Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Der chaotische Hauptfaden

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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

fwillo hat geschrieben: So 24. Okt 2021, 00:30 Die Zehnerdiode hat doch eine Durchbruchspannung von 5,6 V.
Das stimmt zwar, aber die Basis-Emitter Diode des Transistors wird schon bei ca. 0,7 V leitend. Also muss die Basis auf weniger als 0,7 Volt um das ganze abzuschalten. Über eine Zenerdiode ginge das nur wenn die auf negatives Potential geht. Warum da eine Zenerdiode vor ist erschließt sich mir grade auch nicht, das weiß wohl nur der Teufel (haha).

Ok, Rx2 geht ja gar nicht direkt gegen Ub sondern gegen den Kollektor, das gibt eine schöne Gegenkopplung wenn der Transistor leitend würde. Also brauchen wir evtl. doch eine Positive Spannung. 10k Wiederstand zur Hand? Dann mal (bei offenem JP4) die Basis von Q18 damit mit den +15V verbinden. Dann spätestens sollte das spielen...

Edit fragt: Gehe ich recht in der Annahme das Power ON das ganze Konstrukt der Schutzmimik mit einer positiven Spannung versorgt, wahrscheinlich die 15+ ? Vielleicht spricht da da wirklich eine Schutzschaltung an.

Ist ohne Signal bei gebrückten Q19 Gleichspannung am Lautsprecherausgang messbar? Läuft das Ding wenn du die Diode vor Q12 auslötest? Oder mit JP8 offen?
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin eJunkie,

einen 10k Widerstand habe ich leider gerade nicht zur Hand. Kann zur Zeit nur auf einen 100, 1k, 150k und 1M zurückgreifen. Reicht das auch? Bin aber noch sehr verunsichert wegen der +15V.

Wenn das Power ON Signal schaltet, liegen an dem Steckerpin +7,42 V an (die liegen dann im übrigen auch an der Satellitenendstufe an, welche auch noch einwandfrei funktioniert). Im Standby liegen -3,32 V an. Schau noch mal bei meinem Post mit den jeweiligen Spannungswerten, die dann auch letztendlich direkt an ZD4 ankommen. Meine Vermutung war jetzt: Wenn das Power ON Signal kommt, agiert ZD4 als Spannungsverschieber. Im Zusammenspiel von Überstromdetect und Temperatursensor kommt nur dann die nötige Basisspannung an, wenn alles "ok" ist, also wenn dann vor ZD4 >5.6 V anliegt (was es ja z.Z. nicht tut).

Gleichspannungssignal ohne Eingangssignal am Lautsprecher habe ich noch nicht gemessen und mach ich als nächstes (wobei ich da drei Hände für bräuchte :mrgreen: ). Ebenso probier ich mal Temperatursensor bzw. Überstromdetect mal rauszunehmen. Bevor ich aber überhaupt was mache, noch die Info, das ich an der Basis von Q17 -1V anliegen und an der Basis von Q12 0V (Q19 war nicht gebrückt und JP4 noch unterbrochen).

Jetzt noch zwei Punkte die mir aufgefallen sind (in der Hoffnung es jetzt nicht zu übertreiben, aber dann habe ich es wenigstens einmal erwähnt):
  • Zum einen muss ich immer noch über die Tatsache grübeln, dass die Z-Diode des -15 V Längsreglers bei -13,8 V liegt, obwohl dort -15 V anliegen sollten.
  • Ich hatte bis jetzt immer den Ton spielen lassen bei voll aufgedrehtem Crossover Pegel (240 Hz). Als ich den mal auf 40 Hz runtergeregelt hatte, waren die oberen Frequenzen immer noch stark verzerrt zu hören. Das PreAmp Signal habe ich mit dem Oszi mal aufgezeichnet und am PC abgespielt. Da war nichts zu hören von eben genau diesen Frequenzanteilen. Da frage ich mich, wie kommen die plötzlich in die Verstärkung?
Liebe Grüße,
fwillo
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

OK, viele Messungen und Theorien, da übersieht man schnell was. Wenn dann noch eine Fehlmessung dazu kommt ist man schnell auf dem Holzweg...

Also eins nach dem anderen, erst mal rausfinden warum das Ding nicht angeht.

Gestern hast du ja G2 im Zustand EIN mit +0,68 angegeben. Am "Power On" liegt auch eine ausreichent positive Spannung. Ich würde dann an G2 etwa 6,3V erwarten (Zener Spannung + Ube von Q18) Also ziehen Q14/Q13 wahrscheinlich das ganze gegen Masse. Ich vermute das das ganze eher im Bereich um Q12 zu suchen ist. Entferne mal R23, und wenn es dann noch nicht läuft R25 (ist besser als die Diode auszulöten, da musst du nicht auf die Polarität achten und es besteht keine Gefahr einen neuen Fehler einzubauen).

Es könnte auch wirklich sein das deine Abweichung der -15V die Ursache des Übels sind. Denkbar das eine Unsymetrie dort dafür sorgt das der Lautsprecherausgang nicht ganz Gleichspannungsfrei ist und die Schutzschaltung deshalb zu recht anspricht. Durch beide Endtransistoren fließt ja ein gewisser Ruhestrom und nur wenn das ganze symetrisch ist hast du 0V am Ausgang. Das Ding ist zwar Gegengekoppelt (der schon erwähnte Differenzverstärker aus Q1/Q2, da wird das Ausgangssignal mit dem Eingangsignal verglichen), aber sowas mag ich jetzt nicht pauschal ausschließen. Also möglicherweise hat die Einschaltmimik gar kein Problem. Deshalb ist es wichtig zu schauen ob wirklich 0V am Ausgang raus kommen.

Was du auch mal tun kanst: JP2 trennen. Warum? Nun, der Elko C1 könnte erhöhten Leckstrom aufweisen und somit eine Gleichspannung am Ausgang bewirken die dann die Schutzschaltung aktiviert. Jeder Gleichanteil an dieser Stelle wird vom Differenzverstärker ja als "Sollwert" betrachtet und brav auf den Ausgang gegeben.

Edit: Ich revidiere das mit der unsymetrie. Die eigentliche Endstufe hat mit den -15V ja gar nichts am Hut. Trotzdem als nächstes erst mal schauen ob Gleichspannung am Ausgang anliegt.
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

Bis jetzt noch nicht dazu gekommen den Überstromdetect oder die Temperatursensorik von dem Einschaltsignal zu trennen. Jedoch habe ich mal bei überbrückten Q19 die Spannung am Ausgang gemessen. Am Subwoofer kann man, nebenbei bemerkt, die Phase auf 0° und 180° stellen. Bei beiden Stellungen und überbrückten Q19 messe ich eine Spannung von +86 mV (EDIT: DC Stellung!). Wenn nicht überbrückt 0V.

Wenn ich JP2 trenne kommt aber gar kein Signal mehr an. Außerdem habe ich sämtliche Elkos (außer die 2x 6800 pF) ausgetauscht, da diese Werteabweichungen von ~40% hatten. Denke mal, dass ich einen Leckstrom ausschließen kann, oder nicht (das wäre schon ein Zufall! :mrgreen: )? Oder bezog sich die Aussage auf den Gleichspannungsanteil am Lautsprecher bei überbrückten Q19?

Liebe Grüße,
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

86mV klingt nicht so schlimm, aber eigentlich sollte das völlig Gleichspanungsfrei sein. Die Schutzschaltung solle da aber dennoch nicht ansprechen. Allerdings ist das ganze anhängig vom Ruhestrom ja auch etwas gegen Ub+ verschoben da die Schutzschaltung am Emitter von Q10 ansetzt. Also sicher können wir uns da nicht sein. Klar kommt kein Signal mehr an wenn du JP2 trennst, die Frage ist ob dann die Gleichspannung verschwindet bzw. ob das ganze dann auch ohne Brücke läuft. Ob die Endstufe an ist kannst du ja auch ohne Signal messen (Kollektor von Q19 sollte auf +38V liegen).

Edit sagt: Auf gut Glück tauschen von Komponenten kann nach hinten los gehen, besser nicht

Edit2: Mit der Elko Tausch Aktion hast du nun eine weitere Unbekannte ins Spiel gebracht (neben der Gefahr die Dinger versehentlich zu verpolen, das merkt man erst mal nicht unbedingt). Ich denke mal die Messung der Gleichspannung hast du hinterher gemacht? Wenn dem so ist wissen wir nun nicht mehr ob die Gleichspannung vorher höher war. Um zu entscheiden so der Fehler liegt (oder jetzt vielleicht lag) wäre das aber nicht ganz uninteressant gewesen. Vielleicht tauscht du C1 wieder zurück und misst nochmal. Weil wenn C1 merklich Leckstrom hat dann könnte das schon das Problem sein. Vielleicht mal testen ob es nun nach der Tauschaktion vielleicht einfach tut, also ohne Brücke. Mal mit offenen JP2, mal zu wenn es dann angeht. Und JP4 natürlich auch zu machen (vor allem wenn du ohne Signal mit offenem JP2 testen willst ob das Ding anschaltet, sonst tut sich ja an Q19 nichts, aber das sollte ja klar sein).

