Boris und der Holzvergaser

Der chaotische Hauptfaden

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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

xanakind hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 23:26
Hightech hat geschrieben: Sa 13. Nov 2021, 22:48 Welch ein Vertrauen die in mich hatten, Wahnsinn.
Allerdings!
Da hätte ja auch genau so gut eine Rumänische Schrottbande kommen können.
Die hätten das ganze Geraffel in 2 Stunden dann mit der Flex demontiert und hinterher hätte da garnichts mehr funktioniert.
Ich glaube, ich hätte denen die defekte Steuerung auch repariert, alleine schon um sie glücklich zu machen.
Die hatten am Mittwoch wohl noch so einen Anruf mit: "Ich bezahle sofort und komme die Anlage dann gleich ausbauen!"
Hatten die aber keinen Bock drauf.
Es hatte Sie beeindruckt, das ich mich gleich in die Anlage reindenken konnte und wusste was zu tun ist.
Und halt nicht mit der Geldrolle gewedelt habe.
Hab die Kohle gestern überwiesen.
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Hightech: das mit der nötigen Rücklaufanhebung ist schon klar.
Bei mir läuft das derzeit so, dass per Kugelhahn manuell auf Umlauf gestellt wird.
Dass der Kessel erst mal auf Vollgas laufen sollte bis die Solltemperatur erreicht ist, würde ich auch sagen. Alleine schon weil man nicht warten will.
Dass in dieser Phase zwangsläufig Kondensat und allerlei andere aggressive Stoffe entstehen dürfte aber auch klar sein.
Also vermeiden lässt es sich nicht, man verkürzt die Phase halt so weit wie möglich, indem man Vollgas fährt und die aufgeheizte Wassermenge so gering wie möglich hält.
Bei mir sind das neben den 75l Kesselvolumen weitere 3,14L Liter (das Volumen von 10m 22er Kupferrohr). Die 3,14L würden bei der Nutzung des Termomix wegfallen :)
Die Automatisierung für die Heizung ist noch in der Planungsphase, übrigens auch inkl. Lambasonde und allem zugehörigen Schnickschnack.


In unserer Anlage wird der Kessel angefeuert, bei etwa 75°C das Ventil für den Umlauf geschlossen und die Kugelhähne zu einzelnen Heizkreise werden geöffnet.
Im ersten Moment das kalte Rücklaufwasser in den Kessel und die Temperatur sinkt auf etwa 65°C, aber das ist nach spätestens 10min,
wenn der Rücklauf warm ist ausgeglichen und wir sind wieder bei 75°C Kesseltemperatur. Gedrosselt wird die Leistung erst bei 85°C.
Man muss Die Kugelhähne ja auch nicht schlagartig aufreißen oder das Umlaufventil komplett schließen.
Die volle Vorlauftemperatur strömt so auch direkt vom Kessel in die Heizkörper. Hier sind halt keine Kinder, die sich die Finger verbrennen könnten
und wer will schon in eine 3°C kalte Bude kommen und erst mal Stunden warten bis es warm wird?
Die Aufheizphase des Kessels dauert so auch nicht länger als mit Termomix.

Das Problem mit dem Termomix war, dass das Rücklaufwasser aus den Heizkreisen (auch bei Kesseltemperatur 90°C) erst mal eiskalt ist.
Der Thermostat des Termomix hängt am Rücklauf und sorgte so für ständige Überhitzung des Kessels und gleichzeitig kalte Heizkörper.
Sobald das Gehäuse des Termomix genug aufgeheizt war und der Termostat öffnete, strömte durch selbigen kaltes Rücklaufwasser und zack war es wieder zu.
Der Normalfall "Wohnhaus" ist ja, dass man einen Speicher hat, der immer in einem gewissen Temperaturbereich (vmtl zwischen 60 und 85°C)
gehalten wird. Das haben wir aber hier nicht und wollen es auch nicht.
Man könnte natürlich auch einen Mischer kaufen oder oder oder. Aber so hat man Kugelhähne, die sich mit Getriebe-Schrittmotoren automatisieren lassen
und kann zukünftig Wunschwerte in die Software schreiben.

Die Anlage ist wie gesagt unkonventionell: Heizkreise und Puffer sind in Reihe geschaltet und können jeweils überbrückt werden.
Das sorgt dafür, dass man keine zwei Pumpen gleichzeitig laufen muss. Der Standardfall ist ja, dass eine Pumpe das Kesselwasser
in den Speicher drückt und die andere aus dem Speicher in die Heizkreise drückt. Hier kommt man mit einer Pumpe aus die beides kann.
Ist der Kessel und somit dessen Pumpe ausgeschaltet, kann man mit der anderen Pumpe die Heizkreise mit Warmwasser aus dem Speicher versorgen.

