WLAN per Schlitzkabel?

Der chaotische Hauptfaden

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traeu
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WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von traeu »

Hallo!
Vor Jahren bin ich nachts beim surfen auf diesen Thread bei den Freifunkern gestoßen.
Es geht um die Errichtung eines WLAN mittels Schlitzkabel. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine (mehrere Meter) lange Antenne, die eine relativ geringe Reichweite hat. Je nach Verlegeart kann damit dann ein großer, länglicher Bereich oder auch eine andere Fläche recht gleichmäßig mit nur einem Accesspoint versorgt werden.

Man liest zwar in dem Thread, und auch sonst im Netz an vielen Stellen, dass diese Technik häufig zum Einsatz kommt, aber richtig konkretes über die Methoden und verwendete Hardware findet sich dazu nicht. Die typischen genannten Einsatzzwecke wie Hotelflure, Tunnel, Züge und Flugzeuge deuten auch eher auf ein professionelles Einsatzgebiet hin.

Auch der Thread bleibt leider theoretisch und endet damit, dass trotz verschiedener Bemühungen niemand ein Schlitzkabel beschaffen konnte. Deshalb habe ich das Thema damals unter "spannend, aber kommst du wohl als nerdige Privatperson nicht dran" abgehakt.
Vor kurzem habe ich dieses Thema wiederentdeckt und mal bei Alibaba "leaky feeder" gesucht. Neben leckerli-streuendem Hundespielzeug gibt es dort tatsächlich auch zahlreiche Angebote für solche Kabel, manche erwähnen sogar explizit "wifi" (zB hier). Die Kabel werden in verschiedenen Varianten und Durchmessern angeboten (zB hier ca. halb so dick wie das Erstgenannte)

Für mich stellt sich jetzt die Frage, ob ein Einkauf in Fernost schon die komplette Lösung sein soll! Ich kenne mich zwar mit Netzwerken gut aus, aber ich habe keine Ahnung davon, was im Detail in einer WLAN-Karte und in der Antenne vor sich geht. Deshalb fällt es mir schwer zu beurteilen, ob die Beschaffungsprobleme im Freifunk-Thread die größte Hürde gewesen sind, oder ob die Beschaffung noch das kleinste Problem darstellt.
Dort klingt es jedenfalls so, als wäre so ein Setup durchaus machbar, wenn man ein entsprechendes Schlitzkabel in die Finger kriegt. Es ist auch die Rede davon, so ein Schlitzkabel direkt, statt der normalen Antenne, an einem handelsüblichen Accesspoint zu betreiben.

Hat hier schon einmal jemand mit so etwas gearbeitet oder gespielt?
Ist es überhaupt möglich, anhand der bei Alibaba angegebenen technischen Daten zu entscheiden, ob ein Schlitzkabel für WLAN geeignet sein könnte?
Auf was müsste man bei der Suche eines geeigneten Schlitzkabels achten?
Wie sieht es da mit 2.4/5GHz und der Zukunftssicherheit aus?
Wäre es tatsächlich denkbar, dass man so ein Schlitzkabel statt der mitgelieferten Antenne an handelsüblicher Hardware betreiben kann?
Oder ist schon auf den ersten Blick klar, dass man da nicht ohne speziell auf den Zweck zugeschnittene Hardware weiterkommt?
Gibt es weitere Risiken und Nebenwirkungen, die ich vollkommen übersehe?

Ich finde diese Technik total spannend, aber irgendwie kann ich nicht so richtig glauben, dass das Schwierigste an so einem Projekt die Kabelbeschaffung ist... da ich aber wie gesagt keine Ahnung von Funk habe, könnte es natürlich auch sein, dass die ganze Sache einfacher ist, als ich denke!
sysconsol
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von sysconsol »

Und wenn man da nun einfach billiges Koaxkabel (Sat-Kabel) nimmt, bei dem die optische Bedeckung durch das Schirmgeflecht eher gering ist?

Oder eben die Schlitze selbst einbauen.
Schaut man sich die Bilder an, dann wäre das prinzipiell möglich.
Besteht noch die Frage, wie genau die Abmessungen der Schlitze sein müssen.
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OnOff
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von OnOff »

ich hab hier noch eins liegen…

Muss mal messen wie lang das ist.
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phettsack
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von phettsack »

Ich hatte mich auch vor Jahren dafür begeistern wollen. In Tunneln wird das wohl verwendet um Radio drin zu haben.
Bei WLAN könnte ich es mir für Hotelflure und so vorstellen.
In der heutigen Zeit sind Accesspoints nicht mehr so extrem kostspielig, daher bin ich etwas zwiegespalten.
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Chemnitzsurfer
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Kenne sowas als Inhouse GSM Netz (Vodafone) im hiesigen Krankenhaus.
Die Kabel bekommt man auch von deutschen Händlern z.B.
https://www.fts-hennig.de/antennenkabel ... kabel.html
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

Die werden verwendet um für die BOS Gebäudefunkanlagen zu realisieren.

Eine Mitbenutzung durch zivile ist erlaubt, dass heißt Betriebsfunk und so ist kein Thema. Mobilfunk und wlan wären technisch möglich, da je nach Leitung die Frequenzen unterstützt werden. Es gibt ja zb. Cellflex als leckbandkabel oder das 1/2 zoll was wir häufig verwenden.

Jetzt ist aber zu bedenken, eine Funkstation sendet pro schleifenende mit 30dbm, und gestattet im analogen Längen bis 1200m. Digital UHF sind es noch gut 600m.

Das heißt alle Teilnehmer die auf diesen 600m dein wlan sehen würden sich alle in deinen einen Router einbuchen oder die Basisstation.


Ich habe Kunden mit kleinen Schleifen die auf den Fluren verlegt sind und dort hängen extra basisstaionen von t offline und blowdavon. Dort geht aber maximal 3G mit Glück. Für Telefonie reicht es. Dort sind aber auch riesige koppelfelder und sperrfilter damit die sich nicht gegenseitig zublasen. Kathrien und Nachfolger lassen grüßen.

An RFS Kabel ran zu kommen ist kein Thema. Abfallstücke. Ich bekomme die neu als 500/1000m Trommel und dann geht es los.

Ich persönlich würde kleine Hotspots vorsehen, allein fürs load balancing.
Was hast du den vor?
0DC92973-D2CE-46B2-8915-B6E84765B819.jpeg
Zuletzt geändert von Miraculix am Fr 14. Mai 2021, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Bastelbruder
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Bastelbruder »

sysconsol hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 07:35 Und wenn man da nun einfach billiges Koaxkabel (Sat-Kabel) nimmt, bei dem die optische Bedeckung durch das Schirmgeflecht eher gering ist?