Und vielleicht mal über R18 (der Emitterwiderstand am LS Ausgang) messen (es geht um den Ruhestrom).
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Ich verstehe wie gesagt die Sorge um das voreilige Austauschen von Bauteilen. Muss aber auch zugeben, dass ich mit viel Elan an die Sache rangegangen bin weil ich Lust auf löten hatte :mrgreen: . Das habe ich aber tatsächlich nicht blind gemacht sondern bin jeden Kondensator einzeln durchgegangen und habe die Werte gemessen. Da die Werte bei fast allen dermaßen abgefallen waren, vermutete ich damals hier den Fehler. Den Austausch habe ich zum einen mit einem vorher Bild der Platine abgeglichen (wegen der Polarität). Die Platine selber hat aber einen Bestückungsdruck der die Richtung angibt. Und gemessen habe ich auch. Die ausgelöteten Kondensatoren habe ich aber noch in einem Tütchen hier und könnte bei Bedarf bzgl. des C1 wieder austauschen.

Also hier eine Liste der Dinge, die von dir vorgeschlagen wurden (der Übersicht wegen):
  1. R23 (Überstromdetect) trennen, G2 & 26 messen
  2. R25 (Temperatursensor) trennen, G2 & 26 messen
  3. Ruhespannung am PreAmp Signal messen
  4. Jp2 trennen, Q19 CE Brücken, 13 + 14 messen (bzw. über R10)
Davon habe ich jetzt 2. und 3. gemacht. Zu 3.: Die Ruhespannung des PreAmp Signals betrug -7,2 mV bei 0° Phasenstellung und +10,8 mV bei 180° Phasenstellung. Ist jetzt die Frage ob das gewollt ist oder nicht? Zu 2.: Habe R25 an einem Beinchen ausgelötet und ausreichend aus der Platine gezogen und die Spannungen an G2 und 26 gemessen (JP4 ist immer noch getrennt gewesen) (Vergleiche mit verbundenen R25).

Code: Alles auswählen

--------------------------------
| Kupferfläche |  Aus  |   An  |
--------------------------------
|   Power ON   | -3,38 | +7,63 |
|      G2      | -2,37 | +7,63 |
|      G3      | -1,51 | +7,63 |
|      G4      | -0,95 | 0,000 |
|      26      | -3,54 | +5,67 |
--------------------------------
Das sieht doch gar nicht mal so schlecht aus, oder nicht? Dann sehe ich die Temperatursensorik in der Verantwortung des Problems. Ich schätze mal, dass mein anfänglicher Verdacht der -15V Quelle gar nicht mal so falsch war. +/- 15 V werden nur in der Temperatursensorik verwendet und wenn ich das richtig einschätze, kommt hier ein Spannungsteiler zum Einsatz, der ja nach NTC Widerstand Wert negativ abfällt und Q17 öffnet. Wenn die beiden Spannungsquellen nicht ganz identisch sind kommt es zum gleichen Effekt. Etwas was ich mir aber immer noch nicht beantworten kann ist: Wieso kriege ich keine -15 V hin? Wieso ist ZD3 bei -14,3 V? Q16 und ZD3 habe ich ja schon mal getauscht mit gleichem Ergebnis.

Punkt 1. kann ich dann wahrscheinlich von meiner Liste streichen und Punkt 4. mach ich, sobald ich Zeit dafür habe.

Liebe Grüße,
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Hallo,
unter Punkt3 hatte ich die Spannung am LS Ausgang gemeint, aber egal. Punkt 4 kannst du erst mal lassen, wir sind ja nun schlauer und vermuten den Fehler doch in der thermischen Schutzschaltung.

Das die -15V nicht ganz exakt -15 sind ist erst mal kein Grund zu Sorge, das ist ein dummer diskreter Längsregler, da geht von der Zenerspannung noch Ube ab, also so 0,6-0,7V mind., das hängt außerdem noch etwas vom Strom ab. Dazu kommt noch etwas Toleranz, dann kann das schon sein. Außerdem werden die -15 V eh von einer weiteren Zenerdiode (Herr Teufel scheint ein Vorrat an 5,6V Dioden günstig bekommen zu haben) stabilisiert sodas es völlig egal ist ob das nun 8 oder 16V sind. Vermutlich dient Q16 nur dazu genug von der recht hohen Spannung von 38V zu verheizen um ZD6 nicht so mit Verlustleistung zu quälen (da P = U * I ist zuviel U genauso doof wie zuviel I). Aus solchen Gründen kaskadiert man Linearregler (eine Zenerdiode mit Vorwiderstand ist nichts weiteres als ein sehr simpler Linearregler) gerne mal.

Du kannst ja jetzt mal JP4 und JP2 wieder schließen und die Brücke entfernen um wirklich sicher zu gehen das der Kasten nun spielt und du dich nicht vermessen hast. Da nun etwas deutlich positives an G2 anliegt (wenn es denn stimmt) sollte das nun alles laufen so lange R25 raus ist. Ich traue den Messungen nämlich immer noch nicht, warum auch immer du so schiefe Werte ermittelst. Punkt 26 kann keine +5,67V haben, da kann max. die Spannung anliegen die an der Basis-Emitter Diode von Q18 abfällt. Aber egal.

Wenn das Ding dann ohne R25 wieder tut, dann kannst du R25 mal wieder einlöten und stattdessen JP8 öffnen.

Dann kannst du noch mal an G8 und G9 messen. Dort müssen +5,6V und -5,6V zu messen sein.

Und was generelles weil öfters mal Werte komisch sind: Such dir eine vernüftige Masse zum Messen der du blind (!) vertrauen kannst, z.B. den Massepunkt zwischen den Siebelkos. Löte ein Kabel auf die Platine so dass du immer einen zuverlässigen und sicher kontaktierten Bezugspunkt hast. Nehme keine Messpitze für Masse sondern kontakiere das Kabel mit einer Krokoklemme, mit so einer Messpitze ruscht man gerne mal ab oder landet auf dem Lötstopplack statt auf einem Lötpunkt ohne es zu merken. Wenn du weißt welche Werte plausibel sind merkst du wenn die COM Spitze nicht richtig sitzt, dann denkst du dir gleich "kann nicht sein". Wenn nicht, dann misst du evtl. Lottozahlen. Das geht sehr schnell wenn du auf das Messgerät kuckst und gleichzeitig mit 2 Spitzen hantiert. Und sowas führt dann schnell dazu das die Suche in die völlig falsche Richtung geht.
andreas6
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von andreas6 »

Zenerdiode (Herr Teufel scheint ein Vorrat an 5,6V Dioden günstig bekommen zu haben)
Das ist kein Zufall von günstig. Bei etwa dieser Z-Spannung haben Z-Dioden die besten Eigenschaften. Darüber und darunter werden die dann schlechter. Insofern zeugt diese Auswahl durchaus von Fachkenntnis.

MfG. Andreas
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Diesmal ohne Edit damit es nicht überlesen wird...

Mach die Schaltung für die Versuche unbedingt stromlos und warte etwas, mir ist nun klar was die Mimik mit Q14 und Q13 soll (da habe ich noch gar nicht wirklich drüber nachgedacht). Das ist eine Selbsthalteschaltung, das heißt einmal ausgelöst bleibt das ganze ausgelöst bis der Power Schalter betätigt wird oder die Versorgungsspannnung weg ist.

Und so gehts: Normalerweise sperren Q14 und Q13. An G2 liegt über R34 eine positive Spannung an, über ZD4 gelangt diese an die Basis von Q18 und schaltet die KSQ ein.

Und so arbeitet der thermische Schutz:

Aus den +/- 15 V werden erst mal stabile +/- 5,6V (dafür sind R28, ZD5, C15 auf der positiven Seite und R29, ZD6 und C16 auf der negativen Seite da). R30, RTH1 und R? bilden einen Spannungsteiler. Mit steigender Temperatur wird RTH1 niederohmiger, das bedeutet das die Spannung an der Basis von Q17 steigt. Wenn diese ca. 0,6-0,7V erreicht wird Q17 leitend.

Beide Teile der Schutzschaltung (die linke stimmt glaube ich nicht, die macht für mich irgenwie keinen Sinn oder ich bin zu dumm) können über die beiden Widerstände also den Punkt G3 gegen Masse ziehen. Dadurch wird die Basis von Q14 gegenüber dem Emitter negativ, da das ein PNP Transistor ist, schaltet nun auch Q14 durch. Die "Power On" Spannung kommt nun über Q14 an die Basis von Q13 der ebenfalls leitend wird. Der Strom der nun über E-C von Q14 und über B-E von Q13 fließt zieht G2 gegen Masse. Gleichzeitig zieht der nun leitende Q13 den Punkt G3 gegen Masse. Selbst wenn du jetzt den Auslöser beseitigst bleiben beide Transistoren leitend. Man muss die Schutzschaltung also erst mal "zurücksetzen", von alleine geht der Verstärker nicht wieder an.

