Notstrom über Wechselrichter

Der chaotische Hauptfaden

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Robby_DG0ROB
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Robby_DG0ROB »

OnOff hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 16:42 Die Idee mit dem 28V Hatz Aggregat ist ja garnicht mal so verkehrt wie ich finde.
Wenn nur sehr wenig Energie benötigt wird kann das Aggregat ne Pause machen, umgekehrt können Akkus und Diesel eine gewisse Zeit parallel genutzt werden.
Ich würde auch den WR durch einen 24V ersetzen.

Ist das das Aggregat mit dem Hatz E673LHK und ca 60-80A ?
Dann unbedingt die Platine mit der Elektronik nachlöten,
sonst kann Dir Das Ding nen ganz üblen streich spielen und die Ausgangsspannung über 50V hochschnellen lassen.

Edit:
und achte beim eventuellen Kauf darauf das die Kurbel dabei ist, die kann als Ersatzteil schnell Sehr teuer werden…
Die Trafos auf der Platine brechen aus. Ohne Steuerung wird die Regelspule im Generator nicht bestromt, die den Kern "vorsättigt" und die Spannung liegt dann in besagter Höhe. Der Generator erzeugt aber von Haus aus auch Netzspannung, die jedoch nicht nach außen geführt ist, sondern nur für den kapazitiven Erregerkreis genutzt wird und für die Versorgung der Regelplatine. Für die Gleichspannung ist eine zweite Drehstromwicklung vorhanden, die auf 3 kräftige Doppeldioden im Generator geführt ist.

Die Klemmen auf der Rückseite vom "Schaltkasten" (so ist das Teil gem. TDv benannt) glühen auch oft aus oder deren Plaste ist verformt und angeschmolzen, weil sich die Klemmen nur mit einer Zange vernünftig anziehen lassen. Die Knebelklemmen, die auch an der Front verbaut sind, durften nicht hinten hin, weil es eine "nicht genehmigte Änderung von Wehrmaterial" gewesen wäre.

Eine weitere Schwachstelle ist die Leitungsverlegung im Schaltkasten: Die silikonisolierten Leitungen der Gleichspannung werden oft nicht richtig verlegt oder die ursprünglich vorhandenen Kabelbinder sind nicht mehr vorhanden, so dass die Leitungen dann an den oberen Kanten der Kondensatoren scheuern und irgendwann ein kräftiger Kurzschluß entsteht, v.a. wenn von außen noch Batterien angeschlossen sind. Undichte Kondensatoren kommen auch oft vor, schränken aber die Funktion nicht ein. Ein Austausch wurde nur vorgenommen, damit die Brühe nichts angreift oder deren Dämpfe jemanden gefährden.

Am Motor waren oft undichte Kraftstoffleitungen, die durch falsche Verlegung durchgerieben sind. Das Dekospiel einstellen war für viele Soldaten auch eine unlösbare Aufgabe und hat oft zu vollkommen ausgeglühten Schalldämpfern geführt. Die Dämpfungslager zw. Motor/Generator und Rahmen waren auch nicht ölfest und sind jeweils nach wenigen Jahren butterweich und rissig geworden. Viele Motoren haben unbelastet wegen falscher Einstellung des Rauchgrenzsteller einen sehr unruhigen Lauf aufgewiesen bzw. hat der Regler dann geschwungen. Mit einer langen 30er Nuss kann man die Kontermutter lösen und den Anschlag entsprechend nachjustieren. In der Praxis hat man das mit dem Prüfgerät gemacht, so dass der Motor ohne Last etwa 102.5 % Drehzahl hatte und unter Last nur wenig unter 100 % kam.

Ich habe an diesen Teilen (und anderen Stromerzeugern der Truppe) über viele Jahre hinweg "VBG4" und TMP für eine Vielzahl Einheiten durchgeführt - leider oft auch mit dem roten Stempel im Teil 10 des Gereätbegleitheftes dokumentiert (Sperrung)…
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Joschie
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Joschie »

Dr. Snuggles hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 12:31 Mach mal.
OK, ich hatte aber gewarnt und dies erfolgt nur auf Wunsch da es für diesen Thread etwas offtopic ist.

Geplant habe ich es folgender weise.
Traktor steht da, MF135, 27kW Leistung an der Zapfwelle (gemessen!), Perkinsmotor mit CAV Rotorpumpe.
Die Rotorpumpe hat einen etwas feinfühligeren Drehzahlregler als die meisten normalen Reihenpumpen, die DPA regelt lt. Datenblätter bei Lastwechsel mit einer Ungenauigkeit von 1,5% bis maximal 2% aus, und ist daher für die Aufgabe an einem Generator ideal.

