Nix gib´s mehr! Aber warum?

Der chaotische Hauptfaden

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Raja_Kentut
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Raja_Kentut »

Quelle SZ :
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darum gips fast nix mehr, und es wird wohl in naher Zukunft nicht besser...
Blechei
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Blechei »

Edit Finger: Unpassender Kommentar, gelöscht.
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Socke
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Socke »

Gorbi hat geschrieben: Mi 12. Jan 2022, 19:17 Das Problem mit dem Pipi hätten wir nicht, wenn Politiker nicht weltfremde Abgasgrenzwerte festgelegt hätten.
Um hier mal wieder auf den Boden wissenschaftlicher Tatsachen und weit weg von politischer Ideologie zu kommen: Hast du irgendwelche wissenschaftlichen Belege, warum diese Abgasgrenzwerte weltfremd sind?

Was mich auch interessiert: Die Themen Holz, Stahl, Chips etc wurden ja jetzt schon besprochen und einige Gründe angeführt, warum das grade knapp oder teuer ist. Aber warum ist eigentlich Strom grade so teuer? Man sollte meinen, wenn Fabriken wegen Corona zu machen brauchen die erstmal weniger Strom wodurch der Strompreis runter geht und nicht rauf. Oder haben irgendwelche Kohleminen gleich mit zugemacht und jetzt ist Kohle knapp?
sysconsol
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von sysconsol »

Socke hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 13:02 Aber warum ist eigentlich Strom grade so teuer?
Das soll wohl an Spekulationen liegen.
Allerdings kann ich nicht einschätzen, in wie weit das richtig ist. ;)
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PowerAM
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von PowerAM »

Socke hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 13:02Aber warum ist eigentlich Strom grade so teuer?
Ganz kurz: Die Einkäufer kleinerer und größerer Energieversorgungsunternehmen hatten und haben die Wahl, entweder Kontingente zu Vertragspreisen mit entsprechenden Laufzeiten einzukaufen - oder orientiert am tatsächlichen bzw. mutmaßlichen Bedarf zu stark schwankenden Preise an den Strombörsen einzukaufen.

Diesmal haben sich die Zocker verzockt - der riesige Bedarf ist jetzt da und die Börsen reagieren auf hohe Nachfrage vom Markt mit Höchstpreisen.
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Bastelbruder
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Bastelbruder »

Das Problem besteht darin daß diese Zocker garnicht mit Strom oder Gas handeln. Vielleicht mit theoretisch vorhandener Energie. Aber sie haben nicht mal einen Behälter oder Akku oder sonstwas in dem sie die Energie in der Zeit zwischen Kauf und Verkauf vorhalten können. Leider sind unsere führenden Korruptionäre an dieser Blase mit beteiligt.

Wer hat plötzlich keinen Strom oder Gas mehr bekommen als sein "Lieferant" pleite war und "abgestellt" hat. Aalso ist das alles Betrug! Leider kann der Titel "Betrüger" nur vor Gericht erstritten werden, und die Absahner streiten nicht darum.
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zauberkopf
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von zauberkopf »

Einen Chipmangel habe ich übrigens noch gar nicht festellen können..
War gestern im Supermarkt, und wollte meine Gummibärchen. AUSVERKAUFT !
Aber das Regal, mit den Chips war voll !

hmm... ich mutiere noch zum Chipmangelleugner !
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Socke
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Socke »

Mir gefallen ja sehr die Ansichten des Herrn Bastelbruder :) Aber ansonsten:
PowerAM hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 13:31
Socke hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 13:02Aber warum ist eigentlich Strom grade so teuer?
Ganz kurz: Die Einkäufer kleinerer und größerer Energieversorgungsunternehmen hatten und haben die Wahl, entweder Kontingente zu Vertragspreisen mit entsprechenden Laufzeiten einzukaufen - oder orientiert am tatsächlichen bzw. mutmaßlichen Bedarf zu stark schwankenden Preise an den Strombörsen einzukaufen.