Warum das Ganze? Um das Aufheizen so weit wie möglich zu verkürzen. Ist halt ne Werkstatt, kein Wohnhaus.
Kommt vor, dass mal ein paar Tage keiner da ist und alles auf fast Außentemperatur runterkühlt.
Ich will aber, wenn ich dann Montag morgens hier bin ich erst drei Stunden warten bis der Speicher aufgeheizt ist und die Heizkörper warm werden.
Der Puffer hat mehr die Funktion, ungenutzte Wärme zwischen zu speichern oder Gradienten abzufangen.
Der kann dann, wenn ich nächsten Morgen wieder da sein sollte, dafür sorgen dass es nicht zu weit auskühlt.

Sauberkeit der Verbrennung: Je nach Holzart und Größe der Stücke variieren die Verbrennungsbedingungen natürlich stark, vom Wassergehalt des Holzes ganz zu schweigen.
Das sind aber halbwegs vorhersehbare Störgrößen. Was viel nerviger ist, ist dass die Stücke eigentlich selten so nachrutschen wie sie sollen. Die unterste Lage Holz brennt ab,
dann solls nachrutschen, verkeilt sich aber irgendwie und zack hat man Hohlbrand. Das äußert sich in Raucherzeugung.
Rauch ist ja quasi Holzgas (mit ein paar Feststoffen drin), der beim Hohlbrand aber nicht abbrennen kann, weil die Temperatur am unteren Ende der Düse zur Entzündung zu gering ist.
Dann ist der dolle Holzvergaser ineffizienter und dreckiger als der gewöhnlichste Kaminofen.
Der Idealfall ist: Glut direkt unten am Düsenstein, aber nicht flächig auf dem Loch. Direkt in der Nähe des Düsensteins ballert aber der heiße Sauerstoff nach unten durch,
die Temperaturen sind maximal, also brennts dort am schnellsten ab. Man muss also gegen Ende der Verbrennung das Holz am Rand zur Mitte schieben, das ist unvermeidbar.
Man muss da schon öfter mal hinlaufen und schüren. Dass es nötig ist merkt man aber erst wenn die Temperatur des Wassers sinkt, außer man hat sich einen Flammwächter
oder ein Thermoelement in die Brennkammer gefrickelt. Einen automatischen Schüttelrost in die Vergaserkammer? Ich wollte demnächst mal Experimente mit einem V-förmigen Blech
am Boden der Vergaserkammer machen, vielleicht wirds auch ne Konstruktion aus Rundstäben.
Man kann auch die Abgastemperatur am Rauchrohranschluss auslesen, aber die soll ja zwecks Effizienz so tief wie möglich liegen und ist von weiteren Faktoren (Lüfterdrehzahl etc) abhängig.
Also könnte man sich aus Verbrennungstemperatur, Volumenstrom und Abgastemperatur eine Gleichung basteln und daraus die Effizienz der Kiste erahnen.
Das führt dann zu Stellgrößen wie Lüfterdrehzahl, Sekundärluftmenge (hier hilft die Lambdasonde) und so weiter.


Hightech: hast du mehr Unterlagen zu dem Kessel gefunden?
Falls das jetzt alles ziemlich wirr ist: genau das ist es. :)
edit: jetzt mit 20% weniger Verwirrung.

Nochmal edit: ich hab ne Bedienungsanleitung zum FSB15 gefunden. Zwei große Vorteile: er scheint über einen groß dimensionierten Düsenstein zu verfügen.
Wie groß die Düsenöffnung ist, sieht man im Bild allerdings nicht. Nebenbei: das ist ein wichtiges Bauteil, achte drauf dass der ok ist.
Und: er hat ein Saugzuggebläse. Das ist absolut erstrebenswert. Aus meinem Vigas mit Druckgebläse kommen die dicksten Schwaden sobald ich die Vergaserraumtür öffne.
Und die Tür muss, wie du oben lesen kannst, ganz schön oft aufgemacht werden. Ich bin mit dem Bau des Zusatzgebläses halb fertig..
Dass man nur 33cm lange Scheite einlegen kann ist ein gewisser Nachteil, ich bin echt froh, dass der Vigas locker 50cm frisst.