Als Generator liegt hier schon seit längerem ein 1953 gebauter selbstregelnder Synchrongenerator mit Schleifringen von Arthur van Kaick (gehört heute zu Stamford) im Lager.
Generatorleistung liegt bei 20kW bzw. ~25kVA, 380Volt Drehstrom und 1500 UpM Eingangsdrehzahl. Die einzige externe Regelung erfolgt grob über einen Leistungswiederstand der die Erregermaschine als Beipass etwas einbremst. Die Feinregelung muss das von AvK pattentierte System übernehmen (ich habe auch lange die Patentschriften gelesen bis ich halbwegs kappiert hab wie die das machen, es ist aber genial).
Der Generator hatte beim Ausbau aus dem Aggregatesatz die große Laufleistung von knapp 500 Betriebsstunden runter (Motor ging an einen Freund und Motorensammler).
Einzig Nachteilig an dem Generator ist das dieser die gute größe einer Europalette aufweist und mit knapp 800kg zu Buche schlägt.

Der Plan von mir sieht vor das der Generator auf ein "Fahrgestell" kommt das an einem Ende eine Dreipunktvorrichtung hat um es starr mit dem Schlepper zu verbinden. Heben wird es mein MF'le nicht da das Gewicht zu weit hinten liegen wird und ihm dafür das notwendige Gegengewicht vorne fehlt.

Der Antrieb wird über drei 17er Keilriemen erfolgen. Da ich grob eine Übersetzung von 1:3 brauche muss ich noch erruieren ob ich dies mit einem Übersetzungssatz hinbekomme oder ob ich das ganze mit einer Zwischenwelle und zwei Stufen machen muss. Grund hierfür ist das ich zum einen für die Kraftübertragung einen gewissen Umschlingungsweg an den Riemenscheiben benötige, zum anderen die Riemen auch nicht über zu kleine Scheiben treiben will.
Antriebsseitig wird eine Welle mit Zapfwellenprofil, gelagert mit zwei Stehlagerböcken, so montiert das die Zapfwelle vom Schlepper aus ziemlich gerade einlaufen wird.

Generatorausgangsseitig wird eine Isolationsüberwachung (liegt schon länger im Lager) sowie ein Motorschutzschalter verbaut.


Dr. Snuggles hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 12:31 Geplant war immer, mit extra 12V Lichtmaschine(n) eine oder mehrere normale KFZ Batterie über die Zapfwelle (und ohne Eingriffe/Basteleien am Bulldog) mit entsprechender Riemenübersetzung zu laden und dann mit einem 12V Wechselrichter zumindest Zentralheizung für WW und zeitweise Kühltrühen betreiben zu können. Jetzt sehe ich hier die Links zu den 48V Wechselrichter und frage mich, ob ich darauf setzten sollte, oder bei 12V Idee bleibe -immer unter der Voraussetzung "Notstrom".
Dann würde ich eher noch zu einer Buslichtmaschine greifen, da kann man welche finden die 200 oder 300 Ampere bei 24 Volt rausdrücken.
Das ganze an den Batterien was mir hald nicht gefällt ist, die altern. Spätestens nach zehn Jahren kannst die erneuern.
Wenn du nur Zentralheizung und Kühl- Gefriergeräte betreiben willst, such dir ein einfaches Aggregat mit Dieselmotor, leg einen Vorrat an Treibstoff an und gut ist. Da bist du meiner Einschätzung nach auch nicht teurer, hast dafür aber ein Gerät das bei etwas Wartung auch in 20 Jahren noch ohne Nebenkosten zu produzieren einsetzbar ist.

Ein richtiger Stromerzeuger oder auch ein Zapfwellengenerator hat hald den großen Vorteil das man ihn auch mal für andere Anwendungen verwenden kann.
Wenn ich z.B. bei meiner Verwandtschaft etwas gscheites machen will/soll brauche ich ein Aggregat da die Hausversorgung dort nur in Lichtstrom vom Dachständer runter geführt worden ist.

Noch ein kleiner Hinweis zu den ZW-Generatoren, achtet auf die Qualität der Drehzahlkonstanthaltung der ESP des Antriebfahrzeuges!

Grüße
Josef
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OnOff
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von OnOff »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 07:24
OnOff hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 16:42 Die Idee mit dem 28V Hatz Aggregat ist ja garnicht mal so verkehrt wie ich finde.
Wenn nur sehr wenig Energie benötigt wird kann das Aggregat ne Pause machen, umgekehrt können Akkus und Diesel eine gewisse Zeit parallel genutzt werden.
Ich würde auch den WR durch einen 24V ersetzen.

Ist das das Aggregat mit dem Hatz E673LHK und ca 60-80A ?
Dann unbedingt die Platine mit der Elektronik nachlöten,
sonst kann Dir Das Ding nen ganz üblen streich spielen und die Ausgangsspannung über 50V hochschnellen lassen.

