48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Der chaotische Hauptfaden

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AndiHH
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48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von AndiHH »

Moin Moin,

Ich habe mir einen Toyota Gabelstapler mit 48V / 480AH Säureakku gekauft.
Heute das Ladegerät angeschlossen, Leerlaufspannung bis dahin 46V.
Destilliertes Wasser war dank Aquamatic schnell aufgefüllt.. 7Liter gingen rein.

Das Ladegerät lädt mit 55V und 50A, allerdings hat sich auch nach 6 Stunden an der Ladestandanzeige nichts geändert.


Der Akku riecht beim Laden.. was ja beim Säureakku normal ist?
Man hört auch wie sich Gase bilden.

Habe dann2 Stunden nach dem laden bei 2 Zellen den Aquamatic Stopfen entfernt und in die Zelle geschaut, ist nicht so das ich wusste wie es darin aussehen muss.. :D
Aber irgendwie sieht es für mich nicht gut aus - was sagt ihr dazu?

Auch Stunden nach dem Laden gast die Zelle noch munter.. ist das normal?

Grüße
Andi

Foto der Zelle
zelle.jpeg
Video vom Ausgasen, ohne aktive Ladung.
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ferdimh
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von ferdimh »

Das die Zellen nachgasen ist normal. Zumindest für einige Zeit.
Wenn die Gasung hörbar wird, wird es langsam aber etwas viel.

Bei einer Staplerbatterie kommt man ja an die einzelnen Zellen ran. Nach reichlich Standzeit (5 Stunden oder mehr) kann man sich mit dem Voltmeter durch die Zellen hangeln. Alles was 5 Stunden nach dem Laden unter 2,2V hat, ist verdächtig, alles, was unter 2,0V hat, ist auf jeden Fall tot. Außerdem können noch Zellen unauffälligen Kapazitätsverlust zeigen... Aber dann müsste sich das Ding zumindest volladen lassen.
plottermeier
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von plottermeier »

Hi,
ja auf jeden Fall mal Einzelspannungen messen. Am Besten ein paar Stunden nach dem Laden, beim Laden und wenn möglich unter Last, dann sieht man schnell, ob was komisch ist.
Jens
AndiHH
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von AndiHH »

Danke für eure Antworten. :)

Also sieht das Gemüse in den Zellen erstmal nicht merkwürdig aus?

Ich werde nachher mal die einzelnen Zellen messen.

Ob die Laderegelung vom Ladegerät noch ordentlich funktioniert kann ich natürlich auch nicht sagen..
Blechei
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Blechei »

Bei meinem Stapelpapel ist die Batterie auch weitgehend perdü, ich helf mir indem ich das Ding
permanent am Labornetzteil mit wenigen mA lasse. Funktioniert erstaunlich gut, auf den Wasserstand muß
man dann aber schon achten.
daruel
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von daruel »

Blechei hat geschrieben: So 10. Okt 2021, 09:30 Bei meinem Stapelpapel ist die Batterie auch weitgehend perdü
So einen Kandidaten mit 24V haben wir auch noch stehen, ist aber zu schade zum wegschmeißen, weil er durch jede Tür passt.

Hat jemand schonmal so einen Batterie- Pulser/Aktivator oder wie auch immer, ausprobiert?
Blechei
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Blechei »

Ja, an einer Bootsbatterie. Ist in Kombination mit Solar ne blöde Idee: wenn die Bleiklötze leer sind (=hoher Innenwiderstand)
und Solarspannung anfällt zerknallt die Entladung das Solar/Batteriemanagement.
An der Staplerbatterie habe ichs aber noch nicht probiert.
Henning
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Henning »

Die Zelle auf dem Bild ist fertig, einmal die restlichen kontrollieren, ob diese auch so aussehen.

Ist das Bild vor oder nach dem befüllen aufgenommen? Ich interpretiere deinen Text, dass du erst befüllt und dann geladen hast. Dann wäre ein großer Schluck Säure schon verdampft. Zellenschluss.

