Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Der chaotische Hauptfaden

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gafu
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Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

Ich trage mich ernsthaft mit dem Wunsch, das grauwasser aus Waschmaschine und Umkehrosmoseanlage aufzufangen, zu speichern, und zeitversetzt für die Toilettenspülung zu verwenden.

Da das alles in einer Wohnung und nicht in einem Einfamilienhaus stattfinden muss, ist nur sehr begrenzt Platz für Tanks.

Ich peile so ca 150l Speichervolumen an, 5-10 L pro Tag kommen als Osmoseabwasser, 2* 50-60 Liter pro Woche aus der Waschmaschine

Das Waschmaschinenwasser hat aufgrund der biologischen abbaubarkeit der wasmittel und weichspüler natürlich ordentlich Nährwert und Potenzial zur Biofilm Bildung.

Eine Pumpe soll vom Tank den Spülkasten nachfüllen.

Kommerzielle Anlagen haben zwei Tanks und ne Filterung zur hygienisierung.

Ich möchte am liebsten eine 1-tank-lösung mit UV Bestrahlung zur Wasserdesinfektion.

Hat hier jemand Erfahrungswerte, ob man das so ausreichend wirksam in den Griff bekommt?

Bei den Wasserpreisen liegt das Einsparpotential deutlich über 500€/a, Motivation und Budget ist also da.
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uxlaxel
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von uxlaxel »

ich habe viel mit gubbel im grauwasser in der firma zu tun. nein, das möchtest du weder im tank, noch im spülkasten haben. wirklich nicht.
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Finger
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Finger »

Was kostet Wasser bei euch? Das erscheint mir sehr viel... Hier könntest du 21x am Tag ein Uboot in vollerLänge auslaufen lassen für das Geld :mrgreen:
Hast du an Vorversuche zur Gubbelung gedacht?
IPv6
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von IPv6 »

Das Einsparpotential wäre zumindest für den deutschen Durchschnitt um Faktor 10 zu hoch angesetzt.
Dennoch kann ich die Motivation nachvollziehen.
Auch wenn es eine Wohnung ist, gibt es die Möglichkeit zur Regenwassernutzung?

Das Abwasser der Waschmaschine würde ich auch nicht in Tanks sammeln, da reicht ein Blick in den Abwasserschlauch der Machine um das nicht mehr zu wollen.

Das Wasser aus der Umkehrosmoseanlage klingt hingegen einigermaßen unproblematisch.
Wie sieht es mit Duschwasser aus? Da sind nicht viele Verunreinigungen drin, wenn man den kurzen Zeitraum des Abwaschens von Duschgel/Shampoo ausklammert. Ich habe in der Familie auch jemand, der solche Wassersparmaßnahmen auf die Spitze treibt, da steht dann im Sommer der Maurerkübel in der Duschwanne, um das Wasser aufzufangen - damit werden dann Pflanzen im Garten gewässert.
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

Also, nach gängiger Rechtslage ist es wichtig, die Wasserrechnung verbrauchsabhängig auszuweisen.

Wenn verbrauchsabhängig abgerechnet wird ist es nicht mehr notwendig, die Grundgebühren extra abzurechnen sondern kann alle Kosten in einen Topf werfen, und dann einfach die Gesamtkosten nach Kubikmetern abrechnen.

In dem Haus wo ich wohne mit 17 Einheiten, von denen mindestens 6 keinen oder fast keinen Wasserverbrauch haben, und die Wasser und Abwassergrundgebühren pro Wohneinheit zusätzlich zur wasser- und Abwassergebühr für den Hausanschluss in erheblicher Höhe erhoben werden, ergeben sich für die Wohnungen mit Wasserverbrauch erhebliche Kubikmeter Kosten, da ja auf diese Wohnung die Gebühren der Wohnungen ohne Wasserverbrauch mit aufgeschlagen werden.

Rechtlich ist das ok, bei uns im Haus ist das so grob 3500€ Gebühren, bevor überhaupt ein Tropfen Wasser aus der Leitung kommt.
Je weniger Wasser verbraucht wird, desto höher wird der Grundgebührenzuschlag auf den Kubikmeter. Verbrauch ist etwas über 2000€.

So kommt das, das bei mir ein kubik zwischen 10 und 13€ kostet.

Daher lohnt sich jeder eingesparte Kubikmeter besonders. Meine Hoffnung ist es ja, die Gebührensteigerungen bei der 30 Jahre alten Gasheizung etwas abzufedern. Ja, da sollte längst ne neue stehen, da habe ich mich vor 2 Jahren auch dafür stark gemacht, passiert ist von Seiten der Verwaltung gar nichts, es liegen noch nicht einmal Angebote vor.