Edit:
und achte beim eventuellen Kauf darauf das die Kurbel dabei ist, die kann als Ersatzteil schnell Sehr teuer werden…
Der Generator erzeugt aber von Haus aus auch Netzspannung, die jedoch nicht nach außen geführt ist
Klingt interessant.
230v 50Hz ?
Belstbar ?
Wo finde ich die ?
Bei einem meiner von der Vebeg erworbenen Geräte hatte jemand das Plättchen welches die ESP betätigt entfernt.
Die liegt in einer art Kolben der von einer Nocke betätigt wird.
Hat me weile gedauert bis ich dahinter war warum kein Diesel an der Düse ankam trotz intakter ESP.
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von bastelbjoern »

Ich hatte heute kurzfristig viel Zeit. Falls einer von Euch noch ein Kleines zum Thema passendes Renovationsprojekt braucht:

https://www.ebay-kleinanzeigen.de/s-anz ... 1-276-2821
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Joschie
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Joschie »

Das sieht ähnlich einem Aggregat aus an dem ich schon mal geschraubt habe.
Wenn ich mich nicht ganz täusche müsste in dem Aggregat ursprünglich ein Phänomen Motor gewerkelt haben.
Vierzylinder Benziner luftgekühlt, irgendwas um 40Pferde, sehr durstig und laut.
Alter würde ich auf BJ 39-45 tippen.

Grüße
Josef
bastelbjoern
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von bastelbjoern »

Ich frag mal nach. Mal sehen ob du richtig liegst.
Welche leistung brings son Ding ? 20KW ?
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Robby_DG0ROB »

OnOff hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 08:52
Robby_DG0ROB hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 07:24
OnOff hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 16:42 Die Idee mit dem 28V Hatz Aggregat ist ja garnicht mal so verkehrt wie ich finde.
Wenn nur sehr wenig Energie benötigt wird kann das Aggregat ne Pause machen, umgekehrt können Akkus und Diesel eine gewisse Zeit parallel genutzt werden.
Ich würde auch den WR durch einen 24V ersetzen.

Ist das das Aggregat mit dem Hatz E673LHK und ca 60-80A ?
Dann unbedingt die Platine mit der Elektronik nachlöten,
sonst kann Dir Das Ding nen ganz üblen streich spielen und die Ausgangsspannung über 50V hochschnellen lassen.

Edit:
und achte beim eventuellen Kauf darauf das die Kurbel dabei ist, die kann als Ersatzteil schnell Sehr teuer werden…
Der Generator erzeugt aber von Haus aus auch Netzspannung, die jedoch nicht nach außen geführt ist
Klingt interessant.
230v 50Hz ?
Belstbar ?
Wo finde ich die ?
An den ersten beiden FastOn-Steckern auf der Leiterplatte mit den roten Unterlagen. In Serie ist eine Sicherung. Elektrisch defekt sind die Regler aber fast nie, sondern nur von gebrochenen Lötstellen befallen (Trafo und die beiden Entstördrosseln). Testweise Netzspannung anlegen und an den beschrifteten Messpunkten +6V und +15V messen.
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OnOff
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von OnOff »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 22:00
OnOff hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 08:52
Robby_DG0ROB hat geschrieben: Fr 22. Jul 2022, 07:24
OnOff hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 16:42 Die Idee mit dem 28V Hatz Aggregat ist ja garnicht mal so verkehrt wie ich finde.
Wenn nur sehr wenig Energie benötigt wird kann das Aggregat ne Pause machen, umgekehrt können Akkus und Diesel eine gewisse Zeit parallel genutzt werden.
Ich würde auch den WR durch einen 24V ersetzen.

Ist das das Aggregat mit dem Hatz E673LHK und ca 60-80A ?
Dann unbedingt die Platine mit der Elektronik nachlöten,
sonst kann Dir Das Ding nen ganz üblen streich spielen und die Ausgangsspannung über 50V hochschnellen lassen.

Edit:
und achte beim eventuellen Kauf darauf das die Kurbel dabei ist, die kann als Ersatzteil schnell Sehr teuer werden…
Der Generator erzeugt aber von Haus aus auch Netzspannung, die jedoch nicht nach außen geführt ist
Klingt interessant.
230v 50Hz ?
Belstbar ?
Wo finde ich die ?
An den ersten beiden FastOn-Steckern auf der Leiterplatte mit den roten Unterlagen. In Serie ist eine Sicherung. Elektrisch defekt sind die Regler aber fast nie, sondern nur von gebrochenen Lötstellen befallen (Trafo und die beiden Entstördrosseln). Testweise Netzspannung anlegen und an den beschrifteten Messpunkten +6V und +15V messen.
Ich hab 2 von den Dingern hier, und beide hatten die gebrochenen Lötstellen.
Laufen aber seitdem einwandfrei.
Aber wenn sich da auch noch 230V abgreifen lassen, kann ich mir zumindest für einige anwendungen am FTM 25/6 den umweg über den WR sparen.
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ob die Spannung aber exakt sinusförmig oder "halbrund" ist, wenn die Regelspule für ordentliche Sätttigung des Kerns bei kleiner Ausgangslast und -spannung sorgt, habe ich mir aber noch nie angeschaut.
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

Hmmmm .... ich habe in der Firma zwei ausgemusterte starke USVs, die Serverracks versorgt haben. Mal sehen, welche Akkuspannung die brauchen, eventuell kann man ja da eine Solarstufe zum Beladen verwenden und den Ertrag vorne rum als 230 V abzapfen?

