Identifikation - Was ist es?

Der chaotische Hauptfaden

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Toni
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kleines Ratespiel

Beitrag von Toni »

Vorab: ich weiß was das ist, und wozu es diente. Als ich damals endlich mal kapierte wie das Teil + Verhau herum funktioniert, war ich begeistert.

Das soll ein kleines Ratespiel für euch sein. Vielleicht halten sich die Ü50'er und Bastelbrüder, die es sofort erkennen, erstmal zurück :)
Das Gute daran: habe anhand der Nummern nix in Google dazu gefunden :D

Kleiner erster Tipp: wurde in einer Zeit eingesetzt, in der Prozessoren noch nicht überall verspaxt waren.
20201128_171345.jpg
20201128_171353.jpg
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Desinfector
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Desinfector »

Im Verguss erkennt man einen Kondensator?
Aber da ist noch mehr drin.

Ich komm nicht drauf, vielleicht, weil ich Ü47 bin... ;)
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Falls Interesse besteht, ich hab noch die Schaltbilder dazu.
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

Bastelbruder hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 13:56 Falls Interesse besteht, ich hab noch die Schaltbilder dazu.
ich auch :)

Dachte ich mir dass du es direkt erkennst :lol:
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Plakettenkleber
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Plakettenkleber »

Irgend ein Grundig Speicherbaustein
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

Desinfector hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 13:50 Im Verguss erkennt man einen Kondensator?
Aber da ist noch mehr drin.

Ich komm nicht drauf, vielleicht, weil ich Ü47 bin... ;)
da sind 4 Teile drin, eines davon der Kondensator.

Plakettenkleber hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 14:19 Irgend ein Grundig Speicherbaustein
geht in die richtige Richtung. Wozu wurde das genau verwendet?
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Desinfector
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Desinfector »

ERO Speicherbaustein

-hat der etwa eine Sendereinstellung gespeichert, indem der eine Kapazitätsdiode auf Spannung hielt?
Und wegen der Vergiessung im Autoradio.
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

TV ist schonmal richtig. Senderspeicher ist aber falsch.

EDIT
noch ein Tipp: funktionsrelevante Teile in dem Gebilde sind Glimmlampe, Kondensator, FET
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Beitrag von Robby_DG0ROB »

Mit Glimmlampe und Kondensator lassen sich sägezahnförmige Spannungen erzeugen - falls es für das Funktionsprinzip relevant sein sollte.
berferd
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von berferd »

Mein Tip: es ist ein Bit. Setzen durch Zünden der Glimmlampe (Zündspannung kurz überschreiten), Reset durch Löschen (Brennstrom unterschreiten).
yehti
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von yehti »

Moin!
Von ERO war das Teil grün und hieß BG1883.
Ja, ich weiß, was das Ding macht und wie es funktioniert.
Aber: Bevor ich löse kommen hier hoffentlich noch ein paar interessante Vermutungen.
Ich suche noch das Modul, wo diese Teile draufgelötet sind, für einen Grundig T3000.
Hat das noch jemand?
Gruß Gerrit
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

berferd hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 17:36 Mein Tip: es ist ein Bit. Setzen durch Zünden der Glimmlampe (Zündspannung kurz überschreiten), Reset durch Löschen (Brennstrom unterschreiten).
stimmt so nicht ganz, geht aber schon mal in die richtige Richtung.

Tipp: in manchen Anfang-70'er Jahre TV's waren 3 Stück verbaut.

@yehti: danke für's nicht-aufklären :)
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

neuer Tipp: in den 60'ern wurden teilweise Motörchen+Elektromechanik eingesetzt um die Funktion zu erhalten
yehti
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von yehti »

Moin!
Zwischendurch mal was anderes:
Wer bin ich?
Ich bin ein achtbeiniges SMD-IC.
Meine Beschriftung ist:
77A
303
101
Ich stecke in einem Rotationslaser MIKROFYN ML-14B
Dort soll ich aus der Akkuspannung 7,6V die Versorgungsspannung für die Steuerung erzeugen, ich bin also ein Step-Down-Converter.
Die Versorgungsspannung bekomme ich an Pin 1, die zerhackte Spannung gebe ich an Pin 5 raus.
Da hängt eine Spule und eine Diode dran.
Der Ausgang der Spule hängt an Pin 8.
Der Masseanschluß läßt sich auf die Schnelle nicht nachvollziehen.
Ich gebe 2,3 Volt raus, das ist für die Steuerung wohl zu wenig.
Also, wer bin ich?

