Fehlersuche Verstärker
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Fehlersuche Verstärker
Ich hab hier nen HK 680 aufm OP-Tisch der im rechten Kanal "Knarzt und Kracht" soweit der Vorbesitzer.
Ich will das Teil nu wieder flott machen um mal was gscheites in der Werkstatt zu haben (Jaja.. manch einer stellt sich so ein Teil ins Wohnzimmer und polierts jeden tag... Ich nicht )
Probehören: Leise geht prima, mit zunehmender Lautstärke fängts an zu "kotzen" im rechten Kanal. Hab mal flux das Oszi drangeschraubt und nen paar Sinüsse draufgejagt. Die Vorstufe macht saubere arbeit, aber die Endstufe schnibbelt ein wenig am Signal rum:
rot wäre Rechts und gelb Links
->100Hz
->500Hz
->1000Hz
->2000Hz
Lieg ich mit meiner annahme richtig dass es die Kondensatoren vom Netzteil sein könnten? Oder muss ich da noch tiefer graben?
Ich will das Teil nu wieder flott machen um mal was gscheites in der Werkstatt zu haben (Jaja.. manch einer stellt sich so ein Teil ins Wohnzimmer und polierts jeden tag... Ich nicht )
Probehören: Leise geht prima, mit zunehmender Lautstärke fängts an zu "kotzen" im rechten Kanal. Hab mal flux das Oszi drangeschraubt und nen paar Sinüsse draufgejagt. Die Vorstufe macht saubere arbeit, aber die Endstufe schnibbelt ein wenig am Signal rum:
rot wäre Rechts und gelb Links
->100Hz
->500Hz
->1000Hz
->2000Hz
Lieg ich mit meiner annahme richtig dass es die Kondensatoren vom Netzteil sein könnten? Oder muss ich da noch tiefer graben?
Re: Fehlersuche Verstärker
Vorspannung der Endtransen OK?
- Bastelbruder
- Beiträge: 11565
- Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28
Re: Fehlersuche Verstärker
Das 500Hz-Bild belegt, daß es das Netzteil nicht sein kann. Sonst wären die abgeschnittenen Spitzen unterschiedlich / mit 100Hz-moduliert.
Kaputte NT-Elkos lassen sich auch relativ einfach durch Parallelschalten eines zweiten Elkos erkennen. Parallelschalten deshalb, weil ich ungeplant sinnlosen Bauteiletausch nicht gut heiße, damit entstehen IMMER mehr und neue Probleme, die meist in der totalen Zerstörung enden.
Welche Spannung hat der Sinus? Eine deutlich sichtbare Bemaßung der Oszillogramme wäre hilfreich. AC-gekoppelt? (bei so einem Problem irreführend)
Ist ohne Last die Gleichspannung am Ausgang in der Nähe von Null? Bleibt die Gleichspannung im Fehlerfall bei Null?
Nächster Versuch: unterschiedliche Last (offen, 100 Ohm, 10 Ohm), damit lassen sich Defekte im Netzteil erkennen und von solchen im Verstärker unterscheiden.
Wenn das Ergebnis sich bei "offen" nicht ändert, kann man den Ausgang mit 100 Ohm (wird warm!) an die untere (oder obere) Versorgung zerren und die Endstufe damit quasi in Klasse-A betreiben um Mankos der damit entlasteten Transistoren zu übertölpeln.
Es gibt auch Transistoren, die plötzlich (nach einer ?Vergewaltigung?) nicht mehr anständig sperren, die oberen könnten so verhindern, daß die Spannung zu weit nach unten gezogen wird. Allerdings sollten die schrägen Dächer in so einem Fall andersrum verlaufen...
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.
Mit dem 100-Ohm-Trick habe ich vor Jahren diesen sporadischen Fehler gefunden:
Der Transistor heißt AC187.
Apropos: Schonmal mit der Lupe nach kalten oder vielleicht überhaupt nicht vorhandenen Lötstellen gefahndet?
Kaputte NT-Elkos lassen sich auch relativ einfach durch Parallelschalten eines zweiten Elkos erkennen. Parallelschalten deshalb, weil ich ungeplant sinnlosen Bauteiletausch nicht gut heiße, damit entstehen IMMER mehr und neue Probleme, die meist in der totalen Zerstörung enden.
Welche Spannung hat der Sinus? Eine deutlich sichtbare Bemaßung der Oszillogramme wäre hilfreich. AC-gekoppelt? (bei so einem Problem irreführend)
Ist ohne Last die Gleichspannung am Ausgang in der Nähe von Null? Bleibt die Gleichspannung im Fehlerfall bei Null?
