Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Der chaotische Hauptfaden

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ange12lo
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Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von ange12lo »

Moin zusammen

Meine Eltern heizen ihr Haus mit einer vor zwei Jahre neu installierten Buderus Gastherme. Eine Holzofen besteht leider nicht.
Die Heizkosten waren in den vergangenen Jahre bei circa 3500-4000 CHF, entspricht im Moment in etwa dem Euro.
Dies Kosten sind recht hoch weil es ein altes nicht Isoliertes Haus ist. Einzig das Dach hat eine ebenso alte Isolation aus Steinwolle.
Da sich die Gaspreise hier mehr als verdoppelt haben suche ich eine mögliche Lösung für diesen Winter.
Am einfachsten dachte ich sei es eine Poolwärmepumpe Parallel an die bestehende Heizung zu koppeln, evtl. noch mit einem Zusätzlichen Wärmetauscher dazwischen.
Ein Gerät mit Kühlfunktion wäre wohl am besten, dann kann man die Kühlfunktion gleich als Abtauung missbrauchen.

Die Strompreise waren und sind hier noch gut bezahlbar.

Denkt ihr sowas lässt sich "Provisorisch" einrichten?

Gruss
Angelo
daruel
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von daruel »

Genau diese Idee hatte ich vor ein paar Wochen auch, angesichts der Ölpreise :lol:
Mir geht es dabei aber nur um die Übergangszeit, bevor die Heizleistung von so einer WP nicht mehr ausreicht und die 20kW Öl-Heizung eingeschaltet werden muss.

Da bin ich jetzt aber mal gespannt, was hier so bei rumkommt.
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Alexander470815
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Alexander470815 »

Kommt wohl ganz auf die erforderlichen Vorlauftemperaturen an.
Mehr als rund 45°C? Da ist die WP Effizienzmäßig raus und man fährt mit der Gasheizung billiger.

Zumal man bei einer Pool Wärmepumpe so hohe Sollwerte nicht einmal einstellen kann und gerade neuere Geräte sich da auch nicht gut überlisten lassen.
IPv6
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

Poolwärmepumpe klingt so, als hätte sie gerne einen sehr großen Volumenstrom und kaum Spreizung. Auch der Temperaturbereich scheint nicht wirklich geeignet, ein altes unisoliertes Haus mit 4000€ Heizkosten im Jahr klingt nach alten Gussheizkörpern mit 50-70°C Vorlauftemperatur - ungeeignet für eine WP.

Bei den hohen Heizkosten würde ich mir doch lieber überlegen, welche Maßnahmen zur Senkung des Energiebedarfs sinnvoll wären, da könnte sich so manche Maßnahme in sehr kurzer Zeit rechnen.
Ob die Strompreise dauerhaft auf dem Niveau bleiben würde ich auch mal anzweifeln. Am billigsten ist einfach immernoch die Energie, die man gar nicht erst braucht.
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Desinfector
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Desinfector »

wäre das nicht eher etwas um Warmwasser (Brauchwasser) Vorzuwärmen?

Das ist doch auch schon sparsamer,
wenn das Wasser nicht mehr von Gletscherkalt sondern vielleicht von 9°C auf Duschtemperatur gebracht wird.
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

Nicht wirklich, Kaltwasser kommt normalerweise ganzjährig schon mit > 10 °C ins Haus. Jedes Haus hat einen recht langen Erdwärmetauscher vor seinem Kaltwasseranschluss.
Trinkwassererwärmung im Durchlaufprinzip funktioniert per WP nicht sinnvoll, bis diese die Wärme bereitstellt bist du schon halb fertig mit Duschen.

In der geschilderten Situation dürfte das Brauchwasser nur für einen Bruchteil der Energiekosten verantwortlich sein.
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Hightech
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Hightech »

Zuerst fehlen ein paar Eckdaten:

Wie viel Gas wurde verbraucht, wie viel kwh?
Welche Art der Heizung, Heizkörper oder Fußbodenheizung.
Wie ist das Haus gedämmt.
Wie viele Leute und wie groß ist die Wohnfläche.
Dann können wir weiter sehen.

