Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng - fertig!

Der chaotische Hauptfaden

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Raja_Kentut
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Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng - fertig!

Beitrag von Raja_Kentut »

Hier werde ich den Werdegang von Igors kleiner Cousine ins Bild setzen.
Zuerst ein dickes Danke an Gobi für den Grund mit diesem Verstärker anzufangen und die vielen Hilfen hier von den Röhrologen !
Es wird ein ca. 20W Klasse A Gitarrenverstärker. Soll echt was feines werden und ist mein bisher größter Klasse A. Diesmal möchte ich auch jedes Bauteil beim Vornamen kennen und mich mit der Dimensionierung selbst beschäftigen.
Anstatt der "üblichen" ECC83 will ich die größeren Amiröhren mit Oktalsockel verwenden, das Auge hört ja mit :-)
Der Gärätt soll ein Combo mit 2 x 10 Zoll LAUTsprechern werden, die Röhren durch ein Gitter sichtbar, mit Frontplatte aus Messing mit geätzten Beschriftungen...

Die Geschichte wird sich etwas zieehen da ich wegen Virus nicht an eine Blechbiegebank und Laser rankomme, mein "Holzwurm" wegen Gesundheit länger ausfällt, mein Budget etwas getebarzt werden muß und sonstnochwas...
Aber es hat ja keine Eile.

Zuerst mit den Kennlinien der Endröhre und verschiedener Vorstufenröhren angefreundet, das alte Geodreieck rausgekramt und Arbeitspunkte ausprobiert.
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Das Kernmaderiool ist eingetroffen :
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Ich werde mit meinem ersten Ansatz beginnen und dann Pö á Pö einem brauchbaren Endstand entgegenbasteln.
Die momentan noch nicht beschalteten Trioden werde ich für eine Klangregelung und vielleicht für ein Vibrato hernehmen.
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Zuletzt geändert von Raja_Kentut am Do 22. Dez 2022, 14:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Die Idee mit den Sehschlitzen find ich klasse!
Und bei der Gelegenheit achte drauf daß die bestimmungsgemäß solchermaßen gekühlte Arbeiterklasse A ihre warme Strahlung möglichst vollständig durch diese Schlitze der Außenwelt zur Verfügung stellen kann. Ein Reflektor aus blankem Alublech (Grillfolie auf Preßspan) ist technisch nicht falsch, er darf die Strahlen bloß nicht zur Anode zurückspiegeln.
Damit bleiben dann auch die schwarzen Elkos kühler, die sonst begierig diese Wärme aufsaugen würden, jedenfalls den Teil den sie kriegen können. Trafos müssen auch nicht von außen gewärmt werden.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

es geht weiter. Durch nette Hilfe habe ich ein super Chassis bekommen, danke an die Propellerwerkstatt !!
Leider lässt sich Angela Zeit mit der Lieferung benötigter Widerstände, darum hab ich mich dem Netzteil zugewendet. Zum Glück. War noch ein Fehler in der Versorgung der Vorstufenröhre im Schaltplan. So siehts nun aus :
Bild

Am AÜ (dargestellt durch R10) hab ich noch 1Vss Brumm, sollte ok sein. Allerdings sind die 2 x 470uF 450V Elkos ziemliche Klopper, ich hoffe ich kann die etwas kleiner machen.
Leider kann ich mit der Trafospannung nicht höher gehen, die 450V Elkos sind mit den 340V schon aufm letzten Loch am pfeifen...
Bild
Zuletzt geändert von Raja_Kentut am So 14. Nov 2021, 13:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Hightech
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Hightech »

Hier gibts noch externe Lautsprecher:
Gerade bei #eBayKleinanzeigen gefunden. Wie findest du das?
https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... nt=app_ios
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

kleine Ergänzung zum Netzteil, bzw. der Spannungsfestigkeit der Eingangselkos.
Das Thema hat mir keine Ruhe gelassen und in Schicht 7415 des Langzeitgedächtnisses war was von "Überspannung an Elkos" aus der Vorlesung "Bauelemente I" hängen geblieben.
Also mit frischem Wissen versorgt...:
Bei einem ELKO mit Nennspannung 450V darf die sogenannte Surgespannung 1,1 x 450V betragen, für 30s -> 495V (bei ELKOs für Kleinspannung ist der Faktor 1,15)
Wenn also der Verstärker kalt eingeschaltet wird, steigt die Gleichrichtspannung auf ca. 480V an bis die Röhren warm sind und anfangen Anodenstrom zu ziehen.
480V ist unter 495V und Netzüberspannung gibt es eh nie... also knapp am Limit und die Erkenntnis nächstes Mal 550V ELKOs zu verwenden.

