Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Der chaotische Hauptfaden

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Joker
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Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Joker »

Hallo zusammen,
wir hatten hier eine schöne große Buche, die leider gefällt werden musste. Da das ganze bis Ende Februar passieren musste, ging alles ziemlich schnell.
Jetzt liegen hier noch einige große Scheiben, die als Brennholz zerkleinert werden sollen.
Das ist mir irgendwie alles zu schade und ich dachte dass man ja evt. noch etwas anderes damit anfangen kann.

Am liebsten würde ich aus einer Scheibe einen massiven Tisch bauen, aber ich weiß noch nicht genau ob das so einfach möglich ist.
Hat jemand schon mal sowas gemacht, oder evt. auch noch andere Ideen, was man damit machen kann?
Verbrennen kann man es ja später immer noch.

Wie kann ich die Scheiben trocknen ohne dass sie reißen?
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bastl_r
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von bastl_r »

Der Kern hat doch schon Pilzbefall o.ä.

Reißen wird das ziemlich Sicher. Daher gibts sowas praktisch nur als Leimholz und / oder furniert.

bastl_r
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Propeller
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Propeller »

Schwierig. Ich würde außen einen fetten LKW-Spanngurt drumrumzurren und das Hirnholz mit Farbe versiegeln.
Dann das Ganze an einen Ort, wo es nicht allzu schnell trocknet.
Vielleicht hast Du Glück.
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gafu
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von gafu »

buche arbeitet ja noch mehr als anderes holz.
langsam trocknen lassen, und den großen riss nachher ausgießen, oder einen keil einleimen, in anderer holzfarbe vielleicht. ist auch mal was anderes.
radixdelta
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von radixdelta »

bastl_r hat geschrieben: So 28. Feb 2021, 21:04 Der Kern hat doch schon Pilzbefall o.ä.
Das ist ein Rotkern, normal bei den großen Buchen.

Scheiben Rissfrei zu trocknen ist sehr schwierig bis beinahe unmöglich. Im Stamm geht es, aber Buche neigt extrem zum verstocken.
Miraculix
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Miraculix »

Trocknen lassen und komplett eingießen?
Oder mit Absicht brechen und mehrere Stücke zu einer großen Scheibe mit Lücken zusammensetzen und ausgießen? Gibt tolle Motiv Scheiben.
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RMK
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von RMK »

ich hab mal den Tip bekommen die Flächen mit Holzleim einzustreichen, damit sie dicht
werden - dann trocknet es nur sehr langsam über die Schmalseiten (=Stamm/Rinde...) und
reisst wohl weniger bis gar nicht.

hab das allerdings noch nicht versucht, aber Du hast ja genug Material... :)
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Hightech
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Hightech »

Mein Vater hat Baumscheiben Rissfrei "trocken" bekommen, dadurch das er die immer wieder geölt hat. Also so 1 Jahr lang immer wieder geölt.
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Wulfcat
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Wulfcat »

Ich würde auch sagen Laaaaaaaaaangsaaaaaaaam Trocknen.....
Du Hast ja genug Material, also etliche DICKE Scheiben schneiden und die verschiedenen Methoden paralell probieren. Bei allen aber kräftige Spanngurte rum...... Vielleicht kanst du dir ja auch irgendwo Stahlband und das Werkzeug dazu leihen........ Aber ich ich glaube trotzdem nicht, das das Rissfrei abgeht.......
Wenn alles grösserreist, wirklich saubere Segmente draus schneiden...... zb 5 Teilig ---> 60 Grad Tortenstücke
und dann sauber verleimen......
Aus der Not ne Tugend machen und die Dinger dann über nen grossen Dickenhobel ......
Aus der Methode - Design machen und was völlig daneben geht kann immer noch in den Ofen...... :mrgreen:
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Propeller
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Propeller »