Jetzt wird auch klar was ZD4 soll: Da der Strom im Fehlerfall über die Basis-Emitter Diode von Q13 muss, bleiben da ca. 0,7V hängen. Die Zenerdiode sorgt dafür das es trotzdem nicht reicht um Q18 durchzusteuern.
Zuletzt geändert von eJunkie am Mo 25. Okt 2021, 21:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

andreas6 hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 20:28
Zenerdiode (Herr Teufel scheint ein Vorrat an 5,6V Dioden günstig bekommen zu haben)
Das ist kein Zufall von günstig. Bei etwa dieser Z-Spannung haben Z-Dioden die besten Eigenschaften. Darüber und darunter werden die dann schlechter. Insofern zeugt diese Auswahl durchaus von Fachkenntnis.

MfG. Andreas
Okay, darum findet man die so oft... Hab ich nie drüber nachgedacht
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin eJunkie,
eJunkie hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 20:12 [...]
unter Punkt3 hatte ich die Spannung am LS Ausgang gemeint, aber egal. Punkt 4 kannst du erst mal lassen, wir sind ja nun schlauer und vermuten den Fehler doch in der thermischen Schutzschaltung.
Im nachhinein frage ich mich auch warum ich das jetzt noch gemessen hatte, obwohl es um die Gleichspannung am Lautsprecher ging ohne vorverstärktes Signal. Das habe ich jetzt mal nachgeholt. Mit getrennten JP2 messe ich nun +80 mV am Lautsprecher.
eJunkie hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 20:12 [...] Außerdem werden die -15 V eh von einer weiteren Zenerdiode (Herr Teufel scheint ein Vorrat an 5,6V Dioden günstig bekommen zu haben) stabilisiert sodas es völlig egal ist ob das nun 8 oder 16V sind. Vermutlich dient Q16 nur dazu genug von der recht hohen Spannung von 38V zu verheizen um ZD6 nicht so mit Verlustleistung zu quälen (da P = U * I ist zuviel U genauso doof wie zuviel I). Aus solchen Gründen kaskadiert man Linearregler (eine Zenerdiode mit Vorwiderstand ist nichts weiteres als ein sehr simpler Linearregler) gerne mal.
Da hätte ich mal auch drauf kommen sollen, dass da nicht die +/- 15 V anliegen sondern noch die zwei Z-Dioden das auf ein niedrigeres Niveau ziehen. Dann ist das wirklich egal. Dass der Q16 sich noch die ~0.7 V holt ist für mich völlig klar. Wieso aber an ZD3 trotzdem nur -14,3 V liegen will ich nicht ganz verstehen... aber sei's drum.
eJunkie hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 20:12 Du kannst ja jetzt mal JP4 und JP2 wieder schließen und die Brücke entfernen um wirklich sicher zu gehen das der Kasten nun spielt und du dich nicht vermessen hast. Da nun etwas deutlich positives an G2 anliegt (wenn es denn stimmt) sollte das nun alles laufen so lange R25 raus ist. Ich traue den Messungen nämlich immer noch nicht, warum auch immer du so schiefe Werte ermittelst. Punkt 26 kann keine +5,67V haben, da kann max. die Spannung anliegen die an der Basis-Emitter Diode von Q18 abfällt. Aber egal.
JP4 und JP2 wieder angebunden und tada: Ein Ton kommt aus der Box. Ich messe jetzt an G2 auch die von dir prognostizierten +6,3 V. Vorher waren das wirklich +5,67 V... aber dazu gleich noch was.
eJunkie hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 20:12 Wenn das Ding dann ohne R25 wieder tut, dann kannst du R25 mal wieder einlöten und stattdessen JP8 öffnen.

Dann kannst du noch mal an G8 und G9 messen. Dort müssen +5,6V und -5,6V zu messen sein.
Ich werde morgen mal R25 wieder verbinden und JP8 öffnen. Hier hatte ich aber noch einen Gedanken, den du wahrscheinlich wieder entkräften kannst. Müsste nicht, bei Trennung von JP8, die Basis von Q17 wieder geöffnet werden, da dann ausreichende negative Spannungen anliegen und Q17 ein PNP ist?

G8 und G9 habe aber schon mal gemessen. G8 beträgt +5,32 V und G9 -5,28 V.
eJunkie hat geschrieben: Mo 25. Okt 2021, 20:12 Und was generelles weil öfters mal Werte komisch sind: Such dir eine vernüftige Masse zum Messen der du blind (!) vertrauen kannst, z.B. den Massepunkt zwischen den Siebelkos. Löte ein Kabel auf die Platine so dass du immer einen zuverlässigen und sicher kontaktierten Bezugspunkt hast. Nehme keine Messpitze für Masse sondern kontakiere das Kabel mit einer Krokoklemme, mit so einer Messpitze ruscht man gerne mal ab oder landet auf dem Lötstopplack statt auf einem Lötpunkt ohne es zu merken. Wenn du weißt welche Werte plausibel sind merkst du wenn die COM Spitze nicht richtig sitzt, dann denkst du dir gleich "kann nicht sein". Wenn nicht, dann misst du evtl. Lottozahlen. Das geht sehr schnell wenn du auf das Messgerät kuckst und gleichzeitig mit 2 Spitzen hantiert. Und sowas führt dann schnell dazu das die Suche in die völlig falsche Richtung geht.
Sämtliche Messungen die ich gemacht hatte, habe ich mit dem COM Anschluß von ACGND abgenommen. Hatte angenommen dort den idealsten Erdungspunkt zu finden. Und mal abgesehen davon: alle Erdungsflächen gehen an ACGND. Deswegen weiß ich nicht was ich hier falsch gemacht haben könnte...

Nun zu deinem 2. Post. Vielen vielen Dank, dass du bis jetzt so sehr am Ball geblieben bist :mrgreen: und mit was für einer Detailtiefe in die Thematik! Sehr interessant. So wie sich das liest hatte ich als erstes eine Flip Flop Schaltung ohne Reset im Kopf... Ich gebe aber zu noch nicht hundert prozentig durch deine Beschreibung durchgestiegen zu sein. Der qualitative Punkt ist aber klar und verständlich geworden. Muss ich mir auf jeden Fall noch mal zu Gemüte führen.

Bzgl. deiner Anmerkung der falschen Überstromdetectschaltung: Du hast recht. Der Emitter von Q12 geht, neben C10, zusätzlich an SPEAKER+. Ich glaube dann ergibt das ganze schon etwas mehr Sinn ;) . Über die Stelle bin ich auch schon gestolpert und wollte das noch mal nachgeschaut haben, aber da bin ich wohl drüber hinweggekommen.

Eine letzte Bemerkung habe ich noch bzgl. der hochfrequenten Verzerrungen, die wahrnehmbar werden bei einem Crossover Level von <80 Hz. Ich habe die Stereotonquelle bis jetzt immer an Front-Links/-Rechts angeschlossen. Teufel gibt an den Subwoofer an einem AV Receiver über den Front-Rechts-Eingang zu betreiben, da das Signal dort auch an den Subwoofer geht und gleichzeitig hier die Autofunktion bei anliegendem Signal den Subwoofer einschaltet. Probeweise habe ich das Signal noch mal an den dafür vorgesehenen Sub-Eingang angeschlossen und bemerkt, dass die Verzerrungen nun weg waren. An den Rear-Eingängen war das Phänomen nicht zu beobachten. Zu guter Letzt bin ich wieder über Front-Links/-Rechts gegangen (auch einzeln kommen die Verzerrungen durch) und habe mir das am Oszilloskop angeguckt. Dort hat man das Verzerrungssignal sehr schwach gesehen - und auch nur als obere Halbwelle. Meine Vermutung daraus ist (und ich glaube einige von euch schlagen jetzt evtl. die Hände über den Kopf zusammen), dass ich die Endstufentransistoren mit den Glimmerscheibchen nicht korrekt genug auf den Kühlkörper montiert habe, obwohl ich sehr genau darauf geachtet hatte. Beim Ausbau beider Endstufenkarten habe ich die alte verkrustete Wärmeleitpaste gereinigt und neue wieder zugegeben. Und zwar so, dass eigentlich genug Wärmeleitpaste vorhanden war aber nicht zu viel, sodass es sich am Rand vorbeiquetscht und mit der Fläche hinter dem Glimmerscheibchen in Kontakt kommt. Ich vermute daher hier das Problem es sehr schwachen Leckstroms von dem Satlliten-Front-IC und der oberen Halbwelle des Subwoofers... :oops: (Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob Wärmeleitpaste soetwas kann).

Meine Idee ist daher das ganze noch mal nachzuschauen und evtl. die Glimmerscheiben durch neue (und größere für mich Grobmotoriker) auszutauschen. Bitte nicht zu hart mit mir ins Gericht gehen :oops: .

Liebe Grüße,
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Moin,
fwillo hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 00:15 Ich werde morgen mal R25 wieder verbinden und JP8 öffnen. Hier hatte ich aber noch einen Gedanken, den du wahrscheinlich wieder entkräften kannst. Müsste nicht, bei Trennung von JP8, die Basis von Q17 wieder geöffnet werden, da dann ausreichende negative Spannungen anliegen und Q17 ein PNP ist?
Q17 ist ein NPN, und ja ohne JP8 liegt die Basis auf negativen Potential und der Transistor sperrt wenn hinter JP8 alles in Ordnung ist. Was wollen wir ja rausfinden, also ob der Spannungsteiler aus R30, RTH1 und R? bei normaler Temperator die ganze Sache zum Auslösen bringt. Es könnte auch sein das R? hochohmig ist oder das Q17 kaputt ist (unwahrscheinlich). Vielleicht auch mal die Spannung an der Basis messen.