Für einen 230Vsec Trafo wären 400V Typen ok, 380V/385V wären die geeignetsten, die sind aber nicht so gut verfügbar. (jedenfalls momentan)
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Zusammengehäkelt wartet das Machwerk auf die Inbetriebnahme am nächsten WE :
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Zum antesten und bis ich mich mit meinem bekannten Holzwurm ans echte Gehäuse machen kann sind die 2 10" Pappen in eine Einraumwohnung aus Bieberkotze eingezogen.
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Hinten ist auch zu, aber nur geschraubt damit ich unterschiedliche Geschlossenheitsgrade testen kann.
Erster Test war mit ca. 4W aus meinem 6L6GC Amplifikatörchen, Junge,Junge, das war schon ganz schön laut !
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PowerAM
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von PowerAM »

Schick, schick! :P Lass' uns doch der Jahreszeit entsprechend ein Bild im Betrieb zukommen - am besten im (leicht) abgedunkelten Raum aufgenommen.
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Ich seh' gerade die Beschriftung auf der Unterseite der weißen Keramikfassung, diese Kunst sollte unbedingt vermieden werden.

Im Lexikon gibts gleich zwei Einträge zu dieser Kunstform:
85% kennzeichnet eine Verstärkerröhre die laut
Herstellerspezifikation als defekt einzustufen ist,
aufgewertet zur ->Flohware bringt dieser Sondermüll
mindestens noch den halben Preis. ->Bleistift,
->Originalverpackung, ->Schrott-Preis

Bleistift bewährtes Schreibwerkzeug, enthält seit dem
Mittelalter kein Blei mehr und ist deshalb ->RoHS-
konform; 1. durch elektrische Leitfähigkeit geeignet
zur Herstellung von Gitter-Ableitwiderständen im
->Radiomann und weniger empfehlenswert zur
Beschriftung von Keramikröhren und Leiterplatten;
2. zur Korrektur zu dünn geschliffener ->Quarze.
Solche Graphitschicht ist immer wieder überraschend gut leitend und hat speziell in Endstufen, wo die Spitzenspannung oft mehr als das Doppelte des DC-Werts erreicht, schon oft zu Ausfällen geführt weil unscheinbare Korona (die von Benjamin Franklin, die man mit dem Ohmmeter nicht findet) die Anodenspannung immer wieder an Stellen führt wo sie den maximal möglichen Schaden anrichtet.
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Roehricht
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Anodenspannung immer wieder an Stellen führt wo sie den maximal möglichen Schaden anrichtet.
Also in etwa so. Man daddelt auf der angeschlossenen Klampe so vor sich hin....BÄNG!!. Schnell das Netzkabel aus der Dose gerissen (Manchmal mit Dose) Nun denkt man der Amp ist reif für die Tonne. Aufschraub.., reinkuck, nix los, alles heile , nicht mal die Sicherung geflogen. Glück gehabt.
Man schaltetet ein nachdem man den Stecker wieder gesteckt (vorher die Dose wieder einbauen). Spielt weiter, nach wenigen Minuten...BÄNG!! , Das Spiel wiederholt sich. Der Bleistiftstrich verkürzt den Weg für den Funkenüberschlag. Bei gewissen Impulsartigen Anschlägen auf der Klampfe bei "alle Regler auf 11" hat die Signalform an der Anode Ähnlichkeiten mit derjenigen die an der Prim. Seite einer Zündspule auftreten. Da ein Trafo mit Luftspalt nichts anderes ist tut er wie befohlen. BÄNG!! So ein Trafokern kann eine Menge Energie speichern.
Da hilft es dann nur noch die Schadhaft gewordene Fassung zu wechseln und nicht wieder Beschriften. Wenn man es unbedingt will gehören die Bezeichnungen aufs Chassis gemalt.

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Wolfgang
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Roehricht
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Celestion Speaker haben sich den Name "LAUTsprecher" redlich verdient. Die tun über 100dBA/1W 1m raus. Ich hab ne Olle MARS-HALL Box mit deren 4 davon drin. Mit einem hundert Watter daran angeschlossen und auf 11 gedreht rockt das Stadion.

