Euratele 412

Der chaotische Hauptfaden

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Lukas_P
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Euratele 412

Beitrag von Lukas_P »

Hallo zusammen,

ich bastle mal wider an nem geschenkten Gerät rum von dem ich keine Ahnung habe, einem Euratele 412 Messsender...
16780114hs.jpg
An sich denke ich das ich die Schaltung verstanden habe:

Die Pentode erzeugt mithilfe eines Phasenschieberoszillators ~700Hz (man kann auch extern Signal aufs Gitterl legen und joa). Die R-C Kombi am Bremsgitter (?) dient dazu eventuelle Rippel der Versorgnung zu kompensieren (?). Die Modulierte Ausgangsspannung wird dann der Triode Zugeführt, die damit mittels Meißner- (LW MW KW) bzw. Colpitts-Oszillator (FM) dann AM bzw. FM Modulierte HF erzeugt.

Mein Problem:

Der Ausgang hat keine HF. Also MW schon ca. 20mVpp aber zb. auf UKW nur etwa 1mV. KW ist ebenfalls mit einigen Millivolt da, jedoch hört der Oszillator in der Unteren Hälfte des Bandes (~7Mhz) auf zu schwingen.

Woran könnte das Liegen ? Oxidierte Schaltkontakte ?
Zuletzt geändert von Lukas_P am Mo 28. Nov 2022, 19:16, insgesamt 1-mal geändert.
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video6
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Re: Eurathele 412

Beitrag von video6 »

Kondensatoren sind bei alten Geräten oft fertig
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uxlaxel
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Re: Eurathele 412

Beitrag von uxlaxel »

Gehen keramische Kondensatoren kaputt? Oder meinst du die Elkos auf stabilisierten Spannungen, wo Leckstrom die Spannung einfach zusammenbrechen läßt?
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video6
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Re: Eurathele 412

Beitrag von video6 »

Keramik Kondensatoren eher weniger nur welche die beschädigt sind.
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ferdimh
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Re: Eurathele 412

Beitrag von ferdimh »

Ich will mich ja nicht unbeliebt machen:
Aber wenn die Schaltung so stimmt, wie sie da geschrieben steht, dann wird sie bei zweistelligen Megahertzen nahezu nicht funktionieren und kaum ein messbares Signal produzieren. Der Spannungsteiler 22kOhm gegen Koax wird fast alles schlucken.

Von daher ist das beobachtete Verhalten mit hoher Wahrscheinlichkeit korrekt, und die extrem niedrigen Pegel auf UKW-Frequenzen passen zur hohen Empfindlichkeit der damit zu prüfenden Empfänger.
Gary
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Re: Euratele 412

Beitrag von Gary »

Ich hatte mal so einen, oder gar diesen, auf einem Flohmarkt gekauft oder gerettet. Der Verkäufer hatte da keine Ahnung.

Der UKW Pegel war damals schon sehr gering.

Ach es ist ein Euratele, ohne h
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Lukas_P
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Re: Eurathele 412

Beitrag von Lukas_P »

Keramikkondensatoren sind alle ganz. Elkos sind eigentlich nur in der Spannungsstabilisierung. Da hab ich am Glättungselko ~20V ripple also ca 10% (was mir Jetz nicht soo schlimm vorkommt ?) ich meine klar, könnte weniger sein, aber die Kondensatoren sind nun doch schon 50 Jahre alt.

Was mich mehr stört ist, das z.b. bei KW der Oszillator plötzlich aufhört zu schwingen. Außerdem ist der Pegel halt zwischen den Bändern auf HF sehr unterschiedlich obwohl die doch eigentlich wenigsten ähnlich sein sollten oder ?
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Bastelbruder
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Re: Eurathele 412

Beitrag von Bastelbruder »

Du weißt nicht, wie lange der Generator in Betrieb war, möglicherweise war der immer eingeschaltet. Und bei der Gelegenheit könnte tatsächlich die Flasche etwas gealtert sein.

Daß ausgerechnet der untere KW-Bereich nicht funktioniert, kann durchaus mit sparsamer Rückkopplung erklärt werden.
andreas6
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Re: Euratele 412

Beitrag von andreas6 »

Die schlecht lesbare Schaltung habe ich mal in Ltspice simuliert, als Speisung 250 V angesetzt. Die halbe Ausgangsspannung ohne Last liegt beim halben Volt. In L M K jedenfalls. U bekomme ich nicht zum schwingen. Die anderen Bereiche tun sich auch nicht leicht in Ltspice, das scheint an so einer Schaltung Schaden zu nehmen und möchte öfter neu gestartet werden.

MfG. Andreas
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Bastelbruder
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Re: Euratele 412

Beitrag von Bastelbruder »

Jede Simulation ist so gut wie die verwendeten Modelle. Woher sind die Spulendaten, speziell die Werte der Koppelspulen und der jeweilige Kopplungsfaktor?

Der UKW-Oszillator schwingt einwandfrei, die Rückkopplung wird mit dem unteren Trimmer eingestellt. Was im Schaltplan fehlt, sind die in der Verdrahtung versteckten Kapazitäten.
andreas6
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Re: Euratele 412

Beitrag von andreas6 »

Die Spulen sind selbst gewickelt, also solange geändert bis die Wunschfrequenz erreicht war. Bei K ist das schwierig, die Schwingung reißt ab und beginnt wieder neu. Das offenbar im Rhythmus der NF, die einen wahnsinnigen Hub hat.

MfG. Andreas
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Lukas_P
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Re: Euratele 412

Beitrag von Lukas_P »

um den Thread aus der Versenkung zu holen (sorry hab momentan viel um die Ohren)

die Schaltung funktioniert von Haus aus also nur so halb und irgendwie hat sie ihr Vodoo verloren das sie im KW Bereich nicht schwingt ?

Das einzige das ich verstellen kann sind ja die Koppelspulen(-kerne) und damit Induktivität und Kopplung. D.h. es kann sein das die Kondensatoren gelitten haben das ich die Spulen so lose Koppeln muss um irgendwie auf die Sollfrequenz zu kommen das es irgendwann nicht mehr reicht ?

Edit: Kann es sein das die Schalter einfach irgendwie alt sind ? das Gerät sieht innen zwar aus wie neu und all zu viel Strom dürfte nicht fließen, aber ja...
andreas6
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Re: Euratele 412

Beitrag von andreas6 »

Schalter sind immer ein Problem bei so alten Geräten. Aber die kannst Du ja prima auf Durchgang messen. Dabei sollten schon ein paar mA fließen damit es die Kontakte reinigt. Mir war so als ob um die 20 mA für eine gute Kontaktreinigung ausreichend waren. 50 sollten es auch tun. Und dann natürlich fleißig schalten und dabei die Spannung über dem Kontakt messen.
An den Spulen ist nichts zu verbessern. Ich habe Bilder vom Geräteinneren gesehen, die Spulen neben dem Schalter sehen wirklich gut gemacht aus. Ihre Kopplung ist festgelegt und sollte nicht verändert werden. Im Simulator musste ich an der Kopplung einiges drehen damit die Schwingung auf KW stabil steht. Das kann aber normal sein, jeder Oszillator hat Bereiche in denen er gerne schwingt und man kann ihn auch abwürgen, wenn es knapp zugeht.
Die Röhre sollte man mal tauschen wenn möglich, die kann auch fertig sein. Gerade für die hohen Frequenzen reicht es dann nicht mehr, wenn die unteren noch gut erzeugt werden.

MfG. Andreas
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