Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Der chaotische Hauptfaden

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jodurino
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von jodurino »

Hallo

der hier der weiß das und kann es auch gut erklären: http://www.der-kupferschmied.com/startseite.html

Habe mit ihm schon ein paar mal was zusammen gemacht.

cu
jodurino
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gafu
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von gafu »

gafu hat geschrieben: Do 20. Jan 2022, 16:53 http://www.zinn-ankauf.de/index-Dateien/Page451.htm
"nicht alles mit engel ist zink"
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BernhardS
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von BernhardS »

Einer der zentralen Grundsätze der Analytik:
Wenn die Mischung aus zwei Substanzen den selben Schmelzpunkt hat wie die beiden Substanzen einzeln, dann darf man davon ausgehen,
daß die beiden Stoffe gleich sind. Zum Testen muss man halt irgendwie eine kleine Menge reines Zinn auftreiben.
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Bastelbruder
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Bastelbruder »

In irgendeinem Buch (Googlefund) von vor geschätzt 150 Jahren war eine Beschreibung zum Thema (Kupfer)kessel verzinnen. Obwohl Eisen eigentlich nicht legieren soll, wurde da beschrieben wie man das doch schaffen soll. Und mit diesem Eisenzinn wird dann der Kessel bearbeitet.

Vielleicht hat jemand die Muße, mal die Begriffe Kessel und verzinnen im Google einzugeben?
Fred
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Fred »

... und der Jahrmarkstmandelröster benutzt blanke Kupferkessel. Selbst mein schottischer Hirnlöser dampft durch Kupferdestillen. Ich dachte, diese Verzinnerei sei nur bei Eisendosen für Weißblech nötig.
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Finger
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Finger »

Hier noch eine Sendung zum Thema "Kochen mit Kupfer": https://www.youtube.com/watch?v=Zi-lDY5AFog
Ist wohl nur für saure Speisen relevant. Ausserdem hat mir eine freundliche Seele einen Auszug aus einem Buch von 1812 der Köchin Maria Katharina Siegel aus Regensburg zugespielt. Aufgrund des Alters gehe ich von Rechtefreiheit aus. Vielen Dank an Fritz aus Bayern!
buch1.jpg
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ando
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von ando »

Ein schöner Text.

War mir nicht bewusst, das man damals so semantisch geschrieben hat.

Gobi, der Fall ist klar: Du musst aufs Kreisamt und dein Zinn dort kaufen!

Man wusste also schon vor langer Zeit, das Blei schädlich ist. Und trotzdem hat man die Konserven von John Franklin ( Polarexpedition) zugelötet.

Ando
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Desinfector
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Desinfector »

ja, Zinn ist recht teuer.
Wohl das teuerste von den "Alltagsmetallen".
so mit 25-30EUR/Kg ist man beim Schrotter dabei, wenn Du gestempelte Zinnteller hast.

klar, es gibt noch teurere Metalle, sowas wie Molybdän,
aber das zähle ich mal nicht zum Alltagsmetall, also was man auch ohne grössere Anstregungen
im normalen Haushalt finden kann
Gernstel
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gernstel »

Im Mineralogie-Praktikum galt es, mit der oxidierenden Flamme des Lötrohrs die Probe anzublasen und den Rauch auf einer hellen Fläche niederschlagen zu lassen. Ein dabei ausfallendes Bleioxid sei im noch heißen Zustand an seiner tiefgelben, im abgekühlten Zustand blassgelb werdenden Farbe erkennbar.

Reines Zinn wird übrigens bei kühleren Temperaturen unter Zimmertemperatur krank. Es bekommt dann im Lauf der Zeit die Zinnpest und zerbröselt.
Damit das nicht geschieht, wurde das Zinn für Gebrauchsgegenstände schon immer legiert. Mit Blei oder mit Antimon beispielsweise. Antimon gilt auch nicht als besonders gesundheitsfördernd.