Wobei ich mir da am Dach was improvisieren müsste ... derzeit sind alle 24 Kollektoren in Reihe, und 830 V werden dann wohl etwas zu viel sein.

Gibt es eurer Erfahrung nach bewährte Selbstkoch-Rezepte für eine Laderegelung bei Gleichspannung und Stromstärke von 5-10 A?
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KampfKeks_MRZ
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von KampfKeks_MRZ »

Ich finde die Idee mit den USV gar nicht schlecht. Wenn du ja sowieso PV hast, wirst du ja vermutlich einspeisen... Kann man denn dann nicht das in den USV integrierte Ladegerät nutzen, so dass es PV-Strom verbraucht?

Ich habe ein Victron-System bei mir am laufen - das funktioniert einwandfrei. Ich hätte gerne einen 1000V-Mppt, der mit Victron kompatibel ist, aber leider gibts da nichts. Wenn da jemand was kennt...

Wenn jemand was mit Victron bauen möchte - da bin ich fit - da könnt ihr mich gerne befragen und ausquetschen.
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

KampfKeks_MRZ hat geschrieben: Di 2. Aug 2022, 22:44
Ich habe ein Victron-System bei mir am laufen - das funktioniert einwandfrei. Ich hätte gerne einen 1000V-Mppt, der mit Victron kompatibel ist, aber leider gibts da nichts. Wenn da jemand was kennt...
Spannend! Wie sieht denn deine Konfiguration aus?
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von KampfKeks_MRZ »

Mein System besteht aktuell aus folgenden Produkten:

5,5kWp Canadian Solar
Victron BlueSolar MPPT 150/85 (Engstelle, kann nur max 4,8kW, aber der Verlust hält sich aktuell in Grenzen...)
7,2kWh 48V-OPzS-Batterie (4x 12V/150Ah)
Victron MultiPlus 2 48/5000
Victron Cerbo (Controller)
EM24 (Stromzähler)

https://vrm.victronenergy.com/installat ... e/a8037219 Hier ein kleines Live-Bildchen
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

KampfKeks_MRZ hat geschrieben: Mi 3. Aug 2022, 13:58 Mein System besteht aktuell aus folgenden Produkten:

5,5kWp Canadian Solar
Victron BlueSolar MPPT 150/85 (Engstelle, kann nur max 4,8kW, aber der Verlust hält sich aktuell in Grenzen...)
7,2kWh 48V-OPzS-Batterie (4x 12V/150Ah)
Victron MultiPlus 2 48/5000
Victron Cerbo (Controller)
EM24 (Stromzähler)

https://vrm.victronenergy.com/installat ... e/a8037219 Hier ein kleines Live-Bildchen
danke - super Konzept!
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

So, ich probiere das jetzt mal aus ... hat jemand von euch eine empfehlenswerte Quelle für LiFePo-Akkus (12V, die USV hat leider nicht mehr *seufz*) ?
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BernhardS
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von BernhardS »

Mein Nachbar macht gerade den Test. 2kW /4kW Peak -naja, wer es glaubt- Sinuswechselrichter, 110 Ah Bleiakku, Solarpanel um den Akku voll zu halten.
Bei dem Wetter zur Zeit hängt ein Kühlschrank als Dauerlast dran - geht gut. Nur der Akku hat inzwischen einen Lüfter bekommen, wird doch
relativ warm.

Wer braucht eigentlich 3kW? Waschmaschine? Föhnen? Oder wozu sonst?

Kabel über die Straße würde ich entspannt sehen. Wer will irgendwohin fahren? Wozu?

Ansonsten bin ich auch der Meinung, daß ich keine hunderte ausgeben werden um 50€ Inhalt vom Gefrierschrank zu retten. Der kleine blaue
Kocher wird es tun. Okay - seit einiger Zeit achte ich darauf, daß ein paar Kartuschen da sind.
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BernhardS
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von BernhardS »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: So 24. Jul 2022, 22:23 Ob die Spannung aber exakt sinusförmig oder "halbrund" ist, wenn die Regelspule für ordentliche Sätttigung des Kerns bei kleiner Ausgangslast und -spannung sorgt, habe ich mir aber noch nie angeschaut.
Für kleine Leistung ist eine vollgewickelte Kabeltrommel ein ganz passables Netzfilter. Ja, ich weiß, das macht man nicht.
Wir machen doch nie etwas, was man nicht tut. Aber wenn nix anderes greifbar ist.
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Alexander470815
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Alexander470815 »

BernhardS hat geschrieben: Fr 5. Aug 2022, 20:03 Für kleine Leistung ist eine vollgewickelte Kabeltrommel ein ganz passables Netzfilter. Ja, ich weiß, das macht man nicht.
Das dürfte sich auf einen gefühlten Effekt beschränken.
Eine Bifilare Spule was eine Aufgewickelte Trommel ist hat so gut wie keine Induktivität, bleibt das bisschen Leitungskapazität.
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Bastelbruder
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Bastelbruder »

Auch die Kapazität der Kabeltrommel (ca. 100 pF/ m) spielt wirklich keine Rolle. Aber der ohmsche (Vor)widerstand hat schon viele Sicherungen vor überhastetem Auslösen bewahrt und zickige Lasten zur Funktion überredet.
Robby_DG0ROB
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Eine aufgewickelte Leitung wäre als Netzdrossel bei Gleichtaktstörern brauchbar.
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

BernhardS hat geschrieben: Fr 5. Aug 2022, 19:59 Mein Nachbar macht gerade den Test. 2kW /4kW Peak -naja, wer es glaubt- Sinuswechselrichter, 110 Ah Bleiakku, Solarpanel um den Akku voll zu halten.

