Seltsame Schwingungsdämpfer in Wama

[Finger]

Ich hab hier ne Waschmaschine Indesit 1071 X mit offenbar kaputten Schwingungsdämpfern:

So eine Konstruktionsart mit Bremsklötzen auf Blechplatte hab ich noch nie gesehen. Wie prüft man die? Und woher kriegt man Ersatz? Ich finde echt nur die üblichen Dämpersätze in Kolbenform. Ich hab so das Gefühl, das die Federn nachgelassen haben…

[Bastel-Onkel]

Mit einem Werkzeug/Hebel versuchen zu spreizen? Aber wenn man die ursprüngliche Federstärke nicht kennt, ist das wie Kaffeesatz lesen. Man könnte auch versuchen, sie testweise fester zusammen zu pressen und schauen, ob das die Dämpfungswirkung verbessert. Falls ja, sind sie wirklich lahm geworden. Könnte die Ursache für nachlassende Dämpfung auch nur Abrieb am (Kunststoff?) -Bremsklotz gewesen sein? Dann vielleicht einfach etwas unterlegen?

Wie viele Ingenieursstunden wurden wohl aufgewendet, um bei der Waschmaschine die Dämpfung noch billiger zu lösen?

[Tobi]

Ein paar Federn zusätzlich um den Bügel spannen. Gesichert mit Kabelbindern damit die nicht richtung Trommel rutschen.

[Matt]

Reibungsdämpfer war früher beim Auto nicht unüblich.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... SKL%29.jpg

Würde ebensfalls erstmal mit Kabelbinder ausprobieren zum erhöhen von Reibung

[Finger]

Als Ersatz scheints die echt nicht mehr zu geben, oder ich bin zu blöd zum suchen.

[Matt]

Es schreit nach Expertimierung mit verschiedene Material als Reibbelag

Bremsklotz kommt eher später ran.
Leder, Kork, Plastik, gummi etc.

Ich hab etwas gefundet:
https://der-weniger.at/shop/reibungsdae ... j5vmiga7h1

[Nello]

Kurios ist das ja schon. Andererseits: Wie kritisch kann das sein? Ich würde auch sagen, erhöhe irgendwie den Anpressdruck um ein plausibles Bisschen, und dann mal gucken. Solange die Büchse nicht beim Schleudern um die Ecke gehummert kommt, ist ja alles schmunzlig.

Und wenn's dem Gerät verreißt: Jetzt mal unter uns. Wie lange machst Du schon mit zerlederten Schrottwäschern rum? Du darfst die nächste inzwischen wirklich auch mal liefern lassen. Mit so Karton drumrum. Und Gebamsel in der Plastiktüte. Und Bedienungsanleitung. Gute Miele zum öden Spiel. Oder so. Die alte nehmen sie mit.

[Name vergessen]

Die alte nehmen sie mit.

Die muß er aber vorher selber im Wald wieder zusammenfegen.

[xanakind]

Es schreit nach Expertimierung mit verschiedene Material als Reibbelag

Bremsklotz kommt eher später ran.
Leder, Kork, Plastik, gummi etc.

Dazu braucht es eine aufwendige Messreihe.
An die Reibflächen müssen Schwingungssensoren + Microcontroller!

[Finger]

Ist ja auch irgendwie eine Frage der Ehre Wovei das die Maschine meiner Ex ist und ich da tatsächlich zu Neu tendiere… Wäre das meine, kämen da normale Dämpfer rein. irgendwie schade, so ein simples Problem. Oder doch alte Bremsklötze? Ich hab welche aufbewahrt, wo das Auto nicht mehr zu passt… Dazu gefräste Halter aus Hartholz *Grübel*

[ch_ris]

ich finde das hat was. Einfach ist Schön.
Federn...kann sein muss aber nicht.
die Reibfläche hat sich ja von Lack auf Stahl geändert.
ich würde mit Beläge saubermachen/anrauhen anfangen.

[Nello]

Bei richtiger Reibpaarung müsste das auch quietschen wie zehn rostige Meerschweinchen. Bei jeder Umdrehung. Das spricht natürlich auch wieder dafür.

[Joschie]

Du könntest aber auch getreu dem Motto "Waschmaschinen brauchen keine Dämpfer" die wegrationalisieren und die Maschine mittels Spanngurt am Boden verankern.

Nee im ernst, wenn die bei dir steht könnte man die auf was andres umbauen, wenn die bei jemand andrem steht würde ich da keine Spiele machen und sagen "Ersatzteile gibts nicht mehr, müss mer leider ersetzen".
Wenn du da jetzt andre Dämpfer rein frickelst und ein halbes Jahr später reißt der Bottichschauch wirst du ganz böse Anrufe und Schimpforgien bekommen.

