Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Der chaotische Hauptfaden

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Miraculix
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Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Miraculix »

Moin, ich brauch mal euer schwarmwissen, (mal wieder ein stromaggregat :lol: )

Papa hat einen alten Feuerwehr RW 2 in der Firma. Der soll eingesetzt werden als Rüstwagen bei bergungseinsätzen. Konkret geht es um das festverbaute Aggregat. Dies wird vom Fahrzeugmotor über den Nebenantrieb mit Leistung versorgt. Zulassung mit H Kennzeichen.

In der Feuerwehr gibt/gab es ja die „Feuerwehr Regelung“ das ein Leitungsschutz ausreichend ist, mit 100m ein Verbraucher, schutzleiterprüfung etc. pp.


Nun greift/ sollte greifen an dieser Stelle die BG Bau bewegliche nicht stationäre Aggregate. 203-032

https://www.bgbau.de/fileadmin/Medien-O ... 03_032.pdf

Um es kurz zu fassen, die schreibt ja RCD pro Abgang für einen Verbraucher vor. Normalerweise müsste ich dazu aber den Sternpunkt Erden und einmessen.
Da keine e Fachkräfte im Einsatz dabei sind fällt das raus. Und einfach ne Klemme An die Leitplanke ist auch nicht praktikabel.

Jetzt gab es da die Option mit Isolationsüberwachung.
Das ganze als IT Netz, sprich die PEN Brücke müsste aufgetrennt werden, damit der N vom Generator nicht mehr mit dem PE der auch Fahrzeug chassis ist verbunden ist. Bender hat das auf deren Website ganz unten so darstellt.

https://www.bender.de/fachwissen/techno ... sbeispiele

Jetzt hat die bg das auch als Beispiel ungeerdeter Generator und jeder Abgang mit RCD und iso Überwachung. S12 Absatz 5.1.2

Der festverbaute Lichtmast bekommt doppelte Isolierung und ebenfalls einen fi/ls.

Dann könnte das Thema Erder setzen umgangen werden, da ich das Netz Erdfrei habe. Ich würde das ganze als Generator Typ B einordnen. IBN ohne e Fachkraft. BG Bau 203-032 S10.

Der Bender IsoGEN423 müsste dann für meine Anwendung passen, zumindest sieht deren Schaltbild nach dem aus was mich dort erwartet.
Allerdings würde der RCD erst auslösen, wenn bereits ein Fehler besteht und der Null mit dem pe verbunden ist. Dann sollte aber bereits die erste warnstufe erreicht sein, richtig?
Würden PRCDs überhaupt funktionieren? Da diese ja den PE überwachen, der jedoch außer der Leitungskapazität keine Verbindung hat, würden diese nicht freigeben.

Oder ist das alles nicht realisierbar und muss auf einen einzelnen Abgang umgerüstet und für jedes Gerät muss umgesteckt werden? Dann würde alles einen CEE16 bekommen. Trenntrafos kann ich mir abschminken.

Wenn möglich wollte ich schon mehrere Abgänge behalten, um auch einen tragbaren Lichtmast und einen weiteren Verbraucher nutzbar zu machen. Bei der Feuerwehr wäre das die 50-50 Regel. Aber bei allen alten Generatoren gibt es da auch nur den LS Schalter. Den RCD an der Pumpen Zuleitung und das war’s. Erdung sowieso nicht wenn der im Fahrzeug steht.


Kann mir irgendjemand auf diesem Gebiet weiterhelfen? Es gibt hier doch sicher Leute die sich mit isolierten Netzen auskennen. Das ich als Erichter/ änderer der Anlage verantwortlich bin ist mir auch klar. Messmöglichkeiten sind vorhanden. Ein Gewerbe um das offiziell zu machen auch. Allerdings habe ich Mittlerweile etwas den Überblick verloren was da jetzt wie und wo gilt.

Ich habe mit einigen Kollegen gesprochen, darunter auch Meister und Ingenieure auch aus dem bildenden Sektor. Keiner konnte mir das wirklich erklären wie nun vorzugehen ist.