Abgastemperatur: um die 180°C ist leider normal, da kann man versuchen, die Wärmetauscher zu optimieren, aber mehr als 20K weniger wird sportlich.
Mache mir derzeit Gedanken, die Abgase anders zu nutzen. Zusätzlicher Wasser- Wärmetauscher im Abgasrohr, Peltierelemente (was vermutlich Quatsch is),
Dampferzeuger.. Ulkig wärs ja, wenn man einen Generator angetrieben bekäme, der den Lüfter des Kessels erst dann laufen lässt, wenn die Abgastemperatur hoch genug ist.
Wäre quasi ein Regelkreis ohne irgendwelche sandhaltigen Teile.

Gruß Julian
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Kann das sein, das das Thermomix-Ventil falsch montiert war oder geklemmt hat?

Es ist ja ein stetiger Regler, der die Wasserströme auf 62°C mischt, egal wie kalt oder warm der Rücklauf ist.
Das Ventil öffnet immer nur soweit, das das in den Kessel einströmende Wasser nicht unter 62°C kommt.

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Osttiroler
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Osttiroler »

Das ist in der Tat so. Im Prinzip ist das ein Kühlerthermostat wie beim Verbrennungsmotor.
Kessel wird warm, Pumpe schaltet ein. Voller Umlauf über den Bypass. Sobald die Temperatur des kleinen Kreislaufs die Solltemperatur erreicht, wird langsam der große Kreislauf aufgemacht.
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Propeller
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Propeller »

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß in bestimmten Konstellationen (Pumpe auf niedriger Leistung, Thermovarventil groß bemessen usw.) passieren kann, daß der Kessel seine Wärme nicht ordentlich los wird. Deshalb setze ich in den Bypass immer einen Hahn, den ich ggf. zum Drosseln verwenden kann. Der Thermostat öffnet ja nur den großen Kreislauf und schließt den kleinen nicht. Wenn es auf der kurzen Strecke allzu leicht fließt, dann bekommt der große Kreislauf nichts ab.
Am Elegantesten ist ohnehin ein gesteuerter Dreiwegemischer zur Rücklaufanhebung.

Das Hydraulikschema in der Zeichnung würde ich auch etwas abwandeln und den Rücklauf vom Heizkörper durch den Puffer laufen lassen. Sprich: unten zwei getrennte Anschlüsse am Puffer nutzen. Ich habe bei nicht durchströmten Puffern schon ziemlich blöde strömungsdynamische bzw. Schwerkrafteffekte erlebt.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Das Thermomix schließt den kleinen Kreis vollständig.
So sieht es zumindest aus.
Zudem scheint der Durchfluss des kleinen Kreis einen höheren Strömungswiderstand zu haben.
Vielleicht setze ich noch einen Drosselschieber ein.
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Propeller
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Propeller »

Interessant. Bei den Patenten, mit denen ich zu tun hatte, war das nicht so. Wieder was dazu gelernt.
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Kann das sein, das das Thermomix-Ventil falsch montiert war oder geklemmt hat?
Es war so montiert, dass der Thermostat den Rücklauf geöffnet hat, wenn die Kiste auf Temperatur kam.
Geklemmt hat es nicht, ich hab das Ding zerlegt, gereinigt, in nen Topf mit heißem Wasser geworfen, wieder eingebaut.
Den Hahn zum Drosseln gibt es hier auch, war genau wie der Termomix schon montiert, als wir den Kessel gekauft haben.
Das mit dem Drosseln hab ich probiert, es brauchte ne leichte Besserung, aber nicht nennenswert.
Auch bei ganz geschlossenem Ventil lief die Kiste nicht rund.
Hier läuft der Rücklauf durch den Puffer wenn das gewollt ist, also die Temperaturen entsprechend stimmen.
Entweder ich binde den an um die Rücklauftemperatur anzuheben, wenn der Puffer warm ist und die Heizkörperrückläufe noch kalt sind
oder wenn der Kessel auf Temperatur ist und die Rückläufe wärmer als das Speicherwasser sind um den Speicher aufzuheizen.
Es gibt auch noch ein Bypassventil, das den Kesselvorlauf direkt in den Puffer drückt und die Heizkreise außen vor lässt.
Das kann man nutzen wenn die Bude warm genug und der Kessel noch nicht leer gebrannt ist.
Klar, das ist alles etwas aufwändig, aber man muss eh öfter mal zum Kessel um zu gucken ob das Holz ordentlich nachrutscht.
Gerade in der Anheizphase bin ich dann eh im Heizraum, da machts nix wenn ich ein paar Hebelchen betätige.
Wenn das mal automatisiert ist, kann man natürlich den Bypass nutzen, wenn die Kesseltemperatur zu weit sinkt.
Aber eigentlich nutzt der dann auch nix, denn der Fall tritt eigentlich nur ein, wenn der Kessel warum auch immer keine oder kaum Leistung bringt.
Gruß Julian
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Bei mir wird es so sein:
Der zweite Puffer 850l wird über den Holzvergaser geladen.
Wenn die Temperatur des zweiten Puffer größer als die des Hauptpuffer ist, wird der Hauptpuffer 850l über den zweiten Puffer geladen, ich tu dann quasi so, als ist der zweite Puffer eine Heizung.
Der Hauptpuffer wird nur bis maximal 50Grad geladen.