Kannst du bitte noch einwerfen, mit wieviel V er das ganze fährt?

danke!
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von ALF2000 »

also kombination 500wp PV... 12v 180Ah LiFe und 2kW Sinus! WR halten ne kuehl gefrierkombi problemlos aktiv. auch ueber nacht getestet.. mein eis ist mir sicher bei Netzausfall :lol:
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BernhardS
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von BernhardS »

Jesaiah hat geschrieben: Sa 6. Aug 2022, 06:10
BernhardS hat geschrieben: Fr 5. Aug 2022, 19:59 Mein Nachbar macht gerade den Test. 2kW /4kW Peak -naja, wer es glaubt- Sinuswechselrichter, 110 Ah Bleiakku, Solarpanel um den Akku voll zu halten.
Kannst du bitte noch einwerfen, mit wieviel V er das ganze fährt?
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

BernhardS hat geschrieben: So 7. Aug 2022, 20:59
Jesaiah hat geschrieben: Sa 6. Aug 2022, 06:10
BernhardS hat geschrieben: Fr 5. Aug 2022, 19:59 Mein Nachbar macht gerade den Test. 2kW /4kW Peak -naja, wer es glaubt- Sinuswechselrichter, 110 Ah Bleiakku, Solarpanel um den Akku voll zu halten.
Kannst du bitte noch einwerfen, mit wieviel V er das ganze fährt?
Normaler Bleiakku - 12V.
Danke !
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BernhardS
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von BernhardS »

Jetzt war ich wieder mal drüben - das ging 10 Tage nicht (ohne daß wir deswegen ein unerfreuliches Thema anschneiden müssen).

Im Moment war nur der Lötkolben angesteckt. Beim PV-Modul wurden etwa 24V im Leerlauf angezeigt.
Der Wechselrichter heißt passenderweise NoGrid. Da hab ich jetzt nicht gefragt ob er das Netz zum Synchronisieren braucht.
Als Eingangsspannung kann er 12V und 24V.
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

danke fürs Dranbleiben!
winnman
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von winnman »

So hab ich das auf einer Insel gemacht:
Batterie
Batterie
Laderegler
Laderegler
Messung 24V Strom
Messung 24V Strom
WR 5 kVA
WR 5 kVA
Schrank
Schrank
Schrank 2
Schrank 2
Module und Thermie
Module und Thermie
[
Abgänge 230V und Aggregateinspeisung
Abgänge 230V und Aggregateinspeisung
schoki
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von schoki »

Hallo zusammen, sorry, dass ich diesen Thread nochmal ausgraben muss, ich schulde euch noch eine Antwort....
Familie, Job und Baustellen und damals eine Covid-Infektion haben mich etwas aus der Spur gebracht und ich hab den Thread vergessen.
Julez hat geschrieben: Do 21. Jul 2022, 12:46 Schoki: Du willst also 230V~ haben, richtig?
Wo genau ist da jetzt der Vorteil, mit einem Generator 12V oder 24V zu machen, und danach dann wieder hoch auf 230V~ zu gehen?
Warum nicht direkt einen 230V~ Generator?
Gute Generatoren (Diesel) sind endteuer, der 28V Generator in der Qualität "3. Weltkrieg" war halt günstig zu haben.

Am Ende ist es ein kleiner China-Honda-Nachbau-Inverter geworden mit 2,2 kW. Wird mit Aspen eingelagert, da sollte nichts "schlecht werden"
Der reicht für die Gefriergeräte (wir haben halt 3 Stück und die Zentralheizung (Holz-Stückgut).
Bin jetzt noch am überlegen, noch eine USV vor die Heizung zu klemmen, da die Stückgutheizung auch kurze Ausfälle nicht so gern hat...
Gorbi
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Gorbi »

Prima!
Und wenn Du zwischendurch mal Pause vom Generatorgeräusch brauchst, kannst Du Dir so was (max. 2,1 kW) basteln: :D
Schaltplan
Photo
Wozu Schaltschränke und Hutschienen, wenn es Wände und Dübel gibt. :lol:
schoki
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Wohnort: 96476

Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von schoki »

;) stimmt.

geplant war nur Zeitweiser Betrieb: Gefriergeräte kurz auffrieren lassen. Die Heizung bräuchte 4-6h zum Durchlaufen und "aufladen" (der Puffer) Dazu die Umwälzpumpe an und (falls Trinkwasser da) Warmes Wasser.
Würde in die 2,2 kW gut reinpassen, nur fliegend verkabelt (mir vorkonfektionierten kabeln).