Vorerst ist meine Antwort: Lohnt sich sicher nicht. Eine PoolWärmepumpe muss die Wärme auch irgendwo her holen und ist auf eine Ausgangstemperatur von ca. 25-30°C optimiert.
TDI
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von TDI »

Ich hab mich schon gefragt, ob Solarpanele als Verdampfer taugen und so die Umgebungs- und solare Wärme nutzen?
Man müsste wohl das Glas entfernen, damit sie auch die Wärme der Luft aufnehmen können…

Oder aber auch die Abwässer des Hauses durch einen Speicher vgl Fettfalle laufen lassen und dort von der WP die Restwärme rausholen lassen. Im Dusch- Spül- und Waschmaschinen Abwasser steckt doch einiges an Energie…
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Hightech
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Hightech »

TDI hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 17:51 Man müsste wohl das Glas entfernen, damit sie auch die Wärme der Luft aufnehmen können…
Du hast keine Konvektion. Um Energie aus der Luft zu ziehen, musst du die Luft Kiloweise durch den Verdampfer ziehen.
Und Wärme kommt halt auf direktem Weg in die Solarplatten, ich denke wenn die Sonne nicht scheint, kommt da auch keine Wärme nennenswert nach.
Dann sind die Platten schlicht kalt.

Die eine oder andere Kilowattstunde kann man sicher auch aus dem Abwasser holen, aber 90% der Heizungskosten gehen für die Wärme drauf. Nicht berücksichtigt die Warmwasserbereithaltungskosten.
Gary
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Gary »

Gestern habe ich eine Panasonic Wärmepumpe erhalten, muss ich die nächsten Tage anklemmen. Ist ein Invertergerät Monoblock.

Die letzten Tage habe ich mit einer billigen Ein/Aus Wärmepumpe das Haus geheizt, der schlechte Wirkungsgrad hat mich zum Kauf der Panasonic gebracht. Unter 10 Grad ist aktuell Öl billiger. Bei 1,4 kW Stromaufnahme kommen unter 10 Grad keine 4kW Wärme raus, Temperatur 37 Grad.

aktuell - Aufnahme 1,3kW Außentemperatur 12,5 Grad, 4,4kW bei 33 Grad Vorlauf - und das gerade gute Werte.
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

WP mit Solarkollektoren hatte ich mal an einem Institut am Rande mitverfolgt. Die hatten allerdings einen Solekreis dazwischen und haben mittels WP die VL Temperatur der Röhrenkollektoren im tiefen Winter auf ein nutzbares Niveau gehoben. Letztendlich war es aber wenig hilfreich, es kommt im Winter einfach nicht genug Strahlung vom Himmel, an schattigen Tagen und nachts funktioniert das sowieso nicht.

@Gary:
Aha, einer aus der Geisha Fraktion? :D
Mich würden die Erkentnisse eines Fricklers zu der Maschine sehr interessieren, die soll in ein paar Jahren auch mal mein Häuschen heizen.
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Bastel-Onkel
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Bastel-Onkel »

Die Luft-Wärmepumpe als Heizung hat ein ganz entscheidendes Problem: Genau dann, wenn am meisten Heizenergie benötigt wird, nämlich wenn es draußen arschkalt ist, steht am wenigsten Wärme in der kalten Umgebungsluft zur Verfügung und die Effizienz wird sehr gering. Für die Übergangszeit oder als Zweit-System mag das gehen, aber ob das dann den Aufwand bzw. die Investitionskosten wert ist, ist fraglich.
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

Bastel-Onkel hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 19:27 ...und die Effizienz wird sehr gering.
Sorry, viel zu pauschal.
Wenn das System entsprechend ausgelegt ist, arbeitet eine WP auch bei deutlichen Minusgraden mit einer Arbeitszahl von 3.
Bedeutet, dass 2/3 der Heizenergie aus der Umgebungsluft kommt.
Das ist selbst bei per Gaskraftwerk erzeugtem Strom immernoch effizienter, als das Gas direkt zu verfeuern.
Auch wenn sich das leider nicht 1:1 bei den Energiekosten wiederfindet.
sysconsol
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von sysconsol »

Hightech hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 17:54 Die eine oder andere Kilowattstunde kann man sicher auch aus dem Abwasser holen, aber 90% der Heizungskosten gehen für die Wärme drauf. Nicht berücksichtigt die Warmwasserbereithaltungskosten.
Mit solcherlei Dingen beschäftigen sich Universitäten.
Auf die Frage, ob sich das im Winter lohnt oder dann die Rohre zufrieren, wusste man keine Antwort.

Will sagen: Gibt einfachere Wege, Energie zu sparen.

Die Warmwasserbereithaltung sollte auch so erfolgen, dass die Abwärme sinnvoll genutzt wird.
Oder was meinst du mit Warmwasserbereithaltungskosten?
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

Die Speicher- und evtuellen Zirkulationsverluste sind natürlich nur in der Heizperiode nicht verloren.
Dazu kommt bei WP Systemen, dass Warmwasser recht energieintensiv bereitet werden muss (geringe AZ bei hoher WW-Temp.), weshalb es dann nicht so sonderlich sinnvoll ist, damit die Hütte zu heizen.