Diesmal haben sich die Zocker verzockt - der riesige Bedarf ist jetzt da und die Börsen reagieren auf hohe Nachfrage vom Markt mit Höchstpreisen.
Die Zockerpfosten mal hin oder her aber warum ist plötzlich ein riesiger Bedarf da?

Und "die Börsen reagieren" heißt ja auch nichts anderes, als dass die Energieerzeuger einfach Mondpreise verlangen, richtig? Und die Zocker aka. "Energieversorger" aka. da wo man heute im Internet seinen Strom klicken kann müssen dann halt zu dem Preis kaufen, weil sie vorher keine langfristigen Lieferverträge mit den Erzeugern zu akzeptablen Konditionen geschlossen haben? So gerne ich die Schuld bei irgendwelchen Speckulanten sehe, scheint mir das was du sagst doch eher danach zu klingen, als ob hier RWE & Co einfach ohne Not hohe Preise für die Stromerzeugung aufrufen?

VG Socke
Gorbi
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Gorbi »

Socke hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 13:02 Um hier mal wieder auf den Boden wissenschaftlicher Tatsachen und weit weg von politischer Ideologie zu kommen: Hast du irgendwelche wissenschaftlichen Belege, warum diese Abgasgrenzwerte weltfremd sind?
Naja, "weltfremd" ist in diesem Zusammenhang eine subjektive Definition, die man auf eine Aufwand-Nutzen-Frage beziehen kann. Es gibt ja verschiedene Ziele, in diesem Fall z. B. "Fortbewegung/Vortrieb", "technischer Aufwand/Herstellungskosten", "Luftreinheit/Umwelt- und Gesundheitsschutz", "Wartungskosten/Betriebskosten".
Will ich ein unkompliziertes, robustes, einfach zu reparierendes und preiswertes Auto, das gut fährt? Oder will ich maximale Luftreinheit? Alle Schieberegler lassen sich nicht zugleich auf 100% schieben. Will man das erzwingen, wird es i. d. R. kompliziert und teuer. Oder man schummelt. :D
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zauberkopf
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von zauberkopf »

Also was mir schon länger im Kopf herumschwirrt :
Strom ist von Zeit zu Zeit eher knapp... oder gar im Überfluss vorhanden.
Ein bisserl kriegt man davon in der Netzfrequenz mit..

Ich frage mich, ob es nicht möglich ist, die Netzfrequenz stärker schwanken zu lassen, und den Strompreis dann schön ANALOG damit abzurechnen.
Also beispielsweise bei 47Hz kostet die kWh 40cent.. bei 53Hz 10cent..
Analog deshalb, weil das von einem anderen Kontinent zu "Hacken" wäre dann schon sportlich.. ;-)
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Henrik_V
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Henrik_V »

Die Netzfrequenz wird schon seit ??? Ewig ?? zur Regelung der bereitzustellenden Leistung verwendet. Die Quellen sind unterschiedlich teuer....

Netzfrequenz kann man einfach mit der Soundkarte messen..
Trafo und Spannungsteiler, Schutzdioden ... Oder einem Trafo einen alten Kopfhörer aufsetzen und in den Mik-Eingang stopseln.
Filter , Sinusfit.. BTDT. oder eben im W3 Netz abrufen...
(Wer LabVIEW hat, ich hab da was)
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zauberkopf
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von zauberkopf »

Ja... ich weis.. aber wenn man die Schwankungen preislich weitergeben würde..
(könnte analog im Zähler verrechnet werden.. ) dann könnte bei einer genügend hoher Anzahl an Verbraucher, vielleicht ein paar Regelkraftwerke weiterschlafen..
ggf, würden sich dann auch dezentrale Energie Speicher, z.B. zuhause lohnen.
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Julez
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Julez »