Langfristiger Traum: neuer PV-Wechselrichter (Kostal kann in der Serie kein Inselnetz, also auf Fronius umbauen) + PV-speicher (ist zwar bestellt, aber naja...).
Dauert noch weng... Die Umschaltung für die Hauptverteilung ist schon da, aber dummerweise noch nicht verbaut...
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

schoki hat geschrieben: Do 9. Feb 2023, 15:05 Bin jetzt noch am überlegen, noch eine USV vor die Heizung zu klemmen, da die Stückgutheizung auch kurze Ausfälle nicht so gern hat...
Dabei ist mir vor 15 Jahren die Steuerung meines Fröling-Kessels abgebrannt … wir wollten auf Schiurlaub fahren (6 Tage). Wer hält inzwischen das Haus frostfrei? (die große thermische Solar gab es da noch nicht).

Also: gebrauchte USV 4 Kw (APC) organisiert und an der Zuleitung zur Steuerung und zu den Pumpen dazwischen geklemmt (bei ca. 60 W und mit definiertem Zeitfenster von 17-7 Uhr wäre es sich gerade mal so ausgegangen) … an sich, denkt man sich, deppensicher.

Denkste: Zuleitung abgeklemmt, an die USV geschlossen, eingeschaltet … starke Rauchentwicklung aus der Steuerung. Frau ist mit Kindern alleine auf Urlaub gefahren, ich hatte eine defekte Heizung und konnte mit Mühe und Not in Südtirol eine gebrauchte Ersatzsteuerung auftreiben, die dann nach vier Tagen eintraf. Hat mich knappe 2000 Euro gekostet mit Botendienst und allen Begleitumständen.

Ich weiß bis heute nicht, warum das Ding abgeraucht ist. Ich habe es aber noch auf Lager (wegen späterer Fehlersuche) und könnte Fotos posten, falls es jemanden interessiert *seufz* ….

Vermuten würde ich: beim Wiederanschluss auf der Seite der Steuerung Phase und Null vertauscht. SOLLTE ja egal sein. aber der Originalstecker hatte (habe ich erste später gesehen) eine Polbezeichnung… vielleicht … naja. Lehrgeld.
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Chemnitzsurfer
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Denke eher das war keine USV mit echten Sinus. Gerade diese günstigen kleinen USVs Format Schuhkarton hauen häufig nur ein Trapez oder noch schlimmer ein Rechteck raus. Damit killt man einige Spielarten von Netzteilen recht zuverlässig.
Das Problem liest man auch in diversen Campingforen immer wieder, wenn Leute versuchen an eine billigen Trapezwechselrichter ihre Zahnbürsten zu laden oder ihre Padkaffeemaschine dran zu betreiben.
berferd
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von berferd »

4kW von APC klingt aber nicht so nach Spar-USV.. Ja, bitte mal rauskramen und nachgucken, das würde mich auch interessieren, was da genau kaputt gegangen ist.
schoki
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von schoki »

Sehr guter Einwand... Meine Heizung hat auch fest Phase und Null vorgegeben...
Erst war ein Schuko mit Edding-Markierung eingebaut, ich hab dann auf CEE umgebaut, weil --> KISS
Lt. Monteur und auch lt. Hersteller wärs aber wurscht....

Etwas morres hab ich schon, dass jetzt zu testen...

Blöde Frage: wie finde ich an meinem Inverter-Generator raus, was Phase und was Null ist?
tom
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von tom »

schau lieber das da Sinus rauskommt.
Mit´m Skop
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Chemnitzsurfer
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Chemnitzsurfer »

schoki hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 11:42

Blöde Frage: wie finde ich an meinem Inverter-Generator raus, was Phase und was Null ist?
Gar nicht weil es keinen L und N gibt. Du hast bei solchen Generatoren in 99% ein Erdfreies IT - Netz. Wenn du da die beiden Pole der Steckdose gegen Erde misst, wirst du nur eine kapazitive Spannung irgendwo zwischen 0- 160V messen, die bei zuschalten der Last im Duspol zusammenbrechen wird.

Durch das IT-Netz funktioniert dann auch nicht jede Heizung, da es immer noch Flammenwächter gibt, die Erdbezug brauchen und die Ionisation der Flamme ausnutzen.
Robby_DG0ROB
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Robby_DG0ROB »

schoki hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 11:42wie finde ich an meinem Inverter-Generator raus, was Phase und was Null ist?
Du müsstest einen der beiden Leiter erden bzw. mit PE verbinden. Ob das allerdings problemlos am eingesetzten Stromerzeuger möglich ist, müsste man überprüfen. Technisch sauber und vom eingesetzten Stromerzeuger/Wechselrichter unabhängig, wäre die Zwischenschaltung eines Trafos, der auf der Sekundärseite dann ein TN-Netz mit einem geerdeten Leiter bildet.
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Roehricht
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
im Zweifelsfall ein passenden Trenntrafo vor die Heizung und das Bein erden was an der heizung mit N bezeichnet ist.
So wird es oft auf Schiffen gemacht wenn die Heizung am Bordnetz nicht will. da gibts häufig nur Phasen ab kein N.