Vielleicht ist auch der Einsatz von Pool-Chlortabletten denkbar. Das fettige Wasser aus der Dusche ist halt auch nicht so geil. Mit seifenfreien Duschgel geht's so halbwegs, mit Pflegeseife mit Ölüberschuss schon wieder nicht so toll.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von bastl_r »

gafu hat geschrieben: So 3. Jul 2022, 00:29 In dem Haus wo ich wohne mit 17 Einheiten, von denen mindestens 6 keinen oder fast keinen Wasserverbrauch haben, und die Wasser und Abwassergrundgebühren pro Wohneinheit zusätzlich zur wasser- und Abwassergebühr für den Hausanschluss in erheblicher Höhe erhoben werden, ergeben sich für die Wohnungen mit Wasserverbrauch erhebliche Kubikmeter Kosten, da ja auf diese Wohnung die Gebühren der Wohnungen ohne Wasserverbrauch mit aufgeschlagen werden.
Willst Du die Einsparung nur für dich oder zusätzlich auch für die 6 anderen generieren?
Wenn nur für dich, mache mal eine Strichliste zu deinen Toilettengängen und rechne das Wasser hoch.
Ich kann dir jedenfalls sagen, dass wir im vier Personenhaushalt jetzt in geschätzt 20 Jahren etwa 1000m³ (Regen)Wasser aus der Zisterne für Garten und Toiletten verspült haben. Wie sich das Aufteilt kann ich dir leider nicht sagen. Gefühlt vielleicht halbe halbe.
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MatthiasK
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von MatthiasK »

Also das Abwasser der Umkehrosmoseanlage zu nutzen ist trivial: Einfach den Wasserstand im Spühlkasten etwas absenken einstellen und den Abwasserschlauch der Osmodeanlage rein hängen. Aber 5-10l sind nicht gerade viel, das ist ein großer Spülgang. Machst du, wie ich auch, zu wenig Wasserwechsel im Aquarium?

Die von dir genannten Preise finde ich ziemlich heftig. Hat man bei euch solche Sparmodelle mit amerikanischen Banken gemacht, wo in den Geheim-Verträgen garantierte Mindestgewinne für die Banken drin stehen?
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PowerAM
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von PowerAM »

Die Wasser- und Abwasserverbände haben zuweilen recht kleine Verbandsgebiete. Hatte man entweder schon immer oder zumindest zeitweise Versorgungsproblemen und siedelt sich dann auch noch ein gewerblicher/industrieeller Großverbraucher im Verbandsgebiet an, muss der Wasserverband u. U. recht plötzlich und mit großen Summen investieren. Die Ansiedelung des Großverbrauchers kann der Wasserverband nicht verhindern, nur diesem das Leben erschweren und den Wasserverbrauch reglementieren. In der Regel trifft das dann alle Kunden im Verbandsgebiet.

Die Frau meines Bruders arbeitet beim hiesigen Wasserverband führungsnah in der Verwaltung. Nach ihren Äußerungen haben "wir" im Süden des Verbandsgebiets Glück, denn wir sitzen nah an der Quelle und damit auch am Anfang des Leitungsnetzes. Weiter Richtung Norden gibt es jahreszeitliche und auch tageszeitliche Druckschwankungen. Wenn in den Abendstunden die militanten Kleingärtner ihre Kolchosen sprengen und das Ärzteviertel die Verdunstungsverluste des Tages in den Pool nachfüllt, dauert bereits das Auffüllen eines Spülkastens vom Örtchen seine Zeit.

Dennoch haben wir noch Glück! Der Verband war in den Hitzejahren einer der letzten, die die Entnahme von Gartenwasser und das Füllen von Pools über die Sommermonate untersagte. Der Nachbarverband hat arge Versorgungsprobleme nach der Ansiedelung eines Automobilwerks und deckelte für private und gewerbliche Verbraucher die Wasserbezugsmengen. Die so genannte "Grundversorgung" hat man bis zum Schwellenwert zum Preis A. Überschreitet man den, dann wird bereits ab dem ersten Liter mit dem höheren Preis B abgerechnet. Preisnachlässe für Großverbraucher sind dort Geschichte.

Im hiesigen Verbandsgebiet kann von Wassermangel dagegen keine Rede sein, solange ich immer wieder die Schlauchwagen des Wasserverbands sehe, die mit Trinkwasser Abschnitte ihres Abwassernetzes spülen. Preislich liegen wir im Mittelfeld, die Nachbarverbände sind spürbar teurer.


Randbemerkung: Bis 2019 war ich jährlich auf einem Zeltplatz. Der Betreiber war vor dem Renteneintritt Gas-Wasser-Schei... und hatte auf seinem Platz immer etwas zu basteln. Das Abwasser der Münz-Waschmaschinen fing er auf und nutzte es im Santitärtrakt als Toilettenspülwasser. Er hielt es in einem Aufgangbehälter mit einer nicht unbedingt leisen Pumpe ständig in Bewegung - mehr nicht. Das Toilettenspülwasser roch zwar stets nach dem Waschmittel und viele Gäste fanden das angenehm, der tägliche manuelle Reinigungsaufwand war aber unglaublich hoch.
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MatthiasK
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von MatthiasK »

PowerAM hat geschrieben: So 3. Jul 2022, 09:56 Im hiesigen Verbandsgebiet kann von Wassermangel dagegen keine Rede sein, solange ich immer wieder die Schlauchwagen des Wasserverbands sehe, die mit Trinkwasser Abschnitte ihres Abwassernetzes spülen.
Denk noch mal drüber nach, warum die das machen. Und was wäre, wenn die das nicht machen würden.
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PowerAM
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von PowerAM »