Wg. der Wärmeleitpaste: Wenn das nicht irgendwas mit Metall drin ist dann isoliert das Zeug. Das sind normalerweile (von oskuren PC Zeug mal abgesehen) nur Metalloxide und Silikonfett o.ä. die nicht leiten.
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

ich hatte schon mal die Basisspannung von Q17 geschrieben. Die lag bei -1 V. Nach entfernen von JP8 liegt die Basisspannung bei -2,5 V im augeschalteten Zustand und bei -0,8 V im eingeschalteten. Subwoofer geht nun wieder nicht an und ZD4 gibt 0V an Basis von Q18 weiter. Die Widerstände R30, R?, R29 und R28 hatte ich alle schon mal durchgemessen und lagen im zur erwartenden Bereich. Dann kann es doch tatsächlich nur noch der Q17 sein, oder nicht?

Hab die verwendete Wärmeleitpaste noch mal rausgesucht. "Laut" Verpackung geeignet für "Power Semiconductors" und "Nicht Leitfähig". Denke aber das ich doch mal die Glimmerscheibchen austauschen werde.

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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Hello again,

also wenn die gemessenen Spannungen wirklich stimmen kann zu keiner Zeit Q17 leitend sein. Da du bei den Messungen (warum auch immer, ich will dir nicht unterstellen das du da was falsch machst) schon öfters Dinge gemessen hast die unplausibel sind kannst du als letzten Test noch die Basis von Q17 auf Masse legen. Nur um sicher zu gehen das an der Basis wirklich 0V anliegen. Dann MUSS der Transistor sperren. Das der kaputt ist wäre sehr unwahrscheinlich, zumal du ja die Transistoren ja einem Diodentest unterzogen hast Aber unmöglich ist im Prinzip nichts. Viele Möglichkeiten bleiben ja nicht. Eine weitere Erklärung wäre leitendes Platinenmaterial. Möglich ist sowas z.B. durch ausgelaufenen Elko Elektrolyt, ist aber auch etwas exotisch. Du könntest den Transistor z.B. auslöten um das zu testen. Ohne den Transistor kann der Strom ja nirgenswo mehr lang außer durch die Platine selber. Schau dir den Bereich mal genaustens an, vor allem auch den Bereich zwischen den Leiterbahnen. Vielleicht gibt es dort eine mikroskopisch feine Zinn Brücke, da können auch Haarfeine Nadeln wachsen bei bleifreien Lot ("Wisker"). Alles etwas an den Haaren herbei gezogen, ich weiß. Aber R25 hast du ausgelötet mit dem Ergebnis "Endstufe geht". JP8 hast du getrennt mit dem Ergebnis "Endstufe geht nicht" wenn R25 drin ist. Die Basis ist auf leicht negativen Potential. Da bleibt sonst nicht mehr viel.

Edit merkt an: Die Spannung an der Basis von Q17 sollte eigentlich immer gleich sein bei on und off. Das ist auch nicht plausibel, evtl. leitet da doch was oder Q17 ist doch hin
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin eJunkie,

auf deinen Rat hin habe ich noch mal die Platine genaustens unter die Lupe genommen. Auf der Rückseite war nirgendswo ein Kontakt zu finden. Daraufhin habe ich den Q17 ausgelötet und und wieder den Subwoofer zum einschalten bringen können. Da der Transistor ja schon ausgelötet war habe ich den Diodentest wiederholt mit korrektem Ergebnis. Da habe ich mich aber noch nicht mit zufrieden gegeben und mit dem Widerstandsmesser Emitter und Kollektor gemessen und siehe da: 12 kOhm. Das hab ich bestimmt ein paar mal wiederholt weil ich das nicht ganz glaube konnte. Alle anderen Kombinationen ergaben sinnige Werte, aber C-E war immer 12 kOhm.

Und wie ich da so saß und lange auf den Transistor gestarrt und gegrübelt habe, fiel es wie Schuppen von den Augen: An der Stelle war ja vorher ein Heißkleber auf der Platinenoberseite aufgetragen, der auch die Beinchen umschloß. Beim ersten inspizieren habe ich den (so glaubte ich damals) gründlich gereinigt, da bei einem Blog genug von einer solchen Zersetzung die Rede war. Ich sah jetzt aber, dass die Grundfläche des Transistors, wo die Beinchen rausschauten, noch komplett mit diesem Kleber homogen überzogen und somit kaum bemerkbar war. Kurz mit der Pinzette ran und die Schicht bröckelte nur so ab und brachte das Problem hervor: Das Metall der Beinchen hat sich aufgelöst und eine Brücke zwischen C-E gebildet... was zum "Teufel" :twisted: ! Um ganz sicherzugehen habe ich es dieses mal sehr gründlich frei gebürstet, eingelötet und siehe da: es geht wieder! Unglaublich... Leider habe ich da kein Bild mehr von dem Schmodder machen können weil das alles ziemlich schnell und großflächig abgebröckelt war, hätte aber gerne noch eins gemacht! Ist natürlich jetzt die Frage ob der Q17 vorsorglich ausgetauscht werden sollte oder ob ich das jetzt so lassen soll.

Jetzt bleibt mir nur noch das Problem mit dem durchschleifenden Front-Satelliten-Signal zu lösen. Ein Laden hier in der Nähe verkauft isolierende Wärmeleitpads statt Glimmerscheiben für Leistungstransistoren... kann mir jemand solche als Ersatz empfehlen? Ich würde den natürlich so schnell wie möglich wieder zusammenbauen und in Betrieb nehmen wollen :mrgreen: !

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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Hallo,

also die Glimmerscheiben würde ich in Ruhe lassen wenn es jetzt geht, es sei denn die sind gerissen oder du willst das neu machen weil du zuviel Paste genommen hat (viel hilft da definitiv nicht viel). Wärmeleitfolie kann man uneingeschränkt empfehlen. Die gibt es aber auch in verschiedenen Stärken und Spannungsfestigkeiten, oft leitet sowas Wärme besser als Glimmer + Wärmeleitpaste.

Ansonsten wieder mal ein schönes Beispiel wie systematische Fehlersuche zum Erfolg führen kann, und das obwohl dieser Fehler alles andere als offensichtlich oder wahrscheinlich war...

Edit sagt: den "Fehlerteufel" würde ich lassen falls die Beinchen nicht so geschädigt sind das Gefahr besteht das sie abbrechen (in dem Fall wäre der Themoschutz ausgehebelt). Als Ersatz kannst du eigentlich so ziemlich jeden NPN Kleinsignaltransistor nehmen den du irgendwo ausschlachten kannst, der genaue Typ ist egal. Die paar Volt kann jeder, hFE ist irrelevant und Strombelastbarkeit etc. auch. Ansonsten agiert der nur als Schalter.

Nochmal Edit: Falls du den Transistor ersetzen möchtest kann du ja anschließend den NTC vom Kühlkörper abmachen und z.B. mit dem Lötkolben erwärmen um zu testen ob die Schutzschaltung noch geht.
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

tatsächlich hab ich etwas zu viel Paste genommen und doch mal die Wärmepads vom lokalen Laden geholt. Der Verkäufer meinte die würden schon gehen, aber etwas unsicher bin ich mir bei den Dinger noch. Besonders weil die im Endeffekt doch sehr dünn sind. Um zu gucken ob ich dadurch das Störgeräusch der Frontlautsprecher aus dem Subwoofer bekomme habe ich die auf beide Subwooferendstufen gesetzt und geschaut was passiert. Bevor ich irgendwas angefasst habe, habe ich mit Multimeter auf Spannung am Kühler gemessen. Ich denke ich werde jedoch noch mal von Reichelt eine ausgewählte DIN A4 Seite Wärmepad besorgen. Dann hab ich insg. ein besseres Gefühl ;).

Subwoofer funktioniert soweit, Kühler wird warm. Aber das Geräusch ist immer noch drin. Ich werde demnächst mal ein paar Aufnahmen mit dem Oszi' machen und mal hier hochladen. Ist schon ein interessantes Phänomen. Dass das Signal irgendwie durch das vorverstärkte Signal kommt habe ich bereits ausgeschlossen.

Die Beinchen vom Transistor sehen soweit ok aus, wobei ich mein Glück bei der mechanischen Belastbarkeit nicht ausgereizt habe. An den Stellen, wo der Heißkleber besonders kräftig zersetzt hat, schimmern die Beinchen etwas kupferfarbend. Als Ersatz habe ich mir einen BC546B geholt, falls die Materialermüdung sich doch noch mal melden sollte. Dann werde ich deinen Vorschlag auf die Funktionstüchtigkeit der Temperaturschutzschaltung auch berücksichtigen. Für das SMD Heißlutlöten habe ich auch eine dementsprechende Pistole. Die werde ich dann mit geeigneten Temperaturen benutzen.