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Wolfgang
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sukram
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von sukram »

Sehr schickes Gerät :) sowas steht noch auf meiner Wunschliste, wenn, ja wenn mal Zeit ist...
Raja_Kentut hat geschrieben: Do 2. Dez 2021, 15:12 Bild
Sag mal, welches Potential haben die Elkodeckel unten rechts? Sind die mit Ub oder GND verbunden?
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Spike
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Spike »

Die sieht schön aus, Deine Krachmascheng - und provoziert schöne Geschichten (Der Röhricht sollte die Dinger einmal aufschreiben und Regner oder Hornby Konkurrenz machen).
AbersachmalwieheiztDudenndieTrioden :mrgreen: ?
Oder tappe ich da in eine cold-fusion-Falle?
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Elkogehäuse sind durch das Elektrolyt zwangsweise immer irgendwie mit dem Minuspol verbunden. Die Verbindung ist aber unzuverlässig.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Danke für die Kommentare!
Das mit der Bleistiftbeschriftung hat mir schon ein schlechtes Gewissen gemacht als ich zu faul war den dünnen Ed$!ng rauszukramen "wird schon gut gehen" hat mir das Teufelchen ins Ohr geflüstert... ich werde da mal putzen..
Die Elkos sind vollisoliert und nochmal mit Klebeband fixiert, da sollte elektrisch und mechanisch nix anbrennen. Ich achte sowieso immer darauf das bei der Vogelnestverdrahtung keinerlei mechanische Belastung auf die Bauelemente wirkt. Also jedes Beinchen wird vorher so zurechtgebogen dass es genau auf die Lötpunkte passt.
Die Heizungen der Trioden fehlt auf den Bildern noch. Der Trafo hat eine Wicklung für die Vorstufenröhren und eine für die Endstufenröhre.
(hmmm, wie beschalte ich am besten die ungenutzten Triodensysteme?)
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Der Bleistift dürfte sich durch Verwendung irgendwelcher klebriger Geheimmittel abtragen lassen. Oder vielleicht mit irgendeiner klassischen Emulsion und gleichzeitigem Einsatz eines Glasfaserpinsels.

Graphit ist halt auf Grund seiner kristallinen Schichtstruktur DAS Trockenschmiermittel. Abwaschen ist da nicht so einfach, eher Verschmieren.
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Spike
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Spike »

Raja_Kentut hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 13:33 (hmmm, wie beschalte ich am besten die ungenutzten Triodensysteme?)
Da ist doch noch eine Bohrung für ein Zweiachspoti - Effekte? Wenn Du eine Hallspirale brauchst: Wink!
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

shice mit dem Grafit...

Wg. der freien Trioden : Effekte sollens mal werden, aber erstmal mach ich den Amp ohne alles fertig. Bis dahin werden die unbenutzten Systeme geheizt aber nicht gebraucht.
Wäre natürlich schade wenn die dann "taub" würden, man liest da ja eine Menge drüber...
Die Effekte kommen dran wenn ich was passendes gefunden habe, ich denke Tremolo wäre ganz nett, evtl. mach ich auch einen 2. Eingang.
Ne Spirale hab ich schon :-) Die kommt aber erst irgendwann in ein nächstes Projekt....
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Spike
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Spike »

Raja_Kentut hat geschrieben: Fr 3. Dez 2021, 15:01 Wäre natürlich schade wenn die dann "taub" würden, man liest da ja eine Menge drüber...
Hmm. Dann vielleicht mit Lastwiderstand einen Minimalstrom aus der Kathode ziehen und eine dann eine Potiknopfwärmung realisieren? "Meet the 37C - The amp with the human touch."
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Roehricht
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die ungenutzte Triode,falls sie doch irgendwann benutzt werden kann man mit einem Arbeits- , Kathoden- und Gitterwiderstand als normale Stufe beschalten. Aber eben ohne Eingangs-und Ausgangssignal. Dann wird die Lampe nicht taub.
Bei manchem Profigerät sind die unbenutzten Systeme nicht beschaltet. So in einigen Hiwatt DR103 und DR104 Varianten.

Die Elkos würde ich mechanisch sichern. Durch vibrationen sind sie sonst bald ab. Der Möglichkeiten gibts ja einige. Hot Snot, Kabelbinder oder ordentlich mit ner Hellermann-Tyton Schelle.
Hier:
https://www.buerklin.com/de/Kabelschell ... /p/12H4321
gibts in verschieden Grössen auch für die fetten Elkos.

