Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Der chaotische Hauptfaden

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Raja_Kentut
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Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Moin, der Ruhestand naht in ein paar Jahren und das Rentnerleben wird sich zum Großteil auf 7°4'18.9"S 107°32'32.7"E abspielen.
Dort bin ich im Besitz einer ergiebigen Kaninchenmistquelle.
Momentan wird zum Kaffee und Futterkochen vergorener Dinofurz verwendet.
Das soll auf Biogas umgestellt werden, zumindest soweit es geht. (Da ich ein Sensibelchen bin, würde damit wohl auch Duschwasser erwärmt 8-) )
Frage:
Hat jemand eigene Erfahrung mit Eigenbaugasreaktoren? Insbesondere mit Kaninchenkacke?
Ja, es gibt 1Mio Bücher und Videos, aber genau das ist auch das Problem...
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Finger
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Finger »

Die Weihnachtsinsel? Die Kaninchen werden gegessen?
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RMK
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von RMK »

das klingt mach einem Projekt mit immensem
Potential für einen akustischen und danach
olfaktorischen Knalleffekt....
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BernhardS
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von BernhardS »

Ein Knackpunkt ist der Zwischenspeicher. Foliensack... irgendwie. Hier hat das jemand in einem alten Kesselwagen von der Bahn installiert.
Mit ist der Gedanke an eventuell fumpfähiges Gemisch zwischen Folie und Tank nicht geheuer - ist aber jetzt schon 30 Jahre so.
Anderer Knackpunkt ist die Schleuse um Material reinzugeben. Luft mögen die Tierchen auch in kleinen Mengen nicht.

Und das Material, das die Kaninchen bereitstellen, darf -glaube ich- nur ein paar Prozent ausmachen.
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reutron
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von reutron »

Die 40Grad Reaktortemperatur dürften da ja kein Problem sein. Ein Gasometer als Speichertank mit Wasser als Sperrmedium wird wohl Kritisch sein...... ;)
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Old-Papa
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Old-Papa »

Ich stelle mir das Genehmigungsverfahren noch kruder vor, als heute schon bei PV.
Und ohne Genehmigung? Kann man machen, bis der erste Nachbar Wind davon bekommt.....
Nachbarn sind mitunter ein klagewütiges Völkchen, selbst wenn sie 1000m entfernt wohnen.

Old-Papa
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Meine deutschen Nachbarn sind ca 1/4 Erdumfang entfernt :lol:
Ich hätte nur gerne mal mit jemandem Gefachsimpelt der Erfahrung hat und nicht ideologisch an sowas rangeht.
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reutron
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von reutron »

Ich glaube sowas gibt es da nicht :lol:
jodurino
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von jodurino »

soso König .... und das Biogas

kennst Du bestimmt:

Jean Pain und sein Biogas
https://www.youtube.com/watch?v=Oec_jRv9ADo


cu
jodurino
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Wulfcat
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Wulfcat »

Klein Biogasanlagen sind vorallem in Indien und Mexiko recht weit verbreitet (Bin ich irgendwie beim Gokkeln am rande drüber gestolpert)
Da gibt es teilweise Bauanleitungen/Bau Rezepte.
Da haben sie hauptsächlich "Tütenspeicher" mit Steinen belastet für den Druck oder Kleingasometer.
Es ist allgemein überraschend wieviel man mit nem m²Gas Kochen kann.
Hmmmm
Ich persönlich würde auf kleingasometer setzen.... Über schrottplätze schleichen und 2 Grosse Stahlbehälter suchen die ineinander Passen dazu Teile zur Führung wenn der Volle Behälter aufsteigt/schwimmt und sich dann nicht verkantet..... Speichervermögen würde ich irgendwas von 2-4m² Speichervolumen wählen. Den Behälter so belasten das sich 30 oder 50mbar Gasdruck einstellen damit man standart Gastechnik nutzen. kann.
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Die Technik halte ich selbst für einen Elektriker beherrschbar. Geht mehr ums füttern der Amöben. Wie warm, wann rühren, Verhältnis Kacke zu Wasser....
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zauberkopf
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von zauberkopf »