Kennt sich jemand sonst Noch mit solchen Aggregaten aus und Kann mir da das eine oder andere verraten? Was macht zum Beispiel dieser Kasten an der Rückwand?


Im Endeffekt sollen die (Mechaniker Bergeunternehmen) das Fahrzeug an die Einsatzstelle fahren, nebenantrieb rein und es wird hell und sie können mit Flex und Trennschleifer die LKWs zerlegen. Machen tun sie es sowieso. Ich habe interveniert und angeregt das sich da was ändern muss. Und damit bin ich jetzt im Zugzwang. :D
Das sind Schlosser. Die würden eine Einweisung bekommen mit allem was zu beachten ist. Aber es soll sicher sein ohne das einer mit Schlag umkippt. Aktuell gibt es nur einen motorschutzschalter pro Abgang. Und ein Stück Leitung zur schutzleiterprüfung baumelt herum. Das muss anders gehen.

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duese
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von duese »

Servus!

Was die Normenlage und exakten Vorschriften angeht, hab ich ein solides Viertel- bis Halbwissen, ich kann Dir aber sagen, wie es bei unserem RW (Baujahr 2010) ist. Praktischerweise hab vor kurzem einen Unterricht dazu gemacht.

Das Netz ist als IT-Netz aufgebaut (wie bei allen Feuerwehrstromerzeugern, die mir bekannt sind) also Sternpunkt isoliert. Beim eingebauten Aggregat ist zusätzlich eine Isolationsüberwachung mit Abschaltung verbaut. Wenn diese anspricht, wird alles abgeschaltet bis auf eine Notsteckdose (gelb gekennzeichnet), an die nur ein einziges Gerät anschlossen werden darf.
(Isoliertes Netz mit lokalem Potentialausgleich mit Isolationsüberwachung und Abschaltung)

Alle Steckdosen direkt auf dem Generatorschaltkasten haben nur Überstromschutzorgane. Im Schaltkasten ist aber auch noch ein FI und ein paar LS verbaut. An denen hängt meines Wissens nach alles andere (Lichtmast, Steckdosen die im Aufbau Verteilt sind (z. B. die für den Rettungssatz) und ich meine auch der "Stromschnellangriff" = automatischer Kabelaufroller. Da ich keinen Schaltplan habe bin ich mir bei den letzteren nicht 100% sicher, könnte das aber bei Bedarf in Erfahrung bringen).

Zu den Regeln, was an Verlängerungen verwendet werden darf:

100m-Regel: zwischen zwei Geräten darf nie mehr als 100m (bei 2,5qmm) liegen (dazu gehört auch der Generator), damit im Fehlerfall noch ein ausreichend hoher Kurzschlussstrom erreicht wird. Das impliziert, dass man entweder 100m Verlängerungskabel am Stück verwenden darf und dann aber sonst keine weitere. Oder aber mehrere 50m-Verlängerungen parallel.

Dann gibt es noch die 100.000 Vm Regel: Die besagt, dass das Produkt aus Spannung der Verlängerung (230V einphasig und 400V dreiphasig) 100.000 Vm nicht überschreiten darf. Der Hintergrund sind die Kapazitäten zwischen Phasen und Schutzleiter. Das IT Netz ist halt nicht wirklich isoliert sondern über diese Kapazitäten "geerdet". Und wenn die zu groß werden wird der Strom über die erste (!) Fehlerstelle (im Zweifel über eine Person) so groß, dass es gefährlich werden kann. Auf unserem RW sind tatsächlich mehr darauf aber es sind drei Kabeltrommeln 16A 400V und nur zwei 16A 400V Steckdosen da. Und wenn man eine der Trommeln weglässt kommt man unter 100.000 Vm.

Damit ist bei uns die Regel rausgepurzelt: Man darf entweder
- 1x 100m am Stück
oder
Alles was auf dem Fahrzeug ist aber nicht hintereinander gesteckt
verwenden.

Man kann also solche Regeln auch einfach halten über das, was auf dem Fahrzeug verlastet ist. (Auf unserem TLF sind nur 2x 50m drauf. Da ist es noch einfacher: Steck an wie Du lustig bist, kannst nix falsch machen.)

