Identifikation - Was ist es?

Der chaotische Hauptfaden

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uxlaxel
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von uxlaxel »

Bastelbruder hat geschrieben: Was sucht eigentlich ein "Funk-Entstörfilter" in einem Amikanischen Gerät?
Vielleicht hat das ohne Filter so viel Sprutz gemacht, dass kilometerweit kein Radioempfang möglich war.
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

uxlaxel hat geschrieben:
Bastelbruder hat geschrieben: Was sucht eigentlich ein "Funk-Entstörfilter" in einem Amikanischen Gerät?
Vielleicht hat das ohne Filter so viel Sprutz gemacht, dass kilometerweit kein Radioempfang möglich war.
Ich glaube, Bastelbruder wundert sich nicht über den Funk-Entstörfilter, sondern über den "Funk-Entstörfilter" ;)
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Treckergott
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Treckergott »

Bastelbruder hat geschrieben:Der Widerstand hat 20W und 2000 Ohm. Der Eisenbalken mit den beiden Löchern dient zur Befestigung.
Was sucht eigentlich ein "Funk-Entstörfilter" in einem Amikanischen Gerät? Immerhin steht auf mindestens zwei Bauteilen drauf daß das Teil inzwischen 49 Jahre alt ist.
Vielen Dank; an den Löchern war das Teil tatsächlich festgeschraubt.

Vermutlich wurde im Rahmen des Umbaus auf 220V gleich ein deutscher Entstörfilter eingebaut (gibt es ja in den USA vermutlich gar nicht).

Hier nochmal ein Bild von der Unterseite:
Bild
Die beiden Litzen im Metallgeflechtmantel führen zum Enstörfilter. Irgendein Vorbesitzer hat da Keramikkondensatoren reingebastelt (zumindest sehen die nicht original aus, obwohl die auch schon recht alt sind) sowie alle Kabelschuhe "nachgelötet"?!
Der Lüfter wurde mit einem weißen Schmierstoff getränkt.

Allerdings bin ich wohl der erste der da eine Schraube gelöst hat, die waren ALLE noch mit diesem roten "Sicherungslack" gesichert.

Das Teil nennt sich übrigens "diSONtegrator System Forty" von ultrasonic industries inc.

Im Internet finden sich damit immerhin ein paar Bilder
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

xanakind hat geschrieben:Habe mal meine gestrigen Funde untersucht und mal diese Lesegeräte zerlegt:
leser2.jpg
:?:
Was ist denn das?
Das Kartenformat ist jedenfalls "normal" also eine normale EC-Karte passt rein.
Seite:
leder1.jpg
Ich habe an den Drähtchen mal gemessen, es scheinen ganz viele Magnetstreifenleser zu sein.
Links sind zwischen den weissen Punkten der Länge nach welche eingebettet, also 5.
In der rechten Hälfte sind die "Leseköpfe" quer zwischen den Punkten eingbettet, also 14 Köpfe.

Was ist denn das für ein System?!
Auf dem Teil sind folgende Beschriftungen zu finden:
Benzing BT-921
und:
INDUC 113 5-14V (Kompatibel)

Google findet zu den alten Schinken nix......
Habe mich heute mit einem Kollegen unterhalten der in seinem vorherigen Leben in der Branche unterwegs war.
"Das ist richtig alt"
"Nein, Unterlagen gibts dafür keine"
Aber er hat rausgelassen, daß die Karten magnetisch gewesen sein sollen, programmierbar, und daß das Lesen wie beim Kernspeicher funktioniert hat. Also destruktiv, das gelesene bit mußte anschließend wieder reingeschrieben werden. 70 bit, damit läßt sich relativ viel Sicherheit gewährleisten.
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zauberkopf
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von zauberkopf »

"Nein, Unterlagen gibts dafür keine"
Gabs bei Zicom damals(tm) in den frühen 90ern auch nicht.
Die arbeitete übrigens optisch.. von aussen nicht zu sehen.. aber für Infrarot waren manche stellen der Karte durchsichtig, ein paar nicht.
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Desinfector
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Beitrag von Desinfector »

kumma hier:

Bild

Beschriftet mit "19 EE"

was das?
irgendwas in Sachen Ultraschall vielleicht?
is'n 3-Beiner, eins geht ans Gehäuse. güldene Bodenplatte
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Mista X
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Beitrag von Mista X »

Das isn IR Bewegungsmelder - gibt es auch mit eckigem Fenster.