Oder eben die Schlitze selbst einbauen.
Schaut man sich die Bilder an, dann wäre das prinzipiell möglich.
Besteht noch die Frage, wie genau die Abmessungen der Schlitze sein müssen.
Der bei höheren Frequenzen wirksame Außenleiter bei billigem SAT-Kabel besteht aus der unscheinbaren, mit Aluminium kaschierten Kunststoffolie unterhalb der "optischen Bedeckung".

Vielleicht findet sich noch ein Antennenkabel aus der vor-SAT-Aera, da war die heutzutage störend in Erscheinung tretende Folie noch nicht drin?
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gafu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von gafu »

diese antennenkabel aus alten gemeinschaftsantennen-zeiten mit 1-fach-geflechtschirmung haben aber mordsmäßige dämpfungen bei 2400 mhz. Da sind je nach typ 1-3dB dämpfung drinn. pro 1 meter. Das ist schon für kabelfernsehen 862 nicht mehr zu gebrauchen.

wenn du einfach geschirmte koax suchst, dann eher mal so in die hobbyfunk-ecke schielen, z.B. RG213, und dann nicht den mil-c-17 typ, sondern das billigste vom billigsten. Da könnte was dabei sein mit unvollständiger schirmbedeckung.
Das könnte zwar etwas loss erzeugen wegen der fehlanpassung beim direkten anschluss an den antennenausgang eines routers, aber das sind nur wenige dB, das macht nicht viel aus, und bei den kleinen leistungen brennt da auch nicht gleich was ab.

ansonsten ist abstrahlung über schlecht geschirmte kabel doch nix besonderes.
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

Also schrottreifes RG58 mit unlötbarem Schirm kann ich dir schenken. Sind noch ca 95/100m drauf.

War ganz zu Anfang meiner Funk Ära. Ich glaube der fliegt noch irgendwo rum.

Die richtigen leckbandkabel haben halt mordsmäßoge Stecker und sollten isoliert von der Decke montiert werden auf den Hütchen. Sieht man sehr schön in vielen Tunneln in den Städten die etwas länger sind.
traeu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von traeu »

Vielen Dank für eure Antworten!

@sysconsol
Meinst du wirklich Selbstbau lohnt sich da? Auf mich macht es den Eindruck, als wäre das Beschaffungsproblem lösbar, evtl. etwas teuer, aber um mal damit zu spielen wäre es sogar aus dem von Chemnitzsurfer geposteten Shop bezahlbar... und im Freifunk-Thread war man zumindest der Meinung, dass die Schlitze schon recht exakt sein sollten.
Da bin ich natürlich auch wieder überfragt, welche Rolle die Form, Größe und Gleichmäßigkeit der Schlitze spielen, wie das von der Kabelbeschaffenheit und den genutzten Frequenzen abhängig ist usw...

@OnOff
Hast du mit dem Kabel schonmal irgendetwas gefunkt?

@gafu
wenn ich das richtig verstanden habe, ist das "besondere" eben, dass sie Abstrahlung einigermaßen kontrolliert und gleichmäßig ist und sich ungefähr vorhersagen lässt, wie viel vom Signal dann noch ums Kabel herum zu empfangen ist.
Oder welchen Vorteil könnte sonst so ein Schlitzkabel ggü. einem "normalen" schlecht geschirmten Kabel haben?
Und deines Wissens nach wäre der Betrieb von einem Schlitzkabel an einem normalen Router mehr oder weniger problemlos möglich?

@Miraculix
wenn du von "richtigen" Leckbandkabeln mit sehr dicken Steckern sprichst, sind das dann Kabel, die sehr lang sind und mit großer Leistung betrieben werden, und deshalb dick ausgeführt sind? Oder müssen auch kleinere Systeme, aus welchen Gründen auch immer, so dick sein? Diese Kabel scheint es ja in verschiedenen Dicken zu geben, aber ich habe keine Ahnung, wie man herausfindet, welche Dicke man für den Einsatzzweck "WLAN im Hotelflur-ähnlichen Rahmen" nehmen würde.
WLAN ist ja auch von der erlaubten Sendeleistung her recht schwach, ist da trotzdem mit den von dir zu BOS & 3G erwähnten Problemen zu rechnen? Dass sich fremde Leute bei mir einbuchen, sollte zwar dank WPA2 nicht möglich sein, aber dennoch wäre es nicht wünschenswert, stärker als notwendig zu senden. Im Zusammenhang mit Schlitzkabel-WLAN habe ich von Reichweiten von wenigen Metern gelesen, was ja auch für solche Zwecke komplett ausreichen würde.

Dass sich dieses Thema nicht besprechen lässt, ohne als Alternative mehrere normale APs vorzuschlagen, war mir auch klar :D
Ich sehe durchaus die Vorteile, die ein ordentlich konfiguriertes WLAN mit 802.11r und mehreren Stationen bietet, und betreibe das so auch bei mir zu Hause.
Ich muss auch dazu sagen, ich habe kein konkretes Projekt bzw. Objekt vor Augen, wo ich Schlitzkabel in nächster Zeit einsetzen möchte. Ich finde es hauptsächlich einfach spannend, weil es eben ganz andere Möglichkeiten bietet als ein bzw. mehrere klassische APs. Während man viele Clients besser auf mehrere Stationen aufteilt, könnte so ein Schlitzkabel doch eine gute Lösung sein, um zB einen Keller mit vielen dicken Wänden zu versorgen. Wenn man nur wenige Clients hat gibt es keine Notwendigkeit für Lastverteilung, und man hat dadurch, dass es nur eine Station gibt, eine vollkommen unterbrechungsfreie Versorgung. Außerdem entfällt das Verlegen von Cat-Kabel in jeden Winkel bzw. würde durch das Antenne-verlegen ersetzt werden.

Ich muss sagen, auch eure Antworten hier klingen für mich als Funk-Laie so, als wäre so etwas zumindest technisch kein großes Hexenwerk. (Sinnhaftigkeit und Vorteile von Alternativen mal völlig außer Acht gelassen)
Wenn ich mich also mal nicht mehr zurückhalten kann und so ein Kabel mal beschaffen möchte, um das testweise an einen alten AP zu klemmen: Wie könnte ich so ein Experiment angehen? Wie wähle ich aus, von welchem Kabel ich versuchen sollte, ein paar Meter zu bekommen? Ist das für 2.4 bzw 5GHz recht unkritisch, oder gibt es da nur wenige Kabel, die dafür geeignet sind? Mir würde es dabei erstmal nicht um größte Effizienz und höchste Reichweite gehen, sondern darum, ein klassisches Hotelflur-Setup zu testen.
Und wie kriegt man das an den AP angeschlossen? Kann man "einfach" an das Schlitzkabel einen zum AP passenden Stecker dranbauen?
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

Relativ. Meine BOS Stationen senden mit 30dBm pro ende. Also 1 Watt. Die ganze anläge muss so ausgelegt werden das im Fehlerfalle die Versorgung des Abschnittes auch mit einem ende offen noch gewährleistet ist. Dick ist das Kabel nur wegen dem Dielektrium. Kupfer sind da fast nur zwei Folien drin. Der Innenbereich ist hohl. Skin Effekt. Dick nur wegen der geringeren Dämpfung.