Anders ausgedrückt:
Ich suche die Bezeichnung für das oben beschriebene IC zwecks Überprüfung und eventuellem Ersatz.
Die Ausgangsspannung ist zu niedrig.
Gruß Gerrit
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Eventuell könnte das sonderbare Bauteil mit der Abstimmung zusammenhängen. Bei 3 Stück pro Geräte dachte ich erst an Farbe, aber dann war ein Hinweis mit Motoren und Mechanik, was auf Band 1/3/4-5 hindeuten könnte. Abstimmung kann auch im Bereich der Feinabstimmung/AFC sein.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von berferd »

Toni hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 22:24 neuer Tipp: in den 60'ern wurden teilweise Motörchen+Elektromechanik eingesetzt um die Funktion zu erhalten
Eine Art Schrittschaltwerk, als Ripple-Counter mit 1-aus-n-Ausgang?
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

Robby_DG0ROB hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 22:53 Eventuell könnte das sonderbare Bauteil mit der Abstimmung zusammenhängen. Bei 3 Stück pro Geräte dachte ich erst an Farbe, aber dann war ein Hinweis mit Motoren und Mechanik, was auf Band 1/3/4-5 hindeuten könnte. Abstimmung kann auch im Bereich der Feinabstimmung/AFC sein.
Hat nichts mit der Kanalabstimmung zu tun.
berferd hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 22:54
Toni hat geschrieben: Mo 30. Nov 2020, 22:24 neuer Tipp: in den 60'ern wurden teilweise Motörchen+Elektromechanik eingesetzt um die Funktion zu erhalten
Eine Art Schrittschaltwerk, als Ripple-Counter mit 1-aus-n-Ausgang?
Im weitesten Sinne kommt das hin.

Vielleicht war mein Tipp vorher zweideutig. Da wurde eine Funktion entweder motorisch ODER mit dem gezeigten Teil gelöst.

Noch ein Tipp: war nur in luxuriöseren Geräten drin.
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Weil das Glimmlämpchen eigentlich als Schalter genutzt wird, hab ich mal die Lampe mit 9 V (weit unterhalb der Zündspannung) beaufschlagt und den "Sperrstrom" meiner drei Klötzchen mit ziemlich übereinstimmend etwa 1 nA gemessen. Andere Lämpchen ähnlicher Bauart aus meinem Fundus kommen auf 10 pA, da muß man schon eine Minute warten bis sich der Zeiger beruhigt hat. Eigentlich hab ich mir das genau andersrum vorgestellt, denn 1 nA in 1 µF gibt eine Zeitkonstante von bloß 1000 Sekunden. Morgen werde ich den Kondensator mal vermessen, vielleicht hat der auch 10 µF?

Daß auch nicht gezündete Glimmlampen keine idealen Schalter sind und einen Leckstrom ziehen ist der natürlichen Radioaktivität geschuldet, jedes durchfliegende Teilchen bewirkt eine Ionisationsspur. Und damit es nicht so lange dauert mit der Zündlerei (es gibt bekanntlich auch ältere Glimmlampen die bloß noch sporadisch flackern), hat man entwder etwas Krypton84 unters Neon gemischt oder eine der Elektroden mit Thorium (vermutlich) gedopt. Wer's nicht glaubt, zahlt einen Taler.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Mit der Vor-Ionisation wurde ja auch bei den früheren Blitzschutz-Patronen im Feldkabelbau bei den Bw-Fernmeldern so gemacht. Die radioaktiven Ableiter hatten einen roten Farbring auf dem Gehäuse und wurden später gegen nicht-radioaktive Exemplare getauscht, aber irgendwo sind immer noch alte aufgetaucht.
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uxlaxel
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von uxlaxel »