Bei der Schutzmaßnahme "Schutztrennung mit lokalem Potentialausgleich" gehört bei der Feuerwehr als integraler Bestandteil auch die Schutzleiterprüfung nach jedem Einsatz der Geräte dazu. Ob das so im Bereich der entsprechenden BG so auch geht, kann ich Dir nicht sagen.

Ich glaub es beantwortet die Frage nicht vollständig, aber vielleicht hilfts.
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von duese »

Der Kasten an der Rückwand ist vermutlich ein Spannungsregler.
Edit: wobei da auch noch ein Drehknopf mit Spannung beschriftet ist, hmm ...

Wenn das Ding aber von Monteuren im Einsatzfall verwendet werden soll würde ich da auf jeden Fall einen Drehzahlregler nachrüsten (unserer hat das, Nebenantrib rein und der dreht auf 50 Hz hoch). So wie ich das lese muss man die 50 Hz ja von Hand mit dem Gas einstellen und nachregeln. Die könnten unter Umständen schnell auf den Trichter kommen, dass Geräte mit 60, 70 oder 100 Hz ja viel besser und schneller schneiden. Und wer weiß, was dann noch so passiert...

Noch ein Aspekt: Mit H-Kennzeichen darf man meines Wissens nach nur Probefahrten und Teilnahmen an Festivals und ähnliches machen. Nicht aber kommerziell damit arbeiten. Da lieber nochmal schlau machen, nicht dass es Ärger gibt.
Markus
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Markus »

Miraculix hat geschrieben: Fr 9. Apr 2021, 23:16 Würden PRCDs überhaupt funktionieren? Da diese ja den PE überwachen, der jedoch außer der Leitungskapazität keine Verbindung hat, würden diese nicht freigeben.
Der PRCD lässt sich am IT Netz (Aggregat) tatsächlich nicht einschalten, hab ich schon getestet.
Für den Fall gibt es sogenannte PRCD-K für den Einsatz am Aggregat. Hat man bei uns in der Firma zur Vorschrift gemacht bei Einsatz von Aggregaten.

Die gibt es auch einzeln zum Einbau in Verlängerungsleitungen. Vielleicht einfach jede Verlängerung auf dem Fahrzeug damit ausrüsten und den Generator auf IT Netz umbauen.
Markus
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Markus »

duese hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 11:03 Noch ein Aspekt: Mit H-Kennzeichen darf man meines Wissens nach nur Probefahrten und Teilnahmen an Festivals und ähnliches machen. Nicht aber kommerziell damit arbeiten. Da lieber nochmal schlau machen, nicht dass es Ärger gibt.
Das stimmt so nicht. Du meinst das rote 07er Wechselkennzeichen.
Von der Zulassung her hasst du da beim H Kennzeichen keine Einschränkungen. Die Versicherung sollte aber zum Einsatz passen, bei den normalen Oldtimerversicherungen ist der gewerbliche Einsatz wahrscheinlich nicht abgedeckt.
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von duese »

Top, umso besser :D
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Markus hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 11:12
duese hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 11:03 Noch ein Aspekt: Mit H-Kennzeichen darf man meines Wissens nach nur Probefahrten und Teilnahmen an Festivals und ähnliches machen. Nicht aber kommerziell damit arbeiten. Da lieber nochmal schlau machen, nicht dass es Ärger gibt.
Das stimmt so nicht. Du meinst das rote 07er Wechselkennzeichen.
Von der Zulassung her hasst du da beim H Kennzeichen keine Einschränkungen. Die Versicherung sollte aber zum Einsatz passen, bei den normalen Oldtimerversicherungen ist der gewerbliche Einsatz wahrscheinlich nicht abgedeckt.
https://www.financescout24.de/wissen/ratgeber/h-kennzeichen hat geschrieben:Sobald Sie einen Oldtimer kaufen und als Autobesitzer ein H-Kennzeichen erhalten, unterliegt die Nutzung des Fahrzeugs keinerlei Einschränkung. Es gibt jedoch Einschränkungen hinsichtlich der optischen Erscheinung, wodurch Werbung auf Oldtimern grundsätzlich unzulässig ist. Außerdem dürfen Oldtimer mit H-Kennzeichen nicht gewerblich vermietet werden. Ebenso ist eine gewerbliche Nutzung von LKW mit H-Kennzeichen nicht gestattet.
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Miraculix »