Genemigungsverfahren... *lach*
Schau Dir mal die Koordinaten an.. ;-)

Raja... ich würde für Dein Projekt mal "Deutsche" Lösungen mal ignorieren.
Es gibt nämlich viel interessantere Ideen, wie z.B. Shit to Gas.. also Toiletten, die das Gas zum Kochen produzieren, etc...
Sehr schöne Low-Tec Lösungen die auch für den Temperaturbereich optimiert sind.
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Lötfahne
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Lötfahne »

Finger hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 13:03 Die Weihnachtsinsel? Die Kaninchen werden gegessen?
Bei mir kommt da Indonesien raus... :?:
Da empfehle ich unbedingt: https://de.wikipedia.org/wiki/Phaic_T%C ... 3%A4chelns :mrgreen:
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Bastelbruder
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Bastelbruder »

Bloß beim Duschwasser hab ich noch Zweifel. Ob man das in der Gegend wirklich noch anheizen muß?
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Cubicany
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Cubicany »

jodurino hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 15:27
Jean Pain und sein Biogas
Das fände ich ja spannend für den eigenen Bedarf.

Nur ob die Nachbarn es toll finden, einen riesen Haufen mit Rohren
und Autoreifen neben sich stehen zu haben?
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RMK
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von RMK »

hm, vor Ort mal umgucken? vielleicht hat jemand
ja sowas schon am Laufen?

ich stelle mir das mit dem "Nachschub" einbringen
etwas kompliziert vor, wenn kein Sauerstoff mit da
rein darf...
einen Gär/Vorratsbehälter zu bauen sollte nicht
das grosse Problem sein, Gasometerprinzip und
ggfls eine Pumpe die das Gas rauszieht,
leicht verdichtet und in den Speichertank füllt
(Kompressor umfrickeln? Kühlschrankkompressor?)

(mit mehreren kleinen Tanks könntest sogar ortsunabhängig werden ;) )

kannst ja schonmal anfangen die leeren Heliumbuddeln
aus dem WWH-Thread zu sammeln *fg*
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Also es geht um eine Kaninchenfarm mit 500 Mümmelmännern. (die hübschen zur Zoohandlung, die fetten unhübschen an den Sate-Spieß.)
Bringt nix ein, versorgt aber zwei Leute mit Einkommen.
Die Leute dort sind Meister im improvisieren und nachmachen, aber sie würden nie was unbekanntes mit Kötteln anfangen, darum gibt es dort im Umkreis auch keinerlei "Referenzprojekte".
Ich plane ab Dezember ein Sabatticalchen und will dann den Reaktor basteln und überkritisch werden lassen. Hab aber nur 6 Wochen netto, Gasproduktion braucht ca. 3 Wochen Anlaufzeit, also muß der erste Schuß gut sitzen.
Und ja, ich brauche warmes Duschwasser! Der Stall wird von einem Brunnen mit 25m Tiefe versorgt....BRRRRRR!!
Zukunftstraum: Die Pumpe wird mit einem Gasmotor versorgt *träum*
Burnie
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Burnie »

hab mich da auch mal mitbeschäftigt und fast angefangen zu bauen. Hier läuft ein Kompostklo und dieser kohlenstoffhaltige Inhalt wäre dafür was und dann fürn Gasherd.. aber ich schlepp immer noch Flaschengas ;)

Die Chinesen haben damit schon vor paar tausend Jahren angefangen ne Schnittskizze durch deren Anlagen hab ich irgendwo oder ggooooglen.. ich wäre aber auf Regentonnen ausgewichen, das sollte gut gehen. 500 L Teil (steht noch irgendwo ;) dachte ich damals dafür nehmen. Die Betriebsführung.. es stellt sich nach einer gewissen Betriebszeit Bedingungen ein, an die gewöhnen sich die kleinen Gaspupser.. und die wollen sie konstant sehen, am besten.. Hochschule Weihenstephan hat da viel dazu geforscht, in den frühen 1990igern und davor.. gabs auch mal online was. Cofermetation mit Fetten und all das.. gibts gutes und vieles, aber evtl nicht auf yt.

