Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Der chaotische Hauptfaden

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xoexlepox
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Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

Daß man "selbstgebrannte" CDs alle 3-4Jahre auf neue Datenträger umkopieren sollte, um die Daten zu erhalten, ist mir schon bekannt, aber anscheinend altern auch die unbeschriebenen Rohlinge :o Als ich vor einiger Zeit mal wieder eine (Daten-) CD brennen wollte, "sagte" das Brennprogramm "ok", jedoch war die CD nicht lesbar. Nanu? Ein zweiter Versuch (diesmal mit reduzierter Geschwindigkeit) führte zum gleichen Ergebnis. Reinigung der Optik hatte keinen Erfolg, und ein Austausch des Brenners führte dazu, daß ich die CD nur in einem ganz anderen Laufwerk wieder lesen konnte. Als ich nach einem "Schlachtfest" einen recht neuen Brenner in die Finger bekam, gab es noch immer die gleichen Probleme. Erst nachdem ich beim Discounter diese Woche eine preisgünstige 50er-Spindel mit Rohlingen entdeckte, und damit einen entsprechenden Versuch vornahm, waren die Probleme weg, und die "Gebrannten" problemlos wieder lesbar. Sollten meine Probleme wirklich an "gealterten Rohlingen" (ok, die lagen schon einige Jahre im dunken Schrank) liegen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
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IQON
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von IQON »

Ne Frage

Was soll am brennen die "Startmarke" für den Verfall geben?

Die altern so oder so...
Entweder oxidiert da die Bedampfung mit der Zeit oder der Kunstoff verändert sich...

Ich vermute Sauerstoff diffundiert mit der Zeit durch den Kunstoff, oxidiert die Alubedampfung von unten, wodurch diese matter wird und die Lesbarkeit leidet...

Viele Grüße IQON
andreas6
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von andreas6 »

Hallo,

ich habe eher wenig Erfahrungen damit, da ich die selbe 100er Spindel CD-Rohlinge benutze, die ich vor (10?) Jahren eingekauft habe. Die laufen bis heute einwandfrei, es sind noch etwa 30 % in dem Türmchen drin. Es wird nur selten ein Rohling benötigt, aber ich brenne mit kleinstem Tempo - soviel Zeit ist immer. Bislang ist mir noch keine gebrannte CD ausgefallen. Selten fasse ich die alten Dinger an und sie laufen stets einwandfrei.

MfG. Andreas
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uxlaxel
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von uxlaxel »

ich habe rund 19 jahre alte rohlinge aus dem discounter und die funktionieren noch einwandfrei. selbst die damals geschriebenen sind heute noch lesbar.
die, die seit jahren im handschuhfach liegen bzw. umherkullern, sind natürlich fehlerbehaftet. das liegt aber primär an mechanischem verschleiß und unnatürlichem klima.
lg axel
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flogerass
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von flogerass »

Meine erste gebrannte CD läuft auch noch. Ist ein Mit "HP" gelabelter Rohling. Gebrannt 1999.
TDKs von 2002 sind dagegen zu 100% Schrott.
Aktuell brenne ich Tayo Yuden. Die scheinen bisher stabil zu sein.
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xoexlepox
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

IQON hat geschrieben:Was soll am brennen die "Startmarke" für den Verfall geben? Die altern so oder so...
Klar, daß die altern, und irgendwann die Info darauf nicht mehr lesbar ist, aber ich finde es schon etwas verwunderlich, daß die sich brennen lassen, aber dann nicht mehr lesbar sind. Oder schaut sich das Brennprogramm den Rohling erst gar nicht an, und "brät darauf los"?
uxlaxel hat geschrieben:die, die seit jahren im handschuhfach liegen bzw. umherkullern, sind natürlich fehlerbehaftet.
Ok, bei mechanischer und thermischer Belastung sinkt die Haltbarkeit immens, was auch bei den "gepressten" CDs nicht anders ist. Ich finde es erstaunlich, daß bei dir so alte CDs noch "lesbar" sind. Oder sollte das am Unterschied Audio/Daten liegen? Ich bin immer davon ausgegangen, daß die "eingebaute Fehlerkorrektur" im "CD-Standard" verankert ist, und bei Audio und Daten gleich ist (-> ca. 30% Redundanz). Oder sollte das Audio-Format noch eine weitere (bessere?) Fehlerkorrektur enthalten?
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zauberkopf
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von zauberkopf »