Sowas gibt es schon vom Konzept her, nennt sich "Smart Grid". Die notwendigen Informationen werden den Endgeräten per Internetz mitgeteilt. Man räumt z.B. die Wasch- oder Spülmaschine morgens ein, gibt Eckdaten ein wie " soll nicht später als 18h fertig sein", und dann kann der Energieversorger das Gerät ferngesteuert einschalten wenn gerade Überfluss ist. Ein Stichwort ist "angebotsorientierter Markt", im Gegensatz zum jetzigen "nachfrageorientierten".
Die Belohnung für den Endnutzer ist, dass er die Energie der ferngesteuerten Geräte billiger bekommt.
Wenn man dass. z.B. flächendeckend bei allen angestöpselten Elektroautos machen würde, die ja nicht alle möglichst schnell, sondern oft auch nur bis "zum Zeitpunkt x" vollgeladen werden sollen, hätte man eine gewaltige Regelleistung zur Verfügung praktisch ohne Latenz, da man ja gefahrlos die Ladeleistung ohne Schaden für die Karre hoch- oder runterdrehen kann.
Ein großer Vorteil wäre ebenso, dass in der Nähe von kritischer Überlastung gezielt weniger wichtige Verbrauchergruppen wie Küchengeräte, Waschmaschinen oder E-Autos vom Netz genommen werden könnten, um wichtige Sachen wie Beleuchtung oder Krankenhäuser weiterhin versorgen zu können.
radixdelta
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von radixdelta »

Den Strompreis und die Stromvergütung mit der Netzfrequenz zu regeln halte ich auch für einen durchaus interessanten Ansatz, weil selbstregulierend. Man muss das ja auch nicht linear machen, man kann ja einen Korridor festlegen und an den Rändern den Preis recht kräfitg steigen lassen. Man könnte auch festlegen dass der Grundpreis steigen und fallen kann wenn die Durchschnittsfrequenz über einen Zeitraum x von 50Hz abgewichen ist.
Der große Vorteil ist halt, es ist vom Internet und all seinen potentiellen Risiken unabhängig, das hat schon was.

Das würde auch bedeuten dass der Zähler anhand der Frequenz den aktuellen Preis direkt summieren kann, dafür braucht es gar keine minutengenaue Speicherung des Stromverbrauchs und auch kein Internet.

Das wäre auch eine Möglichkeit unbürokratisch dezentrale private Stromspeicher ans Netz zu bekommen, denn eine gute Lösung sehe ich da sonst nicht wirklich.
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ferdimh
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von ferdimh »

Ich halte die "Weltfremdheit" der Abgasgrenzwerte eher für nicht gegeben. Am Ende ist der ganze Pissezauber nämlich erstaunlich einfach (meiner Meinung nach sogar einfacher als teilweise zu findende Beschisstechnologie). Schlimmer finde ich, dass der Aufwand für Nachrüstungen so hoch ist...
Unabhängig davon ist AdBlue einfach nur ein Stoff, der gerade fehlt. Es hätte genausogut auch Diesel treffen können...
Wenn was weltfremd ist, dann nicht gescheit durchgesetzte Luftgrenzwerte (was dann die Absurdität derselben zeigen würde)...

Aber egal.

Zur Netzfrequenzregelung: Die Regelung privater Speicher über die Netzfrequenz klingt attraktiv. Ich sehe hier aber das Problem, dass die Regelung über die Netzfrequenz nur kleine Schwankungen ausregeln kann. Die große Planung passiert z.Zt. an der Strombörse im Voraus.
Wenn wir deutlich mehr Regelleistung bereitstellen (weil jeder netzabhängig mitmischen darf und will), dann steigt die Verstärkung des Netzfrequenzreglers.
Und wenn wir bei einem Regler einfach mal so Kp mächtig hochdrehen, haben wir einen Oszillator...
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Toddybaer
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Toddybaer »

Das gab´s doch schon einmal mit den Wechselrichtern bei PV Anlagen.
radixdelta
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von radixdelta »

Das schwingt dann aber doch eher um einen bestimmten wert, weil alle bei 51Hz gewisse Lasten zuschalten und Leistungen abschalten, weil das ein beliebiger runder Wert ist. Aber so richtig aufschwingen sollte sich das eigentlich nicht, oder wie sollte da die Mechanik dahinter sein? Es ist ja nicht der eine Frequenzregler, sondern viele kleine.