Leute ihr seit Gold wert. Danke! :D

Ich klabüser das noch alles auseinander und melde mich zu jedem Beitrag. Aber es geht in die richtige Richtung. Danke.
Miraculix
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Miraculix »

Moin zusammen, hier meine Antworten:
duese hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 10:55 Servus!

Was die Normenlage und exakten Vorschriften angeht, hab ich ein solides Viertel- bis Halbwissen, ich kann Dir aber sagen, wie es bei unserem RW (Baujahr 2010) ist. Praktischerweise hab vor kurzem einen Unterricht dazu gemacht.

Das Netz ist als IT-Netz aufgebaut (wie bei allen Feuerwehrstromerzeugern, die mir bekannt sind) also Sternpunkt isoliert. Beim eingebauten Aggregat ist zusätzlich eine Isolationsüberwachung mit Abschaltung verbaut. Wenn diese anspricht, wird alles abgeschaltet bis auf eine Notsteckdose (gelb gekennzeichnet), an die nur ein einziges Gerät anschlossen werden darf.
(Isoliertes Netz mit lokalem Potentialausgleich mit Isolationsüberwachung und Abschaltung)

Alle Steckdosen direkt auf dem Generatorschaltkasten haben nur Überstromschutzorgane. Im Schaltkasten ist aber auch noch ein FI und ein paar LS verbaut. An denen hängt meines Wissens nach alles andere (Lichtmast, Steckdosen die im Aufbau Verteilt sind (z. B. die für den Rettungssatz) und ich meine auch der "Stromschnellangriff" = automatischer Kabelaufroller. Da ich keinen Schaltplan habe bin ich mir bei den letzteren nicht 100% sicher, könnte das aber bei Bedarf in Erfahrung bringen).

Zu den Regeln, was an Verlängerungen verwendet werden darf:

100m-Regel: zwischen zwei Geräten darf nie mehr als 100m (bei 2,5qmm) liegen (dazu gehört auch der Generator), damit im Fehlerfall noch ein ausreichend hoher Kurzschlussstrom erreicht wird. Das impliziert, dass man entweder 100m Verlängerungskabel am Stück verwenden darf und dann aber sonst keine weitere. Oder aber mehrere 50m-Verlängerungen parallel.

Dann gibt es noch die 100.000 Vm Regel: Die besagt, dass das Produkt aus Spannung der Verlängerung (230V einphasig und 400V dreiphasig) 100.000 Vm nicht überschreiten darf. Der Hintergrund sind die Kapazitäten zwischen Phasen und Schutzleiter. Das IT Netz ist halt nicht wirklich isoliert sondern über diese Kapazitäten "geerdet". Und wenn die zu groß werden wird der Strom über die erste (!) Fehlerstelle (im Zweifel über eine Person) so groß, dass es gefährlich werden kann. Auf unserem RW sind tatsächlich mehr darauf aber es sind drei Kabeltrommeln 16A 400V und nur zwei 16A 400V Steckdosen da. Und wenn man eine der Trommeln weglässt kommt man unter 100.000 Vm.

Damit ist bei uns die Regel rausgepurzelt: Man darf entweder
- 1x 100m am Stück
oder
Alles was auf dem Fahrzeug ist aber nicht hintereinander gesteckt
verwenden.

Man kann also solche Regeln auch einfach halten über das, was auf dem Fahrzeug verlastet ist. (Auf unserem TLF sind nur 2x 50m drauf. Da ist es noch einfacher: Steck an wie Du lustig bist, kannst nix falsch machen.)

Bei der Schutzmaßnahme "Schutztrennung mit lokalem Potentialausgleich" gehört bei der Feuerwehr als integraler Bestandteil auch die Schutzleiterprüfung nach jedem Einsatz der Geräte dazu. Ob das so im Bereich der entsprechenden BG so auch geht, kann ich Dir nicht sagen.