Abwasserwärme nutzen hat das Problem, dass die Abwärme nicht dann anfällt, wenn man sie gebrauchen kann. Also müsste man das Abwasser sammeln, aber da sprechen praktische und hygienische Gründe erstmal dagegen.
Interessant klingt für mich eher sowas wie ein Duschrohr, Lesestoff hat es dazu genug im Netz.
Einfach weil es simple Technik ist und beim Duschen je nach Vorlieben über längere Zeit Warmwasser benötigt wird und parallel warmes Abwasser zur Verfügung steht.
Aus dem morgendlichen Stuhlgang noch die letzten paar Wattstunden rausholen kann man sich dann sparen, da gibt es andere Dinge wo mit weniger Aufwand mehr zu holen ist.
Till
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Till »

Ich spiele derzeit auch mit solchen Gedanken... Hätte die Möglichkeit einen 67er Altbau zu übernehmen, ist quasi alles original, nichts ernsthaft gedämmt, Geschossdecken wie Heatpipes nach aussen und im Keller wird fleißig flüssig Dino oxidiert....

Nach viel hin und her rechnen landet man eigentlich immer wieder bei der Tatsache, dass der beste Energieträger der ist, den man nicht braucht...
Also dämmen.

In meinem Fall würde es wahrscheinlich in Richtung Pellet/Stückholz Kombi Kessel gehen, dazu dann nach und nach Maßnahmen treffen, z.b. Dach, Fassade, Balkon weg, Fußbodenheizung im EG usw...

Ich werde es wohl jetzt erstmal so machen, dass ich die Sache lasse und erstmal ein bisschen weg in Richtung norden gehe, neuer Job, neue Leute und hoffentlich viele Erfahrungen.
Wenn ich mir jetzt hier mit 25 so einen Bunker ans Bein binde komme ich hier nicht mehr weg.
Außerdem machen Baumaßnahmen zur Zeit echt keinen Spaß, wenn man sich die Preise so anschaut...
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Sunset
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Sunset »

Ich glaube, wenn man das wirklich richtig machen will, dann ist das eine Aufgabe für einen Fachmann.

Vom Gefühl her würde ich sagen, Haus sorgfältig abdichten, dick in Isolierung einpacken, Lüftungsanlage einbauen gegen Schimmel.
Was an Energie nicht an die Umgebung abgegeben wird, das muss auch nicht nachgeheizt werden.

Bei 4k Heizkosten dürfte sich das schnell rechnen, auch wenn man es vom Fachmann machen lässt.

Solarthermie bringt im Sommer viel zur Unterstützung der Warmwasserbereitung, im Winter eher vernachlässigbar.
b0n3
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von b0n3 »

Wärmepumpen kannst komplett vergessen, wenn du nicht ne Niedertempertur Heizanlage hast.
zB Fußboden oder Wandheizung.
Geht mehr schlecht als Recht auch mit Heizkörpern, aber nur mit den die sehr Dick/sehr große Oberfläche haben.
Wie schon vorher gesagt über 40Grad is die Wärmepumpe raus, ausser Strom kostet bei dir nix. :twisted: IGOR! wir müssen dahin, schnell!!!! :twisted:

Woher weiss ich das?
Die meisten Heizanlagen haben ein Thermometer im Vorlauf(die Leitung mit der Pumpe), manchmal auch im Rücklauf(zeigt dann immer ein paar Grad weniger als Vorlauf an).
Siehste im Heizbetrieb mehr als 40Grad im Vorlauf kannst WP vergessen.

Ausser den Gangstertricks wie Kühlung vom Notstromaggregat/oder ein Automotor, einen Großen Bottich im Garten darunter ein großes Feuer und nen Bund Kupferrohr in den Wasserbottich werfen
nachdem mans in den Heizkreiseingebunden hat, Sind die Möglichkeiten begrenzt.

Ne Solar aufn Dach wäre noch was, bringt aber ohne Sonne nix. Aber auch nicht die Schlechteste Idee, hat man im Sommer Warmwasser ohne Gas geben zu müssen 8-)

Eine PV und dann mit E-Heizstab zuheizen könnte sich auch rentieren.

Wenn ich Holz hätte, ein Provisorium machen wollte, dann würd ich bei meinen Heizungsbauern in der Umgebung den Schrott abklappern,
Als ich das noch gemacht habe, haben wir öfter mal ne alte Holzstückgutanlage die nur als Backup da war rausgeworfen, sowas würd ich mir organisieren.
Man könnte mit ein bischen Fleis auch einen alten Ölbrenner umbauen, Ölbrenner raus, Holz rein, zack fertig! Warmwasser.

oder man nimmt 1,5" Rohr oder 2" schraubt nen Heizstab rein, Thermostat und Umwälzpumpe ran und Heizt gleich Elektrisch.
sowas in mehr Igor halt
https://www.energymode.com/de/produkt/m ... -eb-fh-22/
sysconsol
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von sysconsol »

IPv6 hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 20:30 Die Speicher- und evtuellen Zirkulationsverluste sind natürlich nur in der Heizperiode nicht verloren.
Außerhalb der Heizperiode Dusche ich oft nur kalt. :P
Wobei kalt da auch wieder relativ ist, das kalte Wasser ist doch recht warm.