Das ist erstmal Stufe 1, später wird das nochmals überarbeitet, wenn ich den Brenner im Griff habe.
Erst ein Mal muss ich schauen, wie hoch ich den Puffer mit einer Ladung geheizt bekomme.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Wie mir scheint, steigt und fällt die Effektivität besonders einer Holz-Heizung mit der Qualität der Wartung.
Das Thermomix ist schon ganz schön vergloddert gewesen.
Die Wachspatrone funktioniert noch, aber scheint etwas schwergängig.
Der Hersteller schreibt einen Austausch nach 5 Jahren vor!
Bzw eine regelmäßige Kontrolle und Reinigung, aber wer macht das schon?

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Nach dem Zusammenbau noch mit der Heißluftpistole die Funktion geprüft

Kalt:
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Warm:
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Der Schaltplan ist fertig :)

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MSG
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von MSG »

Hightech hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 08:38 Der Schaltplan ist fertig :)
Oh das sieht ja gut aus - mit welchem Programm hast du das gezeichnet?
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von frickelfred56 »

Moin
Das mit den Puffern "parallel " schalten Funktioniert so nicht einwandfrei, weil Puffer1 gleich
mitgeladen wird, und du die Wärme nicht aus dem letzten Puffer kriegst.

M.M. müssem die Puffer in Reihe und die Wärme vom HK in Puffer1, die Heizung an die Reihenschaltung.
Solar und Klima weiterhin an Puffer1.

Frickelfred
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Moin, hübsche Zeichnungen das. Wir hatten das mit DaveCAD gemacht, ging auch. Is aber auch ne deutlich simplere Anlage.
Bei mir läuft das warme Wasser unten in den Puffer, oben kann kaltes abgezapft werden. Der obere Anschluss dient auch als Rücklauf Richtung Kessel.
Die Temperatur verteilt sich schön gleichmäßig, da das warme Wasser ja hochsteigt. Denke so kann man das Volumen am besten ausnutzen.
Wenn man eine möglichst starke Schichtung will: ja, dann kann man das so machen. Oder man schließt die Heizkörper direkt an den Kessel an,
sind Kinder im Haus kommt halt ein Mischer für moderate Vorlauftemperaturen dazu. Man kann bspw. nen Dreiwegehahn an Kesselvorlauf, Puffer
und Heizkreissammelleitung setzen, vielleicht gibts sowas auch automatisiert.
Ich hab hier wie gesagt gute Erfahrungen mit Reihenschaltung der einzelnen Anlagenteile gemacht, man spart Pumpen (und braucht eigentlich nie welche gleichzeitig laufen lassen).
Die Heizungsbauer, die das üblicherweise planen, brauchen die Stromrechnung halt nicht zu bezahlen, deshalb ist Parallelschaltung kein Problem.

Wieviel von der gezeichneten Anlage existiert denn schon?
Wieviel Leistung schaffen 8m² Kollektoren so? Ich überlege auch, sowas dazu zu stellen, aber viel Platz is nicht, zum Beispiel 0m² verfügbare Dachfläche.