Mittels der eigentlich unerwünschten https://de.wikipedia.org/wiki/Zinnpest, eines Kühlschranks und ein paar Monaten Zeit sollte sich also an Proben auch zeigen lassen, ob das Zinn jeweils rein oder legiert ist. Wobei auch das kein letztlich perfekter Nachweis ist.
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RMK
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von RMK »

naja, dann würde ich wohl doch auf den Schwefelsäuretest umsteigen, das sollte in einer Woche erledigt sein.
Schwefelsäure sollte man irgendwie auch kriegen, als Gewerbetreibender...
duese
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von duese »

Ich hab noch ne drittel Flasche Batteriesäure. Ich glaube nur nicht, dass ich die verschicken will. Wenn jemand hier westlich von München vorbei kommt, kann er die haben...
Azze
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Azze »

Zinnschrei, ach Herrje - das weckt Erinnerungen. Ich war bezüglich des Begriffs recht ahnungslos und hab danach gegoogelt. Dabei erinnerte ich mich daran, wie ich als kleiner Bengel Omas alten Vorhang zerlegen durfte. Da waren unten als Kantenbeschwerung kleine Gewichte in den Saum eingenäht, ca. 6x8x60mm groß und augenscheinlich aus irgendeinem Metall. Ich erinnere mich, wie ich mich königlich drüber amüsierte, dass die beim Biegen so schön quietschten. Manche Erkenntnis braucht Zeit...
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

so gekauft - der Preis hat sich durch mein Zögern um 4 Euro erhöht. :shock:

Ich lerne hier allerdings wirklich einiges über Zinn, von dem ich keinen Plan hatte!!
Wenn die Behauptung stimmt, daß bleiheltiges Zinn sich mit Säure eher dunkel verfärbt, dann wäre die Teekanne, die ich gerade machen soll, ein Kandiat... kann aber auch durch Teerückstände oder so sein.... wer weiß.
ando
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von ando »

Schaut, wie aufwendig es ist, so ne olle Zinnkanne herzustellen.

https://www.ardmediathek.de/video/swr-r ... ExNTgyOTM/
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Irgendwie waren die Fernsehberichte früher netter. Oder ist das Nostalgie? Jedenfalls finde ich Zinngeschirr eigentlich relativ einfach herzustellen im Vergleich zum Kupferschmied z.B.- da ist mir einiges ein völliges Rätsel.. (anderes Thema)

Allerdings: womit löten die Zinn?? :shock: das stelle ich mir recht heikel vor!
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von ando »

Mit Zinnlot.

Haben die auch im Video ewähnt. Und die schütteln das alle so locker aus dem Ärmel. Habt ihr gesehen, wie sie die Tülle sägen?
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Spike
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Spike »

Gobi hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 23:12 Schaut, wie aufwendig es ist, so ne olle Zinnkanne herzustellen.
Danke für den link - Eine echte Zeitkapsel mit guten praktischen Tips. (Panamarinde ;) und Bimsmehl)
Was den Preis für das Metall angeht...
Gobi hat geschrieben: Fr 21. Jan 2022, 15:45 so gekauft - der Preis hat sich durch mein Zögern um 4 Euro erhöht.
... hatte der Beitrag ja auch eine historisch verbriefte Wahrheit zu erzählen - Als Legierungsmetall in der Rüstungsindustrie begehrt und damit als Krisenindex zu gebrauchen :(
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gafu
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von gafu »

Kupfergeschirr muss man ja nicht schmieden, das geht auch auf der drückbank herzustellen, was dann nicht so aufwändig ist
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Schon mal versucht? Das ist längst nicht so einfach, wie es aussieht!! (von nur rotationssymetrisch und komplexen teilbaren Formen ganz zu schweigen)
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Bastelbruder
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Bastelbruder »

Kupfergeschirr Drückbank. :lol:

Der Scheffe hatte vor Jahren so ein Projekt.
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: DIE Teile wären wirklich deutlich leichter zu drücken gewesen, ich schätze mal,das Projekt war noch vor meiner Zeit
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Propeller
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Propeller »

:mrgreen: Hydroformen wäre vermutlich am Schnellsten gegangen. Ich glaube nicht, daß mehr wie 15 bar nötig gewesen wären.
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gafu
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von gafu »

Bastelbruder hat geschrieben: Sa 22. Jan 2022, 15:33 Kupfergeschirr Drückbank. :lol:
https://www.youtube.com/watch?v=Zi-lDY5AFog
https://www.youtube.com/watch?v=OtKsj_L0NU0
bitteschön. in bewegtbild und ton.