5EA45814-CADF-45F1-A29C-04440ADA7DBA.jpeg
26B57EBE-F14A-4A49-B2FD-C9EBE4D2E537.jpeg
Wo werden solche Bögen mit zwei Muffen verbaut? Durchmesser 50mm, wie bei normalem HT-Rohr. Baujahr 2001 laut Prägung.
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

Bastelbruder hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 00:13 Weil das Glimmlämpchen eigentlich als Schalter genutzt wird, hab ich mal die Lampe mit 9 V (weit unterhalb der Zündspannung) beaufschlagt und den "Sperrstrom" meiner drei Klötzchen mit ziemlich übereinstimmend etwa 1 nA gemessen. Andere Lämpchen ähnlicher Bauart aus meinem Fundus kommen auf 10 pA, da muß man schon eine Minute warten bis sich der Zeiger beruhigt hat. Eigentlich hab ich mir das genau andersrum vorgestellt, denn 1 nA in 1 µF gibt eine Zeitkonstante von bloß 1000 Sekunden. Morgen werde ich den Kondensator mal vermessen, vielleicht hat der auch 10 µF?

Daß auch nicht gezündete Glimmlampen keine idealen Schalter sind und einen Leckstrom ziehen ist der natürlichen Radioaktivität geschuldet, jedes durchfliegende Teilchen bewirkt eine Ionisationsspur. Und damit es nicht so lange dauert mit der Zündlerei (es gibt bekanntlich auch ältere Glimmlampen die bloß noch sporadisch flackern), hat man entwder etwas Krypton84 unters Neon gemischt oder eine der Elektroden mit Thorium (vermutlich) gedopt. Wer's nicht glaubt, zahlt einen Taler.
Du bist der Hammer! :shock: :lol:

...wobei 10pA auch noch eine für den Betrieb grenzwertig geringe Zeitkonstante ergeben würde. Dazu fällt mir noch ein:
- war das den Bedienern damals egal?
- war die Umwelt damals weniger radioaktiv?
- wurde die Vergussmasse nach 40-50Jahren leitfähiger?

Für den dritten Punkt spricht, dass die nackte Glimmlampe einen geringeren Strom zieht. Als ich vor einiger Zeit meine Radsensoren mit neuen Batterien ausstattete und neu vergoss, machte ich vorher einen Leittest mit verschiedenen Vergussmassen: 2 Metallfahnen verklebt (dazwischen dünne Abstandshalter). Alle Vergussmassen waren anfangs stark leitfähig, auch wenn sie schon hart waren. Erst nach Tagen/Wochen lag der Anfangswert nur noch bei einem Bruchteil. Ob sich dieser Effekt auch wieder umkehren kann, z.B. durch Diffusion?

Nächster Tipp: so ist die Schaltung im Inneren des Gehäuses
20201201_074000.jpg
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

uxlaxel hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 09:05 5EA45814-CADF-45F1-A29C-04440ADA7DBA.jpeg26B57EBE-F14A-4A49-B2FD-C9EBE4D2E537.jpeg

Wo werden solche Bögen mit zwei Muffen verbaut? Durchmesser 50mm, wie bei normalem HT-Rohr. Baujahr 2001 laut Prägung.
Vermutlich werden die standardmäßig überhaupt nicht verbaut. Nur für Reparaturzwecke, oder wenn eine Verbindung sonst schwierig wäre. In gerader Ausführung heißen die "Reparaturmuffe"
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uxlaxel
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von uxlaxel »

auffällig ist auch, dass der bogen 90 statt 87 grad hat, was für mich erst einmal auf „nicht für abwasser“ hindeutet.
inse
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von inse »

