Spiegel für Spiegelgalvanometer

Der chaotische Hauptfaden

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Henrik_V
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Henrik_V »

Bei vielen Spiegelgalvanometern/Lichtzeigern ist der Spiegel nicht mal plan, sondern konkav um an der fixen Skala schärfer abzubilden.
Also erstmal schaun und Bilder machen :)
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Zabex
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Zabex »

Wir habe inner 4ma eine PVD-Anlage in der wir Objekte mit Platin sputtern.
Wenn das viel Zeit hat, könnte ich so ein Spiegelplättchen mal irgendwann bei einem Testlauf mit reinschieben und mit ein paar Atomlagen Platin beschichten. So habe ich auch mal meine Sonnenbrille verspiegelt.
RickY
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von RickY »

In einem anderen Thread kam mir da grad folgendes:

Könnte man nicht eine 2,5" Festplatte finden bei der die Scheiben aus Glas sind und davon eine Scherbe aufkleben?
Ist recht dünn und an der Oberfläche mehr oder weniger verspiegelt
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

So, Neues vom Spiegel (nein, nicht das ehemalige Nachrichtenmagazin):

der Strahlengang ist wohl gefaltet, weil das ganze Kästla ziemlich klein und vor allem kurz sein muß (ca 10cm). Es gibt daher nicht nur den beweglichen, sondern auch einen feststehenden Spiegel, der definitiv nicht mit Polieren zu retten ist (2 Stück wegen Stereo, rechts unten im Bild):

Bild

Links die Halter und Stücke der Skalen.
Jetzt warte ich noch auf eine Aussage zum Zustand des beweglichen Spiegels, der vermutlich tief drinnen vergraben ist.
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RMK
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von RMK »

RickY hat geschrieben: Di 13. Apr 2021, 00:54 In einem anderen Thread kam mir da grad folgendes:

Könnte man nicht eine 2,5" Festplatte finden bei der die Scheiben aus Glas sind und davon eine Scherbe aufkleben?
Ist recht dünn und an der Oberfläche mehr oder weniger verspiegelt
hab ich doch schon weiter oben geschrieben... *hindeut* :-)
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

So, ich habs gewagt. Die Konstruktion ist tatsächlich gefaltet, im ersten Bild sieht man die kleinen Spiegel, die mit einer Art Aufstellfuß auf die Drehspulen geklebt sind. Das ist die linke Seite des Kastens, von rechts bzw. hier oben kommt das Bild einer beleuchteten Schlitzblende:

Bild

Leider ist einer der beiden blind.
Die beweglichen Spiegelchen werfen das Bild dann auf die beiden großen, die wir zwei Beiträge weiter oben schon gesehen haben. Die befinden sich in der gegenüberliegenden Ecke.

Bild

Da sind beide blind :-( der untere liegt mit der Spiegelseite nach unten, das sieht man die Abdrücke der Halterung.
Diese großen Spiegel reflektieren dann die Marke durch die Schlitze auf die matten Skalenstreifen, wodurch sie dem Betrachter erscheint.

Ich habe zwei Geräte, aber bei beiden sind die großen und ein kleiner Spiegel blind. Ob die Meßwerke austauschbar sind, muß ich noch rausfinden.
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scotty-utb
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von scotty-utb »

Die Streifen sehen aus als die, die aus scannern geschlachtet hatte
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Spike
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Spike »

Ich habe noch eine Optik-Kiste in der sehr viele Spiegel aus Scannern, Laserdruckern etc. sind.
Soll ich einmal nach passendem Glas wühlen? Stärke des Spiegels sieht ja nach über einem Millimeter aus. Das könnte klappen...
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

Sorry, die Maße der Streifen: Dicke 3 mm, Länge außen (die Stirnseiten sind 45° abgeschrägt, damit sie in die Ecke passen) 104 mm, Breite 11,4 mm. Alles relativ kritisch.

