Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Der chaotische Hauptfaden

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Hansele
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Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ich grase schon länger die Kleinanzeigen hier in der Gegend ab und suche nach einem
Abricht-/Dickenhobel, leider war ich entweder immer zu langsam oder die Geräte sind Asbach Uralt & abgerockt und arschteuer.

Oder natürlich die Profimaschinen die so groß sind, dass ich damit nicht mehr arbeiten kann, weil der Raum nur durch die Maschine gefüllt ist.

So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass ich ggf. Weihnachten/Geburtstag (nur 24 Stunden Differenz ;-)) nutzen könnte
um mir einen Zuschuss in Form von Geld zu wünschen und dann irgendwann einen neuen zu kaufen.

Nun wollte ich mal fragen, was ihr so für Abricht-/Dickenhobel im Einsatz habt?

Gefühlt tendiere ich in diese Richtung, Drehstrom motor, "stationär" (wobei ich da wohl Räder drunter machen würde):

https://www.bernardo-maschinen.com/adh- ... chine.html

Gruß Pascal
ando
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von ando »

Moin,

also Bernado ist "CE" China Export. Ich hab ne Kappsäge von denen gekauft- die geht so.

Die älteren Elektra Beckum Geräte aus den 90gern sind gut. So eine habe ich. Die funkioniert gut.
Falls du Zeit hast, suche auch mal nach Schreibfehlern- da findet sich manchmal was, was konkurenzlos ist.

Ando
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Joschie
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Joschie »

Hallo Pascal,

ich nutze eine alte Elektra Bekkum HC260 auf Lichtstrom.
Die Maschine ist auch schon älter aber zuverlässig und reicht für meine Arbeiten vollkommen aus.
Der Vorteil war das die HC260 von Güde noch für einige Zeit als GAHD260 weitergebaut wurde, so hab ich damals auch einen neuen Abrichtanschlag und den Umrüstsatz von Einweg auf Wechselmesser bekommen.

Ansonsten steht hier noch im Außenlager eine Scheppach HM2 rum. An sich ist die etwas besser als die HC260, aber für die gibt es nur Einwegmesser zu kaufen und da legt man inzwischen beim Werksauslass knapp 100 Euro aufn Tisch. Toll ist hald an der Scheppach was man an Anbaugeräten anbauen kann.

Was du dich hald fragen musst ist, was will ich mit der Hobelmaschine machen.
Wenn du die nur für ab und zu mal ein Brettle hobeln willst kannst du mit so einer einfachen Maschine wie meiner HC260 nicht viel falsch machen.
Hast du jedoch vor da ganze Hübe von Holz durchzujagen musst du dir was größeres beschaffen.
Was die Präzision von den kleinen Maschinchen angeht, da solltest du ein Testbrett haben und dann die gewünschte Tiefe mit Versuch - Messen - nachstellen einstellen.
Auch bei sehr langen Werkstücken muss ich dir gleich sagen kommen die kleienen Maschinen an die Grenzen. So muss ich meiner HC260 wie auch der HM2 bei 5 oder 6 Meter Brettern stets beim Einzug und Transport leicht helfen. Das die Dickenabnahme natürlich bei solch langen Brettern und deren Durchbiegung etwas variert sollte auch von vorn herein klar sein. Da ich dies aber meist nur nutze um die sägerauhen Bretter glatt zu bekommen reicht mir das.


Nebenbei, ich hab mit der kleinen HC260 auch schon Gewaltaktionen durchgezogen. So war es mal das wir Zaunlatten aus 30er Brettern angefertigt haben, diese 1.150 Stück (noch bevor ich sie mittig geteilt hab) sind alle beidseitig behobelt worden. Auch sind die Bretter für die Stadelwand komplett durch die Hobelmaschine gewandert. Es muss natürlich klar sein das man bei solchen Mengen Zeit braucht und auch Pausen einlegen muss um den Motor (meist 40%ED) abkühlen zu lassen und den Dreck wegräumen zu können.


Was die Anschaffung angeht, ich hab die Kleinanzeigen längere Zeit beobachtet und den Suchradius auf 150km erhöht. Die Scheppach lief mir mal aus einem Nachlass mit einigen anderen Geräten zu.

Bei Neugeräten würde ich vorher beim Händler mir diese ansehen und laufen lassen.

