Wie Kompressor mit hygroskop. Öl lagern u. andere Fragen

[Silvio]

Ich bin Anfänger in Sachen Kältetechnik und habe ein paar Fragen:

1: Ich habe ein Klimaanlagenaußengerät auseinander gebaut und den Kompressor ausgelötet und später hier gelesen, dass das Öl hygroskopisch ist und sich Säure bildet und den Kompressor zerfrisst. Wie kann ich das verhindern? Öl ablassen und mit mineralischem Öl füllen? Ich möchte den Kompressor erst mal lagern

2: Kann ich Kältemittel in einer leeren Propanflasche lagern, damit ich es nicht in die Atmosphäre ablassen muss? Ich dachte da so an Piecing Ventil, einen alten Kühlschrankkompressor, vorher evakuieren und dann in die leere Propanflasche. Ich würde sie natürlich korrekt beschriften. Hätte den Vorteil das man später Kühlmittel für Experimente hat und es auch wiegen kann. Wie macht ihr das?

3: Weiß jemand, warum die Kompressoren BLDC-Motoren nutzen? Sie sind ja eigentlich teurer und Temperaturempfindlicher (die Magneten) als Asychronmotoren.

4: Kann man Trockenpatronen regenerieren?

5: Wie berechnet man Drosselleitungen (also die Kapillaren)

Es kommen sicher noch mehr Fragen. Vielen Dank. Ich kenne mich mit HF sehr gut aus, bringe mich als Neuling gerne hier ein.

[tschäikäi]

Moin,
ich bin kein Vollprofi in Sachen Kältetechnik, aber eine Herangehensweise wäre doch zu
1: Ansaugseite verschließen (abknicken und weich zulöten oder einfach Ventil schließen),
Kompressor ein paar Minuten orgeln lassen und dann die Hochdruckseite verschließen.
Falls du einen zweiten Kompressor zum evakuieren hast: umso besser.
2: Warum nicht? Solange es nicht gerade Kohlendioxid ist (was es nicht sein wird). R wieviel hat die Anlage denn? Blöd: wenn du das ordentlich machen willst müsstest du die Gasflasche eigentlich vorher evakuieren.
Son Kühlschrankkompressor kann aber eigentlich ganz gutes Vakuum, also warum nicht.
3: Weil man sie regeln kann? Gut, Asynchron+ FU geht auch, aber.. umständlich. Die Permanenterregten haben iirc auch ein höheres Anlaufmoment als Asynchronmotoren.
4: Ja, wenn man sie erhitzt (Backofen oder vorsichtig mit dem Brenner) verfärbt sich das Granulat oder was auch immer da drin ist wieder von blau zu weiß (oder wars umgekehrt?)... könnte Kupfervitriol sein.
5: Da gibts Tools, ich hab allerdings gerade keinen Link zur Hand.

Gruß Julian

[ferdimh]

Zu 3.: Weils nur auf den erseten Blick teurer ist.
Der Umrichter ist komplizierter (aber nur in Software), die Magnete sind teurer (aber niemand sagt, dass das Neodymmagnete sein müssen, billige Ferritmagnete tuns auch), aber der höhere Wirkungsgrad des Gebildes macht, dass man mehr Leistung aus dem Ding rauspressen kann, bevor es abbrennt. Also wird das ganze Ding kleiner und leichter und damit am Ende wieder billiger. Einen etwas höheren Wirkungsgrad gibts gratis dazu.

[Silvio]

Danke!
Zu den Trockenpatronen: Ich werde es einfach probieren. Durch wiegen, kriegt man ja mit, ob etwas passiert, sprich Wasser wieder raus geht.
Zu den BLDCs: Vielleicht hat das ja wirklich mit dem Leistung- bzw Drehmoments/Gewichtsverhältnis zu tun. Interessanter Gedanke.
Zum Zwischenspeichern vom Kältemittel: Die Propanflasche evakuiere ich vorher. Ich habe auch passend eine Vakuumpumpe dazu. Ich möchte so ein mobiles Klimagerät für erste Test umbauen. Die sind viel einfacher aufgebaut, wie eine größere stationäre Klimaanlage. Da ist ca. ein halbes Kilogramm R407C drin. Wäre ja auch schade drum, könnte man ja recyceln. Außerdem ist da ein Kondensatormotor verbaut, nix Inverter. Sicher asynchron.

Weiß jemand, ab wann sich das Öl / Kühlmittel durch Temperatur zersetzt? In der ganzen Kühlanlage ist sicher ein bisschen Öl, so auch in der Trocknungskapsel.

[tschäikäi]

Ich habe mal (vor einigen Jahren) Propan aus einer 11kg- Flasche in eine Eigenbau- Kältemaschine gefüllt
und einen Teil davon wieder zurück in die noch halbvolle Flasche, die ich dann später wieder bestimmungsgemäß
nutzen wollte. Zwischenzeitlich hatte ich aber vergessen, dass diese Flasche zum Kälteanlage- Füllen und Entleeren
gebraucht wurde und mich gewundert warum öliger Schaum aus dem Lötbrenner gespritzt kommt.
Und ja, die Flasche wird nur stehend benutzt.
Will sagen: Daran denken, dass du auch Öl aus der Anlage ziehst.
Am besten wäre es also, zum Entleeren eine kleine Flasche zu nehmen und beim Wiedereinfüllen umzudrehen.

Trockenpatrone: ich vermute mal, dass deine Patrone(n) ein Schauglas haben. Du solltest anhand der Verfärbung des Indikators sehen
ob sie nass oder trocken ist. Mehr Stress würde ich mir da nicht machen, denn dafür ist der Farbindikator ja da.

[Silvio]

Okay. Einmal Klimaflasche, immer Klimaflasche.
Die Trockenpatronen sehen so aus (Ich hoffe es sind welche): Ein Schauglas habe ich noch gar nicht gesehen bei einem Klimagerät. Das hat nichts zu sagen, bin ja blutiger Anfänger in der Klimatechnik.

[tschäikäi]

Ein Schauglas habe ich noch gar nicht gesehen

Ja, sieht aus wie ein Trockner. Ich bin größere Anlagen gewöhnt, die haben da Schaugläser.
Dann bleibt wohl wirklich nur wiegen.

[Alexander470815]

Schauglas und Kapillarrohr macht auch keinen Sinn.
Schauglas bringt nur bei Anlagen mit Sammler und Einspritzventil etwas.

Kapillarohre kann man mit DanCap von Danfoss berechnen, für wechselnde Bedingungen taugt sowas aber nur mäßig.

Den Kompressor einfach zu löten und gut ist.

[Silvio]

Danke an alle. Ich werde es ausprobieren,

Ich habe den einen Trockner ausgelötet und gesehen, dass er nur ein hohler Körper ohne weiteren Inhalt ist, bei dem ein Rohr sehr weit hineinragte. Offenbar kein Trockner. Ist das ein Sammler oder Abscheider?