MatthiasK hat geschrieben: So 3. Jul 2022, 10:12 Denk noch mal drüber nach, warum die das machen. Und was wäre, wenn die das nicht machen würden.
Die Notwendigkeit ist mir schon bewusst, nur muss das gewiss nicht in den Stunden des Tages mit dem höchsten Wasserverbrauch sein, denn das Spülwasser wird den Hydranten entnommen und geht vom aktuellen Wasserdruck weg.
Mechanix
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Mechanix »

Es sind ja nicht nur die Frischwassergebühren, aus jedem m³ Fischwasser wird ein m³ Schmutzwasser und der ist hier doppelt so teuer wie das saubere Wasser.
Selbst mit Regenwassertank (leider zu klein) und extra Zählermiete, hat es sich gerechnet einen Außenanschluss anzulegen, dessen Verbrauch zum Gießen im Garten nicht zum Schmutzwasser gezählt wird.
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

hmm, ich hatte mich irgendwo um ne zehnerpotenz vertan, das einsparpotenzial liegt bei uns mehr bei ~100 euro/a, nicht bei 500~900.

spulkastenlevel absenken und umkerosmose-abwasser oben drauf füllen hatte ich auch schon überlegt, könnte aber nerven wenn man aus gründen doch mal zwei mal nacheinander spülen will und beim zweiten mal nicht viel kommt.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Mechanix »

Da würde ein zweistufiger Tank helfen.
oder vll sowas. Grauwasser direkt erzeugen und nutzen :D
https://www.youtube.com/watch?v=2oa625xHPwM
nero
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von nero »

Lieder Offtopic, aber will ich jetzt wissen: Warum betreibst du eine Osmoseanlage? Ist die Wasserqualität bei euch so schlecht?
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uxlaxel
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von uxlaxel »

Gui, so geräumig ist dein Bad eigentlich nicht, dass man da noch ernsthaft nen Tank oder so aufstellen kann.

Aber was die Abwassergebühren angeht, habe ich es (noch) relativ gut. Ich muss zwar rund 5k€ jetzt in eine Kleinkläranlage investieren, aber zahle nur das Frischwasser an den Verband, zuzüglich Grundgebühr für die Wasseruhr. Da kann man schon mal mit dem Wasser rummatschen, ohne schlechtes Gewissen zu haben. Eine Regenwasseranlage rechnet sich da nicht wirklich.
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

nero hat geschrieben: Mo 4. Jul 2022, 07:23 Warum betreibst du eine Osmoseanlage
das wasser ist vollkommen in ordnung, aber durch die muschelkalkberge hier leider recht kalkhaltig. Die osmose ist für kaffee und tee, spart das häufige entkalken von kaffemaschine und wasserkocher und hilft auch etwas beim geschmack.
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Desinfector
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Desinfector »

fang doch besser Regenwasser auf.
aber dann am besten nur bei grösseren Regenschauern.
Und dann sollte man auch erstmal einen gewissen Vorlauf weglaufen lassen.

Denn wenn mal wieder Saharastaub oder Ackerstaub im April... auf dem Dach liegt, haste sonst nachher
auch ziemlich viel Nährstoffe für Kleintiere drin.
Oder das setzt sich mit der Zeit ab und stört anderweitig.

Das ist auch der Grund, warum Regenwasser direkt vom Dach nicht das beste für den Gartenteich ist.
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uxlaxel
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von uxlaxel »

Regenwasser auffangen geht leider nicht, wenn man mitten in einem Mehrfamilienhaus wohnt. Sind zwar alles Eigentumswohnungen, aber letztendlich trotzdem etliche Parteien.
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Desinfector
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Desinfector »

hmm, Wohnung... irgendwie erfolgreich übersehen :mrgreen:

Gibts einen Balkon? Oftmals sind die ja in Westlage.
Dann würde noch einiges an Regen rein kommen.

Aber den Aufwand der o.g. Gerätschaften zu amortisieren dauert bestimmt wieder eine Generation.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von TDI »

gafu hat geschrieben: Sa 2. Jul 2022, 21:49

Ich peile so ca 150l Speichervolumen an, 5-10 L pro Tag kommen als Osmoseabwasser, 2* 50-60 Liter pro Woche aus der Waschmaschine

Das Waschmaschinenwasser hat aufgrund der biologischen abbaubarkeit der wasmittel und weichspüler natürlich ordentlich Nährwert und Potenzial zur Biofilm Bildung.

Vielleicht kan man dem ja begegnen, indem man die Abpumpvorgänge des Haupt- und Weichspülwaschganges doch in den Kanal einleitet statt für die Grauwassernutzung zu verwenden?

Das Abwasser aus dem Handwaschbecken des Scheißhauses könnte man auch direkt in den Spülkasten des Lokus leiten.
Richtig Potenzial hat auch das Grauwasser aus der Dusche.
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Desinfector
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Desinfector »

also bei Waschmaschnenwasser hat man doch immer Textilfasern drin.
das setzt sich doch irgendwann am Boden der Behälter, sei es im Tank oder im Spülkasten ab.