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Wolfgang
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

so, der Eimer löppt.
Die Trafospannungen sind allesamt zu hoch, da werd ich noch ein bischen mit Vorwiderständen rumprobieren.
Bissl brummen tut er auch, aber ich denke das liegt im akzeptablen Bereich. Auf alle Fälle führt er mir die Unzulänglichkeit meiner selbstgebauten Pickups vor Ohren, die sind nämlich nicht abgeschirmt :|
mit der China-Strat gehts...

Bei der Erstbesaftung gabs etwas Nebel aus dem Netzteil, der Elko vor der Vorstufe hat soviel Leckstrom gezogen, daß der Vorwidertand plötzlich orange und übelriechend wurde.
Hatt ich noch nie, sowas...Tonne auf, Drecksteil rein, Tonne zu.

Den Plan mal ich nochmal in schön, mit Meßwerten.

Sodele, Bilder :
Stilleben mit Klepsen
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Glühen im Labor (Bild auf besonderen Wunsch :lol: )
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Output an der Gradenocheinigermassensinusform an 5 Ohm
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Gehäuseskizze
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PowerAM
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von PowerAM »

Raja_Kentut hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 19:17 so, der Eimer löppt.
[...]
Glühen im Labor (Bild auf besonderen Wunsch :lol: )
Bild
[...]
Hab' vielen Dank! Das sieht ja richtig heimelig aus. :)
Matt
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Matt »

ab morgen müsste zweite Lampe angeheizt. Morgen ist ja 2te Advent :lol:
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Roehricht
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
10V an 5 Öhmchen= 20W das drückt doch mächtig an den Celestions.
Die Trafospannung ist ersteinmal uninteressant. Miss mal die Spannungen an den Anoden /Schirmgitter und natürloch an den Heizfädenanschlüssen der Fassungen. die 6,3V sollten 6,9V nicht überschreiten die der 12,6V 13,8.
Hat der Trafo ne 240V Anzapfung? Den benutzen.

Der Sendelampe ist Ua Völlig egal. Die kann 1000V ohne zu zucken. Ug2 ist da schon pingeliger, die darf nicht über 400V kommen.

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Wolfgang
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Nello »

Matt hat geschrieben: Sa 4. Dez 2021, 20:29 ab morgen müsste zweite Lampe angeheizt. Morgen ist ja 2te Advent :lol:
Ha! Matt, das ist eine super Idee! Ein Atzventzkranz mit Röhren statt Kerzen. :mrgreen:
Aber ich find's blöd, wenn dann nur die Heizung tut, irgendwas sollten die schon machen ... Bloß was?

Oh, nur als Anregung, bitte nicht diesen Thread kapern!
andreas6
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von andreas6 »

Eine Reihe aus Ziffernanzeigeröhren wäre dekorativ. Zur Not tun es zwei, welche die Tage herauf zählen, Sparversion sozusagen. Wer auf sinnvolle Schrottverwertung steht, kann zu Pollins datenlosen Led-Siebensegmentern greifen.

MfG. Andreas
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Ja, Bitte, Bitte nicht kapern!
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Roehricht
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
für Röhrige adventzkränze einen eigen Faden aufmachen!

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Wolfgang
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ferdimh
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von ferdimh »

Am Oszillogramm bei der "Kotzgrenze" kann man auch gut sehen, dass der Außenwiderstand und Ruhestrom der Endstufe zweckmäßig gewählt wurden:
Die Kiste kann zu beiden Seiten ungefähr gleich stark ausgesteuert werden.
Das heißt, dass Ruhestrom*Lastwiderstand (also maximal mögliche positive Ausgangsspannung, die am Ende aus dem Magnetfeld im Trafoeisen gefüttert wrid) ungefähr gleich der negativen maximalen Ausgangsspannung (Also Ub-minimale Ua) ist. Da hat der Lastkennliniensport perfekt funktioniert.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

ja, das sieht echt schön aus!
Ich bestell jetzt einen besser dimensionierten Netztrafo, ich kann die Mascheng jetzt nicht einfach einschalten weil sonst die Elkos dicke Backen machen.
Beim ansaften geh ich mit kleinerer Netzspannung rein bis die Anodenströme kommen, dann dreh ich auf 230V hoch.
Ich mag nicht einfach alles wieder auseinanderreißen nur um die Elkos gegen 550V Typen zu tauschen, bloß weil ich am Anfang zu dusselig war. :roll:
Experimente haben auch ergeben daß 2 Wicklungen für die 6,3V überflüssig sind, der neue Trafo bekommt 1x310V und 1x6,3V.