Man sagt etwa in einem Normalen Gebäude habe ich rund 30m rechts und links des Kabels eine ausreichende Versorgung im VHF und UHF Bereich. 160&400Mhz

Bei Wlan reden wir von 2400/5800Mhz. Die Durchdringung der wände wird mit steigender Frequenz schlechter. Auch muss das Kabel auf Hütchen mit Abstand zur Wand/Decke montiert werden. Rechne mit grob 10cm Aufbau höhe.

Der Charme ist tatsächlich das diese Kabel die Leistung gleichmäßig abgeben. Anders als eine Antenne kann ich mit einem Schlitzbandkabel an einer Hallendecke entlang problemlos das ganze Areal versorgen, wohingegen mit einer Antenne nur der nähere Bereich abgedeckt ist. Grade in Hochregal oder Palettenlagern wird das gern so gelöst.

Antennen sind wieder sinnvoll wenn ich kein Kabel legen kann und Vollgas irgendwo rein blasen will. (10db gedämpft ausgekoppelt und dann mit gewinn in einen Schacht oder so.)

Bei mir ist der Max Grenzwert allerdings bei -88dbm. Bis dahin sagt man ist Kommunikation noch gewährleistet. Sprach und Digitalfunk.

Ich erahne was du vorhast. Bedenke das jede Steckverbindung eine Dämpfung deines Signals erzeugt.

Für Wlan wäre das zb. das RFS RLKD12-50A

https://stabo.de/fileadmin/RFS/4__RADIA ... es_Ger.pdf
Sehr schöne Erklärung auch zu den Typen und Frequenzen.

https://www.funktechnik-schultz.de/imag ... NA_RFS.pdf


PS: ich habe an den Seiten keine Aktien und keine Provision. ;)
Zuletzt geändert von Miraculix am Fr 14. Mai 2021, 23:56, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von ferdimh »

Ich halte Schlitzkabel für WLAN für ungeeignet.
Die oblichen Schlitzkabelsysteme haben niedrigere Frequenzen und ca. 30 dB mehr Dämpfungsbudget. Wenn wir -88dBm als "Ausreichende Abdeckung" ansehen, und mit 30dBm reinballern, haben wir 118dB Felddämpfung, die wir zwischen Kabel und Funkstrecke aufteilen können.
Bei WLAN haben wir, wenns gut läuft, 20dBm Sendeleistung und müssen, damit bei der Benutzung das Essen im Magen bleibt, mindestens -70dBm an der Krückenantenne eines Mobiltelefons erzeugen. (Die Gegenrichtung ist genauso problembehaftet, hier ist die Krückenantenne halt senderseitig vorhanden). Damit bleibt für die prinzipbedingten Verluste des Schlitzkabels viel weniger Platz.

Bei WLAN bleiben dann halt noch ein paar Meter Reichweite um das Kabel übrig und die Kabellänge dürfte auch bei entsprechend dämpfungsarmen und dementsprechend sperrigen Trümmern von Kabel auf 100m beschränkt sein (ich sehe gerade, dass für das erstbeste Schlitzkabel bei 2,4GHz 13 dB/ Dämpfung/100m angegeben werden. Das ist noch vertretbar, wird aber auch mit 14,ebbes mm Außendurchmesser und 200mm Biegeradius erkauft. Wie das in ein "ziviles" Umfeld integrieren soll, ist für mich etwas fraglich.)

Jetzt weiß ich nicht, wie ich die Koppeldämpfung verstehen soll, wenn das ein typischer Wert von Kabel zu Gegenantenne ist, bleibt bei 80dB "coupling loss" schon nichts mehr vom Dämpfungsbudget übrig (während bei TETRA aufgrund von 10dB mehr Sendeleistung und guten 20dB mehr Empfängerempfindlichkeit noch 30dB übrig blieben!). Damit es deutlich besser wird, müsste man auf gefühlt armdicke Kabel ausweichen.
Gary
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Gary »

Hallo,

ja Schlitzkabel sind interessant und faszinierend.

Aber es ist ja auch nur eine Antenne, die Versorgungsfläche wird ja nicht wirklich größer. Und bei WLAN ist die Fläche klein, für einen Flur ist eine Richtantenne da einfacher.
Auf dem Flur will aber keiner WLAN, das wollen sie auf dem Zimmer.

Bei der Frequenz ist ein Hohlleiter mit Schlitzen schon gut möglich - zumindest als Gedankenmodell.
Gary
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Gary »

ja, Link Budget habe ich mal gelernt..

Da ist WLAN große Kacke, hohe Geschwindigkeit gibt es nur bei gutem Pegel, und nur dann kann man mehrere Leute bedienen. Was nutzen 11 MBit/s wenn da mehrere ein Film sehen wollen.
Für IOT ginge das noch, aber nicht für Gäste.

Das pdf von RFS ist interessant, aber zeigt das bei WLAN mehrere AP besser sind.

Kopplungsdämpfung
Dies ist ein Maß für die Signaldämpfung zwischen dem Kabel und einem Prüfempfänger in einem Abstand von 2 m
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ferdimh
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von ferdimh »

Ein Hohlleiter mit Schlitzen ist sicher auch interessant, und würde unser Budget schon mal um 10 dB Kabeldämpfung entlasten.
Warum sehe ich jetzt ein geschlitztes Wasserrohr? Das kann man dann auch gleich mit passenden Fittingen verbinden...

Nichtsdestotrotz krankt das Ding zuallererst an der hohen Dämpfung vom Kabel zum Endgerät und garnicht so sehr an der Kabeldämpfung, wie ich vor dem Datenblattlesen dachte.
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gafu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von gafu »

ferdimh hat geschrieben: Fr 14. Mai 2021, 21:06 Bei WLAN bleiben dann halt noch ein paar Meter Reichweite um das Kabel übrig
ich dachte, das war der sinn der übung? sonst würde man ja einfach eine normale antenne nehmen.
Gary
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Gary »

"Zwischen Funkanlage und Antenne muss eine freie Sichtlinie gewährleistet sein"

Again what learned - Wieder was gelernt

Ich sehe jetzt vor allem einen Vorteil - mit dem Schlitzkabel kommt es an keiner Stelle zu hohen Pegeln die einen Sicherheitsabstand zur Antenne nötig machen.
Ein 1/2" Kabel mit Abstandshalter, das ginge in einem Technik Museum. Für Mimo braucht es ein zweites Kabel, besser schon drei.
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

Tunnelversorgung?
wäres da nicht Praktischer für mehr Bandbreite und Clients,
an jedem Ende einen Satz Richtantennen auf verschieden Kanälen und dann
einfach alles im Tunnel auszubrennen?
zwar nicht ganz so legal aber billiger und besser als so ein olles Kabel
7€/m
ohne Verkabelung u Montage zu rechen, da kann ich alle 10m einen AP setzen
https://www.amazon.de/TP-Link-EAP225-pr ... B01LLAK1UG
wenn ich die billigen für 30€ von denen nehme, krieg ich auch das mit der verkabelung schon hin.
IPv6
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von IPv6 »

Ganz bestimmt hängen in einem Tunnel AP für 30€...
Zumal im Katastrophenfall niemand Youtube gucken möchte, da geht es da mehr um Mobilfunk und BOS und weniger um WLAN im Tunnel.

