Neues altes Haus

Der chaotische Hauptfaden

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Pappnase
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Neues altes Haus

Beitrag von Pappnase »

Hallo Gemeinde,
ich befinde mich gerade in der Phase zwischen "ich habe fast ein Haus gekauft" und "ich habe es wirklich".
Wie das so ist muss zwischen Schlüsselübergabe und Einzug halt noch renoviert werden. In diesem Fall kann man eher von Sanierung sprechen.
Es ist zwar noch nichts kaputt, ich gehe aber davon aus, dass das bald kommen würde. (Ich habe zwei Häuser in der Nachbarschaft zum Vergleich, mein Elternhaus und das meiner Schwester, beide selbes Baujahr, beide selber Bauträger).
Kurzum, es muss was getan werden: Wasserleitungen (alle, also Trink-, Ab- und Heizung-) und die Verkabelung. Alles raus und neu. Ich habe mir schon einiges an Gedanken gemacht, komme aber leider nicht zu einer endgültigen Entscheidung WIE ich das genau machen soll.
Klar ist bisher nur Abwasser, bei allem anderen hoffe ich auf den ein oder anderen Erfahrungswert oder vielleicht sogar eine Aussage von einem Fachmann (einem der mir nichts verkaufen will).
Daten-/Steuerleitungen sollen auch großzügig verteilt werden.

Elektroinstallation würde ich mit Einzeladern im Leerrohr angehen. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass sich da in den nächsten paar Jahren was ändern wird, aber wenn dann DOCH irgendwo eine Ader fehlt... Normativ ist das ja in Ordnung, wenn gewisse Regeln eingehalten werden. Spricht sonst etwas dagegen?

Bei den Trinkwasser- und Heizungsleitungen habe ich noch am wenigsten Plan von allem. Meine Intuition sagt mir, dass ein (ordentlich und sauber) gelötetes Kupferrohr wahrscheinlich am längsten hält, vielleicht abgesehen von geschweißtem Edelstahl, das kann ich aber nicht verarbeiten. "Stand der Technik" ist wohl Mehrschichtverbundrohr mit Pressfittings. Die Installateure in der Gegend sagen zwar, dass das schon passt, die denken aber meiner Ansicht oft auch nur bis kurz nach der Gewährleistung. Abgelaufene Kondome benutze ich nicht, aber ich soll einem O-Ring über Jahrzehnte vertrauen?

Früher oder später soll auch mal PV und/oder Kollektor aufs Dach, wie bereitet man das am besten vor? Ich möchte vermeiden alles in ein paar Jahren nochmal aufreißen zu müssen weil ein Rohr oder ein Kabel fehlt...

Wäre über jeden Input/Kommentar dankbar!
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gafu
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von gafu »

frag dein wasserwerk, ob es argumente gegen kupfer gibt (wasserzusammensetzung, ph-wert). Ist nicht überall das richtige.
Ansonsten ist das ganze durchschleifen von verbrauchsstellen und vermeiden von stagnationswasser heutzutage eine wissenschaft für sich, sehr viel wird jetzt anders gehandhabt als noch vor wenigen jahren, das gilt natürlich insbesondere für warmwasser.
Zum selbermachen finde ich die "eurokonus" rohrverschraubungen für das pe-x/verbundrohr gar nicht schlecht, hab ich in der werkstatt auch für druckluft. Die haben innen aber auch zwei o-ringe auf der innenwand vom rohr.
Gewerblich wird neuerdings auch gerne so fittings mit schiebehülsen eingebaut, z.b. rehau rautitan
lightwave
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von lightwave »

Kupferrohr bei Trinkwasser kann heikel sein, je nach Wasserqualität des Versorgers (und die kann sich auch mal ändern) Stand ist hier seit > 20 Jahren Edelstahl gepresst. Plasterohr mag ich nicht, auch nicht als Verbundrohr - auch wenn Lebensmittelqualität, ob dann über die Zeit nicht doch was "ausdünstet"?
Solarthermie kannst entweder auch Kupfer gelötet vorbereiten oder Edelstahlwellrohr. Bei beiden viel Dämmung rum.