Falls nur die eine Zelle betroffen ist, würde ich die Brücken. Falls mehr... wird es teuer.

Bei meinem 24V Stapler ist auch eine Zelle überbrückt, diese hatte 0V, und fing irgendwann im Fahrbetrieb das Kochen an... Nicht schön.
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Wulfcat
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Wulfcat »

Plötzlich unter last zu Kochen beginnende Zellen...... :o
Wenn die Platten fertig sind, kann es durch hohen Strom zum Pattenabriss und damit zum kleinen Fünkchen kommen.
Dann würde ich nicht auf dem Stapler mit dem Sitz über der Batterie sitzen wollen..........
Ein Zerknall einer 36AH Autobatterei unter dem Motorhaube hat mir gereicht.......
xanakind
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von xanakind »

Ich stelle mir gerade vor, wenn das hier:
viewtopic.php?f=14&t=39&p=376419&hilit= ... rt#p376419
Mit einer Staplerbatterie passiert.
Der Knall von diesen kleinen Batterien war schon verdammt kräftig & laut.
So eine Zelle in einem Stapler ist hier dezent größer :shock:
AndiHH
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von AndiHH »

Danke für eure Antworten,

Hab leider jetzt erst Zeit gefunden die Zellen zu messen..

Alle um die 1.97-1.98, ausser eine die hat 1.80 die ist dann wahrscheinlich tot?


Das Gemüse ist tatsächlich in jeder Zelle zu sehen und trotz 2 Tage ruhen, atmet der Akku immer noch, schwierig zu beschreiben.. man hört und sieht halt das die Zelle arbeitet. Also es bilden sich Blasen die dann immer Mal wieder hochsteigen.
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Smily
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Smily »

Also, wenn der Bleisäuerling nach der Standzeit immernoch blubbert, und bei dem Gemüse was da schwimmt, wird die wohl sehnsucht nach einem schrottverwerter haben...

Großartig laden würde ich das ding nicht mehr.
Nicht das der Sprengsatz dir die Werkstatt umdekoriert...
AndiHH
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von AndiHH »

Das war nun nicht das was ich hören wollte, aber du hast wohl Recht.

Ich kann den Ofen nichtmal draussen stehen lassen..

Was meint ihr? Kann ich da 4 x 12V á 200ah oder mehr einbauen?

Das Gewicht wird bei mir nicht das Problem darstellen und ich brauche ihn wenn's hochkommt vielleicht ne Max eine Stunde am Stück und das unregelmäßig.
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Smily
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Smily »

Prinzipiell sollte das gehen, wenn die bakterien das gleiche modell, alter, AH und Ladezustand haben...
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zauberkopf
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von zauberkopf »

Vorallem, darf ein Akku beim laden NICHT riechen.
Das da was herumschwimmt, kommt mir komisch vor.. eigentlich müsste alles was nicht niet und nagelfest ist, auf den Boden sinken..
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Mechatronk
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Mechatronk »

Wenn der nur für gelegentlich ist, reichen 4 Dicke Bleilinge und ein paar Sandsäcke. Für den Regulären betrieb eher nicht. Da kann man über LiFePos oder eben wieder Blei nachdenken.
Zuletzt geändert von Mechatronk am Di 12. Okt 2021, 19:54, insgesamt 1-mal geändert.
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ferdimh
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von ferdimh »

Wenn die unter 2 haben, sind die alle tot außer einer - die ist besonders tot...
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ESDKittel
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von ESDKittel »

Mechatronk hat geschrieben: Di 12. Okt 2021, 19:12 Wenn der nur für gelegentlich ist, reichen 4 Dicke Bleilinge und ein paar Sandsäcke.
Für nur sehr gelegendlichen Gebrauch (und in Netznähe) könnte ich mir fast eine Umrüstung auf 400V 3ph und eine lange Verlängerung vorstellen...
Henning
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Henning »

Macht keinen Spaß. Habe meinen Stapler mehrmals die Woche im Einsatz und hätte keinen Bock wenn ich mich mit einer Verlängerung abärgern müsste.