Scannerspiegel klingen jetzt schonmal gut, da könnt ich nämlich auch noch was haben. Die anderen (wo ich weiß, wo sie liegen...) aus einem Uraltkopierer sind zu dick, und wie sollte man sie auch abschneiden?
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Spike
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Spike »

Konsole hat geschrieben: Di 20. Apr 2021, 18:49 und wie sollte man sie auch abschneiden?
Ganz piefich mit dem Glasschneider und "knack". Das anphasen der Enden könnte mit dem Dremel gehen, besser wäre vielleicht so ein Tiffanyglaskantenglättdingens - hatte mein Vater im Keller. Sollte da noch stehen...
winnman
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von winnman »

Anphasen sollte auch mit Diamantscheibe im (nassen) Fliesenschneidgerät funktionieren
Farbe
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Farbe »

45° Winkel geht erstaunlich gut mit frischem gutem Sandpapier auf einem Tellerschleifer (trocken!).
Ich war erst skeptisch und dachte die Hitze erzeugt Risse. Ich habe so aber schon Glasscheiben geschliffen die dabei sichtbar geglüht haben.
45° Fase sollte gehen.
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

@Spike: Mein Problem bleim Glasschneiden mit dieser Methode war halt immer, daß ich keine schmalen Streifen schneiden konnte. Unter ein paar cm Breite hats halt einfach Scherben gegeben, oder es sind nur Teile abgebrochen.

Ich bin gestern noch ein bißchen tiefer vorgedrungen, es reicht, wenn die Spiegelstreifen auf einer Seite angefast sind.
Außerdem können sie einen, vielleicht zwei mm dicker sein (also zwischen 3 und 5). Kritisch ist aber die Breite mit den 11,bißchenwas.

Und dann braucht man natürlich überhaupt erstmal solche Streifen. Hat jemand mal so einen Scannerstreifen zur Hand, ob das passen könnte? Ich komme wohl erst am übernächsten WE dorthin, wo meine liegen könnten.
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

Und hier das, was ich eigentlich als einziges Problem vermutet hatte.
So sieht eines der beiden Meßwerke aus:

Bild

und so das eigentliche Problem, von hinten:

Bild

Jetzt werde ich mal schauen, wie die Halterung genau aussieht und wie das mit dem Ausbauen gehen könnte...
lightwave
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von lightwave »

Geklebte Galvospiegel kann man in der Regel mit Hitze (Lötkolben) ablösen. Konntest Du die Abmessungen schon abmessen?
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Bastelbruder
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Bastelbruder »

Aufpassen mit Hitze! Auch der Spiegelhalter ist bloß an die Spule geklebt. Und wie das mit dem "oberen" Nadellager ist weiß ich nicht.
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Spike
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Spike »

Ich habe einen Spiegelstreifen aus einem Scanner: Stärke 3mm. Länge etwa 230mm. Breite aber nur 10,5mm.
Wäre das was?
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

Er ist ab! Und alles ist noch ganz...

Ich hab vorhin als erste Eskalationsstufe meine Geheimwaffe "Lampenöl" probiert, weil das Plättchen zwischen dem Halter und der Spule irgendwie nach doppelseitigem Schaumklebeband ausgesehen hat. Wars zwar nicht, aber als ich nach einer Stunde vorsichtig den Spiegel angestipft habe, hat der sich leicht gegen den Halter bewegt. Eine weitere Stunde später konnte man ihn ein paarmal hin- und herkippen und abnehmen. Offensichtlich ist das Öl in den Klebespalt eingedrungen, denn der Rest auf dem Spiegel war immer noch recht fest. Die anderen hab ich noch nicht ausgebaut.

Der Spiegel hat die Maße 6,2 x 4,2 x 0,5 mm.

@Spike: das paßt super! Alles über 10 mm müßte in dem Halter klemmbar sein, und den Rest kann man justieren. Im schlimmsten Fall hat man die winzigen Haltenasen im Bild. Ich werde aber auf jeden Fall erst nächstes Wochenende meine Bestände durchsuchen, vielleicht habe ich ja selber noch was.
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

Ich darf dann mal (Reparatur-) Erfolg vermelden:

Dank einer netten Spende habe ich die zwei Rückwandspiegel bekommen, deren erbärmlicher Zustand (siehe weiter oben) wesentlich für das schlechte Bild verantwortlich war. Zugeschnitten, auf der neuen Naßschleifmaschine angefast und eingebaut:

Bild

Von rechts kommt der Strahl durch eine Linse und eine feine Blende, links, auch links von der Zylinderlinse, steht der kleine Drehspiegel, der das Bild der Blende auf den Rückwandspiegel wirft, der es wiederum von hinten auf die Skala in der Front reflektiert.

