Lichtmaschine umwickeln

Der chaotische Hauptfaden

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ferdimh
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Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Im Rahmen diverser bekloppter Ideen verfolgt mich seit langem die Idee, die Bordnetzversorgung im KFZ über einen Umweg zu realisieren:
Ein Generator erzeugt 320V DC, die über ein Servernetzteil auf 12V gewandelt werden. Dabei besteht nebenbei die Möglichkeit, über einen mehr oder weniger edlen Umpolator auch 230V~ erzeugen.

Diese Idee ist mindestens 4 Jahre alt, aber es ergab sich, dass vor 3 Monaten Geräusche mechanischer Zerstörung aus der Lichtmaschine ertönten (und das schon bei 400Mm!).Mangels Vertrauen in "Überholer" habe ich eine gebrauchte beschafft, ausgetauscht, und meine originale überholt.

Dummerweise habe ich jetzt aber eine Lichtmaschine übrig. Damit war die Neugier geboren, und ich habe nach Feierabend kurzerhand im Antennenlabor (dort geht das 2" Rohr direkt vom Kompressor lang) versucht den Freilauf runterzuschlagschraubern. Ok, nicht ganz, erstmal habe ich 3 17er-Inbus-Nuss-Improvisationen zerschlagschraubert, bevor das Ding mit zwei aufeinander gebratenen 17er Muttern und Brennereinsatz endlich auseinander ging.
Der Rest der Lichtmaschine war schnell zerlegt, mit einem speziell geschliffenen Werkzeug (und mehr Brennereinsatz) war auch der Stator zügig draußen:
Bild
Einige Bleche haben Macken bekommen. Das ist vermutlich nicht so schlimm, hier könnten ein paar % Leistung verloren gehen.
Jetzt beginnen aber die Probleme, an die ich überhaupt nicht gedacht hatte:
Diese Wicklung ist verdammt gut vergossen. Das ließe sich in der Form zwar auch wieder nachbilden, aber erstmal muss die Wicklung so raus, dass die Bleche nachher noch als Bleche erkennbar sind.

Ich sehe hier zwei Möglichkeiten:
a) Irgendwoher kriege ich nackte Bleche für so einen Stator bei (Der Stator ist problemlos erhältlich, aber dann habe ich wieder ein bewickeltes Ding). Das wäre mir eigentlich am liebsten. Aliexpress hat zwar alles, aber das habe ich nicht gefunden. Zusätzlich fällt die Suche im Netz schwer, weil an jeder Ecke Ersatzteile und Reparaturen für irgendwelche ständig abbrennenden Motorradlichtmaschinen beschrieben werden.

b) ich kriege irgendwie die Wicklung da raus. Das sah genau so lange einfach aus, bis ich gesehen habe, wie sehr das alles verbappt ist.
Dafür muss es eigentlich ein zweckmäßiges Verfahren geben, denn ein Haufen Firmen beherrschen es, Motoren neu zu wickeln, und dort sollten die Wicklungen eigentlich auch angemessen festgelegt sein.

Mir fällt ein:
- Lack in Aceton auflösen
- Ergänzend danach anzünden zur thermischen Lockerung
- Eine Seite komplett abschneiden, und dann bei >300°C die "Draht-U"s einzeln mit der Zange rauspopeln
- Beidseitig bündig abschneiden und die Nuten ausbohren

Weiß jemand zufällig, wie man das "richtig" (tm) macht?
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licht_tim
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von licht_tim »

Heiß machen. Also richtig. Dann ist der ganze Lack weg und du kannst die Drähte rausfriemeln.

Die hier bieten sowas an und haben schön beschrieben wie's geht:
https://www.roenicke-elektromaschinenba ... reparatur/
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Hast du da auch noch eine Zahl zu? Also xxx Grad bei yyy Stunden?
Klingt so als ob mein gerade auf dem Weg in den Schrott befindlicher Pizzaofen doch noch zu was nützlich wäre...
Alberto
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Alberto »

Ich hätter jetzt wärme vorgeschlagen. Aber sind die Bleche nicht beschichtet, damit die Elektrisch nicht als Block, sonder eben als Bleche wirken?
Da könnte Wärme oder auch Lösungsmittel dann wieder Probleme machen.
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Wulfcat
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Wulfcat »

Schau dir doch mal die Windenergie Hefte aus der reihe Einfälle statt Abfälle an.
Da Wird Haarklein erklärt wie man Auto Limas Umwickelt für Kleinwindkraftanlagen.
Heft 1 und 2 dürften da schon ausreichen und Kosten jeweils um nen 5er
bastl_r
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von bastl_r »

Wenn die Wicklung nur raus soll, einfach auf einer Seite den Wickelkopf mit dem Winkelschleifer abtrennen und die verbleibende Wicklung mit einem Dorn zur anderen Site raustreiben.
Geht besser als Du denkst.