Nächster Versuch: unterschiedliche Last (offen, 100 Ohm, 10 Ohm), damit lassen sich Defekte im Netzteil erkennen und von solchen im Verstärker unterscheiden.
Wenn das Ergebnis sich bei "offen" nicht ändert, kann man den Ausgang mit 100 Ohm (wird warm!) an die untere (oder obere) Versorgung zerren und die Endstufe damit quasi in Klasse-A betreiben um Mankos der damit entlasteten Transistoren zu übertölpeln.
Es gibt auch Transistoren, die plötzlich (nach einer ?Vergewaltigung?) nicht mehr anständig sperren, die oberen könnten so verhindern, daß die Spannung zu weit nach unten gezogen wird. Allerdings sollten die schrägen Dächer in so einem Fall andersrum verlaufen...
Es gibt unendlich viele Möglichkeiten.
Mit dem 100-Ohm-Trick habe ich vor Jahren diesen sporadischen Fehler gefunden:
Der Transistor heißt AC187.
Apropos: Schonmal mit der Lupe nach kalten oder vielleicht überhaupt nicht vorhandenen Lötstellen gefahndet?
Re: Fehlersuche Verstärker
Ich will ja nich Sinnlos tauschen, deswegen frag ich ja doof offenbar hat aber schon jemand was dran gemacht.
Die Ruhespannung liegt beidseitig bei ca. 10 - 20 mV schwankt etwas, aber ist denke ich OK. Lt. Service Manual soll auf 10 mV eingestellt werden.
Auf dem rechten Kanal ist aber mehr rauschen zu sehen als links.
Beim Messen folgendes entdeckt:
->zoom
Ein Riss in der Platine. Das muss erstmal wieder gefädelt werden, dann schaun wir mal. Heut ist aber erstmal Feierabend
Die Ruhespannung liegt beidseitig bei ca. 10 - 20 mV schwankt etwas, aber ist denke ich OK. Lt. Service Manual soll auf 10 mV eingestellt werden.
Auf dem rechten Kanal ist aber mehr rauschen zu sehen als links.
Beim Messen folgendes entdeckt:
->zoom
Ein Riss in der Platine. Das muss erstmal wieder gefädelt werden, dann schaun wir mal. Heut ist aber erstmal Feierabend
- Bastelbruder
- Beiträge: 11565
- Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28
Re: Fehlersuche Verstärker
Das Manual von Tanya ist echt shice, aber besser als garkeins.
Die Unterbrechung ist in der Zuleitung zu C424, der entkoppelt die Versorgung. Das isses nicht.
Die Endstufe ist ein echter DC-Verstärker mit dem einzigen Entkopplungskondensator direkt am Eingang. Jede Begrenzung müßte eine Verschiebung der mittleren Gleichspannung am Ausgang bewirken oder anders ausgedrückt: die oberen Sinusspitzen auf dem Oszillogramm müßten dort bleiben wo sie hingehören und nur unten wird abgeschnitten.
Die Endstufe läßt sich separat testen, dafür gibts die Buchsengruppe Pre-Out/Main-In mit einem Umschalter. Dort kann man auch das Ausgangssignal des Vorverstärkers abgreifen oder mit zwei Brückenkabeln rechts und links vertauschen. Wenn der Fehler dann im anderen Lautsprecher kommt, ist der Vorverstärker schuld. Den habe ich eher in Verdacht, denn ein schlechter Elko kann dort eher eine Arbeitspunktverschiebung bewirken die zu Anfang unbemerkt bleibt bis dann irgendwann das Signal begrenzt wird.
Die Unterbrechung ist in der Zuleitung zu C424, der entkoppelt die Versorgung. Das isses nicht.
Die Endstufe ist ein echter DC-Verstärker mit dem einzigen Entkopplungskondensator direkt am Eingang. Jede Begrenzung müßte eine Verschiebung der mittleren Gleichspannung am Ausgang bewirken oder anders ausgedrückt: die oberen Sinusspitzen auf dem Oszillogramm müßten dort bleiben wo sie hingehören und nur unten wird abgeschnitten.
Die Endstufe läßt sich separat testen, dafür gibts die Buchsengruppe Pre-Out/Main-In mit einem Umschalter. Dort kann man auch das Ausgangssignal des Vorverstärkers abgreifen oder mit zwei Brückenkabeln rechts und links vertauschen. Wenn der Fehler dann im anderen Lautsprecher kommt, ist der Vorverstärker schuld. Den habe ich eher in Verdacht, denn ein schlechter Elko kann dort eher eine Arbeitspunktverschiebung bewirken die zu Anfang unbemerkt bleibt bis dann irgendwann das Signal begrenzt wird.