Das eigentliche Problem ist ja jetzt durch und ich muss mich noch mal ganz dick bei dir und allen anderen, die sich hier beteiligt haben, bedanken. Ich hab dabei einiges gelernt (gerade was systematisches Vorgehen etc. angeht), was Spaß gemacht hat. Dem Forum werd' ich als Dank eine kleine Spende da lassen.

Liebe Grüße,
fwillo
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Hallo,

ich habe gerne geholfen (sowas ist ja auch immer ganz interessant) und es freut mich das die Kiste nun wieder spielt. Der doch recht umfangreiche Plan den du gezeichnet hast hat da sicher auch zu beigetragen, da ist auch mal ein Lob angebracht.

Zu den Verzerrungen: Eigentlich ist die Endstufe bestrebt das Signal am Ausgang exakt zu reproduzieren (siehe Differenzverstärker), wenn man bei sauberen Eingangssignal (bei geringer Aussteurung) stärkere Verzerrungen hört die garantiert nicht im Eingangssignal vorhanden sind, dann liegt das oft daran das der Ruhestrom zu gering ist. Die Verzerrungen sieht man nahe dem Nulldurchgang, da gibt es dann einen kleinen Bereich in dem keiner der beiden Endtransistoren leitet bzw. du in dich in dem stark nichtlinearen Bereich am unteren Ende der Kennlinie befindest. Du kannst den Ruhestrom ermitteln indem du die Spannung zwischen den Emittern der Endtransistoren misst. Durch den Spannungsabfall (ohne Signal!) an den Emitterwiderständen R18 und R19 kann man auf den Strom schließen.

Um zu prüfen ob es überhaupt Übernahmeverzerrrungen sind: Am besten einen sauberen Sinus einspeisen (Funktionsgenerator am Preamp Eingang) und schauen ob das Signal am Nulldurchgang "abknickt". Übernahmeverzerrungen hört man am besten bei geringer Lautstärke, denn dann sind sie im Verhältnis zum Nutzsignal am größten. Es klingt besser wenn man lauter dreht. Das der Klang auch von der Übernahmefrequenz abhängt ist nicht ganz unplausibel, bei tiefen Frequenzen wird das Ohr immer unempfindlicher für Verzerrungen. Aber wenn der Strom komplett abreist dann hört man das auch.

Da die Enstufe keinen einstellbaren Ruhestrom hat könnte es auch sein dieses "auf gut Glück" Design einfach am unteren Limit arbeitet wo die Übernahmeverzerrungen hörbar werden.

Edit sagt: Wenn du einen Funktionsgenerator hast der Sägezahn kann dann kannst du auch mit Sägezahn testen. Da hörst du die Verzerrungen zwar nicht so gut, aber kannst sie auf dem Oszi besser sehen.
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

vielen Dank für die Erklärung (und die Blumen :mrgreen: ). Beim lesen kriege ich den Eindruck, die Verzerrungen nicht gut beschrieben zu haben. Deswegen warte ich mit deinen Vorschlägen noch kurz und beschreibe es etwas genauer. Die Verzerrungen sind eher höher frequente, aber nicht saubere Anteile der Tonquelle. Ich kann also das abgespielte Lied o.Ä. schon noch raushören. Leider kann ich nicht einwandfrei beantworten, ob die vorher da waren oder nicht.

Eine Tonquelle an Front-Links oder Front-Rechts, also nicht an Rear-Links, Rear-Rechts oder Center, erzeugt diese Verzerrungen. Da Front-Rechts bei diesem Lautsprechersystem das System im Automodus einschaltet bei vorhandener Signalquelle und das Signal gleichzeitig an den Subwoofer weitergibt, wird empfohlen im Betrieb mit einem AV Receiver das vorverstärkte Signal an Front-Rechts anzuschließen. Zwar habe ich dann die tiefen Töne, aber auch diese Verzerrungen. Die Verzerrungen sind NICHT abhängig von der am Subwoofer eingestellten Lautstärke oder dem Crossover Level. Wenn ich die Tonquelle am Subwoofer-Eingang anschließe, tauchen die Verzerrungen nicht auf. Ich hatte für einen Versuch einen Stecker gebastelt, der sämtliche Verbindungen auf der Subwooferendstufenkarte weitergeleitet hat außer dem vorverstärkten Signal (s. Bild)
IMG_20211009_121636.jpg
Mit Multimeter gemessen sind alle Anschlüße korrekt übertragen worden. Nun habe ich keine Verzerrungen mehr. Ich hab anfänglich gedacht, dass dort nichts übertragen wird da das Oszilloskop nichts angezeigt hatte. Mein Oszilloskop kann leider nicht tiefer als 10 mV/DIV. Zu guter letzt noch ein Bild vom Oszilloskop, welches das SPEAKER+ (türkis) und das PreAmp (Gelb) Signal zeigt für eine Tonquelle, welche am Front-Links Eingang anliegt (am besten, da dann keine Tieftöne sondern nur die Verzerrungen mitkommen). Wenn man will, kann man das Signal im vorverstärkten Signal erahnen.
IMAGE001.jpg
Scheint mir, als wenn auf der Steuerplatine für die Eingänge was nicht in Ordnung sei. Die ist nicht nur verschraubt, sondern auch verklebt und das wird kein Spaß werden die zu entfernen. Ich hatte mal meinen Funktionsgenerator dort angeschlossen als Tonquelle. Da dieser aber nur eine Spannung von max. 1V macht hatte ich das für unbedenklich gehalten :oops: .

Liebe Grüße,
fwillo
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Okay, da hatte ich wohl was falsch verstanden. Hm, wenn du das beheben willst dann geht das Spiel wohl von vorne los, diesmal mit dem Signalpfad davor... Wahrscheinlich passt der Arbeitspunkt für irgendeinen Transistor nicht mehr, nach der Erfahrung mit der Endstufe wahrscheinlich auch aufgrund irgendwelcher parasitären Strompfade. Nun ja, wenn du dir das antun willst die Schaltung davor aufzunehmen kannst du dich hier ja wieder melden...
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von E_Tobi »

eJunkie hat geschrieben: Sa 30. Okt 2021, 15:00 Übernahmeverzerrungen hört man am besten bei geringer Lautstärke, denn dann sind sie im Verhältnis zum Nutzsignal am größten. Es klingt besser wenn man lauter dreht. Das der Klang auch von der Übernahmefrequenz abhängt ist nicht ganz unplausibel, bei tiefen Frequenzen wird das Ohr immer unempfindlicher für Verzerrungen. Aber wenn der Strom komplett abreist dann hört man das auch.

Da die Enstufe keinen einstellbaren Ruhestrom hat könnte es auch sein dieses "auf gut Glück" Design einfach am unteren Limit arbeitet wo die Übernahmeverzerrungen hörbar werden.
A gloans Batzal Senf von meiner Seite noch dazu: Im Car Hifi früher waren bestimmte amerikanische Endstufen am Bass sehr beliebt. Im Labor haben die geklirrt wie nochmal was, weil aus Effizienzgründen der Ruhestrom recht sparsam eingestellt war - am Oszi sichtbarer Knick im Sinus. Von da her würds mich nicht wundern wenn bei der Entwicklung des Amps Klirrfreiheit nicht Prio eins war, vor allem bei Teufel.

Edit: Die zwei letzten Antworten waren vorhin noch nicht da:
fwillo hat geschrieben: Sa 30. Okt 2021, 16:26Die Verzerrungen sind eher höher frequente, aber nicht saubere Anteile der Tonquelle. Ich kann also das abgespielte Lied o.Ä. schon noch raushören. Leider kann ich nicht einwandfrei beantworten, ob die vorher da waren oder nicht.
Das kenne ich von dem Teufel-Sub den ich hier stehen hab. Der hat das gleiche gemacht, Augenscheinlich waren die Elkos die die +/-15V für die "Frontend-Platine" mit den Filtern, etc. drauf abblocken schuld. Ich hab ihnen je 47µ Keramik parallel spendiert, seitdem sind die Störgeräusche weg. Muse genau zu untersuchen warum und wie das passiert hatte ich ehrlich gesagt noch nicht...
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ferdimh
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von ferdimh »

Ich würde vermuten, dass sich in der Frequenzweiche LM358 oder Derivate davon finden...
Die Ausgangsstufe dieser Opamps neigt zu Verzerrungen, die normalerweise gerade so nicht auffallen - außer man realisiert damit noch Filter u.Ä., die den Opamp etwas mehr fordern...
In jedem Fall würde ich sagen, dass ein Signal hier einen ungeplanten weg geht - das kann aber durchaus auch ein Konstruktionsfehler sein...
Ich habe gestern auch einer Versammlung beigewohnt, bei dem die PA-Endstufe DEUTLICHST hörbare Übernahmeverzerrungen zeigte...
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

Die Steuerplatine ist leider so blöd angeklebt... habe davon mal ein Foto gemacht und hätte die Frage an euch: Wie trenne ich Platine und die Schaumstoff-Klebeschicht am schonungsvollsten? Meine erste Idee war mit einem Draht oder Zahnseide vorsichtig mich durch die Klebeschicht zu ziehen (keine Sorge, die Platine wollte ich schon nicht skalpieren :mrgreen: ). Einfach ziehen bis es abflutscht klingt auch nicht sehr schonungsvoll.
IMG_20210920_201856_crop.jpg
IMG_20211101_123131.jpg
Von der Steuerplatine habe ich im Internet noch gar kein Foto gefunden im ausgebauten Zustand. Ich weiß also überhaupt nicht wie es da drunter ausschaut. Würde das dann gegebenenfalls nachreichen, wenn mir jemand den goldenen Tipp gibt.