Eine grösserer USV ist auch nicht immer besser. PC Netzteilen ist die Kurvenform der Spannung egal da es wieder gleichgerichtet wird. Ich hatte hier ne uSV die hatte ne Treppenspannung gemacht , sodas Effektivwert mit Spitzenwert etwa passt. Trafos haben geknurrt. Und Motoren mehr geheizt als gedreht.

73
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jannyboy »

Chemnitzsurfer hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 12:53
schoki hat geschrieben: Fr 10. Feb 2023, 11:42

Blöde Frage: wie finde ich an meinem Inverter-Generator raus, was Phase und was Null ist?
Gar nicht weil es keinen L und N gibt. Du hast bei solchen Generatoren in 99% ein Erdfreies IT - Netz.
Könnt auf das Gerät drauf an.
Meiner hat ein extra Erdungsanschluss.

Grüße Jan
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Chemnitzsurfer
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Chemnitzsurfer »

Achtung, nur weil er einen Erdungsanschluss hat, muss er nicht zwingend ein TN Netz ausgeben (dann müsste ein RCD vorhanden sein). Oft ist der Erdungsanschluss auch nur mit dem Gehäuse und den Schutzleiter verbunden, es gibt aber keine Verbindung zum "Neutralleiter"
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Alexander470815
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Alexander470815 »

Roehricht hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 04:29 PC Netzteilen ist die Kurvenform der Spannung egal da es wieder gleichgerichtet wird.
Die Zeiten sind schon länger vorbei.
Alles mit mehr Leistung als 75W und Weitbereichseingang hat eine aktive Leistungsfaktorkorrektur vorgeschaltet, wie gut diese mit krummen Kurven zurecht kommt ist mehr als fraglich.
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von winnman »

Und alle Wechselrichter (und auch Inverteraggregate (Moppel)) die keine Isolationsüberwachung eingebaut haben kann man nach dem Ausgang an einem Pol mit Erde verbinden und dadurch dein TN-C(S) Netz herstellen.
Da benötigt man im Heimbereich keine separaten Trenntrafos.

Wechselrichter mit Isolationsüberwachung sind mir so im allgemeinen nicht bekannt, mag aber durchaus welche geben.
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ferdimh
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von ferdimh »

Alexander470815 hat geschrieben: So 12. Feb 2023, 13:00Die Zeiten sind schon länger vorbei.
Alles mit mehr Leistung als 75W und Weitbereichseingang hat eine aktive Leistungsfaktorkorrektur vorgeschaltet, wie gut diese mit krummen Kurven zurecht kommt ist mehr als fraglich.
Das geht tatsächlich relativ problemlos. Es gibt da zweieinhalb Systeme: Das Eine enthält einen Multiplizierer und führt den Eingangsstrom der Eingangsspannung nach; das kommt im Rahmen der Multipliziererbandbreite mit allen Kurvenformen klar. Das Andere regelt die Ausgangsspannung über die Einschaltzeit des FETs, hier ergibt sich die Multiplikation erst im Wandler. Das klappt prinzipbedingt mit jeder noch so absurden Kurvenform.
Beide Varianten funktionieren üblicherweise auch an DC.
Es gibt dann noch eine Kunstschaltung, die zwei Elkos in Reihe lädt und parallel entlädt. Das macht, dass nur ein kleiner Teil der Gesamtstromaufnahme durch die Elkos gepuffert werden muss, und ermöglicht soch einen etwas verbesserten Leistungsfaktor. Das könnte evtl mit komischen Kurvenformen Probleme geben, ist aber eher was für Kleinleistungsverbraucher (LED-Lampen u.Ä.).

Was aber tatsächlich ein Stück weit zum Problem wird: Die aktive PFC sorgt für Störspannung weiter vorne im Netzteil. (Der Müll vom Hauptwandler des Netzteils wird zu großen Teilen vom Ladeelko geschluckt). Das macht, dass man wuchtigere Entstörkondensatoren braucht, die auf steilflankigen Kram am Netz tatsächlich etwas allergischer reagieren könnten.
Gorbi
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IT-Netz und Rechteck-USV für Heizung