Das ist letztlich alles nicht praktikabel.

Wenn Du Raucher bist, wüsste ich sofort was sich einsparen lässt.
Welke Blätter zu schmööken klappt komischerweise selbst bei den ärmsten Kirchenmäusen noch.

Ja ich weiss, man hat ja sonst keinen Luxus.
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Bastel-Onkel
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Bastel-Onkel »

Aus dem Bauch heraus würde ich Dusch-/Bade-/Händewaschwasser eher zur Weiternutzung empfehlen als Waschmaschinenabwasser. Letzteres hat schon gar viel Detergenz und Dreck mit drin. Ja, ich hatte auch schon mit dem Gedanken gespielt, die Spülung auf Grauwasser umzuhängen. Die Ideen gingen in Richtung hoch montiertem Speichertank (für den hydrostatischen Druck) und hydraulischem Widder im Badewannenablaufrohr. Ich wollte ursprünglich zwei Spülkästen parallel hängen. Einen auf Trinkwasser und einen auf Grauwasser angeschlossen, so daß man immer ein Backup hat. Naja, die Idee war da, umgesetzt wird es wohl nie...
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Hansele
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Hansele »

gafu hat geschrieben: So 3. Jul 2022, 00:29 In dem Haus wo ich wohne mit 17 Einheiten, von denen mindestens 6 keinen oder fast keinen Wasserverbrauch haben, und die Wasser und Abwassergrundgebühren pro Wohneinheit zusätzlich zur wasser- und Abwassergebühr für den Hausanschluss in erheblicher Höhe erhoben werden, ergeben sich für die Wohnungen mit Wasserverbrauch erhebliche Kubikmeter Kosten, da ja auf diese Wohnung die Gebühren der Wohnungen ohne Wasserverbrauch mit aufgeschlagen werden.
Das wäre ein Thema, dass ich bei der nächsten Eigentümersitzung auf den Tisch bringen würde,
im Vorfeld die anderen dauerhaften Bewohner befragen was ihr Standpunkt ist, irgendwie hätte ich keine Lust den Leerstand anderer Kameraden zu subventioinieren.

Ich sehe das größte Potential beim vernünftigen verteilen der Kosten, aus Sicht eines dauerhaften Bewohners.

Grundgebühr in Summe / Anzahl Wohneinheiten = Grundgebühr je Wohnung (Verbrauchsunabhängig)
Kosten Verbrauch/Abwasser in Summe / Anzahl m³ je Wohnung = Preis je m³ Wasser.

Oder bin ich da falsch unterwegs?

(Sorry für die nicht technische Idee)
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

Letztinstanz-urteil:

https://www.ra-doerfer.de/app/download/ ... %A4che.pdf

Urteilsbegründung seite 11-15

Das ist die rechtslage. Ich habe keinen generellen anspruch auf den zusätzlichen aufwand einer getrennten abrechnung nach grundgebühren und verbrauchsgebühren.
Man kann das auf die tagesordnung bringen, aber es ist fraglich ob es durchkommt, da die vermieter gegen über den eigentümern die selbst in ihrer wohnung wohnen in der mehrzahl sind. Spätestens wenn dann die abrechnungsfirma hundert euro mehrkosten bescheinigt ist es ne totgeburt.

und ich rauche nicht^^
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

uxlaxel hat geschrieben: Mo 4. Jul 2022, 08:32 Gui, so geräumig ist dein Bad eigentlich nicht, dass man da noch ernsthaft nen Tank oder so aufstellen kann.
Doch das geht.
tanks.jpg
Da unterm Waschbecken einer und ein zweiter hinter der Waschmaschine, so ca 65x110x15cm passt da hin.

Da liegt eine tote 16x2 PEX Leitung über der reviklappe, die hab ich stillgelegt als die Küche aus der Kammer raus kam, um kein stagnationswasser am Warmwasser im Bad zu haben.

Ich würde dann unterm Waschbecken eine Fliese rausschneiden und dort die Anschlüsse herausführen, die tote Wasserleitung dahin verlängern. Von da aus noch eine zweite über die Decke rüber auf die andere Seite zum spülkasten. Nebst Elektriker Leitung für'n Wasserstandschalter.
RO-abwasser-kammer.jpg
An der Umkehrosmose ist es einfach, das hintere ungenutzte eckventil ist das Ende der toten Leitung zum Bad, das Abwasser der Umkehrosmose ist sowieso schon dort.
Die größte herausforderung seh ich noch beim zugang zum vorwand-spülkasten, wenn man da möglichst unsichtbar hinkommen will.
Da wollte ich irgendwie aus dem inneren des kastens rausbohren und dann mit einer zirkusmäßigen fädelaktion ohne löcher in der wand hoch zur decke, und das dann aus 2m entfernung angeln....
Ich hab hier ca. 140m 14x2 PE-RT-Rohr für fussbodenheizung günstig besorgt was ich da einbauen möchte, könnte aber sein dass das zu steif ist um die ecken...

