Hightech: das mit der nötigen Rücklaufanhebung ist schon klar.
Bei mir läuft das derzeit so, dass per Kugelhahn manuell auf Umlauf gestellt wird.
Dass der Kessel erst mal auf Vollgas laufen sollte bis die Solltemperatur erreicht ist, würde ich auch sagen. Alleine schon weil man nicht warten will.
Dass in dieser Phase zwangsläufig Kondensat und allerlei andere aggressive Stoffe entstehen dürfte aber auch klar sein.
Also vermeiden lässt es sich nicht, man verkürzt die Phase halt so weit wie möglich, indem man Vollgas fährt und die aufgeheizte Wassermenge so gering wie möglich hält.
Bei mir sind das neben den 75l Kesselvolumen weitere 3,14L Liter (das Volumen von 10m 22er Kupferrohr). Die 3,14L würden bei der Nutzung des Termomix wegfallen
Die Automatisierung für die Heizung ist noch in der Planungsphase, übrigens auch inkl. Lambasonde und allem zugehörigen Schnickschnack.
In unserer Anlage wird der Kessel angefeuert, bei etwa 75°C das Ventil für den Umlauf geschlossen und die Kugelhähne zu einzelnen Heizkreise werden geöffnet.
Im ersten Moment das kalte Rücklaufwasser in den Kessel und die Temperatur sinkt auf etwa 65°C, aber das ist nach spätestens 10min,
wenn der Rücklauf warm ist ausgeglichen und wir sind wieder bei 75°C Kesseltemperatur. Gedrosselt wird die Leistung erst bei 85°C.
Man muss Die Kugelhähne ja auch nicht schlagartig aufreißen oder das Umlaufventil komplett schließen.
Die volle Vorlauftemperatur strömt so auch direkt vom Kessel in die Heizkörper. Hier sind halt keine Kinder, die sich die Finger verbrennen könnten
und wer will schon in eine 3°C kalte Bude kommen und erst mal Stunden warten bis es warm wird?
Die Aufheizphase des Kessels dauert so auch nicht länger als mit Termomix.
Das Problem mit dem Termomix war, dass das Rücklaufwasser aus den Heizkreisen (auch bei Kesseltemperatur 90°C) erst mal eiskalt ist.
Der Thermostat des Termomix hängt am Rücklauf und sorgte so für ständige Überhitzung des Kessels und gleichzeitig kalte Heizkörper.
Sobald das Gehäuse des Termomix genug aufgeheizt war und der Termostat öffnete, strömte durch selbigen kaltes Rücklaufwasser und zack war es wieder zu.
Der Normalfall "Wohnhaus" ist ja, dass man einen Speicher hat, der immer in einem gewissen Temperaturbereich (vmtl zwischen 60 und 85°C)
gehalten wird. Das haben wir aber hier nicht und wollen es auch nicht.
Man könnte natürlich auch einen Mischer kaufen oder oder oder. Aber so hat man Kugelhähne, die sich mit Getriebe-Schrittmotoren automatisieren lassen
und kann zukünftig Wunschwerte in die Software schreiben.
Die Anlage ist wie gesagt unkonventionell: Heizkreise und Puffer sind in Reihe geschaltet und können jeweils überbrückt werden.
Das sorgt dafür, dass man keine zwei Pumpen gleichzeitig laufen muss. Der Standardfall ist ja, dass eine Pumpe das Kesselwasser
in den Speicher drückt und die andere aus dem Speicher in die Heizkreise drückt. Hier kommt man mit einer Pumpe aus die beides kann.
Ist der Kessel und somit dessen Pumpe ausgeschaltet, kann man mit der anderen Pumpe die Heizkreise mit Warmwasser aus dem Speicher versorgen.
Warum das Ganze? Um das Aufheizen so weit wie möglich zu verkürzen. Ist halt ne Werkstatt, kein Wohnhaus.
Kommt vor, dass mal ein paar Tage keiner da ist und alles auf fast Außentemperatur runterkühlt.
Ich will aber, wenn ich dann Montag morgens hier bin ich erst drei Stunden warten bis der Speicher aufgeheizt ist und die Heizkörper warm werden.
Der Puffer hat mehr die Funktion, ungenutzte Wärme zwischen zu speichern oder Gradienten abzufangen.