Weiß nicht wie die Umrüstung gedacht war, aber beide Wege, fahr- u. Hydraulikmotor auf 400v, oder Netzteil mit einigen 100A bei 48V…

Dann lieber eine einigermaßen intakte Batterie verbauen. Woher kommst du? Kannst du mir das Trogmaß nennen? Letzte Woche stand hier noch was. Könnte 48V oder auch 96V sein.
AndiHH
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von AndiHH »

Mit Schnur fahren kommt nicht in Frage.. der Stapler war so günstig, das 4 neue Säurebatterien im Budget sind.
Neue Staplerbatterie lohnt sich wirtschaftlich nicht und wäre auch Perlen für die Säue.

Klar, wäre schön gewesen wenn die alte noch benutzbar gewesen wäre aber Sicherheit geht vor.

Trogmaß weiß ich aktuell nicht, komme aus Hamburg.

Tendenziell wird der Stapler nur zum rangieren von Trailern benutzt und um mal was zu heben.
Wie gesagt, maximal 1 Stunde am Stück.. wenn überhaupt.

Noch eine Frage zu den Akkus..

Ich hab zwei DeepCycle Akkus gefunden beide mit 180AH, die eine wiegt 38KG und die andere 50 Kilo, nun würde ich sagen das die schwerere von besserer Qualität ist?
Kann man das so sagen?
bastl_r
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von bastl_r »

Dann brücke doch einfach die eine Zelle.
Die fehlenden 2V merkst Du beim Fahren nicht.
Solltest aber beim Laden ein Auge auf die anderen Zellen haben.
AndiHH
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von AndiHH »

Wie verhällt sich das mit dem Laden?
Werden die Zellen dann nicht mit zu viel Spannung geladen?

Es besteht ja auch noch das Problem das die Zellen auch nach Tagen immer noch Gasen, kann es vielleicht sein das es durch langes nicht laden kommt?
Robby_DG0ROB
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Gegen zu hohe Ladespannung helfen Gegenzellen oder heutzutage hinreichend dimensionierte Dioden.
sichernbevorswehtut
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von sichernbevorswehtut »

Vorweg ein Hallo in die Runde, nachdem ich bisher hier nur durch Mitlesen aus den Problemen anderer gelernt habe habe ich jetzt ein eigenes Problem... :?

ich häng mich hier mal dran da ich auch eine Staplerbatterie mit fraglichem Lebenszustand hier habe - und natürlich etwas Resthoffnung auf Reanimation...
Hier ist es eine 24V-Batterie (4PZS280) die mindestens 7, eher >10 Jahre ungenutzt in der Ecke stand. Bestandsaufnahme ergab 13,1V und das zugehörige Ladegerät machte keine Anstalten daran was ändern zu wollen. Messung der Einzelzellen ergab für alle ca. 1,1V - nicht gut, aber immerhin keine komplett platt.
Erster Schritt war ein "blödes" 24V-Ladegerät dranzuhängen, nach einer halben Stunde (anfänglich kein Ladestrom auf dem Ampereschätzeisen zu erkennen, nach den 30min grob 5A) hatten sich alle Zellen zu 1,9xV überreden lassen. Dann so stehenlassen und einen Tag später nachgemessen: Alle bei 1,8xV

Jetzt wäre mein nächster Plan:
- Wasser auf Unterkante der "Siebe" bei den Füllöffnungen (keine Aquamatik) auffüllen, das scheint so das Minimum zu sein...? Auf Max füllen dann erst nach dem Laden
- Dann nochmal das "blöde" Ladegerät dranhängen und Strom reinlassen - währenddessen immer wieder messen ob die Zellen auseinanderlaufen oder es zu blubbern anfängt
- Irgendwann auf das "richtige" Ladegerät umsteigen und das dann mal machen lassen...?

Oder besser ganz anders?