Interessanter wird die Betriebsführung, denn es dauert ja eigentlich schon länger bis es gut umgesetzt ist.. eigentlich sind Anlagen mit 2 getrennten Fermentern durchaus geschickter dabei, der erste wird mit frischen Substrat bestückt, und der schon angefaulte Inhalt wird in den zweiten gedrückt. Da kannst du dann auch mit den Temperaturen je nach Nachnutzung von dem Inhalt varieren.. viel Gas und gute Umsetzung oder wärmer und voll hygenisiert.

Gibt auch Anlagen die bestehen aus Beton, so Kammern,.. schräg/ treppenartig angeordnet, wo eine in die nächste durch das entstehende Gas drückt, irgendwann eine voll gas ist, abgelassen wird, dabei alles gut durchmischt und durch Sog nachzieht.... und da fördert sich das von alleine durch.. hat n Österreicher in den 1980igern entwickelt und mal patentiert gehabt.. kommt komplett ohne Pumpen etc aus. (war mal bei nehm Vortrag von dem Herren in den 1990igern)

Gibt noch ein paar Konzepte und Varianten die nicht gebaut werden, auch eine die n Art Doppelkuppel hat.. also innere und äussere Behälter.. unten mit turbinenartigenKkanälen und auch da kommt man ohne Technik aus.. ausser dem Gasablassventil halt, .. der Gasdruck drückt und schiebt und mischt alles gut..

Bei Karnickelkot.. hast du eine Ahnung wieviel Stickstoff da drin ist? Denn dazu sollte die Mengen an Kohlenstoff passen.. aber das weist du bestimmt schon nach den yt DIngen nehm ich mal an..

baulich ist das nicht so kompliziert Robert,.. du führt die Beschickungsrohre unten in das Substrat.. und wenn du da oben reinfülllst drückt es sauberstoffrei unten frisches Substrat rein.. wie n Siphon, nur andersrum genutzt eigentlich..
Till
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Till »

Also das Füttern der Anlagen geschieht idr. Entweder über eine Beimischung in einen Güllestrom oder über Schnecken.
Die Schnecken drücken das Material dann unter den Flüssigkeitsspiegel im Behälter, damit kommt weder Luft rein, noch Gas raus.

Eine andere Möglichkeit wäre ein stopfschacht, also ähnliches Patent, bloß ohne Schnecken. Erfordert natürlich alles einen gewissen Füllstand.
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Old-Papa
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Old-Papa »

Raja_Kentut hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 15:07 Meine deutschen Nachbarn sind ca 1/4 Erdumfang entfernt :lol:
Ich hätte nur gerne mal mit jemandem Gefachsimpelt der Erfahrung hat und nicht ideologisch an sowas rangeht.
Sei da nicht so sicher, die klagen doch gegen alles ... :lol:
Sorry, ich hatte nicht auf Deine Koordinaten geschaut.

Old-Papa
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Joschie
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Joschie »

Ganz wichtig ist die Gasreinigung zwischen Erzeugung und Verwendung.

Mein Motoreninstandsetzer hatte eine Zeit lang haufenweise Gasmotoren in der Werkstatt liegen gehabt deren Zylinderköpfe einfach weggeschliffen waren. Ventilsitze waren einfach nicht mehr vorhanden.
Dies Problem ergab sich da durch das an den Reinigungsanlagen gespart wurde, so wurde ganz feiner Sand im Gas mitgeführt was die Motoren bereits schon nach 10 kStd. schrottreif waren. Gedacht waren bis zur ersten Revision rund 25 kStd.

Grüße
Josef
radixdelta
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von radixdelta »

Biogas funktioniert hier nur im Sommer, dann braucht es aber kein Biogas, weil genug Solarwärme vorhanden ist.
Zudem hat kaum jemand die nötigen Mengen an Material kontinuierlich zur Verfügung, selbst ich mit Garten und Tierhaltung hätte da so meine Probleme.