bastl_r
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Roehricht
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Bleche mit dem Dachpappenbrenner bearbeiten und solange erhitze bis der Draht rausfählt. Die Wärme tut den Blechen nichts. Die werden im Fertigungsprozess ja auch bis zur Rotglut erhitzt. Alternativ nach dem Grillen in die Grillkohle legen und evtl. Kohle nachlegen . Wenn die Bleche auseinanderfallen und der Draht freiwillig im rausfällt ist der Braten fertig. :mrgreen:
In der Art und Weise entledige ich den vergossenen Trafoblechen auch den Draht. Geht gut.
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Wolfgang
nox
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von nox »

mal als Laie ne Nebenfrage:
Sind das rote geschlossene Isolierschläuche und wurde jeder Draht dort einzeln durchgefädelt, d.h. am Beginn wurde immer die halbe Dahtlänge durch die nächste Lücke gefädelt, dann wird der Draht ja immer kürzer? Wie lang ist der Draht einer Wicklung denn dann? Leider (oder zum Glück) habe ich sowas noch nicht zerlegt, ich würde aber drei Wicklungen im Dreieck (oder doch Stern) erwarten...
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Wulfcat
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Wulfcat »

Das Rote sind KEINE geschlossenen Schläuche in den Wicklungskammern, sondern 2teilige Papierisolierungen. Der Grössere Teil füllt das Wicklungsfach Uförmig, der Kleinere schisst das Wicklungsfach, wenn die Wicklung eingelegt ist.
Und NEIN, Das Metallpaket kann man NICHT einfach abfackeln, dann zerstört man die Isolierung zwischen den Stator-Blechen und man hat dann nacher schwere Wirbelstromverlusste und heisswerdende Kernbleche......
Ein Abgefackeltes Blechpaket ist SCHROTT.
Also Drähte rauspopeln, Neue Papierisolierungen(Die schützen auch dei Wicklungsdrähte vor scharfen Blechkanten und damit Wicklungsschlüssen....
sysconsol
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von sysconsol »

Sagen wir es so: Wenn du da wieder eine Wicklung händisch reinbekommen willst, bekommst du die vorhandene auch genau so raus.
Der erste Draht geht am schwersten, weil in der Nut kein Platz ist und weil der Lack alles verklebt hat.
die Isolierlage im Nutenspalt kann man mit dem Sägeblatt einer Eisensäge auftrennen. Man könnte sogar bis in die Wicklung sägen.
Wenn du den/die ersten Drähte aus der Nut raus hast, kannst du probieren, die restlichen Drähte herauszutreiben. Wenn der Lack nicht mehr haftet, geht das.

Der Isolierlack vom Backlackdraht gibt bei um die 200°C auf - zumindest isolationstechnisch.
In dem Temperaturbereich dürfte der auch gut weich sein.

Nächste Frage: Wie viel Windungen von welchem Draht brauchst du für deine Anwendung?
Die musst du da auch reinbekommen - ohne Isolationsfehler.
Das wird zumindest nicht einfach.
Danach den Stator in Lack tränken.

Ich habe mal bei einem Servomotorenhersteller gearbeitet.
Da habe ich auch gesehen, wie die Wicklung maschinell in den Stator kommt.
Das hat - je nach Wicklung - auch viel mit gezieltem Krafteinsatz zu tun.
Wicklungstemperatursensoren haben da teilweise nicht überlebt, was der Draht abgehalten hat.

Wo kommen im RTW die 230V her?
Haben die nur einen Umrichter?


Edit: Schaut man sich das Foto vom Stator genauer an, so sieht man, dass da recht viel Luft in der Nut ist.
Da könnte das Abschneiden des Wicklungskopfes und Heraustreiben der Nuteninhalte recht zügig umsetzbar sein.
In den mir bekannten Servomotoren ging es enger zu.
Da war nichts mit Heraustreiben.
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Wo kommen im RTW die 230V her?
Haben die nur einen Umrichter?
Es gibt die "umgewickelte Lichtmaschine" kommerziell. Dann wird mit einem zweiten Keilriemen ein Ding, das wie eine extra wuchtizitive LKW-Lima aussieht angekoppelt. Das Ergebnis davon wird dann auch gleichgerichtet und verwechselrichtert.
Da gibts auch gleich Montagesätze für die üblichen verdächtigen Fahrzeuge.

Das Konzept ist aber hier nicht übertragbar, weil ich einerseits die Preise kenne und andererseits den Platz im Motorraum nicht habe. Ob ich das wirklich brauche, ist auch noch mal so eine andere Frage...

Ich habe jedenfalls festgestellt, dass der Lack zwar abartig hart ist, aber, auch sehr spröde. Wenn man also einmal feste draufhaut, gibt der Lack doch nach. Da könnte schonmal was gehen.