Daraus sollen aber auch noch ein paar leerrohrstrecken für spätere glasfasergeschichte in die zwischendecke. wenn das rohr auf langen strecken nicht befestigt werden kann ist starres glattes rohr im vorteil gegenüber dem typischen wellrohr.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Bastelbruder »

Der Widder funzt aber bloß mit einigermaßen kontinuierlicher Strömung und die Leitung (Wassersäule) muß im Moment des Arbeitshubs vollständig gefüllt sein.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von RMK »

gafu hat geschrieben: Di 5. Jul 2022, 12:51 Doch das geht.
tanks.jpg
Da unterm Waschbecken einer und ein zweiter hinter der Waschmaschine, so ca 65x110x15cm passt da hin.
da sehe ich eher Potential für einen kleinen Auffangbehälter (mit Grobfilter?) unterm Waschbecken und
unter der Decke, auf einem Regal, mit einem Kasten verkleidet Platz für 5x20l-Kanister nebeneinander...

jaja, da kommt der Prepper durch ;-)

aus dem Catchtank unterm Waschbecken dann halt nach oben pumpen, der Rest geht mit Schwerkraft...
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

ja, man müsste eben beim waschbecken auch so eine art "regenwassersammler für fallrohre" bauen mit sehr viel feinerem siebgewebe (dauerkaffeefilter oder so), aber da frau natürliche seife verwendet sieht das schon im siphon nicht gut aus mit biofilm. Seither wächst da viel mehr als bei den seifenfreien "flüssigseife" tensiden aus dem pumpspender. Das zieht dann auch viel wartungsaufwand nach sich.
Dann lieber an der waschmaschine den programmablauf überwachen und nur die beiden letzten spülgänge in den tank holen.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

bad-rohr1.jpg
moin

ich hab mich gestern ans werk gemacht und ein loch in den spülkasten gebohrt und ein 14er PE-Rohr hoch in die zwischendecke gezogen.
Dann die alte warmwasserleitung mit dem abwasser aus der umkehrosmode beaufschlagt und die beiden gekoppelt.

Es hat auch nur an einer stelle ein paar tropfen verloren über nacht.
Das ständige plätschern im spülkasten macht einen fertig, man denkt immer irgendwo ist was undicht und tropft. Sonst gehts^^

Ich hab das einstellbare füllventil auf niedrigst-mögliches niveau eingestellt, damit noch platz für das übergeleitete wasser bleibt.
Das sind erstmal die low hanging fruits gewesen.

Für weitere ausbaufähigkeit noch ein telefonkabel mitgezogen.
Falls man mal mit dem spülkasten telefonieren will, um den pegelstand abzufragen.

Der spülkasten kennt die üblichen rafinessen mit unterbrechbarem spülvorgang und wir sind auch sparsam im einsatz, ich dreh dann mal am spülkasten das trinkwasser ab und seh mal, wie weit das wasser aus der umkehrosmose reicht. Je mehr tee und kaffee gesoffen wird, desto mehr wasser fällt da ja auch an.
Ich bin seit einiger zeit total im arsch und könnt jeden tag 12 stunden schlafen, also viel.
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

So,

Ich hatte ja da eine Leitung von der Abwasserseite der Umkehrosmose über die Küchendecke bis ins Bad zum Spülkasten an den Start gebracht.

Erfolg!
Das anfallende Wasser ist ausreichend, so lange kein Besuch kommt.
Also bleibt das eckventil im Spülkasten bis auf weiteres geschlossen..
Für mehr Personen bräuchte es nen Zwischenspeicher.
Vielleicht mach ich das irgendwann noch, aber dieses Jahr nimmer mehr

Nun quält mich eine andere Sache, die auch mit Wasser zusammenhängt.
Ich würde gern aus dem duschwasser die Wärme zurückgewinnen.
Das einfachste ist, auf der Kaltwasserseite der Mischbatterie nen Wärmetauscher zwischen zu setzen, und das Kaltwasser mit dem ablaufenden Warmwasser vorzuwärmen.

Das führt aber bei meinem Durchlauferhitzer leider zur Unterschreitung der mindest-wassserdurchflussmenge und damit zur Abschaltung. Da bin ich mit sparduschkopf eh schon nur knapp drüber.

Ich müsste also ein kleinere Wärmequelle nur für das Duschen haben. Die kleineren sind aber irgendwie alle sehr dumm und können nur ein/aus.
Irgendwo um 2-5kw sollten reichen, nachdem zum Start erst mehr Wärme gebraucht wird, und dann nur noch halb so viel.
Hab ich die "guten" klein-durchlauferhitzer nur nicht entdeckt, oder muss man sich da selber was stricken mit Wellenpaketsteuerung und eigener Sensorik und MCU?
Als Basis wurde ja ein oller 3~ DLE vielleicht was hergeben, mit geschickter Umschaltung der Heizelemente auf 230 statt 400v und ggf
reihenschaltung der blankdrahtheizwiderstände..
Wenn weniger Leistung eingebracht wird, brauchts auch weniger Durchfluss.

