Dafür, dass du eine starke Meinung vertrittst und anderen Sichtweisen die Berechtigung absprechen möchtest, sind deine Belege erstaunlich dünn und unvollständig, meine eigentliche Position, dass fotografieren mit künstlerischen Anspruch analog leichter von der Hand geht, hältst du zwar implizit für Quatsch, Argumente bringst du dafür leider keine.dirk11 hat geschrieben: ↑Fr 15. Okt 2021, 10:19Nein ist es nicht. RMK hat schon recht. ISO, Blende, Zeit, Schärfe.Später Gast hat geschrieben: ↑Fr 15. Okt 2021, 07:30Naja, es ist unterm Strich halt schon einiges mehr, was ich bei Digitalem im Auge behalten muss.
Mehr nicht.
Zur leichteren Handhabung:
ISO stelle ich bei analog nicht ein, ich lege einen Film ein und damit hat es sich. Natürlich bin ich damit weniger flexibel, aber es vereinfacht auch das Handling beim Fotografieren. ISO ist dann schlicht schon erledigt. Digital muss ich die ISO auch ständig verändern, weil Überbelichtung dringend vermieden werden muss. Das Problem hab ich bei analog einfach nicht. Gradationskurven von Film vs Digitalsensor sorgen auch für einen größeren Belichtungsspielraum bei Film, was bewirkt, dass man die Belichtung noch genauer im Auge behalten muss.
Das ist in der Form schlicht falsch. Dein Vertrauen in die Hersteller in allen Ehren, aber "sinnvoll" ist nicht unbedingt ein objektiv festlegbares Kriterium.Alles, was es an "mehr" gibt, ist von den Herstellern sinnvoll voreingestellt. Weißabgleich gab es früher auch nicht, Filme waren auf Tageslicht ausgelegt.
Und es gab sehr wohl unterschiedliche Filme für bestimmte Lichtsituationen, gibt es auch heute noch(zB. "Tungsten" -Filme) und verschiedene Filme sind bei WEITEM (!) nicht gleich oder auch nur ähnlich in der Farbwiedergabe. Mein oben erwähnter Elitechrome ist von Haus aus ein sehr farbenfroher Film, es gab ihn aber auch noch als Extra Color Variante mit noch kräftigeren Farben. Um etwas ähnliches mit digitaler Fotografie hinzubekommen ist Nachbearbeitung zwingend notwendig, was den Gesamtprozess weiter verkompliziert. Der Film bringt seinen eigenen Farbabgleich und Gradationskurven, Korn usw. mit und ich muss nichts mehr damit machen, damit das zu ansprechenden Bildern führt. Ich konzentriere mich auf Bildaufbau und Belichtung und weiß, dass da ein Film drin ist, der die Farben soundso wiedergibt.
Für mich ist nach Einsatz von digitalen Filtern und intensiver Nachbearbeitung auch die Authentizität final im Eimer. Mir ist schon klar, dass das ein Konstrukt ist und auch Filme nicht die "Wahrheit" abbilden, aber bevor ich mit drölfzig digitalen Filtern mein Foto da hinbiege, wo ich es haben will, nehme ich dann doch eher den Pinsel in die Hand.
Das muss ich doch in beiden Fällen, das ist kein Argument für oder gegen digital?Um die zu kontrollieren und zu beherrschen, sollte man die fotografischen Grundlagen kennen, z.B. die gegenseitige Auswirkung von ISO, Blende und Zeit aufeinander bzw. auf das Endprodukt "Foto". Mit allem anderen muss man sich nur auseinandersetzen, wenn man mehr will.
Als Jemand, der Kunst studiert hat und seit knapp 10 Jahren Kunst am Gymnasium unterrichtet, kann ich auch sagen, dass mehr Freiheitsgrade keinesfalls gleichzusetzen ist mit besserer Kunst. Meistens ist es eher andersrum und Einschränkungen und die Notwendigkeit, mit ihnen zu arbeiten (nicht zwangsweise sie zu umgehen) bei der Entstehung guter Arbeiten hilfreich sind.
Und wie gesagt, es gibt in der Sache auch einiges, was vielleicht eher eine Geschmacksfrage als ein harter, objektiver Fakt ist, aber für mich ist Digitalfotografie ausschließlich zu Dokumentationszwecken die erste Wahl. Ansonsten bevorzuge ich analog, weil es einfach besser meinen Bedürfnissen entspricht.
Grüße
Moritz