist die Rede von Gasungs-spannung...
Bläschen bzw. hörbares blubbern kommt aber schon früher, auch bei deutlich unter1/100C
Un Nu?

hab übrigens meine (absolut, steht druf) wartungsfreie nochmal beguckt und Schraubdeckel gefunden. Gut, da kann ich ja mal spindeln und ggfl. auffüllen.
Zuletzt geändert von ch_ris am Fr 26. Feb 2021, 08:39, insgesamt 1-mal geändert.
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Desinfector
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Desinfector »

BernhardS hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 20:56
Desinfector hat geschrieben: Do 25. Feb 2021, 14:12 Gasen würde in einem U-Boot, geschlossener Raum so garnicht gut kommen.
Der Akku gast ja beim Laden, also wenn der Diesel läuft
Schnorchelbetrieb? nee nee gasen soll da nix!
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von duese »

ch_ris hat geschrieben: Fr 26. Feb 2021, 08:31 explodierte Moped Gelbatterie hab ich gesehen :o

was ist den "gasen"?
Da ist die Rede von Gasungs-spannung...
Bläschen bzw. hörbares blubbern kommt aber schon früher, auch bei deutlich unter1/100C
Un Nu?

hab übrigens meine wartungsfreie nochmal beguckt und Schraubdeckel gefunden. Gut, da kann ich ja mal spindeln und ggfl. auffüllen.
Gasung ist die Zerlegung von Wasser in Knallgas (Elektrolyse).
Bei heftiger Entladung gast es und bei Ladung gast es auch immer ein bisschen und wenn die Spannung höher wird, gast es immer mehr. Bei der Ladung braucht es auch keine hohen Ströme für Gasung. Und wenn es angefangen hat zu gasen, gast es auch noch nach, wenn die Ursache (Strom/hohe Spannung) weg ist. Das klingt dann mit der Zeit ab.

Gasung ist der Grund, dass das Wasser weniger wird und ganz normal für Bleiakkus. Nicht alles, was ausgast ist auch verloren. Solange nur wenig ausgast und der Druck nicht so hoch wird, dass das Entgasungsventil abbläst (bei Autobatterien, andere Batterietypen werden vielleicht bei Umgebungsdruck betrieben), kann das entstehende Knallgas auch wieder rekombinieren und zu Wasser werden.

Und das passiert auch tatsächlich:
Eine kleine 12Ah Motorradbatterie, die über allen Zellen einen gemeinsamen Gasraum hatte, sollte im Auto eine deutschen Herstellers eingesetzt werden. Dafür musste das Gehäuse dahingehend geändert werden, dass jede Zelle einen eigenen Gasraum hatte. Der Grund: Die Rekombination passierte nicht immer in den Zellen in denen auch die Gasung stattfand (mengenmäßig). Dadurch sind die Flüssigkeitsstände in den Zellen auseinandergelaufen. Im Motorrad fällt das i. d. R. durch die viel kleineren Laufleistungen/Jahr nicht auf. Im Auto schon.
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

ja,
wenn die mit Gasungsspannung diejenige meinen unterhalb der das Gas noch rekombiniert,
ist die dann fest? oder ändert sich mit den Jahren?
Ah! hier steht noch was, geht zwar um Traktionsbatterien, prinzip wird wohl gleich sein:
https://www.zvei.org/fileadmin/user_upl ... 009-11.pdf
ich lese.
Gary
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Gary »

Hatte hier nicht mal einer berechnet, wie viel Strom und Zeit man braucht um die Batteriesäure in Gas zu verwandeln ?
ch_ris
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

Einerseits ist so ne Batterie halt irgendwann platt. Also neu und gut is.
Andererseits werde ich die als Werkstatt Batterie behalten. Die kann ja noch was.
Von daher lohnt sich eine Betrachtung/Pflege schon, finde ich.

Hatte jetzt über nacht 14.8v dran, heut morgen ca 0.2A.
Die Säuredichten liegen zwischen 1.28 und 1.24.
Die Füllstände sind aber auch unterschiedlich, schlecht sichtbar, könnte ich per Schwimmer vergleichen.
Ausgleichen oder nicht?
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BernhardS
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von BernhardS »

Das kommt drauf an, wie man den Akku jetzt einsetzen möchte. Will man ihn ziemlich stark entladen, dann kommt der bekannte Effekt:
die ohnehin schlechteste Zelle wird zuerst leer und so weiter - kennt ja wohl jeder.
Also jede Zelle kontaktieren, Wasser auffüllen, laden, nach dem Laden Säure angleichen - Aufwand.

Ich hab auch ne gebrauchte Autobatterie rumstehen, an der betreibe ich gelegentlich einen älteren Akkuschrauber über ein Kabel.
Sonst dient die allenfalls mal als erd- und brummfreie Stromquelle. Die brauche ich natürlich auch nicht mehr besonders pflegen.
Gary
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Gary »

Zu feige für 15,8 V?

Ich habe das schon mehrfach gemacht, musste die Batterie nach zwei Jahren trotzdem ersetzen.
ch_ris
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von ch_ris »

in dem anderen artikel wurde banner mit 14,8 zitiert.
isch waas es ned.

muss am auto mal messen.
wenn die in ihrem ganzen leben nie mehr als 13,5 gesehen hat, das handbuch deutet so was an, ist die frage nach der schlusspannung auch... :roll:
Gary
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Gary »

Die 14.8 V ist das täglich Bier für die Batterie, das darf bei jedem Ausflug sein.
Die 15,8 V ist der prickelnde Sekt zu Silvester und an Omas Geburtstag, zweimal im Jahr.
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Toni
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Toni »

früher war es normal dass Autobatterien gasten, das kam vermutlich noch aus der Zeit relativ ungenauer mechanischer Laderegler. Da war an der Batterie seitlich oben ein Schlauchanschluss um Gas/Schaum gezielt auf die Straße abzuleiten. Ab-und-zu musste destilliertes Wasser nachgefüllt werden. Da waren auch Säureheber verbreitet, um die Säuredichte zu kontrollieren.
Für wartungsfreie Batterien braucht es eine halbwegs präzise angepasste Ladespannung, sonst blasen die bei zu hoher Spannung auch irgendwann ab.

Die offenen Batterien werden rar. Ab 01.02.2021 gibt es wohl eine Verordnung dass keine Batteriesäure an Hinz-und-Kunz mehr verkauft werden darf. Schade: trocken vorgeladene ungefüllte Batterien konnten jahrzehnte gelagert werden. Die Lebensdaueruhr fängt erst bei Befüllung an zu ticken.

Ich habe aktuell das Problem schnell-mal-eben an einen Schluck Säure "vom Fass" zu kommen um eine ausgelaufene Mopedbatterie aufzufüllen :(
Wollte eine herumstehende AGM melken, aber darin ist die gesamte Flüssigkeit im Vlies gebunden.
Gary
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Re: Die Starterbatterie aus Blei

Beitrag von Gary »

Bei den mechanischen Reglern müssen wir wohl zwischen Früher und ganz Früher unterscheiden.
Mein erstes Auto mit Schlauch an der Batterie gab es ab 1987, die Löcher/Blindstopfen/Anschlüsse sind heute Standard.
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