Da fällt mir wieder der Satz aus so einer Energiespardiskussion ein: Das Nutzerverhalten bietet mit das größte Einsparpotential. Stimmt. Wobei es da um öffenliche Gebäude ging.

Holz ist übrigens ein denkbar ungünstiger Energieträger. Das wird nämlich auch schneller knapp als uns lieb ist. Wenn man mehr verheizt/verbaut, als nachwachsen kann ...
Schweisser
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Schweisser »

IPv6 hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 18:31
Aha, einer aus der Geisha Fraktion? :D
Mich würden die Erkentnisse eines Fricklers zu der Maschine sehr interessieren, die soll in ein paar Jahren auch mal mein Häuschen heizen.
Moin!

Hab hier son Dingens stehen - was willste wissen? 5kW Monoblock, macht unser Haus aus Ende der Achtziger Jahre bis ca 3 Grad AT warm. Danach übernimmt der Öler…
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

b0n3 hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 21:02 Geht mehr schlecht als Recht auch mit Heizkörpern, aber nur mit den die sehr Dick/sehr große Oberfläche haben.
...was auch wieder sehr pauschal ist.
In einem gut gedämmten Gebäude, indem aus irgendwelchen Gründen keine Flächenheizung vorgesehen war und auch nicht nachgerüstet werden kann, kann das mit Heizkörpern auch sehr gut funktionieren. Muss halt entsprechend ausgelegt werden.
Aber stimmt schon, im durchschnittlichen 70er Jahre Bau mit Gussheizkörper ist das nichts.
b0n3 hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 21:02 Siehste im Heizbetrieb mehr als 40Grad im Vorlauf kannst WP vergessen.
Nein, nein, sieht man im Heizbetrieb mehr als 40 °C sollte man zunächst mal die Heizkurve prüfen.
In den allermeisten Fällen ist die Heizkurve deutlich zu hoch und es wird dann per Thermostat der Volumenstrom an den Heizkörpern fast auf Null abgewürgt.
Macht der durchschnittliche Heizungsbauer oft, den der Kunde möchte schließlich dass der Heizkörper glühend heiß wird wenn man ihn aufdreht, sonst muss ja was kaputt sein.
b0n3 hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 21:02 Ne Solar aufn Dach wäre noch was, bringt aber ohne Sonne nix. Aber auch nicht die Schlechteste Idee, hat man im Sommer Warmwasser ohne Gas geben zu müssen 8-)

Eine PV und dann mit E-Heizstab zuheizen könnte sich auch rentieren.
Solarthermie ist immer ein Kompromiss, soll auch in der Übergangszeit genug Warmwasser kommen hat man im Sommer verschwendete Dachfläche. Im Winter ist Solarthermie weitestgehend nutzlos.
PV liefert mit Strom eine wesentlich universellere Form von Energie. Eigenverbrauch decken, heizen, kühlen, E-Bikes laden, Auto laden, was übrig ist einspeisen.
b0n3 hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 21:02 Wenn ich Holz hätte, ein Provisorium machen wollte, dann würd ich bei meinen Heizungsbauern in der Umgebung den Schrott abklappern,
Als ich das noch gemacht habe, haben wir öfter mal ne alte Holzstückgutanlage die nur als Backup da war rausgeworfen, sowas würd ich mir organisieren.
Man könnte mit ein bischen Fleis auch einen alten Ölbrenner umbauen, Ölbrenner raus, Holz rein, zack fertig! Warmwasser.
Ich weiß nicht wie das beim TE in der Schweiz ist aber hier würde der Schornsteinfeger das ganz schnell beenden.
sysconsol hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 21:08 Da fällt mir wieder der Satz aus so einer Energiespardiskussion ein: Das Nutzerverhalten bietet mit das größte Einsparpotential. Stimmt. Wobei es da um öffenliche Gebäude ging.
Das empfindet jeder anders, ich bin auch jemand der gerne mal 10 Minuten unter der Dusche steht. Andere sind glücklich mit 10 Sekunden nass machen, einseifen, 20 Sekunden abspülen, fertig. In letzterem Falle braucht man sicher nicht über eine Wärmerückgewinnung beim Duschen nachzudenken.
Aber manchmal muss man halt auch Energie verbrauchen um mit technischen Mitteln nennenswert Energie einsparen zu können! :D
Schweisser hat geschrieben: Di 26. Okt 2021, 21:16 Moin!