Ich hatte vor ein paar wochen, die letzten Rohlings-reste weggeschmissen.. und überlege mir, ob es sich lohnt den DVD-Brenner zu zerlegen.. wegen der Laserdiode...
Ob man damit schwarzen edding von einer Platine kratzen könnte ?!
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flogerass
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von flogerass »

xoexlepox hat geschrieben:Oder sollte das am Unterschied Audio/Daten liegen? Ich bin immer davon ausgegangen, daß die "eingebaute Fehlerkorrektur" im "CD-Standard" verankert ist, und bei Audio und Daten gleich ist (-> ca. 30% Redundanz). Oder sollte das Audio-Format noch eine weitere (bessere?) Fehlerkorrektur enthalten?
Bei Audio gibt es weniger Redundanz, weil man nicht korrigierbare Fehler immernoch durch einen Tiefpass überbrücken kann. Die Musik bleibt dadurch noch anhörbar.
Bei Daten ist der kleinste Fehler fatal und macht die CD unbrauchbar.
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xoexlepox
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

zauberkopf hat geschrieben:Ob man damit schwarzen edding von einer Platine kratzen könnte ?!
Das halte ich für recht unwahrscheinlich, denn ich glaube kaum, daß die Energie reicht, um die Pigmente in der "Lackschicht" des Edding zu verdampfen. Aber für die genaue Beantwortung dieser Frage gibt es hier ja Spezialisten, die sich mit wesentlich höherern Energiedichten auskennen ;)
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xoexlepox
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

flogerass hat geschrieben:Bei Audio gibt es weniger Redundanz, weil man nicht korrigierbare Fehler immernoch durch einen Tiefpass überbrücken kann. Die Musik bleibt dadurch noch anhörbar.
Danke für die Info! Das wir wohl auch die Erklärung sein, warum das Ergebnis eines "Brenntests" mit einer Audio-CD unglaublich lange brauchte, um die CD zu erkennen, aber dann die Stücke abspielte. Dieser Test erfolgte jedoch mit den eingebauten Winzlingslautsprechern, wodurch keine Qualitätsbeurteilung möglich war ;)
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Obelix77
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von Obelix77 »

Also ich hab ne sebstgebrannte CD aus Ende der 90er.
Die funzt immer noch supergut. Keinen Plan, was da passieren soll.

@Jan - Ja, es lohnt nen DVD Brenner zu schlachten. Mit der Diode
(und einem entsprechenden Gehäuse plus Linse)
ist ein wirklich Kraftvoller Laser baubar. (!!!!)
Das Teil schmilzt ohne mit der Wimper zu zucken schwarzen Kunststoff.
Habe damit mein altes Laptop "Signiert" ;)

Wie heisst es so schön?
-> "mit dem VERBLEIBENDEN Auge bitte nicht in den Laser schauen"...!

73 vom
Obelix
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IQON
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von IQON »

Ist eigentlich ne gute frage ob die Rohlinge schon was vom Werk aus drauf geschriebenes haben, als Startmakirung oder so...

Das die alten noch funktionieren wundert mich nicht, alte Nokia Handys funktionieren ja auch heute noch ;)
Früher ging der Webbewerb hauptsächlich um qualität zum günstigen Preis, heute ist nur noch günstigster Preis und funktioniert gerade so...

Ich halte CDs neben Magnetbändern für die am längsten haltbaren Datenträger wenn sie mal vernüftig produziert werden...
Was soll an den DIngern schlecht werden wenn man verkratzen ausschließt, nur okidation und die kann man gut in den Griff bekommen
beziehungsweise der Hersteller mit der Legierung und dem Fertigungsverfahren...