bevor ich hier für dumm hingestellt werde, hätte man das auch mal googeln können.
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Danke für den Film, den kannte ich noch gar nicht! Muss ich mir gleich mal reinziehen.
Ich habe diese Werkzeuge am Start und auch etliche Formen gekauft. Aber wirklich je nach Form ist das absolut nicht einfach, vorallem weil man beim üben so viel Ausschuss produziert. Was ich schon gar nicht hinbekommen habe ist z.B. das einrollen der Ränder, wie das bei Lampenschirmen oft ist. Letztendlich auch die Frage - was macht man jetzt eigenlich damit?
Gernstel
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gernstel »

Der besseren Leitfähigkeit wegen natürlich Kupferhüte! :)
Aluhüte sind sowas von veraltet...
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von ando »

Er hier, drückt auch.
Und erklärt viel dazu.

Wichtig ist die vorher gedrechselte Form aus Holz.
Also, bevor man Metall drückt, muss man noch Drechseln können.

https://www.youtube.com/watch?v=IDqAzFTAVQM

Ando
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Großartig, da würde ich auch gerne arbeiten!
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Desinfector
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Desinfector »

Gernstel hat geschrieben: So 23. Jan 2022, 11:30 Der besseren Leitfähigkeit wegen natürlich Kupferhüte! :)
Aluhüte sind sowas von veraltet...
aber versilbert.
weisst ja, von wegen Skin-Effekt :mrgreen:
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Bastelbruder
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Bastelbruder »

[OT]Versilbern hochfrequent genutzter Leiter ist ein homöopatisches Globuli, der Leitwert von Silber ist kaum nennenswert besser als der von Kupfer.

Es gibt speziell im Amateurfunk-Zubehörhandel so genanntes Anreibesilber, das hat bei vielen Anwendern tatsächlich meßbare Verbesserungen verursacht. Wobei der Verdacht auf das Silber in diesem Fall genau falsch ist. Denn die aufgeriebene Silberschicht ist viiel zu dünn um überhaupt am Skineffekt teilnehmen zu können. Tatsächlich wird die Verbesserung durch das Reiben erzielt, genauer: durch Polieren des Spulendrahts oder der Streifenleiter. Dadurch wird der Weg des Stroms immer weniger von Oberflächenrauhigkeit gebremst ...

Und dann ist da noch der Zahn der Zeit. Auf Kupfer bildet sich eine wirklich dünne Schicht halb/schlecht leitendes Kupferoxydul, das mit der Zeit durch nicht leitendes Oxid ersetzt wird. Das Oxid nimmt an der HF-Geschichte nicht teil.
Auf dem Silber bildet sich etwas schlechter leitendes Silberoxid, eher aber nicht leitendes Silbersulfid - genauso unschädlich wie das CuO. Ich vermute daß auch die Schlechtleiter viel dünner sind als für den Skineffekt nötig.

Wer's nicht glaubt, kann ja mal eine Vergleichsstudie Reibesilber vs. Elsterglanz durchführen. Spulendraht gibts übrigens in Poliert - genauer frisch gezogen und lackiert, mein Favorit.


Den Hut hätte ich aus Gewichtsgründen gern aus Aluminium, allerdings nicht um einen gedrechselten Körper gedrückt. Beim Drechseln tritt nämlich ein weiteres Problem auf: mein Kürbis ist alles Andere als rotationssymmetrisch. :lol:
[/OT]
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Propeller
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Propeller »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 18:16 Den Hut hätte ich aus Gewichtsgründen gern aus Aluminium, allerdings nicht um einen gedrechselten Körper gedrückt. Beim Drechseln tritt nämlich ein weiteres Problem auf: mein Kürbis ist alles Andere als rotationssymmetrisch. :lol:
Mit einer gekonnt reingehauenen Mulde, ähnlich wie beim Stetson üblich, und einigen Handgriffen ließe sich das Ding aber ohne weiteres an die Ovalität des Denkgehäuses anpassen. :lol:
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MatthiasK
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von MatthiasK »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 26. Jan 2022, 18:16 Es gibt speziell im Amateurfunk-Zubehörhandel so genanntes Anreibesilber, das hat bei vielen Anwendern tatsächlich meßbare Verbesserungen verursacht. Wobei der Verdacht auf das Silber in diesem Fall genau falsch ist. Denn die aufgeriebene Silberschicht ist viiel zu dünn um überhaupt am Skineffekt teilnehmen zu können. Tatsächlich wird die Verbesserung durch das Reiben erzielt, genauer: durch Polieren des Spulendrahts oder der Streifenleiter. Dadurch wird der Weg des Stroms immer weniger von Oberflächenrauhigkeit gebremst ...
Der gleiche Händler verkauft auch Silber-Hartlot. Wäre das besser geeignet für die Oberflächenveredelung?
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BernhardS
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von BernhardS »