Allgemein trennt man heute Kaltwasserleitungen und alle Warmen voneinnander, wegen Trinkwasserhygiene. Ob man beim Trinkwarmwasser eine Zirkulationsleitung bauen will / soll, kommt auf die Leitungslänge an. (3-Liter-Regel + Anspruch des Nutzers wie lange es dauern darf, bis richtig warmes Wasser aus dem Hahn kommt.) Wäre beim meinem Haus nicht schon die Installation mit Zirkulation gewesen, hätte ich wohl keine eingebaut.
Allgemein kann man sagen, dass die Rohrdimensionen heute kleiner sind als früher.
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Hightech
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Hightech »

Die PV Anlage gleich mit machen. Später dran bauen ist eine ganze Ecke teurer.
Einzeladern? Einfach alles mit 5Ader Kabel verlegen und gut.
Keine Abzweigdosen setzen sondern tiefe Schalter- und Steckdosendosen. Und da die Verschaltung machen. Dann kann man immer schnell mal was ändern oder prüfen.
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gafu
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von gafu »

lightwave hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:17 Allgemein kann man sagen, dass die Rohrdimensionen heute kleiner sind als früher.
naja, vielleicht auch einfach, weil man heutzutage nicht mehr so bereit ist, laute geräusche von zapfstellen zu tolerieren, und das lässt sich eben am einfachsten verhindern, wenn die druckdifferenz bei halb geöffnetem ventil schon zum teil von der dünneren rohrleitung aufgefangen wird, statt komplett am ventil der zapfstelle.

es soll ja irgendwo bei nenndurchfluss nur noch etwa ~1 bar an der zapfstelle anliegen, um diese bedingung zu erfüllen, und für die durchflussmengen und gleichzeitigkeiten gibts ne norm...

und billiger ist es auch noch :-)
Gary
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Gary »

Der Dichtring an der Kurbelwelle meines alten Audi hat 25 Jahre gehalten, der ist wie bei den Wasserleitungen da wo die Sonne nicht hinsieht.

Kunstoff - ja wenn sich da was löst. Das meiste Wasser läuft in den Spülkasten, dann Dusche, Wasch- und Spülmaschine. Ein ganz kleiner Teil aus der viel gespülten Leitung wird getrunken. Hier wurde die Wasserleitungen im Ort erneuert. Das Wasser läuft 3km durch Plastikrohr, da spielen die letzten Meter wenig Rolle. Ja, beim warmen Wasser etwas anders, trotzdem esse ich viel mehr Plastik als ich trinke. Hoppla, ich trinke gar kein warmes Wasser aus dem Hahn.
Robby_DG0ROB
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Wasser zum unmittelbaren Genuß läßt man ja vorher ausreichend ablaufen, um kein sog. Stagnationswasser zu entnehmen.
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Wulfcat
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Wulfcat »

Zur Zukünftigen Solarthermie/ PV Anlage habe ich keine Wirklichen Dimensionieruns empfehlung, aber als die das Haus wo ich Wohne von Flachdach auf Giebeldach mit Wohnung erweitert wurde, haben die alle Zusätzlichen Leitungen durch die Beiden KG Dachentwässerungsrohre gezogen.... Abwasser Klar durch das andere dann Gas, Wasser und die Elektro und Telefonkabel.
Langer Rede Kurzer Unsinn: ein Wirklich dickes KG Rohr oder entsprechend mehre Kleinere Vom Dachboden in den Keller Ziehen....... damit hat man genug reserven für zukünftige Erweiterungen......

Das heist, wie siehts mit ungenutzten Kaminen aus?...... Habe mal in einem Haus gewohnt, da gabs ursprünglich 4 Kamine, wovon nur noch einer Übers Dach ging und Genutzt wurde. Bei allen anderen waren die kaminköpfe abgerissen und das Dach geschlossen. Diese gingen bis runter in den Keller und es lagen schon kabel drin......
lightwave
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von lightwave »

0,5 bar reicht für Wasserhähne auch schon. Problem sind da eher Duschen.
ausreichend ablaufen, um kein sog. Stagnationswasser zu entnehmen
Das hilft dir aber nix, wenn du Legionellen im Wasser hast. Diese kann man trinken, kein Problem. Aber die Wassertröpfchen vom Duschen wenn du einatmest, dann hast ein Problem.
Robby_DG0ROB
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Legionellen sind je eher ein Thema bei Warmwasserleitungen, die aus Kostengründen mit Temperaturen knapp unter 40 °C betrieben werden, oder?
Jerry
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Jerry »

Ich weiß, das kratzt an der Bastlerehre - aber GWS und Elektrik würde ich immer von einer Fachfirma erledigen oder zumindest begleiten lassen, wenn sich die Firma darauf einlässt. Am Ende möchte man ja sein Häuschen versichern und im Schadensfall auch Kohle bekommen. Gerade Wasser kann schon in kleinen Mengen, aber über lange Zeit, gewaltige Schäden anrichten. Und dann wäre es doch schön, wenn man diesen Schaden auch ersetzt bekommt. Dafür ist irgendein Nachweis einer fachkundigen Installation immer hilfreich.