Erst lesen, dann tippen, inse
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Ich hab das Zauberklötzchen mal ausprobiert. Die Funktion ist zufriedenstellend, der Kondensator liegt bei 1 µF, eine Simulation gestaltet sich schwieriger als vermutet weil die Glimmstrecke tatsächlich viiel komplizierter ist als das Modell in LTspice. Tatsächlich schwingt die ganze Anordnung beim Laden, aber die Wirklichkeit ist viiel weicher als das Modell. Im Modell hört die Schwingung viel zu früh auf.
Aber ich hab im Netz noch ein etwas späteres Modell gefunden, da hat man schon die Platine eingespart.
Zauberwürfel.jpg
Der komisch angeschlossene Widerstand ist übrigens nur zum Schutz des MOS-Gates so lang der Würfel nicht eingebaut ist, mit 1 Meg parallel zur Stromversorgung stört der nicht.
yehti
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von yehti »

Moin!
Ein paar Daten zu dem Kästchen:
Uds max. 25V
Id max. 30 mA
Die Glimmlampe soll zwischen 73 und 80 Volt zünden und darf mit maximal 0,8 mA betrieben werden
Quelle: Katalog der Firma König von 1976.
Achja, ich meinte oben den Fernseher Color T3000M (oder TD), nicht den Tuner.
Grundig hat die Bezeichnung tatsächlich zweimal vergeben.
Gruß Gerrit
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

noch weitere Infos dazu:

hier sind die 3 Module verbaut: Empfangsmodul für TV-Fernbedienung
images.jpeg
images.jpeg (11.4 KiB) 1634 mal betrachtet
Bild von Radiomuseum.org

So sieht beispielhaft die Schaltung einer passenden (Ultraschall-) Fernbedienung aus:
telecommander.jpg
Das Besondere, und für mich Faszinierende daran: da werden kaum Halbleiter benötigt.
- die 8-Kanal Fernbedienung kommt mit einem Transistor und 2 Dioden aus, an einer 1,5V Batterie
- ein Empfänger käme mit ca. 8 Transistoren und 8 Dioden aus
- heraus kämen 3 fertige Steuerspannungen für Lautstärke, Farbe, Helligkeit, sowie noch 2 aufzuarbeitende Signale für EIN und AUS

Heute kaum noch vorstellbar, dass sowas ohne Prozessor / IC's möglich ist/war... :shock:
xanakind
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von xanakind »

Genau so eine Grundig Untraschallfernbedienung habe ich auch noch.
Die funktioniert auch mit einer Baby-Zelle.
Ja, damals hat man sich halt noch Gedanken gemacht, heute löst man selbst eine blinkende LED mit einem Mikrocontroller :(
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video6
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von video6 »

der gute alte GRUNDIG Supercolor mit Vorlauf/Rücklauftyristoren.
Die FB pIepsten immer lustig.
Hab die Dinger kurz nach der Wende mal gehabt und damit die ersten Erfahrungen mit "Westtechnik" gemacht vorher gabs nur "Radugas" ;)
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Sehe ich das richtig, dass über die Glimmlampen dann gleichgerichtete Ultraschallsignale mit entsprechenden Schwingkreisen eingekoppelt werden, die dann Ladung in oder aus dem Kondensator löffeln?
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Sehe ich das richtig, dass über die Glimmlampen dann gleichgerichtete Ultraschallsignale mit entsprechenden Schwingkreisen eingekoppelt werden, die dann Ladung durch die Glimmlampe in oder aus dem Kondensator löffeln?
Robby_DG0ROB
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

Ultraschall-Fernbedienungen gab es auch komplett un-elektrisch: Der Zenith Space Commander war ein rein mechanisches Konstrukt, womit sich 4 Schaltfunktionen realisieren ließen (Ein/Aus;Mute; Programm +/-).
Robby_DG0ROB
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Robby_DG0ROB »

xanakind hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 00:18heute löst man selbst eine blinkende LED mit einem Mikrocontroller
Im ersten Golf konnte die rote LED für die Wassertemperatur schon von ganz allein blinken - das war in den 70er Jahren!
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