Man kann schon meßbar dicke Schichten aufreiben. Hatte ich mal bei einem Hochspannungsschalter eine Nachtschicht absolviert.
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Das mit dem Verzinnen hat nur so semi geklappt. Eine Pfanne ging noch so einigermaßen, aber ein kleines Teekesselchen ist innen ziemlich rau und ungleichmäßig geblieben, vorallem weil ich mit der Hand da kaum reinkomme um zu wischen. Was irgendwie fehlt ist ein Flußmittel im wahrsten Sinne. Das flüssige Zinn hat zu viel Oberflächenspannung und bildet keine gleichmäßige und glänzende Schicht, wie es eigentlich sein sollte. Kennt jemand den Trick?
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Desinfector
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Desinfector »

Gobi hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 10:16 Das flüssige Zinn hat zu viel Oberflächenspannung und bildet keine gleichmäßige und glänzende Schicht, wie es eigentlich sein sollte. Kennt jemand den Trick?
Das Geheimnis nennt sich STREUZINN,
Zinnpulver auf die heisse Oberfläche streuen.

https://www.youtube.com/c/Alltagskultur ... and/videos

es gibt in dieser tollen Playlist ein Video

https://www.youtube.com/watch?v=_lZ3wDdfx8Q

ab 39:30 guggn.

Dort wird flüssiges Zinn in einen alten Filzhut gegeben, und darin gerieben,
bis es erkaltet (oder erstarrt).
dann gesiebt und das Pulver davon dann aufs Cu gegeben
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gafu
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von gafu »

mit salzsäure vorher komplett blank gemacht?

wenns glatt sein und glänzen soll, bekommt man natürlich keine großen schichtstärken drauf.
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Das mit dem Hut ist witzig! Hatten den Film zwar schon mal gesehen, aber wieder vergessen. Pinsel und Lötwasser wie gezeigt ist auch einen Versuch wert.
Das mit dem Pulver hat wohl den Sinn einen gleichmäßigen aufrag zu bekommen, der auch relativ zeitgleich schmilzt....
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

Möglichst geichmäßig alles erwärmen, Pinsel feucht mit etwas Lötwasser ist der Punkt!
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BernhardS
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von BernhardS »

Gobi hat geschrieben: Fr 28. Jan 2022, 10:16 ist innen ziemlich rau und ungleichmäßig geblieben
Ich hab das mal so gelernt (nur Theorie): galvanisch verzinnen geht nicht glatt - das schaut möglicherweise so aus wie Dein Kännchen -
und dann die Zinnschicht in heißem Öl nochmals schmelzen.
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MatthiasK
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von MatthiasK »

Gegen raue Oberflächen bei galvanischer Beschichtung hilft den Elektrolyt mit Saccharin zu süßen.
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Bastelbruder
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Bastelbruder »

Die Tamponmethode produziert auch einigermaßen glänzende Oberflächen.
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Bastelbruder
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hab das Buch mit dem Geheimwissen unserer Altvorderen wieder gefunden.
https://books.google.de/books?id=p3E5AA ... el&f=false
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Gobi
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gobi »

interessant!
(aber was zum Geier ist Spießglanz schon wieder?)
Gernstel
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von Gernstel »

Ein Mineral, würde ich meinen.
Glanz ist ein Sulfid und Spießglanz würde ich von der optischen Idee her als Antimonit einschätzen, also simples Antimonsulfid.
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gafu
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Re: Wirklich reines Zinn, woher bzw. wie testen

Beitrag von gafu »

http://www.zeno.org/Brockhaus-1837/A/Spiessglanz

Als technische handelsware scheint damit antimonsulfid gemeint zu sein.
https://www.google.de/books/edition/Han ... frontcover
(ergebnis 8 von 11, antimonium crudus)
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