Die Sauarbeit kann man ja in Absprache selber machen - Schlitze stemmen, Durchbrüche etc. Das sind auch die Arbeiten, die richtig Zeit und damit Geld kosten. Die eigentliche Installation ist da im Vergleich kaum der Rede wert.
Mirqua
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Mirqua »

Ich hatte so wie du mir so eine "Hütte" angelacht; und es mußte schnell gehen da unser Mietvertrag wegen Unbewohnbarkeit innerhalb von 3 Monaten gekündigt wurde.
Was ich aus Zeitgründen nicht machen wollte aber mein Vater einfach mitgemacht hat>>>>> extra Leitung für Brauchwasser (Toilettenspülung, WaMa...)
Nach einem Jahr mit etwas Luft habe ich ein Wasserfass vergraben lassen und man spart wirklich ne Menge.
Würd ich wieder machen
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Hightech
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Hightech »

Eine PV-Anlage kann man am besten mit 9,9kwp machen, das ist die Hobbygröße ohne das Finanzamt und mit den kleinsten Hürden.
Eine Solarthermie fängt bei 8m² an, drunter ist Quatsch, denn ob man nun 2,4 oder 8m² macht, ändert am Endpreis fast nichts.
Pufferspeicher so groß wie möglich, ich hab leider nur 850L für 8m². Für 2 Leute und Fußbodenheizung passt das aber so.

Immer eine Zirkulationsleitung vorsehen fürs Warmwasser, das man kein Wasser laufen lassen muss für Warmwasser an der Zapfstelle.

Für Küche, Bad, Gästeklo würde ich elektrische Durchlauferhitzer für die Waschbecken vorsehen, da braucht man so wenig Wasser, das die Warmwasser Bereitstellung viel teurer ist als die 10 Sekunden Strom.
Aber ruhig 6kW.
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Hightech
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Hightech »

Mirqua hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 06:57 Ich hatte so wie du mir so eine "Hütte" angelacht; und es mußte schnell gehen da unser Mietvertrag wegen Unbewohnbarkeit innerhalb von 3 Monaten gekündigt wurde.
Was ich aus Zeitgründen nicht machen wollte aber mein Vater einfach mitgemacht hat>>>>> extra Leitung für Brauchwasser (Toilettenspülung, WaMa...)
Nach einem Jahr mit etwas Luft habe ich ein Wasserfass vergraben lassen und man spart wirklich ne Menge.
Würd ich wieder machen
Und hast du auch einen Brauchwasserzähler um das mit dem Wasserwerken abzurechnen?
andreas6
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von andreas6 »

Niemand vergräbt freiwillig einen Brauchwasserzähler. Den gibt es nämlich gar nicht. Ob und wie oft das Wasser gebraucht wird und in welcher Reihenfolge, ist vollkommen egal. Jedenfalls den Wasserwerken. Daher wird da auch nichts gezählt.

MfG. Andreas
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Desinfector
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Desinfector »

Es muss auch am Dach gearbeitet werden?
wenn Paneele oder Kollektoren auf dem Dach
erstmal nicht gehen, evtl schon mal Halterungen und Dachdurchführungen vorbereiten.
ggf auch schon ein Mastrohr ran, wer weiss was das in Zukunft für
"haustaugliche" Windenergie gibt.
sysconsol
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von sysconsol »

gafu hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:14 Gewerblich wird neuerdings auch gerne so fittings mit schiebehülsen eingebaut, z.b. rehau rautitan
Das (wahrscheinlich) Vorgängersystem hat Vaddern bereits um 1995 verbaut, das ist immernoch dicht.