Die benötigte Windungszahl ist 70, die dabei machbare Drahtstärke wollte ich an einer Nut empirisch ermitteln (Ich schätze, dass das so um die 0,5 rauskommt). Die weitere Verarbeitung ist unproblematisch, hier würde ich das Ding einfach in den Spulen-Trafo-Zeug-Prozess des Brötchengebers einschleusen Die Vakuumtränkung wird der Haltbarkeit wohl eher nicht schaden. Ob ich das kurzschlußfrei hinbekomme, wird sich zeigen, ich bin da noch relativ zuversichtlich. Ich muss da aber noch mal drüber nachdenken, ob der Status quo (Wellenwicklung) so zweckmäßig ist. Bei einer Schleifenwicklung wäre in einer Nut deutlich weniger Spannungsdifferenz vorhanden. Dafür ist der Draht ungünstiger verteilt...
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Bastelbruder
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Bastelbruder »

Die thermische Bearbeitung des Eisens sehe ich genauso entspannt wie Röhricht.
Zwischen den Blechen zirkulieren Spannungen im Kilovoltbereich, deshalb müssen die wohl so gut gegeneinander isoliert werden.
Oder zirkulieren da vielleicht bloß Millivolt, und ein geringfügig erhöhter Übergangswiderstand reicht um die Verluste zu drücken?
Wer hat eigentlich bestimmt, daß 0,5 mm Blechstärke ausreichen um Wirbelströme völlig ausreichend zu eliminieren?

Es gab in der Vergangenheit viele Optimierungsversuche, die Bleche wurden mit "Bibelpapier" beklebt um Wirbelströme mit Gewalt zu verhindern.
Sind die Dünnblechanwender alles Hosenscheißer? Die Lima wechselmagnetisiert nicht mit 50 Hz, eher mit 500 Hz, da gelten doch ganz andere Gesetze?

Auch andere Leute haben Trafobleche restauriert und ohne erkennbare Nachteile bloß die nach der Entrostung mit Phosphorsäure gebildete Schicht zur Isolation genutzt. Oft fiel dabei auf daß vielleicht sogar ein-zwei Bleche mehr in die Öffnung gepaßt hätten.

Zum Thema Wirbelstromverluste wurde nicht nur philosophiert, es wurde auch mal wissenschaftlich untersucht. Ausnahmsweise nicht mit magnetisch vororientiertem Dynamoblech, sondern mit sauerstoffarmem Kupfer aus längs orientierten Molekülen ...
Es wurden Massivdraht mit gewöhnlicher Litze und spezieller HF-Litze gegenübergestellt - mit interessantem Ergebnis. Vielleicht fallen dem Einen oder Anderen die Schuppen aus den Haaren.
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Roehricht
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Und NEIN, Das Metallpaket kann man NICHT einfach abfackeln, dann zerstört man die Isolierung zwischen den Stator-Blechen und man hat dann nacher schwere Wirbelstromverlusste und heisswerdende Kernbleche......
Ein Abgefackeltes Blechpaket ist SCHROTT.
Mit Papier wird da schon lange nichts mehr isoliert. Bei modernen Blechen sind isolierende Phosphor Schichten auf der Oberfläche aufgebracht ausserdem gibts legierte Bleche die den Wirbelstrom minimieren. Und mit modern meine ich die letzten 30 Jahre.
Wenn es um ein 50 Jahre alte LiMa geht hast du recht.

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Finger
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Finger »

Bastelbruder hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 09:40
Zum Thema Wirbelstromverluste wurde nicht nur philosophiert, es wurde auch mal wissenschaftlich untersucht. Ausnahmsweise nicht mit magnetisch vororientiertem Dynamoblech, sondern mit sauerstoffarmem Kupfer aus längs orientierten Molekülen ...
Es wurden Massivdraht mit gewöhnlicher Litze und spezieller HF-Litze gegenübergestellt - mit interessantem Ergebnis. Vielleicht fallen dem Einen oder Anderen die Schuppen aus den Haaren.
Kannst du da mal ne Zusammenfassung geben?
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Alexander470815
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Alexander470815 »

Wulfcat hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 04:35 Und NEIN, Das Metallpaket kann man NICHT einfach abfackeln, dann zerstört man die Isolierung zwischen den Stator-Blechen und man hat dann nacher schwere Wirbelstromverlusste und heisswerdende Kernbleche......
Ein Abgefackeltes Blechpaket ist SCHROTT.
Die Jungs sind dann ja schön Blöd: https://youtu.be/uMxK6djp_rI?t=193
Die Anzeige am Ofen steht auf 665°C.

Ich denke der Knackpunkt ist es das ganze Paket gleichmäßig aufzuheizen und dann wieder abkühlen zu lassen, so das es sich nicht verzieht.
Deswegen wäre einfach nur Brenner drauf halten wohl nicht so optimal.