Ich glaub es beantwortet die Frage nicht vollständig, aber vielleicht hilfts.
Genau so hab ich das ja mal auch gelernt. (Vor ewigen Zeiten in der JF, seitdem gab es den nicht mehr...)
Aber anscheinend handelt es sich dabei um eine Ausnahme für Feuerwehren/KatS.
Da es hier aber um ein jetzt Zivil Fzg. Geht, könnte es Probleme geben mit der BG die zuständig ist.
duese hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 11:03 Der Kasten an der Rückwand ist vermutlich ein Spannungsregler.
Edit: wobei da auch noch ein Drehknopf mit Spannung beschriftet ist, hmm ...

Wenn das Ding aber von Monteuren im Einsatzfall verwendet werden soll würde ich da auf jeden Fall einen Drehzahlregler nachrüsten (unserer hat das, Nebenantrib rein und der dreht auf 50 Hz hoch). So wie ich das lese muss man die 50 Hz ja von Hand mit dem Gas einstellen und nachregeln. Die könnten unter Umständen schnell auf den Trichter kommen, dass Geräte mit 60, 70 oder 100 Hz ja viel besser und schneller schneiden. Und wer weiß, was dann noch so passiert...

Noch ein Aspekt: Mit H-Kennzeichen darf man meines Wissens nach nur Probefahrten und Teilnahmen an Festivals und ähnliches machen. Nicht aber kommerziell damit arbeiten. Da lieber nochmal schlau machen, nicht dass es Ärger gibt.
Ein automatischer Drehzahlregler müsste dann das Gas auf 3500/min bringen. Per Hand können die noch mit etwas „Gefühl“ den auf touren bringen. Da muss ich einfach drauf vertrauen das die keinen scheiß bauen. Davon ab, der brüllt dermaßen-mir tut es weh das dort kein vorgetreibe verbaut ist.

Das mit dem H-Kennzeichen hab ich angestoßen. Danke für die Info.
Markus hat geschrieben: Sa 10. Apr 2021, 11:08
Miraculix hat geschrieben: Fr 9. Apr 2021, 23:16 Würden PRCDs überhaupt funktionieren? Da diese ja den PE überwachen, der jedoch außer der Leitungskapazität keine Verbindung hat, würden diese nicht freigeben.
Der PRCD lässt sich am IT Netz (Aggregat) tatsächlich nicht einschalten, hab ich schon getestet.
Für den Fall gibt es sogenannte PRCD-K für den Einsatz am Aggregat. Hat man bei uns in der Firma zur Vorschrift gemacht bei Einsatz von Aggregaten.

Die gibt es auch einzeln zum Einbau in Verlängerungsleitungen. Vielleicht einfach jede Verlängerung auf dem Fahrzeug damit ausrüsten und den Generator auf IT Netz umbauen.
Danke, dann war mein Gedankengang ja nicht so verkehrt. Dann muss ich nochmal erkunden welche dort verbaut sind und ggf. einfach austauschen. Darauf kommt es beim Materialpreis auch nicht mehr an...


Das hilft schoneinmal etwas weiter, bleibt die frage ob das mit der Iso so tut.

Stand jetzt würde ich (Generator ISO mäßig in Ordung etc.pp. die Verbindung PEN finden und öffnen, jeden abgang über RCD/LS führen, alle PEs auf Fzg. Chassis legen und dort die ISO einbauen.


Ich wollte zumindest halbwegs einen plan haben bevor ich bei Bender anrufe du mich komplett zum Affen mache.
@Düse ein Schaltplan würde mich trotzdem interessieren. 

Danke für eure Ideen.
duese
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von duese »

Miraculix hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 12:00 Ein automatischer Drehzahlregler müsste dann das Gas auf 3500/min bringen. Per Hand können die noch mit etwas „Gefühl“ den auf touren bringen. Da muss ich einfach drauf vertrauen das die keinen scheiß bauen. Davon ab, der brüllt dermaßen-mir tut es weh das dort kein vorgetreibe verbaut ist.
Ein Drehzahlregler kann die Drehzahl ja auch langsam hochbringen und dann erst die Regelung auf schnell schalten. Macht unserer jedenfalls. Nachdem der aber relativ neu ist, würde ich vermuten, dass direkt das Motorsteuergerät die Drehzahlregelung macht, sobald der Nebenantrieb eingelegt wird.

