Frage zum Rating eines Verstärkers

Der chaotische Hauptfaden

Moderatoren: Heaterman, Finger, Sven, TDI, Marsupilami72, duese

Antworten
nofo32
Beiträge: 2
Registriert: Di 15. Mär 2022, 14:49

Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von nofo32 »

Hallo zusammen.
Weiss jemand was die markierten Zahlen auf dem Bild bedeuten, und wie davon die Betriebsspannung bestimmbar ist?
Dateianhänge
Screenshot (66).png
Benutzeravatar
Heaterman
Beiträge: 3990
Registriert: Fr 28. Jun 2013, 10:11
Wohnort: Am Rand der Scheibe, 6 m unter NN

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Heaterman »

Der hat eine Betriebsspannung von 8 bis 26 V und liefert bis 2 x 30 W an 4 bis 8 Ω.

Typischer Ghettoblaster/BT-Box-Verstärker mit Bluetooth.

Die markierten Dinger sind die Drosseln, die zum Ausgangs-Tiefpassfilter bei Class-D gehören.
nofo32
Beiträge: 2
Registriert: Di 15. Mär 2022, 14:49

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von nofo32 »

Danke für deine Antwort
Aber habe das Bauteil bestellt und es wurde ein Teil geliefert, auf dem aber die Zahlen 330 stehen. Was heisst das für die Spannung?
unlock
Beiträge: 632
Registriert: Sa 31. Dez 2016, 20:21

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von unlock »

nofo32 hat geschrieben: Do 30. Jun 2022, 16:15 Weiss jemand was die markierten Zahlen auf dem Bild bedeuten, und wie davon die Betriebsspannung bestimmbar ist?
Hallo,

Die Zahlen bedeuten laut Applikation 10⁰uH, also 10 Microhenry und ist somit eine Induktivität.
Die Betriebsspannung ist hier von den Specs des tpa3118 abhängig.
Die Betriebsspannung der Induktivität ist in dem Fall vernachlässigbar, da der Lack weit aus höhere Spannung wie angegebene Betriebsspannung des IC verträgt.

Edith hat rechts schreib Fühler eliminiert.... :lol:
Zuletzt geändert von unlock am Fr 1. Jul 2022, 11:35, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6594
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
die Drosseln haben 100 bzw 330 µH. Entscheidend ist wohl eher die Spannung welche die Elkos max. vertragen. Auf denen steht 35V. Also schon drunter bleiben sonst heben die den Hut.

Das Da-Bla sagt Ub max. 24V , 2x50W 4 Ohm.

Da-Bla: https://pdf1.alldatasheet.es/datasheet- ... 116D2.html

73
Wolfgang
Benutzeravatar
Heaterman
Beiträge: 3990
Registriert: Fr 28. Jun 2013, 10:11
Wohnort: Am Rand der Scheibe, 6 m unter NN

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Heaterman »

Das ist das Ding hier, da gibts die Daten:

https://www.amazon.de/Akozon-Verst%C3%A ... 07H1B954B/
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11481
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Bastelbruder »

Auf den rot umrandeten Ferritspulen steht 100. Der Aufdruck ist genauso zu lesen wie die seit etwa 50 Jahren verwendete dreistellige Ziffernfolge auf Widerständen und Kondensatoren. Auf vielen bedrahteten Bauteilen werden die Ziffern seit etwa 80 Jahren auch durch farbige Punkte oder Ringe dargestellt.
Bei Widerständen ist die Maßeinheit Ohm, bei Kondensatoren Picofarad, bei Induktivitäten Microhenry.
Natürlich gibts da auch noch ein paar Spezialitäten wie VDRs, Tantalkondensatoren, Picofuses ... die mit etwas andersartigen Codes markiert sind.

Die Ferritspulen haben demzufolge 10 und nachfolgend 0 (null) Nullen, macht zusammen 10 µH. Nicht müH, auch nicht mükrohenry. Der international genormte Einheitenzusatz µ findet sich auf Rechnertastaturen hinter dem Buchstaben M versteckt.

An den in diesem Fall primär als Entstördrosseln - damit der Verstärker nicht im Radio stört - eingesetzten Induktivitäten ist die Eingangsfrage nicht zu beantworten, einzig der theoretisch maximale Strom durch die Lautsprecher könnte ermittelt werden.