Bei den ganzen Pressfittingen muss man verdammt aufpassen, dass der O-Ring nicht beim Zusammenschieben beschädigt wird.
Da reicht einmal verkanten oder ein Grat.
Verbundrohr habe ich noch nicht verpresst, nur Edelstahl und Kupfer.
Vorsicht: Edelstahl und Eisen sehen ähnlich aus. Da war bei uns ein Farbpunkt drauf. Ein Magnet hilft auch (oder gutes Licht).

Bei Photothermie aufpassen, was die Leitungen an Temperatur abkönnen.
duese
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von duese »

andreas6 hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 07:15 Niemand vergräbt freiwillig einen Brauchwasserzähler. Den gibt es nämlich gar nicht. Ob und wie oft das Wasser gebraucht wird und in welcher Reihenfolge, ist vollkommen egal. Jedenfalls den Wasserwerken. Daher wird da auch nichts gezählt.

MfG. Andreas
Dem Wasserversorger ist das egal. Dem Wasserentsorger nicht. Abwasser ist deutlich teurer als Frischwasser und wird gleich mit dem Frischwasser mit bezahlt. Wenn man jetzt Regenwasser ins Klo kippt, ist das nicht bezahlt. Deswegen könnte ein Brauchwasserzähler schon gefordert werden.
basti1
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von basti1 »

Hightech hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 07:00
Mirqua hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 06:57 Ich hatte so wie du mir so eine "Hütte" angelacht; und es mußte schnell gehen da unser Mietvertrag wegen Unbewohnbarkeit innerhalb von 3 Monaten gekündigt wurde.
Was ich aus Zeitgründen nicht machen wollte aber mein Vater einfach mitgemacht hat>>>>> extra Leitung für Brauchwasser (Toilettenspülung, WaMa...)
Nach einem Jahr mit etwas Luft habe ich ein Wasserfass vergraben lassen und man spart wirklich ne Menge.
Würd ich wieder machen
Und hast du auch einen Brauchwasserzähler um das mit dem Wasserwerken abzurechnen?
Die Wasserwerke hier interessiert das nicht. Die Stadt will Abwassergebühren haben.


Bei uns laufen auch die Toiletten und die Waschmaschine an Grundwasser. Wir zahlen Abwassergebühren nach Kopf. Also 4x40m³ pro Jahr. Du kannst aber auch nen Zähler montieren (lassen) und rechnest diesen mit der Stadt ab. Hab ich aber keine Lust zu.


Oder man sagt nichts und freut sich, das es keinem auffällt :?


MFG Sebastian
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Desinfector
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Desinfector »

Abwasserzähler?
ist das so ähnlich mechanisch im Abwasserrohr wie am "Hauseingang"?
basti1
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von basti1 »

Desinfector hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 11:18 Abwasserzähler?
ist das so ähnlich mechanisch im Abwasserrohr wie am "Hauseingang"?
Ernstgemeinte Frage???


Ernstgemeinte Antwort,

Jedes Wasser was dem Abwasserkanal zugeführt wird muss bezahlt werden.


Entweder wie wir das machen, indem wir nach Personen Zahl Abwasser Gebühren zahlen. Also pro Person 40m³.


Oder wie mein Schwager das macht, er hat an seiner Zisterne einen Zähler und muss für diesen Zähler Abwassergebühren zahlen. weil daran die Toiletten hängen.


MFG Sebastian
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Mista X
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Mista X »

Umgekehrt geht aber auch:
Wasser was für Gartenbewässerung usw. entnommen wird kann man hier mit einem zweiten Zähler erfassen und so vom Abwasser befreien lassen.
Was ich nur affig finde ist, dass der Zähler (Auch wenn dieser am Außenhahn hängt) von einem Fachbetrieb montiert werden muss.
Im Kleingedruckten steht dann noch das man das Wasser von Pools und Planschbecken NICHT mitzählen darf - obwohl man diese am Ende ja auch einfach ablässt - sofern man nicht zu viel gechlort hat.
Pappnase
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Pappnase »

Wow, das ging fix! Danke an alle schonmal für den Input, ich versuche hier mal noch das ein oder andere etwas zu konkretisieren.
Vorab vielleicht die Info, ich habe Zeit. Ich wohne mietfrei und habe daher keinen Druck. Plan ist aber schon in einem Jahr mit dem gröbsten fertig zu sein. Klingt nach viel, aber ich arbeite ja nebenher auch noch.
gafu hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:14 frag dein wasserwerk, ob es argumente gegen kupfer gibt (wasserzusammensetzung, ph-wert).
Guter Punkt, wir haben aktuell (Luftlinie 2km weg) zwar auch Kupfer, aber ich bin mir nicht sicher ob das Wasser hier nicht von ner anderen Stelle kommt.