So etwa. Und nix mit Piezo, Kondensator-Lautsprecher und Kondensator-Mikrofon!
Piepsen - ich weiß nicht mehr so richtig. Ich hab "Kratzgeräusche" im Gedächtnis.
berferd
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von berferd »

ferdimh hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 00:27 Sehe ich das richtig, dass über die Glimmlampen dann gleichgerichtete Ultraschallsignale mit entsprechenden Schwingkreisen eingekoppelt werden, die dann Ladung durch die Glimmlampe in oder aus dem Kondensator löffeln?
Falls Ferdi richtig liegt: Ist das Ganze dann möglicherweise für z.B. die Lautstärkeregelung? Je nachdem wie viele Pulse auf den Kondi gelöffelt werden, macht der FET mehr oder weniger auf. Damit kann man die Lautstärke regeln. Das Ganze hält durch den Kondensator den Zustand halbwegs.
Das Stichwort "elektromechanische Alternative" brachte mich da drauf, denn die Alternative könnte ein Motorpoti sein.
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sukram
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von sukram »

video6 hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 00:21 der gute alte GRUNDIG Supercolor mit Vorlauf/Rücklauftyristoren.
Die FB pIepsten immer lustig.
Hab die Dinger kurz nach der Wende mal gehabt und damit die ersten Erfahrungen mit "Westtechnik" gemacht vorher gabs nur "Radugas" ;)
Raduga - laut meinem Vater (der war um die Wende Rundfunkmechaniker) kennt der nur zwei Betriebszustände: Er läuft oder er brennt :lol:
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uxlaxel
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von uxlaxel »

sukram hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 07:46
video6 hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 00:21 der gute alte GRUNDIG Supercolor mit Vorlauf/Rücklauftyristoren.
Die FB pIepsten immer lustig.
Hab die Dinger kurz nach der Wende mal gehabt und damit die ersten Erfahrungen mit "Westtechnik" gemacht vorher gabs nur "Radugas" ;)
Raduga - laut meinem Vater (der war um die Wende Rundfunkmechaniker) kennt der nur zwei Betriebszustände: Er läuft oder er brennt :lol:
Letzteres war auch der Grund, warum der Raduka Ende der 80er republikweit aus allen öffentlichen Einrichtungen verbannt wurde. Da gab es mal eine Anweisung und da wurden die von amtswegen eingezogen. Warum die nicht nachgebessert wurden, entzieht sich meiner Kenntnis.
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PowerAM
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Identifikation - Was ist es?

Beitrag von PowerAM »

Kann es sein, dass das proppevolle Gehäuse schon im Neuzustand thermisch an die Grenzen der Verantwortbarkeit kam und der übliche Haushaltsstaub bzw. das Spitzendeckchen von Oma Wuttig das Fass endgültig zum Überlaufen brachten?

Ich kann mich an einen Klassenkameraden erinnern, dessen Eltern so ein Ding betrieben. Lief das Ding längere Zeit, beispielsweise für den Märchenfilm der Flimmerstunde, dann war es muckelig warm im ansonsten von der Foster-Heizung eher vernachlässigten Dachstübchen.

Ach ja, keine Westfarbe... :cry:
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von sysconsol »

RFT-HIFI-Forum - Kauf eines Raduga 706 im Jahr 1976
Interessant ist der Beitrag vom Steffen (vor-vorletzter Beitrag).
sysconsol
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von sysconsol »

Was die Ultraschallfernbedienung angeht: Was hat man damals als Schallwandler genommen?

