Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Der chaotische Hauptfaden

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MatthiasK
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von MatthiasK »

Diesel-ekeltrisch wird auch bei großen Schiffen verbaut, die ohne Schlepper fein im Hafen manövrieren können sollen. Also z.B. bei Fähren und Kreuzfahrtschiffen. Mit einem umsteuerbaren Direktantrieb wie bei einem Containerschiff müsste man schon sehr aufpassen, dass man den Kreuzfahrtriesen nicht in der Kirche Santa Maria della Salute statt am Markusplatz parkt.

Die moderne Version davon hat einen batteriegepufferten Gleichspannungs-Zwischenkreis mit alternativen Lademöglichkeiten.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Moin,
hier mal 2 Bilder:
https://drive.google.com/file/d/1v8Q-1j ... sp=sharing,
https://drive.google.com/file/d/1v8bBWr ... sp=sharing

Fotos vom Maschinenraum will ich noch machen.
Ando
Hope
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Hope »

Tach auch,

endlich mal was wovon ich glaube Ahnung zu haben.
Also der OM 615 ist ja nun DER Allerweltsmotor vom Sternenhaufen.
Ich hatte ne ganze Menge /8 und sehr gerne die untermotorisierte Dieselvariante die auch mit altem Pommesöl fährt.
Stricher kauft man eigentlich im Winter (wenn er kalt bei minus 10° anspringt kann man ihn kaufen) aber manchmal kommen die Angebote im Sommer.
Ich hatte immer einen ganz einfachen Kompressionsprüfer dabei. Glühkerze raus, Anschluß mit Hochdruckschlauch und Rückschlagventil mit Manometer. Fertig ist die Laube.
Klar kann man auch den Ventildeckel runternehmen, aber wozu? Die eingelaufenen Nockenwellen kamen erst später mit dem M102.
Ich erinnere mich gerade an eine Party im tiefsten Westerwald. Minus 20° über Nacht und nix zu machen mit dem ausgeleierten Diesel. Mein Kumpel und ich haben kurzerhand ein Feuer unter der Ölwanne entzündet. Klappte prima, kommt aber im Boot wahrscheinlich nicht so gut.

Beste Grüße
Hope
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Moin,

die Infos von Hope sind gut. Damit bekomme ich immer mehr einen Überblick der Maschine.
hat denn jemand von euch das Reparatur Handbuch?
Ich bin grade an einem Motor dran, der ursprünglich mal in einem Ausbildungszentrum gestanden hat.
An ihm wurden die Einstellung der ESP und der Ventile geübt.
Ich schätze mal, der hat ein paar ausgenudelte Schrauben, aber ist sonst wenig gelaufen.
Klingt für mich nach einer guten Basis, sodass ich das Teil doch nicht zerlegen muss und überholen.

Der Verkäufer hat sich sogar bereiterklärt, mit mir morgen Live am Telefon die Kompression zu messen und den Motor laufen zu lassen, bevor wir handelseinig werden.

Preislich liegt der bei 1k - mit (Automatik) Getriebe - das ich dann verkaufen werde.

Gestern habe ich herausgefunden: Das Getriebe im Schiff hat eine Übersetzung von 2,9 : 1

Ando
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Roehricht
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Diesel-ekeltrisch wird auch bei großen Schiffen verbaut, die ohne Schlepper fein im Hafen manövrieren können sollen.
Das hat in 4000 U-Booten auch funktioniert. :mrgreen:

Wir haben hier bei unserer Vorortbahn (AKN) einige dieselelektrische Züge. Die sind von 1973 und werden langsam ausgemustert. Die haben schon Transistor Umrichter drin. Die ersten Transistoren die soviel Strooom konnten waren von Westinhghouse.

73
Wolfgang
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MatthiasK
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von MatthiasK »

Der erste Versuch mit Frequenzumrichter auf ner Lok war in den 50ern und wohl nicht so der Bringer. Die Lok hat wahrscheinlich nie einen Zug gesehen. Evtl. waren auch einfach nur die Thyristoren damals noch viel zu teuer und leistungsschwach.