Leider sparen die Hersteller hier gern mal an der Beschriftung...
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Finger
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Finger »

Moin Jungs,

hier hat es gerade bei einem Messgerät die Eingangsschutzschaltung gegrillt:


Bild



Drinnen finden sich diese Bauteile:

Bild

Das ist offensichtlich ein Glaskörper, ich vermute mal ein Überspannungsableiter (zwei der drei hat es zerrissen). Kennt die jemand? Was für Werte könnten die haben?

Ciao,

Finger
Henning
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Henning »

Chris, zieh dir mal diesen Fread rein. Das innere sah mir gleich nach Sicherung aus. Sowas habe ich auch liegen.

http://www.plctalk.net/qanda/showthread.php?t=79546

Was hat dein Bauteil denn? Durchgang? Offen?
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Finger
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Finger »

Offen. Die gehen vom Eingang direkt nach Masse....
Aurora
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Aurora »

Hallihallo

Könnte es sich um gas discharge tube arresters handeln?

LG
Aurora
xanakind
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von xanakind »

Solche Dinger habe ich auch noch rumfliegen.
Die hatte ich mal aus irgendwelchen Netzteilen ausgelötet.
Ich hab eben mal gemessen:
Widerstand nicht messbar (geht bis 40MOhm)
Diode-->NIX
Spannung-->NIX
Kondensator-->0,00pF
Beim Erhitzen bis zur Glasschmelze kann ich teilweise bis zu 8M Ohm messen, was allerdings eher am nun leitenden Glas liegt.
komisch..... :?:
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

MOX-Varistoren.
Mit höherer Spannung probieren.
Name vergessen
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Ich würde auch auf Varistor tippen, ein Gasableiter / Funkenstrecke scheint es nicht zu sein, denn da ist ja eine Verbindung drin, sieht zumindest so aus. Ich habe nach Transil gesucht, aber die sind alle im Plastikgehäuse, aber vermutlich ist es trotzdem eine (doppel)Diode, antiseriell, so daß man halt nichts mißt, muß ja auch sein, kann ja AC ankommen. Das leitet bestimmt erst ab 1,2KV.

Da steht doch was drauf, oder ist das nur ein angekratzter Farbring?
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Roehricht
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Roehricht »

Hallo,
Diesen Kondensator darf ich wohl auch noch ersetzen ...

Der sieht äusserlich noch gut aus, isser kurz?

Die verbaute 811er will auch ordentlich was Spannung sehen. der Eimer läuft wohl mit 1-1,5kV. .Läuft die 811 in selbstgleichrichtung?


73
Wolfgang
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Finger
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Beitrag von Finger »

Bingo: http://www.sembo.com.cn/doce/product-detail-201.html
Das dürften die Dinger sein, mit 160V (Roter Farbring)...

Name vergessen hat geschrieben:Ich würde auch auf Varistor tippen, ein Gasableiter / Funkenstrecke scheint es nicht zu sein, denn da ist ja eine Verbindung drin, sieht zumindest so aus. Ich habe nach Transil gesucht, aber die sind alle im Plastikgehäuse, aber vermutlich ist es trotzdem eine (doppel)Diode, antiseriell, so daß man halt nichts mißt, muß ja auch sein, kann ja AC ankommen. Das leitet bestimmt erst ab 1,2KV.

Da steht doch was drauf, oder ist das nur ein angekratzter Farbring?
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BigJim
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von BigJim »

Wenn das die Funktion eines Überspannungsableiters hat, dann hat es wohl nicht gut funktioniert, denn sonst würde das Gerät ohne die Dinger ja noch gehen. Wie viel Spannung hast ihm denn zugemutet?
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Desinfector
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Desinfector »

uxlaxel hat geschrieben:Selbst wenn man die passenden russischen Buchstaben eingibt, findet Google nichts.

Ich vermute mal, daß das eine Sendeendstufe ist, vermutlich mal 2m-Band und möglicherweise 5W. Das würde dem Transistor in der Mitte (lila runder Fleck) auch etwa entsprechen.
Die BNC-Buchsen und die mit TX beschriftete LED deuten auf alle fälle auf eine Sendeendstufe hin.