Hab hier son Dingens stehen - was willste wissen? 5kW Monoblock, macht unser Haus aus Ende der Achtziger Jahre bis ca 3 Grad AT warm. Danach übernimmt der Öler…
Ach, so konkret eigentlich nicht wirklich was, mehr so ob du mit der Kiste zufrieden bist und ob sich deine Erwartungen erfüllt haben.
Wäre dann vermutlich mehr was für einen anderen Thread. Wobei das eigentlich zwischen dem ganzen Energiethema fast schon wieder näher an der Ausgangsfrage ist, beim lesen des Titels wollte ich fast schon empfehlen mal nach "Geisha" zu googlen.
Schweisser
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Schweisser »

Hallo!

Ja, bin mit der WH-MDC05e3H5 sehr zufriedenen, aaaber - das war nicht alles so einfach wie das in diversen Foren beschrieben ist. Wenn man hat nur Fussbodenheizung hat und die Fläche und vor allem die Hydraulik passt, kommt man sehr schnell zu einem guten Ergebnis.

Der COP ist wirklich gut, liegt aber auch wahrscheinlich an diversen Optimierungen.

Nur kurz die Rahmendaten:

BJ 89
ca 170qm Fussboden und Wandheizung
drei Heizkörper

Der COP liegt im Moment so bei Temperaturen oberhalb von 4 Grad aussen im Schnitt bei 4,2 - 4,6 trotz der Heizkörper.

Schönen Gruß,
manuel
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von manuel »

Die Sache mit dem Brauchwasser macht schon was aus. Ich habe 2 Stück 3,5kw Durchlauferhitzer fürs Händewaschen. Im Sommer kommt es schön warm, im Winter kommt es wirklich kalt, aber zum Glück nicht arschkalt aus dem Wasserhahn. Gefühlt mindestens 10°C Unterschied.
Dazu haben auch schon Heizungsbauer auf YouTube referiert bezüglich Dimensionierung von Warmwasserinstallation, das man die Thematik zumindest nicht ignorieren sollte.

3-4k Stutz... wenns keine riesengroße Villa ist, würde ich schon mal nach Ursachen von gröberem Wärmeverlust schauen.
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Hightech
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Hightech »

Möchte der Herr Angelo auch noch mal was sagen? So wegen der Eckdaten?
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ange12lo
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von ange12lo »

Bin überwältig von euren zahlreichen Antworten.

Zu den Eckdaten:
Einfamilienhaus mit circa 220m2 Beheiztem Raum.
Das Haus ist mir Radiatoren ausgestattet, diese sind circa 20 Jährig und daher noch einigermassen modern.

Bezüglich Gasverbrauch muss ich noch meine Eltern Fragen, das sehe ich so auf die schnelle nicht.

Zu den Temperaturen / Vorlauftemperaturen:

Aufgrund der Einigermassen modernen Radiatoren könnte man diese ja mit Lüfter Ausstatten, evtl. kann man somit die Vorlauf Temperatur verringern.
Oder würde das nix bringen?

Gruss
Angelo
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von IPv6 »

Man kann alte Radiatoren durchaus mit Lüftern ausstatten, ein Heizkörper voll mit PC Lüftern gefällt aber nicht jedem. Wirbelt zudem Staub auf.
In Anbetracht der einigermaßen erträglichen Preise für Typ 33 Heizkörper sollte ein Austausch in Betracht gezogen werden.

Aaaaaber das ändert dann immernoch nichts an dem scheinbar wirklich heftigen Energieverbrauch des Hauses.
Das sollte definitiv zuerst unter die Lupe genommen werden bevor man an Heizkörper mit Lüfter optimieren denkt.
Gary
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Gary »

Hoher Verbrauch kommt auch durch Fenster kippen statt Stoßlüften oder die Terassentür bleibt für die Katze einen Spalt auf. Stirbt die Katze spart man auf einmal viel Geld..

Auf jeden Fall muss man das als Gesamtkunstwerk sehen und einen Fahrplan erstellen.
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Hightech
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Hightech »

ange12lo hat geschrieben: Mi 27. Okt 2021, 22:10 Bin überwältig von euren zahlreichen Antworten.

Zu den Eckdaten:
Einfamilienhaus mit circa 220m2 Beheiztem Raum.
Das Haus ist mir Radiatoren ausgestattet, diese sind circa 20 Jährig und daher noch einigermassen modern.

Bezüglich Gasverbrauch muss ich noch meine Eltern Fragen, das sehe ich so auf die schnelle nicht.