@ferdimh: Die Übernahmeverzerrung tritt nur bei den Fronteingängen auf, nicht aber bei dem ausschließlichen Subwoofereingang. Kann da von dir genannte Frequenzweiche immer noch eine Option sein?

@E_Tobi: Ich hätte noch geeignete 47µF Elektrolytkondensatoren hier liegen. Gingen die auch oder muss es unbedingt Keramik sein?

Liebe Grüße,
fwillo
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Bastelbruder
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von Bastelbruder »

Das ist endlich mal ein aussagekräftiges Bild. Der Pattexähnliche Kleber ist auf dem besten Weg, einer biologischen Zersetzung nachzugeben. Dort wo er sich bereits braun verfärbt hat, erzeugt er erstaunlich niederohmige Kurzschlüsse.
Das Zeug muß weg, egal wie! Viele Geräte überleben diesen Alterungsprozeß allerdings nicht unbeschadet.
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Schön, jetzt sieht man mal die Moppelkotze die auch für Fehler 1. verantwortlich war. Ja, das Zeug muss weg, vielleicht erübrigt sich dann schon die Fehlersuche. Ich vermute mal stark von Wärme lässt die sich wahrscheinlich eher weniger beeindrucken?
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

damit ihr noch mal ein vorher Bild habt; ich habe doch mal ein Bild im Ursprungszustand gemacht! Sogar mit dem Transistor, der den Fehler verursacht hat. Da sieht das Zeug schon tief schwarz aus.
IMG_20210911_151053.jpg
IMG_20210911_150440_cropped.jpg
Morgen werde ich von der Steuerplatine den Schmodder entfernen. Bzgl. der Trennung von Schaumstoffdämpfer und Platine noch eine schonende Idee (s. Bild mit Pinzette)?

EDIT: Weil ich jetzt befürchte schlimme Anschuldigung anhören zu müssen, warum ich mich nicht als erstes drum gekümmert habe :mrgreen: : Ich hab den tatsächlich als erstes ausgelötet und gebürstet. Aber eine sehr kleine Brücke ist doch übrig geblieben. Bitte nicht steinigen :mrgreen:

Liebe Grüße,
fwillo
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Sunset
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von Sunset »

fwillo hat geschrieben: Mo 1. Nov 2021, 22:06 Bzgl. der Trennung von Schaumstoffdämpfer und Platine noch eine schonende Idee (s. Bild mit Pinzette)?
Mit einem dünnen Draht den Schaumstoff aufsägen, evtl auch einen Heizdraht nehmen wie beim Schaumstoffschneiden.
Vielleicht geht das ja auch mit einem Laubsägeblatt.
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Oje, der kuschelt ja sogar mit der (Emitter Wiederstands) Heizung, das dürfte den Verfall beschleunigt haben...
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

folgendes habe ich nun probiert:
  • Hinweis von E_Tobi mit Elektrolytkondensatoren statt Keramikkondensatoren probiert (zusätzlich 45 µF parallel schalten zu den +/- 15 V Spannungsquellen)
  • Auch wenn es unwahrscheinlich schien, habe ich das Chinch-Kabel ausgetauscht (Hatte ganz entfernt gedacht, dass was mit der Erdung nicht stimmt)
  • Kleber auf der Platine ist entfernt und gesäubert, so gut es geht
Leider alle Versuche ohne Erfolg.

Jetzt müsste ich die Platine von dem Schaumstoff getrennt bekommen, aber die Sitze wirklich super super fest und ich bin da noch etwas zaghaft und will nicht zu grob und zerstörerisch vorgehen. Mal sehen wie ich da voran komme.

Liebe Grüße,
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

habe heute vorsichtig mit einem stumpfen Skalpel den Schaumstoff abgetrennt (Drähte, Blattsäge o.Ä. nicht zu Hand gehabt, Zahnseide ging nicht wirklich gut). Jetzt kann ich zumindestens mal die Oberseite der Platine präsentieren. Jede Menge Widerstände und Elektrolytkondensatoren, vier C1815 Transistoren, sechs NJM4558LD Operationsverstärker und ein PT2258 Audio-IC. Wo würde ich jetzt am besten als erstes anfangen? Da kein Kleber o.Ä. auf der Oberseite zum Einsatz kommt und an den Transistoren, IC und OPs nichts ähnliches wie bei meinem Temperatursensorproblem zu sehen ist, kann ich einen solchen Fehler ja schon mal ausschließen. Kann ich hier ohne Schaltplan arbeiten oder komm ich um eine weitere Schaltplanerzeugung nicht herum?

Liebe Grüße,
fwillo
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Hallo,

das Schweigen hier ist schon ein Zeichen dafür das uns eine Diskussionsgrundlage fehlt... Ich vermute mal das Signal geht erst durch die Weiche und dann durch den Lautstärkeregler (PT22258). Aber das findet man ja raus wenn man schaut wo die Ausgänge hin gehen.

Also weißt du wo das Bass und das Front rechts Signal ankommen müssen und wo es herkommt weißt du soweiso, das was dawzwischen liegt ist von Interesse. Vielleicht reicht es erst mal Blockweise das ganze runterzubrechen, wenn du weißt welcher OpAmp für welchen Kanal ist kannst du irrelevante Teile aussparen.

Und wenn man die Verzerrungen auf dem Oszi sehen kann könntest du auch schon mal schauen wo im Signalpfad sie auftauchen. Du könntest auch das Signal abgreifen und hörbar machen. Die komplette Schaltung aufzunehmen ist sicher nicht nötig. Und dann wäre noch die Frage ob das Frontsignal selbst auch verzerrt ist oder nur der Bass, sprich ob der gemeinsame Pfad betroffen ist den das Front Rechts Signal nimmt bevor sich die Wege in der Weiche trennen oder ob die Verzerrungen erst ab der Weiche entstehen.
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von E_Tobi »

fwillo hat geschrieben: Mi 3. Nov 2021, 15:04 [*] Hinweis von E_Tobi mit Elektrolytkondensatoren statt Keramikkondensatoren probiert (zusätzlich 45 µF parallel schalten zu den +/- 15 V Spannungsquellen)
[
Sorry, jetzt erst gesehen - ich vermutete es ging um den ESR, deswegen hatte ich die Keramik gewählt.
Den Schaumstoff habe ich genau wie du entfernt, einfach mit einem scharfen Messer aufgeschnitten. Danach hab ich ihn mit Silikon wieder dichtgeklebt, so dass man das später wieder öffnen kann.

Inzwischen hat er aber auch bei mir wieder angefangen sporadisch Geräusche zu machen. Ich denke irgendwas ist da in der Filter/Equalizer-Schaltung nicht ganz sauber ausgelegt.
Bevor ich ihn das erste mal offen hatte, hat da manchmal auch unvermittelt was angefangen zu schwingen. Mit den Potis konnte man dann die Tonhöhe und Klangfarbe regeln.
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

mir ist danach auch selber aufgefallen, dass meine Fragen wirklich keine Diskussionsgrundlage boten. Ich werde auf jeden Fall noch mal einen Schaltplan zeichnen, aber muss schauen wie lange ich dafür brauche. Das Signal, dass am vorverstärkten Signal der Subwooferendstufe ankommt, ist extrem schwach. Das ist auf dem Oszilloskop kaum zu sehen (zumindestens mit meinem) und daher wird dann Diagnose hier etwas schwerer... Ich fasse für eine Diskussion die Beobachtungen noch mal in einer Liste zusammen
  • Empfohlener Anschluß des Subwoofers an AVR über Front-Rechts-Eingang des Subwoofers, da dort auch die automatische Einschaltsteuerung liegt und das Subwoofersignal erzeugt und weitergeleitet wird
  • Bei dieser Verbindung kommt das Subwoofersignal plus einem leisen, aber wahrnehmbaren, stark verzerrten höherfrequenten Signal an.
  • Diese Verzerrung ist unabhängig von Lautstärkeeinstellungen aller Kanäle an der Subwooferfront und dem Crossover Level
  • An Front-Links angeschlossen, kommt das verzerrte Signal in seiner Reinform an, da ja aus Front-Links kein Subwoofersignal rausgerechnet wird (laut Anleitung). Gleiches Verhalten wie bei Front-Rechts (Unabhängigkeit des Auftretens bzgl. der Einstellungen).
  • Rear-Links, Rear-Rechts, Center und der reine Subwooferanschluß haben diese Verzerrungen nicht.
  • Interessanterweise reagiert die automatische Einschaltsteuerung auch auf Signale an Front-Links, obwohl in der Anleitung ausdrücklich nur Front-Rechts erwähnt wird. Ich kann leider keine Aussage dazu treffen ob das vorher auch schon so war. Bauchgefühl sagt nein.
  • Abklemmen von Satellitenendstufenstecker und Frontpanelstecker führt zu keiner Veränderung des Phänomens. Wenn das vorverstärkte Signal von der Subwooferendstufe genommen wird (und alle anderen Anschlüße beibehalten werden) verschwindet die Verzerrung, aber logischerweise auch das gewünschte Subwoofersignal
  • EDIT: Wenn Satelliten an den Front-Rechts oder Front-Links-Ausgängen angeschlossen sind, kommt ca. 20 Sekunden ein ganz kurzes Summen aus den Lautsprechern (Werde da noch mal eine Aufnahme von nachliefern).
Das Problem lässt sich also eindeutig auf die Vorverstärkerkarte eingrenzen. Mal sehen wie lange ich für den Schaltplan brauche.