Bzgl Trinkwasserhygiene habe ich mich schon recht intensiv belesen. Die Wege sind recht kurz, längste Leitung ab Hausanschluss sind ~10m, die 3-Liter-Regel lässt sich hier locker einhalten bzw übertreffen. Damit halte ich auch eine Zirkulation für unnötig, das sind nur wieder Verbindungen und damit potentielle Fehlerstellen. Die will ich so gering wie sinnvoll möglich halten.
Isolierung ist vorgesehen, bekommt man sonst bei Neuanlagen gar nicht mehr abgenommen.
Jerry hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 04:40 GWS und Elektrik würde ich immer von einer Fachfirma erledigen oder zumindest begleiten lassen, wenn sich die Firma darauf einlässt. Am Ende möchte man ja sein Häuschen versichern und im Schadensfall auch Kohle bekommen.
Das mit den Versicherungen ist glaube ich nicht so kritisch. Klar winden die sich, bekommen aber regelmäßig von den Gerichten eine auf den Deckel. Abgesehen davon wollen die manchmal auch nicht Zahlen wenns ein Fachbetrieb gemacht hat, dann hast den Ärger mit Anwalt auch.
Nichtsdestotrotz, ein Fachmann wird da eh mal dran gehen, spätestens beim Anschluss ans öffentliche Netz (da bekommt man hier sonst mit den Versorgern gerne mal Probleme).
Gary hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:37 Der Dichtring an der Kurbelwelle meines alten Audi hat 25 Jahre gehalten
Finde ich für ein Auto gut, für eine Unterputzinstallation ist das meiner Ansicht nach eher unterirdisch (unterputzisch?).
sysconsol hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 07:33 Bei den ganzen Pressfittingen muss man verdammt aufpassen, dass der O-Ring nicht beim Zusammenschieben beschädigt wird.
Eben deshalb will ich möglichst viel selbst machen. Ich habe die Zeit sauber und gewissenhaft nach Herstellerangaben zu arbeiten. Und ich will eben nicht nur bis zur Gewährleistung. Dieses Rehau System von gafu werde ich mir mal genauer zu Gemüte führen.
Desinfector hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 07:25 evtl schon mal Halterungen und Dachdurchführungen vorbereiten.
Also das Dach wird wohl nach dem Winter gemacht, Dämmung und neu eindecken. Ist aktuell ein Kaltdach, das soll sich ändern.
Halterungen und Durchführungen würde ich dann klar vorbereiten lassen. Mir ging es eher darum dass ich, wenn die Anlage denn kommt, innen schon alles liegen habe was ich brauche.
Hightech hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:25 Einzeladern? Einfach alles mit 5Ader Kabel verlegen und gut.
Kann man natürlich auch machen, aber wie viele Leitungen sind genug? Erfahrungsgemäß ist aber selbst die großzügigste Reserve früher oder später um exakt 1 zu klein. Das ist sicher etwas übertrieben, aber spricht denn konkret etwas gegen Einzeladern?
Wulfcat hat geschrieben: Di 19. Okt 2021, 21:50 wie siehts mit ungenutzten Kaminen aus?
Ist ggf einer vorhanden, das kommt darauf an ob der Kachelofen wieder instand gesetzt werden kann oder nicht. Da sollten sonst früher oder später mal Lüftungsrohre für eine aktive Belüftung mit Wärmerückgewinnung rein. Das muss aber leider erstmal auf "irgendwann" verschoben werden.