Der nächste mir bekannte Versuch für den Fahrantrieb war dann das weiß-rot-blaue Trio von BBC/Henschel, nachdem man beim 420er ein 400V/50Hz Drehstrom-Bordnetz für die ganzen Hilfsantriebe (Lüfter, Luftpresser und so) verbaut hatte. BBC hat damals wohl jedem versucht, die neue Technik zu verkaufen, es gab wohl auch einige begeisterte Kunden von Kleinserien. Haben die AKN-Triebwagen auch BBC-Elektrik?
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

*räusper*
Ich bin auch Fan von Bahntechnik, aber hier soll es um Boote gehen.

Danke!
Hope
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Hope »

Hi Ando,

1K für den Motor mit A-Getriebe und der Vorgeschichte hört sich gut an. das würde ich machen. Das Getriebe bringt ungetestet auch 500,-
Wenn er bei Dir ist, vielleicht einmal kurz umdrehen, Ölwanne abschrauben und mit Platigauge die Lager "vermessen", einen Blick auf die Zapfen werfen und gut ist.
Schlimmstenfalls die Kettengleitschienen erneuern.
Ich kenne OM 615 mit über 1 Mio km, die irgendwie immer noch laufen.
Die Einspritzdüsen gibts mittlerweile überholt mit Prüfung, da wäre ich völlig entspannt.

Mit besten Grüßen aus Stuttgart.
Hope
Henning
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Henning »

Moin zusammen,

habe nicht jeden einzelnen Beitrag hier gelesen, aber ich kann mir vorstellen, wo die Gedanken hin gehen.

In das Fahrzeug gehört ein gängiger 4-6 Zylinder Saugdiesel. Mehr tut nicht not.

Alles weitere, ob rein elektrisch, Dieselelektrisch, o.ä. sind Träumereien, und sollten es auch bleiben.
Nahezu unmöglich, die entsprechend notwendige Energie in Form von Akkus auf dem Boot unterzubringen, wie es mit Diesel möglich ist. Selbst wenn es möglich wäre, muss die Energie auch "ins Boot rein": Ich habe zwischen Hamburg und Cuxhaven noch keine Marina gefunden, die mir Drehstrom liefert. Landstrom ist hier oft mit 6A abgesichert, selbst wenn es 16A sind, kann ich meine Akkus mit 1.300W bis 3.600W laden. In einer Stunde lade ich also bei Wirkungsgrad 100% maximal 3,6kWh rein. 30 PS Antriebsleistung hängen da jetzt dran, von 15kWel habe ich hier gelesen, selbst wenn ich alle Verluste vernachlässige: 4 Stunden laden, eine Stunde fahren...? Die Realität wird noch mal schlechter aussehen... vermutlich 8 Stunden laden, 1 Stunde fahren.

Wenn ich am Tag 6 Stunden fahren will, brauche ich also einen rund 100kWh Akku, den ich danach über 2 Tage lang wieder aufladen muss... Ach übrigens, 100kWh kosten ganz genau 50 Euro in unserer Marina, dafür bekomme ich auch 36 Liter Diesel.

Ein ordentlich gewarteter und eingestellter Diesel stinkt nicht, besonders nicht wenn er mit nassem Auspuff läuft. Vibrationen... Nun ja, der Motor ist eben da, und bei 10m Boot ist der Motor meistens "in der Nähe", aber gut, das ist Motorboot fahren - sonst muss man eben segeln (aber Achtung: Das schaukelt auch).

Also, alles in allem... bleib bloß bei einem Diesel, anständig marinisiert, eingestellt, gewartet. Das macht die wenigsten Sorgen.

Selbst mit den größten Ambitionen, einen "zivilen" Motor in das Boot zu verfrachten, ohne Erfahrung wirst du scheitern, im glücklichsten Fall verbrennst du "nur" Zeit und Geld (Mach dich vorher schlau was Ersatz- / Einzelteile für alte Motoren kosten, Wärmetauscher, Wassergekühlter Auspuff, selbst eine Impellerpumpe...), im unglücklichsten Fall fällt der Motor genau dort aus, wo du ihn brauchst.