Daher würde ich sagen du hast da einfach ne schlechte Charge an CD Rohlingen...

Viele Grüße IQON
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xoexlepox
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

Obelix77 hat geschrieben:Also ich hab ne sebstgebrannte CD aus Ende der 90er. Die funzt immer noch supergut.
Interessant! Also gibt es wirklich auch "gute Beispiele"... Vielleicht liegt der von mir beobachtete Effekt nicht nur an der Qualität der Rohlinge, sondern auch der Lagerung/Verpackung? Meine "nicht mehr brauchbaren" Rohlinge steckten in einzeln eingepackten "Jewelcases" (die schmale Form), und kamen nicht von einer Spindel. Vielleicht hat auch die "Verpackung" (Ausdunstungen?) einen Einfluß?
"mit dem VERBLEIBENDEN Auge bitte nicht in den Laser schauen"...!
Aua! Das gehört definitiv in die Kategorie "gesammelte Sprüche" ;)
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uxlaxel
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von uxlaxel »

es gab mal so cd#s, die hatten nur das trägermaterial und die metallschicht, aber keinerlei schutz des metallfilmes oben drauf (lack / kunststoff). bei denen konnte man mit dem fingernagel metall problemlos entfernen. diese cd's haben auch bei guter lagerung nur wenige monate überlebt. quasi wegwerfdatenträger.
ansonsten gabs immer mal wieder schrott, wie bei allen anderen medien auch. ich denke da nur an östliche musikkassetten mit dem gefälle von schlecht (DDR) bis grottenschlecht (UdSSR). diese haben durch immer vorhandensein von poltern, rauschen, blubbern und nach einigen jahren massivem übersprechen sich besonders ausgezeichnet. im gegenzug wurden höhen werksseitig unterdrückt. :-)
bei disketten gabs auch hin und wieder mal mist, pauschal eine marke konnte man auch nicht als gut oder schlecht anprangern.

lg axel
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flogerass
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von flogerass »

xoexlepox hat geschrieben:
Obelix77 hat geschrieben:Also ich hab ne sebstgebrannte CD aus Ende der 90er. Die funzt immer noch supergut.
Interessant! Also gibt es wirklich auch "gute Beispiele"...
Es gibt eine Regel: Findet man in einer Packung einen fehlerhaften Rohling => Den kompletten Lagerbestand wegwerfen und nie wieder kaufen. Hochwertige Rohlinge erzeuegen normalerweise keinen Ausschuss.
Prinzipiell halten bedruckbare Rohlinge länger, weil diese eine zusätzliche Lackschicht haben.
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zauberkopf
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von zauberkopf »

ALso das die Qualtät extrem schwankt ist mir schon sehr früh aufgefallen.
Mit sehr früh meine ich, das ich 1995 oder 96 den ersten Brenner besas.. (rohling über 20dm.. )
Nach dem ersten Datenverlust habe ich mich daher schon früh dazu entschlossen lieber mehr Backups auf Bändern zu machen.. und heute halt Festplatten... wobei... naja.. die festplatten haben einen fetten controller und Bildschirm... :roll:

uaxel : Auch Agfa hat mal bei Tonbändern riesen Bockmist gebaut !
Frag mal den BR.. als die vor rund nen Jahrzent anfingen ihr Schallarchiv zu digitalisieren, bekammen die die bänder aus einer Charge nicht mehr auseinander...
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xoexlepox
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

IQON hat geschrieben:Was soll an den DIngern schlecht werden wenn man verkratzen ausschließt
Wenn du mal eine gebrannte CD zur Hälfte (oder mit einem lustigen Muster) abgedeckt für ein paar Monate dem Sonnenlicht aussetzt, wirst du sehen, daß die sich verfärben ;) Ob das nun für die "Lagerfähigkeit" ausschlaggebend ist, vermag ich nicht zu beurteilen, aber "Es verändert sich etwas"...
uli12us
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von uli12us »