Die Siebung der Anodenspannung für die Endstufe ist noch nicht gut genug, der pöhse Prumm kommt "von hinten" - Vorstufe zugedreht und Endstufe aufgedreht : Brummmmm
->Edit sagt: Das ist ein Irrtum. Siehe weiter unten

Das vorläufig endgültige Schaltbild reich ich noch nach.
Jetzt spiel ich noch bissl mit Siebung und Rückkopplung rum....
Zuletzt geändert von Raja_Kentut am Fr 17. Dez 2021, 09:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

DAS ist komisch :
Im Sockel sind die Pins beider Systeme verbunden (auch im inneren der Röhre), trotzdem glüht das eine Kathodenblech, das andere nicht. Auch das Schirmgitter glüht auf der einen Seite :shock:
iG2 = 13,7mA, Ug2=430V / Ik = 152mA, Uk = -11,4V

Bild
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Guck Dir mal das System im kalten Zustand an. Ist da irgendwas unsymmetrisch an den Gittern, oder fehlt an der Kathode die hellgraue Beschichtung auf einer Seite?
Ist da irgendein heftiges Magnetfeld (vom Ausgangstrafo)? Hast Du einen Kompaß?
Oder ist in der Bude eine Seite viiel kälter als die andere? - Die Flasche ist Strahlungsgekühlt.

Roehricht hat schon geschrieben daß Ug2 nicht über 400 V darf. Nicht daß da irgendwas innerhalb der Röhre auf UHF schwingt, obwohl alle Dämpfungswiderstände vorhanden sind.

Der Brumm ...

Die Anodenspannung ist ziemlich irrelevant, UG2 muß sauber sein.
Und dann könnte natürlich noch ein Wechselmagnetfeld die Elektronenwolke aufwirbeln.

Auch um Spannungsüberhöhungen und partielle Schädigungen der nicht immer gaanz gleichmäßig hochheizenden Kathoden auszuschließen, hat man den Standby-Schalter erfunden. OK, Kathoden sterben auch durch Dauer-Standby, wurde ja schon erwähnt.

Und dann gabs auch mal Bimetall-Verzögerungsrelais, speziell für Sender-Endstufen zur Schonung der empfindlichen Röhren.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

ich hab auf meiner Werkbank tatsächlich ein starkes Brummfeld, die Stell-Trenntrafos sind vertikal eingebaut...verdrehen des Chassis zeigt aber keine Änderung.
Mechanische Unsymmetrien kann ich nicht entdecken.

Ug2 abstützen, einfach Elko von g2 an GND ? Das sieht man tatsächlich bei alten Fender Amps so. Werde ich nächstes WE mal probieren.
Dann geh ich auch mal mit dem g2 Widerstand hoch, ist jetzt 1k drin.
Mal sehen was das mit Brumm und Ausgangsleistung macht.
Zuletzt geändert von Raja_Kentut am Mo 6. Dez 2021, 12:32, insgesamt 3-mal geändert.
Miraculix
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Miraculix »

Ich Grätsche da grad rein weil es angesprochen wurde. Erst auf Standby warm werden lassen und dann Gas oder umgekehrt? Da ist im MB seinerzeit eine Riesen Diskussion drüber entstanden. Angeblich wäre Standby zum abkühlen der Röhren… :shock:

Ich lese begeistert mit und mache Notizen für meinen nächsten und zur Instandsetzung der anderen beiden…
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Standby ist (auch) zum Hochfahren.
Die beschichtete Kathodenfläche erwärmt sich beim Einschalten der Heizung nicht ganz gleichmäßig. Aber der vom Kathodenwiderstand (oder womöglich einer halbleitenden Stromsenke) bestimmte Strom versucht zu fließen sobald genügend Temperatur vorhanden ist. Mit der Folge daß die besten Teile der Beschichtung erstmal überlastet und durch den Elektronenstrom zusätzlich überhitzt werden. Das ist so ähnlich wie beim Röhren-Regenerieren, da wird erst fett überheizt und dann "getupft", damit die nicht mehr so aktive (?) Oberfläche abgesprengt wird. Auf jeden Fall wird die Menge der aktiven Kathodenbeschichtung mit Gewalt verringert.