Die heutigen sind nicht so breitbandig, dass da jenseits der Resonanzfrequenz noch viel Energie rauskommt.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Nello »

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 01:13 Piepsen - ich weiß nicht mehr so richtig.
Für empfindsamere Wesen muss das richtig laut gewesen sein. Ein Schulfreund von mir hat sein Meerschweinchen damit über den Rasen gescheucht. Nicht lustig.
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Schallwandler - ich habs doch oben schon genannt. Kondensator-Lautsprecher und -Mikrofon.
Die drei Analogwertspeicher wurden ansonsten mit 5 V versorgt und mit den Ausgangsspannungen hat man Lautstärke, Helligkeit und Kontrast eingestellt.
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

Jetzt isses gelöst :)
Das ist ein Analogspeicher: darin werden Einstellungen gespeichert und sollen möglichst lange Zeit erhalten bleiben. Daher ist der Kondensator mit umliegenden "Isolierenden Elementen" vergossen. Eingangsseitig ist der Kondensator mit Glimmlampe isoliert, ausgangsseitig mit dem isolierten Gate des FET
ferdimh hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 00:27 Sehe ich das richtig, dass über die Glimmlampen dann gleichgerichtete Ultraschallsignale mit entsprechenden Schwingkreisen eingekoppelt werden, die dann Ladung in oder aus dem Kondensator löffeln?
richtig

berferd hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 02:11
ferdimh hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 00:27 Sehe ich das richtig, dass über die Glimmlampen dann gleichgerichtete Ultraschallsignale mit entsprechenden Schwingkreisen eingekoppelt werden, die dann Ladung durch die Glimmlampe in oder aus dem Kondensator löffeln?
Falls Ferdi richtig liegt: Ist das Ganze dann möglicherweise für z.B. die Lautstärkeregelung? Je nachdem wie viele Pulse auf den Kondi gelöffelt werden, macht der FET mehr oder weniger auf. Damit kann man die Lautstärke regeln. Das Ganze hält durch den Kondensator den Zustand halbwegs.
Das Stichwort "elektromechanische Alternative" brachte mich da drauf, denn die Alternative könnte ein Motorpoti sein.
richtig richtig

Bastelbruder hat geschrieben: Mi 2. Dez 2020, 09:10 Schallwandler - ich habs doch oben schon genannt. Kondensator-Lautsprecher und -Mikrofon.
Die drei Analogwertspeicher wurden ansonsten mit 5 V versorgt und mit den Ausgangsspannungen hat man Lautstärke, Helligkeit und Kontrast eingestellt.
Ich hätte nie gedacht dass ich eines Tages Bastelbruder widersprechen könnte ;) :lol: , aaaaber: üblicherweise wurden darin Lautstärke, Helligkeit und Farbintensität gespeichert. Zumindest kenne ich viele Geräte nur einen Kontrastpoti am Gerät selber hatten. Das ist jetzt aber schon Krümelfickerei :lol:

Hier ist ein schematisches Schaltbild, die Analogspeicher sind eingestrichelt:
20201202_090408.jpg
Ist nur eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung. Habe auch eine Variante mit Serienschwingkreisen gesehen, bei der die Erregerspulen nicht in Reihe geschaltet sind.

In auf die Sendefrequenzen abgestimmte Schwingkreise wird das empfangene Ultraschallsignal eingespeist. Wenn die Frequenz passt, gerät der jeweilige Schwingkreis in Resonanz, die Spannung schnellt hoch, die Schwellspannung der Glimmlampe wird überschritten, und der Kondensator im Analogspeicher wird über eine Diode geladen bzw entladen. Die Kondensatorspannung wird über das isolierte Gate vom FET in die Außenwelt übermittelt.

Einfach aufgebaut - ganz ohne Digitaltechnik
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ferdimh
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von ferdimh »

Ist nur eine schematische Darstellung zur Veranschaulichung.
Wollt grad sagen...
In deiner Zeichnung schließen sich die beiden Dioden gegenseitig den Saft kurz. Da müsste man noch ein bisschen umkonstruieren...
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Toni
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Toni »

Muss zu meiner Schande gestehen dass ich die alten Pläne wohl vor einigen Jahren weggeworfen habe, zumindest finde ich nix mehr...
Bastelbruder: hast du noch einen Planauszug aus der Fernbedienungs-Anfangszeit mit Analogspeicher?