Seltsam, ich hab viele Tonbänder auf Bobby vom BR, dass da auch nur ein Agfa drunterwäre, da dran kann ich mich nicht mehr erinnern. Das waren allesamt BASF.
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zauberkopf
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von zauberkopf »

oder wars BASF ?! hey.. das ist schon lange her..
meine Ex war damals Tontechnikerin und mit der Digitalisierung beschäftigt.
Die hatte mir mal den gesammten Prozess gezeigt. Und auch die Probleme... war schon interessant.
shaun
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von shaun »

>ich habe rund 19 jahre alte rohlinge aus dem discounter und die funktionieren noch einwandfrei.

Bei welchem Discounter gab es denn 1996 Rohlinge? Wempe?
Ich erinnere mich dunkel an meinen ersten Brenner, Anfang 1998, Dual Speed, 729 Mark. Rohlinge lagen um die 40 Mark für den 10er-Karton, ganz kurz davor waren die Brenner noch >1000 Mark und die Rohlinge auch deutlich teurer... Das waren Zeiten :)
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zauberkopf
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von zauberkopf »

Das waren Zeiten :)
Ja...im Studentenwohnheim.. bildhübsche Blondinen sassen bei mir ne 3/4 Stunde lang um ne Monstermagnet-CD auf nen BLAUEN Rohling zu kriegen...
Den sie auch noch selber mitbrachten ! (Plus kuchen... )
"Seit dem Monstermagnet keine Drogen mehr nimmt.. naja.. früher waren sie besser."
Das muss man sich mal vorstellen.. die Mädels waren echt verrückt nach diesen Blauen rohlingen.. waren die von Traxdata ?! oh.. lange ists her..
Was ich an der einen auch so faszinierend fand.. die fand meine improvisierte installation an der Wand von 4 an die Wand gekloppten Mainboards toll....
Ich musste ihr auch welche besorgen... unfassbar.. die sah so "normal" aus.. ;-)

Und dann durfte man unter Windows während des Brennens NIX machen.
Aber ich hatte nen SCSI System und Linux... und da wollte ich es mal wissen :
Kernel-Kompilieren, Star-Office installieren, MP3 codieren, CD-Brennen und tetris spielen !
Dabei ne Load von nahezu unendlich.. Und das ohne Buffer underrum !
Henning
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von Henning »

Habe nicht den kompletten Thread gelesen.

Meine Erfahrung: Rohlinge mit "glatter" Beschichtung, taugen nichts und lösen sich teilweise schon nach einem halben Jahr im REGAL!!! auf.

Mit Rohlingen mit "rauher" Oberfläche, noch nie Probleme gehabt, selbst nach >10 Jahren.
doofi
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von doofi »

flogerass hat geschrieben: TDKs von 2002 sind dagegen zu 100% Schrott..
Jo. Selbe Erfahrung. Die alten blauen "4x writable" TDK in den "dicken" cases sind unglaublich gut, die grünen "16x writable" in den slimcases sind absoluter Schrott.
Von den blauen habe ich noch diverse mit Musik drauf und die gehen alle noch.
In Anbetracht dass die Dinger jetzt fast 20Jahre alt sind ist das schon durchaus brauchbar.
Allerdings muss ich anmerken dass ich seit ungefähr 10Jahren keine CD mehr gebrannt habe...
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uxlaxel
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von uxlaxel »

doofi hat geschrieben: Allerdings muss ich anmerken dass ich seit ungefähr 10Jahren keine CD mehr gebrannt habe...
neulich wollte ich mal andere musik im auto haben und alle speichersticks waren verschwunden, da hab ich mir doch tatsächlich ne CD gebrannt ;)
gott, dauert das lange bei 8fach-schreiben ;) ansonsten nutze ich dieses format von datenträgern auch fast gar nicht mehr, ich habe auch keinen cd-player mehr im wohnzimmer zu stehen. der rechner spielt bei bedarf musik ab und all meine cd's (bis auf die aaligen neuzugänge neulich) sind auf platte geschoben worden vor etwa 5 jahren.
doofi
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von doofi »