Jetzt erstmal nen Kaffee :)
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uxlaxel
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von uxlaxel »

moin, ich klinke mich auch mal wieder ein.

frage zu heizung- und wasserinstallation.
ich habe ja die bodenplatte drin und auf de, beton ist jetzt schweissbahn und darauf kommt dämmung. in der dämmung will ich die heizungsrohre und die wasserinstallation verlegen.

wie sicher sind welche verbindungen? ich hätte beim kupferrohr für heizung 3 t-stücke zu montieren und beim wasser (KW/WW) je eines in „mepapress“

ich habe bammel, dass irgendwann mal ein verbinder leckt und ich dann mehrere hundert liter wasser unter dem fußboden stehen habe und die dämmung komplett voll ist. gut bei heizung drückt das ausgleichesgefäss max. 50l nach, aber bei warmwasser, kaltwasser und zirkulation kann das richtig viel werden. das haus ist nicht unterkellert und die bodenplatte bildet eine wanne zur horizontalsperre aus.

ich bin schon am überlegen, ob ich nicht die t-stücke alle direkt über dem fußboden anbringe, dass im zweifel ne pütze unterm schrank raus kommt und man was merkt. sieht natürlich nicht all zu schön aus und ist auch strömungstechnisch nicht schick.

was sagen die spezialisten?
grüße axel
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Hightech
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Hightech »

Klemmring Verbinder. Oder weichlöten.
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ESDKittel
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von ESDKittel »

>>und man was merkt.
Feuchtemelder/Wassermelder gleich mit in die Dämmung einbauen.
Dann könnte man auch eventuelle Kondensationsfeuchte monitoren...
Pappnase
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Pappnase »

Hast du ein Beispiel für so einen einbaubaren Feuchtemelder?
Wie werden die versorgt?
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ESDKittel
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von ESDKittel »

Leider nein.
Aber aufgrund aktueller Ereignisse währe es eine naheliegende Idee zusammen mit Wasser/Heizungs/Abwasserrohren auch Feuchtesensoren in die Fußbodendämmung mitzuverbauen.

Der Schlachter im Nachbardorf ist aufgrund eines Wasserschadens mit seinem gerade mal 6 Monate geöffnetem neugebauten Verkaufsraum haarscharf an "einmal Kernsanierung bitte" vorbeigeschrammt.
Grund ein Doppelfehler: Betonreste im Abflußrohr gepaart mit nicht sachgerechter Montage/Abdichtung der Bodenabläufe.
Pappnase
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Pappnase »

Schade, aber die Idee ist mir auch schon gekommen.
Neben jedem Fitting einen Sensor installieren und man weiß nicht nur ob, sondern auch wo etwas undicht ist.

Das "ob" sollte auch mit Überwachung der Wasseruhr gehen, wir haben hier eine die schon bei leichter Undichtigkeit im Spülkasten merklich rennt. Es sind nicht nur Tropfen/min die da kommen, aber viel isses nu auch nicht. Da könnte man ja über ne Steuerung schauen, ob zum Beispiel mindestens alle Stunde mal der Durchfluss exakt 0 ist. Wenn nicht -> SMS (jetzt weiß ich auch was ich mit meiner Partnerkarte mach :D)

Könnte man einfach hergehen und ein bisschen 0,14er Strippe mit unter die Rohrisolation packen? Nahe dem Fitting dann abisoliern und ein bisschen in das Dämmmaterial stecken. Sinkender Widerstand zeigt Feuchtigkeit
Muss ich mir mal ein paar Meter Isolationsrohr besorgen...
Was macht man da gegen langfristiges weggammeln?
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sukram
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von sukram »

Der geneigte Profifrickler legt sich eine 1000m Spule Singlemode Glasfaser zu und führt diese parallel zu den Leitungen. An kritischen Stellen wird dann ein Wassersensor (Kassette mit Schwamm) eingebaut. Braucht man nur noch einen Stationären OTDR (Yokogawa, Acterna/JDSU o.ä.), der die Faser alle 30 Sek. durchmisst.

Zu Overdressed? :mrgreen:
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Hightech
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Hightech »

Nach 10 Jahren zeigt ein Sensor Feuchtigkeit an. Was dann?
Aufmeißeln und feststellen dass der Sensor defekt ist.

Klemmring wird nicht undicht.
Weich gelötet auch nicht.
Wichtig ist beim weichlöten das Abdrücken.
20 -30 Bar muss das Boot abkönnen.