Die Stufigkeit der Regelung würde ich mit absichtlichen und zufällig verteilten Ungenauigkeiten in den Schaltschwellen begegnen. Auch die Hysteresen müssten künstlich zufallsverteilt werden.
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ferdimh
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von ferdimh »

Naja, das schwingt, weil bei 51 Hz (oder wo auch immer) wenig Frequenzänderung viel Leistungsänderung bewirkt.
Wir haben z.T. im europäischen Netz ca. 1TW Kraftwerksleistung und 3 GW Regelleistung. Die maximale Regelung sind also 0,3% der Gesamtleistung.
Wenn jetzt quasi alle Verbraucher frequenzabhängig regeln, sind wir bei der gleichen Situation: kleine Frequenzänderung, große Leistungsänderung.
Am Ende sollte ja das hier passieren:

Netzfrequenz ist zu gering -> Speicher speisen ein -> Netzfrequenz steigt -> Einspeisung wird geringfügig reduziert -> Netzfrequenz wieder auf 50 Hz.

Das klappt, solange der Anstieg der Netzfrequenz langsam genug erfolgt, dass der Erfolg des Regelvorganges rechtzeitig festgestellt wird. Nun dauert so eine Netzfrequenzmessung aber, und das hoch- und runterregeln des Speichers dauert auch.

Sonst passiert das:
Netzfrequenz ist zu gering -> Viele Speicher speisen ein -> Netzfrequenz steigt schneller als die Speicher es merken -> PANIK.

Wenn das Ganze keine Totzeit hätte, wäre ein Proportinalregler an einer Integralstrecke (wie vorhanden) immer stabil. Durch die Totzeit ist das aber nicht der Fall.
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Bastelbruder
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Bastelbruder »

Dann wäre es auch möglich, allein den zahlenden Verbraucher (oder ein lokales Steuergerät) entscheiden zu lassen, wann er seinen Autoakku nachfüllt oder den Warmwasserspeicher. Wenn Energie übrig wird, müßten die Zecken die nicht für ihren persönlichen Mitnahmeverlust exportieren, sie würden eine viel bessere Akzeptanz erzielen wenn sie den Strom mit entsprechendem Nachlaß verkaufen. Auch der Normalverbraucher könnte (heute) zur Regelung beitragen, einzig die Frequenz zählt. Und natürlich müßten die Konditionen vorher abgemacht werden.

Nein, es werden über Jahre fest vorgegebene Zeiten programmiert in denen der Strom billiger ist. Egal ob das mit der aktuellen Lage übereinstimmt. Eine Dauer-Datenanbindung des Zählers ergibt doch auch bloßSinn, wenn im gleichen Zeittakt (minütlich ?) zwischen mehreren Tarifen gewechselt wird. Irgendwie erinnert mich da an die aktuelle Preisgestaltung beim Kraftstoff. Meine Meinung dazu habt Ihr schon gelesen.
Ich denke an Frankreich, da sind an der Autobahn drei Schilder aufgebaut: Jedes zeigt den aktuellen Benzin-, Super-, Dieselpreis in 5 km, in 50 km und in Paris. Die Preisangaben werden vielleicht wöchentlich angepaßt verändert. Ich meine gehört zu haben daß man solch eine shice wie bei uns schon vor gut 30 Jahren dort auch einführen wollte, und es nur daran gescheitert daß unvermittelt ein paar Verkaufsstellen thermisch gealtert sind.
Bei uns ist der Spritpreis oft erst dann erkennbar, wenn man von der Bahn runter ist.
Blechei
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Blechei »

AdBlue: war heute in drei Supermärkten und 2 Baumärkten, überall Adblue in Kanistern.
Name vergessen
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Name vergessen »