"Elektro" wäre nicht billig geworden, Diesel wird genau so wenig günstig. Leeres Kasko bekommt man teilweise geschenkt, der Motor ist oft das teure. Habe auch schon ein abgerocktes Boot gekauft, nur weil ich den Motor brauchte, Kasko danach verschenkt.

Ich weiß nicht was dir alles fehlt, scheinbar ist noch ein Wendegetriebe vorhanden (würde heißen Wellenanlage mit Festpropeller u. Flächenruder), (Fall nicht um wenn du eine Getriebeglocke o.ä. kaufen musst, um deinen Motor anzuflanschen, falls du überhaupt eine bekommst), aber Motor+Umbauteile fürs marinisieren, plus Kleinteile von denen ich nicht sagen kann, ob sie bei deinem Boot noch da sind (Fernschaltung), Ruderanlage... 5 bis 10 Kiloeuro. Das ist realistisch.

Woher kommst du? Vom Bootskennzeichen und den Fotos würde ich Rhein schätzen? Das ist genau so wenig Spielplatz wie bei mir an der Nordsee.
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MatthiasK
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von MatthiasK »

Volvo-Penta hat von den früher häufigen Indenor-Dieselmotoren die Marine-Version gebaut. Ich meine, dass die sogar 6-Zylinder daraus entwickelt haben, die es im PKW-Bereich nicht gab.
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Joschie
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Joschie »

Henning hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 15:52 Ein ordentlich gewarteter und eingestellter Diesel stinkt nicht,
Diese Aussage kann ich unterschreiben.
Wenn die Einspritzmenge passend eingestellt ist rußt der Motor nicht.
Wenn der Motor richtig dimensioniert ist und stets im Leistungsbereich von 80-100% läuft riecht man ihn auch nicht. Die ganzen alten Dieselmotoren in Traktoren und Oldtimer LKW fangen nur zu räuchern und riechen an da sie nie auf Betriebstemperatur kommen. Wenn man so einen Motor dann mal 2-3 Stunden an der Leistungsgrenze übern Acker gejagt hat läuft der wieder besser und hört für eine gewisse Zeit das räuchern auf.

Grüße
Josef
urmel
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von urmel »

ando hat geschrieben: So 12. Sep 2021, 12:19 hat denn jemand von euch das Reparatur Handbuch?
Ich hab da glaube ich noch einen Ordner im Regal stehen
Robby_DG0ROB
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Joschie hat geschrieben: Mo 13. Sep 2021, 11:03stets im Leistungsbereich von 80-100% läuft
Die Alten haben früher immer von 50-70 % Drehzahl und 70-90% Last gesprochen.
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StrippenLümmel
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von StrippenLümmel »

Nu mal ne kleine Frage am rande der Verzweifelt Weltfremden Ideen Erbrecher: Warum Nicht mal nen Pulso? Bietet einige Vorteile: Man wird zumindest schon vom Weiten Gehört, Kann allerlei altlasten verbrennen, Unterbindet durch natürliche Betribsgeräusche jegwede möglichkeit störender kommunikation, Gesichertes Fortkommen (selbst auf habitatfremden untergrund), Vor schreck verstorbenes maritimes Leben kann beim vorbeisummen mit dem Kescher abgefischt werden, und mit stöcken am Pulso gleich, Jupheidie, Zubereitet werden, der Verlust der unliebsamen schwiegermutter wird wegen des Lärmpegels nur zu spät (zwinker zwinker) bemerkt. Allein die grimmige Laune der anreihner und mitbootler vermag dieserlei antrieb wohl zu keinem Punkte zuzusprechen, Aber macht nix die hören wir ja nicht. Haha, Welch triumpf!
Bitte lesen abheften unter Montägliche frustideenabsonderung und kurz lachen und weiter... Schuldigung
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Am besten noch Wasser ins Abgas einspritzen, so wird mehr Masse beschleunigt und es gibt mehr Schub!

BTT:

Ich schaue mir den mal an heute abend.
Eure Infos machen mir auf jedenfall Mut.

Vor allem, wenn ich das Getriebe weiterverkaufe, ist er nur noch halb so teuer.

Wahrscheinlich muss ich ja noch einiges Umbauen zwecks marinisierung.