Oder ganz abgefahren: Reserveleitung.
Wenn ich was im Estrich versenken müsste, würde ich PE Leitung nehmen. Ohne Abzweigung oder Verbindungen.
Da kann gar nichts passieren und man braucht keine Winkel usw.
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Hightech
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Hightech »

Solarthermie wird nicht gelötet, die thermische Belastung ist sehr hoch und damit auch die mechanische Belastung.
Papierdichtung ist bei flachdichtenden Verschraubung bei Solarthermie blöd, ich hab das mit Kupferdichtung dicht bekommen, der Rest ist Klemmring.
Pappnase
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Pappnase »

Hightech hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 20:27 Nach 10 Jahren zeigt ein Sensor Feuchtigkeit an. Was dann?
Aufmeißeln und feststellen dass der Sensor defekt ist.
Naja, vor dem Aufmeisseln vielleicht erstmal verifizieren ob das plausibel ist. Bei low-tech mit zwei Strippen würde mich auch wundern wenn der Widerstand mit Alterung sinkt statt steigt.
Hightech hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 20:27 Klemmring wird nicht undicht.
Weich gelötet auch nicht.
Möchte ich nicht bestreiten, allerdings behauptet das auch jeder Hersteller von seinen Pressfittings. Einer Lötverbindung würde ich persönlich am meisten trauen.
Hightech hat geschrieben: Mi 20. Okt 2021, 20:34 Solarthermie wird nicht gelötet
Doch, auch weich, zum Beispiel in Österreich. Das deutsche Kupferinstitut empfiehlt für Solarthermie aber Hartlöten, kenne ich so auch von recht modernen Anlagen.
Ollie Garch
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Ollie Garch »

In Sachen Glasfaser und Sensoren:

Ich bin sehr dankbar dafür, dass der Häuslebauer hier gleich einen Einbauschrank für Telefon und Router vorgesehen hat, und von da aus LAN-Kabel in alle Zimmer verlegt sind. Die kommen in Wand-Dosen gleich neben den Kabel-TV-Dosen raus. Klar, es gibt auch WLAN und Bluetooth, aber was im Kabel läuft, muss nicht gefunkt werden, und stört und strahlt nicht.

Bei Heise läuft gerade eine Diskussion über Sinn und Unsinn von smart Home allgemein, und 'smart Heizung' im Besonderen:
https://www.heise.de/news/Warum-smarte- ... 21662.html

Auch da kann man mit Leerrohr in alle Ecken und an alle Türen, Rollos, Hausecken und Fenster vorbauen. Hab ja keine Ahnung davon, aber eine Art von Feldbus fürs Haus wäre vielleicht mal ein Gedanke.
Pappnase
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von Pappnase »

CAT6 in alle Zimmer ist eingeplant, das Thema smart home im Sinne von Feldbus steht auch begrenzt auf dem Plan.
Der smarte Teil bekommt aber ein eigenes physisches Netz und bleibt dumm genug, dass man damit nicht die Tür aufsperren kann.
lightwave
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Re: Neues altes Haus

Beitrag von lightwave »

Legionellen sind je eher ein Thema bei Warmwasserleitungen, die aus Kostengründen mit Temperaturen knapp unter 40 °C betrieben werden, oder?
Nein, auch soboald Kaltwasser länger bei > 20 Grad steht. Und das hast Du gleich mal, wenn du kalte und warme Leitungen nebeneinander hast. Fährst mal ne Woche in Urlaub...

Bevor es hochtemperaturtaugliche Dichtungen in Pressfittings gab (ca. seit 15 Jahren) wurden alle Solaranlagen gelötet und ich behaupte > 90% mit Weichlot. (Alleine in meinem Lehrbetrieb habe ich im Sommer mehrere Anlagen in der Woche gebaut, alle weichgelötet)

Thema Pressfittings allgemein:
Einerseits sind die Dichtungsringe seit mehr als 20 Jahren weiterentwickelt worden und andererseits sind fast alle Schäden auf falsche Ausführung zurückzuführen. Sei es Dreck im Fitting (bei Wasser müssen die einzeln verpackt sein!), Rohr mit Winkelschleifer oder Bügelsäge abgelängt (Grate, schräger Schnitt), falsches Presswerkzeug, Rohr nicht ganz eingesteckt oder einfach Pressung vergessen. Wobei Letzteres bei den Fittimgs der Markenhersteller sofort bei de Druckprobe auffallen würde, weil dann deutlich undicht.
Bei fachgerechter Verarbeitung gibt es keinen Grund Leitungen nicht im Bodenaufbau zu verlegen. Oder macht ihr alle Leitungen Aufputz?
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