LG Axel
wenman mal so'n büschn kurbelt, fallen einem Sender mit SSB auch im Bereich 8 bis 9MHz auf.
will fragen: halten sich die Russen überhaupt an sonst gängige Bänder?
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Finger
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Finger »

BigJim hat geschrieben:Wenn das die Funktion eines Überspannungsableiters hat, dann hat es wohl nicht gut funktioniert, denn sonst würde das Gerät ohne die Dinger ja noch gehen. Wie viel Spannung hast ihm denn zugemutet?
Das Gerät selbst ist völlig heile, die Dinger haben sich passend geopfert :-) Rausgekniffen -> Alles gut. Aber da sollen schon passende Schutzelemente wieder rein. Ich weiss nicht genau, was da reingegangen ist. Aber es hing an einem 20kW-Umrichter :mrgreen:
Name vergessen
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Interessant. Nur weshalb werden sowohl Rot als auch Orange doppelt benutzt? Zur sicherheit würde ich da auch den niedrigeren nehmen, falls die Doku vom Gerät nichts anderes hergibt, aber einleuchtend ist das nicht, oder?
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augustamars
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von augustamars »

Gestern hab ich von einer Fernsehröhre die Platinen und Ablenkspulen abgezogen, dahinter war diese Ringspule (mit wenig Ohm) noch dran:
Bild
Für was könnte es gewesen und für was anderes brauchbar sein ?
Felix_W
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Felix_W »

Ich würde mal auf die Entmagnetisierspule tippen.

Grüße, Felix
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augustamars
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von augustamars »

Na klar, macht Sinn.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von xoexlepox »

Felix_W hat geschrieben:Ich würde mal auf die Entmagnetisierspule tippen.
Ich kenne die Dinger zwar nur in eckig und recht nahe der Projektionsfläche (dort wo die Loch/Schlitzmaske sitzt) positioniert, halte ich aber auch für wahrscheinlich. Bei einer S/W-Röhre würde das wenig Sinn machen, in dem Fall würde ich auf eine Feldspule zu Rotation des Bildes tippen (habe ich bei einem Oszi schon mal gesehen).
Name vergessen
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Beitrag von Name vergessen »

Sowas habe ich auch mal aus einem Röhrenmonitor gezogen. WIMRE gab es da noch eine extra Entmagnetisierungsspule vorne dran, daher ist das evtl. wirklich zur Bilddrehung, das konnten ja erst die späten Modelle?
shaun
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von shaun »

Direkt hinter den Ablenkspulen macht eine Entmagnetisierspule wenig Sinn, die soll ja Maske, Rahmen und Anbauteile entmagnetiseren, daher gehört sie weiter nach vorne und spannt eine größere Fläche auf.
Ich denke auch eher an Rotationsspule, bei Monitoren war das normal, einige Fernseher (Loewe Q2500 meine ich) hatten das aber auch. Lange her, oder war da was mit dynamischer Fokussierung..?
Jannyboy
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Jannyboy »

Ich denke es ist die Antenne einer "Anti-EMV" Schaltung.
http://www.fingers-welt.de/phpBB/viewto ... 579#p65579
Wie nannte Bastelbruder das noch.... Das elektronische Scheisshausspray :D
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augustamars
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Beitrag von augustamars »

shaun hat geschrieben:Direkt hinter den Ablenkspulen macht eine Entmagnetisierspule wenig Sinn, die soll ja Maske, Rahmen und Anbauteile entmagnetiseren, daher gehört sie weiter nach vorne und spannt eine größere Fläche auf.
Ich denke auch eher an Rotationsspule, bei Monitoren war das normal, einige Fernseher (Loewe Q2500 meine ich) hatten das aber auch. Lange her, oder war da was mit dynamischer Fokussierung..?
Du hast es erraten. Es ist die Rotationsspule, weil ich eine kleine Platine mit LM2902 SMD und vier Transistoren drauf mit ausgebaut hatte. ;)
Würde nur noch gern wissen, was da für ein Signal draufging.
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Rotationsspule, so eine shice, da wollte doch bloß einer die Lizenzgebühren nicht bezahlen...
Bild
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Hightech
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Hightech »

Naja, das ist aber nur für Kreisrunde Bildschirme tauglich ;)
DIe späteren Modelle täten sich schwer mit der mechanischen Rotation.
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Auch normale "Rechteck"röhren mit Front aus einem Kugelausschnitt lassen sich noch etwas gedreht einbauen.
Name vergessen
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Welchen Wert sollten diese Widerstände haben? Vermutlich 0,22 bzw. 0,33 Ohm, aber für was steht dann der weiße Ring als Toleranz? Oder sind das Spulen? Das taucht weder bei Wikipedia noch bei den dort verlinkten Rechnern in der Liste auf?
Bild
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reutron
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von reutron »