Naja, die Idee mit dem "Smart Grid" klingt im ersten Moment sehr schön, weil man immer erstmal vom vermeintlichen Vorteil "Billiger Strom zu Zeit XY" geblendet wird. Aber im Umkehrschluß bedeutet das ja auch, daß der Strom zu anderen Zeiten dann teurer ist, und zwar mächtig teurer. Und das ergibt dann ein großes soziales Problem, denn wir alle haben eine gewisse Grundlast, die einfach durchlaufen muß. Kühlgeräte, Elektronikgelumpe, und Letzteres wird dank der gehypten Digitalisierung immer mehr. In diesem Zusammenhang finde ich es äußerst erstaunlich, daß, obwohl doch die Digitalisierung vorrangiges politisches Ziel ist, nicht durch eine Absenkung des Mehrwehrtsteuersatzes für Internet und Elektronikprodukte deren Unverzichtbarkeit als mittlerweile Grundbedürfnis bzw. Erfordernis zur Erwerbstätigkeit, anerkannt und entsprechend umgesetzt wird.
Wie auch immer, wenn dann also die KWh bei 0,7€ liegt, man aber darauf angewiesen ist, im Homeoffice zu gewissen "Kernzeiten" zu arbeiten, kann das für den Einen oder Anderen ein Problemchen werden. Der Kühlschrank läßt sich auch nicht einfach mal über die Woche abschalten und nur am Sonntag Mittag "laden", falls dann die Sonne scheint und der Strom wirklich günstig ist. Und wenn der Trockner eine Woche auf billigen Strom warten muß, schmeißt man die Wäche besser gleich weg.

Als Lösung könnte ich mir da nur ein Doppeltarifsystem vorstellen, das einen festen Preis hat wie jetzt, und dazu per (leider) zweitem Zähler einen Wechseltarif. Dafür braucht man aber dann im Haus die entsprechende Infrastruktur, irgendwie müssen ja entweder die Geräte an separate Stromkreise oder ihre Daten an den Zähler leiten. Da Ersteres kaum realistisch ist, wird es wohl auf Zweiteres hinauslaufen müssen. Dennoch genügt es dann, wenn der Zähler die Kosten kennt, errechnet, und zwecks jährlicher Ablesung auf seinem Display anzeigt. Eine Übermittlung an Smart Gateways und zentrale Registrierstellen ist nicht nur übermäßig kompliziert, unsicher und anfällig, sondern auch überflüssig. Auch das gern vorgetragene Argument, daß man nur auf diese Weise das Stromnetz richtig steuern könne, halte ich für erlogen. Für das Stromnetz genügt es, den aktuellen Verbrauch an den Ausgängen der Umspannwerke zu kennen, kleinteiliger kann man es ohnehin nicht regeln, und muß man auch nicht. Selbst eine noch granularere Regelung kann problemlos am örtlichen Trafohäuschen aufhören. Das genügt, um die ganzen Solardächer einer Straße zu steuern, ohne einen einzigen Stromzähler auszulesen.
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ferdimh
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von ferdimh »

Naja, wenn der Strom zu manchen Zeiten mächtig teuer ist und zu anderen billiger, dann kann man wählen:
a) Den höheren Preis zahlen
b) In einen Speicher oder kurzzeitig abschaltbare Lasten investieren

Wenn man sich b) verweigert, muss es am Ende jemand anderes tun, und wird die Kosten für den Speicher + 500% Marge auf den Strompreis umlegen. ich bezweifle, dass das besser ist.

Wir reden hier ja auch noch von kurzzeitigen Schwankungen. Dass es im Wochenmaßstab Probleme geben kann ist noch mal ein anderes Thema - hier kommt man auch mit Speichern nicht weiter, eher mit griffbereiten Dieselaggregaten.