Bis jetzt will ich den inneren Kühlkreislauf behalten und einen Wasser/ Wasser Wärmetauscher einbauen.
Noch nen Pümpchen dazu, 2 Umschaltbare Filter ( falls einer zu geht)

Und dann mache ich mir noch Gedanken über die Ölkühlung.

Ando

Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild Bild

Das ist der Maschinenraum.

Das Getriebe scheint Wassergekühlt zu sein.

Kabel und Leitungen sind noch da, teilweise sogar beschriftet.

Wo die ganzen Rohre und Schläuche hinführen und wozu die gut sind, ist mir noch nicht ganz klar.

Aber die Welle sieht ganz gut aus, und es ist auch ein Drucklager zu erkennen, oder?

Wie verbinde ich den Motor mit dem Getriebe? Ich hab da so einen Vielzahn-Anschluss.
Henning
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Henning »

Für die Verbindung brauchst du die passende Dämpferplatte. Die hast du natürlich nicht im Auto.

Kostet je nach Getriebe ca. 200€.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Moin,

jetzt wird akut:

Boot liegt auf der Helling - besser als auf dem Grund des Rheins. Nochmal Glück gehabt mit der tickenden Zeitbombe.

Nun kann ich einen Ford 1,8 Liter Diesel xld aus dem Courier bzw Fiesta bekommen. Recht günstig, bekannte Historie.

Nun brauche ich natürlich dafür alle marinisierungsteile.

Also allen voran die Dämpferplatte mit noch irgendeinem Schwungring ( wegen weicherem Lauf)

Ne Impellerpumpe fürs Kühlwasser ( filtere ich das eigentlich?)

Einen Wärmetauscher . ( Ich shcätze, das ein Plattenwärmetasucher zu anfällig für Schmutz ist. Was geht sonst? Pool-Wärmetasucher?)

Ne Lösung für das Abgas ( Nasser Auspuff? Also Kühlwasser mit Abgas vermischen?) So ne Art Siphon liegt ja noch im Boot.

Zahnriemensatz für den Motor. Sollte denke ich gewechselt werden nach mind. 10 Jahren Lagerzeit. Alle Öle sowieso

Nun meine unkonventionelle Bitte:

Ich habe wenig Zeit, das alles zu recherchieren.

Ich muss grade viel organisieren und Arbeiten: Bergeunternehmen will bezahlt werden. Die Feuerwehr schickt auch ne Rechnung, WSP, etc
Ich muss das Loch zuschweissen und das Unterwasserschiff in Ordnung bringen.

Wenn jemand von euch also die Muse und Zeit und evtl Erfahrung mit dem Zeug hat, mir passende Artikel rauszusuchen und Links bzw bestellnummern zu schicken?

Es pressiert ein wenig, da ich nur eine begrenzte Zeit auf der Helling liegen darf und kann. (€€€€!)


Grüße

Ando
duese
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von duese »

Ist das Ding jetzt bei der Überführung abgesoffen?
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Ich hänge später noch Bilder an.

Um die rechtlichen Aspekte kümmere ich mich. Wenn ihr wollt, beratet mich dazu per PN.

Hier soll es allein um den technischen Aspekt des Bootes gehen.

Ando
radixdelta
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von radixdelta »

Ou, that escalated quickly...

Kurze recherche ergab, der Motor wurde wohl vornehmlich in England marinisiert, da gibt es auch Teile, aber das ist ja seit ein paar Monaten echt blöd, nicht nur wegen der Kosten für Zoll, sondern auch wegen der unbekannten Zeit die Teile beim Zoll rumliegen. Man hört da nix gutes von.

Frage: Hat der Motor nun priorität? Sind die Außenborder kaputt?
Hast du schon darüber nachgedacht das Teil auf einen Hafentrailer stellen zu lassen um einen günstigeren Stellplatz nutzen zu können?
3m breite kann man auch noch mit überschaubarem Aufwand über die Straße transportieren, im Prinzip auch zu dir nach hause oder sonst wo hin wo man günstig den Stellplatz bekommt.