Grüße
Josef

[sysconsol]

Ich würde behaupten, dass die Reibkräfte trotz unterschiedlicher Konstruktion sehr ähnlich sind.

Also mal zerlegen, reinigen, wieder zusammen und analysieren.


Wenn die Maschine nicht im eigenen Haushalt steht, würde ich da aber auch nur auf käufliche Ersatzteile zurückgreifen (und wenn es die ganze Maschine ist).
Die Diskussionen und der Aufwand, wenn da etwas wieder nicht funktioniert ...

[OnOff]

ich würde die ganz weg lassen.
Beim langsamen Waschen wird nix passieren.
Und beim Schleudern musst Du ja nur an passender stelle ein paar Auswuchtunterhosen oder Socken einwerfen…
Vielleicht die elektronik einer Reifenauswuchtmaschine mit anspaxen…

[PowerAM]

Die Schleuderdrehzahl runter und die Zeit dafür verlängern?

Meine 1991er Contructa hat konventionelle Reibungsdämpfer. Das, was als Nachbau-Ersatzteil käuflich ist, hat bei nur einer Wäsche wöchentlich eine Lebenserwartung von gerade zwei Jahren. Das zweite Lebensjahr erkaufe ich mir durch Falscheinbau "upside down", womit sie ihre Fettfüllung durch die Schwerkraft nicht vorzeitig verlieren. Es geht aber auch noch billiger! Dann verzichtet der Hersteller auf die Alu-Hülse und das Fett, baut alles aus Plastik als reinen Reibungsdämpfer trocken zusammen und verkauft dieses Machwerk etwa ein Viertel billiger als der wenigstens dem Original entsprechende Nachbau. Das taugt dann aber wirklich nur, wenn man das Gerät ohne Garantie so weit wie möglich weg verkaufen will.

Fakt: Wenn die Maschine eine halbwegs funktionierende Unwuchterkennung hat, dann kann sie wirkungslose Dämpfer sehr lange kompensieren. Der Anlaufversuch der Trommel zum Schleudern wird bei erkannter Unwucht abgebrochen, man rotiert die Trommel danach einige Zeit in beide Richtungen und "legt sich die Wäsche zurecht", bevor ein neuer Versuch startet. Je nach Aufwand des Entwicklers mag es sein, dass die Anzahl der Versuche begrenzt ist und irgendwann abgebrochen wird.

Was spricht dagegen, die Reibbeläge vom inzwischen gewiss verglasten Lackabrieb zu befreien, aufzurauhen und den Anpressdruck auf ein sinnvolles Maß einzustellen?

[Julez]

Ich würde da eine handelsübliche Zugfeder einsetzen und mit einem Kabelbinder oder dünnem Draht nach oben abspannen damit sie nicht verrutscht. Was kann an so Schwingungsdämpfern kaputt gehen, außer Verschleiß des Reibbelags? Sofern dieser noch vorhanden ist, würd ich da gar nix neu machen.
Bisschen rechnen vorher schadet bestimmt nicht:
https://www.federnshop.com/de/produkte/ ... hnung.html
https://www.hannes-federn.de/federberec ... hnung.html
https://www.johannes-strommer.com/rechn ... erechnung/

[Schmiddla]

Ich denke, die Reibbeläge mit einer feinen Drahtbürste reinigen und das Entfernen des Restlacks auf der Blechlasche sollte eigentlich reichen. Das Ganze vor dem Zusammenbau noch ordentlich entetten, dann sollte das die nächsten Jahre wieder funktionieren.

[Robby_DG0ROB]

Die Schleuderdrehzahl runter und die Zeit dafür verlängern?

Der kritische Bereich ist ja nicht bei der Maximaldrehzahl, sondern beim Hochdrehen. Durch die Gewichte will man die Resonanz ja auch bei sehr geringen Drehzahlen haben. Maximaldrehzahl gibt es außerdem auch erst am Ende für wenige Minuten beim sog. Endschleudern.

[Blechei]

+1 für Schmiddla. In der Firma war eine "gewerbliche" Wama genau so gedämpft. Durch
Glodder und Seifenreste Dämpfung zu gering und immer schön boingboing in die Endlagengummis.
Mit Motor- und Bremsenreiniger entglodderisiert und siehe: 1a Dämpfung

[PowerAM]

Der kritische Bereich ist ja nicht bei der Maximaldrehzahl, sondern beim Hochdrehen. Durch die Gewichte will man die Resonanz ja auch bei sehr geringen Drehzahlen haben. Maximaldrehzahl gibt es außerdem auch erst am Ende für wenige Minuten beim sog. Endschleudern.

Meine Minna hat ja auch noch zwei Betongewichte.