Gedankenspiele drehen gerade reichlich, weil hinter der Badewanne unter den Wandfliesen die Gipsplatte der Vorwand schimmelt und das irgendwie nächstes jahr mal alles raus gerissen gehört, und diese Badewanne die einzige duschmöglichkeit ist.
Da brauchts dann mindestens provisorisch Ersatz, und das gäbe dann einen Versuchsträger für weitere Forschung.
Das wird dann ne größere Aktion mit Dämmung zur kalten Treppenhauswand, Umbau der Vorwand mit eingebauten nieschen für Badezubehör und so.
Wenn das eh alles offen ist, könnte man dann auch was wärmetauschermäßiges unterbringen.
unlock
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von unlock »

gafu hat geschrieben: Mo 29. Aug 2022, 21:39
Ich würde gern aus dem duschwasser die Wärme zurückgewinnen.
Das einfachste ist, auf der Kaltwasserseite der Mischbatterie nen Wärmetauscher zwischen zu setzen, und das Kaltwasser mit dem ablaufenden Warmwasser vorzuwärmen.

Das führt aber bei meinem Durchlauferhitzer leider zur Unterschreitung der mindest-wassserdurchflussmenge und damit zur Abschaltung. Da bin ich mit sparduschkopf eh schon nur knapp drüber.
Was kann der deh am Eingang vertragen?
Wenn der was verträgt, kannst ja auch die kW Seite des dehs Speisen, damit veringert sich nicht der Durchfluss, sondern der deh muss nur weniger Power reinstecken.
kW=Kaltwasser
Deh=Durchlauferhitzer.
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MatthiasK
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von MatthiasK »

Vielleicht kann dein Durchlauferhitzer von Dreieck auf Stern umgeklemmt werden. Dann hat er nur noch 1/3 der Leistung.

Ein fertiger Wärmetauscher für die Dusche wird unter dem Namen "Warmduscher" verkauft. Größtes Problem dabei: Die Nachfrage übersteigt die Produktionskapazität gerade um ein vielfaches.
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gafu
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von gafu »

Ja, den Warmduscher kenne ich, geht aber nicht in der Badewanne.
Finde die Idee mit den Adaptern an der Armatur super, weil man das auch als Mieter einfach machen kann. Preislich auch gerade noch so ok

Duschablaufrinnen mit etwas Kupferrohr drin sind schon unverschämt teuer (um 1500), aber leichter selbst nachzubauen und deshalb interessant.


Es scheitert alles an der Wanne, um die ab und zu mal zu füllen werden ja die 18kw gebraucht.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von unlock »

Wenn man sowieso elektrisch heizt, geht doch auch eine Wärmepumpe, gut für Badewanne braucht's dann Speicher.
Möglicherweise muss aber nachgeheizt werden, sonst kommt das Abwasser nicht da an, wo es soll.
PlusistMinus
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von PlusistMinus »

Bezüglich Mehrfachnutzung von Wasser sind m.W. die Israelis Spitzenreiter. Da liegt leider eine Sprach- und Schriftbarriere zwischen denen und den meisten von uns, aber vielleicht kann man sie animieren, mal was rüberzuwerfen. Ich habe ab und zu mit einem Isreali zu tun, Wissenschaftler im Ruhestand, wir interessieren uns für bestimmte wissenschaftliche Arbeitsmethoden und die Übertragung auf die Maßstäbe im Heimlabor. Da nehme ich immer wieder wahr, wie vorsichtig der mit Dämpfen, Entsorung und vor allem Abwasser ist. Ich habe ihn dazu nicht gelöchert, aber ich glaube, dass die eine Stufe vorher ansetzen: Es gehört sich nicht, Abwasser über ein bestimmts geringes Maß hinaus zu erzeugen und zu verschmutzen.
Wenn man also Grauwasser nutzen möchte, sollte man vielleicht zuerst gucken, wie man eine gering belastete Fraktion schaffen kann. Würstchen, Pipi, erstes Abpumpen der WaMa und SpüMa bleiben außen vor, die letzten Liter vom Duschen, der Inhalt der Wärmflasche usw. sind die beste Kategorie.
Ich ärgere mich immer, wenn ich komplett sauberes Wasser wegkippe, weil es die falsche Temperatur hat oder einzelne µg Staub hereingefallen sind.
Die praktische Umsetung ist natürlich nicht so einfach und erfordert persönlichen Einsatz, Ventile, Rohre, Tanks einbauen, entscheiden was wo hin, anderen erklären was wohin und nochmal und nochmal :roll: Ergebnis auf Verwendbareit prüfen...

Wir haben einen eigenen Brunnen, das dämpft meine Motivation, obwohl es wertvoll wäre, sich mit Mehrfachnutzung von Wasser zu befassen.
Jerry
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Jerry »

Ist nicht unbedingt Grauwasser, aber den Sommer über steht bei mir in der Küchenspüle und im Waschbecken im Bad eine ehemalige Eisverpackung und auf dem Fußboden ein 10L Eimer. Der wird jeden Tag voll, mit dem Wasser, wenn man sich nur mal eben schnell die Hände abspült oder auf warmes Wasser wartet. Das wird dann täglich abends im Garten vergossen. So entsteht auch kein Problem mit ungewolltem Leben im Eimer. 🤢 Auf den Monat gerechnet sind das allein gut 500L...
TDI
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von TDI »