Ich finde, die Schlitzkabel klingen immer noch nicht so schlecht. Einfach auf die abgehängte Trockenbaudecke werfen und man hat in jedem Raum gutes WLAN. Im klassischen Einfamilienhaus braucht es da pro Etage auch keine 100m Kabel.
Nur die 5 ghz sind wohl ein Problem. Wobei sie das auch mit klassischen Antennen sind, das geht da meistens auch bloß im selben Raum wo der AP hängt, durch eine massive Wand ist mir 5 ghz meistens schon Ende.
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ferdimh
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von ferdimh »

Bei BOS-Frequenzen und Linkbudgets (die am Ende im Wesentlichen aus der Bandbreite folgen) ist das Schlitzkabel tatsächlich sehr gut geeignet.
Ansonsten ist die Idee "gutes" WLAN halt im Wesetntlichen von der Koppeldämpfung abhängig, die leider bei den gegebenen Schlitzkabeln äußerst schwammig definiert und außerdem knapp ist.
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

b0n3 hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 01:29 Tunnelversorgung?
wäres da nicht Praktischer für mehr Bandbreite und Clients,
an jedem Ende einen Satz Richtantennen auf verschieden Kanälen und dann
einfach alles im Tunnel auszubrennen?
zwar nicht ganz so legal aber billiger und besser als so ein olles Kabel
7€/m
ohne Verkabelung u Montage zu rechen, da kann ich alle 10m einen AP setzen
https://www.amazon.de/TP-Link-EAP225-pr ... B01LLAK1UG
wenn ich die billigen für 30€ von denen nehme, krieg ich auch das mit der verkabelung schon hin.
Lach nicht, so ähnlich habe ich schon Richtfunk Strecken durch einen ICE Tunnel aufgebaut. Mit Zug drin. Rollenbergtunnel bei Bruchsal.

Auf beiden Portalen je ein Power Beam und wir hatten Verbindung die durchaus voip Telefonie zugelassen hat. Allerdings nicht mit original Firmware. Abgestrahlte Leistung war was um 65W oder so.


Und der Kabelpreis pro Meter… ich habe einen Kunden der wollte weißes Kabel. Wird auch gefertigt-bei Mindestabnahme von 5000m…

Hat der Kunde alles bezahlt. Das Projekt hat 12 Funkstellen und bewegt sich im 7 stelligen Bereich.
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

Miraculix hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 11:20 Lach nicht, so ähnlich habe ich schon Richtfunk Strecken durch einen ICE Tunnel aufgebaut. Mit Zug drin. Rollenbergtunnel bei Bruchsal.

Auf beiden Portalen je ein Power Beam und wir hatten Verbindung die durchaus voip Telefonie zugelassen hat. Allerdings nicht mit original Firmware. Abgestrahlte Leistung war was um 65W oder so.


Und der Kabelpreis pro Meter… ich habe einen Kunden der wollte weißes Kabel. Wird auch gefertigt-bei Mindestabnahme von 5000m…

Hat der Kunde alles bezahlt. Das Projekt hat 12 Funkstellen und bewegt sich im 7 stelligen Bereich.
65W :? wie kiregt man das hin.
Fährt der ICE druchn Tunnel in Afrika? Offizell
bzw was fürn Richtmonster hastn da dran, ein unifi powerbeam macht doch nicht merh als 19dbi auf Antenne.

Azubi mit weißen Schrumpfschlauch und Föhn hat geregelt oder :lol:

Sachen gibts
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ferdimh
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von ferdimh »

der Große Powerbeam (650mm Schüssel) hat 29dBi Gewinn, wenn ich mich recht erinnere. Jedenfalls um die 30.
Bei einer immer möglichen Ausgangsleistung von 20dBm kommen da schon 100W EIRP zusammen.
Effektiv können die Dinger aber noch ein gutes Stück mehr, so dass einige 100W EIRP schon drin sind.
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

ferdimh hat geschrieben: Sa 15. Mai 2021, 20:17 der Große Powerbeam (650mm Schüssel) hat 29dBi Gewinn, wenn ich mich recht erinnere. Jedenfalls um die 30.
Bei einer immer möglichen Ausgangsleistung von 20dBm kommen da schon 100W EIRP zusammen.
Effektiv können die Dinger aber noch ein gutes Stück mehr, so dass einige 100W EIRP schon drin sind.
Ah OK.
Macht Sinn, das die so groß sind hatte ich nicht mehr aufn Schirm.
Ich spiele eigentlich nur mit den kleinen rum.
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

Tatsächlich war es mit offener Firmware auf Afu Frequenzen und entsprechendem Personenschutz Abstand. (70cm…)

Ubiquiti Power Beam. Die locos haben wir auch öfters im Einsatz.

Ne, sonderfertigung. Der Azubi hat Mittlweile ausgelernt und mit 1, bestanden. (Bin stolz auf ihn)
Bei dem Projekt ist der Preis fast egal. Geld regelt wie immer.


Das war meine Station:
Bild
traeu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von traeu »

Die PDF Dokumente sind auf jeden Fall schon mal sehr spannend, vielen Dank für die Links!

Auch die dB-Beispielrechnungen sind sehr aufschlussreich, damit muss ich mich noch etwas intensiver beschäftigen.
Es scheint zu zeigen, dass man mit WLAN bei in DE legaler Sendestärke selbst bei gutem Antennenanschluss nicht wirklich weit kommen würde was den Abstand zwischen Mobiltelefon/mini-Antenne und Schlitzkabel angeht. Für mich eher beruhigend zu wissen, dass man damit niemanden um sich rum groß nerven könnte. Das überlegte (weiterhin nur in der Fantasie existierende) Einsatzszenario war ja ein Hotelflur (bzw. eher die daran angrenzenden Zimmer) oder ähnliches, keine riesige Fläche. Dabei ist mir schon klar, dass das Schlitzkabel dann auch direkt in/an der Decke über dem Client sein müsste. Auf dem Flur verlegen und damit durch Wände Zimmer erreichen wollen wird wohl eher schlecht funktionieren.