Sowas hatte ich in Pollin Sortiment auch schon, total sinnlose oder falsche Farbcode.
Nachden ich auch welche in Fernsehgeräten gefunden habe, dachte ich das die zur Verwirrung von Produktkopierer und Instandsetzer eingebaut wurden.
Hat mich auch vor großen Probleme gestellt, bis ich der Verzweiflung nahe den Widerstand aus den Treiber für eine andere Farbe ausgelötet und gemessen habe.
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Der Weiße Ring hat mit Kriminalitätsbewältigung sicher nichts zu tun, diese etwas ältere Ausführung könnte eventuell eine frühe Bauart des Fusistors sein. - obwohl - die waren eigentlich immer schon mit eindeutig anorganischen Isolierschichten versehen.
Mein Google findet momentan bloß spanische Ergebnisse.
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ESDKittel
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ESDKittel »

In der Nähe eines 723's (und bei den anderen Bauteilen die sich da so tummeln) tippe ich eher auf niederohmige Meßwiderstände für die Strombegrenzung als denn auf Induktivitäten.
Der weiße Ring wird ein Temperaturbeiwert, die Temperaturklasse oder die Belastbarkeit wiederspiegeln.
Übrigens kann es auch Toleranzringe in grau und gelb geben statt silber / gold.
Z.B. bei Widerständen für HV-Anwendungen bei denen Metallpartikel fürs Glitzern in der Farbe kontraproduktiv währen... so z.B bei Vishay VR68.
Profipruckel
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Profipruckel »

Name vergessen hat geschrieben:Welchen Wert sollten diese Widerstände haben? Vermutlich 0,22 bzw. 0,33 Ohm, aber für was steht dann der weiße Ring als Toleranz?
Ohne Gewähr für die Richtigkeit - weiß = 900 Volt:
http://www.elektron-bbs.de/elektronik/farbcode/r.htm
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reutron
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von reutron »

Waren die Kohleschichtwiderstände für Spannungen über 500V nicht länger als die für bis zu 500V?
Name vergessen
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Vielleicht ist ja auch Draht drin, oder es sind Kohlestifte? Die Schaltung drumherum suggeriert tatsächlich einen Shunt, und die Werte passen ja auch dazu, aber es könnte ja auch sein, daß ich die einfach nicht blicke.

Blöderweise wurde meine KiCAD-Zeichnung davon nicht gespeichert, ich muß das also nochmal eingeben.
shaun
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von shaun »

Das sind ziemlich sicher 0,22 und 0,33R Widerstände.
Der Zusatzring hat weitestgehend herstellerabhängige Bedeutung. TK wird meistens, aber nicht immer, als 5. Ring (bei E24-Code mit 4 tragenden Ringen) vor dem dann 6. Toleranzkringel eingefügt.
Bei vielen Herstellern ist ein Zusatzring nach dem 5- oder 10%-Toleranzring eine Leistungsangabe für Sicherungswiderstände, das trifft zumindest auf die im Pressstoffgehäuse zu, die wie Kohlemassewiderstände aussehen.

-> "Nachden ich auch welche in Fernsehgeräten gefunden habe, dachte ich das die zur Verwirrung von Produktkopierer und Instandsetzer eingebaut wurden."
Eben dort fanden sich die SiWis im zylindrischen Pressgehäuse oft, mit Zusatzring in weiss, hellblau etc.
Die Siwis von Philips/BC/... haben wimre violette und schwarze Zusatzkringel.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

OK, danke, dann sind das bestimmt auch Widerstände. Der Vollständigkeit halber habe ich die Schaltung nochmal eingegeben, die besagten Widerlinge sind R3 und R4, das paßt ja als Shunt (Q0 ist ein BC639):
Bild

Die drei Widerstände R5 bis R7 dienen vermutlich zur Schaffung eines 10,9K-Widerlings.

Diese Schaltung habe ich zusammen mit zwei Weiteren (unterschiedlichen, kommen auch noch hier rein ;) ) aus der Labor-NT-Bauruine aus WWH gefischt. Nach den Kommentaren zur Verwendung des 723 als LNT-IC gehe ich zwar davon aus, daß diese Schaltung lieber durch etwas Zweckmäßigeres ersetzt werden sollte, aber vielleicht ist das Schaltungskonzept ja auch hypergenial und ich würde damit Kulturgut vernichten?
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Du hast genau die Standardapplikationsschaltung eines 723 gefunden.
Einstellbarer Spannungsregler mit (fester) Strombegrenzung.
Wenn man das haben will, kann man das so machen. Ist einfach und zuverlässig.