Die maximale Versorgungsspannung ist allein dem Datenblatt des in der Platinenmitte befindlichen ICs zu entnehmen, die Schaltung des Verstärkers dürfte 1:1 der im Datenblatt (alle üblichen Findmaschinen finden das) angegebenen Beispielschaltung entsprechen. Rings um das IC finden sich noch ein paar dicke Kondensatoren, alle mit 35 V beschriftet, rein vom Gefühl deutet das auf 24 (28) Volt.

Am rechten Rand ist noch ein Blauzahn-Funkgerät, das wird mit 5 V versorgt.

Nein, die Datenblätter der Bauteile werde ich mir nicht zu Gemüte ziehen.
Benutzeravatar
Toni
Beiträge: 2523
Registriert: Di 13. Aug 2013, 18:24

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Toni »

Vermutlich ist der Hintergrund der Frage: "da steht 330 statt 100 drauf. Taugt das trotzdem?"

Antwort: Ja
10u*H ist der Mindestwert, und somit billigst mögliches Bauteil.
33u*H schadet nicht. Evtl. War die kleinere Drossel nicht verfügbar.


* Bastelbruder: hab auf dem Schmierfon kein <alt gr> + <m> ;)
andreas6
Beiträge: 4149
Registriert: So 11. Aug 2013, 15:09

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von andreas6 »

Schmierfone: "u" länger drücken. Dann gibt es alle Abarten davon.

MfG. Andreas
Benutzeravatar
Bastelbruder
Beiträge: 11481
Registriert: Mi 14. Aug 2013, 18:28

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Bastelbruder »

:oops: Die 33 µH-Frage ist mir natürlich entgangen.

Und das komische µ hinter der Schmiertaste u war mir auch neu, ich hätte das nicht mit µ in Verbindung gebracht. Welcher verrückte Font ist das? Hinter m / M gibts natürlich keine Auswahl.

Aber es gibt außer den Zeichen "µH" noch genau eine zweite korrekte Schreibweise "Microhenry". Und weil die amerikanische Simulationsweichware aus ASCII-7bit-Zeiten stammt, wird international auch uH akzeptiert. Alle anderen Schreibweisen sind unter allen (widrigen) Umständen zu vermeiden!

Achja, ich verwende manchmal das Wort BLÖH(!)D, um auf solche Fehler hinzuweisen.
duese
Beiträge: 6059
Registriert: So 11. Aug 2013, 17:56

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von duese »

Im Deutschen müsste es meiner Meinung nach Mikrohenry mit k statt c heißen.
E_Tobi
Beiträge: 640
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 22:26

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von E_Tobi »

33µH statt 10µH würde ich jetzt nicht als Ersatz nehmen, unabhängig vom vorhandenen oder nicht vorhandenen post-filter Feedback:

https://www.ti.com.cn/cn/lit/an/sloa119 ... e.com%252F

Plus, Bastelbruder hats eh schon angedeutet, die Sättigungsgrenze der größeren Induktivität liegt ziemlich sicher deutlich niedriger.
Gary
Beiträge: 4851
Registriert: Mo 12. Aug 2013, 01:02

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Gary »

Also wenn ich mir das ansehe sind 33 Mikrohenry für 8 Ohm Lautsprecher und 10 Mikrohenry für 4 Ohm Lautsprecher.

Also wenn ich mir das ansehe sind 33µH für 8 Ohm Lautsprecher und 10µH für 4 Ohm Lautsprecher.

Also wenn ich mir das ansehe sind 330 für 8 Ohm Lautsprecher und 100 für 4 Ohm Lautsprecher.
Benutzeravatar
Roehricht
Beiträge: 6594
Registriert: Di 13. Aug 2013, 04:00
Wohnort: 25474 Hasloh

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von Roehricht »

hallo,
dann müsst die Überschrift heissen. Das Raten eines Verstärkers. :lol:
Übrigens sollte man das Verstärkerchen in ein HF dichtes Gehäuse einbauen. Sonst hat man viel Spass mit Händie und Radio.
In unmittelbarer Nähe sollte das Händie auch grad nicht Senden. Sonst gibts magischen Rauch.
73
Wolfgang
Benutzeravatar
sukram
Beiträge: 3063
Registriert: Sa 10. Mär 2018, 18:27
Wohnort: Leibzsch

Re: Frage zum Rating eines Verstärkers

Beitrag von sukram »

HF dichtes Gehäuse ist witzig - dann funktioniert das Bluetooth Brüllmodul auch nicht mehr - dafür ist die Platinenantenne rechts gedacht...
Antworten