Weil die Spannung wohl bloß bei kalten Röhren zu hoch ist, könnte sich IGOR natürlich auch eine (einstellbare) Spannungs-Begrenzung vorstellen, die nicht mehr wirkt, sobald die Röhren "da" sind.
Und die Standbyschaltung darf zierliche Aufgaben erledigen, wie negative Gitterspannungen schalten und so ...
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Roehricht
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Roehricht »

Hallo,

Ug2 abstützen, einfach Elko von g2 an GND
In der Schirmgitterzuleitung sollte direkt an der Fassung wenigstens ein 100 Ohm Widerling eingeschaltet sein. Die SRS551 ist ein sehr steiler Vogel und schwingfreudig. Auch in Serie zum g1 sollte 100-1k ohm drin sein. Wenn die Lampe im UKW oder UHF Bereich schwingt hört man das nicht unbedingt direkt. Der Anoden/Schirmgitterstrom schwankt und und es brummt welches sich in der Klangfarbe ändert wenn man die Röhre mit der Hand annähert.
Ein Scope mit normaler Bandbreite zeigt ein breites Leuchtband wenn man den Tastkopf der Anode nähert.

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Wolfgang
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Also DAS ist komisch: Das eine Kathodenblech glüht nur im Leerlauf.
Hab jetzt 2k direkt am g2 Pin
Ig2 = 11,5mA Ug2 = 390V

Die „Kotzgrenze“ liegt jetzt bei gut 16W. Dann ist Ig2 23,5mA. Ug2 = 363V sagt mein Pollin TRMS Gärätt.

HF konnte ich mit einem offenen Schnüffeltastkopf nicht finden.

Schaltbild momentan, das Netzteil ist noch nicht fertig dimensioniert weil ich noch auf den Trafo warte und die Betriebswerte sind noch nicht der Endstand, aber schon nah dran.

Bild
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Das Thema Glühen der Anodenbleche ist ein prinzipielles Ruhestromproblem. Solches passiert auch in Endstufen wo mehrere Röhren (oder Transistoren) parallel geschaltet sind. Der beste Arbeiter darf den gesamten Ruhestrom verwursten und gibt als erster auf. Die Flasche ist halt nicht ganz symmetrisch. Sobald Leistung an den Lautsprecher abgegeben wird, steht die an der Anode nicht mehr zum Heizen zur Verfügung. Auch Aussteuerung ohne Last verringert die durchschnittliche Leistungsaufnahme.
Es gibt da Geschichten der "Fünfzylinder" - "Arnobrate" (Arno Weidemann) wo nach Original-Erfinderanleitung bei der Erstinbetriebnahme die am stärksten glühende Flasche durch eine andere (schlechtere) ersetzt werden sollte.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Ich glaub inzwischen auch das es an der Röhre selbst liegt, der Arbeitspunkt liegt ja ziemlich genau auf der Pamax Linie. Wenn dann in der Röhre was unsymmetrisch ist , isses halt so. Es glüht ja auch „gerade so eben“ sieht man nur wenn das Licht aus ist.

Das Leerlaufbrummen bei voll aufgedrehter Endstufe ließ sich übrigens nicht durch Ug2 Siebung beeindrucken. Interessant ist, das die Vorstufenröhren gerne ein Abschirmbecherchen mögen.
Ich werde denen ein Drahtgitterüberzieher spendieren, Becher in der Größe hab ich nicht rumliegen…

Jetzt bissl warten bis der bestellte Netztrafo kommt, dann wird die endgültige Dimensionierung gemacht.
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Bastelbruder
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Bastelbruder »

Ob der Brumm durch das Steuergitter in die Endröhre kommt oder nicht, sollte sich eigentlich recht einfach feststellen lassen. Vorher sind Versuche mit Schirmgitter oder Anode eigentlich nicht besonders sinnvoll.

Tut das eigentlich Not, daß der Kathodenkondensator für 10 Hz bemessen ist? Aus der Gitarre kommen doch mindestens 82 Hz. Der Gitterkondensator ist da deutlich sinnvoller konzipiert.
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ferdimh
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von ferdimh »