Wenn man jetzt aus Stellplatzkostengründen zu viel in zu kurzer Zeit machen will kann das auch schief gehen. Besser wäre evtl. erstmal Druck aus dem Kessel zu nehmen.
Und jetzt ganz genau zu überlegen ob ein Verkauf zu diesem Zeitpunkt nicht doch besser wäre.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Jep,

Druck aus dem Kessel.

Nun erstmal dafür sorgen, das der Kahn wieder Schwimmfähig wird und das nicht noch mehr durchrostet!

Ando
Henning
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Henning »

Oh wei...

Ich fasse das für mich kurz zusammen: An dem Boot, an dessen "Substanz nichts auszusetzen" war, muss nun erstmal geschaut werden, dass nicht noch mehr durchrostet, nachdem es mehr oder weniger abgesoffen ist?

Wenn ich lese auf welche leichte Schulter du das marinisieren eines "heute Mercedes - morgen Ford" nimmst, okay... Ich würde mich schon als sehr sachverständig auf dem Gebiet bezeichnen, ich verdiene damit mein Geld, aber ich kenne praktisch niemanden, NIEMANDEN, dem ich das selbstständige marinisieren eines "zufälligen" Motors (weil er gerade günstig ist...) in soweit zutrauen würde, dass ich mich auf eine Tour mit dem Boot einlassen würde.

Ich sage dir nicht was du hören willst sondern was du hören musst: Bitte hole dir jemanden mit Expertise VOR ORT (nicht über Internetforen) der dich zurück auf den Boden holt. Alles andere endet in einer Katastrophe. Dein Motor ist scheinbar aktuell dein geringstes Problem, aber die untere Messlatte wird ein fertiger Einbaudiesel sein, Kosten wie schon genannt zwischen 5.000 und 10.000 Euro, darunter WIRD ES NICHTS.

Ich bin damit auch raus.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Moin,

ja, ihr habt recht.

Der Motor wird zurückgestellt.
Ich war verführt von dem Gedanken, das jetzt nen Kran da ist und ich gut dran komme.
Der Chef von der Werft sagt genau das wie Henning schrieb.

Ando
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Desinfector
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Desinfector »

oha, wenn das statt eines Motorbootes ein Moderboot (von vermodern) ist,
wird man damit noch viel mehr Überraschungen erleben.

Mach Dich nicht zum Sklaven Deines Bootes ;)
Mirqua
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Mirqua »

So wie mein Vorredner auch, ein oder zwei Aussenborder sind zumindest die günstigste Variante.
Ich habe einen KOMPLETTEN Saildrive verbaut. Aber gerade das was man eben nicht vorhersieht macht dann eben den Kohl fett.
Und 10 Kilo Euronen halte ich bei einer Zweikreiskühlung mit anderem Motor als Vorher drin war eher als unteres Limit.
Alles wo Marine drauf steht ist meist speziell und SACKTEUER.
Mirqua
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Mirqua »

Achja, noch was, Blechkähne rosten von Innen nach Aussen !
Gorbi
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Bootsmarkt leergefegt?

Beitrag von Gorbi »

Achja, noch was, Blechkähne rosten von Innen nach Aussen !
Kondensfeuchtigkeit... Opferanode?
ando hat geschrieben: Mi 22. Sep 2021, 20:02 Nun erstmal dafür sorgen, das der Kahn wieder Schwimmfähig wird und das nicht noch mehr durchrostet!
Noch vorletztes Jahr haben wir ein Stahlboot und ein GFK-Boot für eine Handvoll Euronen abgegeben, um Platz auf einem Grundstück zu bekommen. Abgerockt zwar und vom jahrelangen an Land stehen versifft, aber es war noch alles drin und dran (Elektrik, Einbaudiesel mit Dieselfilter, Primär- und Sekundärkühlkreislauf, Naßauspuff, Getriebe...)

Daß der (Gebraucht-) Bootsmarkt jetzt wie leergefegt ist, war mir bekannt. Aber daß es so schlimm ist... :shock:
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Moin,

es geht etwas voran.

Kann mir jemand erklären warum ich zum spachteln spezielle 2 K Spachtelmasse von "International" nehmen soll, statt die normale aus dem Auto Bereich?


