Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Der chaotische Hauptfaden

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Später Gast
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Später Gast »

Heißkleb! Hat noch niemand Heißkleber gesagt? Nehmt Heißkleber! :mrgreen:


im Ernst, Frischhaltefolie, Knete für die Hinterschnitte und ne Kartusche Silikon müsste doch ne brauchbare Form abgeben, womöglich sogar 100% klapperfrei. Vielleicht nicht unbedingt essigvernetzend, wenn man nicht auf Flugrost steht. :-?
Auf die Langzeitstabilität von Bauschaum in sonem permanent angegriffelten Dings würde ich nicht unbedingt zählen. Ich hab hier ne kleine figürliche Plastik ausm Studium stehen, die bröselt fröhlich vor sich hin.War womöglich der falsche Bauschaum, musste billig sein. :roll:

Hmm. Ich würds schnell mit Heißkleb hinpfuschen und wieder vergessen. :lol:
ch_ris
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von ch_ris »

irgendwie/was mit korkmehl :?:
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Bastelbruder
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Bastelbruder »

Vielleicht hilft auch eine Füllstoffmischung aus Zement, Sand und etwas Wasser? - Oder Bleischrot mit Gießharz?
Biberkotze mit Harz wird auch saumäßig hart. Bloß die Griffmulden nicht vergessen!
Solche Kästen werden dann auch tendenziell weniger ausgeliehen. Die Kunststoff-Außenform würde ich gleich mit entsorgen und durch eine preiswerte, attraktive (?) ersetzen wie sie oft bei billigen Steinbohrern als Zugabe "im hochwertigen Koffer" aus Panzerholz mit Klarsicht-Deckeleinsatz mitverkauft wird. Da sind bloß die Scharniere etwas schwach.

Irgendwie stellt sich immer wieder raus daß es mehrere Arten Kunststoff gibt, von Halbweich-PVC Knautschverpackungen mit planbar sich verdünnisierendem Weichmacher über Polypropylen bis zu kompostierbaren Mikroplastikmischungenblends. Diese dünnen Blister-Einsätze zerbröseln in der geschlossenen Blechkiste ohne nennenswerte Einwirkung von Licht (Strahlung) oder Ozon. Aber sie waren schon zu original Märklin-Stabilbausatz-Zeiten zwei Pfennig billiger als komplizierte Formen aus Pappe oder gar Sperrholz.

Das weiter oben erwähnte Ölen und anschließende Direktnutzung des Werkzeugs als Form finde ich erstmal gut, bloß ist die Ölschicht zu dünn. Mit einem wasserlöslichen Klebstoff benetztes Werkzeug sollte sich doch etwas dicker beschichten (Mehl?) lassen, diese Schutzschicht mit Öl benetzen und nach dem Vergießen (mit nicht ganz so schwerem Zeug) auswaschen.
Von Bau- und sonstigem Schaum halte ich nichts, so lange der nicht an der Oberfläche verfestigt und geglättet wird.

Begeistert bin ich von Polyäthylenschaum, der sich fast wie das optisch ähnliche Styropor bearbeiten läßt, aber viiel dauerhafter und elastischer ist. Wenn man dieses Material wie Styropor im Dampftopf verarbeiten könnte ...
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Finger
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Finger »

Schaum fräsen?
Nello
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Nello »

Ohne viel Arbeit geht's nicht, es sei denn man bekommt ein fertiges Ersatzteil.
Das scheint mir ganz klar etwas für die CNC-Abteilung zu sein. Also konstruieren in 3D und dann entweder drucken oder fräsen - woraus auch immer. Jedes beliebige Holz, aus Reststücken zur benötigten Dicke zusammengeleimt, ist sicher haltbarer als das Original - und schicker sowieso.

Man kann natürlich auch ganz klassisch an die Sache rangehen und aus einem Sperrholzbrettchen die entsprechenden Öffnungen mit der Laubsäge aussägen. Höre ich Stöhnen? Okay, natürlich geht auch die Dekupiersäge. Das Ergebnis bekommt unten dran noch ein paar Klötzchen für den nötigen Abstand zum Boden des Blechkastens.