Hier ein Auszug mit "motorischen Speichern" (Motoren drehen Potis):
Dateianhänge
motorisch.jpg
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Ein Analogspeicher-Schaltbild "Telecommander 12" hab ich noch, allerdings hat der sogar ein TTL-Decoder-IC und diverse "Hochspannungstransistoren" MPSA42, -92 drin. Kommt heut abend.

Die Amplitude des Videosignals wird allgemein mit Kontrast bezeichnet, bei farbigen Deppenlampen (damals gabs noch ein echtes Bildungsfernsehen mit Telekolleg, verschiedenen Meistern und nicht zuletzt mit der Maus) ist da noch ein Amplitudensteller nur für den Farbanteil, korrekt Farbkontrast. "Dreh' mal die Farbe lauter!"
Regelmäßig bei Wintersportveranstaltungen war dann der Farbkanal durch die dort zuerst(?) eingeführten "Neon"-Leibchen übersteuert, was sich in häßlichen Nachziehern "Fahnen" - oft bis zum rechten Bildrand - ausgewirkt hat. Analogtechnik ist schon was feines, wenn man nicht übersteuert.
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BernhardS
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von BernhardS »

Toni hat geschrieben: Di 1. Dez 2020, 23:14Heute kaum noch vorstellbar, dass sowas ohne Prozessor / IC's möglich ist/war... :shock:
Kreativität lebt halt vom Mangel.

Bei aller Begeisterung muss man aber auch dazu sagen, daß der Fernseher den Kanal gewechselt hat (auf den anderen :mrgreen: ) wenn man mit dem Schlüsselbund geklimpert hat.
berferd
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von berferd »

Sehr schönes Rätsel, faszinierende Technik, Danke!
Erinnert mich an die von mir so geschätzten Pollin-Krusch-Sortimente :lol:
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Das mit dem Schlüsselbund ist garnicht so abwegig, es gab zu Anfang der Ultraschall-Aera Fernbedienungssender in denen abgestimmte Metallzungen in der Art von Stimmgabeln mit einer Klinke "angerissen" wurden. Und Schlüsselbundgeklimper wurde auch zum Testen der möglichen Fehlauslösung von Geschwindigkeits-Dopplerradargeräten verwendet.
Hier der Schaltplan des US-Empfängers aus dem meine Analogspeicher stammen.
Das recht breitbandige Mikrofon habe ich leider irgendwann zerbastelt, und die Fernbedienung war damals beim Sperrmüll natürlich nicht dabei.

Zum Thema Fernbedienung ist noch hinzuzufügen daß es vorher schon "Drahtfernsteuerungen" gab, da war an der Rückseite des Schwarzweißgeräts eine Tuchelbuchse in die die 6 m lange Strippe des Handbediengeräts eingesteckt wurde. Damit konnte man zumindest Lautstärke und eventuell Helligkeit oder Kontrast nachstellen, Programmwechsel gabs noch nicht - bei ganzen zwei Programmen war "Zappen" noch nicht erfunden.

Achja, die älteste drahtlose Fernbedienung hat gerade ihren 81sten Geburtstag hinter sich. Tasten waren zu der Zeit noch nicht in Mode, das HID war eine Telefon-Wählscheibe. Die Drahtversion ist natürlich noch älter, mehr verrate ich jetzt nicht.
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Bastelbruder
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Re: Identifikation - Was ist es?

Beitrag von Bastelbruder »

Hier ein Bild der Innereien des äußerlich durchaus geschniegelten Zauberkästchens, die Unterseite mit Batterie und allen aktiven Bauteilen, das Rohrstück ist Schwingkreisspule und Sendeantenne. Im Oberteil die damals übliche Wählscheibe mit Luftbremse. Auf dem Messingwinkel in der Mitte ist die Zahl 38-9704 zu erkennen, das dürfte die Seriennummer sein mit der Jahreszahl am Anfang.
Bild
Das dazu gehörende Radiomöbel dürfte mindestens dreimal so groß gewesen sein wie das Radio an dem meine rechte Hand gerade den Sender verstellt. :?
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