3500 1/min kann nicht sein. Es sei denn da ist eine Getriebestufe drin.
Generator mit Polpaarzahl 1 = 3000 1/min
Generator mit Polpaarzahl 2 = 1500 1/min

Ich hab bei unserem noch nie auf den Drehzahlmesser geschaut, mit welcher Drehtzahl der läuft, kann ich aber demnächst mal machen. Dem Klang nach aber definitiv keine 3000 1/min eher 1500 bis 2000.
Miraculix hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 12:00 @Düse ein Schaltplan würde mich trotzdem interessieren.
Mich auch, ich hab aber keinen gefunden.
radixdelta
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von radixdelta »

Ich wüsste nicht daß es da irgendeine Sonderregelung für Feuerwehr gibt. Das ist ganz normal IT-Netz, dasselbe macht man mit Trenntrafos, bei Arbeiten in Behältern z.B.

Das mit der Schutzleiterprüfung ist aus der Norm genommen worden. Der Normausschuss hat auch vorgeschlagen bei bestehenden Aggregaten die Schutzleiterprüfung einfach sein zu lassen, weil die nichts bringt. (keine Dokumentation, keine Messung, keine Fachkraft, keine Aussagekraft). Das wurde aber meines wissen noch nicht in eine Vorschrift gegossen und damit bisher noch nicht umgesetzt, also müsste man eigentlich immernoch Schutzleiterprüfen, nur wer macht das wirklich? Im Einsatz mit Sicherheit niemand, das ist Weltfremd.

Es wird immer wieder behauptet H-Kennzeichen dürften Gewerblich nicht verwendet werden, aber eine entsprechende Gesetzliche Regelung habe ich noch nicht gefunden und steht auch nie dabei. Wobei sich da ja auch ständig und immer wieder was ändert. Das mit der Werbung ist auch nicht ganz richtig, zeitgenössische Werbung ist ok, wenn eine Spedition seinen ersten LKW von vor 60 Jahren noch hat und Restauriert mit Originalbeschriftung dann ist das H-Fähig. Und damit darf die Spedition soweit ich weiß auch weiterhin Güter befördern.

Hat der RW eigentlich zwei Nebenantriebe oder wird die Hydraulikpumpe einfach mitlaufen gelassen?
Miraculix
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Miraculix »

@Düse tatsächlich sind es nur 3000 1/min.
Gaszug mechanisch. Steuergerät?
Der ist jetzt 66 Jahr alt. Baujahr 55.

Also nur ein polpaar. Wenn ich einen finde überlege ich da was zu tauschen. Das tut weh den alten Block so zu quälen.
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Der RW war früher Feuerwehr und trägt jetzt vorn Rüstwagen und seitlich die firmenanschrift drauf. Gelblicht und so ist umgetragen.

Der hat meine ich zwei nebenantriebe.
Das ist noch eine der Winden die per Hebel abgestellt werden und im Zweifelsfall die Stoßstange mit nach hinten ziehen...:D

Wenn es das Fahrzeug trotz keile über die Straße zieht ist der Ankerpunkt sehr gut. (War das HLF20/16)


Also bin ich guter Dinge das sich das Ganze entsprechend nutzbar machen lässt.

Der Gedanke ein vorgelege 1:2 oder 1:1,5 und das davor zu setzen dürfte aussichtslos werden oder? Generator Tausch würde sich ja noch realisieren lassen, aber Getriebe ändern? Nur wenn ich günstig dran komme.

Edit:
Ähem: das sieht doch schwer nachdem aus was da passen würde:

https://www.rotek.at/a000/003/000003768_00_RT_A_de.html

1500 1/min, 18 KVA oder dann halt 25, ankupplung müsste man prüfen.