@ shaun&zauberkopf: "das waren zeiten"

Das bringt bei mir auch "sweet memories" hoch. Die Playstation-Modchip-Epoche.
Hatte damals einen "Traxdata"-Brenner. 599 Mark im Supersonderangebot (sic!).
Ich weiss es noch wie heute wie mir die Gesichtszüge entgleist sind als ich das Ding beim Firmwareflashen "gebrickt" habe weil der &%#&#%@$-Bildschirmschoner anging.
Der Halbleiterheini bei S3g0r hat mir damals (wegen meinem vollkommen verzweifelten Dackelblick vermutlich) umsonst den Chip extern geflasht. Puuuh.

Sorry für das OT-Geblubber.

Das Ding funktioniert übrigens heute noch und wird ab und an zum Auslesen von Problem-CDs genutzt weil das Teil einfach unglaublich gut liest.
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Hightech
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von Hightech »

Die Silberschicht kann oxidieren und es kann sogar Schimmel in die Lagen eindringen.
Also:
Daten lagern ist keine gute Idee.

Kopiert die Daten beim nächsten Mediumwechsel um, die Datenträger werden ja immer gößer. Da kann man die alten Daten immer mitnehmen.
Es ist aber bald die Ära der analogen Speicherung vorbei, dazu zählen auch die Dreh-Festplatten. Die speichern auch noch analog.
(Es muss immer entschieden werden, ob der Spannungwert oder was auch immer eine 1 oder 0 ist)

Sorgen mache ich mir, wenn alles auf dem Chip ist. Wenn da der Controller platzt, sind alle Daten auf einen Schlag futsch.
Das passiert bei den Festplatten nicht so häufig.
Bei den Medien bisher wurde man ja durch Lesefehler vorgewarnt

Ich werd mal meine CDs auf Platte ziehen, bevor der Schimmel, der Sauerstoff, das Licht oder die Chemie meine Daten killt.
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Trax
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von Trax »

Die Chips sind aber auch analog zumindest alle MLC und TLC Designs, da muss der chip auch entscheiden ob der Spannungswert in der Zelle ne 0,1,2,3,4,5,6,oder ne 7 ist :D so richtig digital sind nur SCL Zellen aber die sind so richtig viel teurer.
:lol: 8-) :mrgreen:

PS: http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/a ... abyte.html
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von Name vergessen »

Hightech hat geschrieben:Die Silberschicht kann oxidieren und es kann sogar Schimmel in die Lagen eindringen.
Das sieht dann so aus:
Bild
Bild
Auch hier war es eine Charge. Was man auf dem Scan leider nur schwer sieht, ist, daß die Versiegelung incl. Metall- und Lackschicht innen ca. 2mm vor dem Ende der Pigmentschicht endet. Daher konnten sich die Elemente auf Dauer da reinschummeln. Diese CD hat aber trotzdem jahrelang funktioniert, auch, als schon Verfärbungen sichtbar waren; es hat halt erst den ATIP und das Lead-In gefressen, bis dann der TOC dran kam.

Ein anderer Rohling (Yamaha grün 4x), der seinerzeit ziemlich stark gebraucht wurde, ließ sich heute anstandslos auslesen. Allerdings bekomme ich mit dd und wodim generell einen Lesefehler am Ende der CD. Die Dateien kamen mit cp-r aber alle ohne Fehlermeldung auf die Platte. Dieses Verhalten beobachte ich aber auch bei Original-CDs seit einiger Zeit, vermutlich versucht das Programm einfach nur, das Leadout mitzulesen, wo allerdings nur Müll drinsteht. Hat es früher aber nicht gemacht, jedenfalls gab es bis vor einigen Jahren keinerlei Fehlermeldungen.
xoexlepox hat geschrieben:Klar, daß die altern, und irgendwann die Info darauf nicht mehr lesbar ist, aber ich finde es schon etwas verwunderlich, daß die sich brennen lassen, aber dann nicht mehr lesbar sind. Oder schaut sich das Brennprogramm den Rohling erst gar nicht an, und "brät darauf los"?
Ja, tut es. Es guckt, ob der ATIP eine beschreibbare CD hergibt, dann schaut es, ob der TOC Schreiben noch zuläßt und brät dann los. Erst OPC (Optimum Power Calculation), dann Lead-In und dann den Rest. Das macht während des Schreibens keinerlei Prüfung, ob überhaupt was angekommen ist, lediglich, wenn das die Spur (mechanisch vorhandene, optisch erkannte Wendel) verliert, bricht es ab. Daher sollte man nach dem Brennen immer verifizieren, ob das auch geklappt hat.