Grüße
Josef


Nachtrag, ich hab grad selbst in die Kleinanzeigen etwas geschaut, die spinnen ja teilweise.
Für die HC260 stellen die sich knapp 1k€ vor.
Als ich die vor gut 10 Jahren gekauft hab hat die 300 Euro inkl. Absaugung gekostet.
Auch im Sommer lagen die ganzen Hobelmaschinen irgendwo um 400-500 Euro.
Da kauft man sich dann wirklich lieber eine neue von so einem Kistenschieber.
MSG
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von MSG »

Joschie hat geschrieben: Mo 6. Dez 2021, 11:03Scheppach
Wobei Scheppach früher gute Maschinen hergestellt hat. Heute sind sie soweit ich weiß nur noch Kistenschieber.
Phyro
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Phyro »

Ich hab den Metabo / Elektra Beckum mit 300mm Breite (HC300)
Sollte bei einer Schule rausfliegen und wurde vor dem Schrott gerettet.
Nach Erfahrungen mit China-Import-Geräten: Ein absolut anderes Arbeitserlebnis.
Auch kaufen würde ich das Teil direkt. Super robust, zieht Bretter zuverlässig durch, saubere Abtragsleistung.

Absaugung ist allerdings ein Muss. Oder man stellt die Schneeschaufel in die Werkstatt.
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Joschie
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Joschie »

MSG hat geschrieben: Mo 6. Dez 2021, 12:05 Wobei Scheppach früher gute Maschinen hergestellt hat. Heute sind sie soweit ich weiß nur noch Kistenschieber.
Ja das stimmt, aber bereits Ende der 90er nahm die Qualität mit dem Ausscheiden des Firmengründers ab, seit 2010 ist das fast nur noch CE-Ware.

Grüße
Josef
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Hightech
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Hightech »

Ich hatte Glück,
für 300 Euro bei ebay-Kleinanzeigen einen Scheppach HMS260 abgegriffen,
war zwar runter und musste repariert werden, trotzdem ein Schnäppchen.
MSG
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von MSG »

Hansele hat geschrieben: Mo 6. Dez 2021, 09:26suche nach einem Abricht-/Dickenhobel
Hier steht noch ein Metabo ADH 1626 im Weg herum wegen chronischer Nichtnutzung :(
Die Lager hatte ich da alle neu gemacht. Allerdings ohne Drehstrom und zum Versenden wäre der etwas schwer.
Pinzschrauber
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Pinzschrauber »

Hallo Pascal,

ich hab auch ca. 3 Jahre die Kleinanzeigen (bzw. in AT "willhaben") abgegrast, ohne Erfolg.
Dann war ich kurz davor mir eine neuen, chinesischen ADH mit Holzmann-Lackierung zu kaufen (sind wohl recht baugleich mit den Bernados).

Hab dann aber dann das Zeug, über meinem Budget, blind gekauft und per Spedition Liefern lassen:
viewtopic.php?f=14&t=18000&p=382780&hil ... en#p382780
Ist auch keine Profi Ware, aber wirklich massiv gebaut. Speziell Masse ist bei solchen stationären Maschinen nie verkehrt.
Da braucht man halt Glück um sowas zu finden.

Wenn ich heute neu kaufen müsste, würde ich mal eine Holzmann HOB305 Pro testen: https://www.holzmann-maschinen.at/DE/Ab ... schine-690
Macht zumindest einen stabileren Eindruck als die Kleineren, was man leider auch am Preis merkt.
Die verkaufen auch immer B-Ware (Transportschäden, Vorfühgeräte, etc) auf ihrem willhaben-account. Aber da muss man ganz schnell sein....

Diese Italiener importieren auch aus China, lassen aber in ansprechendem "Maschinen-Grün" lackieren:
https://www.damatomacchine.com/de/hobelmaschinen/
rene_s39
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von rene_s39 »

Wir haben auch so einen Hobel mit 260mm Breite in der Garage stehen, ohne Markenname.
Für den haben wir auch lange gesucht, gekostet hat er dann 400€ in 120km Entfernung, im _echt_ miesen Zustand. Aber was will man machen..
Habe dann die Tische komplett entrostet, mit Drahtbürste, damit war er dann erstmal wieder halbwegs benutzbar. Dann schnell provisorisch halb zusammengebaut, joa, das ist jetzt 4 Jahre her.
Die Tische hätte/müsste ich nochmal mit nem Schleifer und 180er Korn überschleifen, selbst mit einem Holzgleitmittel (Silbergleit / Waxilit) kann man da drauf nicht so ideal arbeiten. Das rutscht einfach nicht und stockt nur.
Andere Arten von Schmiere hinterlassen auch gerne mal schwarze Streifen, will man ja auch nicht immer haben.