Preis für 1,2k.

Allein mein Arbeitsmaterial liegt bei bald 1,5k.

Wenn ich Sicherheit habe spreche ich das mal durch.

Mit dem würde sich ja nicht viel ändern, außer das er die Spannung selber regelt, was jetzt der Kasten tut-von dessen Funktion nicht nicht sehr überzeugt bin/ ich traue ihm nicht. Der ist auch 66 Jahre alt...!
Gary
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Gary »

Ich kenne ja nicht das Werkzeug, aber viel Strom ging früher für das Licht flöten. Mit LED ist da nur noch ein Bruchteil nötig.

Zapfwellengeneratoren wollen 430 U/min an der Zapfwelle
Miraculix
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Miraculix »

Aktuell 2x 1000W meine ich. Getrennt schaltbar. Kann ich für später anregen.

Der leistet 20Kva, großer trennschleifer, Licht, säbelsäge und auch mal Schere/spreizer. Soweit ich weiß.
duese
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von duese »

War mir schon klar, dass Deiner kein Steuergerät hat, der Gaszug ist ja auf den Bildern zu sehen. War nur als Beschreibung unseres RW gedacht. Implizit heißt das natürlich auch, dass ich gar nicht so genau schauen muss wie die Drehzahlregelung hier gelöst ist, weil es Dir eh nichts bringen würde.

Falls es interessant ist: unserer hat nur einen Nebenantrieb und Generator und Hydraulikpumpe der Winde werden immer gemeinsam angetrieben.
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Aber man kann davon ausgehen, dass die EP da einen Alldrehzahlregler hat. Das ist bei Arbeitsmaschinen oft der Fall.
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ferdimh
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von ferdimh »

Ich will ja nix sagen, aber...
Da passt was nicht.
Die Bilder zeigen einen Mercedes NG. Das ist Spät80er. Im 1017 steckt ein OM366 drin, der darf garnicht bis 3000 drehen.
Da ein Nebenabtrieb ohnehin immer über ein paar Zahnräder geht, macht es aber Sinn einen 3000 U/min-Generator anzuflanschen. Der ist nämlich leichter als die 1500er Variante.

Ich würde da erstmal klären, was du da wirklich vor dir hast.

Der bei Mercedes normalerweise verbaute Regler ist eine "von jedem Etwas"-Krücke, also ein Alldrehzahlregler mit eigentlich zu weicher Kennlinie, so dass auch die Regelung der Leerlaufdrehzahl nur so mittelmäßig gelingt. Die luftgekühlte Konkurrenz hat das meiner Meinung nach besser gelöst.
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Joschie
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Joschie »

Und außerdem, mal ganz erhlich, was juckt es ob das Ding jetzt 48, 50 oder 55 Herz raushustet.

Als ich noch ehrenamtlich tätig war, hatten wir aufm GKW (Hanomag AL28) auch einen fest verbauten Stromerzeuger.
Da wurde vor dem Aufschalten der Last der Motor auf 55 Hz laut Zungenfrequenzmesser eingestellt und dann das Ding rennen lassen.
Bei a bissle Last hattest du 52Hz, bei Halblast 50Hz und bei Vollast irgendwas zwischen 45 und 48Hz, je nachdem wie der Motor gerade aufgelegt war.
Die Spannung hat der Generatorregler sauber auf 220/380Volt eingeregelt und gut wars.

Und ganz ehrlich, bevor ich da jetzt ein riesen Regelgedöns anbaue würd ich schauen das die Kiste elektrisch zulässig ist und arschlecken.