Am Erfolgversprechendsten wäre meiner Meinung nach, ein ganzes Stammstück zu trocknen, die Anrisse zu klammern und später die Scheibe aus der Mitte herauszuschneiden.
Flip
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Flip »

ich habe es auch nur durch kräftiges, regelmäßigeseinölen hingebracht, wenn auch bei erheblich geringerem durchmesser. Öl verhindert trocknung an der stinrseite und ersetzt fehlendes wasser im gefüge
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Torpert
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Torpert »

bedenke, dass Holztrocknen bedeutet, die Zellfeuchte abzutrocknen - das geht sogar unter Wasser ;)

Die Sägewerke im Elsass, die ich in meiner Kindheit immer mit meinem Schreiner-Opa zum Holzeinkauf besuchen war, haben ihre Eichen und Buchen immer mit gigantischen Sprenkleranlagen gewässert, während die getrocknet wurden.
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Wulfcat
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Wulfcat »

Torpert hat geschrieben: Mo 1. Mär 2021, 05:07 bedenke, dass Holztrocknen bedeutet, die Zellfeuchte abzutrocknen - das geht sogar unter Wasser ;)

Die Sägewerke im Elsass, die ich in meiner Kindheit immer mit meinem Schreiner-Opa zum Holzeinkauf besuchen war, haben ihre Eichen und Buchen immer mit gigantischen Sprenkleranlagen gewässert, während die getrocknet wurden.
Da ist nur die Frage wie man den Prozess genau steuert......... :?
Blechei
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Blechei »

Genau die Frage habe ich vor ~10Jahren hier auch gestellt: Ich habs
damals nicht hingekriegt.
Schmiedering, Gurt, Öl, Wasser, anrülpsen, alles mögliche probiert
und am Ende immer knörks.
ando
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von ando »

Moin,

eine noch nciht genannte möglichkeit, besteht darin, den Kern herauszuschneiden.

Ansosten kann ich auch nur raten: Länger lassen, Stirnseiten mit Leim einpinseln und RInde ab.

ANdo
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Geoschreiner
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Geoschreiner »

Halte ich für nahezu unmöglich, außer man ersetzt das Wasser. Mit PEG könnte das auch klappen, wird auch in der Konservierung von nassen Holzfunden eingesetzt. Aber das hast dann mit Holz nix mehr zu tun.
radixdelta
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von radixdelta »

Selbst wenn man den Stamm länger lässt hat die später heraus geschnittene Scheibe Spannungen und beim Nachtrocknen im Wohnzimmer reißt dann womöglich das fertige Stück. Da muss man also zusehen daß es stabilisiert wird.
Ein Gurt kann ja auch nicht wirklich funktionieren, das Problem ist ja nicht Ausdehnung sondern Schrumpfung. Vor allem weil Holz tangential erheblich stärker schwindet als radial.
Wulfcat hat geschrieben: So 28. Feb 2021, 22:13 wirklich saubere Segmente draus schneiden...... zb 5 Teilig ---> 60 Grad Tortenstücke
und dann sauber verleimen......
Dann müsste man aber die Stücke zurichten und das wird man insbesondere am Rotkern deutlich sehen.
Geoschreiner hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 03:43 Mit PEG könnte das auch klappen, wird auch in der Konservierung von nassen Holzfunden eingesetzt. Aber das hast dann mit Holz nix mehr zu tun.
Warum, was genau sind die Nachteile? Leimen wird nicht mehr funktionieren und die meisten Farben und Lacke vermutlich auch nicht mehr, aber das sollte dann ja auch nicht mehr nötig sein!?

In diesem Fall mit den schönen Stammstücken würde ich übrigens vorschlagen sie doch eher längs aufzutrennen, dann hat man mehr von der Maserung.
Oder mit den Rissen leben und eine Glasplatte auf das fertige Stück legen.
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Bastelbruder
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Bastelbruder »

[
Wulfcat hat geschrieben: So 28. Feb 2021, 22:13 wirklich saubere Segmente draus schneiden...... zb 5 Teilig ---> 60 Grad Tortenstücke
und dann sauber verleimen......
Ich hab in der Zwischenzeit zwei Pizzen verdrückt und festgestellt daß da jedes Mal ein Schnitz fehlt.
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phettsack
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von phettsack »