EDIT2: Geräusch nachgeliefert

Liebe Grüße,
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von sukram »

Also da würde ich mal die Einschaltautomatik ausfindig machen und von dein Eingängen dorthin suchen. Eventuell hast du am ersten Eingangsverstärker schon eine versteckte Brücke zwischen links und rechts, die die Arbeitspunkte verschiebt, was zum verzerren führt.
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

die Einschaltelektronik läuft über drei Transistoren, die auf der Vorverstärkerkarte sind. Habe jetzt soweit alles vorbereitet um einen Schaltplan zu zeichnen. Mich wundert jetzt aber folgendes: Die Chinchstecker besitzen drei Pins. Ich könnte verstehen wenn zwei Gehäusepins sind, die geerdet werden und einer der Heißleiter ist. Zu sehen ist folgendes
_Chinchstecker.png
Ich hätte jetzt geschätzt, dass jeweils die Pins oben rechts diejenigen sind, die den Heißleiter verbinden. Aber wenn ich mit dem Multimeter messe sind irgendwie alle Pins von allen Buchsen miteinander verbunden? Auf dem Bild sieht man auch die Flächen gut genug um zu sehen, dass ein Heißleiter an das Gehäuse von einem anderen Eingang geht? Kann mir jemand erklären wie das funktionieren kann? Irgendwie geht es ja :mrgreen: .

Liebe Grüße,
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Theorie: Oben links ist mit gar nichts verbunden und man führt da entweder die Leiterbahn der Masse oder des Signals drüber. Um dich zu verwirren. Oder um weniger Kupfer wegätzen zu müssen.
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ferdimh
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von ferdimh »

Wo seht ihr da Heißleiter? ich sehe da nachgebastelte 100pF (an zu langen Beinen), die vermutlich dazu dienten, den Handyempfang im Gerät zu reduzieren...
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

evtl. liegt hier einfach ein Missverständnis vor. Ich kenne das so, dass der Pin eines Chinch-Audiosteckers als Heißleiter bezeichnet wird. Damit ist natürlich nicht ein temperaturabhängiger Widerstand gemeint.

Ich möchte noch mal unterstreichen, dass ich mit dem Ohmmeter an irgendeinen Pin von irgendeinen Eingang gehen kann, dasselbe mit der anderen Messspitze wiederhole und dann 0 Ohm messe, was mir sehr sehr komisch vorkommt. Außerdem besitzt jeder Pin von dem Chinchbuchsen einen Widerstand von 0 Ohm an GND. Mit dem Oszilloskop sehe ich ein Signal an irgendeinen linken Kanal angeschlossen auch an den restlichen linken Kanälen. Das gleiche passiert bei den rechten. Das hat ja irgendeinen Sinn, aber ich verstehe das nicht so recht...

Liebe Grüße,
fwillo
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sukram
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von sukram »

Haben die Buchsen einen Schaltkontakt (bei dir als NC), der unbesteckte Kontakte auf GND schaltet?
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eJunkie
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von eJunkie »

Das Wort Heißleiter hat mich auch erst verwirrt, aber dann war mir klar das damit der "heiße" Leiter gemeint ist.

Was mich zu dem Schluss bringt das an dem oberen linken Pin nichts verbunden ist: Das Signal liegt ziemlich sicher über den Kerkos an (sonst machen die keinen Sinn). Bei FR und FL ist der mittlere Kontakt zusammengeschaltet, ebenso der obere linke. Also muss oben rechts das Signal sein ("hot"). Das Signal von FR geht zu dem linken oberen Anschluss von RR, das Signal von FL geht zu RL oben links. Man könnte jetzt noch annehmen das bei nicht gestecken Stecker Front und Rear verbunden werden sollen um die Front und Rear Kanäle mit dem gleichen Stereo Signal zu versorgen, aber zwischen RL und Center sowie RR und SUB gibt es das gleiche Schema. Das der Center auf den linken RL oder FR laufen soll wenn dort kein Stecker steckt glaube ich weniger. Die Bezeichnungen NC, HOT und GND hatte ich da rein gemalt. Alles andere fände ich komisch.

Vielleicht einfach mal durchpiepen ob es bei gezogenen Stecker zwischen den oberen Kontakten eine Verbindung gibt? Anyway, für die Analyse des Problems sollte das alles egal sein, wo die Signale ankommen müssen sollte klar sein.
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Roehricht
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von Roehricht »

Hallo,

Heißleiter.. heißer Leiter gemeint oder kurz der Heiße . Die 0V Seite bezeichnet man ja auch als das kalte Ende .

Evtl. habe ich noch sone Platine mit der Weiche und die Hoch- Mittelton Endstufen. Brauch mal de ordentlich Gesamtansicht.

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Wolfgang
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

dass das ganze evtl. nicht wirklich entscheidend bei der Problemsuche sein könnte hatte ich auch schon gedacht. Nichts desto trotz bin ich drüber gestolpert und habe mich gefragt was dort passiert. Habe jetzt die Hinweise von @sukram und @eJunkie genutzt und noch mal gemessen. Letztendlich doch ganz einfach: Das Signal das oben links angeschlossen wird schaltet auf oben rechts durch, wenn kein Stecker drin ist. Oben Rechts ist das Steckersignal und mittig unten ist Erdung der Buchse. Daher kann ein Signal auch auf den Subwoofer gehen, wenn Front-Rechts angeschlossen wird. Ich finds tatsächlich etwas komisch, dass dann der linke Kanal ausschließlich für Center verwendet wird, aber ok...

Schaltplan ist immer noch in der mache. Kommt spätestens diesen Monat noch.

@Roehricht
Hab einmal die Rückseite und die Vorderseite fotografiert. Brauchst du da doch was bestimmtes? Habe mittlerweile den restlichen Schaum entfernt und man sieht die aufgedruckten Platinennummern. Da steht drauf:

026160086
Ver 0.1

und am An-/Auto-/Ausschalter

E16886 RU
TA S-02A

Wenn noch irgendwie ein besseres Bild gefordert ist, liefer ich das sonst nach. Muss nur wissen was man am besten sehen muss.

Liebe Grüße,
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

habe jetzt den Schaltplan fertig und hänge ihn im Anhang an. Zusätzlich dazu gibt es zwei hochauflösende Bilder von beiden Seiten. Von der Rückseite habe ich noch eine GIMP-Datei wo ich Bauteilbezeichnungen der Pins und von mir benutzte Bezeichner der Signalbahnen eingetragen habe sowie einen Schaltplan wo ich auch noch alle Signalbahnenbezeichner und Drahtbrücken drin gelassen habe. Für die Version, die ich hier hochlade, nehme ich aber Drahtbrücken und Signalbahnbezeichner raus und füge noch Erdungen sowie Bezeichner für Spannungsquellen der Übersicht halber hinzu. Die anderen Varianten kann ich aber bei Bedarf auch hochladen.

Im Schaltplan sieht man schon, dass FR und FL beide in den Einschaltmechanismus gehen. Ist also soweit alles richtig, nur nicht im Handbuch vermerkt. Da das so gewollt ist kam mir nun der Gedanke, dass evtl. der verzerrte Lautstärkepegel unabhängige Teil von FR und FL über das Einschaltsignal an den Schalttransistor der Subwooferendstufe kommt und sich so ins System einmoduliert. Daher habe ich wieder das Einschaltsignal von der Platine genommen aber alle anderen Signale über Kabel an die Endstufe weitergeleitet. Dann wieder Collector und Emitter kurzgeschlossen um den Subwoofer händisch einzuschalten, leider wie mit gleichem Ergebnis für FR und FL. Schade! Dachte hier eine gute Idee gehabt zu haben.

Rein theoretisch könnte ich auch einfach nun eine Brücke mit entsprechendem Widerstand vom Ausgang der SUB Vorverstärkung zum Einschaltmechanismus legen. Aber irgendwie würde ich dem Problem gerne auf den Grund gehen. Ich denke, dass eine systematisches Verfolgung wie bei der Subwooferendstufe der Weg ist. Nur ist dieses verzerrende Signal extrem schwach. Ich kann es also auf dem Oszilloskop kaum sehen, außer am Kabel, dass schlußendlich an die Membrane vom Subwoofer geht. Jetzt ist die Frage wie ich hier weitergucken kann wo das Signal sich in die Subwooferendstufe schleicht wenn FR/FL angeschlossen sind und unabhängig von der Lautstärkeregelung unbeeinflußt ist.