Laden über Nacht wäre auch kein Problem, wäre mir nur gern sicher dass die Werkstatt am nächsten Morgen noch genauso aussieht :mrgreen:
duese
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von duese »

Dass ein tiefentladener Bleiakku anfangs kaum Strom aufnimmt, ist normal.
Wasser auffüllen ist schonmal gut.
Ganz aufladen auch. Wenn es mein Akku wäre würde ich den auch ne Weile (24h) bei relativ hoher Ladespannung (2,4-2,5 V pro Zelle) blubbern lassen. Hauptgrund: Sulfatierung. Die wird sich ein Stück weit breit gemacht haben. Laden bei hoher Spannung hilft, insbesondere, wenn die Temperatur etwas höher ist. Wenn der Akku warm wird dabei, ist das also eher gut. Sollte aber nicht heiß werden. Besonders, wenn einzelne Zellen heiß werden, ist doch was im Argen.

Auf gute Belüftung achten und nachher wieder Wasser auffüllen.
Robby_DG0ROB
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Wir hatten vor Jahren mal eine abgestandene Batterie aus sog. Hoppecke OGi bloc Doppelzellen wiederbelebt. Das tagelange Anladen brachte eigentlich wenig, bis wir dann die Zellen von den Seiten mit einem Gummihammer bearbeitet haben, in der Hoffnung, dass sich das Sulfat von Platten löst, zumindest die oberflächlichen Beläge, so dass aktive Masse wieder zum Vorschein kommt, da die Platten ja mechanisch robust sind, im Vergleich zu den fragilen Starterbatterien, wo die aktive Masse (PbO) gleich aus den Bleigittern bröckelt.

Irgendwann zeigte sich ein langsam steigender Strom und die Zellen konnten in der Tat wieder nutzbar gemacht werden. Von den, soweit ich weiß 230 Ah, ließ sich ein recht großer Teil wieder nutzen. Nach vielen Jahren bei einem Kollegen im Haus sind die Zellen dann nach Albanien gelangt, wo sie mind. noch 10 Jahre genutzt wurden.
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ferdimh
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von ferdimh »

Ich würde das Ding wenn möglich nach draußen schaffen. Dann kann man in Ruhe laden, ohne sich bei einem Fiasko die Bude zu ... modifizieren.
Ansonsten: Laden. Mit mäßigem Strom und viel Spannung. Von "intelligenden" Ladegeräten würde ich Abstand halten, bis wirklich einwandfreie Batteriefunktion gewährleistet ist.
Aus dem Strom und der Nennkapazität kann man errechnen, wie lange das Ganze dauern sollte, da kann man dann noch mal 50% draufschlagen. Wenn man das Ding massiv überlädt, blubbert es. 100 Ah zu viel sind 18ml Wasser die fehlen. Bei der Größe der Zellen kann man das ne ganze Weile machen.
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Roehricht
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
man kann versuchen die Batterie über mehrere Tage mit einem kleinem Konstantstrom auss´m Labornetzteil laden, 1A pro 100Ah. Jeden Tag Spannung messen. Wenn die Zellen nur sulfatiert sind kommen die Wieder. Wenn die voll sind, also ladeschlußspannung erreicht haben, kann man sie mit einem Pulsator nachbehandeln. Stapelgabelbatterien haben etwas höhere Ladeschlußspannungen als Autobakterien.
Muss mal im Netz nach den ladekennlinien guggeln.

Für gelegentlichen Betrieb eignen sich grosse Bleiakkus von Bus /LKW gut. Wäre aber gut wenn die alle gleich sind vom Alter und Zustand.
73
Wolfgang
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tschäikäi
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von tschäikäi »

Also man kann diesen Traktionsbatterien gerne (und auch offiziell nach Herstellerangaben 2,5v/ Zelle geben.
Ich habe auch schon mal 2,55V gelesen. Auffüllen bis Platten sicher bedeckt, dann laden.
Gerne viel Strom, C/10 ist normal, mehr ist möglich.