Interessanterweise kann man Anlagen in China und Indien kaufen. Für 3-Stellige Summen. In den Ländern gibt es auch zig millionen davon seit Jahrzehnten.

Werden denn die Kaninchen auf Stroh gehalten oder in Käfigen mit Gitterboden? Stroh hat viel Lignin, und das verknusen die Bakterien nicht. Dann hat man das mit langen Fasern zu tun, das könnte hinderlich sein. Gitterboden bringt wohl das bessere Substrat ist aber nicht gerade Tierwohlgerecht. Einstreuen mit gehäckseltem Stroh wäre wohl ein guter Kompromiss.
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reutron
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von reutron »

Auch wenn das jetzt einwenig in eine andere Richtig geht, könnte man die Kaninchenknödel nicht wie Pellets verbrennen?
Pelletbrenner mit getrocknete Kaninchenknödel versorgen sollte technisch kein Problem sein. 8-)
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

@Radix: kennste dich da tiefergehender aus? Haste evtl. brauchbare Literatur?

Die Kanickel haben in ihren Boxen Heu. Stroh gibet da nicht, bzw wird gleich auf den Reisfeldern verbrannt. Nur ein kleiner Teil geht z.B. an Rinderhalter.
radixdelta
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von radixdelta »

Zu Biogas weiß ich auch nur was man bei Youtube und Google dazu findet. Die käuflichen Anlagen findet man als "small scale biogas digester" bei Alibaba.

Ich habe mir immer mal eine Anlage für den Winter zusammengesponnen, aber egal wie man das betrachtet, das ist nix. Ich bin irgendwann auf Zahlen gestoßen die sagen, mit 1000l Reaktor bekommt man ein Teelichtäquivalent, wenn man das durchgängig abfackelt, vielleicht zwei. Da kann man sich dann überlegen wie man mit einem Teelicht den Reaktor heizt, zumal bei sinkender Temperatur die Ausbeute sinkt.

Eins würde ich aber auch aus eigener Erfahrung beitragen können: Wenn die Karnickel auf Heu stehen kannste Rühren vergessen. Trockenes Heu neigt schon zum Wickeln, aber nasses Heu macht um jedes Rührwerk ein Knäuel. Außerdem verstopft Heu Kanäle und Rohre, du brauchst viel Querschnitt.

Wenn es im Dezember los geht hast du ja noch einen ganzen Sommer um sowas nachzubauen: https://my200ltrcompactbiodigester.blog ... ester.html
Karnickelmist lässt sich doch auftreiben, die meisten wollen das einfach nur los werden. Notfalls tut es auch Pferdemist, beides Grasfressende Monogastrier. Heu bekommt man wo es Mist gibt.
Ich bin mir fast sicher, wenn du einen netten Biogasanlagenbetreiber findest kann der dir eine kleine Menge Biogassubstrat abfüllen, dann hast du schonmal die richtigen Bakterien. Evtl. bekommst du ja einen Kanister Brühe im Handgepäck nach Indonesien :mrgreen:
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Kuddel
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Kuddel »

BernhardS hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 14:05 Ein Knackpunkt ist der Zwischenspeicher. Foliensack... irgendwie. Hier hat das jemand in einem alten Kesselwagen von der Bahn installiert.
Zwischenspeicher ist gar nicht schwer. 50l Eimer andersherum in einen gößeres, mit Wasser befülltes Fass. Diesen mit 2 Gehwegplatten beschweren, weil 50 liter gleich 50 kg.

Hier sieht man es als praktisches Beispiel: viewtopic.php?f=14&t=13#p73
Gruß
Kuddel
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von radixdelta »

Kuddel hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 15:00 weil 50 liter gleich 50 kg
Ist das die richtige Rechnung? Man möchte doch so tun daß 50mBar für den Gasbrenner raus kommen, oder? Sonst setzt man doch die Bakterien unter Leistungsdruck, im Wortsinn!?
Also Eimerbodendurchmesser mal Pi mal 0,05bar mal Erdbeschleunigung, oder nicht?