Wenn es tatsächlich einen Markt gibt, wird sich der Preis ein Stück weit nivellieren. Schließlich ist ein Speicher (oder kurzzeitig abschaltbare Lasten) nicht unendlich teuer. Ebenso werden Solaranlagen, Blockheizkraftwerke, etc viel lukrativer, wenn für selbige mal sinnvolle Strompreise gezahlt würden. Das würde das Angebot erhöhen und den Preis am Ende wieder senken.
Am Ende trifft zur Zeit die Stromerzeugung ganz gut den Bedarf (und das ist am Ende - wenn auch kurzfristige - Planwirtschaft!) ohne dass regelmäßig gigantische Kosten auflaufen.

Am Ende ist das die alte Diskussion "Energie sparen gerne, aber bitte nicht so, dass es Nachteile bringen könnte". Ein Energieversorger ist halt gewissermaßen ein Stromzuhälter. Er kassiert mächtig ab, verspricht dir aber Sicherheit. Wäre es besser, wenn der Strom generell 0,7€/kWh kosten würde?
Gary
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Gary »

Ist euch langweilig ?

Warum wollt ihr den Luxus einen festen Strompreis zu haben aufgeben?
Nachts Wäsche waschen, bei Windflaute schnell den Stecker ziehen? Ich will doch nicht mein Verhalten an den Strompreis koppeln.
Und warum glaubt ihr das ihr viel beeinflussen könnt ? Die Industrie braucht etwas mehr Strom als private Haushalte.
Wie wird der Verbraucher geschützt wenn der Strompreis schwankt, muss ja in gewissen Grenzen bleiben.

Unsere Stromversorgung ist mit die zuverlässigste Weltweit, ich sehe da keinen Handlungsbedarf.

Aktuell wird der Strom an der Börse teuer wenn die Erneuerbaren schwächeln, mangels Sonne also gerade stark vom Wind abhängig, oder bei großem Bedarf, wenn die Außentemperatur fällt.

https://energy-charts.info/charts/price ... ?l=de&c=DE
https://app.electricitymap.org/zone/DE? ... olar=false

Zur sauberen Luft - bei meinem Freund in der Halle stehen Busse, irgendwo verlieren die immer etwas Luft, morgens heißt es also Motor laufen lassen bis Druck da ist, die Bremse aufmacht. Erst dann kann der Bus aus der Halle fahren. Früher ist man erstickt, musste flüchten - bei offenem Tor.
Das Gejammer beim Kat und bleifreiem Sprit, damals sind vier von drei Autos verreckt - also mindestens - gefühlt.
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Name vergessen »

Genau das wollte ich damit sagen: wenn der Preis, so schön das klingt, von der aktuellen "Markt"lüage abhängt, dann wird es unbequem. Klar kann man Speicher kaufen - und stellt sich damit dann mindestens einen kompletten Raum zu (oder der Speicher ist zu klein).

Ich frage mich mal wieder, warum man nicht die Stromüberschüsse dezentral (also sagen wir mal: stadtweise) auf dem Umweg über H2 in Kunstgas umwandelt. Das läßt sich nicht nur bestens speichern, sondern gibt es auch schon super Infrastruktur zur Verteilung und Speicherung. Man kann auch damit fahren - mit 6000,- ist man dabei, das ist geringfügig günstiger, als ein neues Auto. Und man tankt im Zweifelsfall sogar zuhause, auf jeden Fall geht es schneller.

Als die vergammelte Bundesregierung damals ihre H2-Strategie verkündigt hat, habe ich darauf gewartet, daß da etwas von kam, aber die wollen lieber direkt mit dem H2 fahren - leider gibt's dafür keine (gescheiten) Speicher und auch keine Verteilinfrastruktur.