Gerichtetes WLAN über längere Strecken finde ich auch sehr spannend, auch da lauere ich auf eine Gelegenheit, um das mal irgendwo umsetzen zu können wo es dann auch einen Nutzen hat. Ich denke der Hauptunterschied ist, dass sich das Schlitzkabel biegen lässt und man das theoretisch auch durch mehrere Räume mit dicken Wänden durchführen könnte, während die Richtantenne halt stur geradeaus peilt.

Mir sind auch noch zwei Sachen aufgefallen, die eher gegen ein solches Setup sprechen: Einmal das auch von Gary erwähnte MIMO, was die Anzahl der Schlitzkabel und damit den Preis der Sache hochtreiben würde, daran hatte ich erst gar nicht gedacht. Außerdem sind die im PDF (auf Seite 63) angegebenen Verluste für 5,8GHz ca 20dB höher als bei 2.4GHz. Damit dürfte man, wenn ich das richtig interpretiere, bei dieser Technik auf 2.4GHz beschränkt sein. Es wäre also eher für eine Art Grundversorgung geeignet, mal etwas zwischendurch googeln, Onlineradio hören, telefonieren oder so... aber wenn mehrere Clients erwartet werden und auch ein bisschen Durchsatz haben sollen, ist wohl, gerade mit Blick auf 802.11ax, ein Konstrukt mit mehreren klassischen APs eindeutig die bessere Wahl.
Für das Hotel-Szenario, wo abends jeder Videos streamen will, erscheint mir das dann irgendwie gar nicht so geeignet...spannend, dass es angeblich oft in diesem Bereich eingesetzt wird. (Wobei ich auch noch nie wirklich gutes Hotelzimmer-WLAN erlebt habe :P ) Vielleicht wirkt der Profi dem dann mit mehreren Schlitzkabeln entgegen, vielleicht sogar mit mehreren APs auf unterschiedlichen Kanälen? Wobei das dann den Vorteil von nur einem AP + langer Antenne gegenüber einer klassischen multi-AP Lösung ein Wenig zunichte machen würde...

Ich werde den Gedanken aber auf jeden Fall von der "unrealistisch" in die "bei Bedarf höchstwahrscheinlich schon machbar" Kategorie verschieben!
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

Das schlitzkabel versorgt in einem Rutsch mehrere Brandabschnitte und Etagen. Einmal quer durchs Gebäude und du hast alle Bereiche auch mit dicken Brandschutz Wänden und Toren erschlossen.

Bei allen anderen Sachen ist bei Tür/Tor zu Feierabend.
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Desinfector
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Desinfector »

Ich würde mich dabei fragen:
Bei WLAN möchte man bisweilen die Frequenzen/Kanäle ändern.
Im Tunnel z.B. Elbtunnel in Hamburg hat man Jahrzehntelang die gleiche Radiofreq z.B. für NDR2.

Wenn man aber bei später auftretenden Störungen den WLAN Kanal ändern will, passen die Schlitze im möglichen Kabel dafür dann noch gut genug um den ganzen Flur zu bestrahlen?
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ferdimh
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von ferdimh »

Wenn man aber bei später auftretenden Störungen den WLAN Kanal ändern will, passen die Schlitze im möglichen Kabel dafür dann noch gut genug um den ganzen Flur zu bestrahlen?
Die Schlitze funktionieren immerhin von 75 bis 2600 MHz, wenn man das richtige Kabel wählt. Ein Kanalwechsel müsste schon sehr weit gehen, damit das Probleme macht.

Bei MIMO würde ich mir jetzt nicht sooo viele Sorgen machen, hier fehlt mir ohnehin noch die Vorführung, dass das tatsächlich mal in einem realen Szenario gewinnbringend funktioniert. Was klappt, ist Beamforming, um die Signalstärke zu verbessern. Das bräuchten wir aber nicht, wen wir eine gut funktionierende Schlitzkabelinstallation hätten.
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Desinfector
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Desinfector »

Und bei 5gig?
Bei 2.4 wirds ja irgendwann nicht bleiben
b0n3
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

Die wichtige frage ist ja eigentlich was will ich damit erreichen.
bei 5ghz wirds ja relativ warscheinlich nicht bleiben, so 6ghz oder wesentlich höher.

Da wird schnell jede Wand zum Problem.
5ghz fällt an der ersten Wand schon drastisch von der Leistung in der Praxis.
bei 2,4ghz hat man mehr Leistung auch eher durch mehr Antennen und breitere Kanäle erzeugt.
viele Schlitzkabel viel teuer.

Das nächste ist halt das du eigentlich weniger Clients pro Antenne/Radio willst
und das ganze ohne das dein beanchbarter AP dir das Band zuballert.

WLAN in Schulen ist dehalb richtig hart, wenn jeder ne bestimmte Geschwindigkeit haben soll.
Bisher war das noch nicht oft ein problem ausser UNIs, da kaum eine Schule nen Internetanschluss hat um
mehr als 2 Klassen a 30Sticks mit einem FullHD Youtubestream zu beglücken.
Danke CDU sag ich da nur.
Reine Grundschulen wollen alle min 100Mbit DSL und die eine mit 250Mbit würde mehr nehmen wenn sie könnten. :twisted:
Das wird sich mit dem aktuellen Käse der da läuft noch wesentlich schlimmer.

weiss nicht was man mit einem Schlitzkabel erreichen will Grundversorgung mit WLAN mit ISDN ähnlichen geschwindigkeiten?
wenn die Schlitzkabel unter 1€/m gehen dann könnte ich mir das unter bestimmten umständen schon vorstellen aber über 6€, neee

PS: von einer Australischen Schule weiss ich die haben jedes Klassenzimmer abgeschirmt und stumpf einen AP reingepackt.
Die meinten das Funktioniert sehr gut, alles was sie zuvor gemacht hatten war Mist.

Gruß Andi
Gary
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Gary »

Da fällt mir wieder eine Erzählung ein, früher als man Strom je Lampe und Steckdose zahlen musste, da wurde die Wand oben aufgeklopft damit die Lampe an der Decke in zwei Räume strahlt. Der Opa von dem Bekannten war stolz das er das an einer Stelle gemacht hat wo eine Wand auf die andere trifft und er mit einer Glühbirne 3 Räume ausleuchten konnte.

Ich war bei einer Firma die WLAN aufgerüstet haben und auch über WLAN telefonieren wollten. Alte Gebäude, alte Fenster, da haben sich die AP durch die geöffneten Fenster über den Innenhof gestört. Die AP waren an den Säulen in der Raummitte mit Rundstrahlern, zum Teil also Sichtkontakt.

Früher war ich mit einem AP im Haus versorgt, heute sind es schon drei.

Wir sollten einen Standart entwickeln wie wir über LED Streifen einen Broadcast machen können.