Grüße
Josef
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Robby_DG0ROB »

ferdimh hat geschrieben: Mo 12. Apr 2021, 12:30Die Bilder zeigen einen Mercedes NG. Das ist Spät80er.
Das war auch mein Gedanke, als ich den Türgriff und -öffner sah, den ich vom 1017A vom Bund kenne. Allerdings war im 1017 ein OM352A drin. Soweit ich noch weiß, 540 Nm bei 1600/min und Nenndrehzahl 2800 /min. LLK hatte der keinen. Besonders "toll" war dem Motor auch, dass der Luftverdichter mit der Nockenwelle betrieben wurde und ewig zum Aufblasen benötigt hat.
MSG
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von MSG »

Miraculix hat geschrieben: So 11. Apr 2021, 22:50 @Düse tatsächlich sind es nur 3000 1/min.
Gaszug mechanisch. Steuergerät?
Der ist jetzt 66 Jahr alt. Baujahr 55.
Bei einem 66 Jahre alten LKW Diesel bezweifle ich, dass da der Motor mit der Generatordrehzahl dreht.
Dafür hat man doch normalerweise den schnellen Nebenantrieb gehabt oder ein Zwischengetriebe.
Miraculix
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Miraculix »

Nagelt mich bitte nicht auf die 66 Jahre fest. Das mit Baujahr 55 habe ich so abgelesen. Kann mich aber auch irren, hab von dem Typenschild leider kein Foto Gemacht.

Ich bin mit der Mercedes lkw Geschichte nicht wirklich vertraut...
3D308C0E-04D8-403C-A699-2D1B91F3DE9A.jpeg
Neben dran ist der bakelit Knopf zum Ziehen und drehen. Und je nachdem ändert sicher die Motor Drehzahl.

Und laut Drehzahlmesser war der im Bereich 2200-2800. Ich habe mich nicht getraut beim kurztest mehr zu geben weil ich den kalten Block nicht unnötig quälen will und weil ich davon ausging das nach längerem stand der Generator nicht mehr erregt war. Spannung war schwankend zwischen 150 und 220V. Im selben Rhythmus hat auch das Licht geflackert.

Später habe ich erfahren das sie nochmal selber getestet haben und bei 3000 1/min die Strahler stabil geleuchtet haben. Hab denen die Bedienung ja grob vorgemacht.

Der steht halt 230km weit weg. Mal eben testen ist nicht.

Aber ich höre raus das die elektrischen Fragen soweit geklärt sind und ich erstmal rausfinden muss was da drinsteckt an Material.

Also mal reinkrabbeln und gucken.
Robby_DG0ROB
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Miraculix hat geschrieben: Mo 12. Apr 2021, 18:23weil ich den kalten Block nicht unnötig quälen will
Die Motoren und Maschinen wurden seinerzeit noch nicht "auf Kante" konstruiert, insbesondere Behördentechnik ist da sehr robust und muss sowas einfach wegstecken können. Gerade Einsatzfahrzeuge müssen direkt nach dem Kaltstart volle Leistung bringen und fahren dennoch meist nur Kurzstrecken. Die Fahrzeuge haben 50 Jahre so durchgehalten und würden bei gleichbleibender Nutzung auch noch mal mind. 50 Jahre halten.

Ein Privatmann geht bei einem liebevoll restaurierten Oldtimer-LKW natürlich dann anders vor. Da wird mit betätigtem Absteller so lange mit dem Anlasser gedreht, bis der Öldruck anzeigt und nach dem Anspringen mit leicht erhöhter LL-Drehzahl erstmal Luft aufgeblasen. Ein gewerblicher Nutzer hatte für solche Mätzchen keine Zeit, aber auch hier haben die Fahrzeuge "ewig" gehalten.
radixdelta
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Re: Modernisierung Stromaggregat Fahrzeug

Beitrag von radixdelta »

Der RW ist ein endsiebziger, Erstzulassung könnte auch Anfang der 80er gewesen sein.
Ich habe noch nicht übermäßig viele LKW gelenkt, aber die wo ich mich an die Drehzahlmesser erinnern kann waren ab spätestens 2500 im roten Bereich. Wenn die Kosntrukteure da 3000 Umdrehungen vom Motor verlangen dann haben die sich aber gründlich von ab geholfen.

Wenn ein Generatortausch in Frage kommt kann man da auch auf Leistung verzichten. 10kVA dürften locker reichen, falls der Bauraum eng wird. So furchtbar viel Strom braucht auch ein Rettungssatz nicht, die sind ja grundsätzlich auch für den Betrieb an Tragbaren Stromerzeugern ausgelegt.
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