Wie hier gesagt wurde, wenn man eine Seite abschneidet kann man die Wicklungen eigentlich recht gut herausschlagen, gerade bei so einem schmalen Stator.
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Roehricht
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Ich denke der Knackpunkt ist es das ganze Paket gleichmäßig aufzuheizen und dann wieder abkühlen zu lassen, so das es sich nicht verzieht.
Deswegen wäre einfach nur Brenner drauf halten wohl nicht so optimal.
Alle diese Bedenkenträger, ist ja schlimm. :o
Da passiert nichts , man soll die Bleche ja nicht einschmelzen sondern nur bis rotglühend erwärmen. 700 grad oder so. Wenn die Bleche durch den Gulli abhauen wars eindeutig zu warm. :mrgreen:
Hab ich mit Trafos schon reichlich praktiziert. Geht einwandrei. Der Ganze klebrige Glodder ist auch hinterher ab. Die Bleche flutschen fast von allein in die Wicklung. In der Motorenbude hier ums Eck werden die Statoren genau so entdrahtet und entgloddert. Die haben allerdings ein Gasofen Modell Pizzabude.

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Miraculix
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Miraculix »

Es gibt für mb Sprinter tatsächlich Lichtmaschinen für 230/400V Drehstrom. Dort wird die Lichtmaschine extra eingekuppelt und der Motor auf eine feste Drehzahl gebracht. Aber mit fahren ist dann nichts mehr. So gesehen bei Fahrzeugen im Salzbergwerk.

Die RTWs haben Wechselrichter und zusatzbakterie. Deshalb laufen die Motoren durch oder die hängen an der Einspeisung. Kühlschrank, Heizung und alles andere muss weiter laufen. Hat den Nachteil das die Batterien eine recht kurze Halbwertszeit haben. Das sind oft einfache 3kw Victron Wandler und gut.

Einsatzfahrzeuge werden im Einsatz nie abgestellt. Die Motoren laufen durch. Ein LF anschieben geht, ist aber doof. (Ausprobiert…)
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Wulfcat
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Wulfcat »

Lach..... Ich der Ober Bedenkenträger... :lol: :lol: :lol:
Vielleicht sind meine Infos wirlich zu alt, aber nen Anker hab ich auch schon im Backofen unter VollRohr(>=250/<=300 Grad. weich gemacht um die Drähte da raus zu bekommen, Nur die Aktion mit Lagerfeuer, Holzofen oder Schweisbrenner wären mir definitiv zu Heftig.
Ich bin son olden Sack, ich hab noch mit alten Trafos mit Blech Papierisolierung Wickeln gelernt, das Zeug war empfindlich.
Das Moderne Trafos mit Posphatierung/ Lakierung oder Was mehr wegstecken ist mir schon klar, aber ich bin immer dafür, lieber etwas vorsichtiger da dran zu gehen, als nachher fertig zu sein und das Ganze ist reif für die Tonne, weil 30% der Nennleistung im Kern als Wirbelstrom hitze erzeugt.
-----> Hatte so einen Trafo für mein 2tes Regelnetzteil versaut. Zähneknirschend hab ich einfach angefangen (und Handwerklich besser) nen Neuen Trafo für das Ding zu wickeln, während ich den Anderen heis werdenden stumpf weiter benutzt hab, ohne Rücksich auf Verluste. (Hmm in diesem Zusamenhang einen echte Doppeldeutigkeit) :mrgreen: :mrgreen:
Jedenfalls lag ein neuer(bessergemachter) Trafo fertig da, als sich der Miese, Olfaktorisch sehr wertvoll🤢, final Verabscheidet und die Tischsicherung ausgemacht hat. Der flog dann, noch heiss, in die Tonne und das Regelnezteil nahm 20 Min Später mit dem Neuen Trafo die Arbeit wider auf. :)
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Desinfector
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Desinfector »

Es las sich so als wären die Wicklungen noch durchgängig.

Wenn die also noch Strom leiten, könnte man die
mit selbigem warm werden lassen, ohne evtl zuviel
vom Blech zu schädigen
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Wulfcat
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Wulfcat »

Stimmt, so wird auch nen Schuh draus, wenn man die Wicklungen mit Gleichstrom einfach Ohmisch zum heizen zu bringen, solange bis Draht und Vergusslack aufgeben.... Man muss nur ne Potente Stromquelle Haben......
Hmmmmmm....... Sternpunkt auftrennen und alle Wicklungen in Reihe, ran an ne Autobatterie ....... Mief, Brutzel.... :twisted:
Den Kern macht man so mit gröster Sicherheit NICHT kaputt......
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Die Idee hatte ich auch schon, leider habe ich beim Zerlegen einmal falsch angesetzt und die Wicklungen an einer Stelle komplett zermeißelt.
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Hm... Beim Angucken der Lichtmaschine hat mich eben die Neugier gepackt und jetzt ist eine Phase abge...fetzt. Von gewickelt will ich nicht reden.
Bild
Der Lack ist spröde genug, dass er, wenn man mit GEWALT den Anfang gemacht hat in alle Richtungen wegsplittert. Die Papiereinlagen wehren sich kaum, wenn man ihnen vorher mit dem Seitenschneider eine Kerbe verpasst.
Eigentlich wollte ich das nur an einer Nut ausprobieren, aber das ging dann doch gut genug, dass die Wicklung jetzt runter ist:
Jetzt muss ich diese Orgie nur noch zweimal wiederholen und dabei auf den WAF achten...
Robby_DG0ROB
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es gibt für Fahrzeuge/Arbeitsmaschinen auch fertige Generatoren, die von der Bauform/Größe den früher üblichen Gleichstromlichtmaschinen ähneln:

Das Teil auf dem Bild kann erzeugt 220V mit 50 Hz und kann mit 13A belastet werden bzw. 2 kVA dauerhaft und 3 kVA kurzzeitig liefern. Ist ein zweipoliger Generator, also 3000/min für 50 Hz. Das Teil wiegt etwas über 12 kg.