Wenn man ein Gerät mit einstellbarer schnell regelnder Strombegrenzung oder Ausgangsspannung bis 0 haben will, wird halt das Aufbohren schwer. Die resultierenen Konstrukte sind dann gerne mal zum Davonlaufen. Die originale Schaltung nicht.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

OK, also kein Kulturgut, aber auch nichts Böses. Und die Widerstände sind wirklich der Shunt. So weit, so gut. :) Die beiden anderen Schaltungen beinhalten jeweils Zenerdioden, das wird dann wohl das letztens angesprochene Problem der nicht gleichzeitigen Nutzbarkeit von Referenz und Stromregelung sein. Mal gucken, was da so hervorkommt. ;)
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Einen Fehler habe ich jetzt doch noch in der Schaltung gefunden.
Der Strombegrenzungstransistor (der der die Spannung über dem Shunt betrachtet) hat keinen Schutzwiderstand. Bei einem plötzlichen Kurzschluss (mit heftiger Stromüberschreitung im µs-Bereich) kriegt der "einen aufs Maul" bis die Endtransistoren (Vierfachdarlington mit den 2 im 723, träääääge) gesperrt sind.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Also vor Pin 2 noch einen Widerstand, z.B. die üblichen 10K?

Edit: so, die beiden anderen Schaltungen: beide werden aus demselben Trafo mit Mittelanzapfung, via Mittelpunktgleichrichtung, versorgt.
Bild Bild

Der zweite BD250 ist tatsächlich nicht im Gerät enthalten, nur der R11 zeugt von seiner geplanten Existenz.

Mindestens Schaltung 2 hat entweder einen Designfehler oder einen Hau, die Spannung geht immer auf 30V rauf, es ist aber kaum Strom zu entnehmen (paar mA, die lassen sich dafür aber mit dem Poti einstellen). Das könnte zwar als winzige Konstantstromquelle durchgehen, allerdings finde ich dann gleich zwei 2N3055er doch etwas übertrieben...

Daß die Spannung bei Schaltung 1 nicht unter 14V geht, ist hingegen wohl normal, das DB sagt ja schon was von >7V, kleiner geht's damit wohl einfach nicht.

Falls da jetzt nicht irgend etwas Cleveres dran ist, kommt da besser eine andere Schaltung rein.

Bei den Konstantspannungen gibt es ein lustiges Bildchen:
Bild
Keine Abblockkondensatoren an den Spannungsreglern, dafür nach alter Manier welche überm Gleichrichter. Aber anscheinend nur, weil die da so bequem hinpaßten, deshalb gibt's wohl auch nur drei statt vier. :)
Das Kabel hinter der Platine scheint durch diverse Transporte durchgescheuert zu sein, bei Ankunft klemmte es jedenfalls zwischen Gehäuse und der Platine.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Man kommt mit Trickserei mit einem "Schaltung 1-Derivat" bis auf etwa 3 Volt runter, mit etwas mehr Frickel auch noch bis Null. Man muss dann die Balance zwischen "Der Ausgang ist für sinnvollen Betrieb höchstens ca. 1V unter dem Eingangspotential" und "Der Eingang ist mindestens 2V über Masse" geschickt ausnutzen, das letzte fehlende Volt geht in die BE-Spannung von Treiber und Endstufe (Warum eigentlich Treiber?! der 723 hat ganz gut Bums am Ausgang).
Als Schutzwiderstand für die Basis des Strombegrenzers sind eher 100Ω eine gute Wahl, das schützt ausreichend vor Spontanabbrand und stellt auch schnelles Wirken der Strombegrenzung sicher.