Liebe Grüße,
fwillo
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_DSC7971_2.jpg
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Moin,

Hab mal etwas Abstand zur Reparatur gebraucht und mich jetzt im Laufe der letzten Woche ein bisschen durchgewuselt. Ich schätze, ich habe das Problem eingerenzen können. Kann mir aber immer noch nicht ganz erklären wie das zustande kommt. Bei den Bauteilbezeichnung im folgenden Text beziehe ich mich auf den Schaltplan meines letzten Posts.

Kurz noch mal die Zusammenfassung der Symptome:
  • Leise verzerrte Störung auf dem Subwoofer Vpp ~20mV bei FR, FL Eingangssignal, Nicht wenn RR, RL oder CENTER genutzt wird
  • Nur am Lautsprecher hörbar und auf dem Oszilloskop am Ausgang auf niedrigster Stufe sichtbar. Nicht sichtbar wenn ich das Eingangssignal auf der Subwooferendstufe betrachte.
  • Unabhängig von Crossover-Level Stellung
  • Unabhängig von 0°/180° Phasenschalter
  • Unabhängig vom Einschaltsignal (Wenn abgeklemmt und der Schalttransistor auf der Subwooferendstufe kurz geschloßen wird, ist die Störung trotzdem drin)
  • Satellitenendstufe ebenfalls abgeklemmt, keine Änderung
Ich bin vom U3A die Kette lang bis zum Stecker zur Subwooferendstufe gegangen. Ich habe immer jeweils ein Beinchen komplett ausgelötet und habe dieses auch erst mal nicht wieder eingelötet. Folgende Bauteile lang gegangen R605 (Vorwiderstand Lautstärkeregler) -> C605 (In Reihe geschaltet zwischen Lautstärkeregler und U4B) -> R610 (Zwischenwiderstand U4A/U6B) -> R615 (Ausgang Phaseshift). Und erst bei R615 ist das Störsignal verschwunden. Meine Vermutung ist daher, dass irgendwelche Bauteile, die in U6A involviert sind, das Problem verursachen.

Den U6 könnte ich jetzt einfach austauschen, ein Ersatzteil hätte ich hier. Aber ich glaube nicht irgendwie daran, dass das Bauteil kaputt ist. Denn wieso sollte nur FR und FL durchkommen während die anderen Kanäle es nicht tun? Hatte auch schon eine Instabilität der Versorgungsspannung vermutet, weswegen ich den -15V Längsregler zu einem -15V Spannungsregler umgebaut habe - ohne Erfolg. Auch hatte ich kurzzeitig eine Leiterbahn am Potentiometer des Crossover-Levels vermutet. Denn von dem Potentiometer sind die Mounting Points nicht geerdet und mir schien es schlüßig, dass ein Strom von der benachbarten Leiterbahn, welches am Einschaltmechanismus beteiligt ist und wo FR und FL eingespeist werden, dort ein schwaches Signal induziert hatte. Eine Erdung dieser hat aber keine Abhilfe geschaffen.

Was für ein Grund könnte dann noch das Störsignal haben? Die einzigen Ideen die ich jetzt noch habe sind Ausgang U3A (Subwoofervorverstärker) auf den Einschaltmechanismus zu legen und es dabei zu belassen (mit der Wahrscheinlichkeit, dass das Problem dann wieder auftaucht), oder aber noch einmal den U6 auszutauschen, wobei mir hier der Sinn nicht ganz klar wird.

Liebe Grüße,
fwillo
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Noch mal als Anhang: Ein Bild mit Bauteilbeschriftungen von der Rückseite
Dateianhänge
_DSC7969_Bauteilnamen.jpg
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ferdimh
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von ferdimh »

Ich würde mich schrittweise durch die Einschaltmimik kämpfen. Ich behaupte, dass die Konstruktion scheiße ist, weil sie zwei Transistoren schon bei geringen Pegeln zum schnellen und häufigen Schalten bringt. Das kann man durch richtiges Layout und sorgfältigen Aufbau sicher ruhig bekommen - besser wäre aber, wenn die Einschaltmimik gar nicht so viel rappeln würde.

Erstmal selbige totlegen, indem du R4 oder D1 auslötest. Ist dann Ruhe, brauchen wir nur noch das Ding zu beruhigen. Mein erster Ansatz wären 100n vom Kollektor von Q1 nach Masse (möglichst nah an R6, dann ist der verbleibende "lärmende" Stromkreis möglichst klein).

Deine Fehlersuche hat auch einen kleinen Logikfehler, auch wenn ich glaube, dass das keine Rolle spielt:
Wenn du R615 auslötest, hängt auf einmal der Eingang der Subwooferendstufe in der Luft. Damit hast du eine hypothetische Masseschleife gleich mit aufgetrennt, oder sogar den Eingang der Endstufe aus dem Arbeitspunkt gekegelt (weil die Masseverbindung fehlt). Zur Fehlersuche zweckmäßiger wäre gewesen, R615 Opamp-seitig hochzulöten und an eine nahegelegene Masse zu dübeln. Ich bin mir relativ sicher, dass die Störung dann wieder auftritt. Ebenso hast du die Möglichkeit, nur U6A zu prüfen (R612 hochlöten und Phase passend schalten) versäumt.

Praktischerweise sind die Einschaltlogik mit ihren scharfen Flanken und das Zeug um U6 auch noch nah beieinander, obwohl sie überhaupt nichts miteinander zu tun haben.
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Hey ferdimh,

danke für den Input. Stimmt, den U6A hätte ich auch noch einzeln testen können. An eine Massenschleife hatte ich gar nicht gedacht. Ehrlichweise sehe ich die auch gar nicht - so erfahren bin ich da noch nicht. Habe daher mal deinen Vorschlag umgesetzt den R615 am Pin des OpAmps hochzulöten und diesen Pin auf Masse zu legen. Gesagt, getan, gemessen: Störung ist sichtbar.

Beim verfolgen des Fehlers an der Einschaltlogik habe ich mir beim ersten Versuch die Finger "verbrannt". Ich hatte da die Ausgänge der Vorverstärker U1A und U2A getrennt (Beide haben eine hier nicht eingezeichnete Drahtbrücke, Drahtbrücken habe ich aber in einem separaten Schaltplan aufgelistet, wenn gewünscht). Daraufhin hat sich das Einschaltverhalten stark verändert: Beim Einschalten stieg die Kurve nicht mehr schrittweise innerhalb von 6 Sekunden auf ~+7V an sondern war sofort auf 15V. Der Auto-Modus funktionierte gar nicht mehr. Ein Umkehren der Trennung hat das Verhalten aber nicht rückgängig gemacht. Die Betroffenen Halbleiterbauteile (D1, D2, D3, Q1, Q2, Q3 sowie U5) habe ich daraufhin alle ausgetauscht und wieder das gewünschte Verhalten bekommen. Daher hab ich hier erst mal die Finger von gelassen.

Mit deinem Hinweis R4 bzw. D1 hochzulöten bin ich noch mal an die Einschaltlogik rangegangen und siehe da: Die Störung ist (bei auf Masse gelegtem R615) so gut wie gar nicht mehr sichtbar. Man erkennt auf dem Oszilloskop noch ganz kleine Rippel (Den Lautsprecher hab ich mittlerweile komplett abestöpselt in der Sorge eine Fehlfunktion könnte die Membrane durchhauen). Daraufhin habe ich, wie vorgeschlagen, zwischen Q1 Kollektor und den Pin von R6, der zur Masse geht, einen 100 nF Kondensator gelegt. Wenn ich D1 wieder schließe und das Signal vermesse taucht die Störung aber ohne große Veränderung wieder auf. Ein naiver Gedanke wäre jetzt das Prozedere mit Q2 zu wiederholen, oder wie siehst du das?

Dumme Nebenfrage zum Schluß: Wie kommt es das hier zwei Transistoren zur Schaltung verwendet werden? Meine naive Vermutung wäre jetzt: Man will hier positive Signale (D1 garantiert das ja) positive Spannungen schalten. Das könnte man aber auch mit einem Transistor umsetzen, wenn die Diode anders gepolt wäre. Sehe ich das richtig? Ich schätze hier steckt der Teufel im Detail.

Liebe Grüße,
fwillo
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ferdimh
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von ferdimh »

Hast du mal probiert, die 100nF zu vergrößern?
Mir fällt gerade auf, dass die Zeitkonstante 10K/100n mit 10ms zu kurz sein könnte...
fwillo
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von fwillo »

Wenns größer sein soll habe ich gerade nur noch Elko's. 4,7 µF, 10 µF, 22 µF, 47 µF. Pluspol würde dann ja an den Q1 Kollektor gehen.
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ferdimh
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Re: Teufel Concept E Magnum Subwoofer Endstufe defekt

Beitrag von ferdimh »

korrekt. 4µ7 könntest du probieren. Da tritt dann möglicherweise eine kurze Einschaltverzögerung auf.
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