Funk Klugscheiß - bei GSM war es noch üblich die Technik unten zu betreiben und die Antenne auf dem Dach/Turm. Antennenkabel wurde halt dicker wenn der Turm recht hoch war. Im C-Netz sah das teils aus wie 110er Abwasserrohr.
Richtfunk war früher mit Hohlleitern, heute wird das auf 150 bis 450 MHz moduliert auf ein RG8 zur Inneneinheit übertragen, oder ganz neu per Glasfaser.
Bei UMTS begann wurde zuerst mit Antennenverstärkern gearbeitet und später wanderten die HF Einstufen zur Antenne. Bei 5G mit 3,6 GHz sind es nur noch aktive Antennen.

Soll verdeutlichen, 5GHz WLAN wird nicht über Kabelstrecken geführt.
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Fritzler
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Fritzler »

Gary hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 14:08 Wir sollten einen Standart entwickeln wie wir über LED Streifen einen Broadcast machen können.
Gibts schon: https://www.fraunhofer.de/de/forschung/ ... ation.html
b0n3
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

Ach,
RGB WLAN ? Ich bin dabei

Telefonie über WLAN ist auch so eine Sache, wo Theoretisch der Totale Hammer und Gamechanger ist,
aber in der Praxis schneller als ein Keks zerbröselt.
Mit einen AP, absolute kein Problem, funktioniert super toll und is billig AF.
Mit 2 APs wirds schon schwieriger.
Mit vielen APs, rennt ihr Narren rennt!!!

Eins der größten Probleme ist halt Handover, der wechsel von einem AP zum anderen.
gibt zwar FastRoaming das das lösen sollte, erfordert aber das sowohl AP und Client das unterstüzen müssen.
Sollten theoretisch alles schon lange, praktisch nope. war zumindest vor 2Jahren noch eher meh.

Es ist halt mist wenn der Client ein paar sek benötigt um den AP zu wechseln, dann kommen noch lustige Sachen wie "kleben bleiben",
Clientgerät will einfach nicht wechseln solange noch irgendwas durchkommt ( Apple ick höre dir trapsen, hängt auch wieder von der AP hardware ab :roll: )
Und dann gibts noch was was ich superroaming nenne, wenn 3 APs oder mehr an einem örtlichen Punkt die selbe Signalstärke haben und der Client halt nicht
entscheiden kann wer denn nun der bessere ist :lol:

Gibt die ein oder andere Lösung dafür, aber in der Praxis würd ich eher zu DECT IP Multizellen gehen.
Ist halt dafür gebaut.

PS: von Gigset gibts ein DECTmultizellen System das gar nicht mal so teuer is 300€ pro Zelle.
das läuft auch an Fritzboxen gut.

Gruß Andi
b0n3
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

Fritzler hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 14:36
Gary hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 14:08 Wir sollten einen Standart entwickeln wie wir über LED Streifen einen Broadcast machen können.
Gibts schon: https://www.fraunhofer.de/de/forschung/ ... ation.html
Haha geil.
Ich höre die Esospinner schon Warmlaufen :roll:
Über die Augen kommt man ja direkt zur Seele, dass muss man Wissen!!!

Das kann man dann bestimmt mit den Chinesium LEDs plätten 8-)

Wenn der Sensor in die Geräte kommt ist das der 2. der direkt nach der Webcam zugeklebt wird
Flip
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Flip »

b0n3 hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 14:48 Mit 2 APs wirds schon schwieriger.
Mit vielen APs, rennt ihr Narren rennt!!!
openwrt auf aps spielen, 802.11r einschalten und glücklich sein.
traeu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von traeu »

Mit 802.11r habe ich auf OpenWRT auch sehr gute Erfahrungen gemacht, bei mir läuft das zwischen 2.4GHz und 5GHz und zwischen benachbarten APs problemlos. Man kriegt quasi nichts davon mit, außer dass die Empfangsanzeige einen Sprung macht. Gehen dabei auch keine Pings verloren oder werden merklich verzögert.
Das würde ich auch zukünftig wieder so verwenden, wenn es um performante Versorgung geht. Auch für Telefonie hätte ich da eher wenig Bedenken, das Mobilteil müsste man halt vor seinem Produktiveinsatz ausgiebig auf seine Roaming-Fähigkeiten prüfen. Mit meinem Laptop und Handy geht es jedenfalls problemlos.
Zum vollkommenen Glück fehlt nur noch ein Stück Software, was von 802.11k und 802.11v Gebrauch macht. DAWN habe ich da im Auge, mit etwas Glück wird das noch erweitert und in OpenWRT integriert. Dann wäre es ergänzend zum schnellen Roaming auch möglich, den Client einigermaßen sinnvolle Entscheidungen zum Roamingzeitpunkt treffen zu lassen. WLAN kann da auf jeden Fall viel mehr, als aktuell vom Durchschnittsnutzer verwendet wird!

Aber eine Grundversorgung per Schlitzkabel finde ich weiterhin spannend :D
Vor allem in Situationen, wo nicht viele Clients zu erwarten sind aber der abzudeckende Bereich funkttechnisch schwierig ist und zur Abdeckung viele einzelne APs nötig wären. Mit wenigen Clients wäre dann sicher auch mehr als ISDN-Geschwindigkeit möglich.
Nur die Mathematik ist mal wieder doof: Wie man es dreht und wendet, die für 2.4GHz WLAN geeigneten dünnen 1/2" Kabel haben selbst bei nur 50m so hohe Verluste, dass quasi kein Puffer mehr für Verluste beim Antennenanschluss vorhanden wäre. (Wenn man von 20dBm Sendestärke und -70dBm als Untergrenze beim Handy ausgeht).
Die einzige Stellschraube, die ich dann noch sehe, ist die Kabeldicke: Bei einem 1 5/8" Kabel hätte man bei 50m Länge ca. 15dB mehr Luft. Dooferweise sagt auch hier die Mathematik wieder, dass 1 5/8" über 4cm sind... das ist schon ein fettes Ding! Da kommen mir doch Zweifel, ob ich sowas verlegen möchte...
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BernhardS
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von BernhardS »