Ich brenne immer mit minimalster Geschwindigkeit. Das dauert zwar ewig, dafür hält es auch deutlich länger, entgegen dem Marketingschwachsinn, der in dieser Hinsicht immer verzapft wird. Sieht man schon allein an der Intensität der Verfärbung der CD. Brennt man schneller, wird es blasser. Da ist es doch klar, daß das CD-ROM auch weniger erkennt, wenn man das mit bloßem Auge schon sieht.

@ Blaue Rohlinge: das war Verbatim IIRC. Später kamen aber auch andere Hersteller mit ähnlicher Farbe daher. Wahrscheinlich waren die nur optisch ähnlich aber nicht gleichwertig, wie man das halt so kennt, wenn Leute anfangen, sich an Äußerlichkeiten zu orientieren.
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von xoexlepox »

Name vergessen hat geschrieben:Es guckt, ob der ATIP eine beschreibbare CD hergibt, dann schaut es, ob der TOC Schreiben noch zuläßt und brät dann los.
Bei den ersten Versuchen mit den alten Rohlingen war der ATIP (mittels cdrecord bzw. wodim) lesbar, und auch bei einem zweiten Versuch mit dem gleichen Rohling meckerte das Programm nicht, daß die Scheibe schon einmal beschrieben wurde. Da ich davon ausgehe, daß sowohl ATIP, als auch die "Tracking-Spuren" irgendwie "fest aufgebracht" sind, würde das ja bedeuten, daß einfach nichts gebrannt wurde. Denn sonst hätte sich ja der TOC (Tabel Of Content) verändert, was bei zweiten Versuch hätte auffallen müssen. Oder ist diese Schlußfolgerung falsch?
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von flogerass »

doofi hat geschrieben:Allerdings muss ich anmerken dass ich seit ungefähr 10Jahren keine CD mehr gebrannt habe...
Ich mach das noch mehr oder weniger regelmäßig in Kleinserien für Audioproduktionen. Bin mal gespannt wann da die ersten ausfallen.
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von doofi »

Ich habe natuerlich ein bisschen übertrieben. Wenn ich mal eine längere Strecke mit einem Vorkriegs-Autoradio ohne USB fahren muss z.B. dann brenne ich auch mal ne CD.
So um die zehn pro Jahr werdens schon sein.
Seitdem Festplattenkapazität billiger ist als DVD-Rohlinge und einfach jeder 32GB-Sticks in der Tasche hat ist mein Brenner nicht mehr ausgelastet. Das wollte ich eigentlich damit sagen.

;-)
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von Name vergessen »