Davon abgesehen stellt sich natürlich noch die Frage, ob es denn überhaupt ein Kasten sein muss. Wenn gar nicht mobil damit gearbeitet wird, reicht auch ein Brett an der Wand mit einer Handvoll sinnträchtig vertreilter Nägel.
ch_ris
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von ch_ris »

Millionen Idee! ungetestet.
ein flexibles Fließ (was könnte das sein? gibt doch so Formbaufließ?) quasi tiefziehen mit Staubigsauger oder so.
Das lässt sich dann schön prüfen und ggf. umdrappieren.
Dann mit Aze/ABS Lösung einsprühen/pinseln, die zieht schnell an durch die Flüchtigkeit vom Aze.
(Ich merk grad, Staubsauger geht wohl nur ein Kobold :lol: )
Fertsch.
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Hansele
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Hansele »

Ein Kasten ist halt super, wenn man wenig schraubt und gerne das Zeug gebündelt irgendwohin mitnehmen will,
muss nicht nach Auswärts sein, es reicht schon innerhalb des Hauses.

Ansonsten ist ein Brett für Werkstätten eine Top Sache, alles hat seinen Platz, direkter Zugriff.



Wegen dem Inlay:
Kann man das alte bröslige noch mit Tesa so zusammen kleben, dass es keine großen Risse und Löcher mehr gibt?

Falls ja würde ich mir solche Styroporkugeln besorgen:
https://www.ebay.de/itm/173484323256

Und das entweder mit Harz mischen, oder aber direkt versuchen das Styropor in der Mikrowelle (bin mir nicht mehr ganz sicher) aufzuschäumen,
villeicht geht der Kram dann so eine Verbindung ein.
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Julez
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Julez »

Ich denke, es gut aus Schaum neu zu machen, ist letztendlich weniger Arbeit und auch flexibler. Die ganzen Löcher für Nüsse zu machen stelle ich mir etwas nervig vor, aber der Rest sollte von Hand recht einfach gehen.
Blechkasten groß:
https://www.amazon.de/dp/B000WU7HTK

Blechkasten klein:
https://www.stabilo-fachmarkt.de/werkze ... 5490_4894/

Shadowboard-Schaum billig:
https://www.ebay.de/itm/123910493243

Größere Auswahl:
https://www.ebay.de/itm/392967482190

Ein paar Stunden Arbeit wahlweise mit dem Dremel oder einem alten Lötkolben im Freien und man hat nie nächsten 20 Jahre Ruhe.

Und, wie gesagt, wenn jemand eine vernünftige Einlage designt für populäre Standard-Kästen wie die von Proxxon würden die reißenden Absatz finden.
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video6
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von video6 »

Ich überlege noch welche Variante ich machen werde,
Bericht kommt in jedem Fall.
Wenn’s auch länger dauern wird.
Manu
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Manu »

Dieser Shadowboard-Schaum lässt sich auf jeden Fall sehr gut manuell und CNC-Fräsen. Manuell geht z.b. mit der Oberfräse, dazu finden sich auch Videos auf youtube.
Falls du eine fertige Zeichnung/Modell hast könnte ich es auch auf der CNC fräsen, je nach Wunsch in Schaum oder z.B. auch Holz..
Falls es nicht zweifarbig sein muss gibt es auch noch Plastazote LD45, lässt sich auch sehr gut verarbeiten.
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gafu
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von gafu »

Manu hat geschrieben: Sa 26. Jun 2021, 16:06 Plastazote LD45, lässt sich auch sehr gut verarbeiten.
Leider ist das alles mit 40 euro pro m² auch nicht gerade günstig zu haben (natürlich 20mm dicker schaum, das dünne ist billiger aber für diesen zweck nutzlos)

leute mit cnc-maschinen gibts ja hier genug, am ende gehts ja nur darum, an welcher stelle die arbeit anfällt. In der vorbereitung für die cnc-fertigung (3d modell, cam) oder in der manuellen herstellung. Aber aufwändig ist es so oder so.
Auch wenn das vielleicht "oft gebraucht" wird, wird man da wirtschaftlich mit ner kleinserie kaum auf einen nenner kommen, wenn man seine zeit auch mit einem realen monetären gegenwert versehen haben will....
Repair
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Repair »