Zu den Temperaturen / Vorlauftemperaturen:

Aufgrund der Einigermassen modernen Radiatoren könnte man diese ja mit Lüfter Ausstatten, evtl. kann man somit die Vorlauf Temperatur verringern.
Oder würde das nix bringen?

Gruss
Angelo
Gibt es ein Baujahr, Art der Bauweise und Dämmung?
Was für Fenster ?
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Schweisser »

Und dann bleibt da noch die Frage zum Budget...
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ange12lo
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von ange12lo »

Hier Nochmal ein Stapel weitere Infos.

Verbrauch / Preise

Der Jahresverbrauch an Gas für Heizung und Warmwasser für das Jahr 2019/2020 lag bei 37'000KWh.
Der Preis lag im 2019 und 2020 im Schnitt bei 0.09CHF pro KWh Plus Gebühren, der aktuelle Preis der hier ab November gilt wird bei 0.17CHF pro KWh.

Nochmal zum Haus

Die Fenster sind in etwa 30 Jahre alt aber schon zweifach Verglas die sind Grundsätzlich in einem noch guten Zustand.
Zur Isolation habe ich keine Infos.
Ich denke der grösste Teil der Energie geht durch die Wände raus. Die sind circa einen Meter dick und aus Bruchstein.

Eine Weitere Idee Wäre:

Eine Wassergeführte Pelletheizung wäre auch eine Alternative. Das Abgasrohr ist ja relativ klein. der KWh preis bei den aktuelle Preise liegt bei 0.06CHF.

Gruss
Angelo
Zuletzt geändert von ange12lo am Do 28. Okt 2021, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Hightech
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Hightech »

37.000kwh sind schon enorm.
Ich hab ca. 18.000kwh für 150m2.
Baujahr 1980.
es wird jetzt noch weniger, ich hab jetzt überall 3-Fach Verglasung und noch nachgedämmt.

Ungenutzte Räume nur bis 15Grad heizen.
Nachtabsenkung, Bedarfsgerecht heizen, Temperatur ein bisschen runter.
Heizung richtig einstellen, Heizkurve anpassen, so kann man ca. 20-30% Sparen.

Bei dem hohen Energieverbrauch hilft eine Poolpumpe nicht.
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Sunset
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Sunset »

Du könntest ja mal ein Thermobild machen vom Haus, da würde man schön sehen können, wo die ganze Energie hin verschwindet.
Till
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Till »

Mit so einem Pelletofen könnte man zumindest essentielle Räume wie z.b. Wohnzimmer schon mal sehr gut auf Wohlfühltemperatur bringen, vielleicht kann man dann schon andere Räume wieder ein bisschen runter drehen.
Es ist einfach eine andere Art Wärmequelle als so ein Radiator in der Ecke.

Ansonsten Mal auf Zugluft achten, so eine undichte Dachbodentür kann schon für ordentlich Verluste sorgen.
Evtl. Helfen auch diese "Besen" unter der Tür.
Name vergessen
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Name vergessen »

ange12lo hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 14:53 Ich denke der grösste Teil der Energie geht durch die Wände raus. Die sind circa einen Meter dick und aus Bruchstein.
Wenn das nicht alle Wände zusammengenommen sind, ist das kein Haus, sondern eine Festung! :shock:

Trotzdem behaupte ich mal, daß durch eine so dicke Wand nicht mehr Wärme rausgeht als bei einer dünneren - allerdings ist Bruchstein kein Hohlziegel und die Auflage=Ableitfläche zum Erdreich ist riesig, also geht die Wärme evtl. nicht nach Draußen, sondern nach Unten weg... da wird Dämmen dann extra interessant...
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sukram
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von sukram »

Name vergessen hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 00:11
ange12lo hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 14:53 Ich denke der grösste Teil der Energie geht durch die Wände raus. Die sind circa einen Meter dick und aus Bruchstein.
Wenn das nicht alle Wände zusammengenommen sind, ist das kein Haus, sondern eine Festung! :shock:

Trotzdem behaupte ich mal, daß durch eine so dicke Wand nicht mehr Wärme rausgeht als bei einer dünneren - allerdings ist Bruchstein kein Hohlziegel und die Auflage=Ableitfläche zum Erdreich ist riesig, also geht die Wärme evtl. nicht nach Draußen, sondern nach Unten weg... da wird Dämmen dann extra interessant...
Das wäre nicht ganz unüblich, diese Wandstärke. Wenn man sich allerdings mal einen U-Wert Rechner zur Hand nimmt, sieht man, dass Bruchstein so ziemlich die schlechtesten Isolationswerte hat. Die Wandstärke reduziert nicht die Verluste, sorgt aber für eine lange Phasenverschiebung von aussen zu innen. Diese Bauweise hat auch das >100Jährige Haus meiner Eltern. Dort müssten ca 15cm Styrodur (XPS) drauf, um thermisch irgendwas zu erreichen... Hier hilft also wahrscheinlich nur massive Aussendämmung (da sollte man imho Profis konsultieren, vor allem wegen möglicher Feuchteprobleme). Innendämmung würde ich gar nicht erst drüber nachdenken, da baust du dir ein Schimmelparadies (Taupunkt in der Wand).
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Sterne
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Sterne »