Wellenband und S-Haken einschlagen wäre ein Versuch wert. Und der bereits genannte Spanngurt.
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Geoschreiner
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Geoschreiner »

radixdelta hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 08:19 Selbst wenn man den Stamm länger lässt hat die später heraus geschnittene Scheibe Spannungen und beim Nachtrocknen im Wohnzimmer reißt dann womöglich das fertige Stück. Da muss man also zusehen daß es stabilisiert wird.
Ein Gurt kann ja auch nicht wirklich funktionieren, das Problem ist ja nicht Ausdehnung sondern Schrumpfung. Vor allem weil Holz tangential erheblich stärker schwindet als radial.
Geoschreiner hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 03:43 Mit PEG könnte das auch klappen, wird auch in der Konservierung von nassen Holzfunden eingesetzt. Aber das hast dann mit Holz nix mehr zu tun.
Warum, was genau sind die Nachteile? Leimen wird nicht mehr funktionieren und die meisten Farben und Lacke vermutlich auch nicht mehr, aber das sollte dann ja auch nicht mehr nötig sein!?

In diesem Fall mit den schönen Stammstücken würde ich übrigens vorschlagen sie doch eher längs aufzutrennen, dann hat man mehr von der Maserung.
Oder mit den Rissen leben und eine Glasplatte auf das fertige Stück legen.
Naja, weil damit das Holz eben mit Kunststoff getränkt ist und sich auch nicht mehr wie Holz anfasst. Ein paar Infos gibts z.B. da: http://www.hansekogge.de/hkpress/wp-con ... or_DSM.pdf
Ansonsten könnte das technisch durchaus klappen, aber mir würde das Ergebnis eben nicht gefallen.

Mir gefallen Deine Vorschlage da deutlich besser: Risse akzeptieren + Glasplatte und eben klassisch zu Brettern aufschneiden.

Wellenband und S-Haken könnten bei Scheiben schon zum Spalten des Materials führen, ein Spannband bringt vermutlich nichts, weil das Holz ja schrumpft.
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Torpert
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Torpert »

Ich bringe nochmal die Wässerung ins Spiel. Da brauchst du nix zu steuern, es kann nicht zuviel Wasser sein. Das Holz darf nur nicht faulen, das Wasser sollte also regelmäßig gewechselt werden. Früher haben die Schreiner hier den örtlichen Bach genutzt und das Holz im Korb reingehängt. Damit wurde das Wasser sekündlich gewechselt :D
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Gobi
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Gobi »

ich habe auch mal gehört, das man das Holz komplett in Wasser legen soll, so etwa ein Jahr lang. Aber nie ausprobiert.
Und ich mache hier gerade einen Versuch mit frisch gefällter Kirsche, da habe ich die Schnittstellen einfach mit heißem Kerzenwachs versiegelt und bis jetzt (ca. 7 Monate) ist nichts gerissen!
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Wulfcat
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Wulfcat »

Torpert hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 15:18 Ich bringe nochmal die Wässerung ins Spiel. Da brauchst du nix zu steuern, es kann nicht zuviel Wasser sein. Das Holz darf nur nicht faulen, das Wasser sollte also regelmäßig gewechselt werden. Früher haben die Schreiner hier den örtlichen Bach genutzt und das Holz im Korb reingehängt. Damit wurde das Wasser sekündlich gewechselt :D
OK, da schwindet auf dauer das lebende Zellwasser, aber wie kriegt man das dann so trocken, wie man sich trockenes Holz vorstellt???????
Oder verschwindet durch das Wässern die Spannung im Holz, die dann beim echten Trocknen zum reissen führt???
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Torpert
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Torpert »

Ich habe das nie selbst gemacht, nur erzählt bekommen. Wer probiert es aus?
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Torpert
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Torpert »

Torpert hat geschrieben: Di 2. Mär 2021, 16:25 Ich habe das nie selbst gemacht, nur erzählt bekommen. Wer probiert es aus?
Edit: Es gibt doch nix, was nicht schon einer auf youtube gestellt hat: https://www.youtube.com/watch?v=JIWZouef6p4
Der hat es in einem stehenden Wasser eingelegt. In den Kommentaren gibt dann auch jemand den Hinweis, es besser in einen Bach zu hängen.
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uxlaxel
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von uxlaxel »