Was mir (und ich hatte beruflich mit vielen dieser Dinger zu tun) oft aufgefallen ist,
sind Ausblühungen an den Schraubverbindungen. Die sorgen für hohe Übergangswiderstände.
Man kann, wenn Strom fließt (z.b. beim Laden) mal messen, wieviel Spannung vom Pol selbst zum Kabel abfällt.
Angenommen 25A Ladestrom (mit Stromzange prüfen, was reingeht), Gesamtspannung des Packs direkt vor und während dem Laden messen,
dann während des Ladens folgende Prozedur:
An jeder Schraubverbindung den Spannungsabfall messen. Alles was über ca. 5mV hinaus geht ist hier zu viel.
Dann Abschrauben, Metallflächen blank machen, fetten, zusammenschrauben.
Das ist eine eklige Arbeit, aber oft notwendig.
Ein Ohmmeter oder das Messen der Leerlaufspannung der Zellen sind hier nahezu sinnlos.
Bzw anders gesagt: wenn Zelle unter 1,8V: ja, leer. Wenn über 2,2V: immer noch kein Beweis dass Zelle gut.
Es ist natürlich auch sinnvoll, die Gesamtspannung nach dem Aufladen im Blick zu behalten.
Multimeter als Tacho verwenden und mal den Berg hoch fahren.
Wenn das dann zu viel absackt: entweder ne Zelle schwach oder eine Schraubverbindung gammelig.


Gruß Julian
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Roehricht hat geschrieben: Do 8. Feb 2024, 10:55Wenn die Zellen nur sulfatiert sind kommen die Wieder.
Das vergessen halt viele, dass Pb-Akkus schon recht robust sind und auch solche Prozeduren überstehen. Die meisten Laien meinen scheinbar, dass jeder Bleiakku so empfindlich auf Entladung reagiert wie eine Starterbatterie.
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von sichernbevorswehtut »

Danke schonmal für den vielen Input!
Habe jetzt mal knapp 10l Wasser nachgefüllt, als nächstes zieht der Klotz mal unters heimische Carport zwecks belüftetem Laden.
Bei der Spannung scheint ja allgemeine Einigkeit zu bestehen, 30V sind notiert. Beim Strom kommt neben den unterschiedlichen Ansätzen erschwerend hinzu, dass aktuell die Anforderung "30V UND regelbar" nur ein Labornetzteil mit 5A maximal als Antwort liefert. :(
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tschäikäi
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von tschäikäi »

Das Netzteil kannst du am Anfang zumindest benutzen um zu beobachten ob die Zellspannungen gleichmäßig hochgehen.
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von sichernbevorswehtut »

Aktueller Zwischenstand: Der Bleiklotz hängt jetzt seit gut 30h am Ladegerät, Ziel sind 30V (2,5 pro Zelle) bei maximal 2,8A.
Spannung ist zu Beginn kontinuierlich angestiegen bis etwa 2,2V pro Zelle, dort stagniert sie seit heute mittag. Die 2,8A gehen konstant rein, aktuell liegen alle Zellen bei 2,21 +/-0,01V und keine wird auffällig warm. Es arbeitet hörbar in allen Zellen aber kein Blubbern o.ä., halt ein feines Knistern.
Eine Brücke zwischen zwei Zellen hatte ich noch gereinigt, bei den aktuellen 2,8A fallen an keiner Verbindung mehr als 0,2mA laut Multimeter ab.
Plan: Erstmal noch nen Tag abwarten und sehen was passiert. Bei C/100 braucht man wohl Geduld :D
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von tschäikäi »

Hört sich nach nem guten Zustand der Zellen an, gratuliere.
Nach dem Laden brav destilliertes Wasser bis max einfüllen und fertig.
Falls es noch nicht erwähnt wurde: Beim Laden Deckel hoch bewirkt auch folgendes:
die entstehenden Gase (hauptsächlich O2 und H2, also Knallgas, aber auch ein bisschen H2SO4 /Schwefelsäure)
können entweichen.
D.h. wenn der Deckel offen ist, entsteht auch deutlich weniger Gammel an den Verschraubungen.

Gruß Julian
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Roehricht
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
auch wenn sie draussen stehen. Wenn sie anfangen zu gasen ist es wichtig das über den Batterien etwas bewegte Luft ist. Ist es windstill hilft ein kleiner Lüfter. Warum ich das wohl weiss.