Wie geh ich beim Streichen vor? Erst Überwasserschiff, dann Unterwasserschiff?

Wenn ich Platten auf die Löcher schweiße, muss ich dann irgendeinen Korrosionsschutz auf die Platten auftragen. Also zwischen die beiden Stahllagen?

Ich weiß, das die vorgehensweise grade etwas Pfusch ist. Aber die Zeit drängt und das gute Wetter hält nicht ewig. Ich habe jetzt schon morgens bis 10 Uhr Tau auf dem Metall.

73

Ando
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zauberkopf
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von zauberkopf »

Kann mir jemand erklären warum ich zum spachteln spezielle 2 K Spachtelmasse von "International" nehmen soll, statt die normale aus dem Auto Bereich?
Also wenn irgenwo "Marine" oder ähnliches draufsteht, dann kostet, das einfach ca x mal mehr, als das "normale"..

Aaber : Expoxy ist zu bevorzugen, auch wenn teurer, weil Du da weniger probleme hast, mit Osmose-Schäden. Die können bei anderen Harzen auftreten.
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von MSG »

ando hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 08:06Kann mir jemand erklären warum ich zum spachteln spezielle 2 K Spachtelmasse von "International" nehmen soll, statt die normale aus dem Auto Bereich?
Wenn ich mich richtig erinnere werden fürs Auto Polyesterspachtel verwendet. Die sind porös und nehmen Wasser auf. Für Boote sind das Epoxydspachtelmassen, die kein Wasser aufnehmen können.
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Gorbi »

ando hat geschrieben: Fr 24. Sep 2021, 08:06 Wenn ich Platten auf die Löcher schweiße, muss ich dann irgendeinen Korrosionsschutz auf die Platten auftragen. Also zwischen die beiden Stahllagen?
Schweißprimer? Muß aber nicht sein, wenn Du hinterher gut versiegelst.
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von radixdelta »

Von außen Versiegeln kann man, von außen hilft auch eine Opferanode.
Es Gammelt halt von innen. Wäre gut wenn man da von innen dran käm.
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zauberkopf
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von zauberkopf »

Wenn ich mich richtig erinnere werden fürs Auto Polyesterspachtel verwendet. Die sind porös und nehmen Wasser auf. Für Boote sind das Epoxydspachtelmassen, die kein Wasser aufnehmen können.
Theoretisch kann man Polyester auch nehmen.. also die GFK Boote bestehen so viel ich weis daraus.
Um Osmose vorzubeugen wird dann ein "Gelcoat" dann danach aufgetragen.
Osmose entsteht, weil das Harz nie 100% durchgemischt ist, und Härterreste verbleiben können.
Die ziehen dann Wasser an, und es entstehen "hässliche" beulen.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Danke,

jetzt weiß ich mehr.

Schweiß- Primer, kannte ich auch noch nicht.

Zum Spachteln besorg ich mir dann Epoxy Spachtel.

Is nun erstmal wieder dicht und mit Intertuff 203 gestrichen.

Was die Farben und LAck Industrie heutzutage alles hinbekommt- wo doch die guten gesundheitsschlechten Lösemittel verboten sind.

Ando
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Bastelbruder
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Bastelbruder »

Auch Epoxidharz wurde von der schwedischen Millionärs-Ökomafia inzwischen "zum Guten" bekehrt. Das gute hochgiftige Zeug haben die gebeutelten Hersteller dann bei Pollin und Konsorten verklappt. Wenn man die Datenblätter von klassischen Endsieg300 und dem aktuellen Ökozeug vergleicht, kommt einem das Kotzen!

Epoxid hat trotzdem noch einen Vorteil: auch wenn viiel Füllstoff in der Spachtelmasse ist, zeigt Polyester dank Verdunstung des Stinks (u.A. hochgesundes Styrol) eine deutliche Schrumpfrate. Das macht bei einem Komplettrumpf nichts aus, spätestens beim Kalfatern merkt man aber den Unterschied zwischen Quellen und Schrumpfen.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Noch ne Frage:

Ich hab ja noch die Welle drinen, und will da auch evtl noch nen Moor reinabuen. Irgendwann...