Über eine Suche nach Unterlagen habe ich festgestellt, daß ein Kollege aus einem anderen Forum sich auch schon an so einem NTP 177-300 versucht hat. Und er hatte so kleine Spieglein übrig!
Nach einem unsäglichen Gefummel habe ich das Ding im dritten Anlauf schließlich an die Achse gebabbt gekriegt (mit MS-Polymer).

Die natürlich nicht mehr erhältlichen "Lichtwurflampen" mit 6,3V/3W und BA9s wurden durch Halogen-Fahrradbirnla mit P13,5-Prefocussockel perfekt ersetzt, die wieder mit leichter Unterspannung betrieben werden.

Und wenn das alles paßt, sieht es so aus:

Bild

Großes Danke an alle, die mit Tips oder Hardware geholfen haben!
Und jetzt mach ich mich über das zweite Gerät... 8-) Hat noch jemand Scannerspiegel?

Michael
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Spike
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Spike »

Abgefahren! Sehr schöne Feinfrickelei. Chapeau!
Bei der Dicke des Spiegelmaterials scheint ja eine gewisse Variabilität zugelassen zu sein, oder?
Ein paar dickere Streifen in der Breite könnten noch bei mir liegen...
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

Spike hat geschrieben: Di 1. Jun 2021, 22:42 Abgefahren! Sehr schöne Feinfrickelei. Chapeau!
Bei der Dicke des Spiegelmaterials scheint ja eine gewisse Variabilität zugelassen zu sein, oder?
Danke :-)
Die Spiegel müssen in die Halter im Bild oben (mit den Federbronzestreifen). Originaldicke ist 3mm, 2 dürfte auch noch halten.
4 geht bestimmt, bei 5 werden die Kräfte wahrscheinlich schon ziemlich hoch.

Ich werd auch mal nach Scannern/MuFuGs Ausschau halten...
inse
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von inse »

Das war's wirklich wert!
Wie sieht der angedachte Einsatzzweck aus?
Konsole
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Re: Spiegel für Spiegelgalvanometer

Beitrag von Konsole »

inse hat geschrieben: Do 3. Jun 2021, 08:00 Wie sieht der angedachte Einsatzzweck aus?
Zweck. Zweck! Welch häßliches Wort, noch dazu in diesem Forum! ;)

Aber gut: An einen Ausgang des Mischpults, wo auch die Bandmaschine hängt, Musik laufen lassen und zuschauen. Stundenlang.

Im Ernst: Das sind Pegelmesser, wie sie vom Anfang der Siebziger bis Ende der Achtziger Jahre beim Rundfunk im Einsatz waren. Parallel dazu wurden bereits zur gleichen Zeit und sogar auch von NTP Pegelmesser mit LEDs und Plasmaanzeigen gebaut. Der Witz dabei ist immer, daß die Anzeige praktisch trägheitslos auf den aktuellen Spitzenwert laufen muß und dann verzögert abfallen.

Lichtzeigerinstrumente waren ja durchaus verbreitet, aber die Herausforderung, schnell und ohne Überschwingen anzuzeigen (in 10ms auf -1dB!), macht sie schon ziemlich speziell. So ist z. B. der mechanische Nullpunkt rechts, der (schnelle) Vorlauf passiert also mechanisch. Die Anzeige ist über einen Bereich von fast 60dB logarithmisch, die Elektronik muß also nicht nur das Meßwerk unter Kontrolle behalten, sondern auch ohne Weglaufen gleichrichten und logarithmieren. Der Anzeigefehler in mittleren Skalenbereich ist max. 1dB!
Es wird also als Aussteuerungsanzeige für die Bandmaschine dienen, aber wohl auch öfter mal einfach zum Anschauen und sich an diesem kleinen Wunderwerk Freuen.
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