73
Wolfgang
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von sichernbevorswehtut »

Ups, ist das echt schon wieder einen Monat her?
Naja, dann mal wieder ein Zwischenstand: Die Zellen haben sich nach dem Abklemmen vom Ladegerät innerhalb von 2-3 Tagen auf ca. 2,05V bewegt und sind dort stabil geblieben.
Weil mir weiterhin kein ausreichend potentes Labornetzteil zur Verfügung steht, habe ich dann heute doch mal das originale "Automatikladegerät" drangehängt (und natürlich die Strommesszange vergessen :roll: ). Laut Anzeige dann "60% Ladestrom", das wären knapp 25A, Spannung lag bei 32V.
Die Einzelzellen haben wieder nahezu gleiche Zellspannungen, nur in einer ist der "Wasserstand" nach 2-2,5h plötzlich zügig angestiegen (=Oberkante Zelle), die anderen sind weiterhin eher im Bereich der Füllmarkierung.
Habe dann die Ladung erstmal unterbrochen, die Zelle hat aber weiterhin eine vergleichbare Spannung wie die anderen... :?:
Am Montag gehts weiter, wenn dann immernoch alle gleich sind stopf ich den Klotz mal wieder in die Ameise und teste mal, was sie unter Last macht.
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von tschäikäi »

Moin, das mit dem Anstieg des Wassers würde ich folgendermaßen erklären:
Die Platten sind irgendwie mechanisch so geformt (verformt?), dass eine Gasblase, die sich relativ weit unten gebildet hat
nicht raus kann.
Würde die Zelle markieren und beim nächsten Laden nochmal beobachten.
Durchschütteln hilft auch, also ruhig mal über unebenen Boden mit der Möhre und Gas geben.
Diese Zellen regenerieren sich gut durch einfaches Benutzen.
Und wenn keine dabei ist, die aus der Reihe tanzt, was die Spannung angeht kann man da auch ordentlich Strom rein tun.
GJ
sichernbevorswehtut
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von sichernbevorswehtut »

Danke für die Einschätzung, das klingt logisch. War heute nur kurz da und hatte daher nur eben schnell die Zellspannungen kontrolliert (wie immer vergleichbar) und mal testweise nochmal das Ladegerät angemacht - nach 10 min kam die gleiche Zelle direkt wieder hoch, also ausgemacht.
Hab für mich auch beschlossen, dass der Klotz jetzt in die Ameise kommt und dann mal sehen. Muss ja bei mir auch keinen Dreischichtbetrieb aushalten, mal ne Stunde oder so.
Dafür wartet bei der Fahrregelung dann schon die nächste Baustelle, aber das ist eine andere Geschichte :?
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tschäikäi
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von tschäikäi »

Hmm, wenn sich das mit dem Wasseranstieg wiederholen lässt, würd ich die entsprechende Zelle vielleicht doch ausbauen und mal näher begutachten.
Entweder mechanische, von außen sichtbare Schäden, vielleicht aber auch ein Plattenschluss, der für übermäßige Gasproduktion sorgt.
Hast du diese Zelle beim Laden blubbern gesehen?
Der Stapler wird auch mit einer Zelle weniger funktionieren, ich würde die vollgeladen einzeln hinstellen und alle paar Tage nach der Spannung schauen.

Son Hirnfurz: Wenn sie gast, entsteht Wärme. Man könnte die Zelle in Styropor einpacken und nach einigen Stunden überprüfen, ob sich das Ding erwärmt.
Oder nen Luftballon über den offenen Füllanschluss und gucken ob er sich aufbläht.
Da die Zellen ein oder zwei Stunden lang nachgasen, nachdem die Ladung beendet wurde, würde ich damit allerdings etwas warten.

GJ
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Bastelbruder
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Re: 48V Staplerbatterie - ist sie gestorben?

Beitrag von Bastelbruder »

Und den Luftballon dann ganz voorsichtig behandeln ... :lol:
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