Re: Fehlersuche Verstärker
Hallo,
da musst du eventüll mal die Transen durchmessen und zwar im ausgebautemn Zustand mit hoher Collectorspannung. Möglicherweis "leckt" einer wegen sekundärem Durchbruch. Mit einem Ohmmeter oder Komponetentester findest du den Fehler nicht. Optimös wäre ein kennlinienschreibär. Aber erstmal haben ein Gewehr. Als witeres kommen Öhmlinge im betracht, die entziehen sich gerne mal ihrer aufgedruckten Identität.
Der Fehler sieht danach aus das eien nicht richtig aufmacht.
73
Wolfgang
da musst du eventüll mal die Transen durchmessen und zwar im ausgebautemn Zustand mit hoher Collectorspannung. Möglicherweis "leckt" einer wegen sekundärem Durchbruch. Mit einem Ohmmeter oder Komponetentester findest du den Fehler nicht. Optimös wäre ein kennlinienschreibär. Aber erstmal haben ein Gewehr. Als witeres kommen Öhmlinge im betracht, die entziehen sich gerne mal ihrer aufgedruckten Identität.
Der Fehler sieht danach aus das eien nicht richtig aufmacht.
73
Wolfgang
Re: Fehlersuche Verstärker
Wie sieht das Oszillogramm ohne Belastung aus ?
Anscheinend kann die defekte Endstufe keinen negativen Strom liefern.
Das kann die fehlende ( negative ) Spannung am Kollektor sein, der Transistor selbst kann kaputt sein und letztendlich kann nur der Emitterwiderstand defekt sein.
Bei allen Möglichkeiten versucht die Treiberstufe noch etwas zu liefern, reicht aber nur für diesen geringen Pegel.
Den Verstärker mußt du in drei Blöcke aufteilen: Der Spannungsverstärker erzeugt die Amplitude. Anschließend jeweils zwei Blöcke in B-Betrieb für die pos. und neg. Stromverstärkung ohne Spgs.-Verstärkung. Über alles greift dann die Gegenkopplung.
73 Manfred
Anscheinend kann die defekte Endstufe keinen negativen Strom liefern.
Das kann die fehlende ( negative ) Spannung am Kollektor sein, der Transistor selbst kann kaputt sein und letztendlich kann nur der Emitterwiderstand defekt sein.
Bei allen Möglichkeiten versucht die Treiberstufe noch etwas zu liefern, reicht aber nur für diesen geringen Pegel.
Den Verstärker mußt du in drei Blöcke aufteilen: Der Spannungsverstärker erzeugt die Amplitude. Anschließend jeweils zwei Blöcke in B-Betrieb für die pos. und neg. Stromverstärkung ohne Spgs.-Verstärkung. Über alles greift dann die Gegenkopplung.
73 Manfred
Re: Fehlersuche Verstärker
Hallo,
das Foto zeigt trotz kleinem Ausschnitt mit Schärfe Ansätze von mehreren kalten Lötstellen. Die kreisförmigen Strukturveränderungen in Lötpunkten sind Materialbrüche, die sollten mit frischem bleihaltigen Zinn nachgelötet werden. Alle heißen und schweren Bauteile sowie sämtliche Steckverbinder sind ohne Rücksicht auf die Optik ebenfalls neu zu verlöten. Nicht jeder Bruch ist sichtbar, aber das fliehende Zinn beim Erwärmen ist dann sehr eindeutig. Bauteilbeine, die Zinnflucht zeigen (Draht mittig im Zinnring ohne fließende Verbindung), sind sauber blank zu machen (meist ist dazu das Auslöten sinnvoll) und neu zu verlöten. Damit sind fast alle Alterungsprobleme an einseitigen Leiterkarten behoben. Danach kann man dann den Fehler suchen gehen, wenn er nicht schon behoben ist.
MfG. Andreas
das Foto zeigt trotz kleinem Ausschnitt mit Schärfe Ansätze von mehreren kalten Lötstellen. Die kreisförmigen Strukturveränderungen in Lötpunkten sind Materialbrüche, die sollten mit frischem bleihaltigen Zinn nachgelötet werden. Alle heißen und schweren Bauteile sowie sämtliche Steckverbinder sind ohne Rücksicht auf die Optik ebenfalls neu zu verlöten. Nicht jeder Bruch ist sichtbar, aber das fliehende Zinn beim Erwärmen ist dann sehr eindeutig. Bauteilbeine, die Zinnflucht zeigen (Draht mittig im Zinnring ohne fließende Verbindung), sind sauber blank zu machen (meist ist dazu das Auslöten sinnvoll) und neu zu verlöten. Damit sind fast alle Alterungsprobleme an einseitigen Leiterkarten behoben. Danach kann man dann den Fehler suchen gehen, wenn er nicht schon behoben ist.
MfG. Andreas