Den "überdimensionierten" Kathodenkondensator können wir im Nachhinein zu Brummkompensationstricks nutzen.
Einfach mal das Gitter der Endröhre mit einem handelsüblichen Draht auf Masse dübeln. Dann sehen wir schon mal, obs von weiter vorne kommt. Bei DER Siebung erwarte ich aber Brumm direkt über die Anode.
Wenns wirklich aus der Endstufe kommt: So ne Pentode hat 3 Steilheiten (eigentlich sogar 4, aber das Bremsgitter lassen wir mal außer acht):
Die Anodenspannung beeinflußt den (Kathoden-)Strom wenig, das Schirmgitter schon mehr und das Steuergitter viel (Das ist Sinn der Sache).
Wenn wir die Steilheiten ausrechenn, können wir daraus folgern, welche Brummspannung wie auf den Ausgang wirkt.
Die Steilheiten müssen wir uns aber aus dem Datenblatt herauslesen.
Anode: Aus dem Ausgangskennlinienfeld erhalten wir in Arbeitspunktnähe: 200V mehr führen zu ca. 10mA mehr, also haben wir Sa=0,05 mA/V.
Steuergitter: 4V mehr gibt 100mA mehr, also Sg1=25mA/V.
Beim Schirmgitter wirds fummelig. Hier haben wir quasi keine Daten dazu. Näherungspfuschlösung: Die Steilheiten stehen im umgekehrten Verhältnis zueinander wie die Spannungen bei gesperrter Röhre. Wenn das Steuergitter also 25mA/V bringt und die Röhre mit 20V zu sperren ist (bei Ug2=400V), dann haben wir Sg2=Sg1/40=0,625mA/V.
Das heißt andersrum: Ein Volt Brumm an der Anode hat die gleiche Wirkung wie 80mV Brumm am Schirmgitter, oder wie 2mV Brumm am Steuergitter.
Nur um mal die Größenordnungen zu verdeutlichen.
Man kann jetzt sogar (wenn man dreist ist), gezielt Brumm von der Versorgung durch 500 geteilt auf die Kathode geben, um den Brumm der Anode zu kompensieren. Beim Schirmgitter geht der gleiche Trick, hier passen die Werte so halbwegs gut, dass man sich eine Kunstschaltung bauen kann:
Der Siebkondensator (oder ein zusätzlicher Kondensator) fürs Schirmgitter geht an die Kathode von der Röhre (nicht an Masse). Ist jetzt Ck/Cg2=Sg1/Sg2, ist der Brumm vom Schirmgitter kompensiert. Mit der Anode kann man den gleichen Trick machen (aber mit einem Extrakondensator von der Anodenversorgung weg).

Bei allen Diskussionen über die Siebung sollte man aber auch den Einfang von Brumm auf anderen Wegen (Einstrahlung, Masseschleifen) nicht außer Acht lassen. Zumindest bezüglich Masseführung sieht die Kiste aber ganz gut aus.
Gibts eine Tonaufnahme von dem Brumm?
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Es ist die Eingangsstufe. Die 6SL7.
6SN7 gezogen, Ruhe im Karton.
6SL7 gezogen, 6SN7 drin, gaaaanz entferntes brümmchen.

Sirrbrummzischel ist weg wenn die beiden Vorstufenröhren eine Schirmung gegen das Chassis bekommen.
Dann bleibt noch ein schöner sonorer Netzbrumm übrig.

Abschaltung des Speisetrenntrafos , Ruhe in der Zeit während die Lampen noch nachglühen.

Also möglicherweise Magnetbrumm von draußen, oder ein PE Problem. Oder die Heizung?? Die Siebung scheint ok zu sein.
Masseführung sollte eigentlich auch ok sein, alle Signalpfade sind mit abgeschirmten Leitungen gemacht.
Ich warte jetzt mal die angekündigten 6Wochen vom Trafoliefernten, bau alles mechanisch so auf wie der Endstand sein soll und forsche dann weiter.

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Bastelaufbau

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Blauer Draht = gnd
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Funktioniert bestens, ist aber sehr mikrofonisch, aus Drahtgeflecht habe ich nichts ansehnliches zustande gebracht…
…ich geh mal auf die Suche nach passenden Bechern.

