Moin eJunkie,
eJunkie hat geschrieben: ↑Mo 25. Okt 2021, 20:12
[...]
unter Punkt3 hatte ich die Spannung am LS Ausgang gemeint, aber egal. Punkt 4 kannst du erst mal lassen, wir sind ja nun schlauer und vermuten den Fehler doch in der thermischen Schutzschaltung.
Im nachhinein frage ich mich auch warum ich das jetzt noch gemessen hatte, obwohl es um die Gleichspannung am Lautsprecher ging ohne vorverstärktes Signal. Das habe ich jetzt mal nachgeholt. Mit getrennten JP2 messe ich nun +80 mV am Lautsprecher.
eJunkie hat geschrieben: ↑Mo 25. Okt 2021, 20:12
[...] Außerdem werden die -15 V eh von einer weiteren Zenerdiode (Herr Teufel scheint ein Vorrat an 5,6V Dioden günstig bekommen zu haben) stabilisiert sodas es völlig egal ist ob das nun 8 oder 16V sind. Vermutlich dient Q16 nur dazu genug von der recht hohen Spannung von 38V zu verheizen um ZD6 nicht so mit Verlustleistung zu quälen (da P = U * I ist zuviel U genauso doof wie zuviel I). Aus solchen Gründen kaskadiert man Linearregler (eine Zenerdiode mit Vorwiderstand ist nichts weiteres als ein sehr simpler Linearregler) gerne mal.
Da hätte ich mal auch drauf kommen sollen, dass da nicht die +/- 15 V anliegen sondern noch die zwei Z-Dioden das auf ein niedrigeres Niveau ziehen. Dann ist das wirklich egal. Dass der Q16 sich noch die ~0.7 V holt ist für mich völlig klar. Wieso aber an ZD3 trotzdem nur -14,3 V liegen will ich nicht ganz verstehen... aber sei's drum.
eJunkie hat geschrieben: ↑Mo 25. Okt 2021, 20:12
Du kannst ja jetzt mal JP4 und JP2 wieder schließen und die Brücke entfernen um wirklich sicher zu gehen das der Kasten nun spielt und du dich nicht vermessen hast. Da nun etwas deutlich positives an G2 anliegt (wenn es denn stimmt) sollte das nun alles laufen so lange R25 raus ist. Ich traue den Messungen nämlich immer noch nicht, warum auch immer du so schiefe Werte ermittelst. Punkt 26 kann keine +5,67V haben, da kann max. die Spannung anliegen die an der Basis-Emitter Diode von Q18 abfällt. Aber egal.
JP4 und JP2 wieder angebunden und tada: Ein Ton kommt aus der Box. Ich messe jetzt an G2 auch die von dir prognostizierten +6,3 V. Vorher waren das wirklich +5,67 V... aber dazu gleich noch was.
eJunkie hat geschrieben: ↑Mo 25. Okt 2021, 20:12
Wenn das Ding dann ohne R25 wieder tut, dann kannst du R25 mal wieder einlöten und stattdessen JP8 öffnen.
Dann kannst du noch mal an G8 und G9 messen. Dort müssen +5,6V und -5,6V zu messen sein.
Ich werde morgen mal R25 wieder verbinden und JP8 öffnen. Hier hatte ich aber noch einen Gedanken, den du wahrscheinlich wieder entkräften kannst. Müsste nicht, bei Trennung von JP8, die Basis von Q17 wieder geöffnet werden, da dann ausreichende negative Spannungen anliegen und Q17 ein PNP ist?
G8 und G9 habe aber schon mal gemessen. G8 beträgt +5,32 V und G9 -5,28 V.
eJunkie hat geschrieben: ↑Mo 25. Okt 2021, 20:12
Und was generelles weil öfters mal Werte komisch sind: Such dir eine vernüftige Masse zum Messen der du blind (!) vertrauen kannst, z.B. den Massepunkt zwischen den Siebelkos. Löte ein Kabel auf die Platine so dass du immer einen zuverlässigen und sicher kontaktierten Bezugspunkt hast. Nehme keine Messpitze für Masse sondern kontakiere das Kabel mit einer Krokoklemme, mit so einer Messpitze ruscht man gerne mal ab oder landet auf dem Lötstopplack statt auf einem Lötpunkt ohne es zu merken. Wenn du weißt welche Werte plausibel sind merkst du wenn die COM Spitze nicht richtig sitzt, dann denkst du dir gleich "kann nicht sein". Wenn nicht, dann misst du evtl. Lottozahlen. Das geht sehr schnell wenn du auf das Messgerät kuckst und gleichzeitig mit 2 Spitzen hantiert. Und sowas führt dann schnell dazu das die Suche in die völlig falsche Richtung geht.