Im Wiki Artikel kommt es nicht so gut raus. So ein einzelner Kabelschlitz hat bei richtiger Dimensionierung eine Impedanz von 5-600 Ohm.
Auf die üblichen 50 Ohm kommt man dadurch, daß das Ding beispielsweise 10 Öffnungen hat, die praktisch parallel geschaltet sind.
Heutzutage wo man leicht mal Zugriff auf einen VNA hat, kann man einen Eigenbau schon mal probieren.
b0n3
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

traeu hat geschrieben: So 16. Mai 2021, 17:20 Mit 802.11r habe ich auf OpenWRT auch sehr gute Erfahrungen gemacht, bei mir läuft das zwischen 2.4GHz und 5GHz und zwischen benachbarten APs problemlos. Man kriegt quasi nichts davon mit, außer dass die Empfangsanzeige einen Sprung macht. Gehen dabei auch keine Pings verloren oder werden merklich verzögert.
Das würde ich auch zukünftig wieder so verwenden, wenn es um performante Versorgung geht. Auch für Telefonie hätte ich da eher wenig Bedenken, das Mobilteil müsste man halt vor seinem Produktiveinsatz ausgiebig auf seine Roaming-Fähigkeiten prüfen. Mit meinem Laptop und Handy geht es jedenfalls problemlos.
Zum vollkommenen Glück fehlt nur noch ein Stück Software, was von 802.11k und 802.11v Gebrauch macht. DAWN habe ich da im Auge, mit etwas Glück wird das noch erweitert und in OpenWRT integriert. Dann wäre es ergänzend zum schnellen Roaming auch möglich, den Client einigermaßen sinnvolle Entscheidungen zum Roamingzeitpunkt treffen zu lassen. WLAN kann da auf jeden Fall viel mehr, als aktuell vom Durchschnittsnutzer verwendet wird!
Ja Teoretisch ist das vollkommen klar,
ABER mit WLANtelfonie brauch ich nur noch ne app aufn Handy und fertig ist die Laube.
genau da fällts ausseinander im Moment.
Denn dann nutzt jeder sein Handy mit verschiedenen Softwareständen Funktionen,
Nutzer xy steht dann voll auf seinen Chinesenfeldfunker usw.
Wenn das so ne Hippe bude ist wo jeder den neusten shit hat oder _JEDER_ ein Firmenhandy kriegt, dann geht das schon "länger"
nicht nur openwrt unterstützt das.
Das auf Netzseite zu kontrollieren ist der einfache teil.

Interne Telefonie mitn Handy finde ich persönlich eher sperrig.
WLAN vergessen einzuschalten, musst das ding erst mal entsperren usw.
zumal du dir dann Gedanken über QoS machen musst.
traeu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von traeu »

Dass bei Handys auf der Android-Seite ein ganz schlimmer Wildwuchs herrscht, was Support vielerlei Features angeht, würde ich niemals bestreiten. Haben wir wohl Glück, dass unsere " Chinesenfeldfunker" alle ohne zu mucken roamen! Hängt sicher auch mit dem nicht allzu hohen Alter der Geräte zusammen. Mein Eindruck ist, dass sich das Roaming in den letzten Jahren im Privatumeld verbreitet hat, zumindest auf AP-Seite, vielleicht ja auch auf der Clientseite.
Bestimmt haben das höherpreisige AP-Hersteller schon länger in der Feature-Liste, aber die klassischen Hersteller für den Heimgebrauch sind erst vor kurzem auf den Zug aufgesprungen und auch OpenWRT hat das noch nicht allzu lange als 1-Klick-Option auf der Weboberfläche.

Während du wohl automatisch von einem eher professionellen Umfeld ausgehst, steht bei mir der private Gebrauch auf 1-3 Stockwerken im Vordergrund, auch was den ganzen Thread angeht. Im geschäftlichen Umfeld würde ich mir auch kein Telefonie-Netz, basierend auf verschiedensten privaten Handys als Endgeräte, ans Bein binden wollen, das Chaos wäre vorprogrammiert. In einem geschäftlichen Umfeld würde ich aber auch nicht für ein selbstkreiertes Bastel-Schlitzkabel-WLAN meinen Kopf hinhalten wollen :D
Ein Umfeld aus gleichartigen APs und vorher auf Kompatibilität getesteten gleichartigen VoIP-Mobilteilen kann ich mir aber durchaus gut vorstellen! (weil du im vorherigen Post generell davon abgeraten hast...falls du da direkt WLAN-Telefonie mit BYOD gemeint hast, ist das natürlich was anderes!)
Für die eigenen vier Wände sehe ich das aber alles wesentlich lockerer...
Falls mal jemandem im Haushalt die Smartphone-Flat nicht reichen sollte und auch das Handy beim WLAN-Roaming während der VoIP-Telefonie Zicken macht oder extra Hardware fürs Festnetz gewünscht ist, würde ich jedenfalls erstmal ein zwei WLAN-Telefone beschaffen und auf Roamingfähigkeit testen, bevor ich da ein separates DECT-Netz aufbaue.
Ich persönlich würde auch nie mein Handy fürs Festnetz verwenden. Wenn überhaupt Festnetz, dann mit extra Hardware (und da habe ich jetzt noch nicht ganz verstanden, wo du da DECT im Vorteil siehst), am liebsten aber einfach gar nicht. Im Keller kann ich auch über meine Mobilfunknummer WLAN-telefonieren und erreichbar sein, was will ich mehr...
Flip
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Flip »

Wie ist das beim schlitzkabel mit dem rückkanal? Sendeseitig sehe ich das wie eine große anzahl paralellgeschalteter antennen entlang des kabels. da gebe ich dann ein vielfaches der sendeleistung drauf um auf meine mW erp zu kommen. Empfangsseitig ist ja aber schwierig, da meine clients an einer stelle ins kabel funken, leistung die das kabel dann aber nur teilweise zum empfänger bringt und hauptsächlich wieder abstrahlt. Es ist ja kein richtkoppler. an der restlichen länge empfängt es genauso störungen und fremde aps, also kein besseres snr als eine punktantenne.
Gary
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Gary »

Bei 40dB (Ein)Koppeldämpfung hast du dann auch 40dB(Aus)Koppeldämpfung an anderer Stelle.
Zusammen 80dB Dämpfung, für Spionage ein Bombenpegel :D

Der Empfänger freut sich aber wenn keiner der Client's ihn "anschreien" kann.
Miraculix
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Miraculix »

Das Stichwort lautet Zeitschlitz und oder Duplex.
10mhz/4,6mhz Duplex Abstand sind genug um ein RX vom TX Signal zu filtern. Und ansonsten über zeitschlitze und Kanäle.

Das Kabel verhällt sich wie eine große lange Antenne. Nicht wie viele kleine.
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ferdimh
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von ferdimh »

Das Kabel verhällt sich wie eine große lange Antenne. Nicht wie viele kleine.
Wo ist de rUnterschied?
Das Rückkanalproblem ist aus einem ganz einfachen Grund nicht existent: Man legt das System so aus, dass die normale Sendeleistung auf dem Weg Schlitzkabel -> Empfänger reicht. Dann reicht sie auch für den Rückweg.
Wenn man brachial ins Kabel brüllen muss, klappt das Ganze nicht.