Also, woran liegt's? Ist es die Technik, die sich zwar schick anhört, aber letztlich doch nichts taugt, wie die Transmutation von Atommüll? Liegt es am politischen Willen? An der Elektroautolobby? E.On & Co.? Irgend einen Grund muß es ja haben? :?:

Gleichermaßen finde ich, daß man gerade in Bayern die Windblockade mittels "10xh"-Regel doch super mit Savonius-Rotoren unterlaufen könnte. Da gibt's Anhöhen genug, da müssen die Räder selber nicht hoch sein... aber wo kann man sowas kaufen? In Klein, für's Garagendach z.B.?
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gafu
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von gafu »

Name vergessen hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 23:36 Genau das wollte ich damit sagen: wenn der Preis, so schön das klingt, von der aktuellen "Markt"lüage abhängt, dann wird es unbequem.
so ist es halt zum beispiel in spananien.
Nur das da der strom den ganzen scheiß winter lang sauteuer ist, wissenschon, regelt der markt.
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zauberkopf
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von zauberkopf »

Warum wollt ihr den Luxus einen festen Strompreis zu haben aufgeben?
Nachts Wäsche waschen, bei Windflaute schnell den Stecker ziehen? Ich will doch nicht mein Verhalten an den Strompreis koppeln.
*lach* bei mir ist der Toplader gleichzeitig der Wäschekorb für dreckige wäsche.
Wenn der voll ist, wird er eingeschaltet.
Tagsüber.. sonst bekomme ich Besuch von meiner "Fußbodenheizung" (Nachbarn unter mir )aber hier wird sehr wahrscheinlich der Solarstrom ggf sehr billig.

Naja.. deswegen auch das Beispiel : 10-40 Cent je nach Frequenz.
Also quasi ein Maximalstrompreis.
z.Z. habe ich das Gefühl : Wir bezahlen die ganze Zeit den Maximalstrompreis..

Die idee ist ja eigentlich, die per Analogisierung irgendwelche Zwischenhändler wegzurationalisieren.
Und quasi das Netz automatisch zu stabilisieren.
Zwischenhändler meine ich die, Menschen, mit Computern, und ohne Akkus....;-)
Gleichzeitig auch, durch fehlende "digitalisierung" es auch weniger angreifbar zu machen.
Weil es gäbe dann nur einen "Datenkanal, ein Protokoll, eine große Leitung".. und die mit fehlerhaften Informationen zu füttern.. wäre mehr als Igor.

Ich vermute.. wenn es so ein Netz gäbe, aus Batteriespeichern, Erneuerbaren, usw... könnte das System so eigen stabil sein, das sich das System nach z.B. nach einem Katastrophalen Ereignis,
(Flut, Sturm, Schiff fährt unter einer Hochspannungsleitung), selbst wieder hochfährt, bzw in den Inselbetrieb geht, und sich automatisch wieder zuschaltet.

Bei der "Industrie" bzw Wirtschaft, sehe ich noch größere Möglichkeiten. (besonders eine größere schwankung des Preises)
Also nicht nur, das man dann in Energiespeicher Investiert, und dadurch günstigeren Strom hat..
Auch andere Prozesse lassen sich diesbezüglich interessanter gestalten.
Gary
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Gary »

Also du willst dir einen Speicher/Akku kaufen, damit der sich rechnet müsste der Strompreis stark schwanken. Ich habe dich durchschaut :D

Herr Otto Normal kauft seiner Frau eine neue frequenzgesteuerte Waschmaschine, kurbelt die Wirtschaft an.

Du würdest Frequenz-Steuerungen bauen, reich werden - aber der Chipmangel :o
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Name vergessen »

gafu hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 00:13 so ist es halt zum beispiel in spananien.
Nur das da der strom den ganzen scheiß winter lang sauteuer ist, wissenschon, regelt der markt.
Kurios. Das würde, wenn wirklich Angebot und Nachfrage den Preis bestimmen würden, heißen, daß das Angebot knapper würde (sofern dort nicht hauptsächlich mit Strom geheizt wird). Das wiederum würde bedeuten, daß die dort einen extrem großen Teil aus Solarenergie bezögen. Denn für keine andere Energieform ist die Jahreszeit relevant. Bisher hatte ich Spanien gar nicht auf der Liste der Solarwunderländer, die Nummer mit den Stromheizungen könnte natürlich sein.
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zauberkopf
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von zauberkopf »