Gruß Julian
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

MSG hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 08:42
Hightech hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 08:38 Der Schaltplan ist fertig :)
Oh das sieht ja gut aus - mit welchem Programm hast du das gezeichnet?
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

frickelfred56 hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 09:16 Moin
Das mit den Puffern "parallel " schalten Funktioniert so nicht einwandfrei, weil Puffer1 gleich
mitgeladen wird, und du die Wärme nicht aus dem letzten Puffer kriegst
Frickelfred
Ja, da hast du wohl recht. Dann muss da noch ein Ventil zwischen. Das ist schon auf dem Weg :)
Ich muss mir jetzt noch ausdenken, wie ich den Puffer 2 geladen bekomme, wenn Puffer 1 im Sommer ordentlich heiß wird.
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sukram
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von sukram »

Hightech hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 16:51
MSG hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 08:42
Hightech hat geschrieben: Fr 19. Nov 2021, 08:38 Der Schaltplan ist fertig :)
Oh das sieht ja gut aus - mit welchem Programm hast du das gezeichnet?
https://qelectrotech.org/
Ist eigentlich für Elektropläne
Hihi, das habe ich auch gerade neu entdeckt 8-)
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Ich hab noch mal über die Puffer nachgedacht:

Eine Reihenschaltung fällt aus wegen diverser Unannehmlichkeiten,
Ich mache es jetzt parallel.

Bild
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Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Die PuffSpeicher haben in der Mitte auch Anschüsse.
So kann man den oberen Teil abkoppeln, von unten kann Wärme eingetragen werden, aber nicht mehr entnommen werden.
manuel
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von manuel »

Ich habe oft gesehen das Puffer die nebeneinander stehen einfach mit Rohren verbunden werden ohne Pumpe. Mindestens eine horizontale Verbindung unten und eine oben, manchmal zusätzlich in der Mitte. Die Schichtung würde sich ja von selbst auf beide Puffer verteilen. Ist die Pumpe zwischen den Puffern nicht überflüssig ?
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Da isser:
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von sukram »

Ich hätte da mal noch ne blöde Frage: kann man diese Pufferspeicher eigentlich auch im Auto liegend transportieren oder mach ich da was kaputt? Hintergrund ist, dass ich derzeit nur nen Kombi ohne Klauhaken habe...
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Wenn der hinein passt kein Problem.
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Mechatronk
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Mechatronk »

Puffer Parallel klappen mit Solarthermie nicht gut. Du zerschießt dir die Schichtung, der Wirkungsgrad der Solartherme nimmt deftig ab.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Das Prinzip Schichtspeicher hab ich soweit verstanden.

Allerdings ist es ja so:
Wenn ich 50kwh in den Puffer hinein lade, kann ich die auch entnehmen, wenn ich den Puffer einmal komplett durchrühre.
Voraussetzung dafür ist, dass ich eine Grundtemperatur von 35-40°C habe.
Also kann ich bei 1700l Puffer
85°C-40°C=45K
1700lx45Kx4,2kj/3600=89kwh Speichern.

Was ich nicht nutzen kann, ist die Wärme von 20°C-40°C.

Bei einem Schichtspeicher kann man die Kapazität des Puffer nur im optimalen Fall fast vollständig nutzen.
Dazu muss die Schichtung sehr gut ausgeführt sein und aufwändig gemessen und geregelt werden.
Das klappt in den meisten Fällen nicht optimal, alleine durch die Strömungsverhältnisse.

Bei einem optimalen Schichtspeicher, der Störungsfrei von ganz oben Be- und Entladen wird, ist es sehr effektiv nutzbar.

Bei meiner Installation ist es zudem besonders blöd, da ich einen Speicher hinzu baue und die vorhandene Installation eine Reihenschaltung sehr kompliziert macht.
manuel
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von manuel »

Ich denke wenn die Speicher horizontal gleich hoch nebeneinander stehen und unten und oben horizontal verbunden sind müsste die Schichtung eher besser sein weil die Strömungsgeschwindigkeit pro Speicher halbiert ist. Die Leitungen sollten natürlich auch entsprechend ausgelegt auf wenig Verwirbelung sein, sprich Bögen anstatt Winkel, und nicht zu dünne Leitungen.
Habe es vor so zu machen für die Brauchwasseranlage, aber eben noch nicht gemacht. Wenn dies Probleme birgt würden mich die Gründe interessieren. Vielen Dank.
Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Ich habe in den Plänen 9 Pumpen gezählt, ich hatte die letzten 25 Jahre nur eine.
Macht es vielleicht mehr Sinn den zweiten Pufferspeicher zu verkaufen?