Der theoretische Vorteil ist am Ende, dass sich statt der quadratisch ansteigenden Dämpfung (weil sich die Wellen eben kugelförmig ausbreiten und damit die Kugeloberfläche quadratisch mit dem Radius steigt) eine nur linear ansteigende Dämpfung ergibt (weil durch die Ausbreitung entlang des Kabels bei doppeltem Weg die Energie idealerweise nur auf das doppelte Volumen verteilt wird).
In der Praxis kommt zur quadratischen Dämpfung noch die zusätzliche exponentielle (und damit noch schneller steigende) Dämpfung durch Hindernisse dazu.
Der Haken an der Sache ist die am Ende doch exponentiell ansteigende Kabeldämpfung, so dass all diese Schlitzkabelsysteme am Ende Reichweiten erzielen, die in der Regel unter den Reichweiten des gleichen Systems im freien Feld liegen. Zwei BOS-TETRA Handfunkgeräte stellen, sofern eine Sichtverbindung gegeben ist, noch über 10km eine Verbindung her. Das Schlitzkabel liegt mit Reichweiten in der Größenordnung von einem km deutlich darunter, ergibt also nur dort Sinn, wo Hindernisse die Ausbreitung stark beeinträchtigen.
Und Aufgrund dieser prinzipiellen Reichweitenverringerung (Funkreichweite sind nur wenige Meter ab Kabel!) lassen sich auch diverse Dreckeffekte durch Eimerweise unpassende Schlitze verdecken.
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Fritzler
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Fritzler »

Was ist eigentlich dieses WLAN mesh, von dem man immer mehr hört?
Endlich radius für Endanwender?
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phettsack
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von phettsack »

Also wenn man ein Hotel oder ähnliches mit WLAN versorgen möchte fällt glaub ich ein Schlitzkabel flach in der praktischen Anwendung.
Möchte man nun nicht in jedem Flur 2 bis X Accesspoints andübeln weil die Gäste sich meistens in den Zimmern aufhalten und nicht im Flur gebe ich hier noch eine Idee bekannt die ich desöfteren in südlichen Gefilden im Urlaub gesehen habe.
So ein AussenWLAN-Ap von TP oder ähnlich wird einfach neben einen der meist sowieso vorhandenen Licht-Strahler gesetzt und strahlt das Gebäude mit WLAN an. Das ganze nochmal auf der Rückseite.
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von basti1 »

Fritzler hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 12:06 Was ist eigentlich dieses WLAN mesh, von dem man immer mehr hört?
Endlich radius für Endanwender?
Ist gut!


Bei meinen Eltern hatte ich 3 Fritzboxen im Einsatz. Eine im Keller, die macht Internet und WLAN für den Keller und das Erdgeschoß, die hatte aber keinen ISDN Anschluss. Also hing die nächste daneben und mache voip und versorgte die Telefonanlage. Die 3te hing im Obergeschoss und machte WLAN.

Zusätzlich hängt im Erdgeschoss noch ein repeater, verbunden mit der Box im Keller.

Die Box im Keller und der repeater können Mesh und machen das gut. Nur die Box oben kann das nicht. Alle WLAN haben die selben Einstellungen.

Kommt man rein, bucht sich das Handy unten ein. Geht man nach oben. Bleibt es unten hängen, bis man WLAN ausmacht und neustartet, dann erkennt er das bessere Signal von oben.

Hab die Boxen im Keller gegen eine 7490 getauscht. Die aus dem Keller ist nach oben gezogen und hängt per LAN Kabel an der im Keller.

Bei allen ist Mesh eingeschaltet und verbunden, einmal per WLAN und einmal per LAN Kabel. Man kann nun durchs ganze haus wandern und hat immer den besten Empfang. Beim telefonieren über WLAN merkt man keine Aussetzer.

Das System ist richtig gut und sauber gemacht. Kann ich nur empfehlen.


MFG Sebastian
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von b0n3 »

Fritzler hat geschrieben: Di 18. Mai 2021, 12:06 Was ist eigentlich dieses WLAN mesh, von dem man immer mehr hört?
Endlich radius für Endanwender?
Mesh ist doch auch nur der versuch nen WLAN-AP mit WLAN-Kabel zu verbinden, wenn mans richtig machen würde tät man dafür Richtfunk nehmen,
Mit dem Unterschied das man krampfhaft das "Richt" aus Richtfunk weglässt. :?
Also ein durchaus solides Konzept in Scheiße.
Cahnge my Mind :lol:

Spass bei seite Mesh läuft eigentlich sehr gut.
Bei AVM nix unter der 74er Serie von Routern und gut is.

Aber gilt halt immer noch: Ein Kabel ist nur durch mehr oder bessere Kabel zu ersetzen.

Radius im Heimbereich,
geht mit den Apple dingern schon heute,
einfach wlanpasswort als QR code scannen.
Funktioniert wie ein Onetimecode, oder so :lol: :lol:
https://qifi.org/
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Fritzler
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von Fritzler »

b0n3 hat geschrieben: Mi 19. Mai 2021, 02:09 Mesh ist doch auch nur der versuch nen WLAN-AP mit WLAN-Kabel zu verbinden, wenn mans richtig machen würde tät man dafür Richtfunk nehmen,
Mit dem Unterschied das man krampfhaft das "Richt" aus Richtfunk weglässt.
Nee, nich ganz.
Bei meiner Fritze kann ich sagen, dasse Mesh Slave machen soll aber sich das Signal per LAN holt.
Sonst wär ich ja nich auf die radius Idee gekommen :D

Ich kanns nur nich testen, hab nur eine Fritze und die eckt meine 53qm Bude gut ab.
Die steht auch genau mittig.
traeu
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Re: WLAN per Schlitzkabel?

Beitrag von traeu »

Spannend, ich wollte gerade kopfschüttelnd fragen, was an einem Setup, bei dem mehrere APs per LAN angebunden sind, ein Mesh sein soll, aber dann habe ich nochmal schnell Wikipedia gecheckt... der Begriff des Meshs scheint deutlich schwammiger zu sein, als er es in meiner Vorstellung ist! Also wohl ein Marketingbegriff und nichts sonderlich technisches.
Meine Definition von Mesh war bisher, dass man mehrere APs hat, aber nur einer davon mit Kabel-Verbindung ins Internet, und dass die sich flexibel per WLAN untereinander vernetzen, die besten Routen untereinander bzw. zum einzigen AP mit Verbindung nach draussen ausfindig machen und dann in der Lage sind, ohne eigene LAN-Verbindung Clients zu versorgen, indem sie die Daten innerhalb des Meshs von Knoten zu Knoten weiterleiten, bis die Daten beim AP mit Internetverbindung angelangt sind. Und das so ein Mesh auch flexibel auf Ausfälle, Störungen und neu hinzugefügte APs reagiert und sich entsprechend neue Routen innerhalb des Meshs sucht.

Aaaaaber laut Wikipedia nennt sich im Grunde alles Mesh, was Einstellungen wie SSID und PW synchronisiert und Roamingfunktionalitäten bietet.
Dann muss ich also meine OpenWRT-APs nur noch zentral per SSH konfigurieren, damit ich mein WLAN-Netz auch Mesh nennen darf!! :D
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