Wenn man zu viel Druck auf dem Gas hat drückt sich der Fermenter über ein- und Ausgang selbst leer. Das ist nicht so gut.

Edit sagt noch: Die Bilder gehen ja garnicht, und könnte man dem Moor auch mehr Gas entlocken wenn man weniger Druck macht? Saugen? Gut, beim Moor haste ja auch ein Haus drauf gestellt als Gewicht, dagegen sind die zwei Betonplatten nix :P
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Kuddel
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Kuddel »

Jou, irgendwie tun die Bilder nicht mehr.
Hier der Link:
blog.moorfreude.de/moorgas/bild04.jpg
http://blog.moorfreude.de/moorgas/bild04.jpg
Bild
Gruß
Kuddel
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Kuddel
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Kuddel »

50 kg für 50 liter passt schon, das ist die Auftriebskraft. Der Druck hängt mit der Tiefe zusammen. Meine Eimer sind so 50 cm tief, das ergibt 50mbar. Wenn er leer wird (also voll Wasser läuft) wird es weniger, aber 30mbar reicht auch zum Kochen.
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von radixdelta »

Ja, so macht das natürlich Sinn, Auftrieb, das Wasser drückt gar nicht so mächtig dagegen, damit ist das Gewicht der betonplatten auch egal, also so lange es groß genug ist.
Dazu braucht es aber auch einen Teich. Sonst drückt das Gas das Wasser aus der Tonne und dann geht bei Entnahme der Druck flöten.
Ohne Teich muss der Eimer angehoben werden und das Gewicht zum angestrebten Druck passen.
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Kuddel
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Kuddel »

Ich habe einen 50 liter Eimer in einem 200 liter Fass. Der Eimer wird anders als auf dem Bild mit einem Stempel gedrückt. So kann er sich bewegen. Allerdings läuft bei mir immer Wasser nach.
Früher gab es hier einen Sammelbrunnen, der dürfte 1qm Fassungsvermögen haben. Ein großes umgedrehtes Stahlfass. Zum Kochen wurde über einen großen Hebel Steine aufgelegt und der Druck erhöhte sich.
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Jugend forscht machts vor :-)
ftp://ftp.rz.uni-kiel.de/pub/ipn/misc/b ... 2_2011.pdf
Der Kanickelködel-zu-Gas Koeffizient scheint gut zu sein...
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Bastelbruder
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Bastelbruder »

Ich find' das hervorragend, wenn globale Mächte meinen, die deutsche Forschung um jeden Preis beverhindern zu müssen.
Zur Auswahl in einem "normalen" Windoze 10 stehen allein zwei Winzigweiche Äpps, deren "Erfinder" Windelweich geschlagen werden müßten!
Burnie
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Burnie »

Joschie hat geschrieben: Mo 10. Mai 2021, 08:20 Ganz wichtig ist die Gasreinigung zwischen Erzeugung und Verwendung.

Mein Motoreninstandsetzer hatte eine Zeit lang haufenweise Gasmotoren in der Werkstatt liegen gehabt deren Zylinderköpfe einfach weggeschliffen waren. Ventilsitze waren einfach nicht mehr vorhanden.
Dies Problem ergab sich da durch das an den Reinigungsanlagen gespart wurde, so wurde ganz feiner Sand im Gas mitgeführt was die Motoren bereits schon nach 10 kStd. schrottreif waren. Gedacht waren bis zur ersten Revision rund 25 kStd.

Grüße
Josef
der Betreiber hier hatte Ähnliches, allerdings half da nur die Entschwefelungsanlage Seit dem rennt der Motor lang.
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Cubicany
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Cubicany »

Ich stelle mir gerade die deutsche Baubehörde vor, wenn ich mit dem Antrag für ein

"Olfaktorisch auffälliges, Hitze abstrahlendes und zündfähiges Gas produzierendes
und in ein Gasometer füllendes Gebilde"

einreiche.

