also 2x110V halte ich auch für ausgeschlossen, denn in DL ist schon sehr sehr lange das dreileiter-drehstromnetz in der mittelspannung üblich, daraus resultiert, dass ein ortsnetztrafo auch wieder drehstrom liefert. ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass dort ein wechselstromtrafp zwischen 2 phasen der mittelspannung hängt und vor allem sekundär einen geerdeten mittelabgriff besitzt. es wird mit großer sicherheit das 127/220V-netz vorherrschen. bis vor etwa 10 jahren gab es da auch in einigen ecken von erfurt (roter berg?) noch, allerdings nicht als 127/220, sondern nur als 220V-drehstrom, ohne geerdeten sternpunkt. der sternpunkt war am trafo nicht angeklemmt und schwebte. er hatte nur zu den potentialausgleichen der verbraucher verbindung.
das war irgendwie ein relikt aus der nachkriegszeit. die stadtwerke haben wohl regelmäßig die spannungen gemessen und wenn der mittelpunkt verschoben war, sind sie von haus zu haus und haben die hausanschlußsicherungen gezogen. wenn sie dann den verursacher hatten (also das haus), gab es streß ...
daher wurden dort wohl auch zu DDR-zeiten schon überall FIs eingebaut, allerdings wohl mit den damals üblichen 500mA und nicht 30mA wie heute. da dort aber relativ oft die muffen der erdkabel hochgegangen sind, wurde das netz nicht umgebaut, sondern parallel ein neues netz aufgebaut und die häuser bekamen alle neue hausanschlüsse. so war da eine gewisse übergangszeit zur umstellung.
ein weiteres mir bekanntes sondernetz gab es in der altstadt von jena. +/-220V GS. da waren zwischen beiden außenleitern also 440V! dieses netz wurde wohl relativ schnell wieder abgeschafft und durch 220/380V DS erdkabel ersetzt. man sieht jedoch auch heute noch, besonders im jenaer umland an älteren häusern noch die drei isolatoren hängen.
im stadtzentrum, in nähe zum zeisswerk (damals hauptwerk) wurde bis in die 70er jahre rein jedoch dieses gleichstromnetz noch rückwärts eingespeist und für einige handwerker / fleische u.ä. weiter betrieben, damit diese ihre alten maschinen weiter benutzen können. im zeiss-hauptwerk war das gleichstromnetz parallel sogar noch etwas länger in betrieb, wohl sogar bis anfang der 80er jahre noch. dieses netz war aber nicht flächendeckend mehr vorhanden und die schukosteckdosen (!) waren rot angestrichen, um verwechslungen zu vermeiden.
doppelpolig abgesicherte stromkreise (nicht sauber umgebaut bei netzumstellung) habe ich in jena und umgebung selbst eigentlich nie erlebt, obwohl ich in meiner lehrzeit ab 1996 doch allerlei "altlasten" noch gesehen habe. doppelpolig-abgesicherte stromkreise kenne ich nur von weiter weg. jena ist wohl damals gleich auf 380V, so wie mir berichtet wurde.
oh gott, habe ich wieder viel geschrieben
lg axel