Da sind 2 Schmiernippel. Einer, der das Drucklager Schmiert ( Dort wo die Kraft vom Propeller auf den Rumpf übertragen wird. Gibt auch nen Fachbegriff)
Der Andere, der im SchutzRohr der Welle ist. Drücke ich in diesen Fett, kommt draussen am Wellenende Wasser raus.
Wasser raus, ist gut. Wo Fett ist, kannkein Wasser hin.
Bloß, wieviel Fett drücke ich da rein?

Ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Normalerweise schmiert man entweder nach Vorgabe (Anzahl der Hübe an der Fettpresse oder Menge in cm³) oder solange, bis das saubere Fett an den vorgesehenen Stellen austritt.
ando
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Jupp,

ich habe es rausgefunden! Nach einer halben Presse kam dann statt Wasser Fett.

Oh mann, das arme Boot wurde wirklich über 7 Jahre vernachlässigt.

Wird aber langsam wieder. Dicht ist es schon.

Nun sind die Proppeller ruiniert- Verbogen, Scharten drin. Würde villeicht noch gehen, aber erzeugt sicherlich Unwucht.

Wer weiß, wie es sich mit Schubg, Geschwindigkeit und Steigung verhält?
Im Moment ist ne Steigung von 6 1/2 drauf.
Damit hat er Motor hat noch Kraftreserve - Mehr als halbgas hat nur mehr Krach gemacht, aber nicht mehr Geschwindigkeit erzeugt.
Muss nun eine Größere Steigung drauf oder eine kleinere, um mehr Schub zu erhalten?

Ando

Edith: Ich hab nun gelesen: Weniger Pitch, also Steigung, mehr Schub.

Im moment habe ich 3 Flügel und 6,5 Pitch.

Es gibt noch 5 Pitch und 4 Flügel mit 6 Pitch. Leider alles nicht mehr so richtig lieferbar. Grmpf. Auch in China nicht.
duese
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von duese »

Was ist denn jetzt eigentlich schief gegangen? Boot versenkt und Feuerwehr hat es wieder hoch geholt? Oder hab ich das überlesen?
Mirqua
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Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von Mirqua »

Mann, wenn ich das so lese...
Zum Spachteln kannst du "normales" EPOXY nehmen und mit Verdickungsmittel mischen, nennt sich Thixotropierpulver da dieses kein Wasser aufnimmt.
Das Zusammenwirken im Antrieb, also Schraube Motor sollte, falls kein Verstellprop montiert, sehr genau berechnet werden. Es spielen so viele Faktoren
mit hinein das man da eigentlich als Normalo nur Fehler machen kann. Entweder Motor wird "überlastet" und Rust oder die Leistung verpufft. Für Halbleien und
wenig Kohle......AB; aber ich wiederhole mich.
Noch etwas, je nach verbauter Welle und Lagermaterial hat man da zusätzlich auch noch Opferanoden nur für die Welle.

MfG
Andreas
ando
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Registriert: Sa 31. Aug 2013, 23:30

Re: Projekt Boot Antrieb - Elektrisch oder Diesel?

Beitrag von ando »

Moin,

es ist so passiert, wie Duese geschrieben hat: Wassereinbruch bei der Testfahrt.

aktueller Stand:

Aussenborder bleiben. Rumpflinie nur 8,3 Meter statt wie bisher angenommen 10,5. -> Rumpfgeschwindigkeit ungefähr bei 12 kmh , das stimmt auch mit der gemessenen Praxis überein.
( Im Schlepp kam ich nicht über 14 kmh)

Ruder ist nach einer Schweis Orgie mit Mischelektroden instandgesetzt. Euro 850 sehr gut Schweissbare Elektroden

Nun wird es noch mit Intertuff 203 gestrichen- sollte dan halten.
Stopfbuchse instandgesetzt.

Die Welle bleibt drinne und ich drück heute nochmal frisches Fett rein. Aber sie wird zunächst nich genutzt.

Soweit ist der Kahn nun wieder schwimmfähig.

Ich versorg euch bald mit Bildern.

Ando
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