Beitrag von Gorbi »

winnman hat geschrieben: Mo 13. Feb 2023, 17:45 Und alle Wechselrichter (und auch Inverteraggregate (Moppel)) die keine Isolationsüberwachung eingebaut haben kann man nach dem Ausgang an einem Pol mit Erde verbinden und dadurch dein TN-C(S) Netz herstellen.
Und wenn doch, leuchtet halt die ISO-Fehlerlampe dauernd. :D
Übrigens kommt eine Junkers-Bosch Cerapur-Heizung mit einer alten, schäbigen Rechteck-APC Back-UPS CS 350 (mit parallelgeschaltetem zweitem, externen Akku zur Laufzeitverlängerung) klar.
Der Hersteller antwortete auf meine diesbezügliche Frage: "Diese Bedingungen sind von uns nicht getestet und können daher nicht freigegeben werden. Die Anlage kann nur mit 230 VAC mit einer Frquenz von 50 Hz betrieben werden."
Als ob Rechteck oder Trapez nicht auch AC, 230 V und 50 Hz wären. :roll:
Was den Generator betrifft, bekam ich die folgende Antwort: "Die GC 9000iW kann mit einem 2-Phasen-Netz (IT) angeschlossen und betrieben werden. Für ausreichenden Ionisationsstrom muss ein Widerstand (Best.-Nr. 8 900 431 516 0) zwischen N-Leiter und Schutzleiteranschluss eingebaut werden, oder es wird der Trenntrafo (Zubehör Nr. 969 – 7719002301) verwendet."
Für den Trafo wollten sie 111,—€, und ein 2 MΩ-Widerstand sollte 15,10 € kosten. Mein Elektriker meinte: "Versuch macht kluch". Also, Schweißtuch raus und alles ohne dieses Zubehör getestet. Läuft. Die Heizung merkt es nicht mal, wenn der Brenner läuft und ich den Stecker an der USV ziehe. Und wenn der alte Generator unter Vollast ächzt, daß schon die Lichter flackern, stört es die Heizung auch nicht.
Scheint ein robustes Netzteil zu haben. Und irgendwo muß es im Haus eine Verbindung zwischen N-Leiter und PE geben. :lol:
Es hätte natürlich auch, wie bei Jesaiah, mit magischem Rauch enden können...
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Jesaiah
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Re: IT-Netz und Rechteck-USV für Heizung

Beitrag von Jesaiah »

Gorbi hat geschrieben: Di 14. Feb 2023, 15:57 Es hätte natürlich auch, wie bei Jesaiah, mit magischem Rauch enden können...
Ich habe jetzt, angeregt durch diese Diskussion, die Schachtel mit der Steuerung wieder herausgekramt. Hamster, der ich bin, habe ich das Zeug damals ja nicht weggeworfen.

Hier die Bilder.

Die Quelle des Rauches scheint mir dieser Trafo gewesen zu sein (anhand der Schwärzung der Platine unschwer zu sehen), und unmittelbar daneben hat sich auch gleich was ausgelötet.

Mein elektronisches Verständnis ist ja recht rudimentär. Aber 230 V Wechselstrom sollte an sich ja eine Polungsverwechslung ausschließen ... Leider habe ich das Schaltbild der Steuerung nie bekommen, trotz Nachfrage...
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schoki
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von schoki »

Hmmm... ich hab jetzt Hemmungen, meine Heizung mit dem Moppel zu testen.....
ist ein Denqbar DQ-2100... betankt mit Aspen 4T und nebst Kabeln im Schrank eingelagert für Zeiten, die hoffentlich nie kommen....

Gruß
Schoki
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Bastelbruder
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Bastelbruder »

Schade finde ich, daß man die schwarze Stelle auf der Bauteilseite im Schatten nichtmal ahnen darf.
Der Trafo soll bei 130° abgeschaltet werden, auch bei bloß 100°C und ein paar Jahren Betrieb sind die Verfärbungen normal. Wer kann sich noch an Fernsehchassis der 70er Jahre erinnern?
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ferdimh
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von ferdimh »

Das sieht mir wie ein Feuchtigkeitsproblem aus: Die primäre Kokelei scheint IN der Platine stattgefunden zu haben.
Möglicherweise war die Anlage lange in einer Polarität in Betrieb und hatte den N so liegen, dass nichts passiert ist, als sich die Polarität dann änderte, begann die Erwärmung, die in exponentieller Kokeleskalation endete.
Ich kenne so phänomene eher von Grobtechnik, die unter Einfluß von einer Mischung aus KühlSchmierSiff, Metallstaub und allgemeiner Vernachlässigung plötzlich das Rauchen findet.
Durch Rausfeilen der verkokelten Stellen ist das Zeug oft wieder zu retten.
Der Trafo sieht mir nur lange erwärmt aus, wie halt ein Trafo aussieht, der 20 Jahre Strom gesehen hat.
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

Ich hab das Ding jetzt völlig zerfleddert, hier ein paar ergänzende Fotos.
Die kleine Print ist der Slave, der in dem gut sichtbaren Slot steckt; da ist was drauf, was wie ein Mikrocontroller aussieht.
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Jesaiah
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Re: Notstrom über Wechselrichter

Beitrag von Jesaiah »

schoki hat geschrieben: Do 16. Feb 2023, 13:17 Hmmm... ich hab jetzt Hemmungen, meine Heizung mit dem Moppel zu testen.....
ist ein Denqbar DQ-2100... betankt mit Aspen 4T und nebst Kabeln im Schrank eingelagert für Zeiten, die hoffentlich nie kommen....
Betrieb mit dem Generator hat funktioniert ... und das war ein Baumarkt-Billigmeier.

Deswegen hat mich die Selbstzerlegung beim USV-Experiment auch so überrascht ...
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