PlusistMinus hat geschrieben: Di 30. Aug 2022, 21:00
Wenn man also Grauwasser nutzen möchte, sollte man vielleicht zuerst gucken, wie man eine gering belastete Fraktion schaffen kann. Würstchen, Pipi, erstes Abpumpen der WaMa und SpüMa bleiben außen vor, die letzten Liter vom Duschen, der Inhalt der Wärmflasche usw. sind die beste Kategorie.
Ich ärgere mich immer, wenn ich komplett sauberes Wasser wegkippe, weil es die falsche Temperatur hat oder einzelne µg Staub hereingefallen sind.
Die praktische Umsetung ist natürlich nicht so einfach und erfordert persönlichen Einsatz, Ventile, Rohre, Tanks einbauen, entscheiden was wo hin, anderen erklären was wohin und nochmal und nochmal :roll: Ergebnis auf Verwendbareit prüfen...
Wenn man duscht, gibt es ja folgende Phasen:
1. nass werden, der erste Schweiß und Dreck wird runtergespült. Das Abwasser ist nicht ganz sauber, sollte aber zum Blumengießen oder Klospülen geeignet sein.
2. einschäumen kann ohne Wasserfluß erfolgen
3. abspülen. Das Abwasser ist entsprechend belastet und gehört entweder in die Kläranlage oder könnte ggf auch als Gießwasser für Blumen taugen, wenn die Salzfracht gering ist. Bodenbakterien bauen die Tenside usw ebenso dort ab wie in der Kläranlage
4. Übergang in die Klarspülphase. Das Abwasser ist wieder sauber und kann der Sekundärnutzung überführt werden.

Ich glaube, dass sich die Abwasserqualität vom Duschwasser ausreichend gut per Leitfähingkeitsänderung detektieren lässt. Ein Umschaltventil könnte darauf reagieren und den Abwasserstrom bedarfsgerecht lenken.
ando
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von ando »

Moin,.

eine gute Analyse von TDI.

Ich frage mich, wie die vergubbelung des Systems aussieht.

So nen Syphon schluckt ja auch viele (lange) Haare. Den "Warmduscher" muss ich bestimmt auch oft reinigen.

Ich nutze im Winter die Wärme aus der Badewanne. Nach dem Baden lasse ich das warme Wasser einfach drinne bis am nächsten Tag. Dann kühlt es auf Raumtemperatur ab.

Ando
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Jesaiah
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Jesaiah »

ando hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 09:25 Dann kühlt es auf Raumtemperatur ab.
Ergibt das kein Problem mit der Luftfeuchtigkeit?
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Desinfector »

da ich ja gesunde Knochen habe geht in Klospülung bisweilen so:

nach einer "Sitzung" mit der "Kleintaste" Spülen und dann mit ner Eimerladung hinterher.
Das Wasser im Eimer kommt auch aus diversen Quellen wie Händewaschen,
auf Warmwasser warten etc.

Ich seh das immer so:
Ohne Fernsehen habe ich mehr Zeit für viele andere Hangriffe
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Bastelbruder
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Bastelbruder »

Im Strickzimmer* sehe ich sehr viel Verbesserungspotenzial. Wenn ich diverse Örtlichkeiten vergleiche, habe ich oft den Verdacht daß Keramik-Lehrlinge eine Form konstruieren durften bei denen der künstlerische Anteil am höchsten bewertet wird. Die Funktionalität scheint die Prüfer nicht zu interessieren. Trotzdem es inzwischen genormte Beladungsproben gibt, anhand derer die Funktion des Wasserschwalls geprüft wird. Letzterer erzeugt die laufenden Kosten. Gefühlt 80% der im Fachhandel ausgestellten Schüsseln scheinen durchgefallene Prüfungsstücke.

* "Ziehst' am Strick - Scheiße weg"
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Desinfector »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 11:45 Gefühlt 80% der im Fachhandel ausgestellten Schüsseln scheinen durchgefallene Prüfungsstücke.

Du meinst die, wo das Papier immer wie eine Portugiesische Galeere drin schwimmen bleibt?
:lol:
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von sirell »

Das Loch im Boden der Italiener entspricht eigentlich auch mehr der empfohlenen Haltung. Trotzdem konnte ich mich damit nicht wirklich anfreunden. Auch ohne Dünnpfiff stelle ich mir die Reinigung eher suboptimal vor wenn man kein Schlachthof-feeling mag.
Und wenn es nach dem WAF geht, ich wage es erst gar nicht zu Fragen.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von sirell »

zum eigentlichen Thema:
Bei einem Bürogebäude um die Ecke wurde eine hebeanlagen verbaut mit Wärmetauscher.
Daran hing dann eine Wärmepumpe.War von ACO und ca. 2016 und so groß wie ein Öltank (1m³ ca.)
PlusistMinus
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von PlusistMinus »

sirell hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 14:06 Das Loch im Boden der Italiener entspricht eigentlich auch mehr der empfohlenen Haltung. Trotzdem konnte ich mich damit nicht wirklich anfreunden. Auch ohne Dünnpfiff stelle ich mir die Reinigung eher suboptimal vor wenn man kein Schlachthof-feeling mag.
Und wenn es nach dem WAF geht, ich wage es erst gar nicht zu Fragen.
Bei Globetrottel in Hamburg gab es früher zwei Toiletten: Die eine normal mitteleuropäisch, die andere schwarz gestrichen, mit improvisierter Installation und Loch im Boden. Sehr coole Idee! Ich weiß nicht, ob es die heute noch gibt.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von TDI »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 11:45 Gefühlt 80% der im Fachhandel ausgestellten Schüsseln scheinen für durchgefallene Prüfungsstücke.
Fehlte da evtl ein Wort? ;)