Bild
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Desinfector
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Desinfector »

Muss es zwingend die Lima sein?

Scheibenwischermotoren und Anlasser könnten
sonst auch Strom liefern.

Watt brauchste denn genau für eine Energieform?
Robby_DG0ROB
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Anlasser sind Serienschlußmaschinen und daher als Generator eher ungeeignet und auch thermisch nur für kurze Belastung geeignet. Gleichstromlichtmaschinen eignen sich hingegen als Motoren und wurden früher oft dafür genutzt, weil sie billig auf Schrottplätzen zu bekommen waren und im Fahrzeugbau kaum noch eine Rolle spielten.
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Desinfector:
Das Ziel sind 230V~/50Hz.
Und die LiMa hat den großen Vorteil, dass sie genau in das Loch passen würde, das man erhält, wenn man die jetzt verbaute LiMa entfernt. Viel Platz ist da nämlich eher nicht so.
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von TDI »

Taugt denn das Blechparket in der Größe schon bei 50Hz?
Hab da irgendwie im Hinterkopf, dass dasher für höhere Frequenzen ausgelegt ist :?
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Naja, das kriegt auch höhere Frequenzen zu sehen. Die Drehzahl bleibt ja unverändert. Sonst müsste der Motor auch unterhalb von Anlassdrehzahl laufen...

Die 50 Hz müssen dann nach der Gleichrichtung des Drehsaftes auf elektronischem Wege entstehen.
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von RickY »

Meine Idee war mal den Strom aus der Lichtmaschine auf einen bzw. drei Trafos zu geben. Wäre das an der zu hohen Frequenz gescheitert?

Oder ist das in dieser Anwendung einfach zu schwer und zu groß?
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Alexander470815
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Alexander470815 »

Funktionieren würde das sicherlich bei einem entsprechenden Trafo.
In dem Frigoblock Aggregat wurden somit auch die 24V erzeugt, da wurden einfach die Generator Anschlüsse abgegriffen und über einen Trafo geschickt.
Da die Wicklung hier aber wohl schon defekt war ist das keine Option.
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Das mit den Trafos hatte ich auch überlegt. Mit der Frequenz erwarte ich kein Problem; was ein Problem werden könnte, ist entsprechend dicke Kabel ausreichend verlustarm durch die Karre an einen Ort zu führen, wo man die entsprechenden Trafos lassen kann.
Hier gäbe es noch die Option, die im Originalstator verwendeten zwei parallelen Drähte in Reihe zu klemmen, dann käme man vom Strom her in angenehmere Bereiche.
Ich habe über all diese Methoden nachgedacht und irgendwann beschlossen, einfach eine beliebige auszuprobieren, denn durch ständiges Nachdenken setzt garantiert kein Erfolg ein... (auch wenn ich mich jetzt ständig frage, ob der eingeschlagene Weg der richtige war).
EDIT: Die Wicklung ist erst durch meine Zerlegeversuche defektiert, die LiMa lief (bis auf Lagergeräusche) einwandfrei.
Gary
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Gary »

Ich hatte mit dem neuen Zangenamperemeter mal an einem VW T4 TDI gemessen. Bei Leerlaufdrehzahl kamen 55A von der Lima, die Spannung dabei 12,8V. Das sind 700 Watt Netto, an den Dioden bleibt da bei 12V schon was hängen. Angegeben war die Lima mit 120A.

Welche Leistung erhoffst du dir ?
Eine Lima muss mechanisch einiges aushalten, ich meine mal was von 5G gelesen zu haben. Ob das mit selber wickeln wieder die Zuverlässigkeit erreicht ?