[Robby_DG0ROB]

Damit die Möbelträger wissen, ob es ein Wascher oder Trockner ist Miele wirbt ja mit Graugußklötzen, da diese nicht zerbröckeln können. Mir ist kein Fall bekannt, wo die teilweise nur geklebten Betonteile im Betrieb abgefallen oder zerbrochen sind.

[phettsack]

Die Betongewichte kann man durch passende Grossgebinde Behälter ( Majo, Kartoffelsalat, Pflanzenöl usw) die man mit dem günstigsten Betonestrich aus dem Baumarkt verfüllt bescheren.

[Desinfector]

Indesit

klingt eher nach ner Malerfarbe oder Beton-Additiv als ner Waschminna

ich könnte mit vorstellen, dass das Gummi nachlässt und sich deswegen was verschoben hat.
Oder die Beläge sind zu weit runter.
Ein Bild des fabrikfrischen Zustands würde das klären.

-gibts wohl nicht, wa'?

Anpressdruck erhöhen:

Schlauchschelle rum und in den Winkel einen Keil rein oder ähnliches, damit die Schelle nicht weiter runter rutscht.

[Mista X]

Hmm sehen aus wie Bremsbeläge wo innen ein kräftiger Magnet sitzt was diese auf dem Blech hält.

Einzige was dem den Gar aus machen würde ist Metallabrieb vom Blech.
Einfach mal die Beläge reinigen und aufrauhen.

Spontan nach Bauchgefühl würde ich auf normalen Bremsenreiniger zurück greifen und die braunen Flächen damit behandeln.
Die Bleche würde ich mal mit 80er Schmiergel beackern, dann haste wieder Grip.

[scotty-utb]

Damit die Möbelträger wissen, ob es ein Wascher oder Trockner ist Miele wirbt ja mit Graugußklötzen, da diese nicht zerbröckeln können. Mir ist kein Fall bekannt, wo die teilweise nur geklebten Betonteile im Betrieb abgefallen oder zerbrochen sind.

Da hatte ich einen Fall bei einer Bekannten "klingt wie ein Hubschrauber, ich glaube die explodiert gleich".
Candy? Weiß ich nicht mehr.
Der Betongklotz ist mit größeren Spax in die Kunststofftrommel geschraubt.
Und die hatten sich min so 1cm rausgeschraubt oder gezogen.
Hatte damals die Schrauben mit Kleber neu eingeschraubt und nie wieder was von ihr gehört.

[sysconsol]

Hmm sehen aus wie Bremsbeläge wo innen ein kräftiger Magnet sitzt was diese auf dem Blech hält.

Die Idee gefällt mir.
Magnet in Rohr -> Dämpfer.
Verschleißfrei.

Bis auf die Führung, das sollte ich aber mit der Lebensdauer der restlichen Maschine vereinbaren lassen.


Nur die Kraft ist das Problem...

[sysconsol]

Und weitergesponnen:

Magnet in Rohr mit Wicklungen drum -> Linearantrieb.

Dämpfung erfolgt elektronisch - nicht nur stumpf dämpfen, sondern Unwucht ausregeln.


Wer hat Zeit?

[Mista X]

Hmm sehen aus wie Bremsbeläge wo innen ein kräftiger Magnet sitzt was diese auf dem Blech hält.

Die Idee gefällt mir.
Magnet in Rohr -> Dämpfer.
Verschleißfrei.

Bis auf die Führung, das sollte ich aber mit der Lebensdauer der restlichen Maschine vereinbaren lassen.


Nur die Kraft ist das Problem...

Du glaubst gar nicht wieviel Kraft 2 sich abstoßende Magnete erzeugen können.
Denke mal, da lässt sich was mit bauen.

Kann man eigentlich die Trommel nicht einfach komplett in einem statischen Magnetfeld schweben lassen und nur vorne an der Tür eine Auflage auf 2 Kugellager bauen?!

[Wulfcat]

Starke Magneten an die Trommel, Spulen ihm gegenüber, mit Abstandssensoren die Trommellage messen und die Schwingung Elektrodynamisch ausregeln , das die Trommel ihre gewollte Position einhält.....
Duck und Wech......
Ne im Ernst, Bei mir Im Waschkeller steht Ne AEG mit einem Alter >=35 Jahre, die Genau so ein Dämpfersystem hat aus Blattfedern und Hockey Puck grossen "Bremsbelägen, mit Köpfchen. auf die dann die Blattfdern drücken.
Beim Versuch meiner Frau, nen grosses Hundebett zu waschen, sind dann mal 2 Davon rausgeflogen.
Eine Neue Wama wurde über meinen Kopf Hinweg geordert und ich stand vor volendeten Tatsachen, als ich von der Arbeit.
Die Alte(Die Wama, nicht die Frau) wollte ich runter schleppen auf die Strasse, da fielen mir die Beiden Dämpfer entgegen....
Grumpf ..... Saubergemacht, Bremsenreiniger und wider rein damit. Die Maschine ging noch ne Etage tiefer in die Waschküche. In der hab ich angefangen meine Arbeitssachen und später alle meine Sachen selber zu Waschen, nachdem es mir auf den Sack ging, das meine Sachen immer nur die Niedrigste Priorität in der Bearbetung hatten und ich von den Wachmittel Parfüms immer Kopfschmerzen bekam....
Zwischenzeitlich steht in der Küche schon die Dritte Wama..... ...