Sunset hat geschrieben: Do 28. Okt 2021, 22:54 Du könntest ja mal ein Thermobild machen vom Haus, da würde man schön sehen können, wo die ganze Energie hin verschwindet.
Und was kann man dann bei einer 1 m dicken Bruchsteinmauer erkennen?
Da kann man sich genauso gut ein buntes Bild im Kindergarten malen lassen. :lol:
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ange12lo
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von ange12lo »

sukram hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 10:12
Das wäre nicht ganz unüblich, diese Wandstärke. Wenn man sich allerdings mal einen U-Wert Rechner zur Hand nimmt, sieht man, dass Bruchstein so ziemlich die schlechtesten Isolationswerte hat. Die Wandstärke reduziert nicht die Verluste, sorgt aber für eine lange Phasenverschiebung von aussen zu innen. Diese Bauweise hat auch das >100Jährige Haus meiner Eltern. Dort müssten ca 15cm Styrodur (XPS) drauf, um thermisch irgendwas zu erreichen... Hier hilft also wahrscheinlich nur massive Aussendämmung (da sollte man imho Profis konsultieren, vor allem wegen möglicher Feuchteprobleme). Innendämmung würde ich gar nicht erst drüber nachdenken, da baust du dir ein Schimmelparadies (Taupunkt in der Wand).
Genau das geht Aussen leider nicht wegen dem Denkmalschutz. Das haus ist circa 120 - 140 Jährig. Eine Innenisolation bei der Wanddicke bringt auch wenig.
Leider bleibt nicht viel übrig wie Dach neu / Isolieren und die Wände so lassen wie sie sind. Bisher war Gas am Wirtschaftlichsten, die Frage ist halt was man zur Ergänzung bei den Aktuellen Preisen nehmen könnte.
Ein Wassergeführtes Pelletkamin wäre bei den Pelletpreisen zwar Wirtschaftlich, bei 4.8 KWh/KG und 37'000Kwh Jahresverbrauch wären das 7'700KG Pellet. Das wird Mühsam die in Sackwaren zu Füllen.
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Bastelbruder
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Bastelbruder »

Vor 140 Jahren gabs solche Luxusprobleme nicht. Da war der Kachelofen in der Wand zwischen Küche und "Stube", die "gute Stube" wurde nur zu besonderen Anlässn geheizt. Und unter der Stube war vielleicht sogar der Stall, der hat auch geheizt.

Die Pellet-Biberkotzemafia wurde erst nach Wiebke 1990 erfunden als plötzlich viel frisches Holz "weg" mußte. Seither wird das Verbrennen von Holzscheiten als umweltschädlich bestraft und Verbrennen von Biberkotzepresslingen gefördert.
radixdelta
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von radixdelta »

Was hat denn die Innendämmung mit der Wanddicke zu tun? Viel entscheidener ist wie man das macht, damit man nix kaputt macht. Da gibt es eine Reihe Produkte die vielversprechend sind. Was in Fachwerkhäusern erfolgreich eingesetzt wird dürfte dort erst recht klappen, weil die Wand grundsätzlich viel weniger empfindlich ist wenn da kein Holz drin steckt.

Eine kühle Wand erfordert mehr Raumtemperatur weil sie unbehaglich ist. Man hat das Gefühl sie strahlt Kälte ab. Eine warme Wand macht Strahlungswärme und das ist super behaglich. Ich würde also schauen ob man mit entsprechenden Dämmaterialien und darauf installierter Wandheizung was erreichen kann. Dann kann man per Wärmepumpe und Pellets schon einiges erreichen. Ist aber natürlich schon eine Investition.

Wenn der Platz vorhanden wäre: Hackschnitzel. Aber man braucht wirklich Platz.

Ich wäre auch um 8000kg Pellets in Säcken nicht bange. Das sind 2-3 Sack pro Tag in der Heizsaison. Die sind nicht all zu schwer.
Andererseits sind Pellets Saugfähig, man kann also einen Bunker relativ weit entfernt vom Ofen aufstellen und z.B. den Tagesbunker per Saug/Blasanlage füllen. Da gibt es einiges, kostet leider aber auch ordentlich. Da im Moment viele Schweinemäster aufgeben: Man kann das auch frickeln aus Fütterungsanlagen, die haben eigentlich alles um Pellets zu fördern.