Der kann dann, wenn ich nächsten Morgen wieder da sein sollte, dafür sorgen dass es nicht zu weit auskühlt.
Sauberkeit der Verbrennung: Je nach Holzart und Größe der Stücke variieren die Verbrennungsbedingungen natürlich stark, vom Wassergehalt des Holzes ganz zu schweigen.
Das sind aber halbwegs vorhersehbare Störgrößen. Was viel nerviger ist, ist dass die Stücke eigentlich selten so nachrutschen wie sie sollen. Die unterste Lage Holz brennt ab,
dann solls nachrutschen, verkeilt sich aber irgendwie und zack hat man Hohlbrand. Das äußert sich in Raucherzeugung.
Rauch ist ja quasi Holzgas (mit ein paar Feststoffen drin), der beim Hohlbrand aber nicht abbrennen kann, weil die Temperatur am unteren Ende der Düse zur Entzündung zu gering ist.
Dann ist der dolle Holzvergaser ineffizienter und dreckiger als der gewöhnlichste Kaminofen.
Der Idealfall ist: Glut direkt unten am Düsenstein, aber nicht flächig auf dem Loch. Direkt in der Nähe des Düsensteins ballert aber der heiße Sauerstoff nach unten durch,
die Temperaturen sind maximal, also brennts dort am schnellsten ab. Man muss also gegen Ende der Verbrennung das Holz am Rand zur Mitte schieben, das ist unvermeidbar.
Man muss da schon öfter mal hinlaufen und schüren. Dass es nötig ist merkt man aber erst wenn die Temperatur des Wassers sinkt, außer man hat sich einen Flammwächter
oder ein Thermoelement in die Brennkammer gefrickelt. Einen automatischen Schüttelrost in die Vergaserkammer? Ich wollte demnächst mal Experimente mit einem V-förmigen Blech
am Boden der Vergaserkammer machen, vielleicht wirds auch ne Konstruktion aus Rundstäben.
Man kann auch die Abgastemperatur am Rauchrohranschluss auslesen, aber die soll ja zwecks Effizienz so tief wie möglich liegen und ist von weiteren Faktoren (Lüfterdrehzahl etc) abhängig.
Also könnte man sich aus Verbrennungstemperatur, Volumenstrom und Abgastemperatur eine Gleichung basteln und daraus die Effizienz der Kiste erahnen.
Das führt dann zu Stellgrößen wie Lüfterdrehzahl, Sekundärluftmenge (hier hilft die Lambdasonde) und so weiter.
Hightech: hast du mehr Unterlagen zu dem Kessel gefunden?
Falls das jetzt alles ziemlich wirr ist: genau das ist es.
edit: jetzt mit 20% weniger Verwirrung.
Nochmal edit: ich hab ne Bedienungsanleitung zum FSB15 gefunden. Zwei große Vorteile: er scheint über einen groß dimensionierten Düsenstein zu verfügen.
Wie groß die Düsenöffnung ist, sieht man im Bild allerdings nicht. Nebenbei: das ist ein wichtiges Bauteil, achte drauf dass der ok ist.
Und: er hat ein Saugzuggebläse. Das ist absolut erstrebenswert. Aus meinem Vigas mit Druckgebläse kommen die dicksten Schwaden sobald ich die Vergaserraumtür öffne.
Und die Tür muss, wie du oben lesen kannst, ganz schön oft aufgemacht werden. Ich bin mit dem Bau des Zusatzgebläses halb fertig..
Dass man nur 33cm lange Scheite einlegen kann ist ein gewisser Nachteil, ich bin echt froh, dass der Vigas locker 50cm frisst.
Abgastemperatur: um die 180°C ist leider normal, da kann man versuchen, die Wärmetauscher zu optimieren, aber mehr als 20K weniger wird sportlich.
Mache mir derzeit Gedanken, die Abgase anders zu nutzen. Zusätzlicher Wasser- Wärmetauscher im Abgasrohr, Peltierelemente (was vermutlich Quatsch is),
Dampferzeuger.. Ulkig wärs ja, wenn man einen Generator angetrieben bekäme, der den Lüfter des Kessels erst dann laufen lässt, wenn die Abgastemperatur hoch genug ist.
Wäre quasi ein Regelkreis ohne irgendwelche sandhaltigen Teile.
Gruß Julian