Der Hobel ist eigentlich ganz gut, hat noch eine völlig verrostete Langlochbohrvorrichtung dabei gehabt (wenn man die überhaupt nochmal gängig bekommt), sowie einen Satz Messer.
Einziges Manko ist der Dickenhobel-Tisch unten drin, der wird über eine zentrale Säule geführt und verstellt, leider kippt das ganze relativ schnell, kam mir unpräzise vor.

Da das ganze Hobeln des im Bild zu sehenden Balken (oben auf der Maschine) etwas sehr müßig war, bin ich dann zum befreundeten Schreiner gegangen und haben fürs "Aufs Maß hobeln" seinen guten alten Dickenhobel genommen, ein ganz anderes Arbeiten.
Generell stelle ich das oft fest, dass man auf alten Industriemaschinen viel "satter" arbeiten kann, als bei China-Importen jeder Art. Die Führungen meiner Leinen-Drehbank sind ein absoluter Traum, dagegen sind die Kistenschieber ein schlechter Scherz.

Der Motor ist bei mir ein 2,2kW 400V Kuchenblech-Motor, wäre aber durch einen Normmotor ersetzbar. Nur der flimsige Tisch, das gefällt mir halt nicht so wirklich..

Gruß,
Rene
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Azze
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Azze »

ando hat geschrieben: Mo 6. Dez 2021, 10:02 Falls du Zeit hast, suche auch mal nach Schreibfehlern- da findet sich manchmal was, was konkurenzlos ist.
Genau, und hier im Süden nennt man die auch Dicktenhobel
Sir_Death
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Sir_Death »

Mein Vater hat vor Jahren aus einer Geschäftsauflösung (Versteigerung) eine Maschine von Robland spottbillig erwischt - damals noch in grün...
https://robland.com/de/Produkte/kombimaschine-xsd310/

Ist halt schon Profiware.

Nachtrag:
So ca. sieht die aus:
https://www.hkh-maschinen.de/produkte/v ... ig-xsd310/
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Hansele
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ja die HC260 habe ich auch schon öfter gesehen und auch schon im Auge gehabt,
neben der Metabo ADH 1626 wäre das ein gutes Ding für den Gebrauchtkauf.

Wenn alles gut läuft, kann ich die Maschine (Metabo ADH 1626) von MSG übernehmen und habe dann mal eine Basis mit der ich arbeiten kann,
ich bin ja alles andere als ein Schreiner. Habe aber die letzten Jahre doch recht viel mit Holz gebastelt und
dann wäre das oft einfach praktisch gewesen, mal kurz was durch den Dickenhobel zu schieben.

Am Anfang werde ich vermutlich nur mit schönen Brennholzscheiten ein paar Brettchen abrichten und auf dicke bringen,
daraus dann vielleicht ein Schneidebrett oder sowas in der Art.

Da reichen die kleinen Maschinen allemal aus denke ich, sofern diese nicht verheizt worden sind.


Der Grundgedanke war (nachdem die Suche lang erfolglos war) was neues zu kaufen und beim Kistenschieber,
sollte man ja eher etwas mehr Geld in die Hand nehmen und das Modell in 2-3 Facher größer kaufen :-).

Ich halte euch auf dem laufenden.

Hier noch ein Foto aus 2005 aus der Werkstatt meines verstorbenen Opas, die Maschine hätte ich damals haben können,
dort war ich aber noch weit Weg von "ich kann das" und Platz dafür war auch keiner da:

Bild

Grüßle
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Geoschreiner
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Geoschreiner »

Hier arbeitet eine scheppach hmc 3200 (ohne ci, also ohne Graugusstische), natürlich mit Drehstromantrieb. Ist natürlich keine tonnenschwere Martin / Hofmann / Kölle / etc., aber hobelt sehr sauber und präzise. Lange Werkstücke unterstützt man natürlich beim Ein- und Auslauf. Streifenmesser, damit ist man unabhängig vor Ersatzteilen und bekommt die bei jedem Schärfdienst. Einzug und Hobelbild sind dank Gummiwalzen deutlich besser als bei einer größeren Felder, an die ich auch darf. Mir wurde gesagt, dass es teils Probleme mit sich ablösenden Nickelschichten auf den Tischen gibt - das habe ich nicht; die Maschine steht aber auch relativ warm. Leistung hat sie mehr als ausreichend.