@Bastelbruder: Die Pellets sind zum einen Praktischer, weil Stückholz ist enorm viel manuelle Arbeit, Pellets haben eine viel höhrere Schüttdichte. Zum anderen sind sie genormt, gleichförmig und kleinstückig und dosierbar, die Parameter bei einer Verbrennung sind viel besser und genauer beeinflussbar, damit kann man sie schon prinzipiell viel sauberer verbrennen als Stückholz welches immer ungleichförmig ist. Der einzige Vorteil von Stückholz ist dass es mit einfachen Handwerkzeugen erzeugbar ist und man insofern von Maschinen unabhängig ist und sich damit auch vom Markt ein gutes Stück weit entkoppeln kann. Das ist bei Hackschnitzeln auch noch möglich, Pellets sind halt schon ein Industrieprodukt, aber auch da ist kleinteiligere Produktion auf dem Vormarsch.
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Hightech
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Hightech »

Innen Dämmung ist kein Problem, nur muss man ein Lüftungskonzept haben.
Eine gute Dämmung bedingt eine Wohnraum Belüftung.
Ich würde Innen eine 100mm Dämmung anbringen.
Wichtig ist eine Räumliche Entkopplung zwischen Isolierung und Wand, also 20-50mm Abstand zwischen Wand und Isolierung.

Aufbau ist dann Wand, Lücke, 12mm OSB, Dämmung, 18mm OSB3 als Dampfbremse.
Der Zwischenraum solle eine Belüftung haben.

Eine Lüftungsanlage hat enorme Vorteile.
Keine Viecher im Haus, immer gute Luft ohne Wärmeverlust.
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Sunset
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von Sunset »

ange12lo hat geschrieben: Fr 29. Okt 2021, 23:18 Genau das geht Aussen leider nicht wegen dem Denkmalschutz. Das haus ist circa 120 - 140 Jährig. Eine Innenisolation bei der Wanddicke bringt auch wenig.
Wurde schon einmal Kontakt mit der Denkmalbehörde aufgenommen?
Wäre es eventuell eine Option, außen eine ordentliche Dämmung aufzubringen und dann vor die Dämmung eine weitere Hülle aus Bruchsteinmauer aufzubauen?
Damit wäre das ursprüngliche Haus unverändert erhalten, nach aktuellem Stand der Technik gedämmt und die Optik von außen wäre auch erhalten.
Zugegeben, das wird aufwändig und die Fenster bekommen noch mehr Mauer als schon vorhanden.
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tschäikäi
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von tschäikäi »

Ich habe seit ein paar Tagen in der fast nicht isolierten Werkstatt einen 15kW Holzvergaser laufen.
Die derzeit noch verwendete Standardsteuerung lässt einen Vorlaufbereich von 75 bis 90°C zu.
Will man niedrige Temperaturen fahren, muss man einen Mischer dazu installieren.
Hatte vorher einen kleinen wasserführenden Holzofen an drei Heizkörpern dran. Jetzt sind es vier
und es können sicher nochmal vier dazu ohne dass das Ding schlapp macht.
Der Holzvergaser hat gegenüber dem wasserführenden Holzofen deutliche Vorteile:
- größerer Brennraum von 50x50x60cm, d.h. bei ausreichend dimensioniertem Wasserspeicher
reicht alle zwei Tage vollpacken und anzünden, den Rest der Zeit nimmt man warmes Wasser aus dem Speicher.
- Bei richtiger Nutzung keine Probleme mit Teer und Gubbel an den Wärmetauschern, das Ding verbrennt fast rückstandsfrei
sobald es auf Temperatur ist.

Es ist erstaunlich, wieviel Holz man über Kollegen und Kleinanzeigen kostenlos bekommen kann. Das ist dann meistens
Zeug wie Bretter, Einwegpaletten, Abbruchholz. Die Nägel und Schrauben kann man drin lassen und rauskehren wenns abgebrannt ist.
Dank der Vergasertechnik braucht man sich auch bei behandeltem Holz keine großen Gedanken zu machen.
Da stinkt nix.

Man muss allerdings gewillt sein, sich mit der Materie ein wenig zu befassen. Einfach mal ein paar Scheite rein und heizen
wie mit einem "normalen" Holzofen führt definitiv zu Problemen.

Meine bisherigen Betriebskosten: Strom für die Wasserpumpen. Das wars.
Gruß Julian
TDI
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Re: Poolwärmepumpe als provisorische Heizung

Beitrag von TDI »

Du brauchst eine mit einem Gasmotor angetriebene Wärmepumpe. Also eine Art BHKW mit Abgaswärmetauscher
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