Sämtliche Messungen die ich gemacht hatte, habe ich mit dem COM Anschluß von ACGND abgenommen. Hatte angenommen dort den idealsten Erdungspunkt zu finden. Und mal abgesehen davon: alle Erdungsflächen gehen an ACGND. Deswegen weiß ich nicht was ich hier falsch gemacht haben könnte...
Nun zu deinem 2. Post. Vielen vielen Dank, dass du bis jetzt so sehr am Ball geblieben bist
und mit was für einer Detailtiefe in die Thematik! Sehr interessant. So wie sich das liest hatte ich als erstes eine Flip Flop Schaltung ohne Reset im Kopf... Ich gebe aber zu noch nicht hundert prozentig durch deine Beschreibung durchgestiegen zu sein. Der qualitative Punkt ist aber klar und verständlich geworden. Muss ich mir auf jeden Fall noch mal zu Gemüte führen.
Bzgl. deiner Anmerkung der falschen Überstromdetectschaltung: Du hast recht. Der Emitter von Q12 geht, neben C10, zusätzlich an SPEAKER+. Ich glaube dann ergibt das ganze schon etwas mehr Sinn
. Über die Stelle bin ich auch schon gestolpert und wollte das noch mal nachgeschaut haben, aber da bin ich wohl drüber hinweggekommen.
Eine letzte Bemerkung habe ich noch bzgl. der hochfrequenten Verzerrungen, die wahrnehmbar werden bei einem Crossover Level von <80 Hz. Ich habe die Stereotonquelle bis jetzt immer an Front-Links/-Rechts angeschlossen. Teufel gibt an den Subwoofer an einem AV Receiver über den Front-Rechts-Eingang zu betreiben, da das Signal dort auch an den Subwoofer geht und gleichzeitig hier die Autofunktion bei anliegendem Signal den Subwoofer einschaltet. Probeweise habe ich das Signal noch mal an den dafür vorgesehenen Sub-Eingang angeschlossen und bemerkt, dass die Verzerrungen nun weg waren. An den Rear-Eingängen war das Phänomen nicht zu beobachten. Zu guter Letzt bin ich wieder über Front-Links/-Rechts gegangen (auch einzeln kommen die Verzerrungen durch) und habe mir das am Oszilloskop angeguckt. Dort hat man das Verzerrungssignal sehr schwach gesehen - und auch nur als obere Halbwelle. Meine Vermutung daraus ist (und ich glaube einige von euch schlagen jetzt evtl. die Hände über den Kopf zusammen), dass ich die Endstufentransistoren mit den Glimmerscheibchen nicht korrekt genug auf den Kühlkörper montiert habe, obwohl ich sehr genau darauf geachtet hatte. Beim Ausbau beider Endstufenkarten habe ich die alte verkrustete Wärmeleitpaste gereinigt und neue wieder zugegeben. Und zwar so, dass eigentlich genug Wärmeleitpaste vorhanden war aber nicht zu viel, sodass es sich am Rand vorbeiquetscht und mit der Fläche hinter dem Glimmerscheibchen in Kontakt kommt. Ich vermute daher hier das Problem es sehr schwachen Leckstroms von dem Satlliten-Front-IC und der oberen Halbwelle des Subwoofers...
(Ich weiß ehrlich gesagt nicht ob Wärmeleitpaste soetwas kann).
Meine Idee ist daher das ganze noch mal nachzuschauen und evtl. die Glimmerscheiben durch neue (und größere für mich Grobmotoriker) auszutauschen. Bitte nicht zu hart mit mir ins Gericht gehen
.
Liebe Grüße,
fwillo