Ich würde ja lieber ein neues Auto kaufen als den Stator neu zu wickeln. Es gibt nicht zu viele Durchmesser beim Stator, nach einer 28V Lima schauen ?
Ist das eine Compact Lima oder noch eine ältere ? Ist geplant den Anker mit festem Magnet auszustatten ?
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Ich habe hier auch mal gemessen. Bei mir werden im Leerlauf 90A bei 14,1V an der +-Klemme der Lichtmaschine erreicht. Dabei wird die Leerlaufdrehzahl von 775 auf 800 U/min angehoben (WTF? Konnte man das nicht abschalten und hat daher die kleinstmögliche Anhebung gewählt?). Genug Verbraucher, um die LiMa tatsächlich zum Einbrechen zu bringen, hat das Auto nicht (ok, lassen sich nicht gleichzeitig einschalten. Der elektrische Zuheizer zu 40A ist gegen die Glühanlage zu 60A verriegelt). Damit wären bei Leerlaufdrehzahl schon mal 1,2kW verfügbar.
Den Rotor wollte ich so lassen wie er ist.
Die Überlegung ist jetzt, dass beim Erhöhen der Drehzahl ohne die Feldbesaftung zu reduzieren, die Spannung entsprechend ansteigt. Dabei sollte (tm) die durch Sättigung begrenzte Stromstärke gleichbleiben. Wenn ich also annehme, dass die Feldwicklung im Leerlauf genau voll bestromt ist, wären bei 1600 U/min Motordrehzahl 28V/90A zu erwarten, also schon mal 2,5kW. Bei der Wahl der Windungszahl bin ich davon ausgegangen, dass ich nach Verzehnfachung der Windungszahl also 280V/9A erhalte; Feintuning erfolgt dann über die Motordrehzahl bei voll aufgedrehtem Feld.
Auf Ersparnis bei den Diodenverlusten will ich nicht hoffen, denn der dünnere Draht wird vermutlich den Wickelraum nicht so effizient ausnutzen, so dass die Verluste hier vermutlich nur verlagert werden.
Ziel sollte sein, dass meine große 1,8kW Flex funktioniert.

Eine 28V-Lima zu suchen lohnt nicht, denn der Stator ist/war auf 28V umklemmbar. Wenn das hier wirklich alles nicht klappt, kann ich immer noch einen neuen Stator kaufen und auf 28V umtüddeln.
xanakind
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von xanakind »

ferdimh hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 13:11 Ziel sollte sein, dass meine große 1,8kW Flex funktioniert.
Zum Blitzer & Straßenschilder fällen reicht doch eine bessere Akkuflex, oder ein großer Rohrschneider ;) :lol:
Robby_DG0ROB
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Es gab beim T4 mit AAB-Motor für die Bw eine Variante der Lichtmaschine, bei der die 3 Phasen rausgeführt waren. Der Drehstrom wurde in einem Trafo in der Spannung verdoppelt und einem Gleichrichter zugeführt. Damit wurde das 24 V Netz versorgt bzw. die Funkbatterien geladen, während der T3 dafür noch eine zusätzliche 24V-Lichtmaschine hatte.
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von bastl_r »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 23:50
Das Teil auf dem Bild kann erzeugt 220V mit 50 Hz und kann mit 13A belastet werden bzw. 2 kVA dauerhaft und 3 kVA kurzzeitig liefern. Ist ein zweipoliger Generator, also 3000/min für 50 Hz. Das Teil wiegt etwas über 12 kg.

Bild
Wenn ich das Ding sehe fällt mir ein, dass im "alten Hobbyraum" bei meinem Vater noch so ein Trum in olivgrün für 28V und 100A liegt...
Den Generator hatte ich für Experimente mit einem 3kW- Motor da aufgebaut. Der Motor lief dafür mit zwei Phasen(mehr hatte ich dort nicht zur Verfügung) und einem Kondensatorpaket von aus Waschmaschinen geernteten Kondensatoren. :mrgreen:

bastl_r
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eJunkie
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von eJunkie »

Zum Thema Stator "entkupfern":

In meiner Elekromaschinenbauerzeit (lang ist es her) ging das so (wir nannten den Vorgang "abreißen"):

Man nehme ein Stechbeitel (genau so einen wie man für Holzarbeiten nimmt) und einen Hammer und trenne die Wickelköpfe beidseig ab. Ja, das geht selbst bei recht großen Maschinen, Kupfer ist weich und Drähte sind nur endlich dick.

Dann wird der Stator auf den Boden gestellt und es kommt eine Art "Tauchsieder" rein, eine Heizspirale die das ganze langsam auf Temperatur bringt, als Abschuss hatte dieser Tauchsieder ein Blech das auf dem Statorbehäuse (das Blechpaket wurde nicht entfernt!) auflag. Je nach Position der Heizspirale konnte man noch Blechringe dazwischen legen, so das die Heizung schön mittig war. Dann Geduld... Wenn es qualmt wie Hulle (damals hat man sich um Arbeitsschutz weniger einen Kopf gemacht) und nach verbrannten Kunststoff stinkt ist es gut.

Dann wurde das Kupfer mit einen Durchschlag aus den Nuten geklopft. Es gab eine große Kiste diverser Durchschläge für alle möglichen Nutenformen und größen. Wenn kein passender dabei war hat man sich einen gemacht. Der Durchschlag sollte gut zur Nut passen.

Wenn es zu schwer ging: Heißer machen!

Damit bekommt man das Kupfer aus JEDEM Stator, egal welcher Größe. Wenns ne 200KW Maschiene ist dann macht man das halt nicht mit dem Elektroheizer sondern mit 2 Mann die dem Ding mit 2 großen Brenner ordentlich einheizen nachdem es eine Nacht im Ofen stand.