Meines Erachtens machst Du mir einer solche Maschine nichts falsch. Drehstrom und Absaugung würde ich unbedingt empfehlen. Maschinen mit zentraler Säule für den Dickentisch würde ich vermeiden, gummierte Vorschubwalzen sind gerade bei kleineren Teilen mit wenig Spanabnahme Pflicht.
Falls Du den Platz hast bzw. einen ebenerdigen Zugang: Schau auch mal nach alten schweren Gussmaschinen, die gibt es auch in "schmal" - sofern Du die Metabo nicht bekommst.

Kistenschieberware würde ich nicht kaufen - aus Gründen der Qualität und auch aus ethischen Gründen.
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Carbon
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Carbon »

Maschinen mit zentraler Säule unter dem Dickenhobeltisch kann man nicht pauschal verteufeln. hier läuft eine Elektra Beckum hc 460 (bj: ~90er, 5,5kW) mit einer solchen Säule, das ist aber sehr Stabil. heute wird das vermutlich aber anders aussehen. das größte Problem ist der rost auf den Gusstischen was aber am Aufstellort liegt
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Propeller
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Propeller »

Ich habe ein ganz simples Tischmodell (Topcraft oder sowas, Edith: "WoodStar" :roll: ) und einen großen Dreiseitenhobel von Logosol.
Das Große Ding werfe ich tatsächlich nur sehr selten an, weil bei den meisten Bastelarbeiten der kleine Tischhobel tatsächlich voll ausreicht. Feinheiten, wie Gitarrengriffbretter usw. gehen damit sogar erheblich besser.
Insofern wäre, je nach Anwendung, ein Tischmodell vielleicht auch interessant. Wenn mein Billigteil mal Schrott ist, dann werde ich mir sicher sowas in der Art zulegen.
Hansele hat geschrieben: Mo 6. Dez 2021, 09:26 Weihnachten/Geburtstag (nur 24 Stunden Differenz ;-))
Willkommen im Club! :lol:
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Joschie
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Joschie »

Ganz ehrlich, die Abrichte von meiner Hobelmaschine habe ich in den 15 Jahren seit ich die hab erst einmal verwendet.

99,9% nutzt man nur die Dicktenhobelfunktion.

Nebenbei, es muss nicht immer eine Drehstrommaschine sein, mir reicht die Lichtstromversion vollkommen aus, ich muss ja nicht gleich bei einer Hobelbreite von 24cm 3mm abnehmen.

Noch was zur Gummiwalze, die ist schön und gut solange der Gummi in Ordnung ist. Reisst der wirds bei den alten Maschinen problematisch mit Ersatzbeschaffung. Und da manche "Sparfüchse" statt Waxilit oder SilberGleit die Flächen mit Petroleum einsprühen und dabei den Gummi der Walze mit einnebeln kann es gut sein das der das übel nimmt.

Und ja, genau die im Bild von Hansele gezeigte Hobelmaschine habe ich, nur noch mim alten Schalter und auf Lichtstrom.

Grüße
Josef
MSG
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von MSG »

Joschie hat geschrieben: Do 9. Dez 2021, 17:0999,9% nutzt man nur die Dicktenhobelfunktion.
Das würde ich so nicht bestätigen. Wenn ich mal aus Rohholz etwas gemachthabe, hab ich immer erst eine Seite abgerichtet, dann eine der direkt angrenzenden Flächen auf 90° abgerichtet und dann die beiden anderen Seiten auf die gewünschten Dimensionen gesägt und auf Maß gehobelt.

Wenn man nur mit dem Dicktenhobel arbeiten möchte, werden die Flächen halt nicht unbedingt eben. Es gibt aber auch Spezialisten, die das Werkstück auf eine ebene Platte tackern und das dann durch den Dicktenhobel schieben ...
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Geoschreiner
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Geoschreiner »

Bei mir wechselt das ziemlich - z.T. ist die Abrichte mehr im Einsatz. Es kommt wohl sehr darauf an, was man aus welchen Vormaterial herstellen möchte.