So ein Speicher hat rund 3kWh Verluste am Tag, ich glaube das wird bei 60 Grad gemessen. Sollte man nicht ganz vergessen.
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Bastelbruder
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Bastelbruder »

Gary hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 12:09So ein Speicher hat rund 3kWh Verluste am Tag, ich glaube das wird bei 60 Grad gemessen. Sollte man nicht ganz vergessen.
Deshalb werden solche Speicher auch im Freien aufgestellt. Nicht daß die Bude überhitzt ...
Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Bastelbruder hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 12:13
Gary hat geschrieben: So 21. Nov 2021, 12:09So ein Speicher hat rund 3kWh Verluste am Tag, ich glaube das wird bei 60 Grad gemessen. Sollte man nicht ganz vergessen.
Deshalb werden solche Speicher auch im Freien aufgestellt. Nicht daß die Bude überhitzt ...
Mit einer kontrollierten Heizraumlüftung sollte das nicht passieren, wobei 3kWh/24 Stunden - 125 Watt das reicht bei offenem Fenster nicht mal zur Frostsicherung.
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tschäikäi
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Ich denke dass das einzig sinnvolle wäre, den Speicher dort aufzustellen, wo man auch heizen will.
Steht der Speicher bspw. im Keller unterm Badezimmer, darf er ruhig Wärme abgeben.
Soweit ich verstanden habe, soll die Anlage aber in Hightechs Garage stehen. Da hilft eigentlich nur so gut wie möglich zu isolieren.
Bei meiner Anlage ist es ganz was anderes, ich habe kein einziges Rohr isolieren müssen.
Alles, was an Wärme nicht in die Heizkörper geht, heizt trotzdem Raum, der geheizt werden soll.
Mal vom Abgas abgesehen. Und das stört mich ehrlich gesagt ziemlich.
Man versucht möglichst viel Wärme durch ein 20er Rohr drücken, aber denkt nicht daran, dass durch ein 150er Rohr bis zu 200°C flöten gehen.
Ja, ich weiß, dass das ein unwissenschaftlicher Vergleich ist.

Meinen 750L Puffer lade ich von unten. Das warme Wasser steigt auf, der Behälter wird sehr gleichmäßig warm. Haben Abweichungen von 1K
im Betrieb gemessen. Das bringt natürlich nix, wenn man das Wasser für die Heizkreise nur aus dem Puffer zieht und die Bude auch bei kaltem Speicher warm
haben will. Deshalb kann ich den Kesselvorlauf direkt zu den Heizkreisen leiten.

Gruß Julian
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Ich habe mich entschlossen den Puffer in den Keller zu stellen:
Keine Wärme"Verluste"
Frostsicher
Im Keller ist Platz, im Fahrradschuppen nicht.

Der Pumpen-Wahnsinn hat System:

1. Heizungsvorlauf
2. Mischer für die FBH
3. Mischer für die Systemtrennung FBH
4. Warmwasser-Durchlauferhitzer Pumpe, läuft nur bei Warmwasser Verbrauch
5. Gas-Termenpumpe
6. Solarthermiepumpe, läuft wenn die Sonne scheint, dann hab ich PV-Strom
7. Warmwasser-Zirkulationspumpe läuft nur bei Warmwasser Verbrauch
8. Puffer-Zwischenpumpe, läuft bei Bedarf
9. Holzvergaser-Pumpe

Frag mal nach der Anzahl der Absperrarmaturen.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Die Ofen-Verrohrung konnte ich mit Ehda-Bauteilen fertig stellen.
Nu muss ich noch den Schornstein anspaxen.
Der Pufferspeicher steht noch etwas nackig im Keller.
Die Rohre sind zwar schon da, aber die Anschlüsse sind noch auf dem Weg.
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von tschäikäi »

Gute Sache mit dem Speicher. Solange im Stockwerk drüber sowieso geheizt wird, würde ich mir an deiner Stelle mit der Isolierung keinen Stress machen.
Hast dort einfach eine sehr träge, ungeregelte Fußbodenheizung. Träge weil die Decke dazwischen als zusätzlicher Puffer, sagen wir wie ein großer Kondensator, wirkt.
Schornstein: Bedenke, dass sich im Schornstein Kondensat bilden kann. Das kommt zwar recht selten vor, aber ist nicht ausgeschlossen.
Ich hatte das zwei, drei Mal, als der Kessel nicht ganz leer brannte. Abends schlafen gegangen, als noch Holz drin war, in der Mitte überm Düsenstein ist es sauber verbrannt,
am Rand schwelte es ne Zeit lang vor sich hin und ging dann aus.
Gruß Julian
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Röchel Hust Fluch!
Heute mal ne Probefahrt gemacht:
Strom dran, Holz rein und angezündet.
Ok, der Diesel läuft!
Das Boot macht noch gut Wasser! Aber damit hatte ich schon gerechnet, die zwei Hauptanschlüsse 1 1/4“ sind heftig undicht.
Einmal hoch auf 80Grad hoch klappt, jedoch kam dann der Fi, die Pumpe ist wohl zu nass geworden,
Morgen mal schauen ob die wieder trocken ist.