Was wäre denn, wenn man zwei Baumscheiben (direkt übereinander) abschneidet aus dem Stamm und dann um ca. 180° versetzt einmal bis zum Kern einschneidet? Die lässt man trocknen und erhält je einen (dicken) Spalt. Anschließend Sägt man die Scheiben je auf der Mitte durch, so das die 2 Viertel-Stücke abfallen und die zwei Halbstücke leimt man wieder zusammen? Man hat zwar mitten drin eine Leimkante und die Jahresringe treffen vermutlich nicht perfekt auf einander, aber das sieht man aus einem halben Meter Entfernung schon gar nicht mehr.
j.o.e
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von j.o.e »

Der eine oder andere wird vielleicht den Spruch kennen: „Wenn Du bemerkst, dass Du ein totes Pferd reitest, steige ab.“
Diese Weisheit wird ja allgemein den Dakota- zugeschrieben, aber nur selten den Lakota-Indianern.

Die Lakota-Indianer lebten nomadisch in den Plains, und entwickelten nach 1700 mit der Einführung des Pferdes durch europäische Siedler einen regelrechten Pferdkult. So konnten sie Lakotas dank der Pferde viel schneller ihrer einzigen Lebensgrundlage, den Bisons folgen.
Bis Mitte des 19. Jahrhundert hatten sich die Lakota, nicht zuletzt wegen der Pferde, zum stärksten Stamm in den Plains entwickelt. Sitting Bull war einer der bekanntesten ihrer Häuptlinge. Geendet hat das dann mit der Schlacht am Little Big Horn und anschließend dem Wounded Knee Masaker.

Für mich scheint es daher nahelegend, dass die Weisheit doch eher den Lakotas zugerechnet werden muss -- und schon von diesen der Spruch im übertragenen Sinn gewertet wurde.
Daher auch meine Frage: Kennt sich hier wer richtig gut mit toten Pferden aus?

Edit: Ooops - falscher Faden ...
radixdelta
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von radixdelta »

Danke für das pdf, interessant.
Ich habe 4000er PEG da, für gutes Holz taugt das anscheinend nicht.
Wenn die aber die Holzplanken jahrelang baden, dann ist das eh nix zum mal eben ausprobieren. Erst recht wenn es um dicke Baumscheiben geht. Schade.
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Geoschreiner
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Geoschreiner »

Holz zu tränken geht mit Autoklaven deutlich schneller, also mit Vakuum- und Druckbeaufschlagung, ggf. auch mit angepassten Temperaturen. Das bekannte kesseldruckimprägnierte Zeug (von dem ich nix halte) wird z.B. so mit der Flüssigkeit getränkt; kleine trockene Holzstücke können so auch "stabilisiert", also mit Kunstharz durchtränkt werden. Letztere werden dann gerne als Messergriff eingesetzt oder zur Fertigung von Schreibgeräten.

Zur PEG-Konservierung findet man mit wenig Suche noch mehr, aber bei der Baumscheibe würde ich eher den natürlichen Weg gehen. Holz schrumpft eben bei der Trocknung; in Ausnahmefällen bleiben kleine Scheiben auch mal ganz (z.B. bei Essigbaum oder Eibe). Würde ich so eine Buchenscheibe trocken und ohne Riss sehen, hätte ich Angst davor, dass die jeden Moment mit einem satten Knall schlagartig reißt. Von Drechslern kenne ich Berichte über derartiges Verhalten bei z.B. Kugeln oder Schalen. Bei letzteren kommt das recht selten vor, bei Kugeln ist es bei enthaltenem Kern nur eine Frage der Zeit (Ausnahmen gibts natürlich immer).