[Gorbi]

Jedem sein eigenes Gerät kann viel Ärger sparen.

Hatte damals die Schrauben mit Kleber neu eingeschraubt und nie wieder was von ihr gehört.

Von der Wama oder von der Bekannten?
Noch ein Low-Cost-Vorschlag ohne Bücken: Bei Ali einen Sack voll Flummies kaufen, Deckel der Maschine ab und das Gehäuse zu einem Drittel damit füllen.

[Bastel-Onkel]

Bei den Vorschlägen ist es nicht mehr weit bis zur ersten Vollbeton-Monoblockmaschine. Bewegt sich nie mehr irgendwohin und wäre wohl ideal, um den Handwerker, der das defekte Ding abholen soll, zur Weißglut zu treiben. Nur die zulässige Bodenbelastung sollte besser nicht überschritten werden, sonst entsorgt sie sich irgendwann selber.

Adaptive Dämpfer für die WaMa hätten auch was. Stufenlos einstellbar von "auf Wolken gelagert" bis zu "zerlegt sich gleich selber". Ideal auch, wenn mal etwas geschüttelt oder gemischt werden muß. Praktisch wäre dann aber noch die ebenfalls stufenlos dazu verstellbare "Unwucht".

Oder warum nicht die Bewegung der Dämpfungsplatten sinnvoll nutzen? Zum Beispiel um Kaffeebohnen zu zermahlen oder Hartkäse zu reiben? Ist doch schade um die unnütz weggedämpfte Bewegungsenergie.

[Gary]

Die Bewegungsenergie zur Nutzung nach außen führen.

"Schatz, was machst du so lange im Keller?"
"Äh Wäsche, ich komme"

[caprivi]

Mir ist kein Fall bekannt, wo die teilweise nur geklebten Betonteile im Betrieb abgefallen oder zerbrochen sind.

*fingerheb

Eine als Blomberg verkleidete Arcelik. Waren interessante Sterbegeräusche.

[Nello]

Bei den Vorschlägen ist es nicht mehr weit bis zur ersten Vollbeton-Monoblockmaschine.

Selbst das ist nicht zuende gedacht. Schon der Architekt könnte das Gehäuse der Maschine als fest in den Keller integrierte Betonkonstruktion einplanen. Die Außenhülle der Waschmaschine wird dann zusammen mit der Bodenplatte geschalt, moniert und gegossen. Die Dämpfer als lineargeführte Magnete in Rohrspulen dienen der Energierückgewinnung und sind im Haussystem integriert.

So weit hergeholt ist das gar nicht. Mitte der 1980er habe ich auf der HiFi-Messe in Düsseldorf ein Paar kennengelernt, die sich die Gehäuse für die Lautsprecherboxen im Wohnzimmer vom Architekten integral planen ließen und beim Hausbau als deckentragende Struktur betoniert bekamen. Man muss das halt nur wollen.

[PowerAM]

So weit hergeholt ist das gar nicht. Mitte der 1980er habe ich auf der HiFi-Messe in Düsseldorf ein Paar kennengelernt, die sich die Gehäuse für die Lautsprecherboxen im Wohnzimmer vom Architekten integral planen ließen und beim Hausbau als deckentragende Struktur betoniert bekamen. Man muss das halt nur wollen.

Freunde meiner Eltern hatten in der Hochzeit des Heimkinos einen Kellerraum als Kinoraum bereits beim Hausbau vorgesehen. Neben bereits in der Decke eingelassenen Kabeln für den Beamer wurden auch zwei Tiefton-Horngehäuse eingeschalt und in Stahlbeton gegossen. Ich war anfangs einige Male zu Filmvorführungen eingeladen - die sauber tönend erreichbaren Lautstärken gingen an die Schmerzgrenze. Im darüberliegenden Erdgeschoss nicht mehr als leises Gebrummel (Infraschall) zu vernehmen, wenn beide Brandschutztüren an Kellertreppe sowie zum Kellerraum geschlossen waren.

[Gorbi]

Für was sind Keller nicht schon alles genutzt worden: Zum Weinlagern, Vorräte aufbewahren, als Versteck, als Heimkino, Partyraum mit Bar, SM-Spielwiese, Fitneßraum, Archiv... nur die schnöde Waschküche scheint alle Zeiten überdauert zu haben.