Zwischendurch hat der Ofen heftig gewummert, da muss ich wohl mal forschen.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Feuer frei!
Sagt der Schornsteinfeger.
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Im Keller ist noch Land unter, da hilft nur lenzen was die Pumpe hergibt.
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Hansele
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hansele »

Was soll man sagen, ich finds GEIL!
Halte uns auf dem laufenden, finde ich mega spannend.

Wieso sind die Heizungsrohre mit Kabel umwickelt, Rohrbegleitheizung?
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Roehricht
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Im Keller ist noch Land unter, da hilft nur lenzen was die Pumpe hergibt.
Lenzen?! Das Boot ist doch schon gekentert. :mrgreen:

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Wolfgang
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Hansele hat geschrieben: Sa 27. Nov 2021, 11:33 Was soll man sagen, ich finds GEIL!
Halte uns auf dem laufenden, finde ich mega spannend.

Wieso sind die Heizungsrohre mit Kabel umwickelt, Rohrbegleitheizung?
Ja, der Ofen steht nicht frostfrei.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

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Die erste Ladung ist jetzt drin.
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Inzwischen:
Was ist mit die Anschlüsse?
Das muss fertig, keine Zeit für schicki micki.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Da der Puffer (alle beide) um die 70Grad haben, musste ich schnell eine Elektronik für den Mischer auf die Platine husten. Sonst glüht mir der Fußboden weg.
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Gary
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Gary »

Bei meiner Schwester im Haus ist die Heizungs-Steuerung gestorben und es wurde etwas zu warm. Die sind nachts aufgewacht weil die Fliesen gesprungen sind und sich ein großer Teil auch gelöst hat. Nicht schön wenn man sich auf dem Weg zur Schüssel die Füße fast verbrennt.

Gut, war mit Elektrospeicherheizug, die Badrenovierung wurde mit Kavitatsionsblasen lautstark angekündigt. Da wurde die Luft durch die mehrere hundert Grad heiße Steine geblasen und dann durch den Wärmetauscher. Das Gebläse lief zu schnell.

Also mach das Idiotensicher !
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Bastelbruder
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Bastelbruder »

Ein paar Klixons an der richtigen Stelle machen die Technik vielleicht sogar Notlauffähig.
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Hightech
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Hightech »

Fußbodenheizungen haben immer einen Temperaturwächter an der Umwälzpumpe. Der schaltet bei >55°C ab.
Ich dreh den mal lieber noch weiter runter ;)
Nicht das der Parkettboden wegbrennt.
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Fritzler
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Fritzler »

Aus dem Grund sollt man auch kein uralt AVR nehmen, die haben kein Hardware Faulthandling.
zB Bei Zugriffen auf nicht vorhandnene Speicheradressen oder direkt nen NULL Pointer dereferenziert.
(Will man ja nicht, aber Software is nie perfekt)
Son ARM Kern geht dann in Fault Modus und bei dem lässt sich dann zB das Ventil noch schließen mits kalt bleibt.
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Kuddel
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von Kuddel »

Sehr geiles Projekt. Bin ziemlich neidisch.
sysconsol
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von sysconsol »

Hightech hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 00:14 Da der Puffer (alle beide) um die 70Grad haben, musste ich schnell eine Elektronik für den Mischer auf die Platine husten. Sonst glüht mir der Fußboden weg.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Ist die Regelung so träge, dass sie die Vorlauftemperatur nicht mehr heruntergemischt bekommt?
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MatthiasK
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von MatthiasK »

Fritzler hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 09:19 Aus dem Grund sollt man auch kein uralt AVR nehmen, die haben kein Hardware Faulthandling.
zB Bei Zugriffen auf nicht vorhandnene Speicheradressen oder direkt nen NULL Pointer dereferenziert.
(Will man ja nicht, aber Software is nie perfekt)
Son ARM Kern geht dann in Fault Modus und bei dem lässt sich dann zB das Ventil noch schließen mits kalt bleibt.
Oh, Sicherheitsbetrachtung, jetzt wird es interessant.