Stahl-Vorschubwalzen kenne ich von der Felder, an die ich hin kann (und von diversen anderen Maschinen). Bei geringer Spanabnahme hat man tolle Marken im Werkstück und eine glatte Stahlwalze zieht die Werkstücke teils nur sehr unbefriedigend aus der Maschine - trotz Silbergleit (auf dem Tisch, nicht auf der Walze). Zum Hobeln von Bauholz ist das natürlich egal, bei dünnen oder schmalen Leisten und Einpassarbeiten mit Spanabnahmen im Bereich von wenigen 1/10mm wird man wahnsinnig.
Kaputte Gummiwalzen sind natürlich schlecht. Bei passendem Preis wäre es mir aber egal, weil es einige Firmen gibt, die sich auf die Gummierung von Walzen und Rädern spezialisiert haben. Das ist aber kein billiger Spaß.

Die zentral geführten Dickentische funktionieren bei entsprechender Ausführung grundsätzlich schon, da gibt es auch recht schwere italienische Maschinen in dieser Bauweise. Allerdings wird man da beim Einstellen wahnsinnig, falls das nötig wird, und die Konstruktion wird nie so steif werden wie eine ordentliche Führung auf vier Gewindespindeln. Vielleicht bin ich da auch zu anspruchsvoll, gut möglich. Das gilt auch für den Drehstrommotor - bei mir gab es schon häufiger den Fall, dass die Hobelarbeit nur vom wiederholten Wechsel des Sackes an der Absaugung unterbrochen wurde. Wenn man nur mal die Hobelbreite der Maschine halbwegs ausnutzt und einen Millimeter abnimmt, kommen a) recht viele Späne zusammen und b) benötigt das in Hartholz auch etwas Leistung. Aber, wie gesagt: Vielleicht bin ich da nicht ganz der prototypische Hobbynutzer...
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Hansele
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Hansele »

Hi zusammen,

ich werde am Anfang viel abrichten und wenn das so klappt wie es ich mir vorstelle wird,
dass Verhältnis wohl 30/70 (Abricht/Dicke) sein.

Lacht nicht, aber ich habe hier aus meinem Brennholz schon schöne Scheite gesammelt,
die sich für Leisten und Brettchen eignen.

Ansonsten stehen noch ein paar Kinderprojekte auf dem Plan, da wird dann nur der Dickenhobel verwendet,
damit das Material sägerau eingekauft werden kann.

Grüßle
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Hightech
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Hightech »

Beim Hobeln muss man aufpassen wie verrückt, das keine Schraubenreste, Nägel oder Tackerstifte im Holz sind.
Das Hobelmesser ist sofort im Arsch, auch das Hartmetallmesser!

Ich habe für meinen Hobel extra Hobelmesser mit Hartmetallschneide besorgt, das ist schon echt ein Unterschied in der Standzeit.
Es gibt auch Voll-Hartmetall Hobelmesser, die kosten dann eine ganze Ecke mehr.
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Hansele
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Hansele »

Ja Metall ist der Todfeind von solchen Messern, merkt man mit dem E-Handhobel auch ganz schnell,
ich habe hier einen Leitungssucher der auch Metall finden kann.
Ich denke da werde ich mal ein Testholz herrichten und prüfen ob das klappt,
dann hätte das Gerät wenigstens regelmäßig seinen Einsatz.

Grüßle
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Joschie
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Joschie »

Genauso schädlich ist Staub auf den Brettern.
Ich hab mir an einem Messersatz die Schärfe damit genommen das ich im Geschäft sägerauhe Läden mitgenommen habe die mal 4-5 Wochen im Lager lagen.
Da unser Lager nur gekiest ist und es im Sommer beim durchfahren staubt waren die Läden leicht "eingestaubt". Der Staub saß perfekt und fest in der sägerauhen Oberfläche.

Grüße
Josef
Phyro
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Re: Abricht-/Dickenhobel, Frage in die Runde

Beitrag von Phyro »

Ich habe einen Leitungssucher von Bosch, der auch unterscheidet zwischen Metall und Stromleitung.
Seit ich mir einmal direkt die nagelneuen Messer versaut habe bei einem Stück, wo ich. Definitiv keinen Nagel erwartete, werden alle Bretter damit erstmal abgescannt vorm Hobeln.