Ich habe meinen Ratschenkasteneinsatz von hinten mit einer Mischung (Sugru, siehe Unten) von essigvernetzendem Silikon u. Maisstärke (Mondamin) repariert.
1. Metallkiste mit Klarsichtfolie auslegen, damit man den "reparierten" Einsatz nachher wieder aus der Kiste rausnehmen kann.
2. Den defekten Einsatz mit der Silikon-Stärke-Mischung (Konsistenz = bisschen dünner als Knete) von hinten ausfüllen.
3. Den gefüllten Einsatz wieder in die Metallkiste einsetzen.
4. Das mit Trennmittel(Bohnerwachs, Öl, Klarsichtfolie) behandelte Werkzeug in die entsprechenden Vertiefungen drücken.
5. Hart werden lassen (Je nach Mischung dauert das nur 15 min).
6. Freuen

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Eigenbau-SUGRU

1 Volumenanteil Essigvernetzendes Silikon (Einfach das absolut billigste kaufen) und 2 - 6 Volumenanteile Maisstärke möglichst schnell und gleichmäßig vermengen.

Bei 2-3 Teilen Stärke klebt das ganze noch recht heftig, lässt sich aber mit stärke an den Fingern gut modellieren.
Härtet in 6-8 Stunden aus und hat dann fast die gleiche Eigenschaften wie dieses Sug*u

Bei 4-6 Teilen ist das ganze wie im Video auf der Seite, einfach mit der Hand Formbar. Klebt aber bei längerer "Einwirkdauer" trotzdem überall.
Zieht nach ca. 15 min. an härtet dann in 2-3 Stunden durch.

Die genauen Mengen hängen stark vom verwendeten Silikon ab.
Getestet mit "Budget" vom pra*tiker.
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Bei etwa Stärke/Silikon 2:1 ist das Zeug knetbar wie Ketmasse, wird aber nach ca. 15 Min schon fest. Bei 1:2 klebt es noch wie Sau, lässt sich aber relativ lange verarbeiten (bis ca. 45 Min.). Je mehr Stärke, desto härter wird später auch das Material. Wenn man zuerst das Slikon mit Verdünnung flüssig macht und relativ wenig Stärke zusetzt, bekommt man angeblich sogar eine gießfähige Konsistenz mit recht langer Offenzeit. Das wäre evtl. eine Alternative zu Wirosil. Leider hab ich den Versuch mit überlagertem Silikon gemacht, das gar nicht mehr fest wurde. Muss ich ggf. wiederholen.
Der Abbindeprozess beginnt sofort durch die in der Stärke eingebundene Feuchtigkeit. Der Gag ist ja, dass Silikon normalerweise von der Oberfläche her mittels einwandernder Luftfeuchtigkeit abbindet. Mit der Stärke bringst du die Feuchte homogen in die Masse ein, so dass die gleichzeitig von innen her abbindet.
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Hansele
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Hansele »

Wegen dem Schaummaterial, dass richtige ist ja heftig teuer 40-60€ für den Quadratmeter,
ich habe versucht dieses Material hier in Deutschland zu finden:

https://www.youtube.com/watch?v=_qEw8XA ... tsWoodShop

Habe auch was "passendes" bestellt, war aber ein totaler Reinfall.

Kann das Material jemand zuordnen?
Ist ja eindeutig in der Verpackungsindustrie zu Hause.

Ich bin hier angekommen:
PE Hartschaum

https://www.sv-schaumstoffe.de/pe-schau ... anthrazit/

Was meint ihr?
Ollie Garch
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Re: Werkzeugkasteninlett neu bauen / drucken?

Beitrag von Ollie Garch »

Ich habe seinerzeit den "Pralineneinsatz" (Tiefziehform) meines Steckschlüsselkastens gleich nach Anschaffung umgedreht und mit Pappmaché ausgefüllt. Das quillt nicht auf (laut Wikipedia soll das aber schwinden?! -- meins tat's nicht), hat aber ziemlich lange zum Aushärten gebraucht, weil die Luft schlecht überall hin kommt.
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