xoexlepox hat geschrieben:
Name vergessen hat geschrieben:Es guckt, ob der ATIP eine beschreibbare CD hergibt, dann schaut es, ob der TOC Schreiben noch zuläßt und brät dann los.
Bei den ersten Versuchen mit den alten Rohlingen war der ATIP (mittels cdrecord bzw. wodim) lesbar, und auch bei einem zweiten Versuch mit dem gleichen Rohling meckerte das Programm nicht, daß die Scheibe schon einmal beschrieben wurde. Da ich davon ausgehe, daß sowohl ATIP, als auch die "Tracking-Spuren" irgendwie "fest aufgebracht" sind, würde das ja bedeuten, daß einfach nichts gebrannt wurde. Denn sonst hätte sich ja der TOC (Tabel Of Content) verändert, was bei zweiten Versuch hätte auffallen müssen. Oder ist diese Schlußfolgerung falsch?
Zumindest, wenn der Brennvorgang einmal komplett durchgelaufen ist, muß sich der TOC geändert haben, korrekt. Bricht er frühzeitig ab, ist evtl. nur ein Teil vom Lead-in gebrannt und der Brenner merkt das nicht. In dem Fall kann es sein, daß die "angebrannte" CD beim zweiten Versuch normal beschrieben werden kann. ATIP und die Spur sind in der Tat fest.
Ich habe aber auch einige Fehlbrände, die eine leere CD vortäuschen, dann aber doch beim Start des Brennvorgangs abbrechen. Vermutlich ist schon ein Teil vom TOC gebrannt, nur gibt der Brenner beim Auslesen nichts aus, weil er nicht komplett ist. Es kann also sein, daß Deine alten Rohlinge wirklich keine Veränderung mehr annehmen. Sei es, weil die Schicht verhärtet ist (da käme man mit geforceter Minimalgeschwindigkeit und maximaler Brennstärke evtl. noch durch), oder sich umstrukturiert hat zu dem, was nach dem Brennen wäre.

Guck doch einfach mal optisch nach, ob die CD vollflächig identisch aussieht. Wenn was gebrannt wurde, sieht man das ja (auch bei einem Überbrand bleibt fast immer ein kleiner Rand leer, und in der Mitte ist auch immer noch was frei). Je weniger gut man das sieht, desto schlechter war der Brand und desto weniger haltbar / lesbar ist die CD. Bei gelben / goldenen Rohlingen ist aber die Sichtbarkeit auch bei gutem Brand deutlich geringer als bei anderen Farben, wahrscheinlich sieht das bei Infrarot dann deutlicher aus. Da Du aber die CD doch irgendwie in einem anderen LW lesen konntest, ist bestimmt etwas gebrannt worden, aber halt nur hauchdünn. Vielleicht wird es deutlicher, wenn man mehrmals brennt. :lol:
Die Langzeitstabilität der Pigmente ist außerdem unterschiedlich, da gab es grob "long" und "short" "type strategy". Letztere sollten wohl nicht so gut sein, wurden aber öfter verwendet. Und wenn man bedenkt, wie bei allem anderen gemauschelt und gepfuscht wird, weshalb sollte gerade da kein Hersteller miese Qualität verkauft haben, die wirklich nicht langzeitstabil ist (und sei es nur, weil die Chinukken das mit dem Rezept mal wieder nicht so genau genommen haben...). Zu der Zeit, als die Spindeln aufkamen, war IIRC gerade eine besondere Qualitätsmisere bei den Rohlingen.

Edit: Fun Fact: dieselben Farben (AZO), die in den CDs die Brennschicht ausmachen, finden sich auch als Lebensmittelfarben im Essen. Sollen zwar nicht gesund sein, aber hey, ist ja zugelassen und braucht nicht deklariert zu werden.
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gafu
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Re: Haltbarkeit von CD-Rohlingen?

Beitrag von gafu »

Lesefehler am Rand der CD waren bei (billigen) rohlingen üblich, weil die bereits eine unregelmäßige oberfläche zum rand hin hatten. Betraf die "äußeren 100Mbyte", und war bei überlänge gebrannten cds oft nervig.
Haltbare datenspeicher sollen DVD-RAM sein.
Name vergessen hat geschrieben:
Edit: Fun Fact: dieselben Farben (AZO), die in den CDs die Brennschicht ausmachen, finden sich auch als Lebensmittelfarben im Essen. Sollen zwar nicht gesund sein, aber hey, ist ja zugelassen und braucht nicht deklariert zu werden.
Das stimmt nicht (mehr). Seit 2014 muss drauf stehen "kann die aufmerksamkeit von kindern beeinträchtigen"
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