Obwohl, Moment mal!

Ein paar Rollen und nen Antrieb dran und es ist kein Bauwerk mehr.

Zack die Bohne, deutsches Baurecht ausgehebelt!
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Die Gasreinigung geschieht durch einen Blubbersyphon und ein Rohr das mit Stahlwolle gefüllt ist. Ersteres Entgubbelung, letzteres Entschwefelung.

Ich bin am suchen nach Fassrohrdurchführungen. Also Flansche die gegen die Faßrundung abdichten. Suchwort?

Und dann noch nach einer Idee wie ich die Rührerkurbel gasdicht durch den oberen Reaktordeckel kriege...
sysconsol
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von sysconsol »

Wenn Kraft und Drehzahl es zulassen: Magnetisch koppeln.
Die Magneten an Ausleger, wegen der Hebelwirkung.
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Joschie
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Joschie »

Wegen der Durchführung, früher hatte man dafür entwederns einen Burgmannring oder eine eingeschliffene Gleitringdichtung verwendet, das ist aber schon lange her, heute müsste sowas ein Radialwellendichtring problemlos schaffen (wenn Welle glatt und spielfrei läuft sowie gelegentlich etwas Schmiere hinkommt).

Nebenbei, am alten Gaskessel in Augschburg war die Abdichtung der Betonplatte welche den Gasdruck regelte eine Art Hanfseil welches rund um die Betonplatte gewickelt war. Zusätzlich war das ganze mit einem Honigartigen Teer-Öl Gemisch getränkt und die Betonplatte oben befüllt. Wie lang das in dieser Version im Einsatz war ist mir aktuell unbekannt.
Sowas könnte man natürlich auch wieder nachbauen, ich dachte da an etwas Hydraulikzylinderartiges.

Grüße
Josef
duese
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von duese »

Man kann ja auch durch Gasströmung umrühren, Stichwort Luftheber. In dem Fall halt Pupsheber, also produziertes Gas verdichten und wieder unter dem Flüssigkeitsspiegel in den Reaktor einblasen?
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Wulfcat
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Wulfcat »

Joschie hat geschrieben: Mi 12. Mai 2021, 15:03 Wegen der Durchführung, früher hatte man dafür entwederns einen Burgmannring oder eine eingeschliffene Gleitringdichtung verwendet, das ist aber schon lange her, heute müsste sowas ein Radialwellendichtring problemlos schaffen (wenn Welle glatt und spielfrei läuft sowie gelegentlich etwas Schmiere hinkommt).

Nebenbei, am alten Gaskessel in Augschburg war die Abdichtung der Betonplatte welche den Gasdruck regelte eine Art Hanfseil welches rund um die Betonplatte gewickelt war. Zusätzlich war das ganze mit einem Honigartigen Teer-Öl Gemisch getränkt und die Betonplatte oben befüllt. Wie lang das in dieser Version im Einsatz war ist mir aktuell unbekannt.
Sowas könnte man natürlich auch wieder nachbauen, ich dachte da an etwas Hydraulikzylinderartiges.

Grüße
Josef
Rührwellendichtung.....
Hmmmmmmmm
Bei dem Druck von 50mbar dürfte das nicht schwer sein........ Klassische Stopfbüche......
Wie sehen denn die Schrauben Wellendichtungen von kleinen Booten aus mit 1-2m Tiefgang????(100-200mbar)
Bin etliche male mit alten Booten mitgefahren und da hats nicht zu den Wellen reingesifft.
Ordentlich glatte Welle, Simmering und Fett auf der "Druckseite"(Schmiernippel!!)......Müsste doch dicht bleiben.....
Ach ja wenn da "Edelschrott" ----> verrostete Welle.... verwurstet werden soll.... Es gibt bei den Kugellagerfritzen Hülsen, die man auf eingelaufene Wellen Kleben kann damit nen Simmering wider dicht wird......
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Raja_Kentut
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

Danke für die Ideen, mit Druckpups zu "Rühren" ist genial :mrgreen:
Dann bräuchte ich aber in jedem Fall einen Kompressor...