Die Schaltung zwei kann aus diversen Gründen nicht funktionieren (Und aus einigen anderen zumindest nicht gut).
a) Die Verwendung des "Vz" Ausgangs, die eigentlich für den schwebenden Regler richtig ist, bedingt die Verwendung einer Extraversorgung. Sonst wird immer mindestens die 4 Ube+UZener verheizt.
b) Das Poti ist falsch angeschlossen. Es müsste direkt von der Referenz kommen.
c) Der Weg der Frequenzkompensation ist ungünstig. So wird der Ausgang bei hohen Frequenzen hochohmig. Der Kondensator muss von Comp nach Ausgangsminus, der Wert ist nicht abzuschreiben, sondern experimentell zu ermitteln
d) Die Strombegrenzung ist regelbar von 1A bis Unendlich.
e) Kein Abblockkondensator über der 723-Versorgung; Speisung über 2K klingt nicht nach einer guten Idee.
f) Die Endstufe hat keine Basis-Emitter-Widerstände, die schnelles Sperren ermöglichen würden (im Kurzschlussfall oder bei wegfallender Last). Das wird mindestens das Entschwingen erschweren.
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Ich muss mich bezüglich des Basisschutzwiderstandes an der Strombegrenzung im 723 revidieren.
Mehr oder weniger versehentlich habe ich mir noch mal das Innenschaltbild angeguckt: Dort ist ein 400Ω-Angstwiderstand integriert, der nur in quasi allen Blockschaltbildern fehlt.
Daher kann man das Ding wirklich bedenkenlos direkt an den Shunt anschließen.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Oha, das würde ja so ziemlich alles erklären. Vermutlich ist das NT deshalb auch auf Wanderschaft gegangen, bevor es über KA wie viele Ecken hier aufgeschlagen ist. :lol:
Die Spuren in ihm zeugen von mindestens einem Totalumbau: bis auf die Konstantspannungen ist keine einzige LED angeschlossen, die Verwendung der Buchsen und Potis ist ihrer Position nicht anzumerken, die Schalterchen, die wohl mal das Amperemeter umschalteten, sind ebenfalls nicht angeschlossen.
Der Grund für den Umbau liegt vermutlich in den drei geschwärzten Stellen an der Deckelunterseite. 8-)
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Hansele
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Beitrag von Hansele »

Name vergessen hat geschrieben: Der Grund für den Umbau liegt vermutlich in den drei geschwärzten Stellen an der Deckelunterseite. 8-)
Uihh das klingt spannend, was hat es damit auf sich?
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Name vergessen »

Hansele hat geschrieben:
Name vergessen hat geschrieben: Der Grund für den Umbau liegt vermutlich in den drei geschwärzten Stellen an der Deckelunterseite. 8-)
Uihh das klingt spannend, was hat es damit auf sich?
Die geschwärzten Stellen sehen aus wie von spektakulär abgerauchten Halbleitern. :D Da sie sich mit Spiritus restlos entfernen ließen, kann es auch nur eine kurzzeitige Hitzeentwicklung gewesen sein, da saßen also keine langfristig überlasteten Leistungstransen, sondern vermutlich ICs oder Kleinsignaltransen, die durch Fehlbedienung (evtl. der Klassiker, Bakterie falschrum am Ausgang?) ihren Rauch lassen mußten. An den Stellen sitzen aber aktuell keine Halbleiter, somit wurde zumindest die Position geändert. Da auch die Platinen keinerlei passende Spuren aufweisen, sowie augenscheinlich nicht nachträglich umgelötet wurden, können sie erst nach dem Ereignis eingebaut worden sein.

Da die Front LEDs und Taster besitzt, die logisch zu den Buchsen und Meßwerken passen, jedoch nicht verwendet werden (aber einstmals wurden, davon zeugen abgeknipste Kabelreste und Lötverbindungen), muß die vorige Schaltung entsprechende Aus- und Eingänge gehabt haben, die aktuell vollständig fehlen, es sind auch keine Ansätze dazu vorhanden.

Entweder wurde also die Reparatur als nicht sinnvoll erachtet (möglicherweise sollte etwas Besseres her), oder war aufgrund fehlender Unterlagen / nicht mehr erkennbarer Bauteile unmöglich. Es könnte also sein, daß die vorige Schaltung von einem anderen Konstrukteur kam (evtl. auch in Form eines Bausatzes). Die aktuelle Konstruktion hat (s.O.) Defizite, die nur mit Aufwand und viel Wissen / Erfahrung behebbar wären. So kann man das jedenfalls nur sehr eingeschränkt benutzen (drei Festspannungen (12, 15 und 18V, wozu man die auch immer braucht) und einmal 14-30V bei nicht angezeigtem Strom). Wahrscheinlich hat der Erbauer das irgendwann einfach auf- und weitergegeben, und seither schlurft es eben als Zombie durch die Welt. :mrgreen:
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