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Spike
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Spike »

Sährr hibsch!
Es macht immer Spaß bei Deinen Projekten mitzulesen.
Du hast drei Heizwicklungen symmetriert - ist da vielleicht eine gedreht und aus der Phase? Ich weiß nicht, ob das sehr zum Brumm beitragen kann (eben wegen der Widerlinge) - aber ich dachte, das schreibe ich mal auf :)
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Symmetriert sind die unter der SRS551 und der 6SL7 jeweils mit 100R an ihren „nächsten“ Massepunkt. Ich werde da auch noch Raumproblemen ob ich da durch die Verlegung der Heizzuleitungen was machen kann.
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ferdimh
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von ferdimh »

Man darf bei der Brummsuche auch nicht ganz vergessen, dass der Brumm auch mechanisch kommen kann. Auch Netztrafos schütteln sich mit 100 Hz...
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Mechanischen Brumm möchte ich mal ausschließen.
Ich hab die Heizleitung für die Eingangsröhre mal umgelegt und die Stromrichtung verändert.
Richtung hat nix geändert, aber ich glaube etwas weniger Brumm durch die neue Leitungsführung zu haben. Mit der neuen Leitungsführung kommen im Leerlauf bei alle Potis auf 11 100mV am Lautsprecher an. (wieviel es vorher war hab ich leider nicht gemessen)

Da ist wohl die Eingangsröhre phöse, denn auf ihrer Anodenspannung sind 0mV Brumm.

Ich frage mich ob so ein Gitarrenverstärker bei alles auf 11 und leerer Eingangsbuchse n bissl brummen darf, ich bestell mal ein Paar 6SL7 und probier die durch.

Bilders:
Ub Eingangsröhre
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Heizleitung Eingangsröhre
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

Heute war Blechtag. Ich hatte die Möglichkeit an eine Biegebank zu kommen :)
Plan ist das Röhrenchassis, den AÜ und den Netztrafo auf eine stabile metallische Grundplatte zu scharauben.
Die Anschlüsse vom AÜ und NT sollen nach unten weggeführt werden, sieht halt besser aus…
„früher“ wurden Trafos noch mit Montagewinkel geliefert, heutzutage muß man die auch selber machen.
Das schöne daran: Ich hab etwas rumgelötet midde Lötlampe.
Bilders:
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Leider ist die Ecke in der falschen Selbigen, eigentlich sollte sie unter der Eingangsröhre liegen, hab’s natürlich auf der falschen Seite angerissen…

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Nu in viereckig.

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So sieht’s aus. Netztrafo noch nicht geliefert, AÜ noch in der Lackierkabeng

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Ein gelöteter „S“ Trafowinkel. Weil nur mit Zinn weichgelötet hab ich noch 2 M3 Schrauben durchgezogen.

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Stillleben vom Lackiertisch. Man sieht auch die M3 Angstschrauben.
Zuletzt geändert von Raja_Kentut am Mi 29. Dez 2021, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

weils noch eeeewig dauert bis der Netztrafo geliefert wird hab ich mich mit Nebenschauplätzen beschäftigt und ein bissl LTSpice bemüht.
Erstens möchte ich eine Einschaltstrombegrenzung haben und zweitens einen Schutz des Verstärkers gegen offene Lautsprecherklemmen.
Die Schaltungen sind ja recht übersichtlich, wenn jemand die .ACS Files haben möchte bitte PN.

Einschaltstrombegrenzung schaltet den (Ring)netztrafo über primär 20 Ohm zu und die Anoden-Siebelkos über 1500 Ohm. Nach ca. 10 Sekunden werden per Relais die Widerstände überbrückt.
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Die AÜ Schutzschaltung soll auf der AÜ Primärseite die Überspannung begrenzen indem ein MOSFET bei über 500V Ua zugeschaltet wird.
Sehr interessant mal im Schaltbild den Lastwiderstand auf 100Meg zu erhöhen und die Schutzschaltung "abzuklemmen" und zu schauen was mit der Anodenspannung passiert (Up).
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Eigentlich hab ich ja überhaupt keine Lust auf so ein Transengelöt, aber wat mut dat mut.

Die Abschirmschniepel für die Röhren sind heute übrigens auch fertig geworden.
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Man muß zum Röhrenwechsel die Lötpunkte unten erweichen, aber das ist für mich ok. Die Gitter sind so weit, das die Glaskolben nicht berührt werden.
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ferdimh
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von ferdimh »

500V sind bei deinem Gerät aber keine gute Schwelle. Schon im Normalbetrieb ist mit ca. 700V Spitzenspannung an der Anode zu rechnen, bei Übersteuerung unter Last könntens auch schon mal 1000V werden.
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Raja_Kentut
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Re: Igors kleine Cousine - SRS551 Wiedergeburt als Krachmascheng

Beitrag von Raja_Kentut »

In der Tat, an den Grenzwerten muss ich noch rumexperimentieren. Der Simulation kann man eh nur so weit trauen wie man den Computer werfen könnte…
Mal sehen ob das überhaupt so in der Praxis funktioniert…
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