Es gab Motoren bei denen die Iso nicht ordentlich mit raus kam, im schlimmsten Fall ist die richtig mit dem Blech verbacken und man hatte nur das Kupfer. Meist war das der Fall wenn der Motor langsam an Überlast krepiert war und das Isomaterial heiß genug wurde um sich in das Blechpaket zu schmelzen. Im dem Fall holte man einen Propanbrenner und eine Sauerstofflanze. Mit 100% Sauerstoff brennen die Reste wie Zunder. Mehr Qualm und mehr bäh.. Motoren abreißen ist nichts was man in einer normalen Werkstatt machen will, das macht man wenns geht draußen oder mit großer Absaugung.

Dann die Nuten mit einer Drahtbürste reinigen, fertig ist der Stator zum neu Wickeln.

Und nicht in die Hose machen wegen ein paar vermackter Bleche, die Wirbelstromverluste bei ein paar Macken sind akademischer Natur. Wir hatten oft Maschinen wo erbsengroße Kupferperlen nach infernalen Windungsschluss sich in das Blechpaket geschmolzen hatten. An den Stellen kloppt man mit dem Stechbeitel das Eisen weg, sorgt dafür das es keine scharfen Kanten gibt und gut ist.
BT_125
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von BT_125 »

Hallo,
eJunkie hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 20:07 Zum Thema Stator "entkupfern":
kann ich auch was beitragen: Der Wickeldienst hier in Tirol "hatte" (bin mir nicht sicher ob es die Bude noch gibt) dafür eine Art Geschirrspüler. Der Stator wurde eingelegt, durch das Bullauge konnte man zusehen wie eine Flüssigkeit herumgespritzt ist. Nach ein paar Minuten wurde der Stator herausgenommen wobei ein Großteil des Harzes (und auch die Farbe!) schon abgegangen waren der Rest war total aufgeweicht und brauchte nur noch mit Handschuhen rausgezogen werden. Ich bin mir fast sicher das dies heute so nicht mehr zulässig ist.

Ein Schulkollege kannte den Sohn des Eigentümers, so waren wir am Abend mal dort und haben von einem Steuergerät die Vergussmasse aufgelöst, das ging aber schon fast zu gut, die Bauteile auf der Platine wurden leider auch angegriffen...



Grüße
Manuel
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Bastelbruder
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Bastelbruder »

So eine gute Sauce scheint es recht selten gegeben zu haben. In der Ammi-Zeitschrift Electronic-Industries (sowas ähnliches wie wer liefert was) gabs 1960 einmalig eine halbseitige Werbung. Die Brühe hätte ich gern...
Es gab auch einen von Mitbewerbern angestoßenen wissenschaftlichen Untersuchungsbericht, der gute Wirksamkeit bescheinigt hat.
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Roehricht
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
So eine gute Sauce scheint es recht selten gegeben zu haben. In der Ammi-Zeitschrift Electronic-Industries (sowas ähnliches wie wer liefert was) gabs 1960 einmalig eine halbseitige Werbung. Die Brühe hätte ich gern...
Es gab auch einen von Mitbewerbern angestoßenen wissenschaftlichen Untersuchungsbericht, der gute Wirksamkeit bescheinigt hat.
Guter Stoff. Den gibts heute wohl nur noch im Darknet gegen unanständig viel Kohle mit konspirativen Übergabe nachts auf ner Autobahn Raste. :mrgreen:

73
Wolfgang
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Was mir gerade noch in den Sinn kommt (mittlerweile sind 2 von 3 Wicklungen runter. Die 2. hatte kaum Vergussmasse abbekommen und ließ sich daher teilweise "einfach so" rausziehen):
Wäre zum Wickeln von sowas nicht eigentlich Backlackdraht zweckmäßig?
Dann könnte man das Resultat unter Hitzeanwendung ernsthaft festlegen und so vibrationssicherer machen.
Oder spricht da irgendwas technisches gegen (ich habe noch nie in einem Motor Backlackdraht gesehen).
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Desinfector
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Desinfector »

zum Motor Wickeln gibts natürlich auch Videos.

bei diesem

https://www.youtube.com/watch?v=bsS_7EEYx1Y

empfehle ich einen weiteren Tab mit RICHTIGER Musik zu laden und diese Maker-Musik zu muten.
erzählt wird da eh niggs
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eJunkie
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von eJunkie »