Ein Kollege wurde heute gefragt, wie die Arbeit so läuft. Seine Antwort: "Wie Durchfall. Insgesamt recht flüssig, aber ein paar Brocken waren dabei"

Vielleicht wäre ein Klo in Art der alten DB-Klos, wo man auf die Schienen gucken konnte, ideal. Kommt mit wenig Wasser aus und lässt den Bob einfach in die 100er-HT-Rohr-Bahn gleiten, von wo aus er mit dem nächste Wasserschwall aus der Spül- , Waschmaschine oder Dusche auf den Weg gebracht wird :?
Am Ende verschärft es aber das allgemeine Problem der immer größer werdenden Schmutzfracht im Vergleich zum wasseranteil weiter, was zu mehr nötigen Kanalspülungen führt und somit am Ende auch nix gespart hat.
Dann könnte man besser ein Loch in den Deckel der Biotonne schneiden und sich da drauf setzen.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Später Gast »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 31. Aug 2022, 11:45 Wenn ich diverse Örtlichkeiten vergleiche, habe ich oft den Verdacht daß Keramik-Lehrlinge eine Form konstruieren durften bei denen der künstlerische Anteil am höchsten bewertet wird. Die Funktionalität scheint die Prüfer nicht zu interessieren. Trotzdem es inzwischen genormte Beladungsproben gibt, anhand derer die Funktion des Wasserschwalls geprüft wird. Letzterer erzeugt die laufenden Kosten. Gefühlt 80% der im Fachhandel ausgestellten Schüsseln scheinen durchgefallene Prüfungsstücke.
Wir haben im Zuge der Badrenovierung auch nen neuen Keramikthron bekommen. Der ist mMn die einzige funktionale Verbesserung in dem Bad, alles andere war vorher besser nur nicht schöner, aber ich schweife ab...

Den tatsächlichen Wasserverbrauch kenne ich nicht, aber die Schüssel hat nur minimalste Hinterschnitte zum Wassereinlass mittig inter dem Deckelscharnier, Wasserdruck und Durchflussmenge sind genau auf die Schüssel abgestimmt, die gesamte Fläche der Schüssel wird abgespült, Spülvorgang dauert sehr kurz. Durch die fehlenden Hinterschnitte lässt sie sich gut reinigen, wenn die bio-Prüfkörper nicht allzu gewichtig sind, reicht auch die kleine Wasserdosis für vollständige Leerung, aufschwimmendes Klopapier oder schwimmende Prüfkörper "Floater" interessieren nicht die Bohne. Da hat der Dipling ganze Arbeit geleistet, sone Schüssel will ich im nächsten Bad wieder haben!
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Desinfector »

Später Gast hat geschrieben: Fr 2. Sep 2022, 10:20 Den tatsächlichen Wasserverbrauch kenne ich nicht, aber die Schüssel hat nur minimalste Hinterschnitte zum Wassereinlass mittig inter dem Deckelscharnier, Wasserdruck und Durchflussmenge sind genau auf die Schüssel abgestimmt, die gesamte Fläche der Schüssel wird abgespült
,
ist da so ein Plastik-Einsatz direkt am Wassereinlauf drin?

der ist mir nach ein paar Jahren raus gefallen, einfach zerbröselt.
Ohne spült es auch nur unsewentlich anders.

Da hamwer dann wieder genau das,
dass sich Einsparungen mittels "besserer" Konstruktion durch erhöhten Rep-Bedarf auffressen
oder wahrscheinlich insgesamt noch teurer kommen.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von Später Gast »

Desinfector hat geschrieben: Fr 2. Sep 2022, 10:37ist da so ein Plastik-Einsatz direkt am Wassereinlauf drin?
Kein Einsatz, kein Plastik. 100% Keramik. Wenn ich wieder im Ländle bin kann ich mal n Bildchen machen.
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Re: Grauwassernutzung, hat hier jemand Erfahrungen?

Beitrag von ando »

ICh fluche jeden morgen auf meinen Gas Wasser Scheisse Installateur, das er mir einen 6 Liter Spülkasten aufgeschwatzt hat:

Das wäre jetzt Vorschrift und der Rohrdurchmesser wäre auch nur noch 90mm.

( Ja prima, 2 Meter weit, dann mündet das in irgeneine olle Keramik-Röhre.)

Fazit: Mir fehlen jeden morgen mal mindestens 2 Liter.

Und nun lese ich, das es vllt an meiner Schüssel liegt? Die habe ich während dem Umbau mal auf nem Polterabend abgegriffen- die war noch Gut!

Ando
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