Es muss ja auch nicht gerührt zu werden, die Jauchepampe muss nur in Wallung kommen.

Magnetisch dacht ich auch schon, ich glaub aber nicht das das klappt...

Bleiben noch die dichten Wellendurchführungen. Das muss allerdings mit "Bordmitteln" machbar sein. Am liebsten würd ich sowas hier kaufen und vor Ort einfach nur einbauen. (Zeitfaktor). Genau wie die "Fassflansche" (immer noch keine gefunden...)
Vorteil wäre auch ein Probeaufbau hier in D.
D2O
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von D2O »

Schau mal nach den klassischen Stopfbuchsen aus der Sportschifferei.
Gefetter Filz als Packmaterial sollte mit Bordmitteln machbar und auch gut zu warten sein. Du solltest ja nicht so ewig rühren, da sollt die Reibungshitze keine Probleme machen.
Im einfachsten Fall (Hanf-)Seil als Packung, ohne Fett mit Wasser als Dicht- und Schmiermittel. Da muss dann ein "Becher" über die Durchtrittsöffnung der mit Wasser gefüllt wird.
Dann dringt vielleicht etwas Wasser in die Anlage ein, aber das sollte kein Problem sein.

Und was das fahren der Anlage angeht, hast du schon mal mit einem Betreiber einer großen Anlage gesprochen? Was so die Erfahrungen und das Füttern angeht sollte das ähnlich genug sein.
Ich war vor Jahren mal zur Besichtigung bei so einer Anlage, in Erinnerung ist mir, dass Rindergülle wohl wichtige Mikroben mitbringt. Daher ist die hilfreich als Starter für rein pflanzlich betrieben Anlagen. So ne Biogasanlage ist ja eigentlich auch nur eine mechanische Kuh... Aber das ist dritte Hand Wissen...
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Wulfcat
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Wulfcat »

Raja_Kentut hat geschrieben: Mi 12. Mai 2021, 18:05 Danke für die Ideen, mit Druckpups zu "Rühren" ist genial :mrgreen:
Dann bräuchte ich aber in jedem Fall einen Kompressor...

Es muss ja auch nicht gerührt zu werden, die Jauchepampe muss nur in Wallung kommen.

Magnetisch dacht ich auch schon, ich glaub aber nicht das das klappt...

Bleiben noch die dichten Wellendurchführungen. Das muss allerdings mit "Bordmitteln" machbar sein. Am liebsten würd ich sowas hier kaufen und vor Ort einfach nur einbauen. (Zeitfaktor). Genau wie die "Fassflansche" (immer noch keine gefunden...)
Vorteil wäre auch ein Probeaufbau hier in D.
Meinen ersten Job hab ich in der Chelischen Industrie gelernt. In den Anlagen hab ich keine (bio)Reaktoren gesehen, deren Inhalt mit einer Pumpe umgewälst wurde, sondern immer mit Rührwerken.
Also am besten mit Rührwerk. Aus den Beobachtungen würde ich mich nicht darauf verlassen, das normale Pumpen nicht verstopfen..... Ausser du besorgst dir ne echte Güllepumpe..... :lol: :lol:
Grossen dauerhaften (VA) Behälter besorgen, am besten einen mit Deckel, der sich oben kompett öffnen Lässt(Reinigung) Rührwerk oben drauf. Behälter Aus der Lebensmittelindustrie???? ---> Hinter dem Zaun eines örtlichen Süsswahrenproduzenten hab ich in der Schrottecke schon so 2-3m³ Behälter mit Rührwerk stehen sehen aus VA, in den Schrottkipen auch VA Fässer...... Sowas lässt sich hier sicherlich wesentlich leichter auftreiben als in Indonesien......
Wenn du am Ende deiner deutschen Berufslaufbahn hier Schland verlässt, willst du dein Zeug in nen Seecontainer stopfen?
Wenn ja, dann kannst du ja hier die Anfage fertig bauen, testen optimieren, zerlegen und in den Container laden...... Die wider GEREINIGTEN 8-) Behälter dann zum Teil mit den verpackten Kleinhabseligkeiten füllen....
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von duese »