Ich würde CuL nehmen und zu einer Elektromaschinenbaubude fahren. Das Ding ins Tränklackbecken tauchen und eine Nacht im Ofen macht denen keine Mühe und ist für ein Zehner in die Kaffetasse gemacht. Alles andere ist irgendwie Murks finde ich. Bedenke das die Lackschickt schon merklich ins Gewicht fällt was den Füllfaktor der Nuten ausmacht. Und Luft will man auch möglichst wenig zwischen den Drähten haben, das erhöht das Risiko für Windungsschlüsse. Deshalb kommt sowas in ein großes Becken mit Tränklack und wird da schön tief eingetaucht und bleibt dann so lange drin bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Außerdem will man ja das das alles schön vibrationsfest miteinander verbacken ist, nicht nur die Drähte untereinander sondern auch die Verschaltung im Wickelkopf und die Iso zwischen den Phasen.. Ach, Iso zwischen den Phasen hatte das Ding bei 12V natürlich nicht, aber bei ernsthaften Spannungen sollte man die reinmachen. Also eine Halbkreisförmig geschnittene Folie zwischen den Spulen unterschiedlicher Phasen. Thema Folie, wir hatten damals so papierartiges Zeug, irgendwie beschichtet und so von der Haptik ein Zwischending zwischen Papier und Kunststoff. Isoklasse F war das. Wüsste aber nicht wo man das her bekommt, vor allen in kleinen Mengen. Papier/Pappe könnte aber zusammen mit dem Harz gar nicht mal soo schlecht sein. Muss halt recht dünn sein und trotzdem stabil, die Nuten werden schnell voller als einem lieb ist. Vor allem wenn man keine richtige Wickelmaschinska hat die die Spulen sauber wickelt. Und zum abdecken der Nuten braucht man auf jeden Fall recht starres Material, Papier wird man nicht da reingeschoben bekommen ohne das es wegknickt wenn die Nuten halbwegs voll sind. Verlötet wurden die einzelnen Spulengruppen mit Silberhartlot, Drähte verzwirbeln und mit dem Brenner eine kleine Perle anschmelzen, bei hohen Spannungen ist das ratsam. Dann Glasgewebeschlauch drauf.

Edit sagt: Die Folie in dem Video sieht genauso aus wie das Zeug von damals

Edit2 sagt: Da sieht man auch die Isos zwischen den Phasen die ich erwähnte
bastl_r
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von bastl_r »

eJunkie hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 23:47 Thema Folie, wir hatten damals so papierartiges Zeug, irgendwie beschichtet und so von der Haptik ein Zwischending zwischen Papier und Kunststoff. Isoklasse F war das.
Das war ziemlich Sicher Vulkanfiber.

bastl_r
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eJunkie
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von eJunkie »

In alten Motoren war oft eine recht spröde und harte Isolation drin, das könnte es sein. Aber unser Zeug war schneeweiß, leicht rau wie Papier aber "kunststoffartiger" und recht flexibel, aber trotzdem steif genug um damit die Nutenabdeckungen zu machen. Der Meister hat allen immer erzählt wie toll das ist weil es sehr temperaturbeständig ist im Vergleich zu den früher üblichen Materialien, der Motor hätte damit auch bei grober Überlastung gute Überlebenschancen
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Bastelbruder
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Bastelbruder »

Nomex - Aramidpapier
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ferdimh
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von ferdimh »

Dass das Ding getränkt werden muss steht doch vollkommen außer Frage. Ich würde dafür auch die Wickelbude des geringsten Misstrauens nutzen, da muss ich nur die Kollegen bitten, das Ding mitzuverarbeiten.
Die Backlackdrahtidee kam daher, dass es bei Denso offensichtlich nicht geklappt hat, in den Nuten zu tränken. Wenn da das Papier raus ist, fallen bei der 2. und 3. Phase (ok, wenn man nach der Reihenfolge, in der gewickelt wurde, bei der 1. und 2. Phase) die Drähte einfach so raus.

Die Isolation zwischen den einzelnen Phasen ergibt nur Sinn, wenn man von der Wellenwicklung abkommt. Bei Wellenwicklung liegen ja ohnehin Anfang und Fast-Ende einer Wicklung innerhalb einer Nut. Und in der Nut ist nun wirklich kein Platz für Papier (außer dem obligatorischen außen rum)
Gary
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von Gary »

Weil wir gerade gemütlich beieinander sitzen und der Thread noch nicht abdriftet :lol: 8-)

An meiner alten XT 250 habe ich von 6 auf 12V umgebaut, mit HS1 Lampe klappt das auch ganz gut. Ich hätte nur gerne mit vierkant Draht gewickelt statt rund, da ginge etwas mehr auf den Kern drauf. Zu kaufen fand ich leider nichts.
Kann man den fertigen, runden Lackdraht etwas in viereckige Form walzen ?
sysconsol
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Re: Lichtmaschine umwickeln

Beitrag von sysconsol »

ferdimh hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 22:51 Was mir gerade noch in den Sinn kommt (mittlerweile sind 2 von 3 Wicklungen runter. Die 2. hatte kaum Vergussmasse abbekommen und ließ sich daher teilweise "einfach so" rausziehen):
Wäre zum Wickeln von sowas nicht eigentlich Backlackdraht zweckmäßig?
Dann könnte man das Resultat unter Hitzeanwendung ernsthaft festlegen und so vibrationssicherer machen.
Oder spricht da irgendwas technisches gegen (ich habe noch nie in einem Motor Backlackdraht gesehen).
In den Servomotoren/Synchronmotoren und haben wir ausschließlich Backlackdraht verwendet.
Lackgetränkt zusätzlich.

Vielleicht, weil es einfacher ist, eine CuL-Drahtsorte zu haben.
Zumindest ist es nicht von Nachteil.
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