Also du willst dir einen Speicher/Akku kaufen, damit der sich rechnet müsste der Strompreis stark schwanken. Ich habe dich durchschaut :D
Jepp ! :lol: :lol: :lol:
Herr Otto Normal kauft seiner Frau eine neue frequenzgesteuerte Waschmaschine, kurbelt die Wirtschaft an.
Naja.. Fahrrad+Dynamo.. weniger Plauze, aber mehr Sex ! ;-)
Du würdest Frequenz-Steuerungen bauen, reich werden - aber der Chipmangel :o
Gibt es nicht !
Es gibt nur Gummibärchenmangel ! Geh mal in den Supermarkt !
Das Regal mit den Chips ist immer noch voll.
Hab nur das Problem, das mein Kater auch total auf Chips steht.
Wenn ich hier sowas anbringe, dann muss ich mit ihm um die Wette essen, weil das vieh hier so lange am Bein kratzt, bis die Tüte leer ist !
Vielleicht sind ja auch die Katzen schuld an der Misserie..

Sagen wir mal so.. für solche Späße, brauchts nicht viele und erst recht keine besonderen Halbleiter.
Hardcore, kann man vieles sogar ganz ohne lösen.. ;-)
Oder vielleicht ein Transistor+quarz.. der im Ferrariszähler ein bisschen frequenzabhängig manipuliert.
Gary
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Gary »

Spanien heute 11 Uhr:

7,1GWh Kernenergie
1,11GWh Kohle
6,53GWh Windenergie (23,7% der installierten Leistung)
5,07GWh Solarenergie (30,37% der installierten Leistung)
1,96GWh Wasserkraft
9,59GWh Erdgas
1,95GWh werden nach Frankreich exportiert
722MWh aus Portugal importiert

gestern um 22 Uhr waren es 13,5GWh Windenergie
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Bastelbruder
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Bastelbruder »

Ich wollte mit dem im Minutentakt seinen Zählstrom an die Abhörgesellschaft übermittelnden Arbeitsmeßgeräts nur andeuten daß die andere Seite der Spielkarte (dynamischer Verbraucherpreis) irgendwie fehlt. Nichtmal als Ausrede hab ich davon bisher vernommen.

Und bis das in Deutschland vielleicht mal funktionieren könnte, läuft noch viiel Wasser den Neckar hinunter.

Ich denke mit Befremden an die aktuell überaus erfolgreichen Softwareprodukte HändiÄpps Nina und CWA (CoronaWarnÄpp). Zumindest der Abfluß unserer sauer verdienten Gehälter ist gesichert!


edit: Schriftgrößen auf das Wesentliche geändert
Zuletzt geändert von Bastelbruder am Sa 22. Jan 2022, 15:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Gary »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 15:06
Ich denke mit Befremden an die aktuell überaus erfolgreichen Softwareprodukte HändiÄpps Nina und CWA (CoronaWarnÄpp). Zumindest der Abfluß unserer sauer verdienten Gehälter ist gesichert!
Ich kann da nur Staats- und Demokratie Verdrossenheit erkennen, Geschwurbel. Es vermiest mir das lesen im Forum.

Gibt es Fakten von Datenmißbrauch ?
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Bastelbruder
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Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von Bastelbruder »

Allein der nachvollziehbare Grund für besonders häufige Datenübertragung (eigentlich ist sampling gemeint, hundert Datenpakete können auch gemeinsam täglich übertragen werden) fehlt vollkommen. Der aktuelle Energieverbrauch inclusive aller Spitzen wird zentral gemessen.

Und bei vielen mehrteiligen Projekten stellt sich nach einiger Zeit raus daß der wichtigste Teil nicht realisiert wurde und wird.

Für die häufigen "Ablesungen" müssen genauso häufige Preisänderungen veröffentlicht werden. Und zwar sofort, eventuell angekündigt. Aber auf keinen Fall nachträglich. Die Seite der Spielkarte fehlt bisher.
Ja, das ist Politik. Geschäftspolitik
duese
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Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Nix gib´s mehr! Aber warum?

Beitrag von duese »

Richtig. Und Politik hat hier nix verloren.
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