Vom Hochdruckpups mal abgesehen:

Beschickung und Entleerung passieren ja auch unter dem Flüssigkeitsspiegel. Mittig von oben ein Rohr in den Deckel kleben, das bis fast an den Boden runter geht. Da eine Welle rein und unten den Rührflügel dran. Wenn man höher rühren muss, die Flügel halt nach oben biegen.

Abdichtung macht die Suppe. Falls Diffussion nach oben ein Problem ist, könnte man wenn nicht gerührt wird einen Deckel oben auf das Rohr machen. Oder vielleicht ne Schicht Silikonöl drauf. Falls die Suppe unten klemmt, kann man von oben auch Wasser zum sauberspülen nachgießen. Das dürfte dem Reaktor ja nix tun....
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Raja_Kentut »

ich hab heute Nacht nur Scheiße im Kopf gehabt und Scheißfilme gesehen :D
Der Durchbruch in Richtung brauchbares Material kam nachdem ich nach englischen Begriffen gesucht habe.
So werde ich es machen : IBC statt Faß
https://www.youtube.com/watch?v=tdA4BqSEESU
https://www.youtube.com/watch?v=Cwm5Rm8uIsk

Sehr interessant was im Magen der Anlage passiert und welche Arten von Reaktoren es gibt:
https://www.youtube.com/watch?v=u_ArD9jemaE

Ich werde 2 IBC in Reihe schalten. Ein IBC Hauptreaktor, danach ein IBC in den der Flüssigdünger läuft und nachgärt.
Dann Gasreinigung mit Stahlwollefilter
Dann schwimmender Faßgasspeicher.

so in etwa:
https://www.youtube.com/watch?v=q-wWG_WkvLk
https://www.youtube.com/watch?v=H5f2oJhoncY

Das Material gibt es definitv auch dort im Baumarkt. Die machen dort ALLES mit diesen PVC Rohren...

Um das vorher mal hier gebaut zu haben nur Hauptreaktor mit Gasreinigung und Gasspeicher
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Desinfector
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Desinfector »

Old-Papa hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 14:54 Ich stelle mir das Genehmigungsverfahren noch kruder vor, als heute schon bei PV.
Und ohne Genehmigung? Kann man machen, bis der erste Nachbar Wind davon bekommt...
Die Regelungen erscheinen einem bisweilen
dahingehend optimiert, dass der "kleine Mann" möglichst
kaum finanzielle Vorteile haben soll.

Es fängt hier in Holstein schon damit an,
dass die Produktion von Biogas
in Wohngebieten nicht erlaubt ist.
Du musst also schon Landwirt sein
oder eine Industrieanlage betreiben
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Wulfcat
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Re: Eigene Erfahrungen mit Kleinbiogasanlage?

Beitrag von Wulfcat »

Desinfector hat geschrieben: Do 13. Mai 2021, 17:04
Old-Papa hat geschrieben: So 9. Mai 2021, 14:54 Ich stelle mir das Genehmigungsverfahren noch kruder vor, als heute schon bei PV.
Und ohne Genehmigung? Kann man machen, bis der erste Nachbar Wind davon bekommt...
Die Regelungen erscheinen einem bisweilen
dahingehend optimiert, dass der "kleine Mann" möglichst
kaum finanzielle Vorteile haben soll.

Es fängt hier in Holstein schon damit an,
dass die Produktion von Biogas
in Wohngebieten nicht erlaubt ist.
Du musst also schon Landwirt sein
oder eine Industrieanlage betreiben
Dann versuch mal ne Kleine Windkraftanlage genemigt zu bekommen........ Oberhalb der "Grenzwerte" ---> diese sind von Kreis zu Kreis unterschiedlich (Rotordurchmesser/Gesamthöhe)
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