Du könntest auch einen sauberen Schnitt bis zum Kern setzen und hoffen, dass sich da ein kreissegmentförmiger Spalt ausbildet. Vermutlich gibts aber auch noch irgendwo anders Risse.
radixdelta
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von radixdelta »

Ein bisschen was habe ich gefunden, aber vor allem was Weiterverarbeitung und Haptik angeht nur Hinweise. Und die haben mir schon nicht gefallen, mit der Aussicht auf sehr lange oder technisch aufwändige Verfahren ist das dann im Grunde uninteressant.

Vielleicht habe ich im Herbst mal wieder Zeit, Lust, Platz und Material um ein paar Tests zu machen. Meine Schwester fragt ständig nach Baumscheibchen für Dekozwecke nach, wenn ich da mal eine Lösung fänd wäre das fantastisch, die Dinger sind im Handel nicht gerade billig.

Wo du grad Eibe und Essigbaum ansprichst, ich hatte mal ein Stück Brennholz das ich Spalten wollte. Die Holzfasern verliefen nicht schön gerade parallel sondern wellig, fast Zickzack. Dadurch war es extremst zäh, also im Prinzip unspaltbar, das hat ewig gedauert. Ich habe nie herausfinden können was das war, ist aber auch schon so lange her daß ich die Farbe und die Rinde nicht mehr im Kopf habe. Damals war das Internetz noch nicht so dolle und Fotos hat man auch nicht immer gleich gemacht... Jahre später war ich mal beim Essigbaum hängen geblieben, kann das hinkommen?
j.o.e
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von j.o.e »

Pappel?

Edit: ... ist praktisch unspaltbar.
Zuletzt geändert von j.o.e am Mi 3. Mär 2021, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Desinfector
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Desinfector »

wenn es nicht konkret aus DIESEM Baum sein muss, würde ich mal schauen, was das Holz als Brennholz monetär einbringt
und sich dann woanders eine Baumscheibe (Eiche?) organisieren
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Geoschreiner
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Geoschreiner »

radixdelta hat geschrieben: Mi 3. Mär 2021, 14:24 Wo du grad Eibe und Essigbaum ansprichst, ich hatte mal ein Stück Brennholz das ich Spalten wollte. Die Holzfasern verliefen nicht schön gerade parallel sondern wellig, fast Zickzack. Dadurch war es extremst zäh, also im Prinzip unspaltbar, das hat ewig gedauert. Ich habe nie herausfinden können was das war, ist aber auch schon so lange her daß ich die Farbe und die Rinde nicht mehr im Kopf habe. Damals war das Internetz noch nicht so dolle und Fotos hat man auch nicht immer gleich gemacht... Jahre später war ich mal beim Essigbaum hängen geblieben, kann das hinkommen?
Der von Dir beschriebene Faserverlauf ist eine Wuchsanomalie. Wimmer- und Riegelwuchs sind die entsprechende Stichworte: https://de.wikipedia.org/wiki/Riegelwuchs und https://de.wikipedia.org/wiki/Wimmerwuchs . Häufiger kenne ich das aus den Wurzelanläufen (also am Baum ganz unten, gerade über dem Boden), wobei dieser Teil der Stammes meist schlechter spaltbar ist.

Als Furnier oder Brettware (oder Kantel für kunsthandwerkliche Verwendung) ist solches Holz recht begehrt und teuer, weil es a) selten ist und b) bei entsprechender Oberflächenbehandlung (Öl + Schellack, bestimmte Beizen + Lack, usw.) eine unglaubliche Tiefe entwickelt und nahezu dreidimensional wirkt. Ich habe da auch ein paar Stück vom Brennholz auf die Seite gelegt, in meinem Fall war es Esche. Die Struktur gibt es bei mehreren Holzarten, siehe Wiki. Bei Fichte gibt es den Spezialfall der Haselfichte, die ein ein gesuchtes Material für den Instrumentenbau ist.
radixdelta
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von radixdelta »

Ok, Wuchanomalie, dann kann man lange nach einer Baumart suchen :)
Da muss ich mal drauf achten, obwohl ich das erst bemerke wenn man allenfalls noch Kanteln von sägen könnte.
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Gobi
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Re: Baumscheibe trocknen - Tisch bauen

Beitrag von Gobi »

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