Auch doof für die Messer ist Sand&Dreck. Passiert schnell, wenn Bretter draußen lagen oder es Holz mit Waldkante ist. In der Rinde sitzt gerne Dreck vom Fällen oder so.
Das mögen Messer nicht.
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Hansele
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Abricht-/Dickenhobel Inbetriebnahme & Rollwagen/Untergestell?

Beitrag von Hansele »

Hallo zusammen,

ich wollte hier noch ein Update posten, es ist ja in meinem Fall der Hobel von MSG geworden,
also ein Metabo ADH 1626 dieser wurde abgeholt und in weniger als 24 Stunden (400 Kilometer weiter) wieder angeliefert.

Die Verpackung war super (dickes lob and dich MSG) und alles ist unbeschadet angekommen,
die Maschine wurde provisorisch erstmal abgestellt:

Bild

Vorgestern war der Tag gekommen, ich wurde offiziell beschenkt und konnte somit auch meine erste Gehversuche
mit der neuen Maschine beginnen, zuvor hatte ich noch nie selbst mit einer solchen Maschine gearbeitet.

Nachdem alles mit Silbergleit dünn benutzt wurde, ging es auch schon los,
zuerst zwei Seiten abrichten:
Bild

Um auf 90 Grad zu kommen, musste ich beim Anschlag einen Holzspan unterlegen,
hat auf die schnelle gut funktioniert, da muss ich aber nochmals genauer schauen,
denn das müsste ja so passend eingestellt werden können.
Beim anziehen der Schraube, wird der Anschlag wieder aus dem Winkel gezogen
und das obwohl die Einstellung auf 0 Grad steht.

Das abrichten, ging ja dann schon ganz gut, also ran an die Dickenhobelgeschichte:
Bild

Ich muss sagen, meine Holzstücke (Brennholz...) sind mit 25cm einfach viel zu kurz,
damit die Einzugswalzen das Material vernünftig transportieren können.
Zu mal ja die Wilde Seite weit weg ist von, da kann die Walze ordentlich greifen.

3-Seiten sind ja auch ausreichend für´s erste, so hergerichtet ist das mit der Tischkreissäge ja super zum sägen:
Bild

Hier die Ausbeute aus meinen ersten Gehversuchen:
Bild
(die Teile haben aufgrund ihrer fehlenden Länge stellenweise am Anfang und Ende, leichte Hobeldellen bekommen)

Ich bin zufrieden:
Bild



Fertig ist es natürlich noch nicht, ich brauche noch einen Rollwagen, damit der Hobel einfach auf dem Knochensteinboden bewegen werden kann
und dieser nicht immer im Weg steht, wenn man was anderes machen möchte.

Ich würde jetzt einfach einen Rahmen aus 30x30x3mm Winkelstahl bauen und diesen mit Füßen versehen,
an zwei der Füße kommen Rollen und zwei Füße bleiben soll.
Das ganze soll winklig bleiben, damit in den Totraum Schubladen reinkönnten.

Oder habt ihr noch ganz andere Empfehlungen für ein mobiles Untergestell?

Grüßle Pascal

€dit:
Wenn jemand eine Absaughaube hat für den Dickelhobelbetrieb, gerne her damit :-)
ZBPDT4MWM
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Re: Abricht-/Dickenhobel Inbetriebnahme & Rollwagen/Untergestell?

Beitrag von ZBPDT4MWM »

Hansele hat geschrieben: Sa 25. Dez 2021, 07:56(die Teile haben aufgrund ihrer fehlenden Länge stellenweise am Anfang und Ende, leichte Hobeldellen bekommen)
Den Einzug wird man immer sehen, das plane ich ich immer schon als Zugabe ein.
Auch ein 'professionelles' Unternehmen hier im Umkreis hatte damit zu kämpfen, als sie spezielle Profilpaneele für ein Projekt meiner Eltern gehobelt haben. Die vorderen 10-12 cm sind eigentlich bei allen Paneelen Matsch.

Ich selber habe eine kleine Inca ohne Einzugwalzen, also mit manuellem Durchschub. Auch hier sind etwa 3-7 cm Zugabe einzuplanen.
Unter 30 cm Länge kann ich auf der Inca vergessen.
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