Software kann man vorher testen (ja, das ist erheblicher Aufwand), aber die verhält sich immer gleich. Hardware kann ausfallen, Software ist von Anfang an kaputt. :lol:
Sicherheit gegen sogenannte "Soft Error", wie z.B. Bitkipper im Speicher u.ä. sind da schon schwieriger. Wer darauf Wert legt, kauft am besten gleich ein zertifiziertes SIL3-Prozessorsystem. Ich kann da die HICore-Familie empfehlen.

Die meisten Fehler kommen aber durch Hardwareausfälle: Hardwareausfälle können z.B. Leitungsbrüche, durchlegierte Ausgangstransistoren, verschweißte Kontakte oder verklemmte Ventile sein.
Man darf aber nicht nur ein Bauteil isoliert betrachten, sonder die ganze Funktion vom Sensor bis zum Aktor ist wichtig.

Ausfälle können dann gefährlich oder ungefährlich sein, erkannt werden oder unerkannt bleiben. Beispiel Leitungsbruch am Mischer-Motor der Fußbodenheizung.
Bei der auf-Leitung: Heizung nur noch über Heizkörper, Fußboden vor der Dusche bleibt kalt. Das nervt, ist aber ungefährlich.
Bei der zu-Leitung: Die Fußbodenheizung wir bei uns 2h vor den Heizkörpern aktiviert (Hart codiert in unserer Heizungssteuerung), da wegen der Nachtabsenkung nur lauwarmes Wasser im Heizkreis ist, fährt der Mischer dann voll auf. Nach Ende der Nachtabsenkung wird erst mal das Brauchwasser aufgewärmt (hart codiert in unserer Heizungssteuerung), damit man man will ja morgens warm duschen können. Da der Mischer nicht zu fahren kann, laufen danach die vollen 70°C in den Fußbodenheizungsvorlauf. Folge könnten gesprungene Fließen oder verbrannte Füße sein, das wäre ein gefährlicher Ausfall.
Die Heizungssteuerung kann das über den Vorlauftemperaturfühler erkennen und könnte die Pumpe abschalten - zumindest theoretisch, aber darauf vertraut niemand. Daher gibt es den 55°C-Temperaturwächter. Damit wird es ein erkannter Ausfall, auf den die Steuerung angemessen reagieren kann. Die Folgen sind statt verbrannter Füße nur noch eine überheizte Bude. Diese Folge wäre akzeptabel und kann somit wie ein ungefährlicher Ausfall behandelt werden.

Jetzt brauchen wir noch die Ausfallwahrscheinlichkeiten des Mischer-Motors, der Heizungssteuerung, des Temperaturwächters, usw. dann können wir die Wahrscheinlichkeit eines gefährlichen unerkannten Ausfalls berechnen. Wenn das Risiko ausreichend gering ist, können wir die Anlage vom TÜV zertifizieren lassen - äh Moment - ist ja nur ne Heizungssteuerung, keine Chemieanlage. Da ist alles egal. :mrgreen:
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MatthiasK
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von MatthiasK »

sysconsol hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 11:09
Hightech hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 00:14 Da der Puffer (alle beide) um die 70Grad haben, musste ich schnell eine Elektronik für den Mischer auf die Platine husten. Sonst glüht mir der Fußboden weg.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht ganz.

Ist die Regelung so träge, dass sie die Vorlauftemperatur nicht mehr heruntergemischt bekommt?
Bei uns läuft der Mischermotor genau 1°/s, dazu wird er von der Heizungssteuerung nur mit 50% ED getaktet. Für 90° würde er also 3min brauchen.
basti1
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Re: Boris und der Holzvergaser

Beitrag von basti1 »

MatthiasK hat geschrieben: So 28. Nov 2021, 12:53
Die Heizungssteuerung kann das über den Vorlauftemperaturfühler erkennen und könnte die Pumpe abschalten - zumindest theoretisch, aber darauf vertraut niemand. Daher gibt es den 55°C-Temperaturwächter. Damit wird es ein erkannter Ausfall, auf den die Steuerung angemessen reagieren kann. Die Folgen sind statt verbrannter Füße nur noch eine überheizte Bude. Diese Folge wäre akzeptabel und kann somit wie ein ungefährlicher Ausfall behandelt werden.
Ich hab bislang damit die Pumpe stumpf abgeschaltet. Ergebnis ist, wenn das Ventil nicht richtig läuft, bleibt die Pumpe stehen und der heizkreis kalt ;)


MFG Sebastian
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